DE10232308C1 - Sicherheitsgurtaufroller mit einem einen befensterten Scheibenkolben aufweisenden Rotationsdämpfer - Google Patents
Sicherheitsgurtaufroller mit einem einen befensterten Scheibenkolben aufweisenden RotationsdämpferInfo
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Abstract
Ein Sicherheitsgurtaufroller in Kraftfahrzeugen mit einer im Blockierfall wirksam werdenden Kraftbegrenzungseinrichtung für die Gurtwelle, welche aus einem mit einem viskosen Medium gefüllten Gehäuse und wenigstens einem in dem Gehäuse drehbar angeordneten und im Blockierfall an die Gurtwelle angekoppelten Scheibenkolben besteht, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Scheibenkolben (22) mit über seinen Umfang verteilt angeordneten fensterförmigen Durchtrittsöffnungen (24) für das viskose Medium versehen ist und an den Durchtrittsöffnungen (24) sich aus der Kolbenoberfläche erhebende, in die bei Wirksamwerden der Kraftbegrenzung sich einstellende Drehrichtung des Scheibenkolbens (22) aufgestellte Leitschaufeln (25) ausgebildet sind, die bei Drehung des Scheibenkolbens (22) das viskose Medium durch die Durchtrittsöffnungen (24) des Scheibenkolbens (22) leiten.
Description
Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurtaufroller in Kraftfahrzeugen
mit einer Gurtwelle als Träger eines darauf aufgewickelten Gurtbandes
sowie mit einer fahrzeugsensitiv und/oder gurtbandsensitiv ansteuerbaren
Blockiereinrichtung für die Gurtwelle, und mit einer im Blockierfall
wirksam werdenden Kraftbegrenzungseinrichtung.
Bei einem in der WO 01/58728 A1 beschriebenen Gurtaufroller mit den
vorgenannten Merkmalen besteht die Kraftbegrenzungseinrichtung aus
einem mit einem viskosen Medium gefüllten Gehäuse und wenigstens
einem in dem Gehäuse drehbar angeordneten und im Blockierfall an die
Gurtwelle angekoppelten Scheibenkolben. Hierbei ist das zylindrische
Gehäuse der Kraftbegrenzungseinrichtung auf der Außenseite des
Gurtaufrollergehäuses angeschlossen und mit der Gurtwelle bzw.
insbesondere mit einem Torsionsstab gekoppelt. Nach einem
Ausführungsbeispiel ist in dem mit insbesondere Silikon als viskosem
Medium gefüllten Gehäuse der Kraftbegrenzungseinrichtung eine
Abfolge von feststehenden Lochscheiben angeordnet, zwischen die mit
dem in seiner Drehbewegung zu dämpfenden Torsionsstab verbundene
Scheibenkolben mit einem radial abstehenden Kolbenflügel greifen. Bei
der Relativbewegung von Scheibenkolben und Lochscheiben zueinander
wird das Silikon zwischen den Scheibenflächen zerrieben, so daß der
beabsichtigte Kraftverbrauch und damit die Kraftbegrenzung eintreten.
Mit diesem Sicherheitsgurtaufroller bzw. dessen
Kraftbegrenzungseinrichtung ist noch der Nachteil einer entsprechend
großen axialen Baubreite verbunden, weil insbesondere die Anordnung
eines ausreichende Scherkräfte zur Verfügung stellenden Scheibenpakets
mit der Abfolge von Lochscheiben und Scheibenkolben eine größere
axiale Erstreckung des Gehäuses der Kraftbegrenzungseinrichtung
erforderlich macht. Hinzu kommt, daß die Scherwirkung in dem Gehäuse
unsymmetrisch auftritt.
