DE10221659A1 - Airbagmodul mit Druckentlastungsmittel - Google Patents
Airbagmodul mit DruckentlastungsmittelInfo
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Abstract
Airbagmodul, insbesondere für einen Seitenairbag, umfassend DOLLAR A einen Gassack 2, eine Gaszuführeinrichtung 4, einen Gasgenerator 6 und Mittel zur Druckentlasung des aufgeblasenen Gassacks 2, die nach einer vorbestimmbaren Zeitdauer wirksam werden, initiiert durch das Auslösen des Gasgenerators 6 bzw. ein Auslösesignal für den Gasgenerator und/oder den Gasstrom des Gasgenerators und welche nach der vorbestimmbaren Zeitdauer an einem unter Gasdruck stehenden Bereich des Airbagmoduls einen Zugang zur Umgebung schaffen, um einen Druckausgleich mit der Umgebung zu ermöglichen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Airbagmodul, insbesondere für einen Seitenairbag, mit einer Vorrichtung zur Druckentlastung des aufgeblasenen Gassacks nach einer vorbestimmbaren Zeitdauer.
- Bei bekannten Seitengassäcken (Curtain Airbags) erfolgt ein Nachlassen des Drucks im Gassack unverzüglich nach dem vollständigen Aufblasen des Gassacks, um den im Regelfall nur einmaligen Aufprall abzumindern. Bei Seitengassäcken, welche zusätzlich für sogenannte Rollover Crash's angelegt sind, ist die Standzeit jedoch um einige Sekunden länger, um einen ausreichenden Schutz in einer Überschlagssituation zu gewährleisten, da er gegen einen mehrmaligen Aufprall Schutz bieten muß. Solche Seitengassäcke können auch nach mehreren Minuten einen relative hohen Druck beinhalten, womit sie ein Hindernis bei der Bergung der Insassen darstellen, bzw. eine selbstständige Befreiung der Insassen erschweren.
- Es sind Mittel zur Entlastung der Spannbänder eines aufgeblasenen Gassacks für den Seitenbereich eines Fahrzeugs bekannt, welche wirken, indem sie die den Gassack haltenden Gurte nach einer vorbestimmbaren Dauer entspannen. Eine Abspannung des Seitengassacks wird durch die Spannbänder erzeugt, die den Gassack fixieren, damit Fahrzeuginsassen nicht aus dem Fahrzeug geschleudert werden können, wenn bei einem Unfall die Seitenscheiben bersten. Jedoch können Gassäcke, die sich von der A- bis zur C-Säule eines Fahrzeugs erstrecken, eine Bergung oder eine medizinische Erstversorgung eines verletzten Fahrzeuginsassen behindern. Die DE 200 18 091 U1 offenbart ein Fahrzeuginsassen-Schutzsystem mit einem aufblasbaren Gassack, insbesondere einem Seitengassack, und einem Spannband, das im Fall des Auslösens des Gassacks gespannt wird, wobei das System eine Vorrichtung aufweist, die nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne nach dem Auslösen des Gassacks die auf das Spannband wirkende Spannung reduziert. Auch die Selbstrettung eines Fahrzeuginsassen wird durch den gespannten Gassack erschwert. Hierbei ist vor allem problematisch, daß zwar die Spannbänder des Seitengassacks entspannt sind, der Seitengassack selbst jedoch nach wie vor prall gefüllt ist, so daß ein Zugang zu den Fahrzeuginsassen von der Fahrzeugseite schwer möglich ist. Weiterhin ist zur Installation eines solchen Entspannungssystems ein großer Bauraum notwendig und das Entspannungssystem selbst ist sehr kostenintensiv.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Airbagmodul, insbesondere für einen Seitenairbag, bereitzustellen, welches nach dem Auslösen und Befüllen des Gassacks den Zugang zu den Fahrzeuginsassen erleichtert, dabei aber lediglich ein geringes Einbauvolumen erfordert und kostengünstig zu fertigen und einzubauen ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Airbagmodul gemäß Anspruch 1 gelöst.
- Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Erfindungsgemäß ist ein Airbagmodul, insbesondere für einen Seitenairbag, mit einem Gassack bzw. Airbag, einer Gaszuführeinrichtung, einem Gasgenerator, und Mitteln zur Druckentlastung des aufgeblasenen Gassacks vorgesehen. Die Mittel zur Druckentlastung werden nach einer vorbestimmbaren Zeitdauer wirksam und zwar initiiert durch das Auslösen des Gasgenerators bzw. ein Auslösesignal für den Gasgenerator und/oder durch den Gasstrom des Gasgenerators und schaffen nach der vorbestimmbaren Zeitdauer an einem unter Gasdruck stehendem Bereich des Airbagmoduls einen Zugang zur Umgebung, um einen Druckausgleich mit der Umgebung zu ermöglichen.
- Durch die Mittel zur Druckentlastung des aufgeblasenen Gassacks wird vorteilhafterweise ein erleichterter Zugang zu den verunglückten Fahrzeuginsassen ermöglicht, da ein unter geringem Druck stehender Gassack eine geringe Festigkeit bzw. Formstabilität aufweist. Somit läßt sich der Gassack vorteilhafterweise aus dem Türöffnungsbereich (im Falle eines Seitenairbags) entfernen. Weiterhin ist die Zeitdauer, nach der die Mittel zur Druckentlastung des aufgeblasenen Gassacks wirksam werden, vorteilhafterweise vorbestimmbar, so daß die Schutzwirkung bzw. -dauer, nämlich die Standzeit des prall gefüllten Gassacks, unfallspezifisch festgelegt werden kann, da bei einem Überschlag des Fahrzeugs eine wesentlich längere Schutzdauer des Airbags nötig ist als bei einem nicht Überschlagen des Fahrzeugs. Durch die Initiierung der Mittel zur Druckentlastung mittels des Gasstroms oder des Auslösens des Gasgenerators wird vorteilhafterweise eine sichere und in Relation zu dem Auslösen des Gassacks zeitgenaue Druckentlastung gewährleistet. Durch einen Druckausgleich mit der Umgebung mittels eines Durchgangs bzw. Zugangs in einem unter Druck stehenden Bereich des Airbagmoduls ist eine vorteilhafterweise einfache, kostengünstige und betriebssichere Druckentlastung bzw. ein Druckausgleich mit der Umgebung gewährleistet.
- Bevorzugt sind die Mittel zur Druckentlastung am Gewebe des Gassacks oder an einem dem Gassack benachbarten, diesem vorzugsweise Gas zuführenden Teil angeordnet. Diese Anordnung der Mittel zur Druckentlastung gewährleisten vorteilhafterweise einen schnellen Druckausgleich mit der Umgebung, sobald Zugang zu dieser geschaffen wurde, da hier keinerlei komplizierte und lange Rohrleitungen vorgesehen werden müssen. Weiterhin ermöglicht diese Anordnung der Mittel zur Druckentlastung vorteilhafterweise eine kostengünstige Ausführung des Airbagmoduls, da die Zahl der zusätzlich benötigten Teile (z. B. weitere Rohrleitungen) gering gehalten wird.
- Weiterhin bevorzugt umfassen die Mittel zur Druckentlastung eine Durchlaßeinrichtung, welche eine Verbindung in Form einer Öffnung oder eines Durchgangs mindestens eines unter Druck stehenden Teils des Airbagmoduls mit der Umgebung schafft. Mittels der durch die Durchlaßeinrichtung geschaffenen Verbindung in Form einer Öffnung oder eines Durchgangs läßt sich vorteilhafterweise ein schnelles, präzises und zielgerichtetes Ausströmen des Gases aus dem Gassack zur Druckentlastung des Gassacks erzielen.
- In einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Durchlaßeinrichtung ein Brennelement, welches eine Öffnung in das Gewebe des Gassacks brennt. Hierbei kann das Brennelement die Öffnung mittels einer Hitze erzeugenden Reaktion oder auch durch einen Glühdraht, welcher am Gassackgewebe angeordnet ist und dieses schmelzt, erzeugen. Durch das Brennelement wird vorteilhafterweise gewährleistet, daß die Öffnung zur Druckentlastung schnell und sicher erzeugt wird.
