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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung, ein System und ein Verfahren zum Erfassen
einer Warenbahn, insbesondere zum Erfassen eines Teilbereiches,
wie zum Beispiel eines Endabschnittes einer Warenbahn, welche beispielsweise
auf eine Wickelrolle aufgewickelt ist, um die Wickelrolle z.B. für einen
fliegenden Rollenwechsel bei einer Druckmaschine vorzubereiten.
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Eine Vorrichtung zum Erfassen einer
Warenbahn wird zum Beispiel in der Druckindustrie verwendet, um
den Bahnanfang einer Rolle zu erfassen, abzuziehen und je nach Bedarf
weiter zu bearbeiten.
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Aus der
DE 41 39 586 A1 sind ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Bilden und Erfassen eines Bahnanfanges
einer Ersatz-Wickelrolle bekannt, wobei die Mantellage der Ersatz-Wickelrolle
mit einem achsparallelen Perforationsschnitt versehen wird und an
den damit markierten Bahnanfang eine Aufnahmeeinrichtung angelegt
wird, welche die Mantellage ansaugt oder mit der Mantellage verklebt
wird. Zwischen der Aufnahmeeinrichtung und der Ersatz-Wickelrolle wird
eine Relativbewegung ausgeführt
und dabei die Mantellage am Perforationsschnitt aufgerissen. Somit
ist entweder eine zusätzliche
Saugluftaufbereitungsanlage, oder eine Klebemittelzufuhr erforderlich,
wodurch der konstruktive Aufwand und damit die Kosten erhöht werden.
Sind Wickelrollen unterschiedlicher Breite zu erfassen, so ist es
relativ aufwendig diese Vorrichtung auf die entsprechende Breite
einzustellen und an den aufzunehmenden Bahnanfang anzupassen.
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Aus der WO 98/52857 sind ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Erfassen eines Teiles einer äußeren Lage
einer Materialbahn von einer Vorratsrolle bekannt, wobei eine zur
Papierrolle mitläufig
und eine dazu gegenläufig
angetriebene Einzugswalze mit einem Teil der äu ßeren Lage der Materialbahn
in Berührung
gebracht werden, Teile der äußeren Lage nachfolgend
von den Einzugswalzen erfasst und von diesen zwischen sich eingezogen
werden, so dass die so eingezogene äußere Lage der Materialbahn anschließend von
der Vorratsrolle entlang einer vorgegebenen Bewegungsbahn wegbewegt
werden kann. Ist jedoch der Reibungskoeffizient zwischen den beiden
obersten Lagen der aufgewickelten Materialbahn gleich oder größer als
der Reibungskoeffizient zwischen den Einzugswalzen und der Oberfläche der
Materialbahn, so kann die oberste Lage der Materialbahn nicht erfasst
werden. Da sich während dem
Betrieb solcher Vorrichtungen nach kurzer Zeit auf den Einzugswalzen
aufgrund elektrostatischer Aufladung z.B. Papierstaub absetzt, was
insbesondere bei der Verarbeitung von Zeitungspapier der Fall ist,
wird der Reibungskoeffizient zwischen den Einzugswalzen und der
Oberfläche
der Materialbahn stark reduziert, so dass eine zuverlässige Funktion dieser
Vorrichtung nicht immer gewährleistet
ist.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung eine Vorrichtung, ein System und ein Verfahren vorzuschlagen,
mit welchen eine Warenbahn zuverlässig erfasst und zum Beispiel
abgezogen werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der
unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Erfassen
eines Teils einer Warenbahn, wie zum Beispiel des Warenbahnanfangs,
weist ein erstes und ein zweites Element auf, welche relativ zueinander bewegt
werden können,
um zum Beispiel zwischen sich einen Teil der Warenbahn, wie zum
Beispiel eine Warenbahnschlaufe, zu verklemmen oder festzuhalten.
Das erste Element ist so ausgebildet, dass ein Teil des Elements
oder eine Auflagefläche
des Umfangs davon auf die Oberfläche
der Warenbahn aufgelegt werden kann, so dass zwischen dem aufliegenden
Teil oder Teilumfang des ersten Elements und der Warenbahn bevorzugt
keine oder nur eine geringe Relativgeschwindigkeit auftritt. Z.B.
kann eine auf der Warenbahn laufende Rolle verwendet werden. Alternativ
kann auch ein sich nicht drehendes Element verwendet werden, welches über die Warenbahn
geführt
werden kann.
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Das zweite Element ist so ausgebildet,
dass es relativ zur Warenbahn bewegt werden kann, d.h. dass entweder
die Warenbahn oder das zweite Element, oder die Warenbahn und das
Element relativ zueinander bewegt werden, wobei das zweite Element
in die Warenbahn ein greifen kann. Unter „Eingreifen" wird im Sinne
der Erfindung jeder Haltevorgang verstanden, mit welchem das zweite
Element einen Teil der Warenbahn erfassen und zumindest über einen
Streckenabschnitt mit sich führen
kann. Beispielsweise kann das zweite Element mit der Oberfläche der
Warenbahn verhaken oder durch eine bevorzugt scharfe Kante mit der
Oberfläche
der Warenbahn in Verbindung gebracht werden, um zum Beispiel eine
Bewegung des zweiten Elements relativ zur Warenbahn über den
Eingriff auf die Warenbahn zu übertragen,
oder eine sich bewegende Warenbahn durch den Eingriff an dem Kontakt
mit dem zweiten Element zu fixieren. Das erste und das zweite Element
können
relativ zueinander erfindungsgemäß so bewegt
werden, dass die von dem zweiten Element erfasste Warenbahn nach
einer aufeinandergerichteten Bewegung des ersten und zweiten Elements
zwischen diesen Elementen gehalten oder zum Beispiel in Form einer
Warenbahnschlaufe geklemmt werden kann. Somit kann der Bahnanfang
einer aufgerollten Warenbahn erfasst und abgenommen werden, um diesen
beispielsweise anschließend mit einem Klebebandstreifen zu versehen und/oder
zu schneiden, damit ein automatischer Rollenwechsel ermöglicht wird.
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Allgemein kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch auf anderen Gebieten eingesetzt werden, bei welchen der Anfang
oder ein Teilstück
einer Warenbahn aufgenommen oder von einer Wickelrolle abgezogen
werden soll.
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Bevorzugt kann das erste Element
eine Rolle sein. Allgemein ist jede Vorrichtung als erstes Element
geeignet, welche eine Oberfläche
aufweist, die auf eine Warenbahn aufgelegt werden kann und vorteilhaft
nicht auf der Warenbahn gleitet bzw. rutscht, d.h. bevorzugt ist
eine Mindestreibung und vorteilhaft ist ein Gleichlauf zwischen
dem ersten Element und der Warenbahn vorhanden, so dass z. B. das
erste Element nicht auf der Warenbahn rutschen oder gleiten kann.
Als erstes Element kann beispielhaft auch eine um ein, zwei oder
mehr Rollen geführte
umlaufende geschlossene Bahn verwendet werden, welche auf die Warenbahn
aufgelegt und mit dieser mitbewegt werden kann. Weiterhin ist es
möglich
ein Halteelement wie z.B. eine Kante oder ein in die Warenbahn eingreifendes
Element als erstes Element zu verwenden, welches auf die Warenbahn
aufgelegt und z.B. in diese eingreifen kann, um so einen definierten
Haltepunkt der Warenbahn am ersten Element zum Beispiel durch ein
verschiebungssicheres Fixieren der obersten Lage der Warenbahn auf
einer Wickelrolle zu haben.
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Vorteilhaft weist das erste und/oder
das zweite Element Aussparungen und/oder Unterbrechungen auf, in
welche das jeweils andere Element eingreifen kann. Beispielsweise
kann das als Rolle ausgebildete erste Element Abschnitte mit einem größeren Durchmesser
aufweisen, welche auf die Warenbahn aufgelegt werden können und
weitere Abschnitte mit einem kleineren Durchmesser, bevorzugt zwischen
den Abschnitten mit größerem Durchmesser,
aufweisen, in welche das zweite Element eingreifen kann, um die
Warenbahn in einem nachfolgenden Schritt zu erfassen oder festzuklemmen.
