DE10229844A1 - Hebevorrichtung sowie Hakenflasche hierfür - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Hebevorrichtung (1) für Kräne, mit einer Umlenkrolleneinrichtung (3), einer Hakenflasche (4) mit einem ersten Lasthaken (47) und einem eingescherten Seil (5). Hierbei ist an einem Gehäuse (41) der Hakenflasche (4) eine Arretiereinrichtung (7) angeordnet, mittels welcher es kranseitig festlegbar ist. Ferner sind die Seilrollen (42, 43) der Hakenflasche (4) auf einer mehrteiligen Welle (44, 45) angeordnet, und wenigstens eine, mit einem zweiten Lasthaken (48) versehene Seilrolle (43) aus der Mehrzahl an Seilrollen ist unabhängig von den anderen Seilrollen (42) derart betätigbar, daß diese eine Hubbewegung ausführen kann, während die anderen Seilrollen (42) zusammen mit dem Gehäuse (41) mittels der Arretiereinrichtung (7) kranseitig festgelegt sind. Ferner betrifft die Erfindung eine Hakenflasche (4) für eine erfindungsgemäße Hebevorrichtung (1). Mit der an sich für schwere Lasten ausgestalteten Hebevorrichtung (1) können daher auch geringe Lasten rationell mit hoher Geschwindigkeit umgeschlagen werden, ohne daß hierfür zeitraubende und technisch aufwendige Umbauarbeiten erforderlich sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Hebevorrichtung für Kräne wie Teleskopauslegerkräne Gittermastauslegerkräne oder dgl., mit einer kranseitig festgelegten Umlenkrolleneinrichtung, welche mehrere Umlenkrollen aufweist, die um eine gemeinsame Welle drehbar belagert sind, einer Hakenflasche, welche ein Gehäuse, in dem eine Mehrzahl an Seilrollen um eine gemeinsame Achse drehbar gelagert ist, und einen ersten Lasthaken aufweist, der am Gehäuse befestigt ist, und einem Seil, welches in die Umlenkrolleneinrichtung und die Hakenflasche eingeschert ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Hakenflasche gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 7.
  • Der Kranbetrieb mit Teleskopauslegerkränen, Gittermastauslegerkränen oder dgl. wird in der Praxis mittels einer Hebevorrichtung durchgeführt, welche nach Art eines Flaschenzuges arbeitet. Diese Hebevorrichtung weist hierzu eine kranseitig festgelegte Umlenkrolleneinrichtung auf, in der mehrere, beispielsweise fünf, Umlenkrollen auf einer gemeinsamen Welle drehbar gelagert sind. Ferner enthält eine derartige Hebevorrichtung eine Hakenflasche, in dessen Gehäuse eine entsprechende Anzahl an Seilrollen ebenfalls und eine gemeinsame Achse drehbar gelagert ist, so daß ein in die Hebevorrichtung eingeschertes Seil wechselweise über eine Seilrolle der Hakenflasche und eine Umlenkrolle der Umlenkrolleneinrichtung geführt ist und so den Flaschenzug ausbildet. Am Gehäuse der Hakenflasche ist ferner ein Lasthaken befestigt, der an die maximale Tragkraft des Krans von z. B . 40 t angepaßt ist. Bei derartig hohen Lasten werden somit alle Umlenk- bzw. Seilrollen genutzt, um eine möglichst große Zugkraft der Seilwinde und somit Hubkraft des Krans herzustellen. Hierbei multipliziert sich die Zugkraft der Seilwinde entsprechend der Anzahl an Einscherungen. Gleichzeitig werden mit einem derartigen Kran in der Praxis jedoch häufig auch wesentlich geringere Lasten umgeschlagen, so daß z. B. Tragkräfte von 1 t oder weniger erforderlich sind.
