DE10218958A1 - Verfahren und Vorrichtung zum gewichtskontrollierbaren Befüllen von Kokillen an Nicht-Eisen-Gießmaschinen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum gewichtskontrollierbaren Befüllen von Kokillen an Nicht-Eisen-GießmaschinenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gewichtsgenauen Befüllen von Kokillen einer Nicht-Eisen-Gießmaschine, beispielsweise einer Kupferanoden-Gießmaschine oder einer Zinkanoden-Gießmaschine, die zur Produktion im vollmechanischen Gießbetrieb als Gießräder ausgebildet und mit den Kokillen bestückt sind. Um die erstrebte Qualität der gegossenen Anoden hinsichtlich ihres exakten Stückgewichtes sowie hinsichtlich der genauen Planparallelität ihrer Begrenzungsflächen zu erzielen, wird folgendes vorgeschlagen: DOLLAR A In einem ersten Schritt wird flüssiges Metall in einem geregelten Massenstrom unter Ermittlung der kontinuierlichen dynamischen Gewichtszunahme in eine Zwischenmulde (4, 4') eingeleitet. In einem zweiten Schritt wird durch Kippen der Zwischenmulde (4, 4') flüssiges Metall abwechselnd nach jeweils einer Seite in eine dort vorhandene Dosiermulde (5, 5') aufgegeben. Nach Befüllen der ersten Dosiermulde (5) wird die Zwischenmulde (4) in Richtung der zweiten Dosiermulde (5') gekippt und gleichzeitig wird die Masse einer Anode aus der zuerst befüllten Dosiermulde durch eine kontrollierte Kippbewegung in eine der am Gießrand (9, 9') angeordneten Kokillen (10, 10') vergossen. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gewichtsgenauen Befüllen von Kokillen einer Nicht-Eisen-Gießmaschine, beispielsweise einer Kupferanoden-Gießmaschine oder einer Zinkanoden-Gießmaschine, die zur Produktion im vollmechanischen Gießbetrieb als Gießräder ausgebildet sind und mit den Kokillen bestückt sind. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
- Im Unterschied zu der Herstellung einzelner Gussstücke beispielsweise solcher in relativ geringer Stückzahl aus Sandformen, werden Anoden aus NE-Metallen mit vergleichsweise hohen Stückzahlen im vollmechanischen Gießbetrieb unter Verwendung von vielfach einsetzbaren Kokillen aus Gusseisen, Kupfer bzw. Stahl produziert. Als kennzeichnende Merkmale für die erstrebte Qualität der Anoden wird das exakte Stückgewicht sowie die genaue Planparallelität von deren Oberflächen betrachtet.
- Die konstante Einhaltung dieser Parameter wird besonders vorteilhaft bei der Verwendung von mit Gießrädern ausgestatteten Gießmaschinen erreicht. Dabei sind im peripheren Bereich beispielsweise eines oder zweier mit Kokillen bestückter Gießräder ortsfest gegenüberliegende Gießmulden in kippbarer Anordnung vorgesehen, die abwechselnd bei darunter durchlaufenden Kokillen mit Gießmetall gefüllt und danach in jeweils eine Kokille bei deren Stillstand ausgekippt werden.
- Das bekannte Produktionsverfahren findet seine natürlichen Grenzen mit der Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den stehenden Gießmulden und den diese Gießmulden mit dem Gießrad unterlaufenden Kokillen. Die Geschwindigkeitsdifferenz erzwingt das maximal erreichbare Ausbringen von Anodenguß nach Stückgewicht, Stückmenge und Stückqualität, insbesondere in Abhängigkeit von der erforderlichen Standzeit des Gießrades sowie den Bewegungszeiten einschließlich der Zeiten für Beschleunigungen und Verzögerungen.
- Hierbei errechnet sich die Taktzeit, d. h. der Zeitraum zwischen dem Positionieren beispielsweise zweier Kokillen, aus der Standzeit des Gießrades zwecks Befüllung, Inspektion und Entnahme, und den Bewegungszeiten, Beschleunigen bzw. Verzögerungen, wobei eine Überlagerung der Bewegungszeiten sowie der Befüllung erfolgt.
