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Selbsttätige Voreinstellung von Walzmaschinen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Einrichtung zum selbsttätigen Steuern von Walzmaschinen, bei denen
das zu verformende Band oder Profil von einer Vorratshaspel ab-, durch einen fest
einstellbaren Walzenspalt hindurch- und auf eine Au:fwickelha.spel aufläuft und
daibei auf der Einlauf- und/oder der Auslaufseite einem veränderbaren Längszug unterworfen
ist, wobei ein Dickenregler die laufend gemessene Banddicke während des Walzvorrganges
durch Führung des oder der Längszüge selbsttäti:g auf einem vorgegebenen Sollwert
hält.
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An derartigen Walzmaschinen, :die zur Verformung von Bändern, Drähten
oder sonstigen Profilen aus 1ZetalIen, Kunststoffen oder anderen verformbaren Merkstoffen
dienen, wurden die den Walzvorgang beeinflussenden Größen ursprünglich von Hand
eingestellt und während des Walzvorganges auf Grund laufender Kontrollen entsprechend
nachgestellt. Die wichtigsten der vorstehend genannten Größen sind einmal die «geite
des Walzspaltes, d. h. der Abstand zwischen den beiden Walzen, zum anderen die die
Bandgeschwindigkeit bestimmende Walzendrehzahl und bei reversierba:ren Walzmaschinen,
bei denen das Band in beiden Richtungen durch den Walzspalt hindurchlaufen kann,
die Drehrichtung der Walzen. Außerdenl wird hei neueren Walzmaschinen zwischen der
Vorratshaspel und dem Walzspalt ein Bremszug bestimmter Größe auf das Band ausgeübt
sowie zwischen dem Walzspalt und der Aufwickelhaspe:l ein entsprechender Wickelzug.
Diese beiden Züge werden durch je einen Antriebssatz für jede Haspel mit steuerbarem
Drehmoment aufgebracht. Die beiden letztgenannten Größen, der Bremszug und der Wickelzug,
müssen insbesondere dann sehr genau eingestellt und auf dem vorbestimmten Wert gehalten
werden, wenn die Verformung des Bandes od. dgl. sowohl durch die Walzkraft der beiden
Walzen als auch durch eine gleichzeitig im Walzspalt wirksame Reckurig erfolgen
soll. Sowohl der Bremszug als auch :der Wickelzug dürfen bestimmt-, Grenzwerte nicht
überschreiben, damit einerseits eine zufriedenstellende Verformung erfolgt und andererseits
das Band od. dgl. nicht überbeansprucht wird und gegebenenfalls reißt.
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Die Dicke des aus dem Walzspalt austretenden Bandes od. :dgl. wird
durch eine Dickenmneße(i.ntrichtung gemessen und kann bei Abweichungen durch Änderung
des Walzspaltes oder bei dem letztgenannten Walzverfahren mit gleichzeitiger Reckurig
auch durch Änderung des Bremszuges und/oder des Wickelzuges gesteuert werden. Diese
Steuerung erfolgt bei neuzeitl ch@en Walzmaschinen selbsttätig, d. h., die Dicke
wird durch eine Regeleinrichtung auf einem voreingesteillten festen Sollwert gehalten.
Derartige selbsttätige Regeleinrichtungen umfassen als Meßfühler eine Dickenmeßeinrichtung
bekannter Ausführung, eine von dieser gesteuerte, vorzugsweise elektrische Steuereinrichtung
sowie ein Stellglied, das dien Walzspalt oder den Bremszug oder den Wickelzug oder
alle diese Größen in entsprechender Weise im Sinne der Aufrechterhaf.ung der Solddicke
verstellt.