  • Neben der möglichen maximalen Tragkraft des Krans ist dabei in der Praxis vor allem auch die Hubgeschwindigkeit von Bedeutung. Diese hängt insbesondere aufgrund der vorliegenden Reibungseffekte wesentlich von der Anzahl der Einscherungen ab, d. h. von der Anzahl der Umlenk- bzw. Seilrollen über die das Seil abläuft. Bei maximaler Einscherung, d. h. Belegung aller Umlenk- bzw. Seilrollen ergibt sich somit zwar die maximale Tragkraft des Krans, gleichzeitig jedoch auch die minimal mögliche Hubgeschwindigkeit. Dies ist bei großen Lasten üblich und gewünscht. Anders verhält es sich, wenn mit dem gleichen Kran jedoch kleine Lasten gehoben werden sollen. Dann ist aus Rentabilitätsgründen eine höhere Geschwindigkeit gefordert, die auch vom Energiehaushalt des Krans her üblicherweise erbracht werden kann.
  • Hieraus erwächst jedoch die Notwendigkeit, daß der für große Lasten erforderliche Einscherungsfaktor erheblich reduziert wird, d. h., daß das Seil statt über z. B. fünf oder acht Seilrollen nur mehr über eine einzige abläuft. Bei den derzeit bekannten und in der Praxis eingesetzten Ausführungsformen für Hebevorrichtungen geschieht dies durch ein manuelles Umscheren des Seils. Hierzu wird das Seil von seiner Fixierung an der Hebevorrichtung gelöst und aus der Hakenflasche bzw. der Umlenkrolleneinrichtung ausgeschert. Anschließend wird das Seil neu in eine Hakenflasche mit z. B. nur einer einzelnen Seilrolle eingeschert und wieder an der Hebevorrichtung fixiert.
  • Diese Vorgehensweise ist im Hinblick auf den Personal- und Zeitaufwand ungünstig und zudem problematisch insbesondere im Hinblick auf die Handhabung des Seiles im Zuge der Ummontage an der Baustelle.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine für schwere Lasten geeignete Hebevorrichtung derart auszugestalten, daß hiermit auch geringe Lasten rationell mit hoher Geschwindigkeit umgeschlagen werden können, ohne daß hierfür zeitraubende und technisch aufwendige Umbauarbeiten erforderlich sind.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Hebevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Diese ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse eine Arretiereinrichtung angeordnet ist, mittels welcher das Gehäuse kranseitig festlegbar ist, daß die Seilrollen auf einer mehrteiligen Welle angeordnet sind, und daß wenigstens eine Seilrolle aus der Mehrzahl an Seilrollen unabhängig von den anderen Seilrollen derart betätigbar ist, daß diese wenigstens eine Seilrolle eine Hubbewegung ausführen kann, während die anderen Seilrollen zusammen mit dem Gehäuse mittels der Arretiereinrichtung kranseitig festgelegt sind, wobei an dieser wenigstens einen Seilrolle ein zweiter Lasthaken befestigt ist.
  • Die vorliegende Erfindung sieht somit erstmals vor, die Hakenflasche so auszugestalten, daß die Seilrollen nicht nur insgesamt betrieben werden können, sondern auch wahlweise wenigstens eine hiervon separat betätigbar ist. Da das Gehäuse der Hakenflasche dabei gleichzeitig kranseitig festgelegt werden kann, führt dies dazu, daß bei geringen Lasten beispielsweise nur eine einzige Seilrolle die Hubbewegung ausführt, d. h. das Seil auch nur über diese eine Seilrolle ablaufen muß, wodurch höhere Geschwindigkeiten möglich sind. Wenn dagegen höhere Lasten zu transportieren sind, so können jedoch wie herkömmlich auch alle Seilrollen, d. h. die gesamte Hakenflasche, die Hubbewegung in herkömmlicher Weise ausführen, so daß ein maximaler Flaschenzugeffekt erzielt wird. Zudem ist es auch möglich, zwei oder drei Seilrollen aus der Mehrzahl an Seilrollen in der Hakenflasche zu betreiben, wodurch sich Optimierungen hinsichtlich der Hubgeschwindigkeit angesichts der im speziellen Fall vorliegenden Last erzielen lassen. So ist es beispielsweise bei einer Hakenflasche mit fünf Seilrollen und einer maximalen Tragkraft von 40 t möglich, zwei Seilrollen separat zu betätigen, so daß diese ca. 2/5 der maximalen Last, d. h. etwa 16 t heben können. Bei der erfindungsgemäßen Hebevorrichtung ist somit im Prinzip eine kleine Hakenflasche mit geringerer Belastbarkeit in der funktionell herkömmlichen Schwerlast-Hakenflasche integriert und kann bei Bedarf separat betätigt werden.