- Aus dem Dokument DE 19 56 076 A1 ist ein Verfahren und eine Anlage zum Erzeugen einer höheren Anzahl von Kupfer-Anodenplatten bekannt. Hierzu werden Gießräder eingesetzt, deren Gießformen nacheinander an einer Umfangsstelle mit Kupferschmelze gefüllt und dann um einen Gießformabstand weitergedreht werden. In kurzen Abständen werden dosierte Schmelzenmengen aus einer einzigen Entnahmestelle in mindestens zwei Gießräder abwechselnd gegeben, so dass das eine Gießrad weitergedreht wird solange an dem anderen Gießrad der Abgießvorgang läuft.
- Zum gewichtsgenauen Gießen von Kupfer-Anodenplatten in den jeweiligen Gießformen eines Gießrades ist aus der deutschen Auslegeschrift 20 11 698 bekannt, dass Sollgewicht der Anodenplatten vor dem Eingeben des Gießmetalles in eine Gießform unabhängig vom Istgewicht einer vorhergehend gegossenen Anodenplatte durch Abwägen einer absolut einstellbaren Teilmenge von einer das Zweibis Dreifache der Teilmenge betragenden Gesamtmenge zu bestimmen.
- Ausgehend vom vorbeschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Betriebsverfahren sowie eine verbesserte Bauart für Nicht-Eisen-Gießmaschinen anzugeben, um die Produktqualität zu erhöhen sowie eine gewichtsgenaue Kokillenbefüllung zu erzielen.
- Die vorgenannte Aufgabe wird bei einem Verfahren der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, wonach in einem ersten Schritt flüssiges Metall in einem geregelten Massenstrom unter Ermittlung der kontinuierlichen, dynamischen Gewichtszunahme in eine Zwischenmulde eingeleitet wird und in einem zweiten Schritt durch Kippen der Zwischenmulde flüssiges Metall abwechselnd nach jeweils einer Seite in eine dort vorhandene Dosiermulde aufgegeben und nach Befüllen der ersten Dosiermulde die Zwischenmulde in Richtung der zweiten Dosiermulde gekippt und gleichzeitig die Masse einer Anode aus der zuerst befüllten Dosiermulde durch eine kontrollierte Kippbewegung in eine der am Gießrad angeordneten Kokille vergossen wird.
- Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens kann ein vollmechanischer Gießbetrieb mit vergleichsweise hohen Stückzahlen unter Verwendung von vielfach wieder einsetzbaren Kokillen aus Gusseisen, Kupfer bzw. Stahl gewährleistet werden, wobei die gegossenen Anoden ein exaktes Stückgewicht sowie eine möglichst genaue Einhaltung der Planparallelität von deren Begrenzungsflächen erhalten, also diejenigen Merkmale, die die erstrebte Qualität der gegossenen Anoden kennzeichnen.
- In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Vergießen des flüssigen Metalls in bevorzugt drei Phasen eingeteilt wird, wonach in einer ersten Phase das flüssige Metall zunächst mit einem relativ geringen Massenstrom in eine Kokille gegossen wird und in einer zweiten Phase nach Erreichen einer vorbestimmten Metallmasse oder Metallgewichtes ein gleichmäßiges Befüllen der Kokille mit einem relativ höheren Massestrom vorgenommen wird, und in einer dritten Phase nach erneutem Erreichen eines vorbestimmten Gewichts an Metallschmelze die gewichtsgenaue Feinbefüllung mit reduziertem Massestrom erfolgt. Infolge der erfindungsgemäßen Einteilung des Vergießens des flüssigen Metalls in drei Phasen wird ein Spritzen und Überschwappen des Metalls vermieden sowie Auswaschungen an den Kokillen reduziert.
