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Die Erfindung betrifft Verbindungssysteme für Bauteile,
insbesondere für
Möbelteile,
nach den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 10.
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Solche Verbindungssysteme müssen nicht nur
die Bauteile maß-
und paßgenau
verbinden, sie sollen auch sehr widerstandsfähig gegen äußere, auf die Bauteile einwirkende
Kräfte
sein, und es dürfen an
den Stoßstellen
keine Luftspalte durch Lockerung entstehen.
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Bekannt sind aus Eisenwarengeschäften und
Baumärkten
sogenannte Spreizdübel
aus Plastik, die mittels einer handelsüblichen, spitz zulaufenden
Holzschraube oder einem Haken in einem Baustoff wie Mauerwerk oder
Beton verankert werden können.
Bekannt sind ferner geschlitzte Spreizdübel aus Metall mit einem Gewinde
am Ende, die in einem Baustoff oder in einem Hohlraum dahinter durch
eine Maschinenschraube gespreizt werden können. Zwei solcher Dübel können nicht
in entgegengesetzen Richtungen in fluchtende Bohrungen zweier Bauteile eingesetzt
und darin verankert werden.
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Bekannt sind ferner mit sägezahnähnlichen Rippen
versehene Buchsenpaare, von denen eine erste Buchse einen geschlitzten,
spreizbaren Kragen und die andere Buchse einen einstückig angeformten pilzförmigen Kopf
für ein
unlösbares
Einrasten in den Kragen der ersten Buchse besitzen. Die verzahnten Buchsenabschnitte
sind jedoch nicht durchgehend geschlitzt, so daß die Festigkeit der Verankerung
zu wünschen übrig läßt. Diese
Verbinder werden auch als "Druckknopf-Verbinder" bezeichnet.
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Ähnliches
gilt für
Buchsenpaare mit Außenverzahnungen,
von denen die erste Buchse an ihrem offenen Ende einen umlaufenden
Ringwulst besitzt und die andere Buchse einen Zapfen mit einer wulstförmigen Verdickung
aufweist, der hinter dem Ringwulst der ersten Buchse lösbar eingerastet werden kann.
Diese Ausführungsform,
die auch als "Steckverbinder" bezeichnet wird,
gibt es auch in dreiteiligen Form mit zwei identischen Buchsen mit
inneren Ringwülsten
und einem Zapfen mit zwei wulstförmigen
Verdickungen. Auch hier sind die verzahnten Buchsenabschnitte nicht
durchgehend geschlitzt, so daß die
Festigkeit der Verankerung zu wünschen übrig läßt.
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Bekannt ist auch ein dreiteiliges
Verbindungssystem, bestehend aus einen verzahnten Buchse mit einem
radialen Schlitz, in den eine am Innenrand radial geschlitzte Scheibe
aus Fadenstahl eingeschoben ist. Das andere paarungsfähige Teil besteht
aus einem Stahlbolzen, der an seinem einen Ende ein spitz zulaufendes
Holzgewinde zum Einschrauben in ein erstes Bauteil und an seinem
anderen Ende einen Zylinderzapfen mit beabstandeten Ringnuten zum
Einrasten in die Fadenstahl-Scheibe der verzahnten Buchse aufweist,
die in das andere Bauteil eingesetzt ist, Die Buchse ist nicht spreizbar und
durch den seitlichen Schlitz geschwächt; die beabstandeten Ringnuten
erlauben keine spielfreie Verbindung der Bauteile. Auch dieses System
wird als "Steckverbinder" bezeichnet.
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Bekannt sind auch die üblichen "Bettbeschläge", bestehend aus Metallteilen
mit Ausnehmungen ähnlich
einem Schlüsselloch,
in die z. B. Schraubenköpfe
von Seitenteilen eines Bettgestells eingehängt werden können.
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Bekannt sind ferner die üblichen
Exzenter-Verbindungen für
Möbel mit
einem drehbar in einem der Bauteile angeordneten zylindrischen Element,
in das eine in dem anderen Bauteil befestigte Schraube mit ihrem
Kopf eingreift. Durch Verdrehen des zylindrischen Elements mittels
eines Schraubendrehers kann die Verbindung festgezogen und wieder
gelöst
werden.
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Bekannt sind schließlich sogenannte "Schiebeverbinder", bei denen ein Dübelpaar
in montiertem Zustand eine Z-förmige
Trennfuge mit mittigen Hinterschneidungen zwischen sich einschließt und durch
Hammerschläge
in eine Lamello-Nut eingetrieben werden kann. Es wird jedoch empfohlen, diese Verbindung
zu verleimen.
