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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Behältnis, das aus Pappe hergestellt ist.
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Es gibt vielfältige Ansätze, Bierdeckel für Anwendungsfälle zu verwenden, die von dem bestimmungsgemäßen Gebrauch abweichen. So wird in der
DE 20 2007 004 913 U1 vorgeschlagen, einen an einer Brille angebrachten Sonnenschutz aus einem Bierdeckel zu fertigen. In
DE 20 2015 006 231 U1 ist ein Schattenspender offenbart, der aus zwei Bierdeckeln und einem zwischen diesen angeordneten halboffenen Balg besteht.Aus der
DE 20 2015 004 256 U1 ist ein Bierdeckel bekannt, der graphisch in Fußballform so gestaltet ist, dass er als Tippvorlage dienen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die als Material für die Bierdeckel dienende Pappe für weitere nützliche Anwendungen vorzusehen.
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Erfindungsgemäß wurde ein Behältnis aus Pappe, insbesondere Holzschliffpappe geschaffen, das zur Aufbewahrung und dem Versand von Gegenständen vielfältiger Art dienen kann. Da die Oberseite und die Unterseite der Behältnisses leicht bedruckbar sind, ergeben sich vielfältige Anwendungsfälle für die Werbemittelindustrie. Die verwendete Pappe lässt sich leicht recyceln, so dass das Behältnis als umweltfreundlich einzustufen ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein netzförmiges Teil auf einem Oberteil oder zwischen einem Zwischenteil und dem Oberteil gespannt, so dass das Behältnis als Warendisplay geeignet ist. Da in bevorzugter Weise Holzschliffpappe für das Behältnis verwendet wird, ist das Behältnis einfach zu kompostieren oder zu recyceln.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher beschrieben. Darin zeigen:
- 1 eine Perspektivansicht eines Behältnisses gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 2 eine Draufsicht auf ein Teil der Ausführungsform von 1, das als Unterteil oder als Oberteil dient,
- 3 eine Draufsicht auf ein Zwischenteil der Ausführungsform von 1,
- 4 eine Draufsicht auf ein mit dem Zwischenteil verbundenes Unterteil der Ausführungsform von 1,
- 5 eine Perspektivansicht einer Banderole als Halteeinrichtung der Ausführungsform von 1, und
- 6 eine Perspektivansicht eines Behältnisses gemäß einer modifizierten ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 7 eine Draufsicht auf ein Unterteil mit einem Zwischenteil zur Verwendung für ein Behältnis gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- 8 eine Schnittansicht des Behältnisses gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- 9 eine Draufsicht auf das Behältnis gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung, und
- 10 eine Draufsicht auf ein modifiziertes Behältnis gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung.
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Wie in 1 dargestellt ist, weist ein Behältnis 100 ein Unterteil 10, ein Oberteil 20 und drei Zwischenteile 30 auf. Die Anzahl der Zwischenteile 30 ist nicht auf drei begrenzt, sondern es kann auch nur ein Zwischenteil 30 oder eine andere Anzahl mehrerer Zwischenteile 30 eingesetzt werden.
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Das Unterteil 10 und das Oberteil 20 haben die gleichen Außenabmessungen und sind in dieser Ausführungsform quadratisch mit abgerundeten Ecken. (siehe 2). In der gezeigten Ausführungsform betragen die Außenabmessungen 93 mm x 93 mm, wie sie für quadratische Bierdeckel verwendet werden. In einer modifizierten Ausführungsform unterscheiden sich die Außenabmessungen von dem Unterteil 10 von den Außenabmessungen von dem Zwischenteil 30 und dem Oberteil 20.
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Das Zwischenteil 30 hat die gleichen Außenabmessungen wie das Unterteil 10 und weist eine in Richtung der Dicke d des Zwischenteils 30 durchgehende Aussparung 32 auf (siehe 3). Ein Umfangsrand 34 des Zwischenteils 30 ist allseitig geschlossen. In der gezeigten Ausführungsform ist die Aussparung 32 quadratisch.