- In Fortbildung der Erfindung ist vorgesehen, das wechselweise nur jeweils die eine Dosiermulde aus der Zwischenmulde befüllt wird, währenddessen mit der anderen Dosiermulde die gewichtsgenaue Feinbefüllung einer Kokille erfolgt. Bei dreieckförmiger Anordnung der Dosiermulden an einem Gießrad erfolgt erst nach Befüllen beider Dosiermulden das Positionieren der nächsten beiden leeren Kokillen.
- Bei Y-förmig angeordneten Dosiermulden an zwei Gießrädern erfolgt bereits nach Abschluß des Befüllvorganges einer Dosiermulde das Positionieren der nächsten leeren Kokille unter der jeweils aktuell befüllten Dosiermulde.
- Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass der Zeitraum zwischen dem Positionieren zweier Kokillen aus Standzeiten eines Gießrades und Bewegungszeiten für positive oder negative Beschleunigung beispielsweise für Befüllen, Inspektion oder Entnahme, als sogenannte Taktzeit errechnet wird, wobei eine Überlagerung der Bewegungszeiten und insbesondere der Befüllung berücksichtigt wird. Hierdurch wird insbesondere ein Überschwappen der Schmelze über die Toleranzen der Schaukel- bzw. Schwappränder der Kokillen vermieden und es können planparallele Anodenflächen gewährleistet werden.
- Schmelze über die Toleranzen der Schaukel- bzw. Schwappränder der Kokillen vermieden und es können planparallele Anodenflächen gewährleistet werden.
- Zur Durchführung des Betriebsverfahrens wird bei einer Gießmaschine mit den im Oberbegriff von Anspruch 7 genannten Merkmale vorgeschlagen, dass diese die folgenden Komponenten umfaßt:
Unter jedem Ausguß eines Metallschmelzofens sind zur begrenzbaren Aufnahme von Metallschmelze Zwischenmulden mit quergerichteten Auslässen vorgesehen, die in ortsfester Anordnung um ihre horizontale Längsachse nach beiden Seiten kippbar sind sowie eine im Abstand einer vertikalen Projektion unter jeder Auslassöffnung um eine Querachse ankippbar angeordnete Dosiermulde, ferner je eine im Abstand einer vertikalen Projektion unter jeder Ausgießkante einer Dosiermulde an einem Gießrad angeordnete Kokille aus Gusseisen, Kupfer oder Stahl. - In Ausgestaltung der Gießmaschine ist vorgesehen, dass am vorderen Auslass jeder Dosiermulde eine treppenförmige Ausgießkante ausgebildet ist.
- In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung der Gießmaschine wird vorgeschlagen, dass Hydraulikzylinder angeordnet sind zum Ankippen jeder Zwischenmulde um ihre Längsachse sowie zum Ankippen jeder Dosiermulde um ihre Querachse. Zum gewichtsgenauen Befüllen der Kokillen eines Gießrades werden Wägezellen eingesetzt zum aktuellen Erfassen des Gewichtsinhalts der Zwischenmulden sowie zum aktuellen Erfassen des Gewichtsinhalts der Dosiermulden.
- Nachfolgend wird die Erfindung in schematischen Zeichnungen einer bevorzugten Ausführungsform gezeigt, wobei aus den Zeichnungen weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung entnehmbar sind.
- Es zeigen:
- Fig. 1 in Draufsicht die Eingießvorrichtung einer Metall-Gießmaschine mit zwei Gießrädern in V-förmiger Anordnung der Dosiermulden;
- Fig. 2 die Eingießvorrichtung mit einem Gießrad bei einer Delta-förmigen Anordnung von einem Paar Dosiermulden, ebenfalls in Draufsicht;
- Fig. 3 eine Dosiermulde in Rückansicht;
- Fig. 4 die Dosiermulde in Horizontalposition einer Seitenansicht;
- Fig. 5 die Seitenansicht einer Dosiermulde in Entleerungs-Kippposition;
- Fig. 6 eine vergrößerte Schnittdarstellung vom vorderen Ausguss einer Dosiermulde;
- Fig. 7 eine Seitenansicht einer Zwischenmulde mit Schwenklagerung;
- Fig. 8 die Zwischenmulde mit Schwenklagerung und Schwenkantrieb in Rückansicht;
- Fig. 9 eine perspektivische Darstellung der Eingießvorrichtung.