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Soweit für derartige Verbindungen durchgehende
Bohrungen benötigt
werden oder Teile der Verbindungen sichtbar sind, müssen Verschlußelemente
aus Kunststoff eingerastet werden, die das Aussehen beeinträchtigen.
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Durch das
DE 200 18 869 U1 ist es
bekannt, plattenförmige
Möbelteile
im rechten Winkel zueinander durch ein dreiteiliges Verbindungselement
lösbar zu
verbinden, das aus einem topfförmigen
Dübel mit einem
Hohlraum und zweimal vier achsparallelen Schlitzen und vier nach
innen vorspringenden Rastsektoren besteht, ferner aus einem langgestrecken Verbindungsstift,
der gleichfalls als Dübel
ausgebildet ist und am einen Ende einen rotationssymmetrischen Zapfen
mit einer umlaufenden Rastkerbe für das Eintreiben in den Hohlraum
des topfförmigen
Dübels
besitzt und am anderen Ende einen Hohlraum, der von vier achsparallelen
Schlitzen umgeben ist, sowie schließlich aus einem weiteren separaten
rotationssymmetrischen Zapfen, der in den Hohlraum des Verbindungsstiftes
eintreibbar ist. Sowohl der topfförmige Dübel als auch der Verbindungsstift
sind auf ihren Außenumfängen mit
Verzahnungselementen versehen, die beim Eintreiben der jeweiligen
Zapfen spreizbar sind, so daß die
Verzahnungelemente in die Wandungen der zugehörigen Bohrungen eingetrieben
werden. Selbst wenn man von der überlegung
ausgeht, daß der
topfförmige
Dübel – genügenden Abstand
vom Plattenrand vorausgesetzt, die Platte nicht zum Aufbrechen bringen
kann, so besteht diese Gefahr durchaus beim Aufspreizen der Verzahnungselemente
des Verbindungsstiftes, dessen Aufnahmebohrung vom Plattenrand ausgeht
und sich in nächster
Nähe der
beiden Plattenoberflächen
befindet. Der Grund hierfür
liegt im Aufspreizen in vier radial äquidistant verteilten Ausdehnungsrichtungen.
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Durch die
DE 27 49 862 B2 ist es zum
lösbaren
Verbinden von Bauteilen bekannt, einen topfförmigen Dübel zu verwenden, der zwei
L-förmige Schlitze
und an deren offenen Enden einen zweigeteilten Sperrbund besitzt.
Das Aufspreizen in einer zugehörigen
Bohrung geschieht durch eine Spreizplatte, die durch den pilzförmigen Kopf
eines handelsüblichen
Langdübels
eingetrieben wird. Zum Durchstecken dieses Kopfes besitzt der topfförmige Dübel einen
Boden mit einer seitlich zur Achse versetzten U-förmigen Ausnehmung,
die in eine gleichfalls seitlich zur Achse versetzte halbkreisförmige Ausnehmung
mit kleinerem Durchmesser für
den Hals des Kopfes übergeht.
Damit ist aber keine Verrastung möglich, vielmehr läßt sich
der Kopf mit dem zugehörigen
Bauteil durch eine kräftefreie
Querverschiebung lösen.
Die beschriebene Verbindung ist also nicht in alten Raumkoordinaten
ausreichend verriegelt. Der als handelsüblich bezeichnete Langdübel mit
dem Kopf zeigt eine schlitzförmige
Ausnehmung mit einer Innenverzahnung und an deren Ende einen Keil-
oder Konuskörper
mit einer Außenverzahnung. Es
kann nur vermutet werden, daß dieser
Keil- oder Konuskörper
den Langdübel
beim Einschlagen spreizen soll, allein, die Querabmessungen dieses
Keil- oder Konuskörpers
lassen darauf schließen,
daß dies
bei Platten üblicher
Dichte und Festigkeit mehr als unwahrscheinlich ist. Allerdings
ist in dieser Schrift angegeben, daß der topfförmige Dübel seitliche Abflachungen
aufweist mit denen er in einer vorgegebenen Richtung parallel zur
Plattenoberfläche eingesetzt
werden kann, um die Platte nicht zu spalten. Bezüglich des handelsüblichen
Langdübels,
der die gleiche Gefahr mit sich bringt, schweigt sich diese Schrift
aus.