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Bevorzugt können das erste und/oder das zweite
Element angetrieben werden, um eine Relativbewegung zwischen den
Elementen und/oder relativ zur Warenbahn zu erzeugen. Vorteilhaft
kann eine Relativbewegung zwischen dem Bahnanfang, der Rolle und
dem ersten und/oder zweiten Element erzeugt werden.
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Das erste und/oder zweite Element
kann vorteilhaft mindestens ein elastisches Element aufweisen, um
den zum Eingreifen in die Warenbahn gewünschten Druck möglichst
genau dosieren zu können,
damit der Auflagedruck des ersten oder zweiten Elements auf der
Warenbahn einerseits groß genug ist,
um ein sicheres Eingreifen oder Festhalten oder Verhaken mit der
Warenbahn zu ermöglichen
und damit andererseits der Druck nicht so groß ist, so dass die Warenbahn
beschädigt
oder zerschnitten wird. Beispielsweise kann ein federndes Element
wie zum Beispiel ein Federstahl am ersten oder zweiten Element angebracht
werden oder Bestandteil des ersten und/oder zweiten Elements sein,
um die Auflage- oder Andruckkraft eines Elements auf der Warenbahn
dosieren zu können.
Vorteilhaft kann die Bemessung des elastischen Elements und/oder
ein Andruck- oder Eingriffswinkel des Elements relativ zur zu erfassenden
Warenbahn so festgelegt werden, dass die Kraft ausreichend groß ist, um
ein sicheres Aufliegen, ein Eingreifen oder ein Verhaken des Elements
mit der Warenbahn zu gewährleisten,
ohne die Warenbahn dabei zu beschädigen.
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Das zweite Element weist vorzugsweise
eine Kante auf, wie zum Beispiel ein scharfes oder messerartig geschliffenes
Ende eines Bleches, welche auf die Warenbahn aufgelegt werden kann,
um in diese einzugreifen bzw. diese festzuhalten oder zu fixieren
und nach einer Relativbewegung zwischen erstem und zweitem Element
die Warenbahn oder eine Schlaufe der Warenbahn zwischen dem ersten
und zweiten Element zu halten bzw. festzuklemmen.
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Vorteilhaft ist ein Sensor vorgesehen,
mit welchem ein Merkmal der Warenbahn, wie zum Beispiel eine darauf
angebrachte Markierung oder ein Anfang bzw. Ende der Warenbahn erfasst
werden kann, um unter Verwendung einer geeigneten Steuerung die
Vorrichtung so an zusteuern, dass ein gewünschter Teil der Warenbahn
durch das Zusammenwirken des ersten und zweiten Elements erfasst wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein System mit einer
Warenbahnhaltevorrichtung, einer Vorrichtung zum Erfassen eines
Teils der Warenbahn, wie oben beschrieben, und einem Bewegungselement, um
die Vorrichtung zum Erfassen der Warenbahn auf die Warenbahn zu
bewegen und/oder von der Warenbahn weg zu bewegen, um ein erfasstes
Teilstück der
Warenbahn aufzunehmen.
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Die Warenbahn kann dabei beispielsweise transportiert
werden, zum Beispiel von einer Rolle abgewickelt und an der z.B.
feststehenden Vorrichtung zum Erfassen der Warenbahn vorbei bewegt werden.
Alternativ ist es möglich
die Vorrichtung zum Erfassen der Warenbahn an einer still stehenden oder
sich bewegenden Warenbahn vorbei zu bewegen, um einen Teil der Warenbahn
zu erfassen.
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Nach einem weiteren Aspekt bezieht
sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Erfassen eines Teils einer
Warenbahn mit einem ersten und einem zweiten Element, welche relativ
zueinander bewegt werden können,
wobei ein Teil oder ein Umfangsabschnitt des ersten Elements auf
die Warenbahn aufgelegt werden kann, so dass bevorzugt im wesentlichen
keine oder nur eine sehr geringe Relativbewegung zwischen der Auflagefläche oder
dem ersten Element und der Warenbahn stattfindet. Das zweite Element
wird so bewegt, dass es in die Warenbahn eingreift und relativ in
Richtung des ersten Elements bewegt wird, um so einem Teil der Warenbahn
zwischen dem ersten und dem zweiten Element zu erfassen, so dass
zum Beispiel eine Warenbahnschlaufe zwischen diesen Elementen festgeklemmt werden
kann.
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Allgemein können die erfindungsgemäße Vorrichtung,
das System und das Verfahren auf allen Gebieten eingesetzt werden,
bei welchen das Erfassen oder Abziehen einer Warenbahn gewünscht wird,
wie zum Beispiel bei der Papierherstellung oder -Weiterverarbeitung,
in der Druckindustrie, wie zum Beispiel dem Zeitungs- oder Etikettendruck,
der Zigarettenherstellung, der Herstellung und/oder Bearbeitung
von Kunststoffen oder Folien und der Beschichtung oder Veredlung
von bahnförmigen
Materialien.
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Weitere Aspekte der Erfindung betreffen
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vorbereitung einer Wickelrolle
für einen
fliegenden Rollenwechsel, insbesondere zur Vorberei tung von Bedruckstoffbahnrollen
für den
fliegenden Rollenwechsel in einer Rollenrotationsmaschine.
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In Druckmaschinen wird der Bedruckstoff, wie
z. B. Papier, als auf Wickelrollen aufgewickelte Bahnen bereit gestellt.
Um ein unterbrechungsfreies Drucken zu ermöglichen, wird in der Maschine
ein fliegender Wechsel zwischen einer abgelaufenen und einer neuen
Wickelrolle vorgesehen. Hierfür
wird der Bahnanfang der neuen Wickelrolle mit einem Klebestoß vorbereitet,
durch den das Ende der Bahn der abgelaufenen Wickelrolle bei laufender
Druckmaschine an die neue Bahn angeklebt werden kann. Zur Vorbereitung
eines solchen Klebestoßes
sind verschiedene Methoden bekannt.
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Aus der
EP 1 041 025 A2 ist ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Vorbereitung einer Papierrolle
für den
fliegenden Rollenwechsel bekannt, bei dem von einer Papierrolle
ein Abschnitt einer Papierbahn auf einen Abrolltisch abgewickelt
wird. Der Endbereich wird durch die Erzeugung eines Unterdrucks fixiert
und zugeschnitten. Ein Klebeband wird an einer Innenseite des zugeschnittenen
Bahnabschnitts, d. h. an einer Seite, die in aufgewickeltem Zustand nach
innen zur Rolle weist, derart angebracht, dass ein Teil einer nach
außen
weisenden Klebefläche
mit dieser Innenseite des Bahnabschnitts verklebt und ein anderer
Teil dieser Klebefläche
zur Verklebung der Bahn einer Restrolle frei bleibt. Eine nach innen weisende
Klebefläche
verklebt mit der nächst
unteren Lage der Bahn auf der Rolle, sobald der bearbeitete Bahnabschnitt
wieder auf die Rolle aufgebracht wird.
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In der
EP 0 771 300 B1 ist ein weiteres Verfahren
und eine Vorrichtung zur Vorbereitung einer Vorratspapierrolle für einen
fliegenden Rollenwechsel beschrieben. Dabei wird das freie Ende
der Papierbahnrolle von der Rolle abgezogen und einer Querschneideeinrichtung
zugeführt,
in der durch Querschneiden entlang einer Schneidnut der Bahnanfang
zugeschnitten wird. Anschließend
werden in der Nähe
der Schnittkante Klebestreifen und -etiketten auf dem zugeschnittenen
Bahnanfang aufgebracht. Eine erste Hälfte der Etiketten klebt dabei
auf dem Bahnanfang fest und eine zweite Hälfte ragt über den Bahnanfang hinaus.
Letztlich wird der Papierbahnanfang auf die Papierbahnrolle zurückgewickelt,
wobei die zweite Hälfte
der Klebeetiketten durch eine Andruckwalze auf die untere Lage der
Papierbahn angedrückt
wird und festklebt.
