DE10227758A1 - Rotationsdruckmaschine mit einer Beschichtungseinheit und Verfahren zur Beschichtung bogenführender Zylinder - Google Patents
Rotationsdruckmaschine mit einer Beschichtungseinheit und Verfahren zur Beschichtung bogenführender Zylinder Download PDFInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Bogenrotationsdruckmaschine mit Druckwerken für den Mehrfarbendruck und wenigstens einer Beschichtungseinheit. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile eine Bogenrotationsdruckmaschine mit Druckwerken für den Mehrfarbendruck und ein Verfahren zum erstmaligen oder wiederholten Beschichten zu schaffen, die einen dauerhaften Schutz für bogenführende Zylinder gegen Verschmutzung mit Druckfarbe gewährleisten. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass als Medium eine zum erstmaligen oder wiederholten Beschichten des bogenführenden Zylinders geeignete Beschichtungsflüssigkeit (8) vorgesehen ist, die mit der Auftrageinrichtung (11) auf den bogenführenden Zylinder aufbringbar und durch Trocknen fixierbar ist und im fixierten Zustand eine feste farbabweisende und/oder verschleißhemmende Schicht bildet und dass der Gummituchzylinder (2) vom Gegendruckzylinder (5) abgestellt, das Beschichtungsflüssigkeit (8) mit der Auftrageinrichtung (11) auf den bogenführenden Zylinder aufgebracht und durch Trocknung fixiert wird.
Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Bogenrotationsdruckmaschine mit Druckwerken für den Mehrfarbendruck und wenigstens einer Beschichtungseinheit gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 und ein Verfahren zum erstmaligen oder wiederholten Beschichten von bogenführenden Zylindern in Druckmaschinen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 19.
- Die Mantelflächen der bogenführenden Zylinder in Druckmaschinen, einschließlich Druckzylinder, Übergabezylinder, Wende- oder Speicherzylinder treten während des Druckprozesses mit bedruckten Bögen in Kontakt. Die Gefahr der Verschmutzung durch Druckfarbe besteht insbesondere bei der Herstellung von beidseitig bedruckten Druckbogen. Diese werden, nachdem der Druckprozess auf der Schöndruckseite abgeschlossen ist, gewendet und den nachfolgend angeordneten Druckwerken zugeführt, wobei die bereits bedruckte Seite der Druckbogen der Mantelfläche der bogenführenden Zylinder zugewandt ist. In der Kontaktzone kann sich dabei Druckfarbe auf den bogenführenden Zylindern aufbauen und auf den folgenden Druckbogen ablagern, was zu Qualitätseinbußen führt.
- Infolge der fortgesetzten Kontakte mit den Druckbogen werden die Mantelflächen der bogenführenden Zylinder zudem abgenutzt, was ebenfalls die Druckqualität beeinflusst.
- Es ist allgemein bekannt, auf bogenführenden Zylindern aufgeraute Folien mit farbabweisenden Eigenschaften anzuordnen. Eine derartige Folie ist in der
DE 12 58 873 A1 beschrieben. Aus derDE 101 15 876 A1 ist eine Druckmaschine bekannt, deren bogenführende Zylinder mit Folien bespannt werden, die mit einer Titanoxid oder Zinkoxid enthaltenden, farbabweisenden Beschichtung versehen sind. Zur Aktivierung bzw. Auffrischung der farbabweisenden Eigenschaften der Beschichtung wird diese in bestimmten zeitlichen Abständen mit UV-Licht bestrahlt. - Nachteilig ist an diesen Lösungen, dass die Folien zur Aufrechterhaltung der farbabweisenden Eigenschaften und damit zur Gewährleistung guter Druckqualität nach einer vorbestimmten Benutzungsdauer ausgetauscht werden müssen. Zudem müssen an den bogenführenden Zylindern Einrichtungen zum Aufspannen der Folien vorgesehen sein.