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Durch die
DE 32 45 948 A1 ist ein
Verbindungselement für
flächige
Möbelteile
bekannt, das in spiegelsymmetrischer Anordnung zu einer radialen Mittenebene
zwei als Spreizmuffen bezeichnete Dübel besitzt, die jenseits eines
auf dem Umfang durchgehenden Anschlagrings vier durch Längsschlitze unterteilte,
außen
verzahnte Sektoren besitzt, die durch Spreizung in einen Eingriff
mit entsprechend geformten konischen oder stufenförmigen Bohrungswandungen
in den Möbelteilen
gebracht werden können.
Die Spreizmuffen werden unlösbar
durch eine als Dübel
bezeichnete Stange verbunden, die in der Mitte einen Anschlagring
besitzt und an den Enden – außer einer
Verzahnung – auch
je eine kopfartige Verstärkung,
die nach dem Aufspreizen der Spreizmuffen einen viergeteilten Verstärkungsring
der jeweiligen Spreizmuffe untrennbar hintergreift. Die Dübelstange
ist in sich starr ausgebildet; sie besitzt an den Enden keine Schlitzung,
die kraft- und formschlüssig mit
einem im Innern der Spreizmuffen angeordneten Formkörper gebracht
werden könnten, der
nicht vorhanden ist. Eine Vorzugsstellung, bei der ein Spalten der
Möbelteile
verhindert wird, ist nicht angesprochen. Das geforderte Hintergreifen
des viergeteilten Verstärkungsrings
der ohnehin recht langen Spreizmuffen macht entsprechend tiefe Bohrungen
in den Möbelteilen
erforderlich, die bei Unsichtbarkeit der Verbindungen eine entsprechende Dicke
aufweisen müssen.
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Die
DE 22 42 981 A betrifft eine lösbare Verbindung
für Möbelteile,
die aus Holz und Metall bestehen können. Soweit die rechtwinklige
Verbindung von Holzplatten betroffen ist, sind die
4 bis
7 maßgebend.
Hierdurch ist es bekannt, in den Stoßflächen der Holzplatten als Hohlstopfen
bezeichnete spreizbare Dübel
vorzusehen, die jenseits einer durchgehenden Schulter mit achsparallelen
Schlitzen versehen sind die zwischen sich spreizbare Sektoren mit
inneren Vorsprüngen
und äußeren Rastelementen
aufweisen. Die überbrückung erfolgt
durch einen Zapfen, der beiderseits eines mittigen Flansches zylindrische
Bereiche aufweist, die mit Arretiernuten versehen sind. In diese
greifen bei fertiger Verbindung die inneren Vorsprünge der
Hohlstopfen ein. Der Zapfen ist starr und massiv ausgebildet; er
besitzt an den Enden keine Schlitzung, die kraft- und formschlüssig mit
einem im Innern der Hohlstopfen angeordneten Formkörper gebracht
werden könnten. Elastische
Verformungen, die beim Verbinden und Lösen der Verbindung notwendig
sind, beschränken sich
also ausschließlich
auf die Hohlstopfen. Hier ist aber die radiale Aufweitung durch
das umgebende Holz eng begrenzt, bei einer überdehnung erfolgt eine Lockerung
der Hohlstopfen im Holz, wodurch die Qualtität der Verbindung schon von
Anfang an nicht ausreichend und bei einer Demontage und Wieder-Montage äußerst mangelhaft
ist. Eine Vorzugsstellung, bei der ein Spalten der Möbelteile
verhindert wird, ist auch hier nicht angesprochen.
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Durch die
FR 2 109 202 ist ein ähnliches
Verbindungselement wie das nach der
DE 27 49 862 B2 bekannt, bei dem ein erster
ringförmiger
Dübel für das eine
Bauteil mit einer Ausnehmung in Form eines Schlüssellochs versehen ist, in
das der Kopf eines zweiten Dübels
am anderen Bauteil von oben eingehängt wird. Folglich besitzt
der erste Dübel
ein exzentrisches großes
Loch für
das Durchstecken des Kopfes und ein zweites kleineres gleichfalls
exzentrisches Loch für
die Aufnahme des Halses des zweiten Dübels. Sowohl der erste als
auch der zweite Dübel besitzen äußere Zahnsagmente
und werden in je eine Bohrung mit Untermaß eingedrückt, jedoch ist ausdrücklich angegeben,
daß beide
Dübel vor
der Montage durch Schrauben endgültig
festgelegt werden. So ist insbesondere der erste ringförmige Dübel nicht
spreizbar. Der zweite, langgestreckte Dübel ist, wie die herkömmlichen
Dübel auch,
in Längsrichtung geschlitzt
und wird durch eine Schraube gespreizt, die jenseits dar Dübelbohrung
noch weiter in das Holz eingeschraubt wird. Die Festigkeit einer
solchen Verbindung gegen Querkräfte
ist sehr begrenzt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, im Endzustand unsichtbare Verbindungssysteme dar eingangs
baschriebenen Gattungen anzugeben, die eine feste, hoch belastbare,
spielfreie Stoßverbindung
von fabrikmäßig vorbereiteten
Bauteilen ermöglichen,
ohne daß am
Montageort noch weitere Bearbeitungen dar Bauteile und Werkzeuge hierfür erforderlich
sind und ohne daß Klebstoffe und/oder
Abdeckkappen benötigt
werden. Es geht also darum, ein kostengünstiges Verbindungssystem und
niedrige Arbeitskosten am Montageort miteinander zu kombinieren.