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Bevorzugterweise hat die Aussparung 32 eine Größe von 60 mm x 60 mm. Die Maße für die Aussparung 32 können in anderen Ausführungsformen von den genannten Maßen abweichen. Die Aussparung 32 kann in anderen Ausführungsformen auch eine andere Form haben und z.B. rechteckig, rund, oval sein oder eine andere Form haben.
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Obwohl nicht gezeigt, kann das Zwischenteil 30 statt mit einer Aussparung 32 in anderen Ausführungsform auch mit zwei oder mehr Aussparungen 32 versehen sein.
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4 zeigt eine Draufsicht auf ein mit dem Unterteil 10 verbundenes Zwischenteil 30. In anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen ist das Unterteil 10 mit zwei oder mehr Zwischenteilen 30 verbunden. In diesen Ausführungsformen sind die Zwischenteile 30 auch untereinander verbunden oder gemeinsam mit dem Unterteil 10 verbunden.
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Die Verbindung zwischen dem Unterteil 10 mit dem mindestens einem Zwischenteil 30 ist in der bevorzugten Ausführungsform eine Klebeverbindung. Die Verbindungsart ist aber nicht auf eine Klebeverbindung festgelegt, sondern auch andere Verbindungsarten, wie Verpressen, Vernähen oder Vernieten sind einsetzbar.
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Es ist anzumerken, dass statt eine Verbindung des Unterteils 10 mit dem mindestens einen Zwischenteil 30 auch eine Verbindung des Oberteils 20 mit dem mindestens einen Zwischenteil 30 erfolgen kann. Mischformen, in denen eine bestimmte Anzahl Zwischenteile 30 mit dem Unterteil 10 und eine bestimmte Anzahl Zwischenteile 30 mit dem Oberteil 20 verbunden sind, sind ebenfalls möglich.
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Das Unterteil 10, das Oberteil 20 und das mindestens eine Zwischenteil 30 sind aus dem gleichen Material gefertigt, das in der bevorzugten Ausführungsform Holzschliffpappe ist, wie es üblicherweise für die Herstellung von Bierdeckeln verwendet wird.
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Das Unterteil 10, das Oberteil 20 und das mindestens eine Zwischenteil 30 haben in der bevorzugten Ausführungsform die gleiche Materialdicke, das heißt die Dicke d des Zwischenteils 30.
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Eine Banderole 40 (5) als weiterer Bestandteil des Behältnisses 100 dient als Halteeinrichtung, um das Unterteil 10 samt damit verbundener Zwischenteile 30 und dem Oberteil 10 in einer Lagebeziehung zueinander zu halten. Die Banderole 40 besteht aus Papier oder Pappe und ist verschiebbar ausgebildet. In einer anderen Ausführungsform ist die Banderole 40 mit dem Unterteil 10 und dem Oberteil 20 zur Lagesicherung verklebt.
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Die Halteeinrichtung ist nicht auf die gezeigte Banderole 40 beschränkt. In einer anderen nicht gezeigten Ausführungsform sind das Unterteil 10, das Oberteil 20 und das mindestens eine Zwischenteil 30 an ihrem Umfang mit einem Klebeband versehen.
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In einer weiteren nicht gezeigten Ausführungsform ist zwischen dem Unterteil 10 sowie dem damit verbundenen wenigstens einem Zwischenteil 30 und dem Oberteil 20 eine Schwenkverbindung vorgesehen, so dass das Oberteil 20 gegenüber dem Unterteil 10 mit dem mindestens einem Zwischenteil 30 verschwenkt werden kann.
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Das Behältnis 100 in der gezeigten Ausführungsform hat den Vorteil, dass es nur aus einem Material besteht und damit einfach recyclebar ist. Das Unterteil 10 und das Oberteil 20 sind bedruckbar und damit gut als Werbemittel einsetzbar.
