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Die Erfindung betrifft eine Hakenflasche für einen Kran. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Zusatzmodul sowie ein Hakenflaschensystem. Außerdem betrifft die Erfindung einen Kran, insbesondere einen Mobilkran.
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Krane weisen zum Heben von Lasten üblicherweise einen Flaschenzug auf. Dazu ist regelmäßig eine Seilrolle, insbesondere ein mehrere Seilrollen tragender Rollenbock, an einem Kranausleger angeordnet (bei Mobilkranen auch als „Rollenkopf“ bezeichnet) und eine korrespondierende Seilrolle, insbesondere wiederum ein mehrere Seilrollen tragender Rollenbock, bildet gemeinsam mit dem Kranhaken eine sogenannte Hakenflasche, die am Kranseil „hängt“. Dabei ist das Kranseil wenigstens einmal um die Seilrolle der Hakenflasche, insbesondere abwechselnd um eine Seilrolle der Hakenflasche sowie um die Seilrolle des am Kranausleger angeordneten Rollenkopfs geschlauft. Je höher die Zahl der Seilrollen am Rollenkopf bzw. der Hakenflasche ist, desto größer wird erkanntermaßen auch das Gewicht insbesondere der Hakenflasche. Das Gewicht einer Hakenflasche kann dabei mehrere 100 oder sogar 1000 Kilogramm überschreiten. Dies führt insbesondere bei Mobilkranen dazu, dass bei einer Überführung des jeweiligen Mobilkrans zu einem Einsatzort - d. h. insbesondere bei einer Straßenfahrt - regelmäßig bei vergleichsweise großen Mobilkranen eine für die benutzte Straße zulässige Achslast überschritten wird. Aus diesem Grund werden derartige Mobilkrane regelmäßig in einem demontierten (auch „abgerüsteten“) Transportzustand, in dem zumindest die Hakenflasche vom Kranseil abgenommen - d. h. das Kranseil aus der Hakenflasche „ausgeschert“ - und auf einem separaten Transportfahrzeug angeordnet ist, zum Einsatzort verbracht.
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Aus
DE 20 2011 100 091 U1 ist eine Hakenflasche bekannt, bei der der Kranhaken von dem Rollenbock der Hakenflasche abgenommen und somit separat transportiert werden kann. Dadurch kann beim Rüsten des Mobilkrans eine zum „Einscheren“ des Kranseils - d. h. zum Einfädeln des Kranseils in die einzelnen Seilrollen und somit dem Ausbilden der (Seil-) Schlaufen des Flaschenzugs - erforderliche Rüstzeit verringert werden. Allerdings kann es hierbei zu Verzögerungen am Einsatzort kommen, wenn der separat transportierte Kranhaken erst später als der Mobilkran am Einsatzort eintrifft, da der Mobilkran ohne Kranhaken nicht arbeitsfähig (insbesondere nicht „selbstrüstfähig“) ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einsatzfähigkeit eines Krans zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Hakenflasche mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Des Weiteren wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Zusatzmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 5. Ferner wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch ein Hakenflaschensystem mit den Merkmalen des Anspruchs 9 sowie durch einen Kran mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Vorteilhafte und teils für sich erfinderische Ausführungsformen und Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung dargelegt.
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Die erfindungsgemäße Hakenflasche ist zum Einsatz an einem Kran, insbesondere an einem Mobilkran eingerichtet und vorgesehen. Die Hakenflasche weist dabei einen Grundträger sowie eine („erste“) Seilrolle auf. Die Seilrolle ist dabei zur Bildung eines Flaschenzugs mittels eines Kranseils des Krans eingerichtet und vorgesehen. Dazu ist die Seilrolle um eine Rollenachse drehbar (und dennoch) fest mit dem Grundträger gekoppelt. Die Hakenflasche weist des Weiteren einen Kranhaken auf, der beweglich an dem Grundträger gehaltert ist. Des Weiteren weist die Hakenflasche eine Befestigungsvorrichtung auf, die zur reversiblen Halterung eines Zusatzmoduls an dem Grundträger dient. Das Zusatzmodul trägt dabei wenigstens eine zusätzliche Seilrolle, sodass im bestimmungsgemäßen Montagezustand des Zusatzmoduls an dem Grundträger die Hakenflasche wenigstens zwei Seilrolle aufweist. Alternativ oder zusätzlich umfasst das Zusatzmodul ein Zusatzgewicht zur (insbesondere zusätzlichen) Ballastierung der Hakenflasche.