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Die Lösung dar gestellten Aufgabe
erfolgt bei den eingangs angegebenen Verbindungssystemen erfindungsgemäß durch
die Merkmale in den Kennzeichen der Patentansprüche 1 und 10.
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Durch die Erfindung wird die gestellte
Aufgabe in vollem Umfange gelöst.
Es werden im Endzustand unsichtbare Verbindungssysteme angegeben, die
eine feste, durch Spreizung und Verzahnung mit den Bauteilen hoch
belastbare, spielfreie und auch unter Belastung spielfrei bleibende
Stoßverbindungen
von fabrikmäßig vorbereiteten
Bauteilen ermöglichen,
ohne daß am
Montageort noch weitere Bearbeitungen der Bauteile und Werkzeuge
hierfür
erforderlich sind und ohne daß Klebstoffe
und/oder Abdeckkappen benötigt
werden. Es wurde also das Problem gelöst, kostengünstige Verbindungssysteme und
niedrige Arbeitskosten am Montageort miteinander zu kombinieren.
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Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen
der Erfindung, die entweder einzeln oder in Kombinationen miteinander
angewandt werden können,
sind in den Unteransprüchen
und in der Detailbeschreibung angegeben, in der auch weitere Vorteile
genannt sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung,
ihre Einzelteile und Wirkungsweisen werden nachfolgend anhand der 1 bis 45 näher
erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Explosions-Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
der Erfindung, teilweise als Phantomdarstellung,
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2 eine
perspektivische Darstellung von Dübel und Spreizkörper in
einer Raumlage,
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3 eine
perspektivische Darstellung von Dübel und Spreizkörper in
entgegengesetzter Raumlage,
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4 eine
zusammengeschobene Baugruppe nach 2,
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5 eine
zusammengeschobene Baugruppe nach 3,
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6 die
Verbindung der Baugruppe nach 4 mit
einer Buchse in gleicher perspektivischer Raumlage,
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7 die
Verbindung der Baugruppe nach 5 mit
einer Buchse in gleicher perspektivischer Raumlage,
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8 eine
perspektivische Darstellung der Buchse gemäß den 1 und 7,
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9 die
Buchse nach 8 in umgekehrter
Raumlage,
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10 eine
stirnseitge Ansicht der Buchse in Richtung des Pfeils X in 8,
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11 eine
Seitenansicht der Buchse in Richtung des Pfeils XI in 10,
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12 einen
Schnitt durch die Buchse entlang der Linie E in 11,
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13 einen
Schnitt durch die Buchse entlang der Linie F in 11,
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14 einen
Schnitt durch die Buchse entlang der Linie F in 11, jedoch nach dem Einrasten des Dübelkopfes,
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15 einen
Schnitt durch die Buchse entlang der Linie C in 10,
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16 einen
Schnitt durch die Buchse entlang der Linie D in 10,
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17 einen
Schnitt durch die Buchse entlang der Linie A in 10,
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18 einen
Schnitt durch die Buchse entlang der Linie B in 10,
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19 bis 22 die einzelnen Schritte
des Zusammenfügens
von Dübel
und Spreizkörper
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23 eine
perspektivische Explosions-Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der
Erfindung analog 1,
jedoch mit einer geänderten
Buchse,
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24 bis 26 Draufsicht, Seitenansicht
und Unteransicht der Buchse nach 23,
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27 bis 29 Draufsicht, Seitenansicht
und Unteransicht der Buchse nach 23 in
einer um 90 Grad gedrehten Stellung,
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30 einen
Schnitt entlang der Linie A-A- von 26,
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31 einen
Schnitt entlang der Linie B-B- von 29,
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32 eine
Seitenansicht des Dübels
nach 23,
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33 die
einzelnen Schritte des Zusammenfügens
einer Buchse und eines Dübels
nach 23,
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34 bis 37 perspektivische Darstellungen einer
Buchse analog derjenigen nach den 23 bis 33, jedoch mit einer stärkeren Unterteilung
des äußeren Buchsenkörpers,
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38 ein
drittes Ausführungsbeispiel
der Erfindung, nämlich
ein Verbindungssystem für
eine flächige
Verbindung von Bauteilen durch zwei Buchsen nach den 23 bis 33 und durch ein Kupplungsstück nach
den 39 bis 42 in perspektivischer Darstellung,
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39 bis 42 das Kupplungsstück von 38 in zwei um 90 Grad gedrehten
Seitenansichten und zwei um 90 Grad gedrehten Axialschnitten,
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43 eine
fertige T-förmige
Verbindung gemäß 23,
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44 eine
fertige flächige
Verbindung gemäß 38 und
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45 eine
Stoßverbindung
von zwei Schmalseiten plattenförmiger
Bauteile unter Verwendung des Verbindungssystems gemäß den 23 und 33.
