DE102004056525B4 - Vorrichtung und Verfahren zum Gießen von Formteilen - Google Patents

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Abstract

Vorrichtung (1) zum Gießen von Formteilen (2), die mindestens einen Aufnahmebehälter (3) für geschmolzenes Material aufweist, aus dem ein vorgegebenes Volumen des geschmolzenen Materials über eine Ausgussöffnung (4) in eine Kokille (5) ausgegossen werden kann, wobei sich die Ausgussöffnung (4) des Aufnahmebehälters (3) über eine definierte Breite (B) erstreckt und eine Abflusskante (6) definiert und wobei eine Anzahl Kokillen (5, 5', 5'', 5''') sowie Mittel (7) vorhanden sind, mit der eine Relativbewegung (v) zwischen Aufnahmebehälter (3) und Kokillen (5, 5', 5'', 5''') erzeugt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung (K) der Abflusskante (6) und die Richtung (R) der Relativbewegung (v) einen Winkel (α) einschließt, der zwischen 45° und 90° liegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Gießen von Formteilen, die mindestens einen Aufnahmebehälter für geschmolzenes Material aufweist, aus dem ein vorgegebenes Volumen des geschmolzenen Materials über eine Ausgussöffnung in eine Kokille ausgegossen werden kann, wobei sich die Ausgussöffnung des Aufnahmebehälters über eine definierte Breite erstreckt und eine Abflusskante definiert und wobei eine Anzahl Kokillen sowie Mittel vorhanden sind, mit der eine Relativbewegung zwischen Aufnahmebehälter und Kokillen erzeugt werden kann. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Gießen eines Formteils mit einer solchen Vorrichtung.
  • Zum Gießen, beispielsweise von plattenförmigen Elementen wie Anoden- oder Kathoden, sind Gießkarusselle bekannt. Die für das Gießen eingesetzten Kokillen haben eine Kavität, die der Form des zu gießenden Formteils entspricht. Eine Anzahl Kokillen sind entlang einer Kreisbahn um einen Aufnahmebehälter herum angeordnet, in dem geschmolzenes Metall enthalten ist.
  • Eine vorbekannte Ausführungsform eines solchen Gießkarussells ist in 1 zu sehen. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Gießvorrichtung 1. Die Gießvorrichtung hat einen Aufnahmebehälter 3, der auf einem Tragelement 9 angeordnet ist, dessen Oberteil 10 kippbar ausgebildet ist. Vor dem Gießvorgang ist geschmolzenes Material bis zu einem definierten Pegelstand in den Aufnahmebehälter 3 eingegossen worden. Beim Kippen des Aufnahmebehälters 3 läuft das geschmolzene Material über eine Ausgussöffnung 4 aus dem Aufnahmebehälter 3 aus und ergießt sich in die Kavität 8 der Kokille 5, in der das Formteil 2 hergestellt wird. Nach dem Zurückschwenken des Aufnahmebehälters wird neues geschmolzenes Metall in den Aufnahmebehälter 3 gegossen, wofür eine nicht dargestellte Vorrichtung eingesetzt wird.
  • Die Ausgussöffnung 4 hat dabei eine an ihrem der Kokille 5 zugewandten Ende eine Abflusskante 6, über die die Schmelze in die Kavität 8 der Kokille 5 läuft. Die Abflusskante 6 erstreckt sich dabei – zumeist geradlinig – über die Breite B der Ausgussöffnung 4. Beim Kippen des Aufnahmebehälters 3 fließt die Schmelze also als flacher Strahl in die Kavität. Die Breite B der Ausgussöffnung ist dabei nur unwesentlich kleiner als die Aufnahmebreite D der Kokille 5, die im skizzierten Falle der Breite der herzustellenden Platte entspricht.
  • Unmittelbar nach dem Eingießen der für die Ausbildung des Formteils benötigten Menge Schmelze wird eine neue, noch freie Kokille 5 nach Art eines Karussells unter den Aufnahmebehälter 3 gefahren. D. h. eine in 1 nicht dargestellte Drehvorrichtung bewegt die in der Figur skizzierte Kokille 5 in Umfangsrichtung U um die Drehachse A, so dass sie aus dem Bereich des Aufnahmebehälters 3 gerät; gleichzeitig wird die nächste, noch leere Kokille 5 in Position gefahren, d. h. in die Stellung, die in 1 skizziert ist.