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Anders ausgedrückt ist in der ersten Variante des Zusatzmoduls der Rollenbock der Hakenflasche segmentiert, wobei vorzugsweise alle Seilrollen bis auf die eine (fest, d. h. insbesondere bleibend) am Grundträger angeordnete Seilrolle in das Zusatzmodul „ausgelagert“ sind.
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Durch die vorstehend beschriebene Ausführung der Hakenflasche ergibt sich also insbesondere eine in sich funktionsfähige Hakenflasche mit „nur“ einer Umlenkung des Kranseils. Die mittels dieser Hakenflasche anwendbare Hebekraft ist zwar - insbesondere im Vergleich zu Hakenflaschen mit mehreren Seilrollen - vergleichsweise gering, dafür ist aber auch vorteilhafterweise das Gewicht der Hakenflasche entsprechend gering. Dadurch wird insbesondere bei einem Mobilkran wiederum ein Mitführen der Hakenflasche - vorzugsweise eingeschert am Kranausleger - ermöglicht. Somit können - wiederum insbesondere bei einem Mobilkran - Rüstarbeiten selbst durchgeführt werden, ohne dass bereits ein häufig erforderlicher Zusatztransporter (der üblicherweise unter anderem zumindest die Hakenflasche transportiert) vor Ort sein braucht. Somit kann Zeit zum Herstellen der Einsatzfähigkeit des entsprechenden Krans eingespart werden.
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Das Gewicht der vorstehend beschriebenen Hakenflasche ist im Fall des Mobilkrans vorzugsweise derart bemessen, dass ein Ablassen der Hakenflasche zumindest von einem nicht austeleskopierten Kranausleger, vorzugsweise aber von einem nur um ein Teleskopsegment austeleskopierten Kranausleger, (insbesondere gerade) noch möglich ist. Bei zunehmender Anzahl von austeleskopierten Teleskopsegmenten und somit zunehmender Länge des Kranauslegers nimmt regelmäßig das Eigengewicht und/oder die Seilreibung des der Auslegerlänge entsprechend langen Kranseils zu, so dass ein Ablassen einer besonders leichten Hakenflasche ohne entsprechenden Ballast teilweise nicht möglich ist. Mit anderen Worten ist das Gewicht der Hakenflasche also derart gering gehalten, dass ein Rüstvorgang mit keinem oder nur einem ausgeschobenen Teleskopsegment noch durchführbar ist und die Hakenflasche aber dennoch so leicht ist, dass sie auf möglichst vielen Strecken, die der Mobilkran aufgrund seiner Achslasten befahren darf, auch noch mitgeführt werden kann.
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In der zweiten Variante des Zusatzmoduls, in der dieses „nur“ das Zusatzgewicht umfasst, kann die Hakenflasche durch geeignete Wahl des Zusatzgewichts vorteilhafterweise soweit ballastiert werden, dass sie auch mit nur einem einfachen Flaschenzug für Arbeiten mit weiter austeleskopiertem Ausleger, beispielsweise bei zwei oder mehr ausgeschobenen Teleskopsegmenten, eingesetzt werden kann.
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In einer zweckmäßigen Ausführung ist die Befestigungsvorrichtung zur formschlüssigen Halterung des Zusatzmoduls eingerichtet. Vorzugsweise ist die Befestigungsvorrichtung dabei derart gestaltet, dass mittel des Formschlusses die wenigstens eine Seilrolle des Zusatzmoduls zu der Seilrolle der Hakenflasche in Position gehalten wird.
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In einer bevorzugten Ausführung umfasst die Befestigungsvorrichtung insbesondere ein Auflagestück, aufweisend bspw. eine Schulter, die eine Auflagefläche bereitstellt, oder dergleichen, auf der das Zusatzmodul im bestimmungsgemäßen Montagezustand aufliegt. Dieses Auflagestück ermöglicht somit bei gemäß bestimmungsgemäßem Gebrauch ausgerichteter Hakenflasche (und somit auch des Zusatzmoduls), dass auch ohne weitere Befestigungsmittel bereits eine Halterung des Zusatzmoduls in Schwerkraftrichtung ermöglicht ist.
