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Die Erfindung betrifft eine EEPROM
(Electrically Erasable and Programmable Read-Only Memory)-Struktur
für einen
nichtflüchtigen
Halbleiterspeicher mit einer Mehrzahl von Speicherzellen, die jeweils
einen Floating-Gate-Transistor aufweisen, der über heiße Elektronen programmiert
und über
einen Fowler-Nordheim-Tunnelstrom gelöscht werden kann, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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EEPROM-Strukturen dienen zum Aufbau von
nichtflüchtigen
Halbleiterspeichern insbesondere für integrierte Schaltungen (embedded
EEPROM) und allgemein zur Anwendung in Computern oder in mikroprozessorgesteuerten
Vorrichtungen zur Speicherung von Programmen und/oder Daten, die
auch ohne Versorgungsspannung erhalten bleiben sollen.
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Zum Programmieren und Löschen der
einzelnen Speicherzellen einer EEPROM-Struktur sind in der Regel
Spannungen von mindestens 12 Volt auf Zellenebene und für die Pass-Gates Spannungen von
etwa 14 Volt erforderlich. Diese Spannungen müssen bei den bekannten EEPROM-Strukturen
selektiv an jede zu programmierende oder zu löschende Speicherzelle angelegt
werden. Dies bedeutet, daß Transistoren
vorhanden sein müssen,
die diese Spannungen schalten können.
Da jede Speicherzelle selektiert werden muß, müssen die Transistoren außerdem hinreichend
klein sein, um die gesamte Struktur und damit den Speicher nicht
unverhältnismäßig zu vergrößern.
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Ein Problem hierbei besteht darin,
daß die üblicherweise
hergestellten integrierten Schaltungen sowie ihre Herstellungsverfahren
für 5 Volt
oder weniger ausgelegt sind. Um die zur Einbettung von EEPROM-Strukturen
notwendigen hohen Spannungen mit einem üblichen Herstellungsverfahren
für integrierte
Schaltungen handhaben zu können,
sind in der Regel zahlreiche zusätzliche
Prozeßschritte
(im allgemeinen etwa fünf
bis acht Maskenschritte) erforderlich, die den gesamten Prozeß und damit
die integrierte Schaltung erheblich verteuern.
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Aus der
US-PS 5.212.541 ist eine
EEPROM-Speicherzellenstruktur bekannt, bei der die Speicherzellen
jeweils einen Floating-Gate-Transistor aufweisen, der über heiße Elektronen
geschrieben (programmiert) und über
einen Fowler-Nordheim-Tunnelstrom gelöscht werden kann. Diese Speicherzellen
können
zwar recht gut mit einem bekannten CMOS-Herstellungsverfahren hergestellt werden.
Ein Nachteil besteht jedoch darin, daß zum Schreiben eine Spannung
von 13 Volt und zum Löschen
eine negative Spannung von 5 Volt angelegt werden muß.
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Aus der
US-PS 5.583.811 ist eine
Transistorstruktur für
eine EEPROM-Speichereinrichtung bekannt, bei der zur Erhöhung der
Wirksamkeit der Elektronen-Injektion eine Split-Gate-Struktur in Reihe mit
einem Kondensator zwischen einem Floating Gate (schwebendes Gate)
und einem zusätzlichen Programmier-Gate
vorgesehen ist. Die Elektroneninjektion wird dabei durch ein Steuergate
an der Source-Seite gesteuert. Mit dieser Struktur kann in dem Kanalbereich
zwischen dem Steuergate und dem Floating Gate eine Injektion von
heißen
Elektronen erzeugt werden, so daß eine Programmierung mit einer
Drain-Spannung von
5 Volt möglich
wird. Da jedoch das Tunneloxid zum Löschen an der Drainseite des
Lesetransistors liegt, besteht die Gefahr, daß durch das Schreiben von benachbarten
Zellen eine leichte Programmierung von gelöschten Zellen und somit eine
Fehlfunktion der Zellen verursacht wird, wenn die Spannungen und
Programmierzeiten nicht sehr genau eingehalten werden.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe
zugrunde, eine EEPROM-Struktur der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei der zum Betrieb keine Spannungen selektiv an die einzelnen Speicherzellen
angelegt werden müssen,
die wesentlich größer als
5 Volt sind.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch
eine EEPROM-Struktur mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß neben
der Gate-Kapazität
zum Programmieren eine zusätzliche
Substrat-Kapazität
an jeder Speicherzelle vorgesehen ist. Diese ist in der Weise angeordnet,
daß eine
zum Programmieren (Schreiben) erforderliche kapazitive Potentialanhebung
an dem Floating-Gate durch Anlegen einer vorbestimmbaren, für alle Speicherzellen
gemeinsamen Spannung erzielt wird. Diese zusätzliche Substrat-Kapazität ist erfindungsgemäß gleichzeitig
auch das Tunneloxid des Injektors, mit dem die Zellen gemeinsam
durch einen Fowler-Nordheim-Tunnelstrom gelöscht werden können.