  • Die Fließrichtung F der Schmelze vom Aufnahmebereich des Aufnahmebehälters 3 über die Ausgussöffnung 4 bis in die Kokille 5 ist dabei in Richtung eines Radiusstrahls des Karussells ausgerichtet.
  • Das Karussell dreht also getaktete eine Anzahl der kreisförmig um den Aufnahmebehälter 3 herum angeordnete Kokillen, so dass die einzelnen Kokillen nacheinander mit Schmelze gefüllt werden. Gefüllte Kokillen sowie das sich in ihnen befindliche Material können Abkühlen, so dass das Material erstarrt, bevor das Formteil 2 dann aus der Kokille 5 entformt werden kann.
  • Eine solche Lösung ist auch in der DE 10218958 A1 beschrieben. Hier werden zwei nebeneinander angeordnete Gießkarusselle von einer zwischen Ihnen angeordneten Versorgungseinheit mit Schmelze versorgt. Dabei werden abwechselnd zwei Aufnahmebehälter für Schmelze von einer zentralen Zwischenmulde aus versorgt. Das Ausbringen der Schmelze von den Aufnahmebehältern erfolgt durch ein Kippen des Behälters, wobei die Ausrichtung der Abflusskante des Aufnahmebehälters in Richtung der Relativbewegung zwischen Aufnahmebehälter und Kokille liegt, nämlich in Tangentialrichtung an die Kreisbahn, die die Kokille beschreibt.
  • Andere Lösungen zur Ausbringung von Schmelze im Druckgießverfahren sind aus der DE 199 23 162 A1 und aus der DE 38 28 585 C2 bekannt.
  • Als nachteilig hat es sich bei vorbekannten Gießkarussellen der erläuterten Art herausgestellt, dass einer stets angestrebten Verringerung der Taktzeit dadurch Grenzen gesetzt sind, dass die Drehbeschleunigungen bzw. -verzögerungen vorgegebene Grenzwerte nicht überschreiten dürften. Die einzelnen Kokillen 5 müssen präzise unter die Abflusskante 6 des Aufnahmebehälters 3 gefahren werden, wozu sich das Karussell getaktet jeweils um einen vorgegebenen Winkel drehen muss. Unter der Abflusskante 6 muss das Karussell anhalten, bis es nach dem Füllen einer Kokille 5 um den genannten Drehwinkel weiterfahren kann.
  • Werden Grenzwerte für die Winkelbeschleunigung bzw. -verzögerung überschritten, kommt es zu unerwünschten Schaukelrändern. Das noch flüssige Material in der Kokille muss beim Anfahren bzw. beim Abbremsen des Karussells beschleunigt bzw. verzögert werden, was am seitlichen Rand der Kavität 6 zu einer Erhöhung bzw. Erniedrigung der lokalen Füllhöhe führt, da die Massenkräfte des Materials sich gegen die Seitenwand der Kavität 8 abstützen müssen.
  • Da die zu gießenden Formteile oft eine enge Formtoleranz haben müssen, ergeben sich aus den Schaukelrändern Probleme. Bei der Herstellung von Anoden- oder Kathodenplatten ist beispielsweise eine Anforderung, dass diese eben, parallel und ohne Erhebungen gegossen werden müssen, um eine optimale Belegung in der nachfolgenden Elektrolyse zu ermöglichen. Die Schaukelränder stellen diesbezügliche Störungen dar, die nur dadurch vermieden bzw. minimiert werden können, dass die Drehbeschleunigungen bzw. -verzögerungen des Gießkarussells gering gehalten werden. Dies erhöht jedoch die Taktzeiten und verringert damit die Wirtschaftlichkeit der Gießanlage.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art sowie ein Gießverfahren so weiterzubilden, dass sie bzw. dass es die genannten Nachteile überwindet, d. h. Schaukelränder sollen im Betrieb der Gießanlage vermieden werden, so dass die Formteile eine enge Formtoleranz einhalten. Gleichzeitig soll eine kurze Zykluszeit erreichbar sein, so dass die Ausstoßkapazität der Vorrichtung maximiert werden kann.
  • Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist vorrichtungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung der Abflusskante und die Richtung der Relativbewegung der Kokillen relativ zum Aufnahmebehälter einen Winkel einschließt, der zwischen 45° und 90° liegt. Bevorzugt liegt ein rechter Winkel zwischen den beiden genannten Richtungen vor.