- Die Draufsicht der Fig. 1 zeigt die wesentlichen Funktionselemente einer Metall- Gießmaschine 9, 9' in funktioneller V-Verbindung der Dosiermulden 5, 5' mit einer Zwischenmulde 4. Diese ist mit Hilfe einer Kipplagerung ihrer Achse x-x nach beiden Seiten kippbar und entleert dabei Metallschmelze über die Auslässe 6, 6' in die Dosiermulden 5, 5'. Als Mittel zum Kippen sind an einer Seite einer Dosiermulde vorzugsweise positionsregelbare Hydraulikzylinder 12, 12' angeordnet. Die Zwischenmulde 4 ist an zwei Punkten auf einem Rahmen 16 um ihre Längsachse x-x schwenkbar gelagert, wobei als dritter Befestigungspunkt ein Hydraulikzylinder 11 verwendet ist. Der Rahmen 16 ist ebenfalls auf wenigstens drei Punkten auf Wägezellen 13, 13' und 13" gelagert. Dabei sind die Wägezellen innerhalb des Gesamtsystems so angeordnet, dass keine Querkräfte auf die Wägezellen einwirken und somit keine Fehlmessungen auftreten.
- Die Dosiermulden 5, 5' sind mittels ihrer Querachsen y-y kippbar aus der Horizontalposition in eine Entleerungsposition nach vorne neigbar gelagert. Nach Kippen der Zwischenmulde in der Längsachse x-x wird Schmelze nach jeweils einer Seite über einen der Auslässe 6, 6' in die zugeordnete Dosiermulde 5, 5' abgefüllt (Fig. 3 und Fig. 5)
- Aus diesen Dosiermulden wird gewichtsgeregelt Schmelze in jeweils eine Kokille 10, 10' abgegeben, die an der Peripherie jeden Gießrades 9. 9' an diesem drehbar vorgesehen ist. Dabei wird eine Menge flüssigen Metalls mit exaktem Gewicht durch Kippen der Zwischenmulde 4, 4' abwechselnd nach jeweils einer Seite mittels der Hubzylinder 11, 11' aufgegeben. Gleichzeitig wird eine Anode aus der zuerst befüllten Dosiermulde 5, 5' durch eine kontrollierte Kippbewegung in eine der am Gießrand 9, 9' angeordneten Kokillen 10, 10' vergossen.
- In dieser ersten Phase wird das flüssige Metall zunächst mit relativ geringem Massestrom in eine Kokille gegossen, um dadurch Spritzen bzw. Überschwappen zu vermeiden. In einer anschließenden Phase erfolgt nach Erreichen eines vorgegebenen Zwischengewichtes ein gleichmäßiges Befüllen der Kokillen 10, 10' mit einem höheren Massestrom. Nachdem in einer abschließenden Phase erneut ein vorgebbares Metall-Gußgewicht erreicht ist, erfolgt zuletzt eine gewichtsgenaue Feinbefüllung in der dritten Phase. Hierfür ist der Abreißpunkt des Metallflusses so gewählt, dass die vorgegebene Gewichtstoleranz eingehalten wird. Hierfür maßgebende Parameter sind:
- - Anodengewichte
- - unterschiedliche Ausgangsmengen einer Dosiermulde
- Dabei ist mit Vorteil die Ausgießkante 8, 8' der Dosiermulde 5, 5' derart ausgebildet, dass die kinetische Energie des Gießstrahls beim Kippen möglichst weitgehend reduziert wird und die Schmelze möglichst senkrecht in die Kokille einläuft wie dies in Fig. 5 dargestellt ist. Im Wechsel wird dabei jeweils eine Dosiermulde 5, 5' aus der Zwischenmulde 4 gefüllt, während mittels der anderen Dosiermulde die gewichtsgenaue Feinbefüllung der ersten Kokille 10, 10' erfolgt.