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Ein besonderer Vorteil dieser Lösung besteht darin,
daß die
gemeinsame Spannung nicht dekodiert werden muß. Aus diesem Grund sind keine
kleinen Hochspannungstransistoren mit anderen Gateoxid-Dicken und
Diffusionen erforderlich. Hierdurch werden bei der Herstellung zahlreiche
Masken- und Prozeßschritte
eingespart, so daß auch
die elektrischen Parameter der Standard-Transistoren durch zusätzliche
Prozeßschritte
nicht verändert
werden.
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Ein weiterer Vorteil dieser Lösung besteht darin,
daß bei
dieser EEPROM-Struktur nicht die Gefahr einer Fehlfunktion einzelner
Zellen auf Grund einer unbeabsichtigten Programmierung durch das Schreiben
benachbarter Zellen besteht.
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Ein wirtschaftlicher Vorteil besteht
schließlich darin,
daß sich
die Herstellungsschritte für
die EEPROM-Struktur relativ problemlos und ohne großen Aufwand
in ein übliches
CMOS-Herstellungsverfahren
für integrierte
Schaltungen einfügen
lassen.
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Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung von vier Zellen einer erfindungsgemäßen EEPROM-Struktur
in Draufsicht;
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2:
einen Querschnitt entlang der Linie B-B' in 1,
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3:
einen Querschnitt entlang der Linie A-A' in 1;
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4:
Verschiedene Querschnitte eines Halbleiter-Körpers, in den die EEPROM-Struktur nach der
Erfindung integriert wird, in unterschiedlichen Stadien des Herstellprozesses,
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5:
eine 4 × 4
Bit-Anordnung mit den zum Lesen, Löschen und Schreiben einer ausgewählten Zelle
erforderlichen Spannungen; und
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6:
einen elektrischen Schaltplan für
eine 8 × 8
Bit-Anordnung mit einem Block-Zugriffstransistor.
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In 1 sind
als Teil einer bevorzugten EEPROM-Struktur vier Zellen gezeigt.
Die Zellen umfassen vier im wesentlichen parallel verlaufende und versetzt
angeordnete Floating-Gates 10,
die aus einer unteren Polysiliziumlage (Poly 1) gebildet sind. Quer
dazu ist ein erstes Steuergate 11 aus einer ersten oberen
Polysiliziumlage (Poly 2), ein Programmiergate 12 aus einer
zweiten oberen Polysiliziumlage (Poly 2) und ein zweites Steuergate 13 aus
einer dritten oberen Polysiliziumlage (Poly 2) angeordnet.
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Zwischen dem ersten Steuergate 11 und dem
Programmiergate 12 befinden sich der in einer n-Diffusion
entstandene Source-Kontakt 14 und Drain-Kontakte 14a eines
ersten Speichertransistors, während
zwischen dem Programmiergate 12 und dem zweiten Steuergate 13 der
Source-Kontakt 15 und Drain-Kontakt 15a eines
zweiten Speichertransistors liegen. Mit gestrichelten Linien ist
parallel zu den Floating-Gates 10 eine erste und eine zweite
Bitleitung 1, 2 angedeutet, wobei die Floating-Gates 10 zwischen
den Kontakten der beiden Bitleitungen 1, 2 Source-
und Drain-Kontakten 14, 14a und 15, 15a jeweils
einen Speichertransistor mit einer Gateoxiddicke von > 8 bis 9 nm bilden.
Unter dem Programmiergate 12 und den Floating-Gates 10 befindet
sich schließlich
eine Injektionsleitung 16.
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Der Aufbau der EEPROM-Strukur wird
anhand der Schnittdarstellungen von 2 und 3 weiter deutlich. 2 zeigt die EEPROM-Struktur von 1 entlang der Schnittlinie
B-B'. Das Substrat 20 weist an seiner oberen Hauptfläche X zwei
zueinander beabstandete Source- und Drain-Kontakte 14 und 14a auf.