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In 1 sind
zwei plattenförmige
Bauteile 1 und 2 dargestellt, die durch ein Verbindungssystem 3 an
einer Stoßfläche 4 des
Bauteils 1 verbunden werden sollen. Die Bauteile 1 und 2 können als
Holz, einem Holzersatzmaterial wie Preßspanplatten, Tischlerplatten,
Leimholz oder dergleichen bestehen.
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Das Verbindungssystem 3 besteht
aus einem Dübel 5 mit
einem am Ende offenen, diametral durchgehenden Längsschlitz 5a, Zahnsegmenten 5b,
einem Hals 5c, einem Kopf 5d und einem Ringflansch 5e,
ferner aus einem Spreizkörper 6 mit
einem Kopf 6a und einem Keilfortsatz 6b, der in
Richtung der Achse "A-A" in den Längsschlitz 5a eintreibbar
ist, und schließlich
aus einer Buchse 7 mit einer virtuellen ovalen Hüllfläche, die
durch eine abgestufte U-förmigen
Ausnehmung 7a unterbrochen ist, mit Zahnsegmenten 7b,
einer Endwand 7c und einem U-förmigen Schulterteil 7d,
in das der Hals 5c von oben einschiebbar ist und das vom
Kopf 5d hintergriffen wird, und mit einer Stirnfläche 7e.
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Von Bedeutung ist dabei, daß im Bauteil 1 eine
Ausnehmung 8, eine Zylinderbohrung, von solcher Tiefe "T" angeordnet ist, daß der Dübel 5 mit dem Spreizkörper 6 so
weit in die Ausnehmung 8 eintreibbar ist, daß der Ringflansch 5e an
die Stoßfläche 4 anstößt und daß gleichzeitig
der Keilfortsatz 6b unter Spreizung der Zahnsegmente 5b vollständig bis zum
Anschlag des Kopfes 6a an das Dübelende in den Dübel 5 eingetrieben
wird. Der Dübel 5 ist
jetzt fest und mit definierter Tiefe in dem Bauteil 1 verankert
und nicht ohne weiteres wieder lösbar.
Je nach der Dicke des Bauteils 1 ist es von Vorteil, wenn
der Dübel 5 so
eingesetzt wird, daß die
Spreizrichtung der Zahnsegmente 5b in Richtung der größten Plattenabmessung
verläuft,
damit das Bauteil nicht "aufgetrieben" wird.
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In dem Bauteil 2 wurde mittels
eines CNC-gesteuerten Fräsers
eine ovale Ausnehmung 9 eingefräst, die am jenseitigen Ende
geschlossen ist und in die die Buchse 7 – zunächst kraftschlüssig – so weit
eingeschoben werden kann, daß deren
Stirnfläche 7e bündig in
der entsprechenden Wandfläche 2a des
Bauteils 2 liegt. Der Kopf 5d kann jetzt in das oben
offene Ende der Ausnehmung 7a eingeschoben werden, wobei
der Hals 5c zunächst über dem
Schulterteil 7d liegt. Durch eine Kraft von oben (bezogen auf
die zeichnerische Darstellung) wird der Hals 5c in das
Schulterteil eingeschoben, wobei der Kopf 5d hinter dem
Schulterteil 7d zu liegen kommt.
