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Injektionsdübel finden Anwendung, wo stärker belastbare
Verankerungen in Lochsteinmauerwerk und dgl. herzustellen sind,
beispielsweise zur Befestigung von Waschbecken. Injektionsdübel bestehen
aus einer sieb- oder gitterartigen Dübelhülse mit radialen Öffnungen,
die in Bohrloch im Mauerwerk eingesetzt wird und in welche dann
ein Injektionsmörtel
eingepresst wird, der den Dübelhohlraum ausfüllt sowie
durch die Sieb- oder Gitteröffnungen der
Dübelhülse radial
in die Hohlkammern des Mauerwerks austritt und so eine formschlüssige Verankerung
mit dem Mauerwerk bewirkt. In die mit Mörtelmasse gefüllte Dübelhülse wird
dann ein Ankerbolzen, z.B. ein Gewindebolzen, eingedrückt, der
wiederum durch Verzahnung mit dem aushärtenden Injektionsmörtel fest
in dem Injektionsdübel
verankert wird.
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Bisher erfolgt das Setzen solcher
Injektionsdübel
durch Einpressen der Injektionsmörtelmasse, z.B.
einer Zweikomponentenmasse, aus Kartuschen mit Hilfe aufwendiger
und teurer Auspresspistolen, die im wesentlichen nur im professionellen
Bereich eingesetzt werden. Dabei ist zur Handhabung und zum Einpressen
der richtigen Injektionsmörtelmenge auch
entsprechende Erfahrung notwendig.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine
Vorrichtung zum Setzen von Injektionsdübeln zu schaffen, die es auch
Laien, ungeübten
Personen und selbst Hausfrauen ermöglicht, Injektions dübel einwandfrei, sicher
und mit der zuverlässig
richtigen Menge an Injektionsmörtel
zu setzen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
die im Anspruch 1 angegebene Vorrichtung gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist als integrierte
Einheit aus gefüllter
Injektionsmörtelkartusche,
Gegenhalterhülse
und Ausdrückvorrichtung ausgebildet,
wobei die Kartusche die Injektionsmörtelmenge für eine bestimmte Anzahl, beispielsweise zwei,
drei oder vier Injektionsdübel,
enthält
und die Ausdrückvorrichtung
so ausgebildet ist, daß sie
in einer entsprechenden Anzahl definierter Hübe das Auspressen der jeweils
zum Setzen eines Injektionsdübels
erforderlichen Injektionsmörtelmenge
in exakter Dosierung und in jeweils richtiger Positionierung der
Kartusche mit ihrer Injektionsdüse
mit Bezug auf den in das gebohrte Dübelloch eingesetzte Dübelhülse ermöglicht.
Eine Auspresspistole ist also nicht mehr erforderlich.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann zusammen
mit der entsprechenden Anzahl passender Injektionsdübel als
Verkaufspackung für
beispielsweise zwei, drei oder vier Injektionsdübel ausgeführt sein, um ohne zusätzliches
Gerät nach
Bohren der entsprechenden Löcher
und ohne Restmengen z.B. ein Waschbecken (zwei Injektionsdübel) montiert werden
kann.
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Die Erfindung wird nachstehend unter
Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels
näher beschrieben.
In den Zeichnungen zeigt:
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1 eine
auseinandergezogene Darstellung der Vorrichtung nach der Erfindung
zusammen mit einem Injektionsdübel,
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2 die
Vorrichtung nach der Erfindung in zusammengebautem Zustand und in
Gebrauchsstellung am Beginn eines Dübelsetzvorgangs,
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3 eine
Darstellung ähnlich 2 am Ende des Dübelsetzvorgangs,
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4 eine
Darstellung ähnlich 1 am Beginn eines zweiten
Dübelsetzvorgangs,
und
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5 eine
Darstellung ähnlich 4 am Ende eines zweiten
Dübelsetzvorgangs.
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In 1 ist
die Vorrichtung nach der Erfindung in auseinandergezogener Darstellung
gezeigt. Danach besteht die Vorrichtung aus einer einteiligen Koaxialkartusche 1 mit
Innenkolben 2 und Außenkolben 3,
einer auf das Mundstück
der Koaxialkartusche aufschraubbaren Mischdüse 4, einem Koaxialausdrückstößel 5 zum
gleichzeitigen Betätigen
des Innenkolbens 2 und des Außenkolbens 3, und
einem Zugbügel 6 und
einer Gegenhalterhülse 7.
