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Müllwagen Die Erfindung bezieht sich auf einen Müllwagen für das mechanische
Be- und Entladen des Mülls mit in der Nähe des Fahrersitzes angeordneter Mülltonnenschüttung,
wobei der Müll nach hinten in das Wageninnere gefördert wird.
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Die bekannten Müllwagen haben den Nachteil, daß die Müllschüttung
und der Müllkipper hinten oder an der Seite angeordnet sind und der Fahrer die Beladung
nicht sehen und kontrollieren kann.
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Es ist bereits der Vorschlag gemacht worden, den Müll über ein seitlich
am vorderen unteren Teil des Wagens angeordnetes Wurfrad in den Wagen einzuführen
und nach hinten in das Wageninnere zu werfen.
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Ferner ist es auch bekannt, die Zuladung des Mülls von oben durch
das Dach erfolgen zu lassen, wobei die an der Vorderseite des Wagens aufgestelle
Mülltonne mit Hilfe einer Aufzugsvorrichtung zum Entleeren auf edas Dach gehoben
wird.
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Aber auch bei diesen Vorschlägen ist es dem Fahrer unmöglich, den
Entladevorgang zu beobachten und zu steuer, abgesehen davon, daß beim Laden des
Mülls von vorn durch das Dach die erforderlichen Aufzugs schienen die Scht des Wagenführers
beim Fahren behindern und ein großer Kraft- und Zeitaufwand erforderlich ist, um
jede Mülltonne bis über das Dach des Wagens zu fördern.
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Bei der bisher üblichen Beladung des Äiüllwagens von hinten ist es
dem Fahrer mit Hilfe von Seiten-und Rückblickspiegeln möglich, das Fahrzeug ungefähr
bis an die aufgestellten Mülltonnen heranzulotsen. Da die aufgestellten Mülltonnen
aber durch den Rückblickspiegel nur verkleinert und schlecht zu sehen sind, kommt
es immer wieder vor, daß der Fahrer zu weit vorfährt oder am Standort der Miill
tonnen zurückbleibt. Hierdurch müssen die Müllader die Tonnen. wenn auch nur wenige
Meter, heranschaffen. was Zeitverluste und unnötige Kraftaufwendungen mit sich bringt.
Wenn die Mülltonnen in die Schüttung eingekippt sind und der Müll entleert ist,
geben die Müllader dem Fahrer ein akustisches oder optisches Signal. um zu dem nächsten
Standort der Mülltonnen, zumeist am nächsten Haus, weiterzufahren. Hier wiederholen
sich, und tagsüber immerfort, die gleichen Mißstände. Während der Zeit des Einladen
5 er Müll tonnen hinten, entgegengesetzt dem Fahrer, ist der Fahrer vorn im Führerhaus
im übrigen unbeschäftigt.
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Es ist weiterhin von Nachteil, daß bei dem Beladen des Müllwagens
von hinten, wobei die Schüttung und der Kipper an der Wagenhinterseite angeordnet
sind, die Hinterachsbelastungen unerträglich hoch werden. So hat man z. B. einen
6-cbm-Müllwagen in mit Müll beladenem Zustand verwogen und nachfolgeiide Gewichte
festgestellt:
Vorderachsbelastung = 1368 kg, Hinterachsbelastung = 6777 kg, Gesamtgewicht
= 8145 kg.
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Ein weiterer Nachteil ist der, daß zum Entladen des Mülls der schwer
beladene Müllwagen aur Müllkippe zurückgestoßen werden muß, was sehr schwierig ist.