  • Dabei ist es erfindungsgemäß im Gegensatz zum Stand der Technik erstmals nicht mehr erforderlich, das Seil aus der Hakenflasche und der Umlenkrolleneinrichtung auszuscheren. Ebenso wenig ist es erforderlich, eine weitere Hakenflasche mit einer anderen Seilrollenanzahl bereitzustellen. Der Aufwand für die üblicherweise auf der Bau stelle durchzuführenden Umbauarbeiten läßt sich somit wesentlich reduzieren. Die Umstellung kann dabei in wesentlich kürzerer Zeit und mit geringeren Mühen durchgeführt werden.
  • Die erfindungsgemäße Hebevorrichtung zeichnet sich somit durch ihre vielseitige Verwendbarkeit bzw. Anpaßbarkeit an den jeweiligen Einsatzfall aus. Da eine entsprechende Umstellung der Hebevorrichtung zudem mit sehr geringem Aufwand durchgeführt werden kann, ist eine wesentliche Optimierung der Abläufe an der Baustelle erzielbar, d. h. unterschiedliche Lasten können jeweils mit der gewünschten und rationellsten Geschwindigkeit bewegt werden.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Hebevorrichtung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
  • So kann die wenigstens eine unabhängig von den anderen Seilrollen betätigbare Seilrolle derart im Gehäuse der Hakenflasche positioniert sein, daß sie an der Eintrittsstelle des vom Kran herangeführten Seiles vor- bzw. anliegt. Dann ist es vorteilhafter Weise möglich, daß das Seil nicht über weitere Seil- bzw. Umlenkrollen geführt werden muß, wenn die Hebevorrichtung die Hubbewegung ausführt. Die Reibungsverluste lassen sich dadurch minimieren, so daß der Verschleiß an der Anordnung sehr gering gehalten werden kann. Zudem lassen sich auch maximale Bewegungsgeschwindigkeiten erzielen.
  • Von weiterem Vorteil ist es, wenn die wenigstens eine, unabhängig von den anderen Seilrollen betätigbare Seilrolle mittels einer Anschlageinrichtung am Gehäuse festlegbar ist. Hierbei gelangt die Anschlageinrichtung derart in Anlage an das Gehäuse, daß die unabhängig betätigbare Seilrolle durch die auf dem Eigengewicht der Hakenflasche beruhende Zugkraft des Seiles in der Hakenflasche gehalten wird. Die Anschlageinrichtung bleibt daher auch im Betriebsablauf kraftübertragend in Anlage am Gehäuse. Somit kann mit geringem konstruktivem Aufwand eine zuverlässige Fixierung bzw. Freigabe der wenigstens einen selbständig betätigbaren Seilrolle aus der Hakenfla sche erzielt werden, ohne daß zusätzliche Arettiereinrichtungen zur Herstellung eines Formschlusses oder dgl. erforderlich wären. Die Umrüstung der erfindungsgemäßen Hebevorrichtung von einer selbständig betätigbaren Seilrolle zu einer herkömmlichen Betätigung der Hakenflasche als ganzes und umgekehrt kann so schnell und zuverlässig ausgeführt werden.