- Es ist nach der
DE 199 48 311 A1 ferner die Verwendung einer Beschichtungszusammensetzung mit niedriger Oberflächenenergie für Teile einer Druckmaschine bekannt. Die mit der Beschichtungszusammensetzung erzeugte Oberfläche nutzt sich jedoch während des Betriebs der Maschine schnell ab. - Gemäß der Druckschrift
DE OS 21 27 021 - Die
DE 43 20 069 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reparatur von Zylindern von Druckmaschinen durch thermische Spritzbeschichtung. Die Vorrichtung wird in die Druckmaschine eingebaut, wenn die Oberfläche des betreffenden Zylinders verschlissen und reparaturbedürftig ist. Nach dem Abtragen eines Teiles des Zylindermantels wird dieser gestrahlt, erwärmt und thermisch spritzbeschichtet, woran sich das Glätten und Versiegeln der aufgebrachten Schicht anschließt. Die Beschichtung des Zylinders erweist sich als aufwändig. Durch die verfahrenstechnisch bedingten hohen Prozesstemperaturen bei der thermischen Beschichtung ergeben sich zusätzliche Gefahren und eine hohe Beanspruchung der anderen Maschinenkomponenten. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile eine Bogenrotationsdruckmaschine mit Druckwerken für den Mehrfarbendruck und ein Verfahren zum erstmaligen oder wiederholten Beschichten zu schaffen, die einen dauerhaften Schutz für bogenführende Zylinder gegen Verschmutzung mit Druckfarbe gewährleisten.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Druckmaschine der eingangs genannten Art, die die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist, sowie mit einem Verfahren das die Merkmale des Patentanspruchs 19 aufweist, gelöst.
- Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, dass sich sehr gute farbabweisende und/oder verschleißhemmende Eigenschaften auf den Manteloberflächen der bogenführenden Zylinder einer Druckmaschine erzeugen und über nahezu beliebig lange Zeiträume erhalten lassen. Dazu ist den bogenführenden Zylindern, insbesondere den mit einer bedruckten Bogenseite in Kontakt tretenden Zylindern, eine Beschichtungseinheit zugeordnet, die eine Auftrageinrichtung umfasst, mit der eine durch Trocknung zu fixierende Beschichtungsflüssigkeit auf die Oberfläche des bogenführenden Zylinders aufbringbar ist. Die derart erzeugte Schicht unterliegt zwar einem Verschleiß, kann aber leicht und beliebig oft in der Druckmaschine regeneriert werden. Der Austausch von verschlissenen Aufzügen oder das aufwändige Neubeschichten der Zylinder durch thermisches Spritzen entfällt.
- Die vorliegende Erfindung eignet sich besonders für den Einsatz in Bogenrotationsdruckmaschinen mit Wendeeinrichtung, die den Bogen im Schön- und Widerdruck bedrucken können, findet aber auch Anwendung in reinen Schöndruckmaschinen. Die Regeneration der Eigenschaften kann als automatisierter Prozess während einer Druckpause durchgeführt werden, wozu es keiner manuellen Tätigkeiten, insbesondere keiner Montagearbeiten zum Wechseln von Aufzügen bedarf.
- Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, eine an sich bekannte Wascheinrichtung als Beschichtungseinheit anzuordnen, die wahlweise zum Aufbringen der Beschichtungsflüssigkeit oder zum Waschen der Zylinderoberfläche einsetzbar ist. Der Wascheinrichtung kann je ein Behälter zur Aufnahme der Beschichtungsflüssigkeit und ein weiterer Behälter zur Aufnahme einer Reinigungsflüssigkeit zugeordnet sein.
- Bei einer anderen Ausführung kann durch die Verwendung einer Behälteraufnahme der Beschichtungseinheit wahlweise ein Beschichtungsflüssigkeit oder ein Reinigungsflüssigkeit enthaltender Behälter zugeordnet werden.
- Der Vorteil dieser Ausgestaltungen der Erfindung liegt in dem damit verbundenen geringen maschinenbaulichen Aufwand begründet.
- Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Beschichtungsflüssigkeit leicht zu handhaben ist und bei Raumtemperatur in flüssiger Form vorliegt. Sie besteht im Wesentlichen aus mit organischen Zusätzen modifizierten anorganischen Nanopartikeln, wobei die Nanopartikel in wässrigen, alkoholischen oder daraus gemischten Lösungsmitteln gelöst sind. Damit ist sie chemisch beständig, wodurch die Aufbewahrung erleichtert wird.
- Die auf den bogenführenden Zylindern applizierte Schicht kann abhängig von der Auswahl der Nanopartikel als farbabweisende und/oder verschleißhemmende Schicht ausgeführt werden. Die Fixierung der Schicht erfolgt in einfachster Weise durch Trocknung oder Bestrahlung mit UV-Licht.
- Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Auftrageinrichtung eine Trocknungseinrichtung zugeordnet, durch die die Fixierung der Beschichtungsflüssigkeit beschleunigt werden kann.
- Anhand eines Ausführungsbeispiels soll die nachfolgende Erfindung näher erläutert werden.
- Die einzige Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung die Seitenansicht einer Druckmaschine mit Beschichtungseinheiten, die den bogenführenden Zylindern zugeordnet sind.
- Die Bogendruckmaschine weist einen Anlagetisch
13 und eine Zuführtrommel14 auf, mit der vereinzelte Bogen dem ersten, mehrerer hintereinander angeordneter Druckwerke1 zugeführt werden. Jedes der Druckwerke1 umfasst einen als Gegendruckzylinder5 ausgebildeten bogenführenden Zylinder, der mit einem Gummituchzylinder2 in Kontakt steht, dem ein Plattenzylinder3 zugeordnet ist. Zum Transport der Bogen zwischen den Druckwerken1 ist je ein als Übergabetrommel4 ausgebildeter bogenführender Zylinder angeordnet, wobei es für die Anwendung der Erfindung nicht auf die Anzahl der Übergabetrommeln4 bzw. bogenführenden Zylinder ankommt und die Erfindung ebenso auf Bogendruckmaschinen anwendbar ist, zwischen deren Druckwerken1 je drei Übergabetrommeln4 angeordnet sind. Alle bogenführenden Zylinder sind in bekannter Art und Weise mit Greifersystemen ausgestattet. Eine oder mehrere der Übergabetrommeln4 können zudem als Wendetrommeln ausgeführt sein. Bei der dargestellten Druckmaschine ist in Bogenlaufrichtung betrachtet die zweite Übergabetrommel4 eine Wendetrommel. - Allen Gegendruckzylinder
5 der Druckmaschine ist eine Beschichtungseinheit6.1 ,6.2 zugeordnet. Die Beschichtungseinheiten8 entsprechen in ihrem grundsätzlichen Aufbau an sich bekannten Wascheinrichtungen. - Die Beschichtungseinheit
6.2 besteht aus einem Behälter7 , der der Aufnahme der Beschichtungsflüssigkeit8 dient, einer Auftrageinrichtung11 und einer umlaufend angetriebenen Walze9 . Die Auftrageinrichtung11 ist in Form einer sich über die Breite des bogenführenden Zylinders erstreckenden Düsenreihe ausgeführt, mit der unter Druck stehende Beschichtungsflüssigkeit8 auf die Mantelfläche des Gegendruckzylinders5 aufgebracht wird. Die Walze9 verteilt die aufgebrachte Beschichtungsflüssigkeit8 zu einer gleichmäßig dicken Schicht. Sie ist bevorzugt mit einem weichelastischen Überzug versehen oder kann als Bürstenwalze ausgebildet sein. - Bei der ähnlich aufgebauten Beschichtungseinheit
6.1 ist statt der Walze9 ein umlaufend angetriebenes Tuch10 vorgesehen. Der Auftrag der Beschichtungsflüssigkeit8 erfolgt mit einer nicht dargestellten Auftrageinrichtung, die dies Beschichtungsflüssigkeit8 auf das Tuch10 aufsprüht. Nach dem Aufsprühen der Beschichtungsflüssigkeit8 wird diese vom Tuch10 , welches mit der Mantelfläche des bogenführenden Zylinders in Kontakts steht, auf den bogenführenden Zylinder übertragen. - Die Dicke der aufgebrachten Schicht lässt sich bei allen Ausführungen der Beschichtungseinheit
6.1 ,6.2 durch Einstellung der Prozessparameter steuern. Dazu kann ein Sensor zur Erfassung der Schichtdicke vorgesehen sein, der mit einer Steuerung zusammenwirkt, die die Auftrageinrichtung11 und die Bewegung der Walze9 bzw. oder des Tuchs10 steuert. - Die Beschichtungseinheiten