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Es wird weiter unten noch aufgezeigt
werden, daß auch
die Zahnsegmente 7b auf einem Teil ihres Umfangs durch
Spreizung formschlüssig
in die Wandung der Ausnehmung 9 eingepreßt werden können, und
zwar durch Trennfugen innerhalb der Wandung der Buchse 7 einerseits
und durch den Kopf 5d des Dübels 5 andererseits.
Diese Verbindung ist lösbar;
sie kann durch entsprechende Toleranzwahl auch schwergängig gemacht
oder durch Hinterschneidung auch unlösbar gemacht werden, worauf
weiter unten noch eingegangen wird.
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Die 2 und 3 lassen folgendes erkennen: Der
Keilfortsatz 6b besitzt auf beiden gegenüber liegend
Flachseiten quer zur Einschubrichtung verlaufende erste kleinere
Wülste 6c und
zweite größere Wülste 6d,
die auf beiden Seiten mittig durch je eine Führungsnut 6e unterbrochen
sind. Die Nuten 6e wirken innerhalb des Dübels 5 mit
Führungsleisten 5f zusammen,
die beiderseits im Längsschlitz 5a des Dübels 5 angeordnet
sind und sich über
die gesamte Länge
der Zahnsegmente 5b erstrecken. Vor dem Einschieben in
die Ausnehmung 8 wird der jeweilige Spreizkörper 6 bis
zu den Wülsten 6c in
den Längsschlitz 5a eingeschoben,
damit sich die Teile gegenseitig führen.
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Der Vorgang nach den 4 und 5 vollzieht sich
innerhalb der Ausnehmung 8 des Bauteils 1, das hier
nicht mehr dargestellt ist, die Verrastung nach den 6 und 7 ist – wie oben
beschrieben – durch die
Vereinigung dar Bauteile 1 und 2 entstanden, die auch
hier nicht mehr dargestellt sind.
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In den 8 bis 18 sind folgende weitere Details
und die Wirkungsmechanismen der Buchse 7 dargestellt. Dia
fetten schwarzen Linien in den 11 und 15 bis 18 verkörpern Trennfugen oder Trennspalte
innerhalb der Umfangswände
der Buchse 7, durch die in diesen Umfangswänden Zungen oder
Lappen mit äußeren Zahnsegmenten 7b gebildet
werden, die elastisch spreizbar sind.
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Die 8 und 9 zeigen, daß das Schulterteil 7d um
einen Abstand "D" hinter der Stirnfläche 7e zurückgesetzt
ist. Dieser Abstand entspricht der axialen Erstreckung des Flansches 5e.
Das Schulterteil 7d und dessen Rückseite besitzen Schrägflächen 7f und 7g zur
Erleichterung des Einsetzens des Halses 5c und des Kopfes 5d des
Dübels 5.
Dahinter ist einer der Trennspalte 7h teilweise sichtbar.
Dadurch werden beiderseits einer Mlittenebene (Linie "A" in 10)
die federnden zungenförmige
Zahnsegmente 7b gebildet, die an weiteren Trennspalten 7i enden (13 und 14).
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Die 12 bis 17 zeigen, daß sich im
unteren Bereich der Buchse 7 ein Festteil 7j befindet,
auf dem sich der Kopf 5d des Dübels 5 abstützt. Ein
Vergleich der 13 und 14 zeigt, daß die federnden Enden
der Zahnsegmente 7b durch das Einschieben des besagten
Kopfes 5d gespreizt werden (14), so
daß sich
die Buchse 7 mit der Ausnehmung 9 (1) formschlüssig "verkrallt". Zur Erleichterung des
Einschiebens des Kopfes 5d besitzt die Buchse 7 in
dessen Bereich Einlaufschrägen 7k (13).
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Die 19 zeigt
eine Seitenansicht des Spreizkörpers 6,
die 20 eine Seitenansicht
des Dübels 5 mit
Blick in den Längsschlitz 5a,
so daß auch
die Führungsleisten 5f und
teilzylindrische Ausnehmungen 5g, die zu den Wülsten 6d des
Spreizkörpers 6 komplementär ausgebildet
und angeordnet sind, so daß sich
im Zusammenwirken eine Rastverbindung ergibt. 21 zeigt die relative Lage kurz vor dem
Einrasten, 22 nach dem
Einrasten. Hierbei stößt der Kopf 6a des
Spreizkörpers 6 stumpf
an das Ende des Dübels 5 an.