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Diese Verfahren und Vorrichtungen
sind aufwendig und erfordern eine erhebliche Anzahl von Arbeitsschritten
und Funktionseinheiten, da die Bahn zunächst über einen weiten Bereich von
der Rolle abgewickelt und nach der Vorbereitung für den Rollenwechsel
wieder aufgewickelt werden muss. Beim Andrücken des Bahnendes auf die
nächst
untere Lage der Wickelrolle wird oftmals eine über die Bahn hinausragende
aktive Klebefläche
berührt.
Dieser Klebefläche
kommt beim Rollenwechsel jedoch eine entscheidende Funktion zu.
Die Qualität
dieser Klebefläche
kann beim Andrücken
vermindert und das Andrückelement
verschmutzt werden. Ferner entsteht bei den herkömmlichen Schneidverfahren z.
B. durch die Verwendung angetriebener Kreismesser in beachtlichem
Maße Papierstaub,
der sowohl die Klebequalität
der Klebeflächen
beeinträchtigt
als auch schädlich für die eingesetzten
Maschinen ist.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe
gemacht, die zur Vorbereitung einer Wickelrolle für den fliegenden
Rollenwechsel erforderlichen Arbeitsschritte und Arbeitseinheiten
zu reduzieren und zu vereinfachen, die Präzision und Qualität des Klebestoßes zu verbessern
oder den Klebestoß,
bzw. die Form des Bahnanfangs, an verschiedene Vorgaben anpassbar
zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung
gemäß den unabhängigen Ansprüchen 1,2
und 8 gelöst.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Nach einem Aspekt der Erfindung wird
bei einem Verfahren zur Vorbereitung einer Wickelrolle für einen
fliegenden Rollenwechsel ein Klebeband zwischen einem Anfang der
Bahn und einer darunter liegenden Bahnlage der Wickelrolle angebracht.
Hierfür wird
zunächst
der Beginn oder Anfang der Bahn durch eine Greifvorrichtung von
der Wickelrolle abgehoben. Dann wird das bevorzugt doppelseitig
klebende Klebeband von einer Klebebandauftragvorrichtung mit einer
ersten Klebefläche
auf einem Bahnbereich aufgebracht, der auf der Mantelfläche der
Wickelrolle aufgewickelt bleibt. Der abgehobene Beginn der Bahn
wird durch eine Schneidvorrichtung derart zugeschnitten, dass er
einen Bahnanfang bildet, der in einer Weise auf die Wickelrolle
zurückgebracht wird,
dass er auf einer zwei ten Klebefläche des Klebebandes aufliegt,
die von der Mantelfläche
der Wickelrolle nach außen
weist.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es nicht nötig
einen großen
Teil des Beginns der Bahn von der Wickelrolle abzuwickeln, um einen
Klebestreifen anzubringen. Es genügt ein Anheben des Bahnbeginns,
so dass das Klebeband darunter direkt auf die äußerste Bahn der Wickelrolle
aufgebracht werden kann. Es ist daher keine gesonderte Arbeitsfläche erforderlich,
auf der der Bahnbeginn zum Aufbringen des Klebebandes aufgelegt
und festgehalten werden muss. Das Ablegen des zugeschnittenen Bahnanfangs
auf dem mit dem Klebeband versehenen Bereich der Mantelfläche ist
schnell und exakt durchführbar,
da von dem zugeschnittenen Bahnanfang nur ein kurzer Weg bis zu
dem Klebebereich auf der Wickelrolle zurückgelegt werden muss.
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Ebenso kann das oder ein weiteres
Klebeband auf den abgehobenen Teil der Bahn aufgebracht und anschließend mit
dem darunter liegenden Teil der Bahn verklebt werden.
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Vorzugsweise ist zur Durchführung des
Verfahrens eine Walze vorgesehen, die bzw. deren Walzenmantel an
der Wickelrolle anliegt, so dass sie als Antriebswalze für die Wickelrolle
und als Ablagewalze für
den Beginn der Bahn der Wickelrolle verwendet werden. Außerdem kann
mit Hilfe dieser Walze der zugeschnittene Bahnanfang zurück auf dem
mit dem Klebeband versehenen Bereich der Mantelfläche abgelegt
werden. Hierfür
kann die Walze in einer Richtung und entsprechend die Wickelrolle
in der Gegenrichtung gedreht werden bis der Bahnanfang auf der zweiten
Klebefläche
aufliegt und von der Walze angedrückt wird. Natürlich kann
auch nur eine der Walzen zum Ablegen des Bahnanfangs gedreht werden.
Die Walze wird beim Ablegen der Bahn nur soweit gedreht, dass die
zweite für
den Rollenwechsel verwendete Klebefläche von ihr nicht berührt wird. Ein
Verschmutzen der Walze oder der äußeren Klebefläche wird
daher verhindert, so dass die Qualität des fertigen vorbereiteten
Klebestoßes
für den
Rollenwechsel nicht beeinträchtigt
wird.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird
beim Schneidvorgang bzw. in der Schneidvorrichtung zum Zuschneiden
des Bahnanfangs der Beginn der Bahn nach dem Abheben von der Wickelrolle über eine
Walze geführt,
so dass die Bahn auf der Walze auf liegt. Hierfür kann die oben beschriebenen Walze
verwendet werden. In der Schneidvorrichtung ist ein Schneidmesser
vorgesehen, das mit der Kante seiner Schneidklinge in zu einer Achse
der Walze z. B. im Wesentlichen senkrechten Richtung auf die Walze
gedrückt
wird. Dabei wird die Bahn, die zwischen der Walze und dem Schneidmesser
liegt, von diesem durch den Anpressdruck des Messers auf die Walze
durchtrennt.
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Bevorzugt kann bei dem Verfahren
zur Vorbereitung einer Wickelrolle die Form des Randes des Bahnanfangs
beim Zuschneiden variiert werden. Hierfür werden beispielsweise unterschiedlich
ausgebildete Schneidmesser in der Schneidvorrichtung zum Zuschneiden
der Bahn vorgesehen. Neben einer geraden Messerklinge können z.
B. Klingen mit einem zickzack-förmigen
oder rechteck-förmigen Verlauf
vorgesehen sein. Dadurch können
am Rand des Bahnanfangs z. B. Lappen entstehen, die bei der Vorbereitung
einer Wickelrolle für
einen gurtbetriebenen Rollenwechsler von Vorteil sind, da zwischen den
Lappen die Gurte des Rollenantriebs verlaufen können. Natürlich sind verschiedene weitere
Formen beim Zuschneiden des Randes des Bahnanfangs denkbar.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann der Bahnbeginn einer Wickelrolle in Form und Lage exakt zugeschnitten
werden, so dass der entstehende Bahnanfang z. B. auf ein auf der
Mantelfläche
der Wickelrolle aufgebrachtes Klebeband passt. Beim Abtrennen des
Beginns der Wickelrolle durch den beschriebenen stanzartigen Schneidvorgang
entsteht nur wenig Papierstaub und ein Verrutschen der Bahn während des
Schneidvorgangs ist nicht möglich.
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Vorzugsweise wird der abgehobene
Beginn der Bahn bei einer Länge
zugeschnitten, die gemessen von der Abhebestelle auf der Rolle bis
zum Rand der Bahn einer solchen Länge entspricht, dass der Bahnanfang
nach dem Zurückbringen
auf die Wickelrolle nur einen vorbestimmten Teil der zweiten äußeren Klebefläche bedeckt.
Der restliche Teil der zweiten Klebefläche bleibt daher frei zum Ankleben
an das Ende der Bahn einer ablaufenden Wickelrolle. Dieser Teil
kann bis zum Einsatz der vorbereiteten Wickelrolle mit einem Abdeckband
zum Schutz des freibleibenden Teils der Klebefläche versehen werden.
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Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
wird bevorzugt vollständig
automatisch durchgeführt.
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Verschiedene einzelne Merkmale oder
Arbeitsschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens können in
unterschiedlichen Kombinationen durchgeführt werden. Der vorgeschlagene
Ablauf der Vorgehensweise soll die Erfindung nicht einschränkend bestimmen.
