DE4222695C2 - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Entgasung von Gießharz - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Entgasung von GießharzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vor
richtung zur kontinuierlichen Entgasung von Gießharz mit ei
nem Gehäuse, welches zur Durchleitung des Gießharzes mit ei
nem Einlaß und einem Auslaß versehen und mit einer Vakuum
quelle verbunden ist, wobei das Gießharz in einer dünnen
Schicht über eine Entgasungsfläche geleitet wird.
Bei der Herstellung von Gießharzteilen aus Gießharz ist es
erforderlich, jede der einzelnen Gießharzkomponenten vor de
ren Mischung sorgfältig zu entgasen, zum einen um das Auftre
ten von Fehlstellen in den fertigen Gießlingen zu vermeiden
und zum anderen, um den Gießvorgang selbst fehlerlos und un
ter den gewünschten Druckverhältnissen durchführen zu können.
Wie aus dem Stand der Technik bekannt, wird die Gießharzmasse
üblicherweise aus zumindest einer Harzkomponente und einer
Härterkomponente gemischt, wobei die Komponenten als hoch
viskose Flüssigkeiten vorliegen können.
Aus dem Stand der Technik sind sowohl diskontinuierlich als
auch kontinuierlich arbeitende Entgasungsanlagen bekannt. In
beiden Fällen wird das Gießharz beziehungsweise werden die
Gießharz-Komponenten über eine Entgasungsfläche geleitet, wo
bei es erwünscht ist, eine dünne Schicht der jeweiligen Kom
ponente auf die Entgasungsfläche aufzubringen. Durch das in
dem Gehäuse vorliegende Vakuum werden die in dem Gießharz be
findlichen Gaskomponenten entzogen.
Es ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, daß in der
Beschreibung nachfolgend zur Vereinfachung der Darstellung
von der Entgasung von Gießharz gesprochen wird, es ist für
den Fachmann verständlich, daß es sich dabei in der Regel um
die Entgasung der jeweils noch nicht miteinander gemischten
Gießharzkomponenten handelt, beispielsweise um eine Harzkom
ponente oder eine Härterkomponente.
Die diskontinuierlich arbeitenden Verfahren (US 3 229 449)
verwenden Anlagen, welche einen Vorratsbehälter umfassen, der
so groß bemessen ist, daß in der Regel eine Tagescharge auf
genommen werden kann. Die Entgasung erfolgt dabei in diesem
Vorratsbehälter, aus welchem zum Gießen der Gießharzbauele
mente jeweils die benötigte Volumenmenge entnommen wird. Der
Innenraum des Vorratsbehälters steht während der Entgasung
sowie während des Gießvorganges unter Unterdruck. Üblicher
weise sind in dem Vorratsbehälter Umwälzeinrichtungen vor
gesehen, welche dazu dienen, das Gießharz auf eine großflä
chige Abtropf- oder Entgasungsfläche zu verteilen. Bei dieser
Vorgehensweise steht während der Nachtstunden, in welchen
keine Verarbeitung des Gießharzes stattfindet, eine ausrei
chende Zeit zur Entgasung zur Verfügung.
Bei einem mehrschichtigen Produktionsbetrieb ist es, bedingt
durch die erforderliche Gießharzmenge, nicht mehr möglich,
die Vorratsbehälter gleichzeitig zur Entgasung zu
verwenden. Deshalb werden zusätzliche Entgasungsbehälter
eingesetzt, in welchen die für einen Produktionsgang erfor
derliche Gießharzmenge aufgenommen und entgast wird. Diese
Entgasungsbehälter werden meistens in einem Niveau oberhalb
des zugeordneten Vorratsbehälters aufgestellt, so daß das
entgaste Material in den Vorratsbehälter fließen kann.
Hieraus ergibt sich der Nachteil einer großen Bauhöhe. In
Abhängigkeit von dem jeweils vorgesehenen Schichtbetrieb
(zweischichtig oder dreischichtig) kann es erforderlich
sein, mehrere Entgasungsbehälter einem Vorratsbehälter zu
zuordnen, um eine ausreichende Entgasungszeit des
Gießharzes zu gewährleisten. Auch hieraus ergibt sich ein
großes Bauvolumen, welches wiederum zu hohen Anlagekosten
führt.