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In einer weiteren zweckmäßigen Ausführung umfasst die Befestigungsvorrichtung - insbesondere zusätzlich zu dem Auflagestück - wenigstens ein Verbolzungsauge, das zur (mittelbaren oder unmittelbaren) Verbolzung des Zusatzmoduls mit dem Grundträger dient. Vorzugsweise dient das Auflagestück der Befestigungsvorrichtung bei der bestimmungsgemäßen Montage zur wenigstens vorläufigen Halterung und/oder Ausrichtung des Zusatzmoduls am Grundträger der Hakenflasche. Anschließend kann die Verbolzung - oder auch eine anderweitige insbesondere formschlüssige Befestigung des Zusatzmoduls - vergleichsweise einfach durchgeführt werden.
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In einer zweckmäßigen Ausführung ist das Verbolzungsauge konzentrisch zu einer Rollenachse der Seilrolle angeordnet. Vorzugsweise ist die Rollenachse hierbei als Hohlachse oder Hohlbolzen ausgeführt. Alternativ oder auch zusätzlich ist das Verbolzungsauge (oder ein zusätzliches Verbolzungsauge) außerhalb der Seilrolle angeordnet. In diesem Fall kann dabei auch ein vergleichsweise leichter Bolzen zum Einsatz kommen, da dieser nicht korrespondierend zu der meist vergleichsweise starken Rollenachse ausgeführt sein braucht.
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Das erfindungsgemäße Zusatzmodul ist zum Einsatz mit der vorstehend beschriebenen Hakenflasche eingerichtet und vorgesehen. Dazu weist das Zusatzmodul zwei parallel zueinander angeordnete Wangenplatten auf, sowie die wenigstens eine (vorstehend beschriebene, zusätzliche) Seilrolle, die zwischen den Wangenplatten drehbar angeordnet und befestigt ist.
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In einer bevorzugten Weiterbildung weist das Zusatzmodul insbesondere wenigstens zwei solche zusätzlichen Seilrollen auf, die derart zueinander angeordnet sind, dass beide Seilrollen im bestimmungsgemäßen Montagezustand die Seilrolle der Hakenflasche (und vorzugsweise auch den diese Seilrolle tragenden Grundträger) beidseitig flankieren.
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Vorzugsweise ist insbesondere im vorstehend beschriebenen Fall die Seilrolle der Hakenflasche zentriert zu dem Kranhaken der Hakenflasche angeordnet. Dadurch ist zweckmäßigerweise auch eine symmetrische Krafteinleitung von dem Kranhaken auf die erste (insbesondere einzige) Seilrolle der (allein verwendeten) Hakenflasche ermöglicht.
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Weiter vorzugsweise ist die Zahl der Seilrollen des Zusatzmoduls gerade, zweckmäßigerweise mit einer vorzugsweise zentral angeordneten Lücke, in die die Seilrolle der Hakenflasche eingeschoben wird. In diesem Fall ergibt sich bei der Kopplung des Zusatzmoduls mit der Hakenflasche vorteilhafterweise stets eine symmetrische Anordnung der Seilrolle der Hakenflasche und des Kranhakens zu den Seilrollen des Zusatzmoduls.
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In einer zweckmäßigen Ausführung sind die beiden Wangenplatten im Bereich einer - bei bestimmungsgemäßer Ausrichtung des Zusatzmoduls vorzugsweise zumindest grob vertikal ausgerichteten - Hochkante starr und im über eine Rollenachse der wenigstens einen Seilrolle gegenüberliegenden Bereich lösbar miteinander verbunden. Vorzugsweise sind entsprechende Verbindungsmittel, bspw. Verbindungsbolzen, „Ankerstangen“ oder dergleichen, in diesem Bereich reversibei entfernbar gestaltet. Dadurch kann ein „Käfig“, der durch die einander gegenüberliegenden Wangenplatten und die diese koppelnden Verbindungsmittel gebildet wird, zur Verbindung mit der Hakenflasche insbesondere einseitig geöffnet werden. Vorzugsweise braucht hierbei das Kranseil aus der Hakenflasche nicht ausgeschert werden, denn der geöffnete Käfig kann vergleichsweise einfach über das Kranseil und die Seilrolle der Hakenflasche geschoben werden. Zum einfachen Entfernen der Verbindungsmittel sind diesen vorzugweise „Schnellverschlüsse“, bspw. Exzenter, Kronenmuttern, Bajonettverschlüsse, Sicherungssplinte oder dergleichen, zugeordnet.