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Das Behältnis 100 ist jedoch nicht auf die in 1 gezeigte Ausführungsform beschränkt. Wie in 6 gezeigt ist, kann das Behältnis 100 auch eine rechteckige Form aufweisen.
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In anderen Ausführungsformen hat das Behältnis 100 eine runde, ovale, dreieckige oder andere polygonale Form.
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Das Behältnis 100 kann als Schachtel zur Aufbewahrung oder Versand von Kleinteilen dienen. Ferner ist es möglich, das Behältnis 100 als Bezahlschachtel in Gaststätten zu verwenden. Eine weitere Art der Verwendung des Behältnisses 100 besteht in der Möglichkeit, auf das Oberteil 20 eine Spieleschema, wie z.B. ein Mühlespiel zu drucken und in dem Behältnis 100 die zugehörigen Spielfiguren aufzunehmen.
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Ferner kann das Oberteil 20 als Glückwunschkarte gestaltet sein und im Inneren kann ein Geschenk, z.B. ein Geldgeschenk, aufgenommen sein. Ein weiterer Anwendungsfall besteht darin, das Behältnis 100 zur Aufnahme von Spielkarten zu verwenden.
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7 zeigt ein Unterteil 10 mit einem Zwischenteil 30, die zur Bildung eines Behältnisses 200 einer zweiten Ausführungsform vorgesehen sind. Das Zwischenteil 30 weist eine in Richtung der Dicke d des Zwischenteils 30 durchgehende Aussparung 32 auf (siehe 8). Ein Umfangsrand 34 des Zwischenteils 30 ist allseitig geschlossen. In der gezeigten Ausführungsform ist die Aussparung 32 quadratisch. Das Unterteil 10 und das Zwischenteil 30 sind bevorzugterweise in der gleichen Weise ausgebildet, wie in der ersten Ausführungsfonn.
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In einer Modifikation der zweiten Ausführungsform ist das Unterteil 10 mit einer festigkeitsverstärkenden Lösung behandelt. Die festigkeitsverstärkende Lösung ist bevorzugterweise eine Zuckerwasserlösung. Ein herkömmlicher Bierdeckel, der z.B. als Unterteil 10 verwendet werden kann, wiegt ca. 5g und kann bis zu 10g Zucker aufnehmen. Ein mit einer Zuckerwasserlösung behandeltes Unterteil 10 hat nach dem Austrocknen eine erheblich größere Reißfestigkeit und Steifheit. Ferner eignet sich eine so behandelte Holzschliffpappe besonders gut für eine Kompostierung.
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Statt Zuckerwasser kann in einer modifizierten Ausführungsform auch Salzwasser als festigkeitsverstärkende Lösung eingesetzt werden.
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Bevorzugterweise hat die Aussparung 32 eine Größe von 60 mm x 60 mm. Die Maße für die Aussparung 32 können in anderen Ausführungsformen von den genannten Maßen abweichen. Die Aussparung 32 kann in anderen Ausführungsformen auch eine andere Form haben und z.B. rechteckig, rund, oval sein oder eine andere Form haben. Statt einer Aussparung 32 können auch zwei oder mehr Aussparungen 32 vorgesehen sein.
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Wie in den 8 und 9 gezeigt ist, weist das Oberteil 20 eine Aussparung 22 auf, die bevorzugterweise die gleichen Abmessungen hat, wie die Aussparung 32 des Zwischenteils 30. Ein Umfangsrand 24 des Oberteils 20 ist allseitig geschlossen. Korrespondierend zu dem Zwischenteil 30 können auch zwei oder mehr Aussparungen 22 vorgesehen sein. Statt eines Zwischenteils 30 kann das Behältnis 200 auch mit zwei oder mehr Zwischenteilen 30 ausgebildet sein.