  • Das Erfindungskonzept stellt also darauf ab, dass der Fluss der Schmelze nicht – wie im Stand der Technik – in radiale Richtung des Gießkarussells in die Kokillen erfolgt, sondern vorzugsweise quer hierzu. Wie noch zu sehen sein wird, ermöglicht dies eine Verfahrensweise, mit der die nachteiligen Schaukelränder zuverlässig verhindert werden können.
  • Eine erste Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Aufnahmebehälter ortsfest angeordnet ist und die Kokillen durch die Antriebsmittel bewegt werden. Als Gießkarussell ausgebildet, bewegen sich die Kokillen relativ zum Aufnahmebehälter auf einer Kreisbahn.
  • Um ein turbulenzarmes Füllen der Kokillen zu erreichen, kann vorgesehen werden, dass die Breite der Ausgussöffnung des Aufnahmebehälters geringfügig kleiner ist als die Aufnahmebreite der Kavität der Kokille. Dadurch wird die Schmelze in einem breiten Strahl in die Kavität der Kokille gefüllt. Mit Vorteil entspricht die Breite der Ausgussöffnung 60% bis 90% der Aufnahmebreite der Kavität der Kokille.
  • Die Kokille kann zum Gießen eines im wesentlichen ebenen Formteils, insbesondere einer Platte, ausgebildet sein. Dies kommt bei der Herstellung von Platten von Anoden oder Kathoden, insbesondere aus Kupfer, zur Anwendung.
  • Das Verfahren zum Gießen von Formteilen mit der erläuterten Vorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass der Aufnahmebehälter relativ zu den Kokillen so ausgerichtet wird, dass die Ausrichtung der Abflusskante und die Richtung der Relativbewegung einen Winkel einschließt, der zwischen 45° und 90° liegt – vorzugsweise 90° beträgt –, und dass die Geschwindigkeit der Relativbewegung der Kokillen zum Aufnahmebehälter zumindest weitgehend konstant gehalten wird.
  • Die erläuterte Ausrichtung des Aufnahmebehälters zu den Kokillen ermöglicht die genannte Betriebsweise, dass nämlich eine stetige, kontinuierliche Karussell-Drehbewegung realisiert wird, was Schaukelränder zuverlässig verhindert.
  • Die Fließrichtung des geschmolzenen Materials aus dem Aufnahmebehälter in Richtung der Abflusskante und die Relativbewegung der Kokillen zum Aufnahmebehälter sind bevorzugt gleichgerichtet. Die ermöglicht eine optimale, turbulenzarme Füllung der Kavität mit Schmelze.
  • Eine besonders bevorzugte und automatisierte Verfahrensweise sieht folgende Verfahrensschritte vor:
    • a) Detektieren der Position der Kavität der Kokillen relativ zum Aufnahmebehälter;
    • b) Starten des Ausgießens von geschmolzenem Material aus dem Aufnahmebehälter in eine Kokille, sobald oder kurz nachdem sich die Kavität einer Kokille unterhalb der Abflusskante befindet;
    • c) Beenden des Ausgießens von geschmolzenem Material aus dem Aufnahmebehälter in die Kokille, sobald oder kurz bevor die Kavität der Kokille den Bereich der Abflusskante verlässt.
  • Mit besonderem Vorteil wird das Ausgießen von geschmolzenem Material so gesteuert oder geregelt, dass zwischen dem Start des Ausgießens gemäß Schritt b) und dem Beenden des Ausgießens gemäß Schritt c) ein zumindest weitgehend konstanter Volumenstrom geschmolzenen Materials vom Aufnahmebehälter in die Kokille fließt. Das Füllen der Kavität wird dadurch optimiert.
  • Zum Austragen der Schmelze aus dem Aufnahmebehälter kann – wie im Stand der Technik bekannt – ein Kippen des Aufnahmebehälters erfolgen. Alternativ dazu ist es möglich, dass das Ausgießen der Schmelze aus dem Aufnahmebehälter durch Verdrängen von geschmolzenem Material aus dem Aufnahmebehälter durch einen Verdrängungskörper erfolgt. Hiermit kann ein gut steuerbarer und präzise einhaltbarer Volumenstrom erreicht werden.