- Hierbei erfolgt das Positionieren der nächsten leeren Kokillen 10 erst nach dem vorhergehenden Befüllen der beiden Dosiermulden 10, 10', und andererseits erfolgt das Positionieren der nächsten Kokille unter der jeweils aktuell befüllten Dosiermulde.
- Für das Positionieren ist zu beachten, dass bei gegebenen positiven und negativen Beschleunigungszuständen des Gießrades 9, 9' die Schaukelränder der Anoden in zulässigen Toleranzen gehalten sind, und das Erzeugen planparalleler Anodenflächen gewährleistet ist.
- Die Taktzeiten zwischen dem Positionieren zweier Kokillen errechnen sich aus der Standzeit des Gießrades 9, 9', z. B. für Befüllung, Inspektion sowie Entnahme und den Bewegungszeiten wie positive bzw. negative Beschleunigung, wobei eine Überlagerung der Bewegungszeiten und der Zeiten für die Befüllung erfolgt.
- Ergänzend zur vorstehenden Beschreibung bleibt nachzutragen, dass oberhalb der eigentlichen Eingießvorrichtung 1, ein beliebig ausgebildeter Container 3' für Metallschmelze 3 vorgesehen ist, der einen beim neigen desselben gebündelten Strahl von flüssigem Metall in eine Zulaufrinne 20 austreten läßt, der die Zwischenmulde 4, 4' befüllt wie Fig. 3 zeigt. Eine aktuelle Gewichtskontrolle erfolgt dabei durch Lagerung der bzw. des Tragrahmen(s) 15 bzw. 15 und 16 auf den drei Wägezellen 13, 13' und 13". Fig. 4 zeigt eine auf dem Schwenklager y-y gelagerte und mit dem Kippzylinder 12 in Kippneigung gem. Fig. 5 anstellbare Dosiermulde Wägezellen 13, 13' und 13". Fig. 4 zeigt eine auf dem Schwenklager y-y gelagerte und mit dem Kippzylinder 12 in Kippneigung gem. Fig. 5 anstellbare Dosiermulde 5, 5' mit einer vorderen Ausgusstülle 7 in einer vergrößerten Darstellung gem. Fig. 6. Die Fig. 7 und Fig. 8 zeigen aus unterschiedlicher Blickrichtung die seitenkippbare Zwischenmulde 4, 4', wobei für die Zeichnungen gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen verwendet werden.
- Im Folgenden wird das Betriebsverfahren für die zuvor beschriebene Gießmaschine erläutert. Es umfaßt folgende Verfahrensschritte:
- a) eine Menge flüssigen Metalls wird mit vorbestimmbarem Gewicht aus einem Anodenofen in eine Zwischenmulde 4, 4' einer Eingießvorrichtung geleitet, wobei der Massenstrom des flüssigen Metalls über die einstellbare Öffnung einer Ofenklappe geregelt wird. Als Regelgröße dient dabei das kontinuierlich ermittelte Gewicht der dynamisch zunehmenden Masse der Schmelze in die Zwischenmulde 4, 4'.
- b) durch Kippen der Zwischenmulde 4, 4' um ihre Längsachse, abwechselnd nach beiden Seiten mittels z. B. der Kippzylinder 11 wird flüssiges Metall jeweils in ein Paar Dosiermulden 5, 5' eingeleitet, wobei nach Befüllen der ersten Dosiermulde 5 nach Gewichtsprogramm die Zwischenmulde 4' in Richtung der zweiten Dosiermulde 5' gekippt und das vorgegebene Gewicht einer zu gießenden Anode in die Dosiermulde 5' vergossen wird, wobei durch Wägemittel 13 die Masse des flüssigen Metalls in der Zwischenmulde 4' ebenso wie in den Dosiermulden streng kontrolliert und damit die Befüllung der Mulden geregelt wird.