Es ist schon sehr oft vorgekommen. daß bei diesem Rückwärtsstoßen mit beladenem
Wagen die Müllwagen die Müllkippe heruntergestürzt sind. Auch beim Rückwärtsstoßen
der beladenen Müllwagen kommt es immer wieder vor, daß diese vom Geleg herunterfahren,
einsinken und dann mit Hebezeugen, Kran und Abschleppwagen wieder herausgeschafft
werden müssen, insbesondere bei regnerischem Wetter, da die mit Müllstaub beschmierten
Gelege das Fahrzeug zum Abrutschen bringen. Ferner ist oft beim Rückwärtssetzen
des beladenen Müllwagens bei Wind eine solche Staubentwicklung, daß der Fahrer die
Gelege nicht richtig sehen kann.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung vermieden durch die Anordnung
der Be- und Entladevorrichtung an der vorderen Querwandn, die mit der Schüttung,
dem Kipper und dem Fahrerhaus nach aufwärts verschwenkbar ausgebildet ist. Hierbei
wird der Müll in den Müllwagen von vorn eingeladen, wobei die Schüttung mit dem
Mülltonnenkipper so neben dem Fahrer angeordnet sind, daß der Fahrer diese Aggregate
von seinem Fiihrersitz aus genau sehen kann. Der Fahrer fährt nun dicht an den Standort
der Mülltonnen heran, und es wird damit erreicht. daß die Mülltonnen nur noch einen
geringstmögliche Weg bis zum Mülltonnenkipper befördert werden müssen. Diese Arbeit
kann nunmehr von einem Mann ausgeführt werden, der nur die Mülltonne an den Hubkipper
heranzubringen braucht. Der Müllader kann sich sofort entfernen und die nächste
Tonne heranschaffen. Während dieser Zeit betätigt der Fahrer den Hubkipper vom Führersitz
aus, und die Mülltonne wird eingekippt und die leere Tonne auf
den
Boden herabgelassen. Die leere Tonne wird vom Müllader zur Seite gerollt, die volle
Mülltonne an den Hubkipper gebracht, und das Einkippen der nächsten vollen Mülltonne
erfolgt wiederum vom Fahrer aus. Wesnn alle Mülltonnen eingekippt sind, fährt der
Fahrer zum nächsten Mülltonnenstandort weiter. ohne daß er auf ein Zeichen der Müllader
zu warten braucht. Der Fahrer sitzt also während des Entladens der Mülltonnen nicht
untätig auf seinem Führersitz. sondern bedient den Mülltonnen-Hubkipper.
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Der eingekippte Müll wird von einem Elevatorrad vorn aufgenommen
und in den Innenraum des Müllwagens befördert.
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Für einen Müllwagen gemäß der Erfindung benutzt amn zweckmäßig Serienfahrgestelle
mit Unterflur-oder Heckmotor. Bei einem Fahrgestell mit Heckmotor ergibt sich eine
günstige Hinterachsbelastung und auch eine günstige Vorderachsbelastung durch das
Beladen des Mülls von vorn am Fahrzeug. Die Müllader können sowohl bei Fahrzeugen
mit Unterflur- als auch bei solchen mit Heckmotor sehr gut hinten in einem Innenraum
untergebracht werden un (l brauchen nicht auf Trittbrettern zu stehen. wie das zur
Zeit immer noch häufig der Fall ist, wenn die Schüttung sich hinten befindewt und
beidersaits der Schüttung Trittbretter angeordnet sind. Für den einen Müllader,
der bei dem Müllwagen der Erfindung von Haus zu Haus mitfährt, ist genügend Platz
vorn neben der Schüttung. Der Müll kann bei dem neuen Frontlader auch vorn. wo er
eingefüllt wird, wieder entladen werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen Müllwagen, als Fromtlader augsebildet, von der
Seite gesehen.
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Fig. 2 den Müllwagen. von vorn gesehen. mit Führerhaus, Schüttung
und Mülltonnenkiper, Fig. 3 den als Frontalder ausgebildeten Müllwagen. von ober
gesehen.
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Fig. 4 die Entladung des Mülls nach vorn.
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Fig. 5 die Entladung des Mülls nach hinten.