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Gemäß einem anderen Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zur Durchführung der
beschriebenen Verfahren zur Vorbereitung einer Wickelrolle vorgesehen.
Diese weist eine Greifvorrichtung zum Abheben des Bahnbeginns der Wickelrolle,
eine Klebebandauftragvorrichtung zum Aufbringen des Klebebandes
auf der nicht abgehobenen Bahn der Wickelrolle und eine Schneidvorrichtung
zum Zuschneiden des Bahnanfangs auf. Die Klebebandauftragvorrichtung
ist z.B. derart in der Nähe
der Wickelrolle angeordnet, dass das Klebeband direkt auf einem
Bahnbereich der Mantelfläche der
Wickelrolle aufgebracht werden kann, der auf der Rolle aufgewickelt
bleibt und von dem der Bahnbeginn abgehoben wurde.
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Gleichzeitig oder alternativ zur
erfindungsgemäßen Anordnung
der Klebebandauftragvorrichtung ist in der Vorrichtung zur Vorbereitung
einer Wickelrolle nach der Erfindung eine Schneidvorrichtung vorgesehen,
die ein Schneidmesser und ein Antriebsmittel für das Schneidmesser aufweist.
Die Schneidvorrichtung ist derart gegenüber einer an der Wickelrolle
angrenzenden Walze angeordnet, über
die die abgehobene Bahn der Wickelrolle abgelegt wird, dass das
Schneidmesser mit seiner Schneidklinge von dem Antriebsmittel zu
der Walze bewegt werden kann und z.B. im wesentlichen in senkrechter
Richtung auf die Walzenachse angetrieben werden kann bis die Klinge
des Schneidmessers auf der Walze anschlägt. Durch ein solches Durchtrennen
der Bahn in der Art eines Stanzschnitts wird der definierte Bahnanfang
gebildet, der zur Vorbereitung der Wickelrolle für den Rollenwechsel notwendig
ist.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Vorbereitung einer Wickelrolle ist die Anordnung der Klebebandauftragvorrichtung,
der Schneidvorrichtung und der Walze bezüglich der Wickelrolle derart
abgestimmt, dass die Schnittstelle, die den Bahnanfang bildet, und
der Bahnbereich, auf dem das Klebeband auf der Mantelfläche der
Wickelrolle aufgebracht wird, mit einander in vorbestimmter Beziehung stehen.
Vorzugsweise wird der Bahnbeginn derart abgetrennt, dass er beim
Ablegen auf der zweiten Klebefläche
nur einen bestimmten Teil dieser Klebefläche bedeckt.
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Ferner ist die Schneidvorrichtung
bevorzugt mit unterschiedlichen Schneidmessern mit verschiedenen
Klingenformen versehen, die entsprechend einer gewünschten
Form des Randes des Bahnanfangs ausgewählt werden können. Die
Schneidmesser können
z. B. gemeinsam in einem Messerbalken der Schneidvorrichtung vorgesehen
sein und wahlweise in Einsatz gebracht werden. Es ist dadurch z. B.
möglich,
beim Zuschneiden Lappen am Bahnanfang derart vorzusehen, dass sie
das Klebeband in manchen Bereichen in Umfangsrichtung vollständig abdecken. Über diese
abgedeckten Bereich können dann
die Gurte eines Gurtantriebs geführt
werden.
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Bei der Vorrichtung zur Vorbereitung
einer Wickelrolle können
die Klebebandauftragvorrichtung, die Walze und/oder das Schneidmesser
schwenkbar angeordnet sein. Dadurch kann das Klebeband um einen
Winkel schräg
zur Achse der Wickelrolle angebracht und der Beginn der Bahn passend
schräg
abgetrennt werden, wodurch die Wickelrolle an bestimmte Anforderungen
beim fliegenden Rollenwechsel vorbereitet werden kann.
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Vorzugsweise arbeitet die Vorrichtung
zur Vorbereitung einer Wickelrolle vollständig automatisch.
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Weitere Aspekte der Erfindung beziehen
sich auf eine Vorrichtung, ein System und ein Verfahren zum Aufbringen
eines doppelseitigen Klebebandes auf eine Oberfläche, insbesondere auf eine
Papierrolle zur Vorbereitung eines fliegenden Rollenwechsels bei
Druckmaschinen.
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Ein aufzubringendes doppelseitig
klebendes Klebeband ist üblicherweise
auf einer klebenden Seite mit einem Deckband abgedeckt, welches
im wesentlichen ohne Beeinträchtigung
der Klebefläche von
dem Klebeband abgenommen werden kann. Ein solches abgedecktes doppelseitiges
Klebeband kann zum Beispiel auf eine Rolle aufgewickelt sein und wird
zum Aufbringen auf eine zu beklebende Oberfläche von dieser Rolle abgewickelt,
wobei es prinzipiell mehrere Möglichkeiten
gibt ein solches doppelseitig klebendes einseitig abgedecktes Klebeband
auf eine Oberfläche
aufzubringen.
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Wird das Deckband zusammen mit dem
Klebeband auf die Oberfläche
aufgebracht, so muss das Deckband anschließend in einem weiteren separaten Arbeitsgang
vom Klebeband entfernt werden, was einen zusätzlichen Arbeitsschritt erfordert.
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Wird das Klebeband nach dem Entfernen des
Deckbandes auf eine Oberfläche
aufgebracht, so muss zum Andrücken
des Klebebandes eine weitere Vorrichtung, wie beispielsweise eine
Walzenbürste, vorhanden
sein, wie in der
EP
1 041 025 A2 beschrieben, wobei selbst bei aus speziellem
Material hergestellten Walzenbürsten
Reste des Klebstoffes auf der Walzenbürste bleiben, so dass Reinigungs-
und Wartungsarbeiten erforderlich sind.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung eine Vorrichtung, ein System und ein Verfahren zum Aufbringen
eines doppelseitig klebenden Klebebandes auf eine Oberfläche vorzuschlagen,
welche das einfache Aufbringen und Andrücken einer frei wählbaren
Länge eines
doppelseitigen Klebebandes bei gleichzeitiger Entfernung des Deckbandes
ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der
unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufbringen
eines doppelseitigen Klebebandes auf eine Oberfläche, wie z.B. eine Papierbahn,
weist eine Klebebandzuführvorrichtung
zum Zuführen
eines zweiseitig klebenden bzw. doppelseitigen Klebebandes auf,
welches mit einem oder mehreren Deckbändern einseitig oder auch zweiseitig
abgedeckt ist. Das abgedeckte Klebeband wird einer Trennvorrichtung
zugeführt,
in welcher das Klebeband von dem Deckband getrennt wird. Anschließend wird
das Klebeband einer Schneidvorrichtung zugeführt, welche das Klebeband nach
einer vorgegebenen frei wählbaren Länge abschneiden
kann. Erfindungsgemäß wird das
Klebeband einer Klebebandandrückvorrichtung zugeführt, welche
das Klebeband auf die Oberfläche drückt, wobei
das schon vom Klebeband abgezogene Deckband so geführt wird,
dass es zwischen der Klebebandandrückvorrichtung und dem doppelseitigen
Klebeband liegt, um einen direkten Kontakt zwischen Klebebandandrückvorrichtung
und Klebeband vollständig
oder zumindest teilweise zu vermeiden. Somit kann ein doppelseitiges
Klebeband auf eine Oberfläche
mit einer definierten frei wählbaren
Länge stückweise
aufgebracht werden, wobei gleichzeitig mit dem Aufbringen des Klebebandes
das Abdeckband vom Klebeband abgezogen wird. Dabei wird weder die
Vorrichtung zum Andrücken
des Klebebandes durch Klebstoff verunreinigt, noch ist es erforderlich,
das Abdeckband in einem weiteren Arbeitsschritt abzuziehen.
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Vorteilhaft ist die Klebebandzuführvorrichtung
eine Rolle, auf welcher das doppelseitige Klebeband mit einseitig
oder zweiseitig darauf aufgebrachtem Deckband aufgerollt ist, so
dass das Klebeband mit zugehörigem
Deckband von der Rolle abgezogen werden kann.
