DE4029360C2 - Lagereinheit für eine wälzgelagerte Welle einer elektrischen Maschine - Google Patents
Lagereinheit für eine wälzgelagerte Welle einer elektrischen MaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lagereinheit für eine wälz
gelagerte Welle einer elektrischen Maschine, zum Beispiel
eines Motors oder Generators (US-PS 2 015 784).
Maschinenwellen haben immer gewisse Restunwuchten. Diese
verursachen Schwingungen, die in den kritischen Drehzahlen
am stärksten sind. Außerdem treten manchmal selbsterregte
Schwingungen und parametererregte oder nicht lineare
Effekte auf.
Dies hat zur Folge, daß wälzgelagerte elektrische Ma
schinen üblicherweise so ausgelegt werden, daß der Betrieb
unterhalb der kritischen Drehzahl und insbesondere unter
halb der ersten biegekritischen Drehzahl erfolgt. Kriti
sche Drehzahlen treten dann auf, wenn die Erregerfrequenz
gleich einem Vielfachen der Eigenfrequenz ist.
Aus der US-A 20 15 784 ist es bekannt, das Lagerschild
einer Lagereinheit für eine wälzgelagerte Welle in radialer
Richtung zu unterteilen und zwischen einem inneren und
einem äußeren Abschnitt der Lagerung für das Wälzlager ein
festes Distanzstück in Form eines Puffers oder Kissens an
zuordnen, wobei die Spaltbreite durch den Puffer oder das
Kissen definiert ist.
Ferner ist aus der DE 19 58 164 U1 ebenfalls bekannt, eine
Paßfeder in einen Spalt zwischen die verschiedenen Ab
schnitte einer Wälzlagerung einzusetzen.
Ferner ist aus der DE-A-31 25 721 ein Wälzlager für Umluft
gebläse bekannt, bei welchem der Außenring in einer elas
tischen Füllmasse eingebettet ist.
Um die erste biegekritische Drehzahl möglichst hoch zu
setzen, ist es außerdem aus dem Stand der Technik bekannt,
die Gesamtsteifigkeit des Systems zu erhöhen, was in kon
struktiver Hinsicht zu dicken Wellen und kurzen Lagerab
ständen führt. Je nach Anwendungsbereich sind hier aber
Grenzen gesetzt.
Auch dann besteht aber das Problem, daß die Maschinen in
der Nähe der biegekritischen Drehzahl nicht immer sicher
betrieben werden können, weil das System zum Beispiel auf
Unwuchten, Lagerluft oder auf leicht veränderte Maschinen
aufstellungen hochsensibel reagiert.
Der Erfindung liegt insoweit die Aufgabe zugrunde, eine
Möglichkeit aufzuzeigen, wie elektrische Maschinen mit
einer wälzgelagerten Welle auch im kritischen Drehzahl
bereich sicher betrieben werden können.
Diese löst die Erfindung durch Schaffung einer Lagerein
heit mit integriertem Dämpfer, der dem System Energie
entzieht und dabei zum Beispiel Unwuchten der Welle aus
gleicht, ohne zu Schwingungen des Gesamtsystems zu führen.
Eine erste erfindungsgemäße Lösung sieht eine Lagereinheit
für eine wälzgelagerte Welle einer elektrischen Maschine
vor, bei der das Wälzlager in einem inneren Abschnitt
eines in radialer Richtung unterteilten, ringförmigen
Lagerschilds sitzt, dessen äußerer Abschnitt am Maschinen
gehäuse befestigt ist und zumindest teilweise mit Abstand
zum inneren Abschnitt verläuft, unter Ausbildung minde
stens eines ringförmigen, mit einem Fluid zumindest teil
weise gefüllten Spalts zwischen beiden Abschnitten, der im
übrigen randseitig abgedichtet ist.
Der oder die Spalte sind vorzugsweise zumindest teilweise
mit einem Fluid oder Elastomer gefüllt.