  • Alternativ ist es auch möglich, daß der wenigstens einen, unabhängig von den anderen Seilrollen betätigbaren Seilrolle ein Wellenteil zugeordnet ist, während ein weiteres Wellenteil als Lager für die anderen Seilrollen dient, und wobei die Wellenteile lösbar miteinander verbunden sind. Dann kann die An- und Abkopplung der wenigstens einen unabhängig betätigbaren Seilrolle mit geringem Aufwand über das Lösen oder Verbinden der Wellenteile durchgeführt werden. Hieraus ergibt sich eine besonders kompakte Bauweise für die Hakenflasche.
  • Ferner ist es auch möglich, daß bei mehreren unabhängig von den anderen Seilrollen betätigbaren Seilrollen die Anzahl der tatsächlich unabhängig betätigten Seilrollen frei wählbar ist. Dies gibt einem Anwender zusätzlich die Möglichkeit, wahlweise eine, zwei, drei oder eine beliebige Anzahl an Seilrollen tatsächlich zur Betätigung für die Hubbewegung freizugeben. Der Anwender kann dann die mögliche maximale Hublast in Stufen einstellen und die Hubgeschwindigkeit entsprechend optimieren. Die erfindungsgemäße Hebevorrichtung ist dann noch vielseitiger einsetzbar.
  • Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Arretiereinrichtung zur Festlegung der Hakenflasche am Kran manuell betätigbar ist, da dies in zuverlässiger Weise und mit geringem Aufwand auch auf der Baustelle möglich ist, ohne daß hierzu zusätzliche Maßnahmen oder Steuerungseinrichtungen erforderlich wären. Alternativ ist es auch möglich, daß die Arretiereinrichtung ferngesteuert betätigbar ist, so daß sich die Bedienung der erfindungsgemäßen Hebevorrichtung nochmals vereinfacht.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird nach Anspruch 7 ferner eine Hakenflasche für eine erfindungsgemäße Hebevorrichtung bereitgestellt. Diese ist als separat handelbare Einheit auch an herkömmlichen Hebevorrichtungen für Kräne mit geringem Aufwand nachrüstbar. Darüber hinaus lassen sich mit der erfindungsgemäßen Hakenflasche auch die oben bereits erläuterten Weiterbildungen ausführen und die entsprechenden Vorteile erzielen.
  • Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
  • 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Hebevorrichtung 1;
  • 2 eine Vorderansicht der an die Umlenkrolleneinrichtung angekoppelten Hakenflasche im Schnitt; und
  • 3 die separat betätigbare Seilrolle.
  • Gemäß der Darstellung in 1 ist eine Hebevorrichtung 1 am Kopf eines Auslegers 2 eines Kranes angebracht. Der Hebevorrichtung 1 weist hierbei eine Umlenkrolleneinrichtung 3 auf, welche am Ausleger 2 des Kranes festgelegt ist. Ferner weist die Hebevorrichtung 1 eine Hakenflasche 4 auf, mittels der eine Hubbewegung zum Umschlagen von Gütern durchführbar ist. Die Hakenflasche 4 ist über ein Seil 5 mit der Umlenkrolleneinrichtung 3 gekoppelt, wobei das Seil 5 ferner über eine am Kopf des Auslegers 2 angeordnete Rolle 6 am Ausleger 2 entlang zu einer Seilwinde geführt ist. Von dort wird das Seil 5 zum Betrieb der Hakenflasche 4 angetrieben.
  • Wie insbesondere aus 2 erkennbar ist, weist die Umlenkrolleneinrichtung 3 Rahmenelemente 31 auf, mittels denen sie an den Ausleger 2 angekoppelt ist. In diesen Rahmenelementen 31 ist eine Welle 32 drehbar gelagert, auf der im vorliegenden Ausführungsbeispiel fünf Umlenkrollen 33 drehbar gelagert sind.