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Bevorzugt ist die Trennvorrichtung
eine Rolle, welcher das Klebeband mit mindestens einem darauf aufliegendem
Deckband aus einer ersten Richtung zugeführt wird, wobei das Klebeband
in einer zweiten Richtung und das oder die Deckbänder in einer dritten oder
weiteren Richtungen von der Rolle abgezogen werden, so dass das
Klebeband von mindestens einem Deckband getrennt werden kann. Alternativ
ist es auch möglich
ein feststehendes Element zu verwenden, um welches das Klebeband
herumgeführt
wird, wobei die Richtung, in welcher das Klebeband abgezogen wird,
von der Richtung verschieden ist, in welcher ein Deckband abgezogen wird.
Allgemein kann jedes Element oder jede Vorrichtung als Trennvorrichtung
verwendet werden, welche ein bevorzugt kontinuierliches Trennen
eines Deckbandes von einem Klebeband ermöglichen.
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Die Klebebandandrückvorrichtung kann eine Rolle
oder ein feststehendes Element sein, wobei mindestens ein Deckband
und das Klebeband um mindestens einen Teilbereich davon geführt wird,
so dass ein Druck der Klebebandandrückvorrichtung über das
Deckband auf das Klebeband übertragen werden
kann, um dieses auf die Oberfläche
zu drücken
und somit eine gute Klebeverbindung zwischen Klebeband und Oberfläche herzustellen.
Dabei kann ein an der Klebebandandrückvorrichtung anliegendes Gegenelement,
wie zum Beispiel eine Rolle oder ein feststehendes Element, vorgesehen
sein, um das zwischen dem Gegenelement und der Klebebandandrückvorrichtung
hindurchgeführte
Klebeband zu halten oder zu führen.
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Bevorzugt ist ein bewegbares und/oder schwenkbares
Element, wie beispielsweise eine schwenkbare Rolle, zwischen der
Trennvorrichtung und der Andrückvorrichtung
vorgesehen, um eine variable Länge
eines bahnförmigen
Deckbandes aufzunehmen und das kontinuierlich geführte Deckband bevorzugt
straff zu halten, so dass beispielsweise bei einer Unterbrechung
der Bewegung des bevorzugt kontinuierlich zugeführten Klebebandes, um dieses zu
schneiden und/oder ein abgeschnittenes aber noch nicht auf die Oberfläche aufgebrachtes
Klebebandteilstück
mit der Klebebandandrückvorrichtung auf
die Oberfläche
aufzubringen, das Deckband weiterhin kontinuierlich der Klebebandandrückvorrichtung
zugeführt
werden kann. Somit ist es z.B. möglich
das Klebeband ohne das Deckband zu schneiden, während das Deckband kontinuierlich
und ohne Schnitt oder Unterbrechung geführt wird, so dass das Deckband
im kontinuierlichen Verfahren von der Klebebandzuführvorrichtung
zugeführt
und von einer nachfolgenden Deckbandaufnahmevorrichtung, wie zum
Beispiel einer Rolle, kontinuierlich aufgerollt werden kann. Das
bewegbare oder schwenkbare Element kann beispielsweise ein schwenkbarer
Hebelarm, ein verschiebbares Element mit einer Lagerung für eine Rolle
oder jedes andere Element sein, welches innerhalb einer vorgegebenen
Strecke hin- und herbewegt werden kann, um die Gesamtlänge der
geführten
Deckbandbahn zumindest in einem Abschnitt der Vorrichtung zu variieren.
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Vorteilhaft ist die Schneidvorrichtung
zwischen der Trennvorrichtung zum Trennen eines Deckbandes von dem
Klebeband und der Klebebandandrückvorrichtung
angebracht, so dass das Klebeband geschnitten werden kann ohne das
ursprünglich
auf dem Klebeband aufliegende Deckband zu durchtrennen, so dass
dieses kontinuierlich geführt
werden kann.
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Bevorzugt ist eine Deckbandaufnahmevorrichtung,
wie beispielsweise eine Rolle, vorgesehen, welche ein vom Klebeband
abgezogenes Deckband, bevorzugt nach dem Andrücken des Klebebandes unter
Verwendung des Deckbandes, aufnimmt oder aufrollt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf ein System mit einer oben beschriebenen
Vorrichtung und einer Bewegungseinheit, um eine relative Bewegung
zwischen der Vorrichtung zum Aufbringen des doppelseitigen Klebebandes
und der Oberfläche
zu erzeugen, so dass das doppelseitige Klebeband kontinuierlich oder
stückweise
auf der Oberfläche
aufgebracht werden kann.
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Nach einem weiteren Aspekt bezieht
sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Aufbringen eines doppelseitigen
Klebebandes auf eine Oberfläche, wobei
ein einseitig oder zweiseitig auf dem doppelseitigen Klebeband aufliegendes
Deckband von dem doppelseitigen Klebeband getrennt wird und das
Klebeband nach einer vorgegebenen Länge durchtrennt, z.B. abgeschnitten
wird, wobei das doppelseitige Klebeband durch das wieder zugeführte Deckband
auf die Oberfläche
gedrückt
wird und bevorzugt das Deckband nach dem Andruckvorgang wieder abgezogen
wird.
-
Vorteilhaft kann das Klebeband stückweise auf
eine Oberfläche,
wie beispielsweise ein Ende einer Papierrolle, aufgebracht werden,
um Aussparungen zum Beispiel für
Antriebsriemen vorzusehen. Es ist auch möglich das Klebeband auf verschiedene
unterschiedliche Oberflächen
aufzubringen.
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Allgemein ist es möglich, dass
Teilkomponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung oder des Systems
z.B. für
das halbautomatische Vorbereiten oder Bearbeiten von Wickelrollen
eingesetzt werden können,
oder dass Teilkomponenten direkt in eine Abrollvorrichtung eingebaut
werden.
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Weiterhin ist es möglich eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zusammen mit anderen Vorrichtungen, wie z.B. mit einer Papierrollenauspackvorrichtung
zu kombinieren.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispiels
beschrieben werden, wobei Wickelrollen vollautomatisch bearbeitet
und bestückt
werden, so dass sie anschließend
bei einem fliegenden Rollenwechsel in einer entsprechenden Abrollvorrichtung
eingesetzt werden können.
Es zeigen:
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1 eine
Vorrichtung zur Vorbereitung einer Rolle für einen fliegenden Rollenwechsel
in Ausgangsstellung;
-
2.1 bis 2.4 eine beispielhafte Ausführungsform
eines Klebebandes;
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3 die
in 1 gezeigte Vorrichtung
beim Ergreifen einer Warenbahn;
-
4 eine
Detailansicht einer Vorrichtung zum Erfassen eines Bahnanfanges
einer Wickelrolle in Ausgangsstellung;
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5 die
in 4 gezeigte Vorrichtung
beim Ergreifen der Warenbahn; 6 die
in 4 gezeigte Vorrichtung
beim Abziehen der Warenbahn;
-
7 eine
Draufsicht auf die in 4 gezeigten
Rollen mit einem Greiferblech;
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8 die
in 3 gezeigte Vorrichtung
nach dem Abziehen der Warenbahn; 9 eine
Vorrichtung zum Aufbringen eines Klebebandes auf eine Wickelrolle
in Ausgangsstellung;
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10 die
in 9 gezeigte Vorrichtung nach
dem Schneiden des Klebebandes;
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11 die
in 8 gezeigte Vorrichtung beim
Schneiden der Warenbahn; und 12 die
in 11 gezeigte Vorrichtung
beim Verbinden des Bahnanfangs mit der darunter liegenden Lage der Wickelrolle.
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Eine beispielhafte Vorrichtung zum
Vorbereiten einer Wickel- oder Papierrolle 8 für einen
fliegenden Rollenwechsel ist in 1 in
einer Seitenansicht gezeigt, wobei die einzelnen Komponenten nachfolgende
beschrieben werden.