Außerdem
ist ein Injektionsdübel 8 gezeigt.
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Die Koaxialkartusche ist mit den
beiden getrennten Komponenten eines Zweikomponenten-Injektionsmörtels gefüllt. Der
Innenkolben 2 ist in das hintere Ende des inneren Kartuschenrohrs
und der ringförmige
Außenkolben 3 ist
in das hintere Ende des Ringraums zwischen innerer und äußerem Kartuschenrohr
eingesetzt. Die auf dem Kartuschenmundstück aufgeschraubte Mischdüse 4 bewirkt beim
Auspressen des Kartuscheninhalts die Vermischung der beiden Komponenten
des Injektionsmörtels
zu einer homogenen Masse.
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Zum Auspressen des Kartuscheninhalts dient
der Koaxialstößel 5,
der in koaxialer Anordnung einen inneren Stößel und einen ringförmigen äußeren Stößel aufweist,
die am hinteren Ende durch einen gemeinsamen Boden miteinander verbunden sind
und in das Innenrohr bzw. den Ringraum zwischen Innen- und Außenrohr
der Kartusche eintauchen und gleichzeitig auf den Innenkolben 2 und
den Außenkolben 3 einwirken.
Der Koaxialstößel 5 ist, wie
man in den Zeichnungen sieht, an seiner Außenseite mit einer Rastenzahnung 51 versehen.
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Die Gegenhalterhülse 7 dient zugleich
als Gehäuse
für die
ganze Anordnung und nimmt die Kartusche 1 samt dem Stößel 5 auf.
Der Zugbügel 6 besteht
aus zwei beiderseitigen parallelen Stangen 61 und einem
diese verbindenden hinteren Griffteil 62. Die Zugbügelstangen 61 sind
durch gegenüberliegende
Löcher
im rückwärtigen Boden 71 der
Gegenhalterhülse 7 durchgesteckt
und ergreifen mit ihren vorderen Ende das hintere Ende der Kartusche 1. Dabei
handelt es sich um eine in beiden Richtungen wirkende Formschlussverbindung,
die beispielsweise dadurch realisiert sein kann, daß die Bügelstangen 61 an
ihrem vorderen Ende jeweils eine Kralle 63 haben, die hinter
einen Ringbund 11 am hinteren Ende der Kartusche 1 greifen,
und zugleich einen hinter der Kralle liegenden Stirnflächenbereich
haben, der sich an die hintere Stirnfläche des äußeren Kartuschenrohrs anlegt.
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Die, wie dargestellt, vorzugsweise
in Gestalt einer Reihe von am Umfang verteilten Zahnleisten am Koaxialstößel 5 angeordnete
Rastenzahnung 51 hat ein Sägezahnprofil, das mit dem Rand
einer zentrischen Öffnung
des Gegenhalterhülsenbodens 71 zusammenwirkt,
und zwar derart, daß der
Koaxialstößel 5 zwar
axial in die Gegenhalterhülse 7 eingeschoben
werden kann, aber eine Verschiebung des Koaxialstößels rückwärts aus
der Gegenhalterhülse heraus
durch die Rastzähne
blockiert wird.
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Die Montage der ganzen Anordnung
erfolgt in der Weise, daß die
gefüllte
Kartusche 1 durch das vordere offene Ende der Gegenhalterhülse rückwärts in diese
eingeschoben wird, während
der Koaxialstößel 5 von
hinten durch die Öffnung
im Boden 71 der Gegenhalterhülse eingeschoben wird und dabei
in das offene hintere Kartuschenende eingreift. Mindestens der ringförmige Außenkolben 3 und
das vordere Ende des Koaxialstößels 5 sind
mit miteinander zusammenwirkenden Rastelementen (nicht dargestellt) versehen,
so daß beim
Zusammenschieben von Stößel 5 und
Kartusche 1 das vordere Ende des Stößels 5 in mindestens
den Außenkolben 3 einrastet.
