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Taschenartiger Behälter für Schallplatten Die Erfindung bezieht sich
auf einen taschenartigen Behälter für Schallplatten, insbesondere für aus Kunststoff
gefertigte Langspielplatten. Um die empfindliegen Schallplatten vor Stößen od. dgl.
und vor Feuchtigkeit, Staub usw. zu schützen, sind tasciienartige Papier- oder Pappbehälter
bekannt, in die die Schallplatten eingesteckt werden, so daß sie allseitig vom i'Verltstoff.
meist unter Freilassung einer Ausnehmung zum Erkennen des Etiketts umgeben werden.
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Zur Aufbewahrung einer größeren Menge von Schallplatten verwendet
man Schallplattenständer, die aus einem Grundgestell bestehen, in dem eine größere
Anzahl von Drahtbügeln befestigt ist. Die Drahtbügel sind mit textilen Werkstoffen
oder ähnlichen Schutzmitteln überzogen und jeweils in einem solchen Abstand voneinander
angeordnet, daß die Platten, ohne sich zu klemmen, zwischen diese eingeführt werden
können. Sie befinden sich dabei in senkrechter Lage.
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Derartige Schallplattenständer haben sich in der Praxis so lange gut
bewährt, als nur aus Schellack gefertigte und mit 78 Umdrehungen pro Minute umlaufende
Schallplatten, also sogenannte Normalspielplatten, hergestellt wurden.
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Nachdem in den letzten Jahren im zunehmenden Maße Langspielplattett
-uf- den WIarkt kamen, bei denen, bedingt durch die lange Laufdauer, verfeinert
Aufuahmeverfahren benutzt werden und bei deren Herstellung Kunststoffe Verwendung
finden, sind die angeführten Plattenständer zur Aufbewahrung solcher Schallplatten
nicht mehroder nur unter Inkaufnahme von erheblichen Nachteilen zu gebrauchen. Denn
der artige Langspielplatten müssen, um ein Verzieben zu vermeiden, liegend aufbewahrt
werden. Die vielfach benutzten Schallplattenalben oder -behälter in Buchform gestatten
zwar die liegende Lagerung der Langspielplatten; sie umgeben diese aber unter Beibehaltung
eines mehr oder weniger- großen Luftpolsters. welches bekanntlich nicht unbeträchtliche
Mengen an Staub od. dgl. enthält. Da nun die aus Kunststoff gefertigten Schallplatten
zu elektrostatiisehen Aufladungen neigen. werden die Staubteilchen von den Platten
angezogen und setzen sich auf ihrer Oberfläclie fest, was aber gerade vermieden
werden soll.
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Es sind außerdem Schallplattentasdwn bekannt, bei denen im Innern
einer Papp- oder Papierumhüllung ein aus einer Isunststoffolie gefertigtes Futter
vorgesehen ist. Diese geben den Schallplatten zwar einen besseren Schutz als die
meist gebräuchlichen Papiertasehen, jedoch weist auch diese Ausfülirungsform ebenfalls
den Nachteil auf, daß zwischen Schallplatte und Innenwandung der Tasche eine Staubteilchen
enthaltende Luftschicht frei bleibt, weil die Kunststofffolie sich nicht allseitig
auf die Oberfläche der Platte legt. Diese Staubteilchen setzen sich während
der Lagerung
der Schallplatte auf ihrer Oberfläche fest.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Mängel bei
taschenartigen Behältern für Schallplatten, insbesondere für aus Kunststoff gefertigte
Langspielplatten, mit einfachen und wohlfeile Mitteln zu vermeiden.
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Die Erfindung besteht darin, daß die mit den die Rillen tragenden
Oberflächen der Schallplatte inWirkverbindung tretenden Ianenflächen des Behälters
mit einem elastisch nachgiebigen Polster versehen sind.
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Ein solches Polster kann beispielsweise an einer Papier- oder Papptasche
angebracht werden, also in Form einer elastisch nachgiebigen Auskleidung. Es ist
jedoch auch möglich, den ganzen Behälter aus einem elastisch nachgiebigen Werkstoff
zu fertigen. Diese Ausführungsform empfiehlt sich, wenn auf größere Elastizität
des Behälters Wert gelegt wird. Als Stoffe, die für die Tlerstellung solcher Behälter
für die Aufbewahrung und den Transport von Schallplatten benutzt werden können,
seien Schaumgummi oder Schaumkunststoffe genannt, beispielsweise solche, wie sie
für die Herstellung von Schal lplattenwi schern benutzt werden, bei denen die Gewähr
gegeben ist, daß die Schallplatten nicht beschädigt werden.
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Ein so ausgebildeter Behälter für Schallplatten bringt gegenüber
den bekannten Ausführungsformen wesentliche Vorteile sowohl beim Transport als auch
bei der Lagerung derselben mit sich. Da der mit den Rillen der Schallplatte in Wirkverl)indung
kommende Stoff elastisch nachgiebig ist, legt er sich nach dem Einschiehen der Schallplattle
fest gegen deren Oberfläche;
es ist also überhaupt keine Staubteilchen
enthaltende Luftschicht mehr vorhanden, so daß die elektrostatischen Kräfte sich
nicht nachteilig hebmerkbar machen können. Legt man mehrere Platten übereinander,
so wird das elastische Polster fest gegen die Schallplatte gedrückt, ulnd zwar um
so mehr, je mehr Platten übereinandergestapelt werden. Da das elastische Polster
allseitig auf der Oberfläche der Platte aufliegt, sind außerdem punktförmige Belastungen,
die zu einem Verziehen oder einem Zerbrechen der Schallplatte führen könnten, mit
Sicherheit ausgeschaltet.