6.1 ,6.2 können fest einem einzigen oder wahlweise mehreren unterschiedlichen bogenführenden Zylinder zugeordnet sein. Die in Bogenlaufrichtung betrachtet erste, mit einer weichelastischen Walze9 arbeitende Beschichtungseinheit6.2 steht beispielhaft für eine fest angeordnete Beschichtungseinheit6.2 . Die anderen Beschichtungseinheiten6.1 ,6.2 können wahlweise einem Gegendruckzylinder5 oder einer Bogenführungstrommel zugeordnet werden. Dazu ist die in Bogenlaufrichtung betrachtet zweite, mit einer weichelastischen Walze9 arbeitende Beschichtungseinheit6.2 verschiebbar angeordnet. Die mit einem Tuch10 ausgestattete Beschichtungseinheit6.1 ist zwischen zwei Stellungen verschwenkbar, in denen sie entweder dem Gegendruckzylinder5 oder der Übergabetrommel4 zugeordnet ist. Bei einer nicht dargestellten Ausgestaltung der Erfindung sind die Beschichtungseinheiten6.1 ,6.2 oberhalb der bogenführenden Zylinder angeordnet. Der Auftrag der Beschichtungsflüssigkeit8 erfolgt bei dieser Ausgestaltung unmittelbar vor oder nach der Druckzone, die zwischen Gummituchzylinder2 und Gegendruckzylinder5 gebildet ist. - Als Beschichtungseinheit
6.1 ,6.2 kann auch eine Wascheinrichtung vorgesehen sein. Verwendbar sind alle Wascheinrichtungen, mit denen ein gleichmäßiger Film der Beschichtungsflüssigkeit auf dem bogenführenden Zylinder aufgebracht werden kann, was bei den gängigen Wascheinrichtungen des Bürsten-, Walzen- oder Tuchtyps der Fall ist. - Als Beschichtungsflüssigkeit
8 ist eine wässrige oder alkoholische Lösung vorgesehen, die mit organischen Zusätzen modifizierte anorganische Nanopartikel enthält. Die Nanopartikel bestehen aus Oxiden der Elemente der II. bis V. Haupt- und Nebengruppe oder deren Gemischen, insbesondere aus Siliziumoxid, Titanoxid, Aluminiumoxid, Zirkoniumoxid oder deren Gemischen. Als organische Zusätze sind Hydrolyseprodukte von langkettigen Trialkoxysilanen R-Si(OR)3 und/oder Dialkoxysilanen R-Si(OR)2, wobei R 4 bis 18 Kohlenstoftatome in Alkyl-, Aralkyl, oder Fluoralkylresten enthält, vorgesehen. Als besonders geeignet hat sich eine Beschichtungsflüssigkeit8 erwiesen, deren nanokristalline Partikel aus einer Siliziumoxid/Aluminiumoxid Verbindung bestehen, die mit Fluoralkylsilanen oder fluoralkylfunktionalisierten Polysiloxanen modifiziert ist. Die unter Verwendung einer derartigen Beschichtungsflüssigkeit8 auf den bogenführenden Zylindern erzeugte Beschichtung wirkt stark farbabweisend, so dass ein bogenführender Zylinder gegen Verschmutzung mit Druckfarbe geschützt ist. Abhängig von der Zusammensetzung der Beschichtungsflüssigkeit können alternativ o der zusätzlich zu den farbabweisenden Eigenschaften auch verschleißhemmende Eigenschaften eingestellt werden. - Die Fixierung der Beschichtungsflüssigkeit kann in einfacher Weise durch Wärmebehandlung in Form einer Trocknung oder abhängig von der Zusammensetzung der Beschichtungsflüssigkeit durch Bestrahlung mit UV-Licht oder einer anderen geeigneten Strahlungsquelle erfolgen. Damit werden Vernetzungsreaktionen ausgelöst, über die die in der Beschichtungsflüssigkeit enthaltenen Moleküle irreversibel miteinander verbunden werden. Zur Trocknung sind Temperaturen im Bereich zwischen 15 und 100°C vorgesehen.