Sodann (oder gleichzeitig mit dem Stößel 5) wird der Zugbügel 6 durch
die entsprechenden Öffnungen
des Gegenhalterhülsenbodens 71 eingesetzt,
bis er mit dem hinteren Kartuschenende verrastet ist. Dabei werden
der Stößel 5 und
der Zugbügel 6 so
weit eingeschoben, daß bei
auf das Mundstück
aufgeschraubter Mischdüse 4 der
Absatz 41 zwischen Mischdüsenrohr 42 und Mischdüse 4 der
Absatz 41 zwischen Mischdüsenrohr 42 und Mischdüsenkappe 43 bündig mit
dem vorderen Ende der Gegenhalterhülse 7 ist. In dieser
Position ist die Anordnung vorzugsweise gesichert, beispielsweise
indem (was nicht dargestellt ist) der Stößel 5 an der entsprechenden
Stelle mit einer Querbohrung versehen ist, in die ein Splint eingesetzt
ist, der als Anschlag mit der Außenseite des Hülsenbodens 71 der
Gegenhalterhülse 7 zusammenwirkt,
damit der Stößel, der
ja über mindestens
den Ringkolben 3 mit der Kartusche 1 verrastet
ist, nicht weiter in die Gegenhalterhülse eingeschoben werden kann.
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Statt der Sicherung der Vorrichtung
in der richtigen Ausgangsstellung vor Ingebrauchnahme mittels eines
Splints oder dgl. durch den Stößel 5 ist es
auch möglich,
am vorderen Ende der Gegenhaltehülse 7 ein
als Begrenzungsanschlag für
die Kartusche 1 nach vorne wirkendes Element anzuordnen, beispielsweise
in Gestalt eines aufgeschraubten oder aufgeclipsten Deckels, oder
in Gestalt von der Innenwand angeordneten Sperrnasen, die mit der vorderen
Kartuschenstirnwand zusammenwirken. Solche Rastnasen können beispielsweise
als teilweise ausgeschnittene und einwärts gebogene Teile der Gegenhalterhülsenwand
ausgebildet sein.
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Die Mischdüse 4 braucht in diesem
Zustand noch nicht auf das Kartuschenmundstück aufgeschraubt zu sein; sie
ist zweckmäßigerweise
der Anordnung lose beigefügt
und wird erst zum Gebrauch auf das Kartuschenmundstück aufgeschraubt,
nachdem ein das Mundstück
verschließender
Deckel (nicht dargestellt) abgeschraubt oder, falls das Mundstück durch
eine angeformte Verschlussmembran angeschlossen ist, diese abgeschnitten
worden ist.
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Das Setzen von Injektionsdübeln mit
der Vorrichtung erfolgt dann folgendermaßen:
Die Mischdüse 4 wird
auf das Kartuschenmundstück aufgeschraubt.
Der Dübel 8 kann
entweder in das Dübelbohrloch
eingesteckt oder auf das Mischdüsenrohr 42 aufgesteckt
werden. Sodann wird die Anordnung mit einer Hand an der Gegenhalterhülse 7 ergriffen
und das Mischdüsenrohr
mit dem aufgesteckten Dübel
in das Bohrloch eingeführt
bzw. das Mischdüsenrohr
in den schon in das Bohrloch eingesteckten Dübel eingeführt. Es versteht sich, daß Dübel und Mischdüsenrohr
in der Länge
aufeinander abgestimmt sind. Diese Situation ist in 2 dargestellt. Das Mischdüsenrohr
durchsetzt den Dübelhohlraum im
wesentlichen über
dessen ganze Länge.
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Wie man aus 1 sieht, hat das hintere Ende der Kartusche
vom hinteren Boden 71 der Gegenhalterhülse 7 einen Abstand
d, der etwas kleiner als die Dübellänge ist.
Mit der anderen Hand wird nun der Griffteil 62 des Zugbügels ergriffen
und, während die
eine, die Gegenhalterhülse 7 ergreifende
Hand diese gegen das Mauerwerk drückt, zurückgezogen. Da die Zugbügelstangen 61 mit
dem hinteren Ende der Kartusche 1 verrastet sind, wird
durch das Zurückziehen
des Zugbügels 6 die
Kartusche innerhalb der Gegenhalterhülse 7 nach hinten
gezogen. Dabei bleibt der Stößel 5 allerdings
in seiner Position feststehend, weil seine Rastzähne sich am Boden 71 der Gegenhalterhülse 7 abstützen und
eine Rückwärtsverschiebung
des Stößels 5 so
blockieren. Da also mittels des Zugbügels 6 die Kartusche 1 entgegen dem
feststehenden Stößel 5 zurückgezogen
wird, wird Injektionsmörtel
durch die Mischdüse
und deren Mischdüsenrohr 42 in
den Dübel 8 eingepreßt. Da die eingepreßte Injektionsmörtelmenge
größer ist
als das Innenvolumen des Dübels 8,
tritt Injektionsmörtel durch
die Sieb- oder Gitteröffnungen
des Dübels
radial nach außen
aus und verzahnt sich mit den Kammerwänden des Lochsteins. Das Auspressen
von Injektionsmörtel
endet, wenn die Kartusche 1 mit dem Zugbügel soweit
zurückgezogen
worden ist, daß ihr hinteres
Ende an den Boden 71 der Gegenhaltehülse anstößt. Das Mischdüsenrohr 42 ragt
dann noch ein kurzes Stück
in den Dübel
hinein. Diese Situation ist in 3 dargestellt.