- Weiterhin bevorzugt ist das Brennelement als ein hitzeerzeugendes Element, insbesondere als Metallfaden, ausgebildet, welches vorzugsweise in einem Bereich des Gassacks eingewebt oder eingebaut ist, und in diesen durch seine Temperaturerhöhung eine Öffnung brennt. Das Anordnen des Brennelements im Gewebe des Gassacks selbst ermöglicht vorteilhafterweise eine platzsparende Anordnung der Mittel zur Druckentlastung. Weiterhin wird vorteilhafterweise durch das Einweben eines Metallfadens in das Gassackgewebe eine Reduktion der Produktionskosten erzielt, da weitere Mittel wie z. B. Haltevorrichtungen zum Anordnen des Brennelements am Gassackgewebe entfallen.
- Besonders bevorzugt ist der Öffnungsbereich im Gewebe des Gassacks aus einem vom Gassackgewebematerial verschiedenen Material ausgebildet, vorzugsweise aus einem Material mit geringer Hitzebeständigkeit. Durch Ausbilden des Öffnungsbereichs aus einem solchen Material geringer Hitzebeständigkeit wird vorteilhafterweise beim Auslösen der Mittel zur Druckentlastung ein schnellerer Zugang zur Umgebung geschaffen und weiterhin wird ein zuverlässigeres Öffnungsverhalten erreicht.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Durchlaßeinrichtung aus einem zweiten Material ausgebildet, welches einen unter der Temperatur des in den Gassack einströmenden Gases liegenden Schmelzpunkt aufweist und vorzugsweise in der Gaszuführeinrichtung, aber auch im Gassackgewebe selbst, ausgebildet sein kann. Das zweite Material kann beispielsweise aus einem wachsähnlichem Stoff bestehen oder aus einem anderen eine geeignete Gasdichte aufweisenden Material. Es ist somit vorteilhaft möglich, die Durchlaßeinrichtung kostengünstig auszuführen, da zusätzliche Mittel zur Erzeugung einer Öffnung oder eines Durchgangs entfallen.
- Weiterhin ist der Schmelzpunkt des zweiten Materials so gewählt, daß das zweite Material in einer vorbestimmbaren Zeitdauer nach Einströmen des heißen Gases schmilzt, um so einen Durchgang zur Umgebung zu schaffen. Durch den spezifizierten Schmelzpunkt des zweiten Materials kann vorteilhafterweise der Zeitpunkt des Druckausgleichs mit der Umgebung des Gassacks so vorbestimmt werden, daß eine Bergung der Insassen nach dieser Zeitdauer sicher möglich ist.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann die Durchlaßeinrichtung, die vorzugsweise in der Gaszuführeinrichtung angeordnete Zündeinheit des Gasgenerators sein, welche aus dem Zünder an sich und einem den Zünder umgebenden Material geringer Hitzebeständigkeit besteht. Somit können in vorteilhafter Weise bereits ohnehin vorhandene Teile für die Durchlaßeinrichtung verwendet werden.
- Zweckmäßigerweise ist das den Zünder umgebende Material hinsichtlich seines Schmelzpunktes so gewählt, daß innerhalb einer vorbestimmbaren Zeitdauer nach Aktivierung des Zünders das Material schmilzt und zwar aufgrund der von dem Gasstrom des Gasgenerators erzeugten Temperatur, was dann einen Durchgang zur Umgebung schafft, damit Gas aus dem Gassack entweichen kann.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Gaszuführeinrichtung eine Muffe auf, welche aus dem zweiten Material ausgebildet ist oder durch eine äußere mechanische Einwirkung seine Form verliert bzw. zerstört werden kann, um so einen Durchgang zur Umgebung zu bilden. Hierbei wird die Muffe auf die Gaszuführeinrichtung als Verbindungsstück zum Gassack geschraubt. Somit wird durch die Muffe ein einfacher Aufbau erreicht, was vorteilhafterweise zu reduzierten Produktions- und Montagekosten führt.
