Ein
bekannter Lamellenvorhang hat eine Führungsschiene, die im Bereich
eines Fensters an der Decke des Raumes befestigt ist. In der Führungsschiene
ist eine sich über
die Schienenlänge
erstreckende Führungsstange
vorgesehen, an der eine Vielzahl von Adaptern längsverschieblich geführt ist. Sie
haben ein an der Führungsstange
geführtes
oberes Längsteil
und ein an dem Längsteil
drehbeweglich angeordnetes unteres Drehteil. Die Adapter sind mittels
der Längsteile über einen
ersten Seilzug längs der
Führungsstange
zu verschieben und die unteren Drehteile der Adapter über einen
zweiten Seilzug um 180° zu
drehen.
An
den Adaptern sind Lamellen einer bestimmten Breite und Länge aufgehängt, die
insgesamt an der Führungsschiene
längsverschieblich und
drehbeweglich angeordnet sind. Somit besteht die Möglichkeit,
bei wenig Helligkeit draußen
die einzelnen Lamellen des Lamellenvorhanges senkrecht zum Fenster
zu drehen, also den Lamellenvorhang zu öffnen, oder bei starker Helligkeit
draußen
die einzelnen Lamellen des Lamellenvorhanges parallel zum Fenster
zu drehen, also den Lamellenvorhang zu schließen.
Bei
der Offenstellung des Lamellenvorhanges, bei dem die einzelnen Lamellen
senkrecht zum Fenster stehen, ist der Zwischenraum zwischen den einzelnen
Lamellen maximal, die Lamellen stellen mithin dem senkrecht zum
Fenster einfallenden Licht keinen Widerstand entgegen, so daß das Licht
ungedämmt
in den Raum einfallen kann. Das bedeutet, daß der Raum hell ausgeleuchtet
ist, gleichzeitig aber auch, daß kein
Blickschutz vor neugierigen Blicken von draußen besteht. Denn von draußen kann man
durch das Fenster und ungehindert durch den Lamellenvorhang hindurchblicken
und alle Einzelheiten innerhalb des Raumes sehen, auch alle Bewegungen,
die in dem Raum anwesende Personen durchführen. Dieser Zustand ist unbefriedigend.
Bei
geschlossenem Lamellenvorhang, wenn also die einzelnen Lamellen
weitgehend parallel zum Fenster gestellt sind, fällt wenig Licht in den Raum, weil
sich die einzelnen benachbarten Lamellen um einen bestimmten Bereich überlappen.
In diesem Zustand des Lamellenvorhanges besteht voller Blickschutz,
weil die einzelnen Lamellen sich überlappen. Das bedeutet, daß möglicherweise
am hellen Tag in einem Büro
die elektrische Beleuchtung eingeschaltet werden muß, damit
der Raum genügend
ausgeleuchtet ist. Auch dieser Zustand ist unbefriedigend.
Im
allgemeinen stehen die einzelnen Lamellen des Lamellenvorhanges
schräg
zum Fenster, was bedeutet, daß zwischen
benachbarten Lamellen je ein Streifen vorhanden ist, durch den Licht
von außen in
dem Raum fallen kann, weil sich die einzelnen Lamellen nicht überlappen.
In diesem Zustand des Lamellenvorhanges besteht ein vergleichsweise
guter Blickschutz, weil die schmalen Streifen zwischen den einzelnen
Lamellen nicht breit genug sind, um den Raum durch neugierige Blicke
ausspähen
zu lassen. Allerdings geht der gute Blickschutz auf Kosten einer guten
Raumausleuchtung.
In
der
GB 15 35 179 ist
eine Jalousie mit drehbeweglich angeordneten Lamellen beschrieben, von
denen wenigstens eine teilweise spiegelnd-reflektierend und teilweise
für sichtbares
Licht durchlässig
ist. Diese Jalousie ist für
Jalousien mit horizontal angeordneten Lamellen (Horizontal-Jalousie)
und für
Jalousien mit vertikal angeordneten Lamellen (Vertikal-Jalousie)
einsetzbar, die um ihre Achse drehbeweglich angeordnet sind.
Diese
eine Lamelle kann abwechselnd reflektierende und durchlässige Flächen aufweisen, beispielsweise
reflektierende Streifen abwechselnd mit transparenten Streifen.
Alternativ hat die Lamelle einen gleichförmigen halbreflektierenden Überzug auf
einem transparenten Material.