Das üblicherweise einteilige und "geschlossene" Lager
schild zur Aufnahme des Wälzlagers wird also in zwei Ab
schnitte unterteilt, die zumindest teilweise im Abstand
zueinander stehen und zwischen sich den genannten Spalt
ausbilden, der als Dämpfer wirkt. Dabei können die beiden
Abschnitte auch vollständig voneinander getrennt gestaltet
werden und zwischen sich einen Ringspalt ausbilden, was
nachstehend näher beschrieben wird.
Durch die zusätzliche äußere Lagerdämpfung wird ein Ma
schinenbetrieb bis hin zur dritten biegekritischen Drehzahl
ermöglicht. Gleichzeitig werden die Steifigkeits
anforderungen an die Welle reduziert und die Steifigkeit
des Wälzlagers tritt in den Hintergrund.
Praktisch wirkt sich der integrierte Dämpfer wie folgt
aus: bei stehender Maschine liegt die Einheit aus Wälz
lager und innerem Abschnitt des Lagerschilds auf dem
unteren Abschnitt des äußeren Lagerschilds - aufgrund der
Gravitation - auf. Die Exzentrizität der Welle zum Gehäuse
ist maximal, ebenso wie die Exzentrizität des Spaltes
selbst. Während die Spaltbreite am unteren Ende der Lager
einheit praktisch Null ist, ist sie am oberen Ende maxi
mal. Sobald die Welle in Rotation versetzt wird, baut sich
ein hydrodynamischer Druck innerhalb des Spaltes auf, der
den inneren Abschnitt des Lagerschilds vom äußeren Ab
schnitt am unteren Ende abhebt und die Welle beziehungs
weise dessen Lager und den inneren Abschnitt des Lager
schildes innerhalb des äußeren Abschnittes zentriert.
Vorzugsweise wird Öl als Fluid verwendet.
Die Größe des hydrodynamischen Drucks ist unter anderem
von der Ölviskosität, der Spaltgeometrie und der dynami
schen Unwucht der Welle abhängig. Die im Vergleich zur
Welle und zum Wälzlager kleinen Steifigkeiten des Ölfilms
sorgen dafür, daß die ersten beiden biegekritischen Dreh
zahlen schon innerhalb des Betriebsdrehzahlbereiches
durchfahren werden müssen.
Die in den Resonanzpunkten entstehenden Amplitudenüber
höhungen werden durch die erfindungsgemäße Gestaltung der
Lagereinheit wirksam gedämpft. Ein Durchfahren der Reso
nanzdrehzahlen und ein Betrieb der elektrischen Maschine
ist somit gefahrlos möglich.
Für die konkrete konstruktive Gestaltung von innerem und
äußerem Abschnitt des Lagerschilds bieten sich verschie
dene Ausführungsformen an.
In der einfachsten Version sind beide Abschnitte konzen
trisch zueinander angeordnet. In diesem Fall werden der
innere und der äußere Abschnitt des Lagerschilds, zumin
dest im Bereich des Spalts, auf ihrer Vor- und Rückseite -
in Richtung der Wellenachse betrachtet - von jeweils einer
Platte überdeckt, wobei zusätzlich zwischen den Platten
und den korrespondierenden Abschnitten des Lagerschilds
Dichtungen angeordnet sind, und jede Platte entweder am
inneren oder am äußeren Abschnitt des Lagerschilds befe
stigt ist. Auf diese Weise wird eine Beweglichkeit zwi
schen innerem und äußerem Lagerschild-Abschnitt in radia
ler Richtung gewährleistet.
Ebenso ist es aber möglich, die Außenfläche des inneren
Abschnitts und/oder die Innenfläche des äußeren Abschnitts
des Lagerschildes - axial zur Wellenachse betrachtet - mit
zueinander korrespondierenden Vor- und Rücksprüngen aus zu
bilden, deren Stirnflächen (in radialer Richtung betrach
tet) dann zueinander beabstandet sind, um den genannten
Spalt auszubilden. Dabei können die Vor- und Rücksprünge
nach Art eines Nut-Feder-Systems gestaltet werden. Dabei
wird dann gleichzeitig eine - in Richtung der Wellenachse
betrachtet - beidseitige Überdeckung des ölgefüllten
Spalts sichergestellt.