Weiterhin besteht bei derartigen Anlagen der Nachteil, daß
bei der scheinbar vorteilhaften Möglichkeit immer soviel
unentgastes Material in den Vorratsbehälter nachzufüllen,
wie laufend entnommen wird, der Gasgehalt des Vorrates
durch das nachgefüllte unentgaste Material trotz ständig
laufender Entgasung erheblich ansteigt und die Qualitätsan
forderungen in der Regel nicht mehr erfüllt werden. Es ist
deshalb unter allen Umständen zu vermeiden, unentgastes Ma
terial mit bereits entgastem Material zusammenzubringen.
Bei den kontinuierlich arbeitenden Vorrichtungen ist es be
kannt, in einem Gehäuse eine horizontal angeordnete, dreh
bare Scheibe einzusetzen, auf welche das Gießharz auf
gebracht wird. Durch die Drehung der Scheibe wird das Gieß
harz radial nach außen geleitet, so daß es an den Innenwän
den des Gehäuses nach unten ablaufen kann. Durch den Unter
druck in dem Gehäuse erfolgt dann kontinuierlich die Entga
sung. Der Nachteil dieser Vorrichtungen besteht darin, daß
nicht gewährleistet ist, daß stets nur das vollständig ent
gaste Produkt in den Bodenbereich des Gehäuses gelangt und
von dort aus weiterverarbeitet wird. Vielmehr kann, bei
spielsweise durch eine zu hohe Förderung von Gießharz auf die
drehende Scheibe, dieses im nicht entgasten Zustand nach
unten tropfen. Hierdurch würde ein Mischprodukt entstehen,
welches nicht ausreichend entgast ist.
Bei einer weiteren, aus dem Stand der Technik bekannten Vor
richtung (DE 24 41 304 A1) ist eine Kaskadenentgasung vorgese
hen, bei welcher das Gießharz kaskadenartig über mehrere in
dem Gehäuse angeordnete Entgasungsflächen läuft. Theoretisch
wird hierdurch eine feine Verteilung des Gießharzes und eine
hohe Behandlungszeit ermöglicht. Der Nachteil liegt darin,
daß es weder sichergestellt noch überwacht werden kann, daß
sich das Gießharz in einer gleichmäßigen Schicht auf den Ent
gasungsflächen verteilt. Vielmehr kommt es häufig zu einer so
genannten "Bachbildung", bei welcher das Gießharz an bestimm
ten Stellen der Entgasungsfläche in starken Volumenströmen
nach unten läuft. An diesen Stellen findet aus nachvollzieh
baren Gründen keine oder nur eine unzureichende Entgasung
statt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur kontinuierlichen Entgasung von Gießharz
zu schaffen, welche bei einfacher Ausgestaltung und effekti
ver Wirkungsweise eine gute Entgasung des Gießharzes gewähr
leisten und ein hohes Maß an Betriebssicherheit aufweisen.
Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe mit den Merkma
len des Anspruches 3 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch eine
Reihe erheblicher Vorteile aus. Da in dem Gehäuse mehrere Be
reiche und mechanisch angetriebene Bearbeitungsmittel vorge
sehen sind, welche auch räumlich voneinander getrennt sein
können, ist bei einem kontinuierlichen Durchlauf des Gieß
harzes durch das Gehäuse eine stufenweise Entgasung möglich,
bei welcher der Gasgehalt des Gießharzes von einer Stufe zur
anderen stetig verringert wird. Es ist insbesondere von
großem Vorteil, daß stets nur vorentgastes Material von einem
Bereich zum anderen geleitet werden kann, so daß ein unbeab
sichtigtes Durchströmen der Vorrichtung, wie aus dem Stand
der Technik bekannt, vollständig ausgeschlossen ist. Erfin
dungsgemäß kann somit mit einfachen Mitteln eine große Ent
gasungsfläche bereitgestellt werden, so daß die Vorrichtung
bei kompaktem Aufbau mit einem hohen Wirkungsgrad und mit ho
her Betriebssicherheit arbeitet.
In einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß das Gehäuse als stehender Zylinder mit einem
oberen Einlaß und einem unteren Auslaß ausgebildet ist und
die Bereiche durch mehrere, jeweils dichtend in dem Gehäuse
angeordnete Kolben gebildet werden, welche jeweils mit einem
Durchlaß für das Gießharz versehen sind und in Längsrichtung
des Gehäuses bewegbar sind. Erfindungsgemäß bilden somit die
einzelnen Kolben Trennelemente zur Begrenzung der Bereiche,
wobei sich auf der jeweiligen Oberseite des Kolbens das je
weils entgaste Gießharz ansammeln kann und durch den Durchlaß
in den nächsten Bereich geleitet wird. Da die einzelnen Kol
ben in Längsrichtung des Zylinders auf- und abbewegbar sind,
ist eine sehr hohe Entgasungsfläche geschaffen, wobei die
Auf- und Abbewegung der Kolben zu einem gleichmäßigen Auftrag
des Gießharzes auf die Fläche sowie zu einer Entfernung von
dieser führt. Die beschriebene Ausgestaltung der Vorrichtung
gewährleistet somit bei einfachstem konstruktiven Aufbau und
platzsparender
Ausgestaltung einen sehr hohen Wirkungsgrad und eine
gute Entgasung des Gießharzes. Durch geeignete Wahl der
durch die Vorrichtung durchgeleiteten Gießharzmenge, der
Hubgeschwindigkeit der Kolben und des Durchlasses in den
Kolben ist die Entgasungsleistung in weitem Rahmen variabel
und kann den jeweiligen Einsatzbedingungen angepaßt werden.
Die Kolben sind bevorzugterweise mittels einer gemeinsamen
Kolbenstange miteinander verbunden, um eine synchrone Bewe
gung der Kolben zu gewährleisten und das jeweilige Volumen
der einzelnen Bereiche unverändert zu halten.
Um einen gleichmäßigen Auftrag beziehungsweise eine gleich
mäßig Abnahme des Gießharzes von der Innenwandung des Ge
häuses (Entgasungsfläche) zu gewährleisten, sind die Kolben
am Umfang so gestaltet, daß sie zusammen mit der Ent
gasungsfläche des Gehäuses eine nach oben offene Rinne bil
den.
Weiterhin ist es günstig, die Durchlässe der Kolben so zu
einander anzuordnen, daß eine gewünschte Durchströmung der
einzelnen Bereiche erreicht wird.
Weiterhin ist es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft,
wenn das Gefäß im Sammelbereich mindestens einen Niveausen
sor aufweist. Der Niveausensor ermittelt, ob sich in dem
letzten Bereich, das heißt im Sammelbereich des Gefäßes
eine ausreichende Menge an entgastem Material befindet, um
den jeweiligen nächstfolgenden Gießvorgang durchführen zu
können. Es ist somit sichergestellt, daß dem der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung nachgeordneten Durchlaufmischer
ein ausreichendes Gießharzvolumen zugeführt werden kann.
Eine weitere, besonders günstige Ausgestaltung liegt darin,
daß eine Rückführleitung von dem Auslaß des Gefäßes in
einen dem Auslaß vorgeordneten Bereich des Gefäßes und/oder
den Vorratsbehälter vorgesehen ist. Durch diese Maßnahme
kann das im Sammelbereich angesammelte Material, beispiels
weise über Ventile, welche in der Abpumpleitung vorgesehen
sind, wahlweise einen der Entgasungsbereiche oder dem Vor
ratsbehälter zugeführt werden. Hierdurch ist es möglich,
daß im Boden des Gehäuses angesammelte Material während der
Zeitperioden, in welcher kein Gießen stattfindet, weiter
einem Entgasungsprozeß zu unterwerfen, oder in Stillstand
zeiten die Vorrichtung zu entleeren.
Da zur Zuführung des entgasten Gießharzes zu dem Durchlauf
mischer eine Pumpe erforderlich ist, kann es besonders vor
teilhaft sein, wenn die Kolbenstange, welche die einzelnen
Kolben verbindet, an ihrem unteren Ende einen Pumpkolben
trägt, welcher in einen an dem Gehäuse befestigten Pumpzy
linder einbringbar ist. Die Bewegung der Kolben in dem Zy
linder kann somit mit dem Gießvorgang, das heißt der Betä
tigung der Pumpe verbunden werden.