  • Mit der vorgeschlagenen Vorrichtung und dem zugehörigen Verfahren wird zuverlässig erreicht, dass die nachteiligen Schaukelränder an den zu gießenden Formteilen verhindert werden. Dennoch kann die Taktzeit der Anlage gering gehalten werden, so dass sie sehr wirtschaftlich arbeitet.
  • Der Erfindungsvorschlag kommt besonders beim Gießen von Anoden und Kathoden aus Kupfer zum Einsatz, die damit sehr effizient hergestellt werden können.
  • In der Zeichnung ist neben einer vorbekannten Lösung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
  • 1 in perspektivischer Ansicht eine Vorrichtung zum Gießen einer Kathode gemäß dem Stand der Technik,
  • 2 in perspektivischer Ansicht einen Ausschnitt eines Gießkarussells, nämlich eine Ausführungsform einer Vorrichtung zum Gießen einer Kathode gemäß der Erfindung,
  • 3 die Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 2 und
  • 4 die Seitenansicht der Gießvorrichtung gemäß 2.
  • In den 2 bis 4 ist eine Vorrichtung 1 zum Gießen dargestellt, die zum Herstellen eines Formteils 2 in Form einer Kathodenplatte aus Kupfer dient. Die Vorrichtung 1 ist als Gießkarussell ausgebildet, d. h. eine Anzahl Kokillen 5, 5', 5'', 5''' sind um eine Karusselldrehachse A herum angeordnet und werden durch nur teilweise dargestellte Mittel 7 zum Bewegen um die Drehachse nach Art eines Karussells bewegt. Dies ist schematisch in 2 angedeutet, wo zu sehen ist, wie sich das Karussell um die Drehachse A in Umfangsrichtung U drehen kann. Damit werden die einzelnen Kokillen 5, 5', 5'', 5''' nacheinander gefüllt.
  • Zum Befüllen der einzelnen Kokillen 5, 5', 5'', 5''' dient ein Aufnahmebehälter 3, in dem schmelzflüssiges Material zum Gießen des Formteils 2 enthalten ist, vorliegend also Kupferschmelze. Der Aufnahmebehälter 3 kann um eine Schwenkachse S gekippt werden, so dass Schmelze über eine Ausgussöffnung 4 in die Kavität 8 der Kokille 5, 5', 5'', 5''' fließen kann.
  • Die einzelnen, baugleichen Kokillen 5, 5', 5'', 5''' weisen jeweils eine Kavität 8 auf, die der Form des zu gießenden Formteils 2 entspricht. Die Kokillen 5, 5', 5'', 5''' mit im Ausführungsbeispiel plattenförmigen Kavitäten 8 sind so ausgerichtet, dass die Längsachse der Kavität 8 in radiale Richtung des Karussells zeigt, d. h. zur Drehachse A hin.
  • Bei einer Drehbewegung des Karussells in Umfangsrichtung U ergibt sich für eine Kokille 5, 5', 5'', 5''', dass sie sich in eine Richtung R bewegt, die tangential zur radialen Richtung (Richtung zur Drehachse A) liegt. Diese Richtung entspricht bei ortsfest angeordnetem Aufnahmebehälter 3 der Relativbewegung v zwischen Aufnahmebehälter 3 und Kokillen 5, 5', 5'', 5'''.
  • Das Ende der Ausgussöffnung 4 des Aufnahmebehälters 3 wird durch eine Abflusskante 6 gebildet, über die die Schmelze senkrecht nach unten in die Kavität 8 der Kokillen 5, 5', 5'', 5''' ausfließt. Die Abflusskante ist vorliegend geradlinig ausgebildet, sie kann grundsätzlich jedoch auch leicht gekrümmt sein.
  • Wesentlich ist, dass die Ausrichtung K der Abflusskante 6 unter einem Winkel α zur Richtung R der Relativbewegung v liegt, der zwischen 45° und 90° beträgt. Bevorzugt liegt er – wie im Ausführungsbeispiel – bei 90°.
  • D. h. die Fließrichtung F des geschmolzenen Materials vom Aufnahmeraum des Aufnahmebehälters 3 in die Kavität 8 der Kokille 5, 5', 5'', 5''' fluchtet im wesentlichen mit der Richtung R der Relativbewegung v, wie es aus den Figuren hervorgeht, wenn man einmal von einem geringen Winkel zwischen der Fließrichtung F und der Richtung R absieht, wie er sich in der Seitenansicht gemäß 4 ergibt.