- Dazu ist der Auftrageinrichtung
11 eine Trocknungseinrichtung12 zugeordnet , die bevorzugt als Heisslufttrockner ausgebildet ist. Zur Fixierung UV-härtender Schichten, kann auch eine Strahlungsquelle für UV-Licht vorgesehen sein. - Ist eine Wascheinrichtung als Beschichtungseinheit
6.1 ,6.1 vorgesehen, kann die Beschichtungsflüssigkeit8 direkt in den ursprünglich zur Aufnahme einer Reinigungsflüssigkeit vorgesehenen Behälter7 eingefüllt und aufgebracht werden. Je nachdem, ob die Wascheinrichtung zum Waschen oder Beschichten des bogenführenden Zylinders eingesetzt wird, ist als Medium im Behälter7 Reinigungsflüssigkeit oder Beschichtungsflüssigkeit8 vorgesehen. Demgegenüber bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der ein Behälter7 zur Aufnahme der Beschichtungsflüssigkeit8 und ein weiterer separater Behälter zur Aufnahme der Reinigungsflüssigkeits vorgesehen sind. Beide Behälter sind über separate Leitungssysteme mit der Auftrageinrichtung verbunden. Das zwischen dem zur Aufnahme der Beschichtungsflüssigkeit8 bestimmten Behälter7 und der Auftrageinrichtung11 vorgesehene Leitungssystem ist als geschlossener Kreislauf ausgebildet. Dadurch wird gewährleistet, dass auch nach einer längeren Phase der Nichtbenutzung stets Beschichtungsflüssigkeit mit dem gewünschten Lösungsmittelanteil aufgetragen wird. - Um der Entmischung der Beschichtungsflüssigkeit
8 entgegenzuwirken, kann dem Behälter7 eine Rühreinrichtung zugeordnet sein. - Nachfolgend soll die Wirkungsweise der Erfindung beschrieben werden.
- Weisen die bogenführenden Zylinder keine farbabweisende Schicht auf oder ist eine ursprünglich aufgebrachte Schicht abgenutzt, wird der Beschichtungsvorgang eingeleitet. Vor dem Aufbringen der Beschichtungsflüssigkeit
8 muss sichergestellt werden, dass die Oberfläche des bogenführenden Zylinders frei von Verschmutzungen ist. Ist das nicht der Fall, geht dem Beschichtungsvorgang ein Reinigungsvorgang voraus, zu dessen Durchführung eine Wascheinrichtung vorgesehen sein kann. - Anschließend wird der Gummituchzylinder
2 vom Gegendruckzylinder5 abgestellt, um zu verhindern, dass Beschichtungsflüssigkeit8 auf das Gummituch gelangt. Mit Hilfe der Auftrageinrichtung11 wird als einheitlicher Vorgang die Beschichtungsflüssigkeit8 auf dem bogenführenden Zylinder aufgebracht und die entstehende Schicht je nach Ausführung von einer Walze9 oder einem Tuch10 vergleichmäßigt. Dazu wird der bogenführende Zylinder mit konstanter Geschwindigkeit unter der feststehenden Beschichtungseinheit6.1 ,6.2 gedreht. Nach dem Aufbringen der Beschichtungsflüssigkeit8 wird diese mit Hilfe der Trocknungseinrichtung12 fixiert. -
- 1
- Druckwerk
- 2
- Gummituchzylinder
- 3
- Plattenzylinder
- 4
- Übergabetrommel
- 5
- Gegendruckzylinder
- 6.1
- Beschichtungseinheit
- 6.2
- Beschichtungseinheit
- 7
- Behälter
- 8
- Beschichtungsflüssigkeit
- 9
- Walze
- 10
- Tuch
- 11
- Auftrageinrichtung
- 12
- Trocknungseinrichtung
- 13
- Anlagetisch
- 14
- Zuführtrommel
Claims (23)
- Bogenrotationsdruckmaschine mit Druckwerken für den Mehrfarbendruck und wenigstens einer Beschichtungseinheit, wobei jede Beschichtungseinheit einen Behälter zur Aufnahme eines Mediums und eine Auftrageinrichtung aufweist und einem bogenführenden Zylinder zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass als Medium eine zum erstmaligen oder wiederholten Beschichten des bogenführenden Zylinders geeignete Beschichtungsflüssigkeit (
8 ) vorgesehen ist, die mit der Auftrageinrichtung (11 ) auf den bogenführenden Zylinder aufbringbar und fixierbar ist und im fixierten Zustand eine feste farbabweisende und/oder verschleißhemmende Schicht bildet. - Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Beschichtungseinheit (
6.1 ,6.2 ) eine Wascheinrichtung vorgesehen ist, mit der der bogenführende Zylinder wahlweise beschicht- oder waschbar ist. - Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wascheinrichtung eine weichelastische Walze (
9 ), eine Bürste oder ein Tuch (10 ) umfasst. - Bogenrotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem bogenführenden Zylinder eine Trocknungseinrichtung (
