DE10219772B4

DE10219772B4 - Kraftfahrzeugsitz, insb. Fondsitz

Info

Publication number: DE10219772B4
Application number: DE2002119772
Authority: DE
Inventors: Bernd Deptolla
Original assignee: Faurecia Autositze GmbH and Co KG
Current assignee: Faurecia Autositze GmbH
Priority date: 2002-05-03
Filing date: 2002-05-03
Publication date: 2004-09-02
Anticipated expiration: 2022-05-04
Also published as: DE10219772A1

Abstract

Kraftfahrzeugsitz, insbesondere Fondsitz, mit einem Sitzteil (2) und einer daran um eine Querachse (4) bis in Horizontallage klappbar angelenkten Rückenlehne (3), mit dem Benutzer zugewandter Front- (3a) bzw. Oberseite (2a) und mit einer dieser jeweils gegenüberliegenden Rück- (3b) bzw. Unterseite (2b), wobei Sitzteil und Rükkenlehne gemeinsam um eine in Längsrichtung des Sitzteils verlaufende Achse verschwenkbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzteil (2) und die Rückenlehne (3) in gestreckter, horizontaler Ausrichtung über mindestens 180° gemeinsam um die in Längsrichtung verlaufende Achse verschwenkbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einem Kraftfahrzeugsitz der als bekannt vorausgesetzten Art ( EP 1 040 961 A1 ) ist das Sitzteil gemeinsam mit der auf das Sitzteil vorgeklappten Rückenlehne um eine seitliche, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Klappachse gegenüber der waagerechten Gebrauchsstellung um 90° in eine vertikale Staustellung umklappbar. Die bekannte Konstruktion dient also lediglich dazu, den im Gebrauchszustand durch den Sitz eingenommenen Raum weitgehend frei zu machen mit der Folge, daß der Fahrzeugboden als Auflagefläche für zu transportierende Güter benutzt werden kann.

Es ist weiterhin eine Sitzanordung bekannt ( DE 44 22 920 A1 ), bei der die Rückenlehne in eine annähernd horizontale Lage verschwenkbar am Sitzteil angelenkt ist. Das Sitzteil kann um eine quer zur Fahrtrichtung an seiner Vorderkante verlaufende Achse in eine Staulage verschwenkt werden. In dieser Staulage sind Sitzteil und Rückenlehne gestreckt ausgerichtet. Damit die Rückseite der Rückenlehne und die Unterseite des Sitzteils in einer gemeinsamen Ebene mit dem Boden des Laderaums liegen können, muß die quer zur Fahrtrichtung verlaufende Achse in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar gelagert sein. Die Längsführung einer Achse ist aufwendig.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeugsitz der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß die Rückseite der Rückenlehne und die Unterseite des Sitzteils zur Vergrößerung des Laderaums und zur Fortsetzung des Laderaumbodens mit einer gemeinsamen, ebenen Fläche auf einfache Weise in die den Laderaum vergrößernde Position verlagerbar sind.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz unterscheidet sich von üblicherweise verwendeten Sitzen nur durch zwei Lagerstellen für eine in Sitzlängsrichtung verlaufende Achse. An dem Kraftfahrzeugsitz brauchen keine weiteren Veränderungen vorgenommen zu werden. Die Handhabung zur Überführung des Kraftfahrzeugsitzes in eine Staulage ist sehr einfach und leicht.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Zur Erhöhung der Tragfähigkeit und der Steifigkeit kann der Kraftfahrzeugsitz mit einklappbaren Stützfüßen versehen sein. Der Freiraum zum ungehinderten Schwenken des Kraftfahrzeugsitzes kann auf einfache Weise durch karosseriefest angeordnete Lenker gebildet werden.

Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
1 – eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugsitzes;
2 – eine Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes nach 1 in gestreckter horizontaler Lage;
3 – eine schematische Frontansicht des Kraftfahrzeugsitzes nach 2;
4 – die schematische Frontansicht des Kraftfahrzeugsitzes nach 3 in einer um eine in Sitzlängsrichtung verlaufende Achse teilweise geschenkten Position;
5 – die schematische Frontansicht des Kraftfahrzeugsitzes nach 3 in einer um 180° geschwenkten Position;
6 – eine schematische Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes in der Position gemäß 5.
Ein Kraftfahrzeugsitz weist ein Sitzteil 2 mit einer Oberseite 2a und einer Unterseite 2b sowie eine Rückenlehne 3 mit einer Frontseite 3a und einer Rückseite 3b auf. In der in 1 dargestellten Gebrauchslage sind die Oberseite 2a des Sitzteils 2 und die Frontseite 3a der Rückenlehne 3 einem Sitzbenutzer zugewandt. Die Rückenlehne 3 ist gemäß 2 um eine horizontale Querachse 4 in eine horizontale Lage verschwenkbar, in der das Sitzteil 2 und die Rückenlehne 3 gestreckt zueinander liegen.
Das Sitzteil 2 ist auf einer in Sitzlängsrichtung verlaufenden Achse 5 verschwenkbar gelagert. Die Achse 5 ist in der Symmetrieebene des Sitzteils 2 angeordnet. Sie ist in einem Tunnel 2c an der Unterseite 2b des Sitzteils 2 untergebracht und mit ihren beiden Enden in je einem Lenker 6 gelagert. Jeweils ein Lenker 6 erstreckt sich vor und hinter dem Sitzteil 2. Die Lenker 6 sind, wie 3 zeigt, als Winkelhebel ausgebildet, deren einer Lenkerarm 6b die Achse 5 mit einer seitlichen Schwenkachse 6a verbindet, die parallel zur Achse 5 an einer Karosserie 1 befestigt ist. In der Gebrauchslage stützt sich der Lenker 6 über einen zweiten Lenkerarm 6c an einer Seitenwand der Karosserie 1 ab.
Zum Verschwenken des Sitzteils 2 um 180° zusammen mit der Rückenlehne 3 wird der Kraftfahrzeugsitz in seiner gestreckten Lage, wie in 4 dargestellt, um die Schwenkachse 6a soweit hochgeschwenkt, daß das Sitzteil 2 und die Rückenlehne 3 frei um die Achse 5 gewendet werden können. Danach wird, wie 5 zeigt, der Kraftfahrzeugsitz bis zur Wiederanlage des Lenkerarms 6c an der Karosserie 1 abgesenkt. In dieser Position liegen die Unterseite 2b des Sitzteils 2 und die Rückseite 3b der Rückenlehne 3 mit einem Laderaumboden 1a in einer gemeinsamen Ebene. Auf diese Weise ergibt sich also eine ebene und durchgehende Ladefläche für einen vergrößerten Laderaum. In der Gebrauchslage des Kraftfahrzeugsitzes muß während dessen Benutzung ein Verschwenken des Sitzteils 2 um die Achse 5 sicher verhindert sein. Dazu kann das Sitzteil 2 gegenüber der Karosserie 1 oder den Lenkern 6 verriegelt sein. Das Sitzteil 2 kann jedoch auch an seiner Unterseite mit einklappbaren Stützfüßen versehen sein, die sich in Gebrauchslage des Kraftfahrzeugsitzes auf dem Boden der Karosserie abstützen.

Claims

Kraftfahrzeugsitz, insbesondere Fondsitz, mit einem Sitzteil (2) und einer daran um eine Querachse (4) bis in Horizontallage klappbar angelenkten Rückenlehne (3), mit dem Benutzer zugewandter Front- (3a) bzw. Oberseite (2a) und mit einer dieser jeweils gegenüberliegenden Rück- (3b) bzw. Unterseite (2b), wobei Sitzteil und Rükkenlehne gemeinsam um eine in Längsrichtung des Sitzteils verlaufende Achse verschwenkbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzteil (2) und die Rückenlehne (3) in gestreckter, horizontaler Ausrichtung über mindestens 180° gemeinsam um die in Längsrichtung verlaufende Achse verschwenkbar sind.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Längsrichtung verlaufende Achse (5) in der Längsmittelebene des Kraftfahrzeugsitzes verläuft.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in Längsrichtung verlaufende Achse karosseriefest angeordnet ist.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in Längsrichtung verlaufende Achse (5) verlagerbar ist.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (5) durch erste Endbereiche von zueinander parallelen und senkrecht zu ihr sich erstreckenden Lenkern (6) verläuft, die mit zweiten Endbereichen an einer gemeinsamen Schwenkachse (6a) karosseriefest angelenkt sind.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker (6) in Fahrtrichtung vor und hinter dem Sitzteil (2) angeordnet sind.
Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkwinkel der Lenker (6) in einer Schwenkrichtung derart begrenzt ist, daß die Achse (5) nur bis in eine der Gebrauchslage des Sitzteils (2) entsprechende Lage verschwenkbar ist.
Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stützfuß an mindestens einer Seite des Sitzteils in dieses einklappbar angelenkt ist.