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Zum Anheben einer aufgewickelten
Warenbahn, beispielsweise einer Papierrolle 8, ist eine
Rollenhebevorrichtung vorgesehen, welche Seiltrommeln 1, 2 aufweist,
die mit einem Motor (nicht gezeigt) angetrieben werden können. Weiterhin
sind Tragarme 3, 4 vorgesehen, wobei mindestens
einer der Tragarme 3, 4 verschoben werden kann,
um die Tragarme so auf die verschiedenen Breiten von Papierrollen 8 einzustellen.
An den Tragarmen 3, 4 sind frei drehbare Tragzapfen 5, 6 vorgesehen,
welche in eine Hülse 7 der
Papierrolle eingefahren werden können,
um die Papierrolle 8 so zu erfassen und durch eine Anhebung
der Tragarme 3, 4 anzuheben. Dabei ist die Papierrolle 8 drehbar
auf den Tragzapfen 5, 6 gelagert.
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Die Papierrolle 8 wird angehoben,
bis sie an einer Antriebswalze 10 zum Drehen der Papierrolle 8 anliegt,
wobei ein Antriebsmotor 11 zum Antreiben der Antriebswalze 10 vorgesehen
ist. Schwenkarme 12 bis 15, welche von entsprechenden
Arbeitsmitteln, wie zum Beispiel hydraulischen Zylindern 16 bis 19,
betätigt
werden können,
dienen zum Bewegen der Antriebswalze 10 in eine jeweils
erforderliche Arbeitsposition. Auf den Schwenkarmen 12 bis 15 ist ein
Bändersystem 20 bis 23 zum
Abtransport eines abgeschnittenen Papieranfangs vorgesehen.
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Eine nachfolgend unter Bezugnahme
auf die 4 bis 7 näher beschriebene Greifvorrichtung 25 weist
Rollen 26 auf, welche mit einer Hubvorrichtung 27 auf
die Mantelfläche
der Papierrolle 8 abgesenkt werden können. Weiterhin ist ein messerartig
geschliffenes Greiferblech 28 vorgesehen, welches in der
abgesenkten Stellung zwischen den Rollen 26 eingreifen
kann, wie in 7 gezeigt,
und mit dem Arbeitsmittel 29 ebenfalls auf die Papierrolle 8 abgesenkt
werden kann.
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Rollen 35 und ein Fingerblech 36,
welche mit Arbeitsmitteln 37 über Hebel 38, 39 in
eine an der Antriebswalze 10 auf einem Ende der Papierrolle 8 anliegende
Position geschwenkt werden können,
sind zum Positionieren des Papierbahnendes für einen Abtransport durch das
Bändersystem 20 bis 23 vorgesehen.
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Eine in den 9 und 10 näher beschriebene
Klebebandauftragvorrichtung 45 weist einen auf einer Schiene 40 mit
Rollen 41, 42 gelagerten Arbeitsschlitten 43 auf,
womit beim Entlangfahren an der Papierrolle 8 das beispielhaft
in 2 gezeigte Klebeband 44 auf
diese aufgetragen und angedrückt werden
kann.
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Zum positionsgenauen Abschneiden
der obersten Lage der Wickelrolle 8 ist eine Schneidvorrichtung
mit einem auf einem Messerbalken 50 montierten Schneidmesser 51 vorgesehen,
welches zum Schneiden der Papierbahn mit den Arbeitsmitteln 52 gegen
die Walze 10 gedrückt
werden kann, wie unter Bezugnahme auf 11 beschrieben
werden wird.
-
Ein für die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendbares
Klebeband 44 ist in 2.1 gezeigt und
weist ein Trägerband 61 mit
einer darauf angeordneten ersten Klebefläche 62 aus Klebstoff
mit geringer Haftkraft auf. Der ersten Klebefläche 62 gegenüberliegend
sind auf der anderen Seite des Klebebandes 44 Klebeflächen 63.1 und 63.2 aus
Klebstoff mit größerer Haftkraft
vorgesehen. Ein Deckband 64 dient zum Abdecken der Klebeflächen 63.1 und 63.2 mit
großer
Haftkraft. Unter einem Klebstoff mit „geringer" Haftkraft und „großer" Haftkraft
sollen Klebstoffe verstanden werden, welche relativ zueinander eine
schwächere
bzw. stärkere
Verbindung zweier Materialien herstellen können, das heißt die Verbindung
zweier mit einem Klebstoff mit geringer Haftkraft verbundenen Elemente
kann leichter getrennt werden als die Verbindung zweier Elemente, welche
erzeugt wurde durch einen Klebstoff mit großer Haftkraft. Ein zur Abdeckung
von Klebstoffen dienendes Deckband 64, welches leicht von
den entsprechenden Klebeflächen 63.1 und 63.2 abgezogen werden
kann, ist im Stand der Technik bekannt und wird nicht näher beschrieben
werden.
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Zur Vorbereitung der Wickelrolle
wird das Klebeband 44 wie in 2.2 dargestellt
auf der Mantelfläche
der Wickelrolle 8 angeklebt. Die Klebefläche 62 verbindet
die nächst
untere Lage 66 der Papierrolle mit dem Klebeband 44 und
die Klebefläche 63.1 verbindet
den Bahnanfang 30.1 mit dem Klebeband 44.
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Wird nun der fliegende Rollenwechsel
eingeleitet, so wird, nachdem die Geschwindigkeit der alten und
der neuen Warenbahn synchronisiert ist, die alte Warenbahn 67 an
die Klebefläche 63.2 angedrückt und
die alte Bahn 67 wird über
die Klebefläche 63.2 an
die obere neue Bahn 65 angeklebt. Danach wird die Klebeverbindung
mit der Klebefläche 62 mit geringer
Haftkraft aufgerissen, so dass die Wickelrolle 8 abgewickelt
werden kann und die alte Warenbahn 67 wird abgeschnitten.
Der fliegende Rollenwechsel ist erfolgt (2.3).
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Wird der fliegende Rollenwechsel
in einer Abrollvorrichtung mit Gurtantrieb ausgeführt, so
ist es vorteilhaft die Papierbahn so zu schneiden, dass im Bereich
der Gurte die Klebefläche 63.2 ganz
oder teilweise durch Lappen 68, die am Bahnanfang angebracht
sind, abgedeckt werden (2.4).
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Eine für den fliegenden Rollenwechsel
vorzubereitende Wickelrolle 8 wird, wie in 1 gezeigt, mit einem Rollwagen 9 zur
Bearbeitungsvorrichtung gebracht. Beim Einfahren in diese kann die
Rollenbreite und der Rollendurchmesser durch Sensoren erfasst werden.
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Die Tragarme 3 und 4 werden,
nachdem sie automatisch auf die erforderliche Papierrollenbreite eingestellt
sind, bis zum Zentrum der Papierrolle 8 abgesenkt. Die
drehbar gelagerten Zapfen 5 und 6 werden ausgefahren
und greifen in die Hülse 7 der Wickelrolle 8 ein.
Die Wickelrolle 8 wird nun durch Drehen der Seiltrommeln 1 und 2 soweit
angehoben, bis die obere Mantelfläche die Arbeitsposition erreicht
hat.
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Jetzt wird die Antriebswalze 10,
welche von einem Motor 11 angetrieben wird, durch die Hebel 12, 13, 14 und 15 durch
Antriebsmittel, wie z.B. pneumatische oder hydraulische Zylinder,
Motoren oder andere geeignete eine Bewegung erzeugende Elemente 16, 17, 18 und 19 auf
die Papierrolle 8 abgesenkt.
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Nun wird auch die Greifvorrichtung 25 durch Arbeitsmittel 27 soweit
abgesenkt, bis die Rollen 26 die Mantelfläche der
Wickelrolle 8 berühren.
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Die Antriebwalze 10, die
bevorzugt eine gummiartige Mantelfläche aufweist, wird vom Motor 11 in
Drehung versetzt und treibt nun ihrerseits durch Friktion die Wickelrolle 8 im
Uhrzeigersinn an.
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Wird der Papierbahnanfang 30 von
einem in 3 gezeigten
Sensor oder Initiator 31 gemeldet, so wird das Greiferblech 28 der
Greifvorrichtung 25 auf die Mantelfläche der Wickelrolle 8 abgesenkt,
wie in 3 gezeigt.