Ebenso wird erfindungsgemäß aber auch eine Lagereinheit
vorgeschlagen, bei der der innere Abschnitt des Lager
schilds, der dem Maschinengehäuse benachbart ist, mit ei
nem radial zur Wellenachse verlaufenden Vorsprung ausge
bildet wird und der äußere Abschnitt des Lagerschilds mit
einem korrespondierenden Rücksprung versehen ist, wobei
der Spalt zwischen dem Vorsprung des inneren Abschnitts
und dem Rücksprung des äußeren Abschnitts verläuft, der im
übrigen an seinem offenen Ende von einer Platte abgedeckt
wird, die selbst am inneren oder am äußeren Abschnitt
befestigt und radial zur Wellenachse verschiebbar angeord
net ist. Dies wird im einfachsten Fall dadurch erreicht,
daß die Platte - radial zur Wellenachse betrachtet - im
Abstand zu benachbarten Bauteilen steht.
Selbstverständlich läßt sich vorgenannte Ausführungsform
auch umgekehrt realisieren, bei der der äußere Abschnitt
des Lagerschildes, benachbart zum Maschinengehäuse, mit
einem radial zur Wellenachse verlaufende Vorsprung und der
innere Abschnitt des Lagerschilds mit einem korrespondie
renden Rücksprung ausgebildet ist.
Auch bei diesen Ausführungsformen sind vorzugsweise Dich
tungen zwischen den benachbarten Bauteilen vorzusehen, um
den ölgefüllten Spalt allseitig abzudichten und einen Öl
verlust zu vermeiden.
Erfindungsgemäß ist es nicht notwendig, eine Druckölver
sorgung vorzusehen, wenngleich diese nicht ausgeschlossen
wird.
Der zwischen innerem und äußerem Abschnitt des Lager
schilds ausgebildete Spalt kann relativ schmal sein. So
wird der Abstand zwischen innerem und äußerem Abschnitt
des Lagerschilds (und damit die Spaltbreite) im Betriebs
fall nur einige zehntel Millimeter betragen.
Eine zweite erfindungsgemäße Lösung sieht eine Lagerein
heit für eine wälzgelagerte Welle einer elektrischen Ma
schine vor, bei der das Wälzlager in einem inneren Ab
schnitt eines in radialer Richtung unterteilten, ringför
migen Lagerschilds sitzt, dessen äußerer Abschnitt am
Maschinengehäuse befestigt ist und zumindest teilweise mit
Abstand zum inneren Abschnitt verläuft, bei der der innere
und/oder äußere Abschnitt des Lagerschilds durch in Rich
tung der Wellenachse verlaufende, endliche Durchbrechungen
teilweise voneinander getrennt sind.
Danach ist vorgesehen, zwischen innerem und äußerem Ab
schnitt des Lagerschilds endliche Durchbrechungen vorzu
sehen, und gegebenenfalls in den Abschnitten selbst wei
tere Durchbrechungen anzuordnen.
Diese Durchbrechungen führen zu einer gewissen Eigenelasti
zität/Verformbarkeit des Lagerschilds und können in vor
teilhaften Ausführungsformen wie folgt ausgebildet werden:
- - Die Durchbrechungen können teilweise konzentrisch zur
Welle verlaufen. Eine konzentrisch zur Welle angeord
nete Durchbrechung wäre nicht möglich, weil der ent
sprechende Abschnitt des Lagerschilds dann in zwei
voneinander losgelöste Bereiche unterteilt würde.
In diesem Sinne sind Durchbrechungen bevorzugt, die sich zum Beispiel über einen Viertelkreis konzentrisch zur Welle erstrecken und im übrigen tangential verlau fen. - - Zur Ausbildung von federnden Elementen (Biegebalken) innerhalb des Abschnittes können jeweils zwei Durch brechungen in geringem Abstand parallel zueinander an geordnet werden. Die "Biegebalken" werden dann zwischen zwei benachbarten Durchbrechungen ausgebildet und er möglichen eine reversible Verformbarkeit des Lager schilds in radialer und/oder tangentialer Richtung.
- - Dabei können die Durchbrechungen eine Evolventenform aufweisen.