- Das Entleeren der Dosiermulden 5, 5' in jeweils eine Kokille 10 des Gießrades 9 erfolgt durch Anheben des hinteren Bereichs einer Dosiermulde 5 durch Hydraulikzylinder 12, 12' mittels (nicht angezeigter) Positionsregelung. Dabei werden die Mulden 5, 5' über die Achsen y-y in eine Entleerungs-Schräglage angekippt.
- Der Befüllvorgang der Kokille aus einer Dosiermulde wird in drei Phasen durchgeführt:
- 1. Phase 1) flüssiges Metall wird zunächst relativ langsam, d. h. mit geringem Massenstrom in jeweils eine Kokille 10 vergossen. Dadurch wird bei kurzzeitiger Durchsatzreduzierung Spritzen bzw. Überschwappen des Metalls vermieden, sowie Auswaschungen an den Kokillen unter Standzeitverlängerung reduziert.
- 2. Phase 2) nach Erreichen eines vorgegebenen Gewichts von flüssigem Metall in eine zuordenbare Kokille 10 erfolgt nunmehr ein gleichmäßiges Befüllen mit einem höheren Massestrom.
- 3. Phase 3) nach erneutem Erreichen eines vorbestimmten Gewichts an
flüssigem Metall in der zuordenbaren Kokille 10 erfolgt eine
gewichtsexakte Rest-Feinbefüllung der zugeordneten Kokille 10.
Hierfür wird der Abreißpunkt der Schmelzenströmung so gewählt, dass die Gewichtstoleranz eingehalten wird. Abhängige Verfahrensparameter hierfür sind:- - Anodengewichte
- - unterschiedliche Ausgangsmengen von Schmelze in einer Dosiermulde 5
- - Geometrie der Dosiermulde
- - dabei ist die Ausgießkante 8, 8' der Dosiermulde 5, 5' so gestaltet, dass die kinetische Energie beim Kippvorgang reduziert wird und die Schmelze möglichst senkrecht in die Kokille einfließt.
- Im Wechselspiel wird nun jeweils eine Dosiermulde 5 bzw. 5' aus der Zwischenmulde 4, 4' befüllt, währenddessen mit der anderen Dosiermulde 5' die gewichtsgenaue Feinbefüllung einer Kokille erfolgt. Bezugszeichenliste 1 Eingießvorrichtung
3 Container/Metallschmelze
4 Zwischenmulde
5 Dosiermulde
6 Auslass
7 vorderer Auslass
8 Auslasskanten
9 Gießräder
10 Kokillen
11 Mittel zum Kippen der Zwischenmulde
12 Mittel zum Kippen der Dosiermulden
13 Mittel zum Wägen Inhalt Zwischenmulden
14 Mittel zum Wägen Inhalt Dosiermulden
15 Tragrahmen-Unterteil
16 Tragrahmen-Oberteil
17 Gestell
18 Schwenklager
19 Lagerstützen
20 Zulaufrinne
Claims (10)
1. Verfahren zum gewichtsgenauen Befüllen von Kokillen einer Nicht-Eisen-
Gießmaschine, beispielsweise einer Kupferanoden-Gießmaschine oder
einer Zinkanoden-Gießmaschine, die zur Produktion im vollmechanischen
Gießbetrieb als Gießräder ausgebildet sind und mit Kokillen bestückt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem ersten Schritt flüssiges Metall in einem geregelten
Massenstrom unter Ermittlung der kontinuierlichen dynamischen
Gewichtszunahme in eine Zwischenmulde (4, 4') eingeleitet wird und in einem zweiten
Schritt durch Kippen der Zwischenmulde (4) flüssiges Metall abwechseln
nach jeweils einer Seite in eine dort vorhandene Dosiermulde (5, 5')
aufgegeben wird und nach Befüllen der ersten Dosiermulde (5) die
Zwischenmulde (4) in Richtung der zweiten Dosiermulde (5') gekippt und
gleichzeitig die Masse einer Anode aus der zuerst befüllten Dosiermulde
durch eine kontrollierte Kippbewegung in eine der am Gießrad (9, 9')
angeordneten Kokillen (10, 10') vergossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Massenstrom beim Vergießen in bevorzugt drei Phasen