Ein weiterer Sicherheitsgurtaufroller der eingangs genannten Art ist in
der DE 100 34 393 A1 beschrieben. Hierbei besteht die
Kraftbegrenzungseinrichtung aus einem Druckraum und einem mit einem
viskosen Medium gefüllten Arbeitsraum, wobei das Medium durch die
Bewegung eines mit der Gurtwelle verbundenen Kolbens in dem
Arbeitsraum über zwischengeschaltete Überströmbohrungen in den
Druckraum verdrängt wird. Bei einem Ausführungsbeispiel besteht der
Kolben aus einem Rückstellkolbenteil und einem die
Überströmbohrungen aufweisenden Verdrängungskolbenteil, wobei der
Druckraum zwischen Rückstellkolbenteil und Verdrängungskolbenteil
ausgebildet ist. Hiermit ist der Nachteil eines komplexen Aufbaus der
Kraftbegrenzungseinrichtung mit mehreren Einzelteilen verbunden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, insbesondere die
Baugröße eines Sicherheitsgurtaufrollers mit den gattungsgemäßen
Merkmalen zu verringern und die zugehörige
Kraftbegrenzungseinrichtung in ihrem Aufbau einfacher zu gestalten.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Anspruch 1; vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß der in einem mit
einem viskosen Medium gefüllten Gehäuse angeordnete und im
Blockierfall an die Gurtwelle angekoppelte Scheibenkolben mit über
seinen Umfang verteilt angeordneten fensterförmigen
Durchtrittsöffnungen für das viskose Medium versehen ist und an den
Durchtrittsöffnungen sich aus der Kolbenoberfläche erhebende, in die bei
Wirksamwerden der Kraftbegrenzung sich einstellende Drehrichtung des
Scheibenkolbens aufgestellte Leitschaufeln ausgebildet sind, die bei
Drehung des Scheibenkolbens das viskose Medium durch die
Durchtrittsöffnungen des Scheibenkolbens leiten.
Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, daß in jeder einzelnen der an
dem wenigstens einen Scheibenkolben angeordneten Durchtrittsöffnungen
durch das bei Drehung des Scheibenkolbens erfolgende Überleiten des
viskosen Mediums, vorzugsweise eines unter Druck stehenden Silikons,
von der einen Seite des Scheibenkolbens durch die Durchtrittsöffnungen
hindurch auf die andere Seite des Scheibenkolbens eine entsprechende
Scherwirkung erzeugt wird, so daß der beabsichtigte Kraftverbrauch und
damit die Kraftbegrenzung entsprechend groß sind. Damit sind in
Abhängigkeit von der Größenordnung der einzustellenden
Kraftbegrenzung nur ein Scheibenkolben bzw. wenige Scheibenkolben
erforderlich. In jedem Fall ist gegenüber der bekannten
Kraftbegrenzungseinrichtung eine Reduzierung in der Baubreite wie auch
in der Anzahl der Einzelteile gegeben.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Leitschaufeln auf einer Seite des Scheibenkolbens ausgebildet sind.
Alternativ kann vorgesehen sein, daß die Leitschaufeln auf beiden Seiten
des Scheibenkolbens ausgebildet sind, wobei jeder Durchtrittsöffnung eine
Leitschaufel zugeordnet ist, so daß jeweils die Durchleitung bzw.
Verdrängung des vikosen Mediums in einer Richtung durch die
betreffende Durchtrittsöffnung erfolgt. Hierbei ist es nach einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung zweckmäßig, wenn die Leitschaufeln in
wechselnder Reihenfolge an den über den Umfang des Scheibenkolbens
verteilt angeordneten Durchtrittsöffnungen angeordnet sind.
Es kann vorgesehen sein, daß die Leitschaufeln aus dem Scheibenkolben
herausgeprägt und dadurch die Durchtrittsöffnungen in dem
Scheibenkolben ausgebildet sind.
Auch wenn bei einem entsprechend ausgebildeten Scheibenkolben die
Anordnung eines einzigen Scheibenkolbens in dem Gehäuse der
Kraftbegrenzungseinrichtung bereits ausreichen mag, kann nach einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, daß in dem Gehäuse
der Kraftbegrenzungseinrichtung mehrere Scheibenkolben mit
Durchtrittsöffnungen und Leitschaufeln angeordnet sind.