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Es sind auch Anordnungen bekanntgeworden, die mehrmasch:i:ge Regelkreise
enthalten. Bei derartigen Anordnungen werden beispielsweise gesonderte Regeleinrichtungen
für den Bremszug und den Wickelzug vorgesehen, die den jeweiligen Zug auf einem
bestimmten Sollwert halten, der seinerseits bei Abweichungen der Banddicke von der
Solldicke selbsttätig in der entsprechenden Richtung verändert wird. Es ist ferner
vorgeschlagen worden, die Dickenregelung durch Änderung des Brems- und/oder Wickelzuges
nur zur Feinregelung der Dicke zu verwenden, zur Grobregelung der Dicke jedoch eine
selbsttätige Verst-ellu:ng des Walzspaltes heranzuziehen. Diese selbsttätige Verstellung
des Walzspaltes erfolgt bei einer bekannten Anordnung durch Grenzwertgeber für den
Brems- bzw. Wickelzug, die bei Erreichung des unteren bzw. des oberen voreingestefken
Grenzwertes selbsttätig eine gewisse Änderung des Walzspaltes bewirken.
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Die die Bandgeschwindigkeit bestimmende Drehzahl der Walzen wird entweder
von Hand eingestellt oder ebenfalls durch eine Regeleinrichtung auf einem eingestellten
Sollwert gehalten. Diese Regeleinrichtung wird auch dazu benutzt, das Anfahren und
gegebenenfalils auch das Bremsen der Walzen in einem vorgeschriebenen Zeitraum durchzuführen.
In diesem Falle werden die entsprechend den zu beschleunigenden oder abzubremsenden
Massen oder nach anderen
Gesichtspunkten der Praxis bestimmten Zeiten
vor Beginn des Walzvorganges an der Regeleinrichtung als Sollwerte eingestellt.
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Die Einstellung der vorgenannten Größen an der Walzmaschine bzw. an
den dazugehörigen Steuer-und Regeleinrichtungen blieb bisher der Bedlienungsperson
überilassen .und wurde gegebenenfalls wähnend des Betriebes entsprechend korrigiert.
Es zeigte sich nun in der Praxis, daß die hohen Anforderungen, die heutzutage an
Walzmaschinen gestellt werden, auch bei teilweise selbsttätig gesteuerten oder geregelten
Walzmaschinen nicht mehr durch die Bedienungsperson zu erfüllen sind. Insbesondere
wird bei Fehleinstellungen entweder die Walzmaschine überlastet und damit der Gefahr
von Zerstörungen ausgesetzt, oder die Walzmaschine wird nicht bis zur Grenze ihrer
Leistungsfähigkeit ausgelastet.
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Hinzu kommt, daß bei dien heute üblichen hohen Bandgeschwindigkeiten
von einigen hundert, gegebenenfalls sogar über 1000 mfmin kurzzeitige Fehleinstellungen
bereits erhebliche Ausschußmengen verursachen. Deshalb geht die Tendenz dahin, die
Arbeit der Bedienungsperson vollständig diaroh selbsttätige Steuer- und Regeleinrichtungen
zu ersetzen und lediglich das Einlegen und Abnehmen der Haspelbunde manuell durchzuführen.
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Es sind Einrichtungen für Walzmaschinen bekanntgeworden, fiel denen
die fest einzustellenden Werte, die für den jeweiligen Arbeitsvorgang konstant bleiben,
nicht von Hand an einzelnen Einstellknöpfen oder Handrädern, sondern selbsttätig
durch einen Programmträger und eine von diesem gesteuerte Steuereinrichtung zentral
eingestellt werden. Dieser Programmträger, beispielsweise eine Lochkarte, enthält
in verschlüsselter Form die vorbestimmten Werte und steuert mittels einer entsprechenden
Abtastvorrichtung Stellmotoren od. dgl., die die Werte an der Walzmaschine einstellen.
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Sofern jedoch eine oder einige Größen in Ab hängigkeit von anderen
Größen durch selbsttätige Regeleinrichtungen während des Walzvorganges gesteuert
werden, hissen sich die vorgenannten Program.m,träger zur Steuerung nicht verwenden.