Die Vorrichtung kann nun weggenommen werden und es kann eine Gewindestange
oder dgl. in den mit Injektionsmörtel
gefüllten
Dübel eingesteckt
werden.
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Die Kartusche ist nun, wie man sieht,
erst um einen Teil ihrer Länge,
beim Ausführungsbeispiel
um die Hälfte,
ausgepresst, enthält
also noch Injektionsmörtel
für einen
weiteren Dübel.
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Zum Setzen des nächsten Dübels wird der nächste Dübel auf
das Mischdüsenrohr
aufgesteckt oder dieses in den schon in das Dübelloch eingesteckten Dübel eingeführt und
die Gegenhalterhülse 7 wieder
gegen die Wand gehalten. Sodann wird der Zugbügel 6 nach vorne gedrückt, wodurch
die Kartusche 1 innerhalb des Gegenhalterrohrs nach vorne verschoben
wird, bis der Absatz zwischen Mischdüsenrohr und Mischdüsenkappe
am Dübel bzw.
am Mauerwerk am Rand des Dübellochs
anstößt. Da der Stößel 5,
wie oben erwähnt,
mit mindestens dem ringförmigen
Außenkolben
verrastet ist und dieser durch Vakuum am hinteren Ende der noch
in der Kartusche befindlichen Füllmasse
gehalten wird (natürlich
auch durch die Reibung innerhalb der Kartusche) wird beim Einschieben
des Zugbügels
und Vorschieben der Kartusche auch der Stößel 5 mitgenommen, wobei
die Rastzähne
durch ihr Sägezahnprofil
diese Bewegung ermöglichen
und über
den Boden 71 der Gegenhalterhülse ratschen.
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Die so erreichte Stellung der Anordnung,
in der sich die Kartusche wieder vorne innerhalb der Gegenhalterhülse 7 befindet,
ist in 4 dargestellt. Nun
wird wiederum der Zugbügel 6 zurückgezogen, wobei
eine Rückwärtsbewegung
des Stößels 5 wiederum
durch die Rastzähne
blockiert wird und nur die Kartusche 1 relativ zum feststehenden
Stößel 5 zurückgezogen
wird. Dadurch wird wieder Injektionsmörtel in den Dübel eingepresst,
während
sich aufgrund der Zurückziehbewegung
der Kartusche auch das Mischdüsenrohr
langsam im Dübelhohlraum nach
hinten bewegt. Wenn die Kartusche wieder hinten am Boden 71 der
Gegenhalterhülse
anstößt, befinden
sich die Kolben in vorderster Stellung und die Kartusche ist beim
Ausführungsbeispiel
ganz ausgedrückt.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
können
mit der Vorrichtung also zwei Dübel
gesetzt werden, indem die Kartusche die Injektionsmörtelmenge für zwei Injektionsdübel enthält und in
zwei gleichen Stufen ausgepresst wird. Dementsprechend kann die Anordnung
auch zum Setzen von drei oder vier Dübeln ausgelegt werden, indem
die Anordnung mit entsprechender Länge ausgebildet wird, so daß dann die
Kartusche in drei oder vier jeweils gleichen Schritten ausgepresst
wird.
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Die vorstehend beschriebene Anordnung verkörpert eine
integrierte Einheit aus gefüllter
Injektionsmörtelkartusche
und Vorrichtung zum schrittweisen dosierten Ausdrücken der
Kartusche bei synchroner Auszugsbewegung des Düsenrohrs aus dem Dübelhohlraum.
Nach dem gleichen Prinzip ist es auch möglich, eine Ausdrückvorrichtung
zum schrittweisen Ausdrücken
von Injektionsmörtelkartuschen zu
entwerfen, die von der Ausdrückvorrichtung
getrennt sind und zum Gebrauch mit einer herkömmliche Pistolen ersetzenden
Ausdrückvorrichtung
eingesetzt wird.