Um zu vermeiden, daß das viskose Medium bei der Drehung insbesondere
nur eines in dem Gehäuse angeordneten Scheibenkolbens an den
Stirnwänden des Gehäuses vorbeirutscht und nicht von den Leitschaufeln
erfaßt wird, kann nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
vorgesehen sein, daß die Innenfläche wenigstens eines der parallel zu dem
Scheibenkolben angeordneten Gehäuseteile, vorzugsweise eines stirnseitig
angeordneten Deckels des Gehäuses, mit dessen Oberfläche vergrößernden
Gestaltungen versehen ist, wobei diese Gestaltungen nach einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung als noppenartige Vorsprünge
ausgebildet sein können.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
Fig. 1 einen Sicherheitsgurtaufroller in Seitenansicht,
Fig. 2 die zugehörige Kraftbegrenzungseinrichtung in einer geschnittenen
Einzeldarstellung,
Fig. 3 den zugehörigen Scheibenkolben gemäß Fig. 2 in einer
vergrößerten Einzeldarstellung,
Fig. 4 den Scheibenkolben gemäß Fig. 3 in einer Seitenansicht,
Fig. 5 den Deckel des Gehäuses der Kraftbegrenzungsvorrichtung in einer
Einzeldarstellung.
Der in Fig. 1 dargestellte Sicherheitsgurtaufroller 10 hat ein U-förmiges
Gurtaufrollergehäuse 11, in welchem eine Gurtwelle 12 gelagert ist. An
einer Stirnseite der Gurtwelle 12 bzw. des Gurtaufrollergehäuses 11 ist
ein Gehäuse 13 einer im einzelnen zu beschreibenden
Kraftbegrenzungseinrichtung angeordnet.
Wie aus Fig. 2 näher ersichtlich ist, besteht die
Kraftbegrenzungseinrichtung aus einer Zentralwelle 14, die mit einer
Innenverzahnung 15 versehen ist. Wie nicht weiter dargestellt ist, kann
zur Verbindung der Gurtwelle 12 mit der Zentralwelle 14 an der
zugeordneten Stirnseite der Gurtwelle 12 eine radial ausschwenkbare
Zahnscheibe als Kupplungseinrichtung angeordnet sein, die bei einer
entsprechend gurtbandsensitiv und/oder fahrzeugsensitiv gesteuerten
Auslenkung in die Innenverzahnung 15 der Zentralwelle 14 eingreift und
so die einen Bestandteil der Kraftbegrenzungseinrichtung bildende
Zentralwelle 14 an die Gurtwelle 12 koppelt.
Die Zentralwelle 14 ist an ihrem äußeren Ende mit einer nach außen
vorspringenden Z-förmigen Abkröpfung 16 versehen, die einen Teil des
Gehäuses 13 bildet. Der weitere Teil des Gehäuses 13 wird durch einen
Gehäusemantel 17 gebildet, der die Zentralwelle 14 unter Ausbildung
eines Gehäuseinnenraumes 18 umschließt, wobei außenseitig ein
gehäusefester Deckel 19 angeordnet ist.
Zwischen der Abkröpfung 16 der Zentralwelle 14 und dem Gehäusemantel
17 ist ein Lagerring 20 angeordnet, so daß sich die Zentralwelle 14 gegen
das Gehäuse 13 der Kraftbegrenzungseinrichtung bei ihrer Drehung
abstützt. Ein zweiter Lagerring 20 ist zwischen dem Außenumfang der
Zentralwelle 14 und dem diese umschließenden Deckel 19 angeordnet.
Weiterhin sind mehrere Dichtungen 21 zur Abdichtung des
Gehäuseinnenraumes 18 vorgesehen.
Mit der Zentralwelle 14 formschlüssig verbunden ist ein in dem mit einem
viskosen Medium, vorzugsweise einem unter Druck stehenden Silikon
gefüllten Gehäuseinnenraum 18 angeordneter Scheibenkolben 22, der in
seiner Ausbildung aus Fig. 3 näher ersichtlich ist. Zur formschlüssigen
Verbindung mit der Zentralwelle 14 weist der Scheibenkolben 22 eine
Innenverzahnung 23 auf.