- - Vorzugsweise sind die Durchbrechungen oder Paare von Durchbrechungen rotationssymmetrisch zueinander ange ordnet, um auf diese Weise eine isotrope Verformbarkeit des Lagerschildes zu ermöglichen.
- - Auch die Durchbrechungen können mit einem Fluid, vor zugsweise einem Öl, gefüllt sein, wobei das Öl die ent sprechende Durchbrechung jedoch nur teilweise ausfüllen sollte, da es aufgrund seiner Inkompressibilität bei einer Verformung der endlichen Durchbrechung nicht aus weichen kann, es sei denn, daß zum Beispiel durch eine umlaufende Ringnut in den beschriebenen Abdeckplatten sichergestellt ist, daß das Öl dorthin ausweichen kann.
- - Für den Fall, daß die Durchbrechungen mit Öl gefüllt werden, sind entsprechende Abdichtungsmaßnahmen beid seitig des entsprechenden Abschnittes des Lagerschilds vorzusehen, was beispielsweise wiederum durch Aufsetzen von Platten erfolgen kann. Dabei sind die Platten je weils nur auf einer Seite der korrespondierenden Durch brechung(en) zu befestigen, um eine gewisse Parallel verschiebung des Abschnittes des Lagerschilds und der Platte zu gewährleisten. Um die Dichtigkeit des Systems sicherzustellen, werden auch in diesem Fall um den Bereich der Durchbrechungen herum Dichtungen angeordnet.
Die erfindungsgemäße Lagereinheit ist relativ einfach
aufgebaut, ermöglicht aber einen Betrieb der elektri
schen Maschine weit über den ersten kritischen Drehzahl
bereich hinaus. Die so ausgebildete elektrische Ma
schine ist damit bekannten elektrischen Maschinen
überlegen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Merk
malen der Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachstehend anhand verschiedener
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf eine elektrische Maschine mit
einer erfindungsgemäßen Lagereinheit, teilweise
geschnitten,
Fig. 2 eine Lagereinheit der elektrischen Maschine nach
Fig. 1 in vergrößerter Darstellung, im Schnitt,
Fig. 3 eine Teilansicht einer alternativen Ausführungs
form der Lagereinheit nach Fig. 2,
Fig. 4 ein weiteres Beispiel einer erfindungsgemäßen
Lagereinheit im Längsschnitt,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie 5-5 nach Fig. 4.
Zur Darstellung gleicher oder gleichwirkender Bauteile
werden in den Figuren gleiche Bezugsziffern verwendet.
Fig. 1 zeigt eine mit der Bezugsziffer 10 dargestellte
elektrische Maschine, zum Beispiel einen Motor, mit einer
Welle 12, die außenseitig auf jeweils einer baugleichen
Lagereinheit 14 geführt wird. Die Lagereinheit 14 ist
- wie sich insbesondere Fig. 2 entnehmen läßt - wie folgt
aufgebaut:
Die Welle 12 liegt in einem Wälzlager 16, dessen Innen
ring 16a die Welle 12 führt und dessen Außenring 16b an
einem inneren Abschnitt 18 eines insgesamt mit dem Bezugs
zeichen 20 dargestellten Lagerschilds befestigt ist.
Der innere Abschnitt 18 weist an seinem zum freien Ende
12a der Welle 12 gerichteten Ende einen zur Wellenachse 12b
radial nach außen gerichteten Vorsprung 18a auf. Der
äußere Abschnitt 22 des Lagerschilds 20 ist in diesem
Bereich mit einem korrespondierenden Rücksprung 22a ausge
bildet, wobei innerer Abschnitt 18 und äußerer Abschnitt
22 so zueinander angeordnet sind, daß im Bereich des Vor-/
Rücksprungs 18a, 22a ein Spalt 24 zwischen beiden ausge
bildet wird, und der äußere Abschnitt 22 im übrigen den
Vorsprung 18a des inneren Abschnitts 18 übergreift.
Wie sich den Figuren entnehmen läßt, endet der äußere
Abschnitt 22 dabei im Abstand zum Basisteil 18b des inneren
Abschnitts 18.