Diese durch selbsttätige Regler gesteuerten Walzmaschinen besitzen zwar gegenüber
den fest einsteiflbairen, durch Programmträger gesteuerten Walzmaschinen den Vorteil,
daß sie sich Änderungen der Betriebsbedingungen während des Walzvorganges, beispielsweise
einer Dickenänderung des einslaufenden Bandes, selbsttätig anpassen. Sie haben aber
andererseits den großen Nachteil, daß die Regeleinrichtung, besonders wenn es sich
um vernaschte Regelkreise handelt, zu Beginn des Walzvorganges eine bestimmte endliche
Zeit zum Einspielen benötigt. Das während dieser Zeit durch den Walzspalt gelaufene
Band besitzt deshalb noch nicht die geforderten Eigenschaften und muß als Ausschuß
ausgeschieden werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung an Walzmaschinen
der vorbenannten Art zu schaffen, die die Einspielzeit der Regler auf ein Minimum
verkleinert oder sogar eine solche Einspielzeit völlig überflüssig macht.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß bis zum Einschalten
des Walzenantriebes bzw. bis zum Einsspielen des Dickenreglers der oder die Längszüge
durch -eine zusätzliche Voreinstellvorrichtung unter Ausschalten der Führung durch
den Dickenregler auf die erfahrungsgemäßen, für die Abwalzung des Walzgutes erforderlichen
Werte voreingestellt sind und nach dem Einschalten des WaUemantriebes die Fü'hnun-
der Längszüge unter Ausschaltung der Voreinstellvorrichtung auf den Dickenregler
übergeht.
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Durch diese Voreinstellung des oder der Längszüge vor Beginn des Walzvorgange#,
d. 1i. bei stehenden] Band, beginnen die selbsttätigen Steuer- oder Regeleinrichtungen
bereits mit denn richtigen oder zuniindest angenähert richtigen Wert und benötigen
keine oder nur eine sehr geringe Zeitspanne zum endgültigen Einspielen. Dadurch
wird das Band od. dgl. vom ersten bis zum letzten Stück mit dem richtigen Längszug
ausgewalzt, und es werden d-ie Ausschußlängen auf ein Minimum reduziert. Die voreinzustedlen.den
Werte müssen bei einem neuen, erstmalig durchgeführten Walzprogramm °iitsprecheiid
den theoretischen Zusammenhängen und den praktischen Erfahrungen vorberechnet werden;
sie werden während des Wailzv organges zweckmäßigeres -eise abgelesen bzw. selbsttätig
registriert und liegen dann bei einer Wiederholung desselben Walzprogramms in korrigierter
Form vor.
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Es ist ferner vorgeschlagen worden, bei Walzmaschinen der vorstehend
beschriebenem Art Stellglieder zum festen Voreinstellen von olleren und unteren
Grenzwerten für den oder die Längszüge vorzusehen, bei denen die im Dickenregler
gebildetem Stellwerte für den oder die Längszüge bei Übertreten von den voreingestel.lten
Grenzzügen entsprechenden Werten durch Steuern der Walzeneinstel.ldnrichtung zwischen
die vorgegebenen Grenzen zurückgeführt werden. Da diese Rückführung naturgemäß eine
gewisse Zeit in Anspruch nimmt, dauert das Einspielen eines derartigen, frenAbegrenzten
Reglers zu Beginn des Walzvorganges, d. h. nach dem Einschalten des Walzenantriebes
unter Umständen sehr lange. In weiterer Ausbildung der Erfindung wird deshalb vorgeschlagen,
daß bis zum Einschalten des Walzenantriebes bzw. bis zum Einspielen des Dickenreglers
die Größe des Walzenspaltes durch eine zusätzliche Voreinistellvorrichtung unter
Ausschalten der Führung durch die Stellglieder für don Zug auf den erfahrungsgemäß
für die Abwalzung des Walzgutes erforderlichen Wert voreingestellt ist.