- Besonders bevorzugt weist das zweite Material eine Dicke auf, durch welche die Zeitdauer des Schmelzens vorbestimmbar ist. Somit kann vorteilhafterweise der Zeitpunkt des Druckausgleichs mit der Umgebung präzise festgelegt werden. Zusätzlich läßt sich vorteilhafterweise die Materialdicke auf verschiedene Gassacktypen abstimmen.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfassen die Mittel zur Druckentlastung eine Aktivierungseinrichtung, vorzugsweise eine mechanische oder eine elektronische, welche die Mittel zur Druckentlastung aktiviert. Die Aktivierungseinrichtung kann beispielsweise als ein Bimetallstreifen ausgebildet sein, welcher in der Gaszuführeinrichtung, der Gaseinlaßleitung oder dem Gassack selbst angeordnet sein kann und bei Kontakt mit dem heißen Gas nach einer vorbestimmbaren Zeit umschlägt bzw. seine Form verändert und somit die Mittel zur Druckentlastung aktiviert. Denkbar wäre auch eine elektronische Steuereinrichtung, welche mit der den Airbag auslösenden Steuer- bzw. Signaleinheit verbunden ist, vorzusehen, um die Mittel zur Druckentlastung nach einer vorbestimmbaren Zeitdauer zu aktivieren. Verwendet werden könnte auch ein Drucksensor, welcher im unter Gasdruck stehenden Bereich des Airbagmoduls angeordnet ist und somit nach einem Druckanstieg, d. h. dem Auslösen des Gassacks, nach einer vorbestimmbaren Zeitdauer die Mittel zur Druckentlastung aktiviert.
- Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden beispielhaften Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und zwar in Bezug auf die beigefügten Zeichnungen.
- Fig. 1 zeigt eine teilweise Schnittansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls;
- Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht eines Brennelements der Ausführungsform gemäß Fig. 1;
- Fig. 3 zeigt eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform des Airbagmoduls; und
- Fig. 4 zeigt eine Schnittansicht einer dritten Ausführungsform des Airbagmoduls. Die in Fig. 1 gezeigte Anordnung umfaßt einen Gassack 2, eine Gaszuführeinrichtung 4 und einen Inflator bzw. Gasgenerator 6.
- Der Gassack 2 ist im wesentlichen rechteckig ausgebildet und erstreckt sich vorzugsweise von der Abis zur C-Säule oder D-Säule eines Fahrzeugs. An der dem Fahrzeugdach bzw. -himmel zugewandten Seite des Gassacks 2 ist eine Vielzahl von Befestigungslaschen 8 ausgebildet, welche am Fahrzeug befestigt sind. Der aufgeblasene Gassack 2 erstreckt sich vom Fahrzeughimmel in vertikaler Richtung nach unten Richtung Fahrzeugboden, um so die Fahrzeuginsassen seitlich zu schützen. In einem unteren Bereich des Gassacks ist mindestens ein Spanngurt 10 angeordnet, welcher den aufgeblasenen bzw. aktivierten Gassack in einer vorbestimmten Position hält.
- Der Gassack 2 beinhaltet mehrere Luftkammern 12, welche mit einem Gas gefüllt werden. Zwischen den Luftkammern 12 erstrecken sich Freiräume 14, die nicht mit einem Gas gefüllt werden. Die zwischen den Luftkammern 12 ausgebildeten Freiräume 14 sind mit Bezug auf das Fahrzeug an Bereichen angeordnet, in welche die Insassen im Falle eines Unfalls nicht gelangen können. Somit ist an diesen Bereichen kein Schutz nötig.
- Im oberen Bereich des Gassacks 2 erstreckt sich eine Gaseinlaßleitung 16 horizontal durch den Gassack 2. Die Gaseinlaßleitung 16 ist beispielsweise als Rohr ausgebildet, dessen eines Ende sich durch eine an einer Seite des Gassacks 2 befindliche Öffnung aus dieser heraus erstreckt. Dieses Ende des Rohrs ist mit der seitlichen Öffnung des Gassacks gasdicht verbunden, so daß ein Gasaustritt in diesem Bereich verhindert wird. Der im Gassack 2 befindliche Teil der Gaseinlaßleitung 16 ist mit Gasaustrittsöffnungen 18 versehen, welche sich im wesentlichen über die gesamte Länge des im Gassack 2 befindlichen Teils der Gaseinlaßleitung 16 erstrecken.