Auf der gegenüberliegenden Seite (also zum freien Wellenende
12a hin) wird der Spalt 24 von einer ringförmigen Platte
26 abgedeckt, die mit dem äußeren Abschnitt 22 und dem
Maschinengehäuse 10a verbunden ist.
Radial zur Wellenachse 12b sind oberhalb und unterhalb
des Spalts 24 O-Ringe 28 als Dichtungen zwischen Platte
26 und innerem Abschnitt 18 beziehungsweise Platte 26
und äußerem Abschnitt 22 angeordnet.
Ebenso ist eine O-Dichtung 30 zwischen den zur Wellenachse
12b radialen Flächenabschnitten der Abschnitte 18, 22
eingelegt.
Die Dichtungen 28, 30 dienen dazu, ein Auslaufen von Öl
zu verhindern, das den Spalt 24 ausfüllt.
Das Wälzlager 16 wird im übrigen beidseitig - in Richtung
der Wellenachse 12b betrachtet - von Abdeckungen 32a, b
geschützt, die mit Hilfe einer Schraubverbindung 34 am
inneren Abschnitt 18 befestigt sind.
Wie sich der Figur entnehmen läßt, wird dabei zwischen
der äußeren Abdeckung 32a und der Platte 26 ebenfalls
ein Spalt ausgebildet.
Bevor die Funktion der erfindungsgemäßen Lagereinheit
näher erläutert wird, soll das alternative Ausführungs
beispiel nach Fig. 3 kurz dargestellt werden: Der Aufbau
der Lagereinheit 14 ist sehr ähnlich der nach den Fig.
1, 2 mit folgender Ausnahme: innerer und äußerer Abschnitt
18, 22 sind nicht mit Vor- und Rücksprüngen ausgebildet,
sondern verlaufen konzentrisch und im Abstand zueinander,
so daß zwischen beiden wieder der Spalt 24 vorhanden ist.
Um den Spalt 24 in axialer Richtung der Welle 12 betrachtet
abzudichten, sind nun beidseitig des äußeren Abschnitts
22 Platten 26 am äußeren Abschnitt 22 befestigt, die in
Richtung auf die Welle 12 im Abstand vor den Abdeckungen
32a, 32b enden.
Die Funktionsweise der Lagereinheiten innerhalb der elek
trischen Maschine ist wie folgt: bei stehender Maschine
liegt der innere Abschnitt 18 an seinem unteren Ende auf
dem äußeren Abschnitt 22 auf, das heißt, der in Fig.
2 erkennbare untere Spalt ist dann nicht mehr vorhanden
und der obere Spalt weist eine maximale Breite auf. Sobald
die Maschine rotiert, baut sich im Spalt 24 ein hydro
dynamischer Öldruck auf, der die Welle 12 mit angeschlos
senen Bauteilen zentriert, so daß nach kurzer Zeit der
in den Figuren dargestellte Betriebszustand erreicht ist,
bei dem der Spalt 24 eine etwa gleiche Breite aufweist.
Aufgrund der Erdanziehungskräfte wird ein Spalt von exakt
gleicher Breite nicht erreicht. Die verbleibende Exzen
trizität ist jedoch vernachlässigbar.
Aufgrund der hydrodynamischen Lagerung können die Lagerein
heiten erfindungsgemäß aber nun etwaige Unwuchten der
Welle oder des Systems aufnehmen, und zwar auch in einem
Drehzahlbereich, der über der ersten biegekritischen Dreh
zahl liegt. Der ölgefüllte Spalt 24 dämpft das System
wirksam, indem im Spalt eine Verdrängungsströmung ausgebil
det wird.
Die Ausführungsform nach den Fig. 4, 5 unterscheidet
sich von den vorstehend beschriebenen vor allem dadurch,
daß der Lagerschild nicht mehr aus zwei vollständig vonein
ander getrennten Abschnitten besteht, vielmehr sind innerer
und äußerer Abschnitt durch endliche Durchbrechungen vonein
ander "getrennt". Es verbleiben jedoch kleine Verbindungs
bereiche.