Die Vorrichtung ist vorteilhaft auch so zu betreiben, daß
die Bewegung der Kolben zum Zwecke der Entgasung, ohne Pum
penförderung, in einem oberen Hubbereich durchgeführt wird,
während zu gleichzeitiger Entgasung und Pumpenförderung zu
mindest ein unterer Hubbereich benutzt wird.
In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist das
Gehäuse als stehender Zylinder mit einem oberen Einlaß und
einem unteren Auslaß ausgebildet, wobei die Bereiche durch
eine drehbar in dem Gehäuse gelagerte Schnecke gebildet
werden, welche mit ihrer Außenkontur dicht an der Innenflä
che des Gehäuses geführt ist. Die Schnecke kann bevorzugt
gleichsinnig, gegensinnig oder wechselweise (Pilgerschritt)
zur Laufrichtung des Gießharzes gedreht werden. Es wird
hierbei sichergestellt, daß sich das Gießharzmaterial über
einen ausreichenden Zeitraum in dem jeweiligen "Entgasungsbereich"
befindet, die Drehung der Schnecke stellt dabei
sicher, daß das Gießharz auf der Entgasungsfläche, welche
sowohl von der Innenwandung des Gehäuses als auch von der
Schneckenfläche gebildet wird, verweilt. Die Drehrichtung
der Schnecke wird in bevorzugter Weise der Viskosität des
Gießharzmateriales angepaßt, um eine ausreichende Ent
gasungszeit einhalten zu können.
In einer weiteren, ebenfalls sehr günstigen Ausgestaltungs
form der Erfindung ist vorgesehen, daß das Gehäuse als lie
gender Zylinder mit bodenseitigem Einlaß und Auslaß ausge
bildet ist, wobei die Bereiche durch mehrere vertikale
Trennwände gebildet werden, welche sich über einen Teilbe
reich der Höhe des Zylinders erstrecken. Jedem Bereich ist
ein um eine horizontale Achse drehbare, mit Spiel in dem
Bereich geführter Kolben zugeordnet, weiterhin befindet
sich zumindest am oberen Ende jeder Trennwand ein gegen den
jeweils benachbarten Kolben anliegender Abstreifer, welcher
bei Drehung des Kolbens von dem entsprechenden Kolbenbe
reich das dort angelagerte Gießharzmaterial abstreift und
in den nächsten Bereich überführt. Es versteht sich, daß
bei einer insgesamt im Wesentlichen halbkreisförmigen Aus
bildung der Trennwände der Abstreifer nur an einer Hälfte
der Oberkante der Trennwand angeordnet ist. Bei dieser Aus
gestaltung der Vorrichtung taucht die sich drehende verti
kale Scheibe in den Bereich ein und wird mit dem
Gießharzmaterial benetzt. Bei der nachfolgenden Drehung
verläßt dieser Teilbereich der Scheibe den mit dem Gießharz
gefüllten Bereich, so daß die Gießharzschicht dem Einfluß
des Vakuums oder Unterdrucks ausgesetzt ist. Hierbei er
folgt die Entgasung. Bei einer Weiterdrehung der Scheibe
gelangt dieser Teilbereich des Gießharzes an den Abstreifer
und wird in den nächsten Bereich überführt. Die Bereiche
zeichnen sich somit hinsichtlich ihres Inhaltes dadurch
aus, daß von der Einlaufseite des Gehäuses zur Auslaufseite
jeweils ein geringerer Gasgehalt in dem Material jedes Be
reiches vorliegt. Die Dimensionierung der Scheiben und die
Drehgeschwindigkeit können in einfachster Weise den jewei
ligen Anwendungsbedingungen, insbesondere der Art des Mate
rials angepaßt werden. Die Scheiben sind bevorzugt auf ei
ner gemeinsamen Drehachse angeordnet.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform werden
bürsten- oder kammartige Abstreifer eingesetzt, die die
Aufgabe haben, nicht nur das zu entgasende Material auf den
Entgasungsflächen aufzutragen, sondern dieses auch ständig
zu zerfurchen, so daß auch die Gasgehalte in tieferen
Schichten schneller an die Oberfläche gelangen und somit
der Entgasungsvorgang insgesamt beschleunigt wird.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung ist das Gehäuse in Form eines liegenden oder geneigten
Zylinders ausgebildet, wobei in diesem Gehäuse eine dreh
bare Trommel angeordnet ist. Auf der Innenseite der Trom
mel, d. h. auf deren Entgasungsfläche, sind eine oder meh