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An dem Müllwagen 1 befindet sich das Frontführerhaus 2 mit der verglasten
Seitenwand 2'. Das Frontführerhaus ist bei einem Fahrzeug mit Heckmotor am vorderen
Deckel. der sich aufklappt, angebracht. Vorn neben dem Führerhaus 2 befindet sich
die Schüttung 3.
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Der den hinteren Abschluß des Wagens bildende Deckel 4 kann bei Fahrgestellen
mit Unterflurmotor klappbar ausgebildet sein und Verwendung findeil. wenn der Müll
nach hinten ausgeladen werden soll.
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Die Förderschnecke 5 hat vorn ein SZchaufelrad 6, Der heckmotor ist
mit 7 und der Unterflurmotor mit 8 bezeichnet, Am Wagen kann ferner eine Sitzbank
9 vorgesehen sein. Die Mülltonne 10 wird von einer Hub- und Kippvorrichtung in die
Schüttung 3 hefördert. Fig. 4 und 5 zeigen den Lauf des Mülls 12 beim Entladen.
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Bei dem heutigen Stand der Technik ist es ohne weiteres möglich,
die vordere Front mit dem Frontführerhaus 2, der Schüttung 3 und der Mülltonnen-Hubkipper
11 schwenkbar bzw. aufklappbar vor dem Schaufelard 6 anzurodnen. Alle elektrischen
Leitungskabeln und sonstige Betätigungsleitungen können an
der Schwnkachse A vorbeigeführt
werden. Ds Lenkgestänge ist ein- und ausklinkbar gestaltet. Die Fernbetätigung und
Fernsteuerung von Motor und Getriebe hat sich bei Heckmotoren und Unterflurmotoren
in vielen Ausführungen bewährt.
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Die Arbeitsweise beim Beladen und Entladen den Müllwagens ist folgende:
Der Fahrer des Müllwagens 1 sitzt im Frontführerhaus 2 und bringt den Müllwagen
mit der Schüttung 3 bis dicht an die Mülltonnen 10 heran. Der Müllader bringt die
Mülltonnen an den Hubkipper 11, und der Fahrer kann dies durch die verglasdte Wand
2' gut beobacten. Der Müllader entfernt sich von der Mülltonne 10. und dr Fahrer
betätigt von seinem Führersitz aus den Hubkipper. Die Mülltonne 10 wird angehoben
und in die Schüttung 3 eingekippt. Alsdann wird nach dem Zurückschwenken und Abseten
der Mülltonne 10 auf den Boden die Tonne vom Mülllader fortgerollt und die nächste
an den Hubkipper 11 herangebracht.
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Das Einkippen erfolt wiederum durch den Fahrer vom Führesitz aus
laufend weiter. Der eingekippte Müll wird von einem Schaufelrad 6 aufgenommen und
in eine Förderschnecke bzw. Trommel 5 befirdert.
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Das Einkippen der Mülltonnen wird so lange fortgesetzt. bis sich der
Raum 5 gefüllt hat, Alsdann fährt der Fahrer den Müllwagen 1 zum Müllplatz bis dicht
an die Müllkippe heran und schwenkt die vordere Wand mit dem Frontführerhaus 2 um
den Punkt A. z. b. durch druckmittelbetätigte Zylinder. nach oben. Der Fahrer kann
hierbei auf seinem Fährersitz bleiben oder auch die Betätigung von der Seite aus
vornehmen. Zweckdienlich wird er im Führerhaus bleiben und das Ausladen des Äfülls
l>eobachten. Nach dem Entleeren wird die vordere Wand mit dem Frontführerhaus
2 wieder heruntergeklppt. und der Müllwagen 1 kann zurückstoßen und seine Fahrt
fortsetzen. Bei Müllwagen mit Unterflurmotro 8 kann auch der hintere Deckel 4 um
die Achse B verschwenkt und der Müll 12 nach hinten ausgeladen werden. Die Schüttung
3 kann zum bequemen Laden der Mülltonnen etwas schräg angeordnet sein. Hierdurch
wird dem Fahrer mehr Sicht frei.