  • Wie ebenfalls insbesondere aus 2 erkennbar ist, weist die Hakenflasche 4 ein Gehäuse 41 auf, in welchem insgesamt fünf Seilrollen, nämlich vier fest darin gelagerte Seilrollen 42 und eine lösbar darin angeordnete weitere Seilrolle 43 drehbar aufgenommen sind. Hierzu ist im Gehäuse 41 eine zweiteilige Welle angeordnet, wobei die vier fest im Gehäuse gelagerten Seilrollen 42 auf einem ersten Wellenteil 44 gelagert sind, während die lösbare Seilrolle 43 auf einem weiteren Wellenteil 45 gelagert ist. Das Wellenteil 45 ist in einem separaten Rahmen 46 aufgenommen, welcher der lösbaren Seilrolle 43 zugeordnet ist.
  • Am Gehäuse 41 der Hakenflasche 4 ist ferner ein erster Lasthaken 47 befestigt, während am Rahmen 46 der lösbaren Seilrolle 43 ein zweiter Lasthaken 48 befestigt ist. Der zweite Lasthaken 48 ist für geringere Lasten ausgelegt als der erste Lasthaken 47. Wie insbesondere aus den 2 und 3 erkennbar ist, ist am Rahmen 46 der lösbaren Seilrolle 43 ferner eine Anschlageinrichtung 49 angeordnet, welche in Anlage mit dem Gehäuse 41 der Hakenflasche 4 vorliegt, wenn die Seilrolle 43 vollständig in die Hakenflasche 4 eingefügt ist, wie dies aus 2 erkennbar ist.
  • Gemäß der Darstellung in 1 weist die Hebevorrichtung 1 zudem zwei Sicherungshaken 7 auf, welche drehbar beidseits am Gehäuse 41 der Hakenflasche 4 angeordnet sein und gemäß der Darstellung in 2 über die Welle 32 der Umlenkrolleneinrichtung 3 greifen können, um die Hakenflasche 4 mit der Umlenkrolleneinrichtung 3 zu verbinden.
  • Nachfolgend wird die Funktionsweise der Hebevorrichtung 1 erläutert.
  • Im Normalbetrieb sind die Hakenflasche 4 und die Umlenkrolleneinrichtung 3, wie dies in 1 gezeigt ist, nicht fest miteinander verbunden. Das Seil 5, welches jeweils abwechselnd über eine Umlenkrolle 33 und eine der Seilrollen 42 bzw. 43 geführt ist. um den Flaschenzug auszubilden, stellt die Verbindung zwischen der Hakenflasche 4 und der Umlenkrolleneinrichtung 3 her. Die Hebevorrichtung 1 kann in diesem Zustand maximale Lasten heben, wobei dies jedoch nur mit relativ geringen Geschwindigkeiten möglich ist, aufgrund der Reibungsverluste an den Umlenk- bzw. Seilrollen. Die Lasten werden über den ersten Lasthaken 47 an der Hakenflasche 4 aufgenommen, angehoben und zum Zielort transportiert.
  • Sofern nun wesentlich geringere Lasten mit höheren Geschwindigkeiten umgeschlagen werden sollen, wird die Hakenflasche 4 mittels dem Seil 5 bis an die Umlenkrolleneinrichtung 3 herangeführt, so daß die Sicherungshaken 7 über die Welle 32 der Umlenkrolleneinrichtung 3 zur Herstellung eines Formschlusses geschwenkt werden können. Die Hakenflasche 4 ist somit mit der Umlenkrolleneinrichtung 3 verbunden. Wird nun Seil 5 von der Seilwinde abgespult, so folgt ausschließlich der zweite Lasthaken 48 mit der lösbaren Seilrolle 43 der Schwerkraft und löst sich aus der Hakenflasche 4. Die Anschlageinrichtung 49 gelangt dabei außer Kontakt mit dem Gehäuse 41.