Unter diesen Source- und Drain-Kontakten
14, 14a sind
u+-dotierte Bereiche 30, 30a in
das p-dotierte Substrat 20 zur Bildung von Source- und Drainbereichen
eingebettet. Zwischen den beiden Source- und Drain-Kontakten 14, 14a sitzt
beabstandet zur Hauptfläche
X das Floating-Gate 10 und darüber das Steuergate 10.
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3 zeigt
einen Querschnitt durch die EEPROM-Struktur von 1 entlang der dortigen Linie A-A'. Auf
dem Substrat 20 sitzt eine Feldoxidschicht, die in drei
Bereichen 21, 22, 23 eine vorgegebene
Dicke und in zwei dazwischen liegenden Bereichen 24, 25 eine
hierzu verminderte Dicke aufweist. Der Bereich 24 wird
nachfolgend als Kanalbereich, und der Bereich 25 als Kapazitätsbereich
bezeichnet.
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Der Kanalbereich 24 gehört zum Lesetransistor
der Speicherzelle.
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Unter dem Kapazitätsbereich 25 befindet sich
in dem p-Substrat 20 eine n+ dotierte Injektionsleitung 16,
die durch ein Tunneloxid 27 mit einer Schichtdicke von
etwa 8 bis 9 nm von dem angrenzenden zweiten Kanalbereich 25 der
Feldoxidschicht isoliert ist und vorzugsweise durch Implantation (n-Diffusion)
eingebracht wird.
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Das Floating-Gate 10 ist
in Form einer unteren Polysiliziumlage (Poly 1) angeordnet,
die sich von dem Bereich 21 über den Bereich 23 bis
zu dem Bereich 22 der Feldoxidschicht erstreckt.
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Über
dem Floating-Gate 10 befindet sich das erste Steuergate 11,
das in Form der ersten oberen Polysiliziumlage (Poly 2),
die durch eine dielektrische Schicht 28 von der unteren
Polysiliziumlage (Poly 1) isoliert ist, gebildet ist, und in Reihe
mit dem Floating-Gate 10 liegt, so daß ein Select-Transistor T1 (Floating-Gate
Transistor) entsteht, mit dem die zu lesende oder zu programmierende
Zelle ausgewählt wird.
Das Steuergate 11 ermöglicht
auf diese Weise die Ansteuerung der Zelle mit dem Floating-Gate
des Lesetransistors.
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Weiterhin ist in 3 das Programmiergate 12 dargestellt,
das durch die zweite obere Polysiliziumlage (Poly 2) gebildet ist,
die wiederum durch die dielektrische Schicht 28 von der
unteren Polysiliziumlage (Poly 1) isoliert ist.
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Durch die übereinanderliegende Anordnung der
n+ dotierten Injektionsleitung 16,
des darüberliegenden
Tunneloxids 27 und des Feldoxidbereiches 25 sowie
des wiederum darüberliegenden
Floating-Gate 10, der dieelektrischen Schicht 28 und
des Steuergates 11 wird die Reihenschaltung von zwei Kondensatoren
realisiert. Durch diese Reihenschaltung wird im Vergleich zu sonstigen
EEPROM-Strukturen die Substrat-Kapazität vergrößert, wodurch an die EEPROM-Struktur
zum Löschen
und Schreiben deutlich größere Spannungen
als 5 Volt, z. B. also 10 Volt oder 12 Volt, angelegt werden können.
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Das erfindungsgemäße Prinzip beruht auf der Verwendung
einer Split-Gate-Transistorzelle mit einem Floating-Gate-Transistor,
der über
heiße
Elektronen geschrieben (programmiert) und über einen Fowler-Nordheim-Tunnelstrom
gelöscht
wird. Die zur Programmierung erforderliche kapazitive Potentialanhebung
des Floating-Gate geschieht durch die Gate-Kapazität über dem Floating-Gate 10 sowie
die erfindungsgemäß zusätzliche
Substrat-Kapazität unter
dem Floating-Gate 10.
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Diese Substrat-Kapazität ist gleichzeitig
der Bereich mit einem Tunneloxid, über das die Zellen durch einen
Fowler-Nordheim-Tunnelstrom gelöscht werden
können.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Ausführung besteht darin, daß nur an
die zusätzlichen Kapazitäten Spannungen
von mehr als 5 Volt gelegt werden müssen, wobei diese Spannungen
für alle Zellen
in der Speicheranordnung gemeinsam benutzt werden können und
somit nicht dekodiert werden müssen.