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Die voreinzustellenden Werte werde]] entsprechend den obengenannten
Gesichtspunkten berechnet bzw. auf Grund der praktischen Ergebnisse korrigiert und
auf einem für dieses Walzprogramm angelegten Programmträger gespeichert. Die für
die verschiedenen in Frage kommenden Walzprogramme hergestellten Programmträger
können karteimäßig abgelegt und bei Bedarf in die besagte Steuereinrichtung eingelegt
werden, die dann die Voreinätsllung der Stellglieder solbsttätig und fehlerfrei
vorn innnt. Dadurch wird die bisher vorzugsweise empirisch von n Walzer ausgeführte
schwierige und kritische Arbeit der Bestimmung der optimalen Werte für die einzelnen
den Walzvorgang beeinflussenden Größen zentralisiert und muß für jedes Walzprogramm
nur einmal durch einen entsprechend ausgebildeten Fachmann vorgenommen ,verden.
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Vorzugsweise wird bei beendeter Einstellung aller besagten Größen
ein optisches oder akustisches Bereitschaftssignal gegeben. Die Walzmaschine kann
daraufhin von Hand eingeschaltet werden.
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Um auch hierbei Fehlermöglichkeiten auszuschalten, wird vorgeschlagen,
daß eine Einschaltung der Walzenantriebsmotoren vor beendeter Einstellung aller
besagten Größen selbsttätig verhindert wird oder daß die Walzenantriebsmotoren bei
beendeter Einstellung aller besagten Größen selbsttätig eingeschaltet werden.
Falls
die Walzeinrichtung Regelkreise enthält, die sich gegenseitig beeinflussen, indem
z. B. der Sollwert eines Regelkreises durch einen anderen Regelkreis geführt wird,
besteht die Gefahr, daß vom Programmträger eingesteuerte Werte durch die besagte
Koppelung bzw. Vermaschung der Regelkreise selbsttätig wieder verändert werden..
Für derartige geregelte Walzmaschinen mit ve:rmaschten Regelkreisen wird deshalb
vorgeschlagen, daß die Vermaschung selbsttätig während der vom Programmträger gesteuerten
Einstellung der besagten Größen aufgehoben und erst bei Beginn des Walzvorganges
wirksam wird.
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Die Speicherung der Werte auf dem Programmträger kann auf verschiedene
Weise vorgenommen werden; beispielsweise kann als Programmträger ein Schallträger,
also ein mechanisch, magnetisch oder optisch abtas.tbares Band, eine Scheibe od.
dgl., verwendet werden. Die Speigchgeriverte werden dabei beispielsweise durch Töne,
Tongruppen, Impulse od. dgl. dargestellt.
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Vorzugsweise ist der Programmträger jedoch eine Lochkarte bzw. ein
Lochstreifen, in die bzw. den die zu speichernden vorbestimmten Werte in an sich
bekannter Weise in Form von nasch e :inern gegebenen Schema angeordneten Löchern
eingesitanzt und mit Hilfe von Kontaktbürsten, Luftstrahlen, Lichtbündgegln od'.
dgl. abgetastet werden.
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In vielen Fällen besteht das Walzprogramm aus mehreren Stufen, indem
das Band od. 4g1. in einer Reversierwalznnaschine in anschließend nacheinander ausgeführten
Stichen auf den gewünschten Endzustand ausgewalzt wird. In diesem Falle kann für
jede einzelne Programmstufe ein gesonderter Programmträger vorgesehen und entsprechend
nacheinander in die Steuervorrichtung eingebracht werden. Oder aber die Programmstufen
werden auf einem einzigen Programmträger derart zusamgmen@gefaß.t, daß auf diesem
gruppenweise die für jeden Stich erforderlichen, vorbestimmten Werte gespeichert
sind!, wobei das Band nach jedem Durchlauf selbsttätig s.tillgesietzt wird, die
nächstfolgende Gruppe von Speicherwerten abgetastet wird, die besagten Größen auf
die entsprechenden neuen Werte eingestellt werden und bei beendeter Einstellung
,die Walzen in der neuen Drehricht.ungg in Gang gesetzt werden.
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Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung
näher erläutert. Dabei zeigt Fig. 1 eine Walzmaschine in schematischer Darstellung,
Fig. 2 ein Wirkun.gs s.chema der Regelkreise und der zentralen Lochkartensteugerung
der in Fig. 1 dargestellten Walzmaschine.