  • Wie 3 entnommen werden kann, ist die Breite B der Ausgussöffnung 4 des Aufnahmebehälters 3 etwas kleiner als die Aufnahmebreite D der Kokille 5, 5', 5'', 5'''. Sie wird – ohne ein seitliches Überschwappen befürchten zu müssen – im Bereich zwischen 60% und 90% der Aufnahmebreite D optimal liegen. Dann nämlich wird das geschmolzene Material mit breitem Strahl in die Kavität 8 „gelegt", insbesondere wenn die Drehrichtung R des Karussells und die Fließrichtung F gleichgerichtet sind. Die Kavität 8 kann dadurch turbulenzarm befüllt werden.
  • Im Unterschied zu vorbekannten Lösungen ist es möglich, eine stetige, kontinuierliche Drehbewegung des Karussells zu realisieren. Das bedeutet, dass es zu keinen Drehbeschleunigungen des Karussells um die Drehachse A kommt. Ein Schaukeln des noch schmelzflüssigen Materials in der Kavität 8 der Kokille 5, 5', 5'', 5''' wird damit verhindert. Ein ständiges Abbremsen und Wiederanfahren des Karussells kann also aufgrund der Erfindung vermieden werden.
  • Mittels einer geeigneten Sensorik kann erfasst werden, wann die Eingussöffnung der Kavität 8 unterhalb der Abflusskante 4 liegt. In Abhängigkeit davon kann mittels einer nicht dargestellten Steuer- oder Regeleinrichtung die Schwenkbewegung des Aufnahmebehälters 3 veranlasst werden, so dass genau in dem Zeitfenster, innerhalb dessen sich die Kavität 8 unter der Abflusskante 4 befindet, ein Fluss von Schmelze in die Kavität erfolgt. Bevorzugt geschieht dies mit konstantem Volumenstrom (Schmelzevolumen pro Zeit), wodurch die Turbulenz in der Schmelze minimiert wird.
  • Wie in 3 zu sehen ist, wird die Schmelze entlang der längeren Seite der rechteckigen Kavität 8 eingegossen. Dadurch kann die Breite B größer ausgebildet sein, als dies der Fall wäre, wenn über die kürzere Seite des Rechtecks eingegossen würde. Die gewählte Lösung hat zur Folge, dass sich eine ruhigere Strömung beim Ausgießen ergibt, was die Endgeometrie des Formteils weiter verbessert.
  • Mit der vorgeschlagenen Vorrichtung und dem zum Einsatz kommenden Verfahren wird die Qualität der gegossenen Formteile wesentlich erhöht. Schaukelränder werden vermieden, so dass die gegossenen Teile näher an der idealen Form liegen.
  • 1
    Vorrichtung zum Gießen
    2
    Formteil
    3
    Aufnahmebehälter
    4
    Ausgussöffnung
    5
    Kokille
    5'
    Kokille
    5''
    Kokille
    5'''
    Kokille
    6
    Abflusskante
    7
    Mittel zum Bewegen (Karussell)
    8
    Kavität
    9
    Tragelement
    10
    Oberteil
    B
    Breite der Ausgussöffnung
    v
    Relativbewegung zwischen Aufnahmebehälter und Kokillen
    K
    Ausrichtung der Abflusskante
    R
    Richtung der Relativbewegung
    α
    Winkel
    D
    Aufnahmebreite der Kokille
    F
    Fließrichtung des geschmolzenen Materials
    U
    Umfangsrichtung
    A
    Drehachse
    S
    Schwenkachse

Claims (16)

  1. Vorrichtung (1) zum Gießen von Formteilen (2), die mindestens einen Aufnahmebehälter (3) für geschmolzenes Material aufweist, aus dem ein vorgegebenes Volumen des geschmolzenen Materials über eine Ausgussöffnung (4) in eine Kokille (5) ausgegossen werden kann, wobei sich die Ausgussöffnung (4) des Aufnahmebehälters (3) über eine definierte Breite (B) erstreckt und eine Abflusskante (6) definiert und wobei eine Anzahl Kokillen (5, 5', 5'', 5''') sowie Mittel (7) vorhanden sind, mit der eine Relativbewegung (v) zwischen Aufnahmebehälter (3) und Kokillen (5, 5', 5'', 5''') erzeugt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung (K) der Abflusskante (6) und die Richtung (R) der Relativbewegung (v) einen Winkel (α) einschließt, der zwischen 45° und 90° liegt.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) 90° beträgt.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebehälter (3) ortsfest angeordnet ist und die Kokillen (5, 5', 5'', 5''') durch die Mittel (7) bewegt werden.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kokillen (5, 5', 5'', 5''') relativ zum Aufnahmebehälter (3) auf einer Kreisbahn bewegt werden.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B) der Ausgussöffnung (4) des Aufnahmebehälters (3) geringfügig kleiner ist als die Aufnahmebreite (D) der Kavität (8) der Kokille (5, 5', 5'', 5''').
