DE10237612B3

DE10237612B3 - Kraftfahrzeugsitz

Info

Publication number: DE10237612B3
Application number: DE10237612A
Authority: DE
Inventors: Bernd Deptolla
Original assignee: Faurecia Autositze GmbH and Co KG
Current assignee: Faurecia Autositze GmbH
Priority date: 2002-08-16
Filing date: 2002-08-16
Publication date: 2004-01-22
Anticipated expiration: 2022-08-17

Abstract

Ein Kraftfahrzeugsitz besitzt ein Sitzteil und eine klappbar daran angelenkte Rückenlehne, die aus einer aufrechten Gebrauchslage in eine horizontale Nichtgebrauchslage mit aufwärts weisender Rückseite verlagerbar ist. Das Sitzteil ist über beidseitig angeordnete Führungselemente aus der Gebrauchslage mit nach oben weisender Sitzfläche in die Nichtgebrauchslage mit um ca. 180 DEG gewendeter, nach oben weisender Rückseite bei gleichzeitiger Verlagerung nach hinten verschwenkbar. Das Sitzteil ist in Gebrauchslage karosseriefest verriegelbar. Die Führungselemente werden durch schwenkbare Räderkästen mit achsparallel zueinander angeordneten Zahnrädern gebildet, wobei ein Zahnrad karosseriefest undrehbar angeordnet ist und ein zweites Zahnrad oder Zahnsegment undrehbar am Sitzteil angeordnet ist. Die jeweils undrehbar gelagerten Zahnräder oder Zahnsegmente sind über Zahnräder miteinander gekoppelt und an einem gemeinsamen Träger angeordnet, der die als Zwischenräder ausgebildeten Zahnräder drehbar lagert.

Description

Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einem Kraftfahrzeugsitz der als bekannt vorausgesetzten Art ( DE 197 37 304 A1 ) sind die Führungselemente jeweils zu beiden Seiten des Sitzteils angeordnete Hebelpaare. Die beiden Hebelpaare benötigen zu beiden Seiten des Sitzteils jeweils zwei Lagerstellen einerseits am Sitzteil und andererseits an der Karosserie.

Es ist ferner ein mehrfach verstellbarer Sitz bekannt ( DE 693 05 562 T2 ), der ein aus zwei Gelenkhebeln bestehendes Führungsgestänge aufweist. Zusätzlich sind bei dieser bekannten Lösung noch zwei Zahnradsegmente vorgesehen, deren eines lehnenfest und deren anderes sitzteilfest gelagert sind und die miteinander im Eingriff stehen. Die Gelenkachsen dieser Lösung sind über einen Schwingarm miteinander verbunden. Die bekannte Lösung ist aufwendig und benötigt ebenfalls mehrere Lagerstellen sowohl an der Karosserie als auch am Sitzteil.

Ausgehend von dem vorstehend erwähnten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Führungselemente so auszubilden, daß jeweils eine karosseriefeste und eine sitzteilfeste Lagerstelle ausreicht.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Die Anlenkung des Sitzteils über einen auf beiden Seiten vorgesehenen Zahnradkasten schafft einfache Lagerverhältnisse sowohl an der Karosserie als auch am Sitzteil. Die Zahnradkästen können dünn und leicht ausgebildet werden und gleichwohl die für eine ordnungsgemäße Führung während des Schwenkvorgangs erforderliche Steifigkeit aufweisen.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
1 – eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugsitzes in Gebrauchsposition,
2 – eine schematische Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes gemäß 1 in dessen teilweise vorgeschwenkter Stellung,
3 – die schematische Seitenansicht auf Sitzteil und Rückenlehne in endgültiger gestreckter horizontaler Nichtgebrauchsposition.
Die in den Zeichnungsfiguren ersichtliche Wendemechanik mit einem Zahnradkasten 7 ist spiegelsymmetrisch in gleicher Weise auf der gegenüberliegenden Seite des Sitzteils 1 vorgesehen.
An das Sitzteil 1 ist eine Rückenlehne 2 klappbar um eine Klappachse 3 mittels eines lehnenfesten Bereichs 2c angelenkt.
Im Gebrauchszustand weist die Sitzfläche 1a des Sitzteils 1 nach oben, während dessen Rückseite 1b nach unten weist. In dieser Gebrauchsstellung weist die Rückseite 2b der Rückenlehne 2 nach hinten, während die Frontseite 2a nach vorne weist.
Der Wendemechanismus für das Sitzteil 1 wird durch einen Zahnradkasten 7 gebildet. Der Zahnradkasten 7 besitzt ein Zahnradkastengehäuse 7h, in dem mehrere miteinander kämmende Zahnräder angeordnet sind. Ein karosseriefestes Zahnrad 7a ist über eine nur schematisch angedeutete Halterung 7g karosseriefest in der Nähe des Bodens 8 der Karosserie undrehbar gelagert. Weiterhin ist innerhalb des Zahnradkastengehäuses 7h an dessen anderem Ende ein Zahnrad 7e unverdrehbar über eine schematisch dargestellte Halterung 7f am Sitzteil 1 befestigt. Zwischen den Zahnrädern 7a und 7e befinden sich miteinander kämmende, als Zahnräder 7b, 7c und 7d ausgebildete Zwischenräder. Statt der vollständigen Zahnräder 7a und 7e können auch in gleicher Weise gelagerte Zahnradsegmente vorgesehen sein, da die Zahnräder 7b, 7c und 7d sich lediglich über einen Teilumfang des Zahnrads 7a bzw. des Zahnrads 7e abwälzen.
Im Gebrauchszustand liegt die Rückseite 2b der Rückenlehne an einem karosseriefesten Anlagepunkt 4 an. Das Sitzteil 1 liegt im Gebrauchszustand gemäß 1 mit einem sitzteilfesten Anschlag 5 an an dem Zahnradkastengehäuse 7h an. Im vorderen Bereich wird das Sitzteil 1 über einen parallel zur Klappachse 3 verschiebbaren, gefederten Steckbolzen 6 gehalten, der im Gebrauchszustand einen karosseriefesten Bereich mit dem benachbarten sitzteilfesten Bereich verbindet und der so verschieblich ist, daß die Verbindung bei einer Verlagerung des Kraftfahrzeugsitzes in die Nichtgebrauchsstellung aufgehoben werden kann. Der karosseriefest gelagerte Steckbolzen 6 greift in der gestreckten Lage des Kraftfahrzeugsitzes gemäß 3 in eine gegenüberliegende Aufnahmeöffnung der Rückenlehne 2 ein und fixiert diese in der endgültigen Nichtgebrauchsstellung.
Beim Verschwenken des Sitzteils 1 ergibt sich die aus 1 bis 3 ersichtliche Kinematik:
Der Zahnkasten 7 verschwenkt während des dargestellten Schwenkvorgangs aus der nach vorne oben weisenden Position gemäß 1 über eine senkrechte, nicht dargestellte Lage in eine zunächst steilere, nach hinten aufwärts weisende Lage gemäß 2 bis zu einer weniger steilen, aufwärts nach hinten weisenden Lage, die in 3 dargestellt ist. Das Rückverschwenken erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