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Die messerartig geschliffene Kante
des Greiferblechs 28 verhakt sich mit der obersten Papierbahn
der Wickelrolle B. Zwischen den Rollen 26 und dem Greiferblech 28 bildet
sich eine Papierschlaufe 32, wie in 5 gezeigt, die beim darauffolgenden Hochziehen
des Greiferblechs 28 zwischen diesem und den Rollen 26 festgehalten
wird. Die gesamte Greifvorrichtung 25 wird von den Arbeitsmitteln 27 angehoben,
wodurch der Papierbahnanfang 30 von der Wickelrolle 8 abgehoben
wird; 6.
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Der Vorgang des Erfassens des Papierbahnanfangs 30 der
Wickelrolle 8 wird unter Bezugnahme auf die 4 bis 7 näher
beschrieben werden.
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Die in 4 gezeigte
Wickelrolle 8 wird durch die Rolle 26 und/oder
eine in der Zeichnung nicht dargestellte Vorrichtung in der Richtung
des Pfeils im Uhrzeigersinn gedreht. Die Greifvorrichtung 25 ist über den
Schwenkarm 103 durch das Arbeitsmittel 27 auf
die Oberfläche
der Wickelrolle 8 abgesenkt. Dabei werden die Rollen 26 auf
die Oberfläche 65 der
Wickelrolle 8 angedrückt
und drehen mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie diese.
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Wird der Warenbahnanfang 30 vom
Initiator 31 dedektiert, so wird das Greiferblech 28,
welches an Blattfedern 110 befestigt ist, von der Hubvorrichtung 29 auf
die Oberfläche
der Wickelrolle 8 abgesenkt. Das Greiferblech 28,
welches auf der vorderen Seite einen messerartigen Schliff 28a,
wie z. B. ein Zackenmesser oder ein Messer mit glattem Schliff aufweist,
verhakt sich mit der obersten Lage 65 der Warenbahn. Dabei
ist es vorteilhaft, dass der Druck, mit welchem das Greiferblech 28 auf
die Warenbahn gedrückt
wird, möglichst
genau dosiert wird, um sicherzustellen, dass einerseits dieser Druck
gross genug ist, damit sich das Greiferblech 28 mit der
obersten Lage 65 der Warenbahn sicher verhakt, und dass andererseits
der Druck nicht zu groß ist,
damit die Warenbahn nicht zerschnitten oder beschädigt wird. Der
Druck kann z.B. durch die Art und Weise wie die Blattfedern 110 bemessen
sind und in welchem Winkel sie auf die Warenbahn auftreffen, eingestellt
werden.
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Wie in 5 gezeigt,
wird die oberste Lage 65 der Warenbahn durch das Greiferblech 28 zurückgehalten
und es entsteht nach einer Drehung der Wickelrolle 8 in
Pfeilrichtung eine Warenbahnschlaufe 32 zwischen den auf
der oberen Warenbahn 65 aufliegenden Rollen 26 und
dem Greiferblech 28a.
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6 zeigt,
dass das Greiferblech 28 nun von der Hubvorrichtung 29 wieder
angehoben wird. Dabei wird die Warenbahnschlaufe 32 zwischen
dem Oberteil 9b des Greiferbleches 28 und den
Stirnflächen 116 der
Eindrehungen 117 der Rollen 26, festgehalten,
wie in 7 gezeigt.
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Die Greifvorrichtung 25 wird
nun über
den Schwenkarm 103 durch das Arbeitsmittel 27 von
der Oberfläche
der Wickelrolle 8 abgehoben und der Anfang 30 der
Warenbahn wird dadurch von der Wickelrolle 8 abgezogen.
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Die Warenbahn kann jetzt, wie nachfolgend beschrieben,
einem oder mehreren weiteren Prozessen oder Verarbeitungsschritten
zugeführt
werden, um zum Beispiel in einer Station geschnitten und mit einem
Klebeband versehen zu werden. Es ist auch möglich, dass die Warenbahn durch
eine Bahnzugvorrichtung von der Wickelrolle abgewickelt wird, um diese
zum Beispiel anschließend
zu bedrucken oder auf eine andere Art weiter zu verarbeiten. Es ist
weiterhin möglich,
dass die Warenbahnschlaufe 32 durch ein Absenken des Greiferbleches 28 wieder freigegeben
wird, um so den Anfang 30 der Warenbahn bei einer gewünschten
Stelle zu positionieren.
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Ergänzend oder alternativ zum oben
beschriebenen Ablauf kann die Greifvorrichtung 25 auch
am Umfang der Wickelrolle 8 entlanggeführt werden, während diese
bewegt wird oder still steht, um die zum Aufnehmen des Warenbahnanfangs 30 gewünschte Warenbahnschlaufe 32 zu
erzeugen.
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7 zeigt
eine Draufsicht auf die in den 4 bis 6 gezeigten Rollen 26 mit
darin eingreifendem Greiferblech 28. Wie aus 7 erkannt wird, ist die
Warenbahnschlaufe 32 zwischen der messerartig geschliffenen
Vorderseite 28a des Greiferbleches 28 und den
Rollen 26 bzw. den Stirnflächen 116 und Eindrehungen 117 der
Rollen 26 festgehalten, so dass hierdurch der Warenbahnanfang 30 von
der Wickelrolle 8 abgehoben werden kann.
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Wird die so gehaltene obere Warenbahn 65 durch
die Greifvorrichtung 25 so weit angehoben, dass sie an
der Antriebswalze 10 und dem Bändersystem 20 bis 23 vorbeigeführt wurde,
wie in 8 gezeigt, so
kann die Walze 10 in Richtung auf die Rollen 35 bewegt
werden und/oder die Rollen 35 können zu der Walze 10 bewegt
werden, bis sich die Walze 10 und die Rollen 35 über den
dazwischen liegenden Bahnanfang 30 berühren. Der Bahnanfang 30 wird
so zwischen der Walze 10 und den Rollen 35 eingeklemmt
und kann, nachdem die Greifervorrichtung 25 z.B. durch
Ausfahren des Greiferbleches 28 geöffnet wurde, von einem Fingerblech 36 in
das Bändersystem 20 bis 23 gestoßen werden,
so dass der Warenbahnanfang 30 von diesem Bändersystem 20 bis 23 weiter
transportiert werden kann.
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Die Walze 10 kann jetzt
mit der Wickelrolle 8 zusammen angehalten werden. Jetzt
kann der Arbeitsschlitten 43, welcher durch die Rollen 41, 42 auf der
Schiene 40 geführt
ist, z.B. in Längsrichtung
an der Wickelrolle 8 vorbeigeführt werden. Dabei kann mit
entsprechenden Mitteln das Klebeband 44 mit der Klebefläche 62 auf
die Mantelfläche
der Wickelrolle 8 aufgeklebt und das Abdeckband 64 gleichzeitig
vom Klebeband 44 abgezogen werden. Da bei diesem Vorgang
die Papierbahn, auf welche das Klebeband 44 angeklebt wird,
noch auf der Wickelrolle 8 aufgewickelt ist, braucht die
Bahn nicht zusätzlich
festgehalten zu werden.
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9 zeigt
eine Vorrichtung zum Aufbringen des Klebebands 44 mit einem
Arbeitsschlitten 43, der mittels Führungsrollen 41, 42 auf
einer Schiene 40 verschiebbar gelagert ist und durch einen
Antrieb 204 verfahren werden kann.
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Auf dem Arbeitsschlitten 43 ist
eine Abrollspule 205 mit dem doppelseitigen Klebeband 44 und dem
Deckband 64 angeordnet.
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Das Klebeband 44 ist auf
der vom Deckband 64 abgedeckten Seite auf der ganzen Breite
und auf der gegenüberliegenden
Seite nur in einem Bereich 62 der z.B. ca. einen Viertel
der Bandbreite ausmacht, mit Klebstoff 63 beschichtet,
wie oben in Bezug auf 2.1 beschrieben.