  • Die lösbare Seilrolle 43 kann dann als separate Hakenflasche dienen und eigenständig die gewünschten Lasten aufnehmen. Da die lösbare Seilrolle 43 zudem in dem Bereich an der Hakenflasche 4 angeordnet ist, in dem das Seil 5 von der Seilwinde her kommend in die Hebevorrichtung 1 einläuft, muß das Seil 5 für die Hubbewegung nicht über die weiteren Seilrollen 42 bzw. Umlenkrollen 33 abrollen. Die Reibungsverluste können daher gering gehalten werden, wodurch hohe Geschwindigkeiten möglich sind. Die lösbare Seilrolle 43 kann somit unabhängig von den fest gelagerten Seilrollen 42 der Hakenflasche 4 betrieben werden.
  • Um die lösbare Seilrolle 43 wieder in die Hakenflasche 4 zu integrieren, wird das Seil 5 mittels der Seilwinde eingezogen, bis die Anschlageinrichtung 49 in Anlage mit dem Gehäuse 41 gerät. Anschließend werden die Sicherungshaken 7 außer Eingriff mit der Welle 32 an der Umlenkrolleneinrichtung 3 gebracht, so daß bei einem Abrollen des Seiles 5 von der Seilwinde wiederum die gesamte Hakenflasche 4 der Schwerkraft folgend zur Aufnahme von Lasten abgelassen werden kann. Die lösbare Seilrolle 43 wird hierbei aufgrund der Seilzugspannung in der Hakenflasche 4 gehalten.
  • Die Erfindung läßt neben der aufgezeigten Ausführungsform weitere Gestaltungsansätze zu.
  • So kann anstelle der Anschlageinrichtung 49 zur Fixierung der lösbaren Seilrolle 43 in der Hakenflasche auch eine Bauweise vorgesehen sein, bei der die Wellenteile 44 und 45 miteinander verbindbar sind. Hierzu können die Wellenteile 44 und 45 beispielsweise wenigstens zum Teil hohl ausgebildet sein, so daß ein zentrales Wellenstück z. B. durch das zweite Wellenteil 45 hindurch geschoben und mit dem ersten Wellenteil 44 verschraubt werden kann.
  • Ferner ist es auch möglich, die Verbindung der Hakenflasche 4 mit der Umlenkrolleneinrichtung 3 auf andere Weise als durch die Sicherungshaken 7 herzustellen. Der Fachmann kennt hierfür zahlreiche weitere Varianten zur Herstellung einer zuverlässigen Kopplung. Insbesondere können die Sicherungshaken 7 oder eine andere Verriegelungseinrichtung auch ferngesteuert betätigbar sein, wobei dann ein entsprechender Antrieb hierfür vorzusehen ist. Zudem ist es auch möglich, daß die Sicherungshaken 7 oder dgl. eine Verbindung mit den Rahmenelementen 31 der Umlenkrolleneinrichtung 3 oder direkt mit dem Ausleger 2 herstellen, um die Hakenflasche 4 am Kran festzulegen.
  • Die Anzahl der Umlenkrollen 33 bzw. Seilrollen 42 und 43 hängt von der Bauart des Kranes und insbesondere von den zu hebenden Lasten ab. Ferner ist es auch möglich, daß nicht nur eine lösbare Seilrolle, sondern auch zwei oder drei der Seilrollen der Hakenflasche 4 einzeln oder insgesamt lösbar angeordnet sind. Die Anschlageinrichtung bzw. eine analog wirkende Einrichtung ist dann so ausgebildet, daß wahlweise eine unterschiedliche Anzahl an Seilrollen aus der Hakenflasche 4 gelöst werden kann.
  • Die lösbare Seilrolle 43 kann zudem auch zentral in der Hakenflasche 4 angeordnet sein, so daß beidseits hiervon festgelagerte Seilrollen vorliegen.