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B) der Ausgussöffnung (4) 60% bis 90% der Aufnahmebreite (D) der Kavität (8) der Kokille (5, 5', 5'', 5''') entspricht.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kokille (5, 5', 5'', 5''') zum Gießen eines im wesentlichen ebenen Formteils (2) ausgebildet ist.
  8. Verfahren zum Gießen von Formteilen (2) mit einer Vorrichtung (1), die mindestens einen Aufnahmebehälter (3) für geschmolzenes Material mit einer Ausgussöffnung (4) sowie eine Anzahl Kokillen (5, 5', 5'', 5''') aufweist, wobei sich die Ausgussöffnung (4) des Aufnahmebehälters (3) über eine definierte Breite (B) erstreckt und eine Abflusskante (6) definiert, bei dem aus dem Aufnahmebehälter (3) ein vorgegebenes Volumen des geschmolzenen Materials über die Ausgussöffnung (4) in die Kokillen (5, 5', 5'', 5''') ausgegossen wird, um die Formteile (2) zu gießen, und bei dem eine Relativbewegung (v) zwischen Aufnahmebehälter (3) und Kokillen (5, 5', 5'', 5''') erzeugt wird, um die Kokillen (5, 5', 5'', 5''') nacheinander zu füllen, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebehälter (3) relativ zu den Kokillen (5, 5', 5'', 5''') so ausgerichtet wird, dass die Ausrichtung (K) der Abflusskante (6) und die Richtung (R) der Relativbewegung (v) einen Winkel (α) einschließt, der zwischen 45° und 90° liegt, und dass die Geschwindigkeit der Relativbewegung (v) der Kokillen (5, 5', 5'', 5''') zum Aufnahmebehälter (3) zumindest weitgehend konstant gehalten wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fließrichtung (F) des geschmolzenen Materials aus dem Aufnahmebehälter (3) in Richtung der Abflusskante (6) und die Relativbewegung (v) der Kokillen (5, 5', 5'', 5''') zum Aufnahmebehälter (3) gleichgerichtet sind.
  10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass es die Schritte aufweist: a) Detektieren der Position der Kavität (8) der Kokillen (5, 5', 5'', 5''') relativ zum Aufnahmebehälter (3); b) Starten des Ausgießens von geschmolzenem Material aus dem Aufnahmebehälter (3) in eine Kokille (5, 5', 5'', 5'''), sobald oder kurz nachdem sich die Kavität (8) einer Kokille (5, 5', 5'', 5''') unterhalb der Abflusskante (6) befindet; c) Beenden des Ausgießens von geschmolzenem Material aus dem Aufnahmebehälter (3) in die Kokille (5, 5', 5'', 5'''), sobald oder kurz bevor die Kavität (8) der Kokille (5, 5', 5'', 5''') den Bereich der Abflusskante (6) verlässt.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgießen von geschmolzenem Material so gesteuert oder geregelt wird, dass zwischen dem Start des Ausgießens gemäß Schritt b) nach Anspruch 10 und dem Beenden des Ausgießens gemäß Schritt c) nach Anspruch 10 ein zumindest weitgehend konstanter Volumenstrom geschmolzenen Materials vom Aufnahmebehälter (3) in die Kokille (5, 5', 5'', 5''') fließt.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgießen von geschmolzenem Material aus dem Aufnahmebehälter (3) durch Kippen des Aufnahmebehälters (3) erfolgt.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgießen von geschmolzenem Material aus dem Aufnahmebehälter (3) durch Verdrängen von geschmolzenem Material aus dem Aufnahmebehälter (3) durch einen Verdrängungskörper erfolgt.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) 90° beträgt.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebehälter (3) ortsfest gehalten und die Kokillen (5, 5', 5'', 5''') bewegt werden.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Kokillen (5, 5', 5'', 5''') auf einer Kreisbahn bewegt werden.
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