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Es versteht sich, daß durch
Wahl der Winkelstellungen der Paarungsflächen von Dübel 5 und Spreizkörper 6 der
Aufweiteweg der einzelnen Zahnsegmente 5b; abhängig von
den Eigenschaften des Bauteils 1 beeinflußt werden
kann. Ist der Längsschlitz 5a keilförmig, so
kann ggf. auch ein Spreizkörper
mit planparallelen Flächen
verwendet werden.
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Ferner ist der Ausdruck "Zahnsegment" nicht in streng
geometrischem Sinne zu sehen; es kann sich auch – insbesondere bei vielfacher
achsparalleler Unterteilung von Dübel und/oder Buchsen – um Zahnsektoren
handeln, was den gleichen Zweck erfüllt. Auch die Definition der "virtuellen Hüllflächen" (oval oder zylindrisch)
der Dübel
und Buchsen ist nur eine grobe Angabe.
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Dies gilt auch für die übrigen Ausführungsbeispiele.
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In 23 stimmen
die Bauteile 1 und 2, der Spreizkörper 6 und
der verzahnte Teilabschnitt des Dübels 5 überein.
Anstelle der ovalen Buchse nach 1 wird
jetzt eine Buchse 10 mit einer virtuellen, im wesentlichen
zylindrischen Hüllfläche verwendet, so
daß auch
die Ausnehmung 11 im Bauteil 2 eine Zylinderbohrung
ist.
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Aus den 24 bis 31,
insbesondere aus den 28 und 31, geht hervor, daß die Buchse 10 mit
achsparallelen Trennspalten 10a und 10b versehen
ist, die sich in Achsrichtung überlappen,
wodurch eine begrenzte spiegelsymmetrische Dehnfähigkeit der Buchse 10 gegeben
ist. Im Innern der Buchse 10 befinden sich ein diametral
verlaufenden Rastkörper 10c mit
einer pilzförmigen
Verdickung 10d sowie Rastwülste 10e. In etwa
komplementär
hierzu ist der Kopf 5d des Dübels 5 mit einer diametral
durchgehenden Ausnehmung 5h versehen, der Einlaufschrägen 5i vorgelagert
sind. Rastausnehmungen 5j sind für das Zusammenwirken mit den
Rastwülsten 10e vorgesehen.
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Die 33 zeigt
in einer Bildersequenz das Einrasten des Dübels 5 in die Buchse 10.
In der Darstellung ganz rechts ist die Verrastung oder Verriegelung
komplett erreicht, womit dann auch die Buchse 10 in der
Ausnehmung 11 (23)
formschlüssig
gehalten ist.
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Die 34 bis 37 zeigen perspektivische Darstellungen
einer Buchse 12, analog derjenigen nach den 23 bis 33, jedoch mit einer stärkeren Unterteilung
des äußeren Buchsenkörpers 12a.
Die Darstellung in 35 ist
gegenüber 34 um 45 Grad verdreht.
Die Winkelstellung von 37,
einer über-Kopf-Darstellung,
entspricht der 34. Der verzahnte
Teilabschnitt 12b des Buchsenkörpers 12a ist auf
dem Umfang durch acht Trennspalte 12c unterteilt, das unverzahnte
Endstück 12d durch
vier Trennspalte 12e. Dadurch ist eine leichtere elastische
Verformbarkeit des Buchsenkörpers 12a in
radialen Richtungen gegeben. Im Zentrum des Buchsenkörpers 12a befindet
sich in diesem Falle ein konusfärmiger
Rastkörper 12f.
Es versteht sich, daß in
diesem Falle auch der Kopf des Dübels
in vier Sektoren unterteilt ist, was hier jedoch nicht gezeigt ist.
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Die 38 zeigt
ein Verbindungssystem 13 für eine flächige Verbindung von zwei Bauteilen 1 und 2 durch
zwei spreizbare Buchsen 10 nach den 23 bis 33 und
durch ein Kupplungsstück 14 nach den 39 bis 42 in perspektivischer Darstellung. In beiden
Bauteilen 1 und 2 sind entsprechende zylindrische
Ausnehmungen 11 (Sackbohrungen) für die Aufnahme der Buchsen 10 vorgesehen.