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Das zu verformende Band 1 befindet sich, zu einem Bund 2 aufgewickelt,
auf einer Haspel 3, die mit einem Antriebssatz 4 gekuppelt ist und von diesem mit
steuerbarem Drehmoment angetrieben oder gebremst werden kann. Das Band läuft durch
eine Zugmeßei.nrichtung 5, schematisch als gefederte Tänzerrolle du,rgeste,llt,
dau;rch dien von zwei Walzen 6, 7 gebildeten Walzspalt, von dem es gefördert und
verformt wird, durch eine in unmittelbarer Nähe hinter .dem Walzspalt angeordnete
Dickenmeßeinrichtung 13, eine weiterge Zugmeßeinrichgtung 14 und wird von einer
Aufwickelliaspel 16 abgezogen und als Bund 15 aufgewickelt. Die Aufwickelhaspel
ist mit einem Antrieb :ssatz 17 gekuppelt, dessen Dzehmoment in gleicher Weise wie
beim Antriebssatz 4 steuerbiar ist. Die Walzen werden durch einen Antriebssatz 8
anigetrieben und ihre Drehzahl durch ein Tachometer 9 gemessen. Die Weite des Walzspaltes
ist durch eine Verstelleinrichtung steuerbar, die in der Zeichnung schematisch :durch
eine die obere Walze 6 lagernde Zahnstange 10 und ein mit :dieser Zahnstange kämmendes
Zahnritzel 11 angedeutet isst. Die Vers.te:llei,nrichtung wird durch einen umsteuerbaren
Motor 12 angetrieben.
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Die Walzmaschine dient in der dargestellten Form zum einmaligen Durchlauf
eines Bandes in. Richtung vom Bund 2 durch denn Wa:lzspaglt hindurch auf den Bund
15. Durch entsprechen--de Umschaltung der Drehrichtung der Antriebssätze kann -das
Band jedoch auch in umgekehrter Richtung oder abwechselnd in beiden Richtungen .gefördert
werden. Dabei muß lediglich die Dickenmeßeinrichtung 13 jeweils an der Austrittsseite
des Walzspaltes angeordnet oder je eine Dickenmeßeinrichtung auf jeder Seite des
Walzspaltes vorgesehen werden.
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Die Dicke des verformten Bandes kann einerseits :durch Einstellung
des Walzspaltes, andererseits in gewisisen Grenzen durch Einstellung eines bestimmten
Bremszuges zwischen der Vorratshaspel 3 und dem Walzspalt und/oder durch Einstellung
eines bestimmten Wickelzuges zwischen dem Walzspailt und der Aufwickel;haspel 16
auf den gewünschten Wert eingestellt werden. Der Bremszug wird in bekannter Weise
,dadurch erzeugt, daß der Antriebssatz 4 der Vorratshaspel 3 ein entgegen der Drehrichtung
der Haspel gerichtetes Drehmoment erteilt. In entsprechender Weise wird der Wickelzug
durch ein. vom Antriebssatz 17 der Aufwickelhaspel 16 erteiltes Drehmoment in Drehrichtung
dieser Haspel erzeugt. Die Zugmeßeinrichtungen 5 und 14 dienen zur selbsttätigen
Regelung des Bremszuges bzw. des Wickelzuges, indem sie über entsprechende Regeleinrichtungen
das Drehmoment des Antriebs- atze- 4 bzw. 17 steuern.
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Die D ,ckenmgeßeinrichtung 13 steuert über eine Steuereinrichtung,
an der die Solldicke eingestellt werden kann, entsprechend der Abweichung von dieser
Solldicke den Sollwert für den Bremszug und/oder den Wickelzug. Der Wailzspailt
kann entsprechend dem jeweiligen Walzprogramm einmal fest eingestellt sein oder
wird vorzugsweisie selbsttätig verändert, sobald der Bremszug und/oder der Wickelzug
bestimmte vorgegebene, untere oder obere Gronzwerte Die Walzend rehzabl, die für
die Bandgeschwindigkeit maßgebend ist, kann entweder einmal fest eingestellt werden
oder wird vorzugsweise durch eine sielb:sttätige Regeleinrichtung auf einem vorgegebenen
Sollwert gehalten.