Folglich werden keine Hochspannungstransistoren benötigt, für die andere
Gateoxiddicken und Diffusionen erforderlich sind, so daß zahlreiche
Masken- und Prozeßschritte
eingespart werden können. Außerdem werden
die Standard-Transistoren
in dem Prozeßablauf
nicht durch zusätzliche
Prozeßschritte hinsichtlich
ihrer elektrischen Parameter verändert. Die
für die
zusätzlichen
Kapazitäten
erforderlichen Spannungen von mehr als 5 Volt können mit in jedem CMOS-Prozeß anfallenden
n-D-MOS-Transistoren geschaltet
werden, die zwar relativ groß sind,
jedoch nur einmal vorhanden sein müssen.
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In 4 sind
verschiedene Querschnitte eines Halbleiterkörpers gezeigt, in den die EEPROM-Struktur
nach der Erfindung integriert wird. Die 4 zeigt unterschiedliche Stadien des
Herstellprozesses.
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5 zeigt
eine beispielhafte Ausführung
einer 4 × 4
Bit Anordnung, wobei auch die zum Lesen, Löschen und Schreiben einer selektierten
Zelle an die jeweiligen Gates bzw. Leitungen anzulegenden Spannungen
angegeben sind. Das Löschen
erfolgt für
alle Speicherzellen gemeinsam.
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In dieser Darstellung sind die im
wesentlichen parallel verlaufenden und versetzt angeordneten Floating-Gates 10 wieder
schraffiert dargestellt. Quer dazu sind die ersten Steuergates 11,
die Programmiergates 12 und die zweiten Steuergates 13 angeordnet.
Mit gestrichelten Linien sind parallel zu den Floating-Gates 10 die
Bitleitung 1, 2 und 3 angedeutet. Unter
den Programmiergates 12 befindet sich wiederum jeweils
eine Injektionsleitung 16.
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Zum Lesen einer über eine Spannung von etwa
2 Volt an der betreffenden Bitleitung 1 selektierten Zelle,
die durch ein Oval in 3 markiert
ist, wird an das zugehörige
(zweite) Steuergate 13 eine Spannung von etwa 2 Volt angelegt.
Die übrigen Gates
und Leitungen liegen an etwa 0 Volt. Das Löschen aller Speicherzellen
(alle Bitleitungen haben 0 Volt) erfolgt über einen Fowler-Nordheim Tunnelstrom
durch Anlegen einer Spannung von etwa 12 Volt an die Injektionsleitungen 16,
während
alle übrigen
Gates und Leitungen auf etwa 0 Volt bleiben. Zum Schreiben bzw.
Programmieren einer durch Anlegen einer Spannung Vdd an die betreffende
Bitleitung 2 selektierten Zelle mittels heißer Elektronen wird
schließlich
eine Spannung von jeweils etwa 10 Volt an das Programmiergate 12 und
die Injektionsleitung 16 sowie eine Spannung von etwa 2
Volt an das zugehörige
(zweite) Steuergate 13 angelegt.
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6 zeigt
einen elektrischen Schaltplan einer 8 × 8 Bit Speicherzellenanordnung
mit einem Block-Zugriffstransistor Tb. Die Bitleitungen 0 bis 8 sind über diesen
Zugriffstransistor mit den Block-Bitleitungen verbunden, die an
die Source- bzw. Drainanschlüsse
der Zellen geführt
sind. Mit den Steuergates 11; 13, die die Wortleitungen
darstellen, werden die Reihen der zu lesenden bzw. zu programmierenden
Zellen selektiert. Die Programmiergates 12 und die zusätzliche
Substrat-Kapazität,
die gleichzeitig auch die Injektion bilden und mit der Leitung 16 verbunden
sind, sind für
alle Speicherzellen in einem Block zusammengefasst, schließlich sind
auch die Injektionsleitungen 16 dargestellt, die ebenfalls
für alle
Speicherzellen zu einem Block zusammengefaßt sind.
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- 1
- erste
Bitleitung
- 2
- zweite
Bitleitung
- 3
- dritte
Bitleitung
- 10
- Floating-Gate
- 11
- erstes
Steuergate
- 12
- Programmiergate
- 13
- zweites
Steuergate
- 14
- erste
Bit-Kontaktleitung
- 15
- zweite
Bit-Kontaktleitung
- 16
- Injektionsleitung
- 20
- p-Substrat
- 21
- Sourcebereich
- 22
- Drainbereich
- 23
- Feldoxidschicht
- 24
- erster
Kanalbereich
- 25
- zweiter
Kanalbereich
- T1
- Select-Transistor
- Tb
- Block-Zugriffstransistor