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In einer weiteren zweckmäßigen Ausführung weist das Zusatzmodul eine Justiervorrichtung auf, die zur Einstellung der bestimmungsgemäßen Position der Wangenplatten gegenüber dem Grundträger der Hakenflasche eingerichtet und vorgesehen ist. Vorzugsweise dient die Justiervorrichtung zur Ausrichtung des Zusatzmoduls relativ zu dem vorstehend beschriebenen Auflagestück der Hakenflasche. Insbesondere umfasst die Justiervorrichtung wenigstens eine Einstellschraube, vorzugsweise wenigstens zwei Einstellschrauben, mittels derer die Wangenplatten auf dem Grundträger (insbesondere auf dem oder dem entsprechenden Auflagestück) aufsitzen.
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In einer alternativen Ausführung weist die Hakenflasche die Justiervorrichtung auf (anstelle des Zusatzmoduls). Vorzugsweise sind in diesem Fall die vorstehend beschriebenen Einstellschrauben an dem entsprechenden Auflagestück angeordnet.
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Vorzugsweise sind die Wangenplatten des Zusatzmoduls insbesondere mittels Variation ihrer Dicke hinsichtlich ihres Gewichts zur Ballastierung der Hakenflasche auf einen spezifischen Einsatzzweck, insbesondere auf eine am Einsatzort einzusetzende Gesamtlänge des Kranauslegers und vorzugsweise auch auf die Lastklasse des Mobilkrans, abgestimmt. Erkanntermaßen steigen mit zunehmender Lastklasse, also zunehmendem von dem Mobilkran anhebbarem Gesamtgewicht, regelmäßig der Durchmesser und damit auch das Eigengewicht des Kranseils. Damit ist aber auch eine schwerere Hakenflasche erforderlich, um - wie vorstehend beschrieben - ein Ablassen der Hakenflasche auch bei großen Auslegerlängen zu ermöglichen.
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Das erfindungsgemäße Hakenflaschensystem weist die vorstehend beschriebene Hakenflasche sowie das vorstehend beschriebene Zusatzmodul auf.
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In einer optionalen Variante weist das Hakenflaschensystem neben der Hakenflasche mehrere Zusatzmodule mit unterschiedlichem Gewicht (insbesondere mit unterschiedlich dicken Wangenplatten) und/oder unterschiedlicher Rollenzahl auf, so dass das Hakenflaschensystem auf das jeweilige Einsatzprofil angepasst werden kann.
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Der erfindungsgemäße Kran, bei dem es sich insbesondere um einen Mobilkran handelt, weist zumindest die vorstehend beschriebene Hakenflasche auf. Bevorzugt weist der Kran aber auch das Zusatzmodul und somit vorzugsweise auch das Hakenflaschensystem auf.
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Das Hakenflaschensystem sowie der Kran teilen die vorstehend beschriebenen Vorteile gleichermaßen.
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Die Konjunktion „und/oder“ ist hier und im Folgenden insbesondere derart zu verstehen, dass die mittels dieser Konjunktion verknüpften Merkmale sowohl gemeinsam als auch als Alternativen zueinander ausgebildet sein können.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 in einer Perspektivansicht schematisch eine Hakenflasche für einen Mobilkran,
- 2 in einer Frontalansicht schematisch die Hakenflasche,
- 3 in einer Seitenansicht schematisch die Hakenflasche,
- 4 in einer Ansicht von oben schematisch die Hakenflasche,
- 5 in Ansicht gemäß 4 schematisch ein Zusatzmodul für die Hakenflasche,
- 6, 7 in Ansicht gemäß 2 bzw. 3 jeweils schematisch das Zusatzmodul, und
- 8-11 in Ansicht gemäß 1 bis 4 jeweils schematisch ein Hakenflaschensystem gebildet aus der Hakenflasche und dem Zusatzmodul.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1-4 ist schematisch eine Hakenflasche 1 für einen (nicht näher dargestellten) Mobilkran dargestellt. Die Hakenflasche 1 umfasst einen Grundträger 2, nur eine (erste) Seilrolle 4 und einen Kranhaken 6. Die Seilrolle 4 ist um eine durch einen Hohlbolzen 8 gebildete Rollenachse rotierbar an dem Grundträger 2 gehaltert. Im bestimmungsgemäßen Einsatzzustand der Hakenflasche 1 ist - wie in 1 dargestellt - ein Kranseil 10 des Mobilkrans in die Seilrolle 4 „eingeschert“, d. h. um die Seilrolle 4 gelegt. Der Kranhaken 6 ist mittels einer Traverse 12 dreh- und schwenkbar an dem Grundträger 2 gehaltert.