- Die Gaszuführeinrichtung 4 ist mit dem aus dem Gassack 2 herausragenden Teil der Gaseinlaßleitung 16 verbunden, z. B. über ein Gewinde aufgeschraubt. Mit dem der Gaseinlaßleitung 16 entgegengesetzten Ende des Gaszuführeinrichtung 4 ist ein Gasgenerator 6, verbunden. Die Gaszuführeinrichtung 4 ist vorzugsweise in Form einer Rohrleitung ausgebildet, an welcher ein Haltelement 20 benachbart zum Gassack 2 befestigt wird. Das Halteelement 20 ist vorzugsweise als Schelle oder Hülse ausgebildet, welche über die Gaszuführeinrichtung 4 gestülpt ist und mit dieser verbunden ist. An dem Halteelement 20 ist ein Brennelement 22 befestigt, welches sich vertikal zum Gassack 2 erstreckt.
- Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Ansicht des Brennelements 22. Das Brennelement 22 beinhaltet ein Gehäuse 24, dessen eines Ende mit dem Halteelement 20 verbunden ist, beispielsweise an diesem angeschraubt, geschweißt oder geklebt ist. Aus dem dem Halteelement 20 abgewandten anderen Ende des Gehäuses 24 ragt ein Hitze erzeugendes Element, beispielsweise ein Glühdraht 26 hervor. Der Glühdraht 26 ist mit einer im Gehäuse 24 befindlichen Steuer- und Regelelektronik verbunden. Der aus dem Gehäuse 24 herausragende Teil des Glühdrahts 26 ist so angeordnet, daß er das Gewebe des Gassacks 2 zumindest im ausgelösten Zustand des Gassacks 2 kontaktiert. Durch Erhitzen des Glühdrahts 26 mittels der im Gehäuse 24 eingebauten Elektronik erzeugt der Glühdraht 26 eine Öffnung 28 im Gewebe des Gassacks 2. Vorzugsweise geschieht dies durch Herausschmelzen des Gewebes des Gassacks 2 im Bereich der Öffnung 28, um somit einen Durchgang bzw. eine Verbindung zu der Umgebung zu schaffen. Dies bewirkt bei aufgeblasenem Gassack 2 ein Entweichen des darin befindlichen Gases und führt somit zu einer Erschlaffung des Gassacks 2.
- Im folgenden wird die Funktionsweise der vorliegenden Ausführungsform kurz erläutert. Bei einem Unfall eines Fahrzeugs wird der Gasgenerator 6 durch ein elektrisches Signal aktiviert. Daraufhin stößt der Gasgenerator 6 ein sehr heißes unter hohem Druck stehendes Gas aus, welches über die Gaszuführeinrichtung 4 und die Gaseinlaßleitung 16 in die Luftkammer 12 des Gassacks 2 geführt wird. Somit wird der Gassack 2 prall gefüllt. Weiterhin werden die Spanngurte 10 straff gezogen, um eine Lagesicherung des Gassacks 2 zu gewährleisten. Nach einer vorgegebenen Zeitdauer, im Regelfall ca. 10 Sekunden, sollte der Gassack 2 wieder entleert werden, um eine Rettung bzw. einen Zugang zu den Insassen zu ermöglichen. Nach dieser vorgegebenen Zeitspanne wird dem Brennelement 22 über eine Aktivierungseinrichtung bzw. Signaleinheit, wie z. B. einem "ECU", ein Signal zugeführt. Daraufhin erhitzt das Brennelement 22 den Glühdraht 26. Bei einer entsprechenden Temperatur des Glühdrahts 26 schmilzt das mit dem Glühdraht 26 in Kontakt stehende Gewebe des Gassacks 2 und bildet somit eine Durchgangsöffnung aus. Durch die Durchgangsöffnung 28 kann das Gas aus dem unter Druck stehenden Gassack 2 durch Druckausgleich mit der Umgebung entweichen, resultierend in einer Erschlaffung des Gassacks 2. Somit ist ein Zugang zu den Fahrzeuginsassen möglich.