Die
Lamelle oder die Lamellen, die hier in Frage steht bzw. stehen,
welche die gesamte Jalousie darstellen können, sind vorzugsweise aus
transparentem Kunststoffmaterial hergestellt, beispielsweise aus
Acryl oder Polycarbonat. Mit solchem Material kann ein reflektierender
Teilüberzug,
der die oben genannte reflektierende Fläche bildet, oder ein halbreflektierender Überzug in
verschiedener Weise hergestellt werden, insbesondere durch Vakuumbedämpfung.
Ein Basis-Lack kann
zunächst
auf die Kunststofflamellen aufgetragen werden, um eine gute Unterlage
für den
reflektierenden oder halbreflektierenden Überzug zu bilden, wobei letzterer
mit einer weiteren Lackschicht überzogen
bzw. durch diese geschützt
wird.
Üblicherweise
ist die hauptsächlich
reflektierende Fläche
der Jalousie nach auswärts
gerichtet, so daß eine
außenstehende
Person nicht durch die Jalousie blicken kann und Sonnenlicht reflektiert wird,
während
eine Person innerhalb des Raumes durch die transparenten Flächen der
Jalousie nach außen
oder durch den halbtransparenten Überzug sehen kann.
Aus
der
DE 80 27 213 U1 ist
eine Lamelle zur Herstellung von Jalousien und Vorhängen (Vertikal-Jalousien)
bekannt, wobei die Lamelle aus einem Textilgewebe besteht, auf das
eine Appreturschicht aufgebracht ist, die mit mineralischen, die
Wärmestrahlung
reflektierenden Stoffen in Teilchenform, vorzugsweise in Pulverform
versehen ist. Die mineralischen Stoffe können Metallpulver oder Metallteilchen
sein. Sie können
Kristallteilchen, insbesondere Gesteinsteilchen beispielsweise Quarzteilchen
oder Quarzpulver sein. Außerdem
können
sie Glasteilchen oder Glaspulver sein. Mit einer derartigen Appreturschicht
versehene Lamellen reflektieren das Licht, insbesondere auch die
im Licht enthaltenen Wärmestrahlen
und schützen
so den Raum vor übermäßiger Wärmeansammlung.
Die
Wärmestrahlen
sollen derart reflektiert werden, daß sie nicht in den Raum hinein
gelangen. Das bedeutet, daß die
Wärmestrahlen
irgendwie, d.h. ohne bevorzugte Richtung reflektiert werden. Das
geschieht im bekannten Fall aufgrund der rauhen Appreturschicht
mit Körnchenstruktur
diffus, nämlich
in allen Richtungen, d.h. kugelförmig.
Jedenfall ist keine bestimmte Richtung für die Reflexion der Strahlen
bevorzugt.
Vorhänge mit
diesen Lamellen können
bei starker Sonneneinstrahlung vollständig geschlossen werden und
lassen dennoch bei einer intensiven Einstrahlung von Lichtstrahlen
genügend
Licht durch, damit der Raum ausreichend beleuchtet ist. Bei weniger
starker Sonneneinstrahlung bzw. bei fehlender Sonneneinstrahlung
werden die Jalousien ganz geöffnet,
da ansonsten die Beleuchtung des Raumes zu wünschen übrig läßt.
In
der
DE 295 03 661
U1 ist eine Wärme- und/oder
Lichtstrahlen reflektierende Sichtblende in Form eines Rollos oder
einer Jalousie, bei der es sich um eine Vertikal-Jalousie handelt,
für Fenster
und ähnliche
Gebäudeöffnungen
beschrieben, bei welcher die Rollobahn bzw. die Jalousie-Lamellen
aus einer Kunststofffolie besteht bzw. bestehen. Dabei weist die
Folie eine Dicke zwischen 90 μ und
250 μ auf,
ggfl. auch noch etwas darüber.
Die Kunststofffolie ist dabei mehrschichtig als Laminat ausgebildet. Das
die Rollobahn bzw. die Jalousie-Lamellen bildende Laminat besteht
aus zwei äußeren Folien
aus in beiden Richtungen durchsichtigem Kunststoffmaterial und einer
zwischen diesen beiden äußeren Folien
angeordneten Folie aus einem Licht- und/oder Wärmestrahlen reflektierenden
Material. Die mittlere Folie des Laminats ist wesentlich dünner als
die beiden äußeren Folien.
Bei
der mittleren Folie handelt es sich um eine solche, die Sonnenschutz
durch Abstrahlung bietet, dabei von außen einen Einblick in den Raum verhindert,
aber einen Ausblick aus dem Raum ermöglicht. Diese Folien können nur
im Zusammenhang mit einer mechanisch stabilen Unterlage bzw. Trägerfolie
verwendet werden, weil sie mechanisch wenig stabil sind. Darüber hinaus
ist die Herstellung solcher Spezialfolien aufwendig und deren Reparatur schwierig
bzw. nicht möglich.