Claims (8)

  1. Hebevorrichtung (1) für Kräne wie Teleskopauslegerkräne, Gittermastauslegerkräne oder dgl., mit einer kranseitig festgelegten Umlenkrolleneinrichtung (3), welche mehrere Umlenkrollen (33) aufweist, die um eine gemeinsame Welle (32) drehbar gelagert sind, einer Hakenflasche (4), welche ein Gehäuse (41), in dem eine Mehrzahl an Seilrollen (42, 43) um eine gemeinsame Achse drehbar gelagert ist, und einen ersten Lasthaken (47) aufweist, der am Gehäuse (41) befestigt ist, und einem Seil (5), welches in die Umlenkrolleneinrichtung (3) und die Hakenflasche (4) eingeschert ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (41) eine Arettiereinrichtung (7) angeordnet ist, mittels welcher das Gehäuse (41) kranseitig festlegbar ist, daß die Seilrollen (42, 43) auf einer mehrteiligen Welle (44, 45) angeordnet sind, und daß wenigstens eine Seilrolle (43) aus der Mehrzahl an Seilrollen unabhängig von den anderen Seilrollen (42) derart betätigbar ist, daß diese wenigstens eine Seilrolle (43) eine Hubbewegung ausführen kann, während die anderen Seilrollen (42) zusammen mit dem Gehäuse (41) mittels der Arettiereinrichtung (7) kranseitig festgelegt sind, wobei an dieser wenigstens einen Seilrolle (43) ein zweiter Lasthaken (48) befestigt ist.
  2. Hebevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine, unabhängig von den anderen Seilrollen (42) betätigbare Seilrolle (43) derart im Gehäuse (41) der Hakenflasche (4) positioniert ist, daß sie an der Eintrittsstelle des vom Kran herangeführten Seiles (5) anliegt.
  3. Hebevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine, unabhängig von den anderen Seilrollen (42) betätigbare Seilrolle (43) mittels einer Anschlageinrichtung (49) am Gehäuse (41) festlegbar ist.
  4. Hebevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens einen, unabhängig von den anderen Seilrollen (42) betätigbaren Seilrolle (43) ein Wellenteil (45) zugeordnet ist, während ein weiteres Wellenteil (44) als Lager für die weiteren Seilrollen (42) dient, und wobei die Wellenteile lösbar miteinander verbunden sind.
  5. Hebevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren, unabhängig von den anderen Seilrollen betätigbaren Seilrollen die Anzahl der tatsächlich unabhängig betätigten Seilrollen frei wählbar ist.
  6. Hebevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Arettiereinrichtung (7) manuell oder ferngesteuert betätigbar ist.
  7. Hakenflasche (4) für eine Hebevorrichtung (1) für Kräne wie Teleskopauslegerkräne, Gittermastauslegerkräne oder dgl., welche ein Gehäuse (41), in dem eine Mehrzahl an Seilrollen (42, 43) um eine gemeinsame Achse drehbar gelagert ist, und einen ersten Lasthaken (47) aufweist, der am Gehäuse (41) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (41) eine Arettiereinrichtung (7) angeordnet ist, mittels welcher das Gehäuse (41) kranseitig festlegbar ist, daß die Seilrollen (42, 43) auf einer mehrteiligen Welle (44, 45) angeordnet sind, und daß wenigstens eine Seilrolle (43) aus der Mehrzahl an Seilrollen unabhängig von den anderen Seilrollen (42) derart betätigbar ist, daß diese wenigstens eine Seil rolle (43) eine Hubbewegung ausführen kann, während die anderen Seilrollen (42) zusammen mit dem Gehäuse (41) mittels der Arettiereinrichtung (7) kranseitig festgelegt sind, wobei an dieser wenigstens einen Seilrolle (43) ein zweiter Lasthaken (48) befestigt ist.
  8. Hakenflasche nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit wenigstens einem der Merkmale der Ansprüche 2 bis 6 weitergebildet ist.
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