Claims

Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteil (1) und einer klappbar daran angelenkten Rückenlehne (2), die aus einer aufrechten Gebrauchslage in eine horizontale Nichtgebrauchslage mit aufwärts weisender Rückseite (2b) verlagerbar ist, wobei das Sitzteil (1) über beidseitig angeordnete Führungselemente aus der Gebrauchslage mit nach oben weisender Sitzfläche (1a) in die Nichtgebrauchslage mit um ca. 180° gewendeter, nach oben weisender Rückseite (1b) bei gleichzeitiger Verlagerung nach hinten verschwenkbar ist und wobei das Sitzteil (1) in Gebrauchslage karosseriefest verriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente durch schwenkbar angeordnete Zahnradkästen (7) mit achsparallel zueinander angeordneten Zahnrädern (7a; 7b; 7c; 7d; 7e) gebildet werden, wobei ein Zahnrad (7a) karosseriefest undrehbar angeordnet ist und ein zweites Zahnrad (7e) oder Zahnsegment undrehbar am Sitzteil (1) angeordnet ist, und wobei die jeweils undrehbar gelagerten Zahnräder (7a; 7e) oder Zahnsegmente über Zahnräder (7b; 7c; 7d) miteinander kämmend gekoppelt und an einem gemeinsamen Träger angeordnet sind, der die als Zwischenräder ausgebildeten Zahnräder (7b; 7c; 7d) drehbar lagert.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger ein Zahnradkastengehäuse (7h) ist, der die Zahnräder (7a; 7b; 7c; 7d; 7e) bzw. Zahnsegmente zumindest teilweise umschließt.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilkreis des karosseriefesten Zahnrads (7a) oder Zahnsegments größer ist als der Teilkreis des sitzteilfesten Zahnrads (7e) oder Zahnsegments.
Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilkreise der als Zwischenräder ausgebildeten Zahnräder (7b; 7c; 7d) kleiner sind als der Teilkreis des karosseriefesten Zahnrads (7a) oder Zahnsegments.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilkreise der als Zwischenräder ausgebildeten Zahnräder (7b; 7c; 7d) größer sind als der Teilkreis des sitzteilfesten Zahnrads (7e) oder Zahnsegments.
Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die als Zwischenräder ausgebildeten Zahnräder (7b; 7c; 7d) sämtlich gleiche Teilkreise aufweisen.
Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine ungerade Anzahl von als Zwischenrädern ausgebildeten Zahnrädern (7b; 7c; 7d) vorgesehen ist.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die ungerade Zahl der als Zwischenräder ausgebildeten Zahnräder (7b; 7c; 7d) drei beträgt.
Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnräder (7a; 7b; 7c; 7d; 7e) oder Zahnsegmente aus Kunststoff bestehen.
Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnradkastengehäuse (7h) zumindest teilweise aus Kunststoff besteht.