Aus
der
DE 14 97 348 A ist
ein Verfahren zur Verbesserung der Beleuchtungsverhältnisse
in Räumen
mit Tageslicht bekannt, wobei das einfallende Tageslicht zwecks
gesteuerter Verteilung der vorhandenen Lichtmenge im Raum durch
Verwendung von Funktionselementen mindestens teilweise umgelenkt und
ins Rauminnere geleitet wird.
Bei
einer Einrichtung zur Ausführung
dieses Verfahrens ist vorgesehen, daß in der Tageslicht-Einfallöffnung eine
Anzahl Lichtumlenkelemente eingebaut ist, welche jeweils mindestens
eine stark reflektierende Fläche
aufweisen. Die Lichtumlenkelemente sind dabei im Zwischenraum zwischen
den beiden Scheiben eines Doppelverglasungsfensters angeordnet,
wobei die Lichtumlenkelemente flache, mindestens einseitig verspiegelte
Glasstreifen sind. Die Umlenkelemente können auch Prismen sein. Sie sind
in ihrer Längsachse
drehbar und können
mindestens teilweise aus einem Streuglas bestehen. Des weiteren
können
die Lichtumlenkelemente zwecks Erreichung einer gezielten Umlenkung
und Streuung des Lichtes an ihren reflektierenden Flächen Oberflächen-Deformationen
aufweisen, die hohlspiegelartig ausgebildet sein können.
Bei
dieser Anordnung liegt der einfallende Strahl mit dem reflektierten
Strahl jeweils in einer gemeinsamen Vertikalebene, d.h. die einfallenden Lichtstrahlen
werden nach oben oder unten, nicht aber in seitlicher Richtung abgelenkt.
Die Streuwirkung der reflektierenden Flächen der Lichtumlenkelemente
kann durch Oberflächen-Deformationen
beliebiger Form und Größe noch
beliebig verbessert werden.
In
der
DE 84 34 245 U1 ist
eine Sonnenschutzeinrichtung mit einer Lamelle mit lichtreflektierender
Oberfläche
beschrieben, die parallel zu einer Längsachse der Lamelle verläuft, wobei
die Oberfläche
lichtstreuend ausgebildet ist. Sie kann quer zur Längsfläche gewölbt ausgerichtet
sein, und zwar konkav oder konvex gewölbt oder auch parabolisch gekrümmt sein.
Die Lamellen sind um die Längsachse
drehbar in einem Fensterrahmen gelagert, wobei die Längsachsen
quer zur Horizontalen in dem Fensterrahmen angeordnet sind.
Aus
der US-PS 2 572 957 ist ein Lamellenvorhang für Fenster mit einer Vielzahl
von Lamellen bekannt, deren Oberflächen lichtspiegelnd-reflektierend
ausgebildet sind. Bei diesem Vorhang ist jede Lamelle an einem zugehörigen Adapter
drehbar gelagert und mittels des Adapters an einer an der innerhalb
des Fensterrahmens angebrachten Führung aufgehängt und
in dieser horizontal verschiebbar geführt, wobei jeweils einander
gegenüberliegende Oberflächen jeweils
unmittelbar benachbarter Lamellen lichtspiegelnd ausgebildet sind.
Das von draußen durch
den Lamellenvorhang hindurchtretende Licht wird im Lamellenvorhang
um einen bestimmten wählbaren
Winkel umgelenkt. Somit wird ein von draußen in einer bestimmten Richtung
in den Lamellenvorhang einfallendes Licht im Lamellenvorhang umgelenkt
und fällt
aus dem Lamellenvorhang in einer anderen Richtung in den Raum. So
wird beispielsweise ein von außen
von oben schräg
nach unten gerichtetes Licht in den Lamellenvorhang in ein schräg nach oben
gerichtetes Licht umgelenkt. Bei vertikal angeordneten Lamellen
wird das von außen
in den Lamellenvorhang einfallende Licht zur Seite umgelenkt, wobei
der Umlenkwinkel weitgehend beliebig ist, nämlich abhängig von der Stellung der einzelnen
Lamellen des Lamellenvorhanges.
Durch
eine vertikale Anordnung der einzelnen Lamellen wird in Abhängigkeit
von dem eingestellten Winkel der Lamellen gegenüber der Horizontalen der Raum
in einen helleren Bereich in Ablenkrichtung des Lamellenvorhanges
und in einen im übrigen
dunkleren Bereich geteilt, was ungünstig und nachteilhaft ist.