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Auf dem Oberteil 20 ist ein netzförmiges Teil 40 befestigt. Als netzförmiges Teil 40 ist z.B. Gaze verwendbar. Bevorzugterweise hat die Gaze elastische Eigenschaften.
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Das netzförmige Teil 40 ist in der gezeigten Ausführungsform mit der Oberseite des Umfangsrands 24 des Oberteils 20 verklebt. Wie in 8 gezeigt ist, ist in den Aussparungen des Zwischenteils 30 und des Oberteils 20 ein Gegenstand 50 aufgenommen. Der Gegenstand 50 ist durch das netzförmige Teil 40 von außen sichtbar. Der Gegenstand 50 kann durch Spannen des netzförmigen Teils 40 in seiner Lage fixiert werden. Statt eines Gegenstandes 50 ist es auch möglich, mehrere Gegenstände 50 im Behältnis 200 aufzunehmen.
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Als Gegenstände 50 können Schrauben, Pillen, elektrische oder elektronische Bauteile, Kaugummi, Knöpfe, Bastelartikel, Nieten, Heftklammern, Briefmarken, Nägel, Dichtungen, Schrauben, Münzen, Bonbons, Büroklammern, Lebensmitteltütchen, CDs oder Schreibwarenerzeugnisse im Behältnis 200 aufgenommen werden.
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Eine modifizierte Ausführungsform des Behältnisses 200 weist nur ein Unterteil 10 und ein Oberteil 20 auf, das die mindestens eine Aussparung 22 aufweist.
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In einer weiteren modifizierten Ausführungsform ist das netzförmige Teil 40 zwischen dem Zwischenteil 30 oder dem Unterteil 10 und dem Oberteil 20 befestigt, wie in 10 gezeigt ist. Außerdem ist zusätzlich ein Kartonteil 60 zwischen dem Unterteil 10 und dem Zwischenteil 30 befestigt, das einen Durchbruch 62 für einen Warenträgerhaken und eine Aussparung korrespondierend zu der Aussparung 32 des Zwischenteils 30 aufweist.
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In einer Abwandlung dieser modifizierten Ausführungsform ist das Unterteil 10 mit einer größeren Abmessung als das Zwischenteil 30 und das Oberteil 20 ausgeführt. Der Durchbruch 62 ist dann im Unterteil 10 ausgebildet.
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Die Einzelteile des Behältnisses 200, d.h. das Unterteil 10, das Oberteil 20, das mindestens eine Zwischenteil 30 und das netzförmige Teil 40 werden durch eine Halteeinrichtung in einer Lagebeziehung gehalten. Die Lagebeziehung zueinander wird in dieser Ausführungsform durch Kleben, Klammern, Verpressen oder Vernähen realisiert.
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Bevorzugterweise haben die Einzelteile des Behältnisses 200 die Größe handelsüblicher Bierdeckel, wobei die vorliegenden Ausführungsformen hierauf nicht beschränkt sind.
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Beispielhaft wird die Fertigung des Behältnisses 200 gemäß einer Ausführungsform beschrieben.
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Zunächst werden das Unterteil 10, der Kartonstreifen 60, das mindestens eine Zwischenteil 30 und das Oberteil 20 gefertigt. Das Unterteil 10 wird in Zuckerwasser eingetaucht, wobei sich das Unterteil 10 mit Zuckerwasser vollsaugt. Anschließend wird das Unterteil 10 getrocknet.
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Auf das trockene, festigkeitsverstärkte Unterteil 10 wird der Gegenstand 50 aufgelegt. Dann erfolgt das Auflegen des Kartonstreifen 60, des Zwischenteils 30, der Gaze 40 und des Oberteils 20. Die genannten Teile werden mittels Klebeband oder Heftklammern miteinander verbunden, wobei die Gaze 40 vor dem Verbinden gespannt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007004913 U1 [0002]
- DE 202015006231 U1 [0002]
- DE 202015004256 U1 [0002]