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Die Hakenflasche 1 ist Teil eines Hakenflaschensystems 14 - näher dargestellt in 8-11 -, das ein in den 5-7 näher dargestelltes Zusatzmodul 16 umfasst. Das Zusatzmodul 16 ist dabei im bestimmungsgemäßen Einsatzzustand an dem Grundträger 2 der Hakenflasche 1 befestigt. Dazu umfasst die Hakenflasche 1 eine Befestigungsvorrichtung 18 für das Zusatzmodul 16.
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Die Befestigungsvorrichtung 18 ist zur formschlüssigen Halterung des Zusatzmoduls 16 eingerichtet. Dazu weist die Befestigungsvorrichtung 18 zwei Auflagestücke 20 auf, die als Teil des Grundträgers 2 ausgebildet sind und jeweils zwei Schultern 22 (oder auch: Auflageflächen) für das Zusatzmodul 16 ausbilden.
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In 5-7 ist das Zusatzmodul 16 schematisch näher dargestellt. Das Zusatzmodul 16 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel zur Erhöhung der Rollenzahl und somit der Schlaufen eines mittels des - aus der Hakenflasche 1 und dem Zusatzmodul 16 gebildeten - Hakenflaschensystems 14 und einem nicht näher dargestellten Rollenkopf des Mobilkrans gebildeten Flaschenzugs eingerichtet. Dazu umfasst das Zusatzmodul 16 zwei weitere (oder: zweite) Seilrollen 24, die zwischen zwei Wangenplatten 26 um jeweils eine eigene zugeordnete und ebenfalls durch jeweils einen Hohlbolzen 28 gebildete Rollenachse rotierbar gehaltert sind. Die beiden Wangenplatten 26 sind dabei mittels eines bleibend verschraubten Bolzens 30 und weitere Abstandsstücke miteinander verbunden und derart zueinander beanstandet, dass zwischen den beiden Seilrollen 24 ein ausreichend großer Abstand zur Aufnahme der an dem Grundträger 2 gehalterten ersten Seilrolle 4 gebildet ist.
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Gegenüberliegend zu dem Bolzen 30 sind die beiden Wangenplatten 26 mittels einer Gewindestange 32 und einer Verschlussstange 34 verbunden. Um das Zusatzmodul 16 ohne Ausscheren des Kranseils 10 an der Hakenflasche 1 montieren zu können, sind sowohl die Verschlussstange 34 als auch die Gewindestange 32 für ein schnelles Lösen eingerichtet und vorgesehen. Die Gewindestange 32 ist dabei durch korrespondierende Bohrungen in den Wangenplatten 26 gesteckt und auf einer Außenseite einer der beiden Wangenplatten 26 mittels einer Kronenmutter 36 gesichert. Die Verschlussstange 34 weist an einem Ende einen Querstift 38 auf und am gegenüberliegenden Ende einen um etwa 90 Grad abgewinkelten Griff 40. In zumindest einer der beiden Platten 26 ist eine zu dem Querstift 38 korrespondierende schlitzförmige Blende 42 angeordnet, die mit dem Querstift 38 nach Art eines Bajonettverschlusses zusammenwirkt. Zur Montage der Verschlussstange 34 wird diese also mit dem Querstift 38 durch die Blende 42 gesteckt und anschließend mittels des Griffs 40 um 90 Grad verdreht. Der Griff 40 schlägt dabei an einem Sicherungsblech 44 an und wird an diesem mittels eines Splints 46 gesichert.