Wie Fig. 5 zeigt , verlaufen zwischen äußerem und innerem
Abschnitt insgesamt sechs Durchbrechungen 36a-f, die sich
in Richtung der Wellenachse 12b durch den Lagerschild
erstrecken.
Jeweils zwei Durchbrechungen 36a, b; 36c, d und 36e, f verlaufen
paarweise in geringem Abstand zueinander, so daß zwischen
Ihnen "Biegebalken" ausgebildet werden.
Die Durchbrechungen 36a-f sind rotationssymmetrisch zur
Wellenachse 12b angeordnet und weisen jeweils einen, etwa
viertelkreisförmig verlaufenden Abschnitt A, einen sich
daran etwa tangential zum Wälzlager 16 anschließenden
Abschnitt B und einen sich am anderen Ende nach einer
Krümmung C anschließenden Abschnitt D auf, der zwischen
einer tangentialen und radialen Position zum Wälzlager
16 verläuft.
Die Durchbrechungen 36a-f beziehungsweise die zwischen
ihnen gebildeten Stege (Biegebalken) geben dem Lagerschild
eine gewisse Eigenelastizität/Verformbarkeit, insbesondere
wenn radiale Kräfte auf den äußeren Abschnitt 22 einwirken.
Die Durchbrechungen 36a-f sind mit Öl gefüllt, wodurch
die Dämpfungswirkung der Lagereinheit zusätzlich verbessert
wird. Im Fall einer Verformung des Lagerschilds und damit
im Fall einer Verformung der Spalte/Durchbrechungen 36a-f
kann das Öl in Ringnuten 40 ausweichen, die im Bereich
zweier Platten 26 angeordnet sind, die den Lagerschild
beidseitig abdecken. Die Platten 26 sind jeweils am äußeren
Abschnitt 22 des Lagerschilds über Schrauben 42 festgelegt,
die Nuten 40 verlaufen auf den jeweiligen Innenflächen.
Claims (14)
1. Lagereinheit für eine wälzgelagerte Welle (12) einer
elektrischen Maschine (10), bei der das Wälzlager
(16) in einem inneren Abschnitt (18) eines in ra
dialer Richtung unterteilten, ringförmigen Lager
schilds (20) sitzt, dessen äußerer Abschnitt (22) am
Maschinengehäuse (10a) befestigt ist und zumindest
teilweise mit Abstand zum inneren Abschnitt (18) ver
läuft, unter Ausbildung mindestens eines ringför
migen, mit einem Fluid zumindest teilweise gefüllten
Spalts (24) zwischen beiden Abschnitten (18, 22), der
im übrigen randseitig abgedichtet (Dichtungen (28,
30)) ist.
2. Lagereinheit nach Anspruch 1, bei der der innere und
äußere Abschnitt (18, 22) des Lagerschilds (20) zu
mindest im Bereich des Spalts (24) auf ihrer Vor- und
Rückseite - in Richtung der Wellenachse (12b) be
trachtet - von jeweils einer Platte (26) überdeckt
werden.
3. Lagereinheit nach Anspruch 2, bei der zwischen den
Platten (26) und den korrespondierenden Abschnitten
des Lagerschilds (20) Dichtungen (28, 30) angeordnet
sind und jede Platte (26) entweder am inneren oder am
äußeren Abschnitt (18, 22) des Lagerschilds (20)
befestigt ist.
4. Lagereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei
der - in radialer Richtung zur Wellenachse (12b)
betrachtet - die Außenfläche des inneren Abschnitts
(18) und/oder die Innenfläche des äußeren Abschnitts
(22) des Lagerschilds (20) mit zueinander korrespon
dierenden Vor- und Rücksprüngen (18a, 22a) ausge
bildet sind, deren Stirnflächen zueinander beab
standet sind.