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Die Führungsrollen 208 und 209,
sowie die Zugrolle 210 können im Bereich des Klebstoffs 62 mit entsprechenden
Aussparungen versehen sein, damit sich auf diesen Rollen kein Klebstoff
absetzen kann.
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Das Klebeband 44 wird zusammen
mit dem Deckband 64 um die Führungsrolle 208 zu
den Zugrollen 210 und 211 geführt und von diesen auf die Trenn-
oder Umlenkrolle 212. Auf der Umlenkrolle 212 werden
die beiden Bänder 44 und 64 getrennt.
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Das Deckband 64 wird um
die Rolle 216 geleitet, die sich auf dem Hebel 213 befindet,
welcher mit dem Arbeitsmittel 215 oder z.B. durch eine
Feder (nicht gezeigt) vorgespannt um den Drehpunkt 214 schwenkbar
ist, wie durch die unterbrochenen Linien gezeigt. Anschließend wird
das Deckband 64 über die
auf dem Hebel 217, schwenkbar um den Drehpunkt 218,
gelagerte Andrückrolle 219 geführt.
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Das Klebeband 44 wird von
der Umlenkrolle 212 durch die Schneidvorrichtung 220, 221, über die Führungsrolle 209 ebenfalls über die
Andrückrolle 219 geführt, so
dass das Klebeband 44 und das Deckband 64 auf
der Andrückrolle 219 wieder
vereinigt werden.
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Das Klebeband 44 wird nun,
wenn die Andrückrolle 219 mit
dem dazugehörigen
Antriebsmittel 222 auf den zu bestückenden Gegenstand, wie z.B. die
untere Lage 66 einer Papierrolle 8 abgesenkt ist, an
diesen angeklebt. Während
diesem Vorgang wird das Deckband 64 auf der Spule 224 aufgewickelt.
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Die Sensoren 225 und 226 dienen
zur Abtastung der Lage und der Größe des Gegenstandes 66.
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Ein beispielhafter Arbeitszyklus
wird nun anhand von 10 beschrieben.
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Der mit Klebeband 44 zu
bestückende
Gegenstand, wie beispielsweise die Lage 66, wird im Bereich
des Arbeitsschlittens 43 in Position gebracht. Es können allgemein
auch Gegenstände
von unterschiedlicher Größe von der
beschriebenen Vorrichtung mit Klebeband 44 oder einem anderen
bandförmigen
Material bestückt
werden.
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Der Arbeitsschlitten 43 fährt aus
seiner Ausgangsposition in 9 von
rechts nach links über den
Gegenstand 66. Dabei erkennen die Sensoren 225 und 226 die
Lage und Größe des Gegenstandes 66 und
ein entsprechendes Programm wird aktiviert.
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Der Arbeitsschlitten 43 fährt bis
zu der Position, bei welcher der Anfang des Klebebandes 44 auf den
Gegenstand 66 aufgeklebt werden soll. Jetzt wird die Andrückrolle 219 mit
dem Klebeband 44 auf den zu bestückenden Gegenstand 66 abgesenkt.
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Der Arbeitsschlitten 43 setzt
sich wiederum in Bewegung. Dabei werden die Abrollspule 205,
die Zugrollen 210, 211 und die Andrückrolle 219 bevorzugt
synchron zur Schlittenbewegung angetrieben, so dass das Klebeband 44 auf
dem Gegenstand 66 angeklebt wird. Gleichzeitig wird das überschüssige Deckband 64 auf
die Spule 224 aufgewickelt.
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Ist die erforderliche Länge des
aufzuklebenden Bandes 44 erreicht, werden der Schlitten 43,
die Abrollspule 205 und die Zugrollen 210 und 211 angehalten.
Die Schneidvorrichtung 220, 221 wird betätigt. Das
Klebeband 44 wird auf die erforderliche Länge abgeschnitten.
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Der Schlitten 43 setzt sich
wieder in Bewegung und der Rest des Klebebandes 44 wird
auf den zu bestückenden
Gegenstand 66 aufgebracht. Da bei diesem Vorgang die Abrollspule 205 und
die Zugrollen 210 und 211 blockiert bleiben, wird
die Rolle 216 um den Drehpunkt 214 zur Andrückrolle 219 hin geschwenkt,
damit das Deckband 207 kontinuierlich und unter Spannung
abgezogen werden kann, wie in 10 gezeigt.
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Ist nun der Rest des Klebebandes 44 auf
den zu bestückenden
Gegenstand 66 aufgebracht, so wird die Andrückrolle 219 mit
dem Antriebsmittel 222 vom Gegenstand 66 abgehoben.
Die Schwenkrolle 215 wird in ihre ursprüngliche Position zurückgeschwenkt.
Dabei wird das Deckband 64 von der Spule 224 abgewickelt.
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Jetzt wird das Klebeband 44 durch
Drehen der Abrollspule 205 und der Zugrollen 210 und 211 wieder
in die Ausgangslage auf der Rolle 219 vorgeschoben. Der
Schlitten 43 fährt
in seine Ausgangsposition zurück
und es kann ein neuer Zyklus beginnen.
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Ebenso ist es auch möglich das
Klebeband 44 nicht nur an einem Stück, sondern mit einem oder mehreren
Unterbrechungen und mit einem im voraus wählbaren Abstand auf den Gegenstand 66 aufzutragen.
Dazu kann das Klebeband 44 in der gewünschten Länge geschnitten werden. Anschließend kann an
der gewünschten
Position ein weiterer Anklebevorgang erfolgen.
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Alternativ kann die Auftragvorrichtung
stationär
angeordnet sein und der zu bestückende
Gegenstand 66 an der Vorrichtung entlang bewegt, oder die gewünschte Relativbewegung
kann durch eine Bewegung von Auftragvorrichtung und Gegenstand 66 erhalten
werden.
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Jetzt kann der zugeschnittene Papierbahnanfang 30.1 erzeugt
werden, indem das Messer 51, welches auf dem Messerbalken 50 angebracht
ist, vom Arbeitsmittel 52 gegen die Walze 10 gedrückt wird,
wie in 11 gezeigt. Die
Papierbahn wird in Form und Lage bevorzugt exakt zum bereits auf
dem auf der Mantelfläche
der Papierbahn aufgeklebtem Klebeband 44 abgeschnitten
und anschließend
wird der neue zugeschnittene Papierbahnanfang 30.1 durch
Drehen der Walze 10 und/oder durch Drehen der Papierrolle 8 in
Gegenuhrzeigerrichtung von der Walze 10 an die Klebefläche 63.1 angedrückt und
angeklebt. Dabei wird die Walze
10 nur soweit zurückgedreht,
dass die Klebefläche 63.2 von
ihr nicht berührt
wird, wie in 12 gezeigt.
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Vorteilhaft weist die Walze 10 einen
Oberflächenmantel
aus einem Elastomer auf.
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Das Messer 51 kann derart
ausgebildet werden, dass der neue Bahnanfang in einer beliebigen Form
ausgeführt
werden kann. Der Messerbalken 50 kann auch so ausgeführt sein,
dass dieser mit unterschiedlichen Messern (nicht gezeigt) bestückt werden
kann, welche wahlweise eingesetzt werden können.
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Der abgeschnittene Rest der Papierbahn kann
nun, nachdem die Walze 10 von der Walze 35 weggeschwenkt
ist, durch das Bändersystem 20-23 in
den Auffangbehälter 24 transportiert
werden.
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Das Klebeband 44 kann parallel
zur Wickelrollenachse auf der Mantelfläche angebracht werden. Es ist
jedoch auch möglich,
das Klebeband 44 in einem Winkel schräg zur Wickelrollenachse anzubringen.
Dazu können
die Schiene 40, die Walze 10 und das Messer 51 in
ihrer Arbeitsposition um den entsprechenden Winkel geschwenkt werden.
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Die Walze 10 kann anschließend von
der Wickelrolle 8 abgehoben werden, wobei die Wickelrolle 8 daraufhin
auf den Transportwagen 9 abgesenkt und von diesem weitertransportiert
werden kann. Die Vorrichtung ist jetzt für das Bearbeiten einer weiteren Wickelrolle
bereit.