- In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. In der Gaszuführeinrichtung 4 ist ein Auslaßelement 30 ausgebildet. Das Auslaßelement 30 beinhaltet eine Fassung 32, in welcher sich ein zweites Material 34 befindet. Die Fassung 32 ist im wesentlichen als beidseitig offenes Rohr ausgebildet, welches sich in die Gaszuführeinrichtung 4 hineinerstreckt und somit im nicht mit dem zweiten Material 34 gefüllten Zustand einen Durchgang zur Umgebung der Gaszuführeinrichtung 4 schafft. Die Fassung 32 ist mit dem zweiten Material 34 gefüllt, welches eine geeignete Gasdichte aufweist. Das zweite Material 34 weist einen Schmelzpunkt auf, der geringer ist, als die Temperatur des durch den Gasgenerator 6 erzeugten Gases, welches dem Gassack 2 zugeführt wird. Der Schmelzpunkt des zweiten Materials 34 ist so gewählt, daß bei Zuführen des Gases das zweite Material nach einer vorgegebenen Zeit, vorzugsweise nach ca. 10 Sekunden, vollkommen geschmolzen ist, um somit einen Durchgang in der Gaszuführeinrichtung 4 zur Umgebung zu schaffen. Somit kann ein Druckausgleich zwischen der Umgebung und dem Inneren des Gassacks 2 über die Gaszuführeinrichtung 4 erfolgen, indem das im Gassack 2 und der Gaszuführeinrichtung 4 befindliche Gas durch das Auslaßelement 30 in die Umgebung ausgelassen wird (dargestellt durch den Pfeil w in Fig. 3). Dies führt zu einer Erschlaffung des Gassacks 2.
- Alternativ kann das Auslaßelement 30 auch die Zündeinheit des Gasgenerators 6 sein, bestehend aus dem Zünder und einem ihn umgebendes Material, welches dem Material 34 entsprechen kann. Eine Aktivierung des Zünders bewirkt durch die entstehende hohe Temperatur des Gasstroms bei entsprechender Wahl des Schmelzpunktes des ihn umgebenden Materials ein Schmelzen desselben nach der entsprechend erforderlichen Zeit, um somit den Durchgang in der Gaszuführeinrichtung zu erzeugen.
- Fig. 4 zeigt eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Im Bereich der Gaszuführeinrichtung 4 ist zwischen dem Gasgenerator 6 und dem Gassack 2 eine Muffe 36, welche aus dem oben genannten zweiten Material 34 ausgebildet ist, angeordnet. Die Muffe 36 ist als Hohlzylinder ausgebildet und an seinen beiden Enden mit einem Gewinde versehen. Das eine Ende der Muffe 36 wird in ein dem Gassack 2 benachbartes Ende der Gaszuführeinrichtung 4 geschraubt, das andere Ende der Muffe 36 in ein dem Gasgenerator 6 benachbartes Ende der Gaszuführeinrichtung 4. Somit stellt die Muffe 36 einen Teil der Gaszuführeinrichtung 4 dar. Die Wandstärke der Muffe 36 ist so gewählt, daß sie bei Kontakt mit dem durch den Gasgenerator 6 erzeugten heißen Gas nach einer vorbestimmten Zeitdauer, vorzugsweise ca. 10 Sekunden, völlig geschmolzen ist. Somit entsteht nach der vorbestimmten Zeitdauer eine ringförmige Öffnung in der Gaszuführeinrichtung 4, durch die ein Druckausgleich des Gassacks 2 mit der Umgebung stattfinden kann. Bezugszeichenliste 2 Gassack
4 Gaszuführeinrichtung
6 Gasgenerator
8 Befestigungslasche
10 Spanngurt
12 Luftkammer
14 Freiraum
16 Gaseinlaßleitung
18 Gasaustrittsöffnung
20 Halteelement
22 Brennelement
24 Gehäuse
26 Glühdraht
28 Öffnung
30 Auslaßelement
32 Fassung
34 zweites Material
36 Muffe
w Pfeil
Claims (13)
1. Airbagmodul, insbesondere für einen Seitenairbag, umfassend
einen Gassack (2), eine Gaszuführeinrichtung (4), einen Gasgenerator (6)
und Mittel zur Druckentlastung des aufgeblasenen Gassacks (2), die nach einer
vorbestimmbaren Zeitdauer wirksam werden, initiiert durch das Auslösen des
Gasgenerators (6) bzw. ein Auslösesignal für den Gasgenerator und/oder den
Gasstrom des Gasgenerators und welche nach der vorbestimmbaren Zeitdauer an
einem unter Gasdruck stehenden Bereich des Airbagmoduls einen Zugang zur
Umgebung schaffen, um einen Druckausgleich mit der Umgebung zu ermöglichen.