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Durch den gegen die Oberfläche gedrückten elastischen Stoff wird die
Schallplatte mit Sicherheit sowohl gegen Stoßbeanspruchung als auch gegen die Einwirkung
von Feuchtigkeit geschützt. Von Bedeutung ist es ferner, daß sich auch im Behälter
keine wesentliche Luftschicht bildet, wenn die Schallplatte herausgenommen ist.
Diese Gewähr ist bei einem elastischen Schaumstoff gegeben, so daß die Ansammlung
von Staub im Behälter auch bei entnommener Schallplatte vermieden wird. Schließlich
hat der elastisch nachgiebige Werkstoff noch den Vorteil, daß beim Einschieben der
Platte in den Behälter eine Reinigung ihrer Oberflächen stattfindet, ähnlich wie
bei Schallplattenwischern, weil beim Einschieben die Elastizität des Polsters überwunden
werden muß und somit eine reinigende Wirkung erzielt wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden mehrere aus elastisch
nachgiebigem Werkstoff gefertigte Behälter für Schallplatten zu einer Einheit zusammengefaßt,
die beispielsweise zehn Platten aufnehmen kann. Da sie ganz aus elastisch nachgiebigem
V\Terkstoff gefertigt ist, nimmt der Behälter einen verhältnismäßig kleinen Raum
ein, vor allem, wenn sie ohne Platten transportiert wird, im Gegensatz zu den bisher
benutzten Plattenständern, die in ihren Abmessungen sehr groß gehalten und daher
sperrig sind.
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Darüber hinaus bringt die Behältereinheit noch den Vorteil, daß die
Schallplatten liegend aufbewahrt werden können, was für Langspielplatten von wesen
licher Bedeutung ist. Im übrigen weist eine solche Einheit alle genannten Vorteile
der Behälter für eine Schallplatte auf, In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren
Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf einen
Schallplattenbehälter, Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II der Fig. 1, im
vergrößerten Maßstab, teilweise weggeschnitten, und Fig. 3 einen Schnitt durch eine
aus mehreren Behältern zusammengesetzte Behältereinheit.
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Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Behälter 4 kann in solchen Abmessungen
hergestellt werden, daß er für die handelsüblichen Schallplatten von 17, 25 und
30cm Durchmesser geeignet ist, Der Behälter ist an drei Seiten geschlossen und weist
an seiner vierten Seite einen Einführschlitz für die Schallplatte 5 auf. Die Immenfläche
der Aufnahme ist ganz mit einem elastisch nachgiebigen Werkstoff 6 ausgefüttert,
beispielsweise mit einem Schaumgummi oder einem Schaumkunststoff. Wie insbesondere
aus der Fig. 2 ersichtlich, legt
sich der elastisch nachgiebige Werkstoff 6 ohne
Zlvischenschaltung eines Luftpolsters auf die die Rillen der Schallplatte tragende
Oberfläche und verhindert so, daß sich dort Staubteilchen od. dgl. ablagern können.
Die Auflenschicht 7 des Schallplattenbehälters 4 kann ebenfalls aus einem elastisch
nachgiebigen Stoff gefertigt sein, jedoch können hierfür auch unelastische Werkstoffe
benutzt nverden. An der einen Stirnseite des Behälters 4 zweckmäßig einstückig mit
der Außenschieht, ist eine kleine Verlängerung 8 vorgesehen, auf der Nummern oder
sonstige Zeichen angebracht werden können, um die Schallplatten leicht in eine Sammlung
einsortieren zu können.
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Während der Schallplattenbehälter gemäß den Fig. 1 und 2 mir zur
Aufbewahrung und zum Transport einer einzigen Schallplatte Benutzung finden soll,
ist iíl Fig. 3 eine Einheit 9 dargestellt, die aus mehreren Aufnahmen besteht, also
zur Aufbewahrung einer größeren Anzahl von Platten dient; im dargestellten Ausführungsbeispiel
können sieben Schallplatten untergebracht werden. Zur Fertigung dieser Behältereinheit
9 xverden ausschließlich elastische Werkstoffe benutzt, einmal, um die Abmessungen
der Tasche klein zu halten, und zum anderen, um die Schallplatten ohne Zwischenschaltung
von staubhaltigen Luftpolstern lagern und aufbewahren zu können. Die einzelnen Behälter
der Einheit 9 sind an den Rändern 10 miteinander verschweißt oder verklebt.
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Wie bereits erwähnt, sind die dargestellten Ausführungen nur beispielsweise
Verwirklichungen der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt. Vielmehr sind
noch mancherlei andere Ausführungen und Anwendungen möglich. So kann insbesondere
die Anzahl der zusammenzufügen den Einheiten mannigfach abgeändert und auch die
Abmessungen der Behälter verändert werde. Auch können andere als die genannter.
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Werkstoffe zur Fertigung der Schallplattenbehälter Benutzung finden.
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PATENTANSPROCHE 1. Tascllenartiger Behälter für Schallplatten, insbesondere
für aus Kunststoff gefertigte Langspielplatten, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit den die Rillen tragenden Oberflächen der Schallplatte (5) in Wirkverbindung
tretenden Innenflächen des Behälters (4) mit einem elastisch nachgiebige Polster
(6) versehen sind.