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Das Zusammenwirkender Regelei.nrichtu-nge n ist in Fi;g.2 schematisch
dargestellt. Dabei sind Regeleinrichtungen durch Dreiecke, Steuereinrichtungen durch
Rechtecke symbolisch: dargestellt. Dabei wird der Sollwert an der mit s bezeichneten,
der gemessene Istwert an .der mixt i bezeichneten Ecke zugeführt, während der Stellwert
der Regellein.riehtung von der oberen Ecke des Dreiecks -abgenommen ist. Die Regeleinrichtung
18 für die Drehzahl des Antriebssatzes 8 der Walzen erhä!lt ihren Istwert von dem
Tachometer 9, ihren Sollwert von einem Stellglied 19.
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Das Stell-Lied 19 wird seinerseits von einer Steuereinrichtung 31
gesteuert, an der mit Hilfe eines Stellgliedes 32 die gewünschte Walzendrehzahl,
mit Hilfe eine- weiteren Stellgliedes 33 die beim Anfahren und beim Bremsgen gewünschte
Winkelbeschleunigung der Walzen und damit die Anfahr- und Bremszeit eingestellt
werden kann. Der den Walzspak verstellende Motor 12 wird durch eine Steuereinrichtung
26 in der einen oder anderen Drehrichtung gesteuert. Die
Steuereinrichtung
26 wird entweder von einem Stellglied 2% oder von einer werteren Steuereinrichtung
28 gesteuert, die die von den Zu-gmeßein.richtungen 5 und 14 gemessenen Bandzüge
mit vorbestim.m'ten, durch die Stellglieder 29 und 30 eingeführten Grtnzw'erten
vergleicht und bei Über- oder Unterschreitung dieser Grenzwerte den Walzspalt über
die besagte Steuereinrichtung 26 verändert.
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Das Drehmoment der Vorratshaspel 3 und damit der Bremsz.u'g wird durch
eine Regeleinrichtung 20 geregelt, der der gemessene Istzug von der Zugmeßeinrichtung
5 zugeführt wird. Der Sollzug kann durch ein Stellglied 21 oder durch die nachfolgend
beschriebene Regeleinrichtung für die Banddicke eingebracht werden.
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In entsprechender Weise wird :das Drehmoment der Aufwickelhaspel 16
und damit der Wickelzug durch eine Regeleinrichtung 22 geregelt, die ihren Istwert
von der Zugmeß-einrich:tung 14 erhält. Der Sol#hvert wird dieser Regeleinrichtung
durch ein Stellglied 23 oder durch die nachfolgend beschriebene Dicken.regeleinrichtunrg
zugeführt.
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Weiterhin ist eine Regeleinrichtung 24 für die Banddicke vorgesehen.
die ihren Istwert von der Dickenmeßeinrichtung 13 und ihren Solllvert von einem
Stellglied 25 erhält. Der Stel'lwert dieser Regeleinrichtung 24 dient als Führungswert
für die genannten Zugregeleinrichtungen 20 und 22 und verstellt bei Abweichungen
der gemessenen Banddicke von der Sod11di@clce die Sollwerte dieser beiden Zugregeleinrichtungen
in der Weise, da-9 die Züge im Sinne einer Erreichung der Solldicke vergrößert oder
verkleinert werden.
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Die vorgenannten Ste@llglieder 21, 23, 25, 29, 29, 30, 32 und 33 werden
durch eine zentrale Steuereinrichtung 34 von einer in diese eingebrachten Lochkarte
35 selbsttätig gesteuert. Die Lochkarte 35 ist in ebenso viele Zeilen bzw. Gruppen
aufgeteilt, wie Stellglieder in der Steuer- und Regeleinrichtung der Walzmaschine
vorhanden sind. Innerhalb jeder Gruppe a, b, c, d, f#, f, g, h ist
der Wert der von einem Stellglied zu steuernden Größe in Form von eingestanzten
Löchern gespeichert. Die Löcher jeder Gruppe werden durch eine in der Steuereinrichtung
34 enthaltene Abtastvorrichtung in an sich bekannter Weise abgetastet und bewirken
je nach ihrer Stellung eine entsprechende Verstellung des zugehörigen Stellgliedes.