2. Airbagmodul nach Anspruch 1, wobei die Mittel zur Druckentlastung am
Gewebe des Gassacks (2) oder an einem dem Gassack (2) benachbarten, diesem
vorzugsweise Gas zuführenden Teil angeordnet sind.
3. Airbagmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Mittel
zur Druckentlastung eine Durchlaßeinrichtung umfassen, welche eine Verbindung in
Form einer Öffnung oder eines Durchgangs mindestens eines unter Druck
stehenden Teils des Airbagmoduls mit der Umgebung schafft.
4. Airbagmodul nach Anspruch 3, wobei die Durchlaßeinrichtung ein
Brennelement (22) umfaßt, welches eine Öffnung (28) in das Gewebe des Gassacks
(2) brennt.
5. Airbagmodul nach Anspruch 4, wobei das Brennelement (22) als ein
Hitzeerzeugendes Element, insbesondere als Metallfaden, ausgebildet ist, welches
in mindestens einen Bereich des Gassacks eingewebt oder eingebaut ist, und in
diesen durch seine Temperaturerhöhung eine Öffnung (28) brennt.
6. Airbagmodul nach Anspruch 4 oder 5, wobei der Öffnungsbereich im
Gewebe des Gassacks (2) aus einem vom Gassackgewebematerial verschiedenen
Material ausgebildet ist, vorzugsweise aus einem Material mit geringer
Hitzebeständigkeit.
7. Airbagmodul nach Anspruch 3, wobei die Durchlaßeinrichtung aus einem
zweiten Material (34) ausgebildet ist, das einen unter der Temperatur des Gases
liegenden Schmelzpunkt aufweist und vorzugsweise in der Gaszuführeinrichtung (4)
ausgebildet ist.
8. Airbagmodul nach Anspruch 7, wobei der Schmelzpunkt des zweiten
Materials (34) so gewählt ist, daß das zweite Material (34) in einer vorbestimmbaren
Zeitdauer nach Einströmen des heißen Gases schmilzt, um so einen Durchgang zur
Umgebung zu schaffen.
9. Airbagmodul nach Anspruch 3, wobei die Durchlaßeinrichtung die
vorzugsweise in der Gaszuführeinrichtung 4 angeordnete Zündeinheit des
Gasgenerators 6 ist, bestehend aus dem Zünder und einem ihn umgebendes
Material geringer Hitzbeständigkeit.
10. Airbagmodul nach Anspruch 9, wobei das den Zünder umgebende Material
durch entsprechende Wahl seines Schmelzpunktes in einer vorbestimmten
Zeitdauer nach Aktivierung des Zünders durch die vom Gasgenerator (6) bzw.
Gasstrom des Gasgenerators 6 erzeugte Temperatur schmilzt, um so einen
Durchgang zur Umgebung zu schaffen.
11. Airbagmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Gaszuführeinrichtung (4) eine Muffe (36) aufweist, welche aus dem zweiten Material
(34) ausgebildet ist oder durch eine äußere mechanische Einwirkung seine Form
verliert bzw. zerstört werden kann, um so einen Durchgang zur Umgebung zu bilden.
12. Airbagmodul nach einem der Ansprüche 7 bis 11, wobei das zweite Material
(34) bzw. das den Zünder umgebende Material eine Dicke aufweist, durch welche
die Zeitdauer des Schmelzens vorbestimmbar ist.
13. Airbagmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Mittel
zur Druckentlastung eine Aktivierungseinrichtung umfassen, vorzugsweise eine
mechanische oder eine elektronische, welche die Mittel zur Druckentlastung aktiviert.
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