Insgesamt bringt eine solche Anordnung der Lamellen keine gleiche
Ausleuchtung des Raumes, so dass es in einem solchen Raum gut beleuchtete
und schlecht beleuchtete Arbeitsplätze gibt. Dieser Lamellenvorhang
ist zu schließen,
wenn es draußen
hell und sonnig ist, um Blendwirkungen im Raum zu vermeiden, und
ist zu öffnen,
wenn es draußen
trüb und
bewölkt
ist. Im letzteren Fall besteht die nachteilige Möglichkeit, dass der Raum von außen her
ausspioniert werden kann. Soll das verhindert werden, so wäre bei geschlossenem
Lamellenvorhang die elektrische Raumbeleuchtung einzuschalten, obwohl
das aufgrund der Helligkeit draußen nicht erforderlich wäre.
Aus
dem Prospekt "Vertikal-Jalousien" der Firma WAREMA
ist eine Vertikal-Jalousie bekannt. Bezüglich der unterschiedlichen
Stoffgruppen ist auf feinstrukturiertes Gewebe aus kunststoffbeschichteter
Glasfaser bzw. aus unterschiedlichen Material-Qualitäten hingewiesen.
Bezüglich
der Material-Qualitäten
sind Trevira, Glasfaser, Acryl, Polyester und Baumwolle genannt.
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Lamellenvorhang zu schaffen,
der sowohl vor neugierigen Blicken von draußen schützt als auch gleichzeitig einen
verbesserten Lichteinfall durch den Lamellenvorhang in den Raum
ermöglicht.
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Lamellenvorhang mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst.
Bei
schräg
stehenden Lamellen fällt
das von draußen
unmittelbar durch den Spalt zwischen den beiden benachbarten Lamellen
hindurchtretende Licht in den Raum, und zusätzlich wird wegen der lichtspiegelnden
Teilbereiche der Oberfläche
zweier einander gegenüberliegender
Flächen
von zwei benachbarten Lamellen das von draußen auf die schräg stehende
Fläche
der einen Lamelle auftreffende Licht reflektiert und fällt auf
die gegenüberliegende
Fläche der
benachbarten Lamelle, wird dort nochmals reflektiert und fällt von
da aus in den Raum. Mithin fällt
in den Raum so viel Licht, wie bei einem üblichen Lamellenvorhang nur
dann, wenn die Lamellen senkrecht zum Fenster stehen. Es werden
hiermit also der volle Lichteinfall durch den Lamellenvorhang und
der gute Blickschutz kombiniert.
Bei
einem üblichen
Lamellenvorhang geht guter Lichteinfall auf Kosten guten Blickschutzes
und umgekehrt, guter Blickschutz auf Kosten guten Lichtes. Optimales
Licht und optimaler Blickschutz gleichzeitig sind bisher nicht möglich. Dieses
Dilemma wird durch die Erfindung beseitigt.
Der
Lamellenvorhang kann so ausgebildet sein, daß Teilbereiche jeweils einander
gegenüberliegender
Oberflächen
eines Teils jeweils unmittelbar benachbarter Lamellen für sichtbares
Licht spiegelnd ausgebildet sind. Das bedeutet, daß die übrigen Lamellen
lichtabsorbierend und nicht spiegelnd ausgebildet sind, also so,
wie sie bisher bekannt sind.
Des
weiteren kann der Lamellenvorhang so ausgebildet sein, daß einander
gegenüberliegende Flächen unmittelbar
benachbarter Lamellen streifenförmig über die
Breite des Lamellenvorhanges für sichtbares
Licht spiegelnd ausgebildet sind.
Es
empfiehlt sich, den Lamellenvorhang so zu gestalten, daß ein für sichtbares
Licht spiegelnder Streifen in mittlerer Höhe des Lamellenvorhanges oder
mehrere solcher Streifen in unterschiedlichen Höhen des Lamellenvorhanges über dessen
Breite vorgesehen sind.
Dadurch,
daß die
einzelnen Flächen
der Lamellen des Lamellenvorhanges lichtspiegelnd ausgebildet sind,
kann der Lamellenvorhang weitgehend geschlossen werden, wobei dennoch
genügend
Licht in den Raum fällt,
der Raum also nicht übermäßig abgedunkelt
wird. Die Anordnung von einigen Flächen in einem bestimmten Muster
läßt es somit
zu, den Lamellenvorhang weitgehend zu schließen und dennoch über eine
genügende
Raumausleuchtung zu verfügen.
Der
erfindungsgemäß ausgebildete
Lamellenvorhang stellt eine optimale Kombination zwischen möglichst
guter Raumausleuchtung und möglichst
gutem Blickschutz dar.