rere Schneckenwendeln aufgebracht, die bei der Drehung der
Trommel zum einen für den Transport des Materials vom Ein
gang zum Ausgang sorgen und zum anderen die zur Verfügung
stehende Entgasungsfläche der Trommel wesentlich
vergrößern. Eine derartige Vorrichtung kann auch vorteil
haft im "Pilgerschrittverfahren" betrieben werden, was ins
besondere bei Material mit sedimentierenden Füllstoffen
vorteilhaft ist
Bei allen beschriebenen Ausgestaltungsformen kann es gün
stig sein, wenn die Wandung des Gehäuses und/oder die Ent
gasungsflächen als Wärmetauscherflächen für Heizung und
Kühlung ausgebildet sind, um z. B. auf diese Weise das
Gießharz zu erwärmen, um zum einen die Fließeigenschaften
zu verbessern und zum anderen den Entgasungsvorgang wirksamer
durchführen zu können. Es ist auch möglich, den Zuführ
behälter, aus welchem das Gießharz in das Gehäuse geleitet
wird, zu beheizen und/oder mit einer Rühreinrichtung zu ver
sehen.
Hinsichtlich des Verfahrens erfolgt erfindungsgemäß die Lö
sung der Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, wobei
das Gießharz stufenweise in aufeinander folgenden, voneinan
der getrennten Entgasungsschritten behandelt wird. Es ist so
mit sichergestellt, daß eine zuverlässige Entgasung stattfin
det. Um eine feine Verteilung des Gießharzes auf einer mög
lichst großen Oberfläche zu gewährleisten und um zum anderen
nach ausreichender Entgasungszeit eine Überführung in den
nächsten Bereich vornehmen zu können, sind Verteilungs- und
Überführungsmittel unterschiedlicher Bauform, wie Kolben,
Schnecken, Scheiben etc., die auch teilweise selbst die
Entgasungsflächen bilden, vorgesehen.
Erfindungsgemäß ist somit sichergestellt, daß das Gießharz
definiert auf eine vorgegebene Entgasungsfläche aufgebracht
wird, dort während einer vorgegebenen, einstellbaren Ent
gasungszeit verweilt und nachfolgend von dieser Fläche ab
genommen und dem nächsten Entgasungsschritt zugeführt wird.
Die erfindungsgemäße Entgasungsvorrichtung kann gleichermaßen
auch zum Mischen verschiedener Gießharzkomponenten verwendet
werden, so daß ggf. auch eine fertige Gießharzmischung erhal
ten werden kann. Es erfolgt dann gleichzeitig eine innige
Vermischung und Entgasung.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei
zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Entgasungsanlage
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrich
tung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines ersten Aus
führungsbeispieles der erfindungsgemäßen Vorrich
tung, teils im Schnitt,
Fig. 2.1 eine Ansicht einer erfinderungsgemäßen Vorrich
tung entsprechend Fig. 2,
Fig. 3 eine Ansicht, ähnlich Fig. 2 eines weiteren Aus
führungsbeispieles der erfindungsgemäßen Vorrich
tung,
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht, teils im
Schnitt, eines weiteren Ausführungsbeispieles der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 5 eine stirnseitige Ansicht, ebenfalls teils im
Schnitt, der in Fig. 4 gezeigten Vorrichtung,
Fig. 6 eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbei
spieles gemäß der Erfindung teilweise im Schnitt,
Fig. 7 eine stirnseitige Ansicht des Ausführungsbeispie
les nach Fig. 6, teilweise im Schnitt,
Fig. 8 eine schematische Seitenansicht, teilweise im
Schnitt eines weiteren Ausführungsbeispieles,
Fig. 9 eine Stirnansicht des Ausführungsbeispieles nach
Fig. 8, teilweise im Schnitt und
Fig. 10 eine schematische Seitenansicht eines weiteren
Ausführungsbeispieles mit kamm- bzw. bürstenarti
gen Abstreifern,
Fig. 11 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel nach
Fig. 10,
Fig. 12 ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß der Erfin
dung mit einer drehbaren Vorrichtung mit auf den
Entgasungsflächen aufgebrachten Schneckenwendeln
und
Fig. 13 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel nach
Fig. 12.