5. Lagereinheit nach Anspruch 4, bei der der innere
Abschnitt des Lagerschilds, benachbart zum Maschinen
gehäuse, mit einem radial zur Wellenachse verlaufen
den Vorsprung und der äußere Abschnitt des Lager
schilds mit einem korrespondierenden Rücksprung aus
gebildet sind, wobei der Spalt zwischen dem Vorsprung
des inneren Abschnitts und dem Rücksprung des äußeren
Abschnitts gebildet wird, der im übrigen an seinem
offenen Ende von einer Platte abgedeckt wird, die
selbst am inneren oder am äußeren Abschnitt befestigt
und radial zur Wellenachse verschiebbar angeordnet
ist.
6. Lagereinheit nach Anspruch 4, bei der der äußere Ab
schnitt (22) des Lagerschilds (20), benachbart zum
Wellenende (12a) hin, mit einem radial zur Wellen
achse (12b) verlaufenden Rücksprung (22a) und der
innere Abschnitt (18) des Lagerschilds (20) mit einem
korrespondierenden Vorsprung (18a) ausgebildet sind,
wobei der Spalt (24) zwischen den Stirnflächen von
Vorsprung (18a) und Rücksprung (22a) gebildet wird,
der im übrigen an seinem, zum freien Ende (12a) der
Welle (12) hin offenen Ende von einer Platte (26)
abgedeckt ist, die selbst am inneren oder äußeren
Abschnitt (18, 22) befestigt und radial zur Wellen
achse (12b) verschiebbar angeordnet ist.
7. Lagereinheit nach Anspruch 5 oder 6, bei der die den
Spalt (24) in dessen axialer Richtung abdeckenden Bau
teile (innerer Abschnitt (18), äußerer Abschnitt (22),
Platte (26)) mittels Dichtungen (28, 30) gegeneinander
abgedichtet sind.
8. Lagereinheit für eine wälzgelagerte Welle (12) einer
elektrischen Maschine (10), bei der das Wälzlager
(16) in einem inneren Abschnitt (18) eines in ra
dialer Richtung unterteilten, ringförmigen Lager
schilds (20) sitzt, dessen äußerer Abschnitt (22) am
Maschinengehäuse (10a) befestigt ist und zumindest
teilweise mit Abstand zum inneren Abschnitt (18) ver
läuft, bei der der innere und/oder äußere Abschnitt
(18, 22) des Lagerschilds (20) durch in Richtung der
Wellenachse (12b) verlaufende, endliche Durchbre
chungen (36a-f) teilweise voneinander getrennt sind.
9. Lagereinheit nach Anspruch 8, bei der die Durch
brechungen (36a-f) teilweise konzentrisch zur Welle
(12) verlaufen.
10. Lagereinheit nach Anspruch 8 oder 9, bei der jeweils
zwei Durchbrechungen (36a-b; 36c-d; 36e-f) in gerin
gem Abstand parallel zueinander verlaufen.
11. Lagereinheit nach einem der Ansprüche 8 bis 10, bei
der zumindest Abschnitte der Durchbrechungen (36a-f)
angenähert eine Evolventenform aufweisen.
12. Lagereinheit nach einem der Ansprüche 8 bis 11, bei
der die Durchbrechungen (36a-f) oder Paare von Durch
brechungen rotationssymmetrisch zueinander angeordnet
sind.
13. Lagereinheit nach einem der Ansprüche 8 bis 12, bei
der die Durchbrechungen (36a-f) zumindest teilweise
mit einem Fluid gefüllt und der entsprechende Ab
schnitt des Lagerschilds (20) zumindest im Bereich
der Durchbrechungen (36a-f) beidseitig abgedichtet
ist.
14. Lagereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei
der die Platten (26) auf der dem Lagerschild (20) zu
gewandten Fläche Öffnungen (42) zur Aufnahme über
schüssigen Fluids oder Elastomers aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4029360A DE4029360C2 (de) | 1990-09-15 | 1990-09-15 | Lagereinheit für eine wälzgelagerte Welle einer elektrischen Maschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4029360A DE4029360C2 (de) | 1990-09-15 | 1990-09-15 | Lagereinheit für eine wälzgelagerte Welle einer elektrischen Maschine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4029360A1 DE4029360A1 (de) | 1992-03-19 |
DE4029360C2 true DE4029360C2 (de) | 1994-10-06 |
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ID=6414359
Family Applications (1)
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