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Bei der in Fmg. 2 dargestellten beispielsweisen Ausführung steuern
die mit den Buchstaben a bis Ir. bezeichneten Gruppen folgende Größen: Gruppe a
Drehzahl und Drehrichtung des Walzenantriebes, Gruppe b Größe und Richtung der Winkelbeschleunigung
des Walzenantriebes beim Anfahren und Bremsen, Gruppe c den Sollwert des Bremszuges,
Gruppe d den Sollwert der Banddicke, Gruppe e den Sollwert des Wickelzuges.
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Gruppe f den oberen Grenzwert des Bremszuges, Gruppe g den oberen
Grenzwert de's Wickelzuges, Gruppe Aa den Voreinstellungswert des Walzspaltes. Die
Steuereinrichtung 34 ist ferner so ausgebildet, daß während des Abtastvorganges
die Vermaschung von Regelkreisen aufgehoben ist und daß nach Beendigung der Einstellung
sämtlicher Stellglieder der Antriebssatz 8 für die Walzen selbsttätig eingeschaltet
und damit der Walzvorgang in Gang gesetzt wird.
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Als Stellglieder werden Schrittschaltwerke verwendet, die durch von
der Abtastvorrichtung der Lochkarte gesteuerte Impulsgeber bewegt werden. Es können
aber zur Übertragung der abgetasteten Speicherwerte auch Drehfel.clzebersysteme
verwendet «-erdei, die einen Gelber und einen mit diesem durch eine Verbindungsleitung
winkelstarr gekuppelten Empfänger umfassen. Schließlich können als Stellglieder
auch einfache. in der Drehrichtung umschaltbare Elektromotoren verwendet werden,
die durch die Steuereinrichtung 34 nach Ein.s,z#tzen der Lochkarte in der entsprechenden
Richtung eingeschaltet werden und mit e'inern den eingestellten Wert rückmeldenden
Stellungsgeber gekoppelt sind. Dieser Stellungsgeher inpldet die j,ewe'ils eingestellte
Lage des Stellgliedes an die Steuereinrichtung 34 zurück, überträgt sie auf die
Abtastvorrichtun. Lind setzt bei C?hereinstimmung des Wertes der durch das Stellglied
eingestellten Größe mit dem auf der Lochkarte gespeicherten Wert das Stellglied
still.
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Dize vorsteh.--nd beschriebene Anordnung kann mit geringfügigen Änderungen
bzw. Erweiterungen auch zur selbsttätigen Voreinstellung einer Reversierwalzmaschine
dienen. auf der ein mehrstufiges Malzprogramm mit nacheinander am gleichen Band
auszuführenden Stichen ab- gewickelt werden soll. In diesem Falle enthält die Lochkarte
für jede Stufe des Walzprogranims eine Gruppe von Speicherwerten für jedes Stellglied.
Vor Beginn des Walzvorganges wird zunächst die erste Gruppe von Speicherwerten abigetast@L°t,
und die Stellglieder werden entsprechend gesteuert. Die Beendigung des Wailzprogramms
wird beispielsweise durch eine den Bundradius auf der Vorratshaspel 'Meßeinrichtung
an die Steuereinrichtung gemeldet. die daraufhin deal Antriebssatz 8 für die @'alzn
abschaltet. die nächste Gruppe von Speiclierij-@erten auf der Lochkarte abtastet
und bei beendeter Einstellung der neuen Werte die Falzen in der neuen Drehrichtung
in Ganz setzt. In dieser Art kann auch ein mehrstufiges Walzprogramm selbsttätig
von einer Lochharte aus gesteuert werden, ohne daß ein Einzriff einer Bedienungsperson
in die Steuer-oder Re,7eleinriclltunz erforderlich wäre.