12 ) zugeordnet ist. - Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungseinrichtung (
12 ) mit Heißluft oder Infrarot oder mit UV-Licht arbeitet. - Bogenrotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Behälter (
7 ) eine Rühreinrichtung zugeordnet ist. - Bogenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Leitungssystem vorgesehen ist, in dem Beschichtungsflüssigkeit (
8 ) vom Behälter (7 ) zur Auftrageinrichtung (11 ) förderbar und überschüssige Beschichtungsflüssigkeit (8 ) von der Auftrageinrichtung (11 ) in den Behälter (7 ) rücküberführbar ist. - Bogenrotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungseinheit
6.1 ,6.2 eine Behälteraufnahme umfasst, in die wahlweise ein Beschichtungsflüssigkeit oder ein Reinigungsflüssigkeit enthaltender Behälter (7 ) einsetzbar ist. - Bogenrotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Behälter (
7 ) zur Aufnahme der Beschichtungsflüssigkeit (8 ) und ein weiterer Behälter zur Aufnahme einer Reinigungsflüssigkeit vorgesehen sind. - Bogenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungseinheit (
6.2 ,6.2 ) wahlweise unterschiedlichen bogenführenden Zylindern zuordenbar ist. - Bogenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsflüssigkeit (
8 ) aus mit organischen Zusätzen modifizierten anorganischen Nanopartikeln besteht, die in wässrigen, alkoholischen oder daraus gemischten Lösungsmitteln gelöst sind. - Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsflüssigkeit (
8 ) beim Trocknen geliert. - Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Nanopartikel aus Oxiden der Elemente der II. bis V. Haupt- und Nebengruppe oder deren Gemischen, insbesondere aus Siliziumoxid, Titanoxid, Aluminiumoxid, Zirkoniumoxid oder deren Gemischen bestehen.
- Bogenrotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass als organische Zusätze Hydrolyseprodukte von langkettigen Trialkoxysilanen R-Si(OR)3 und/oder Dialkoxysilanen R-Si(OR)2 vorgesehen sind, wobei R 4 bis 18 Kohlenstoffatome in Alkyl-, Aralkyl, oder Fluoralkylresten enthält.
- Bogenrotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass als organische Zusätze Polysiloxane mit endständigen Alkyl-, Aryl-, Hydroxyalkyl, Epoxy- oder Polyether-Resten vorgesehen sind.
- Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Nanopartikel aus einer Siliziumoxid/Aluminiumoxid Verbindung bestehen, die mit Fluoralkylsilanen oder fluoralkylfunktionalisierten Polysiloxanen modifiziert ist.
- Bogenrotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsflüssigkeit mit thermischer Nachbehandlung im Bereich von 15 bis 100°C fixierbar ist.
- Bogenrotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsflüssigkeit (
8 ) einen Photoinitiator enthält und durch Bestrahlung mit UV-Licht fixierbar ist. - Verfahren zum erstmaligen oder wiederholten Beschichten von bogenführenden Zylindern von Druckmaschinen im in der Druckmaschine eingebauten Zustand, bei denen den als Gegendruckzylinder wirkenden bogenführenden Zylindern ein Gummituchzylinder und mindestens einem der bogenführenden Zylinder eine Beschichtungseinheit zugeordnet ist, die eine Auftrageinrichtung und einen Behälter zur Aufnahme einer Beschichtungsflüssigkeit umfasst, die fixiert eine farbabweisende und/oder verschleißhemmende Schicht bildet, dadurch gekennzeichnet, der Gummituchzylinder (
2 ) vom Gegendruckzylinder (5 ) abgestellt , die Beschichtungsflüssigkeit (8 ) mit der Auftrageinrichtung (11 ) auf den bogenführenden Zylinder aufgebracht und durch Trocknung oder Bestrahlung mit UV-Licht fixiert wird. - Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der bogenführende Zylinder vor dem Aufbringen der Schicht gereinigt wird.
- Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsflüssigkeit (
8 ) bei Temperaturen im Bereich von 15 bis 100°C Celsius getrocknet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der bogenführende Zylinder während des Aufbringens der Beschichtungsflüssigkeit (
8 ) mit konstanter Geschwindigkeit gedreht wird - Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wascheinrichtung als Beschichtungseinheit (
6.1 ,6.2 ) verwendet wird.
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