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Die 39 bis 42 zeigen das Kupplungsstück 14 von 38 in zwei um 90 Grad gedrehten Seitenansichten
(39 und 41) und zwei um 90 Grad gedrehten Axialschnitten
(40 und 42). Es ist zu erkennen, daß beiderseits
eines mittigen Ringflansches 14a in entgegengesetzten Richtungen zwei
Köpfe 14b und 14c angeordnet
sind, die dem Kopf 5d in 32 entsprechen,
und die in Fasen 14d und 14e enden. In jedem der
Köpfe 14b und 14c ist eine
diametral durchgehende und hinterschnittene Ausnehmung 14f und 14g engeordnet,
denen Einlaufschrägen 14h und 14i vorgelagert
sind. Der Einrastvorgang des Kupplungsstücks 14 erfolgt in
Analogie zu 33.
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Es versteht sich, daß anstelle
der Buchsen 10 nach den den 23 bis 31 und 33 auch Buchsen nach den 34 bis 37 eingesetzt
werden können. In
diesem Fall sind auch hier viergeteilte Köpfe 14b und
14c zu
verwenden.
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43 zeigt
eine fertige T-förmige
Verbindung unter Verwendung des Verbindungssystems 3 gemäß 23. 44 zeigt eine fertige flächige Verbindung
unter Verwendung des Verbindungssystems 13 gemäß
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38,
und 45 zeigt eine Stoßverbindung
von zwei Schmalseiten plattenförmiger
Bauteile 1 und 2 unter Verwendung des Verbindungssystems 3 gemäß den 23 und 33.
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Die Teile der Verbindungssysteme 3 und 13 können aus
einem hochfesten, schlagzähen
Kunststoff und/oder aus einem Metall oder einer Legierung bestehen.
Durch Wahl der Hinterschneidungen an den Verbindungsstellen kann
vorbestimmt werden, ob die Verbindung zerstörungsfrei lösbar oder permanent sein soll.
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Soweit dies die Köpfe 5d sowie 14b und 14c der
Dübel 5,
der Spreizdorne und der Kupplungsstücke 14 einerseits
und die Buchsen 7, 10 und 12 andererseits
betrifft, liegt der Kern der Erfindung darin, daß die Raumformen bzw. die geometrische
Gestaltung dieser paarungsfähigen
Elemente so gewählt ist,
daß einerseits
die Köpfe
form- und kraftschlüssig in
die Buchsen einrastbar sind und daß andererseits wenigstens verzahnte
Teilelemente der durch Trennspalte unterteilten Buchsen durch das
Eintreiben der Köpfe
in die Buchsen spreizbar sind und mit den Wandflächen der zugehörigen Ausnehmungen 9 und 11 zugfeste
kraft- und formschlüssige
Verbindungen eingehen.
-
- 1
- Bauteil
- 2
- Bauteil
- 3
- Verbindungssystem
- 4
- Stoßfläche
- 5
- Dübel
- 5a
- Längsschlitz
- 5b
- Zahnsegmente
- 5c
- Hals
- 5d
- Kopf
- 5e
- Ringflansch
- 5f
- Führungsleisten
- 5g
- Ausnehmungen
- 5h
- Ausnehmung
- 5i
- Einlaufschrägen
- 5j
- Rastausnehmungen
- 6
- Spreizkörper
- 6a
- Kopf
- 6b
- Keilfortsatz
- 6c
- Wülste
- 6d
- Wülste
- 6e
- Führungsnuten
- 7
- Buchse
- 7a
- Ausnehmung
- 7b
- Zahnsegmente
- 7c
- Endwand
- 7d
- Schulterteil
- 7e
- Stirnfläche
- 7f
- Schrägfläche
- 7g
- Schrägfläche
- 7h
- Trennspalte
- 7i
- Trennspalte
- 7j
- Festteil
- 7k
- Einlaufschrägen
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Ausnehmung
- 10
- Buchse
- 10a
- Trennspalte
- 10b
- Trennspalte
- 10c
- Rastkörper
- 10d
- Verdickung
- 10e
- Rastwülste
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Buchse
- 12a
- Buchsenkörper
- 12b
- Teilabschnitt
- 12c
- Trennspalte
- 12d
- Endstück
- 12e
- Trennspalte
- 12f
- Rastkörper
- 13
- Verbindungssystem
- 14
- Kupplungsstück
- 14a
- Ringflansch
- 14b
- Kopf
- 14c
- Kopf
- 14d
- Fase
- 14e
- Fase
- 14f
- Ausnehmung
- 14g
- Ausnehmung
- 14h
- Einlaufschrägen
- 14i
- Einlaufschrägen
- A-A
- Achse
- "D"
- Abstand
- "T"
- Tiefe