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Zur Erleichterung der Montage des Zusatzmodul 16 an der Hakenflasche 1 sind an den Wangenplatten 26 zu den Schultern 22 der Auflagestücke 20 korrespondierende Absätze 48 ausgebildet. Mit diesen Absätzen 48 sitzt das Zusatzmodul 16 auf dem Grundträger 2, konkret auf den Schultern 22, auf.
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Zusätzlich umfasst das Zusatzmodul 16 auch zwei Seilführungsbleche 50, die zwischen den beiden Wangenplatten 26 angeordnet und den Seilrollen 24 folgend gebogen sind. Eines der beiden Seilführungsbleche 50 ist dabei mittels der Gewindestange 32 gehaltert.
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Zur Montage des Zusatzmoduls 16 an der Hakenflasche 1 - bei in die Seilrolle 4 eingeschertem Kranseil 10 - werden die Verschlussstange 34 und die Gewindestange 32 (sowie das an dieser gehalterte Seilführungsblech 50) demontiert und die beiden Wangenplatten 26 mit den daran befestigten Seilrollen 24 von einer Seite über den Grundträger 2 geschoben und nach unten auf die Schultern 22 abgesetzt. Anschließend werden das Sicherungsblech 50, die Gewindestange 32 und die Verschlussstange 34 wieder montiert. Die Sicherungsbleche 50 werden dabei mittels zweier Haltebolzen 52 auch an dem Grundträger 2 befestigt.
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Anschließend wird das Zusatzmodul 16, konkret die Wangenplatten 26 mittelbar oder unmittelbar mit der Hakenflasche 1 verbolzt (nicht näher dargestellt), um ein Abheben des Zusatzmoduls 16 in Zugrichtung des Kranseils 10 zu verhindern.
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In einer Variante wird dabei ein (einzelner) Befestigungsbolzen durch die im bestimmungsgemäßen Montagezustand fluchtend zueinander ausgerichteten Hohlbolzen 8 und 28 gesteckt. Ein entsprechendes Auge im Grundträger 2 zur Aufnahme des Hohlbolzens 8 bildet mithin auch ein Verbolzungsauge der Befestigungsvorrichtung 18 zur Fixierung des Zusatzmoduls 16.
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In einer alternativen Variante ist eine zwischen den Absätzen 48 ausgebildete Aussparung 54 der beiden Wangenplatten 26 nicht vorhanden oder weniger tief ausgeführt, sodass zwei Bolzen durch Bolzenbohrungen 56 im Grundträger 2 und korrespondierende Bohrungen in den Wangenplatten 26 gesteckt werden können.
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In einem nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Hakenflasche 1 oder das Zusatzmodul 16 eine Justiervorrichtung auf, um das Zusatzmodul 16 gegenüber dem Grundträger 2 ausrichten können. Diese Justiervorrichtung weist dabei Schrauben auf, die in die Schultern 22 oder die Absätze 48 eingedreht werden können und deren Köpfe jeweils eine Auflagefläche für die Absätze 48 bzw. Schultern 22 bilden.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können weitere Ausführungsformen der Erfindung von dem Fachmann aus der vorstehenden Beschreibung abgeleitet werden. Insbesondere können die anhand der verschiedenen Ausführungsbeispiele beschriebenen Einzelmerkmale der Erfindung und deren Ausgestaltungsvarianten auch in anderer Weise miteinander kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hakenflasche
- 2
- Grundträger
- 4
- Seilrolle
- 6
- Kranhaken
- 8
- Hohlbolzen
- 10
- Kranseil
- 12
- Traverse
- 14
- Hakenflaschensystem
- 16
- Zusatzmodul
- 18
- Befestigungsvorrichtung
- 20
- Auflagestück
- 22
- Schulter
- 24
- Seilrolle
- 26
- Wangenplatte
- 28
- Hohlbolzen
- 30
- Bolzen
- 32
- Gewindestange
- 34
- Verschlussstange
- 36
- Kronenmutter
- 38
- Querbolzen
- 40
- Griff
- 42
- Blende
- 44
- Sicherungsblech
- 46
- Splint
- 48
- Absatz
- 50
- Seilführungsblech
- 52
- Haltebolzen
- 54
- Aussparung
- 56
- Bolzenbohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011100091 U1 [0003]