Der Scheibenkolben 22 ist mit über seinem Umfang verteilt angeordneten
Durchtrittsöffnungen 24 versehen, die dadurch ausgebildet sind, daß aus
der Ebene des Scheibenkolbens 22 Leitschaufeln 25 nach außen
ausgeprägt sind, so daß sich die Leitschaufeln 25 aus der Ebene des
Scheibenkolbens 22 erheben, und zwar derart, daß sich die Leitschaufeln
25 in der sich bei Wirksamwerden der Kraftbegrenzung einstellenden
Drehrichtung des Scheibenkolbens 22 öffnen. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Scheibenkolben 22 nach beiden Seiten des
Scheibenkolbens 22 ausgeprägt, und zwar im Wechsel der über den
Umfang des Scheibenkolbens verteilten Durchtrittsöffnungen 24, so daß
sich eine symmetrische Anordnung der Durchtrittsöffnungen 24 mit
zugeordneten Leitschaufeln 25 ergibt. Bei der Drehung des solchermaßen
ausgestalteten Scheibenkolbens 22 in dem Gehäuseinnenraum 18 leiten
die ausgestellten Leitschaufeln 25 das in dem Gehäuseinnenraum 18
anstehende viskose Medium durch die Durchtrittsöffnungen 24 auf die
jeweils andere Seite des Scheibenkolbens 22, so daß aufgrund des so
geschaffenen Reibungswiderstandes die Kraftbegrenzung verwirklicht
wird.
Um ein Durchrutschen des viskosen Mediums insbesondere am
stirnseitigen Bereich des Scheibenkolbens, und zwar der Innenseite des
Deckels 19, zu verhindern, ist die Innenfläche des Deckels 19 mit
vorsprungartigen Noppen 26 versehen, so daß das viskose Medium
jeweils in Richtung des Scheibenkolbens 22 gelenkt wird.
Claims (8)
1. Sicherheitsgurtaufroller (10) in Kraftfahrzeugen mit einer Gurtwelle
(12) als Träger eines darauf aufgewickelten Gurtbandes sowie mit einer
fahrzeugsensitiv und/oder gurtbandsensitiv ansteuerbaren
Blockiereinrichtung für die Gurtwelle (12), und mit einer im
Blockierfall wirksam werdenden Kraftbegrenzungseinrichtung, welche
aus einem mit einem viskosen Medium gefüllten Gehäuse (13) und
wenigstens einem in dem Gehäuse (13) drehbar angeordneten und im
Blockierfall an die Gurtwelle (12) angekoppelten Scheibenkolben (22)
besteht, wobei der Scheibenkolben (22) mit über seinen Umfang verteilt
angeordneten fensterförmigen Durchtrittsöffnungen (24) für das viskose
Medium versehen ist und an den Durchtrittsöffnungen (24) sich aus der
Kolbenoberfläche erhebende, in die bei Wirksamwerden der
Kraftbegrenzung sich einstellende Drehrichtung des Scheibenkolbens
(22) aufgestellte Leitschaufeln (25) ausgebildet sind, die bei Drehung
des Scheibenkolbens (22) das
viskose Medium durch die Durchtrittsöffnungen (24) des
Scheibenkolbens (22) leiten.
2. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitschaufeln (25) auf einer Seite des Scheibenkolbens (22)
ausgebildet sind.
3. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitschaufeln (25) auf beiden Seiten des Scheibenkolbens
(22) ausgebildet sind, wobei jeder Durchtrittsöffnung (24) jeweils
eine Leitschaufel (25) zugeordnet ist.
4. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitschaufeln (25) in wechselnder Reihenfolge an den
Durchtrittsöffnungen (24) angeordnet sind.
5. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leitschaufeln (25) aus dem Scheibenkolben
(22) herausgeprägt und dadurch die Durchtrittsöffnungen (24) in
dem Scheibenkolben (22) ausgebildet sind.
6. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (13) der
Kraftbegrenzungseinrichtung mehrere Scheibenkolben (22) mit
Durchtrittsöffnungen (24) und Leitschaufeln (25) angeordnet sind.
7. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stirnfläche wenigstens eines der parallel zu
dem Scheibenkolben (22) angeordneten Gehäuseteile mit dessen
Oberfläche vergrößernden Gestaltungen (26) versehen ist.
8. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der stirnseitige Deckel (19) des Gehäuses (13) mit
vorsprungartigen Noppen (26) versehen ist.
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