eingeteilt wird, wonach in der ersten Phase das Gießmaterial zunächst mit
einem relativ geringen Massenstrom in eine Kokille gegossen wird und in
einer zweiten Phase nach Erreichen einer vorbestimmbaren Metallmasse
oder Metallgewichtes ein gleichmäßiges Füllen der Kokille (10) mit einem
relativ höheren Massestrom vorgenommen wird und in einer dritten Phase
nach erneutem Erreichen eines vorbestimmten Gewichts an
Metallschmelze die gewichtsgenaue Feinbefüllung mit reduziertem Massestrom
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass wechselweise nur jeweils die eine Dosiermulde (5) aus der
Zwischenmulde (4) befüllt wird, währenddessen mit der anderen Dosiermulde
(5') die gewichtsgenaue Feinbefüllung einer Kokille (10) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei dreieckförmiger Anordnung der Dosiermulden an einem Gießrad
erst nach Befüllen beider Dosiermulden das Positionieren der nächsten
beiden leeren Kokillen erfolgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Y-förmiger Anordnung der Dosiermulden an zwei Gießrädern
bereits während des Befüllvorganges einer Dosiermulde (5) das
Positionieren der nächsten leeren Kokillen unter der jeweils aktuell befüllten
Dosiermulde (5) erfolgt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zeitraum zwischen dem Positionen zweier Kokillen (10, 10') aus
Standzeiten eines Gießrades (9, 9') und Bewegungszeiten für positive
oder negative Beschleunigungen z. B. für Befüllen, Inspektion oder
Entnahme, als sogenannte Taktzeit errechnet wird, wobei eine Überlagerung
der Bewegungszeiten und insbesondere der Befüllung berücksichtigt wird.
7. Gießmaschine zur Durchführung von Gießvorgängen zur Erzeugung von
Anoden aus Nicht-Eisen-Metall, wie Kupfer- oder Zinkanoden gemäß den
vorhergehenden Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass unter einem Ausguss eines Metallschmelzofens zur begrenzbaren
Aufnahme von Metallschmelze (3) wenigstens eine Zwischenmulde (4, 4')
mit nach beiden Seiten quergerichteten Auslässen (6, 6') vorgesehen ist,
die in ortsfester Anordnung um ihre horizontale Längsachse (x-x) kippbar
ist ferner je eine im Abstand einer vertikalen Projektion unter jedem
Auslass (6, 6') um eine Querachse (y-y) ankippbar angeordnete Dosiermulde
sowie je eine im Abstand einer vertikalen Projektion unter jeder
Ausgießkante (8, 8') einer Dosiermulde (5, 5') an einem Gießrad (9, 9')
angeordnete Kokille (10, 10') aus Gusseisen, Kupfer oder Stahl.
8. Gießmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine am vorderen Auslass (7, 7') jeder Dosiermulde (5) ausgebildete,
treppenförmige Ausgießkante (8, 8') vorgesehen ist.
9. Gießmaschine nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel, z. B. Hydraulikzylinder (11, 11') zum Ankippen jeder
Zwischenmulde (4, 4') um ihre Längsachse (x-x) sowie Mittel, beispielsweise
Hydraulikzylinder (12, 12') zum Ankippen jeder Dosiermulde (5, 5') um ihre
Querachse (y-y) vorgesehen sind.
10. Gießmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel, z. B. Wägezellen (13, 13' und 13") zum aktuellen Erfassen des
Gewichtsinhalts der Zwischenmulden (4, 4') sowie Mittel, z. B. Wägezellen
(14, 14' und 14") zum aktuellen Erfassen des Gewichtsinhalts der
Dosiermulden (5, 5') vorgesehen sind.
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