In Fig. 1 ist eine Gießharzverarbeitungsanlage gezeigt,
welche die Entgasung und Mischung zweier Komponenten ermög
licht. Die Anlage umfaßt Vorratsbehälter 19 und 20, wobei
der linke Vorratsbehälter 19 beispielsweise für dünnflüssi
geres Material vorgesehen ist, während der rechte Vorrats
behälter 20 mit einem Rührer und einer Heizung versehen
ist, um hochviskoses und/oder auch füllstoffhaltiges Mate
rial aufzunehmen. Die Anlage umfaßt weiterhin zwei in Fig.
1 parallel zueinander angeordnete Gehäuse 1 der nachfolgend
zu beschreibenden Entgasungsvorrichtungen. Die Gehäuse 1
sind jeweils über eine Leitung mit den Vorratsbehältern 19,
20 verbunden, wobei in jeder der Leitungen ein Durchfluß
regler 21 angeordnet ist. Weiterhin sind die Innenräume der
Gehäuse 1 mit einer Vakuumquelle 4 verbunden. Jedem Gehäuse
1 ist eine Heizung 23 zugeordnet, am Auslaßbereich jedes
Gehäuses 1 ist eine Pumpeinrichtung 22 zur synchronen
Dosierung des jeweils zu entnehmenden Materialvolumens und
zur Zuführung zu einem Durchlaufmischer 24 vorgesehen. Am
Auslaß des Durchlaufmischers 24 ist ein Gießventil 25
angeordnet, um die gemischte Gießharzmasse einer Gießform
zuzuführen (nicht dargestellt).
Die Fig. 2 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Vorrichtung, welches hinsichtlich der
schematischen Darstellung der linken Bildhälfte von Fig. 1
entspricht. Aus dem Vorratsbehälter 19 wird über den Durch
flußregler 21 und eine nachgeordnete Drossel 26 das
Gießharzmaterial einem oberen Einlaß 2 des Gehäuses 1 zuge
führt. Durch einen unteren Auslaß 3 kann das Material abge
führt und dem Durchlaufmischer 24 zugeleitet werden.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist in dem
vertikal angeordneten, stehenden Zylinder des Gehäuses 1
mittig eine Kolbenstange 8 angeordnet, welche über einen
Antrieb 27 in vertikaler Richtung auf und ab bewegbar ist.
Am unteren Ende der Kolbenstange 8 ist eine Führungsplatte
41 für die Kolbenstange und den Pumpkolben 12 angeordnet,
die Durchlässe 42 aufweist, über die das Gießharz in den
Pumpzylinder 13 strömt. Diese Führungsplatte hat gleich
falls die Aufgabe, das bereits entgaste Gießharz durchzumi
schen, und ein Absetzen von evtl. im Gießharz enthaltenen
Feststoffen zu verhindern. An der Kolbenstange 8 sind meh
rere Kolben 6 befestigt, in dem gezeigten Ausführungsbei
spiel insgesamt vier derartige Kolben. Die linke Bildhälfte
der Fig. 2 zeigt einen Zustand, in welchem die Kolben 6 und
die Kolbenstange 8 nach unten verfahren sind, während in
der rechten Bildhälfte ein Zustand gezeigt ist, bei welchem
sich die Kolben 6 und die Kolbenstange 8 in einem oberen
Zustand befinden.
Die Kolben 6 sind jeweils als Kreiskolben ausgebildet und
dicht an der Innenwandung des Gehäuses 1 gelagert. Die Kol
ben 6 bilden zusammen mit der Entgasungsfläche 40 jeweils
eine nach oben geöffnete Rinne 9. Weiterhin ist jeder Kol
ben 6 mit zumindest einem Durchlaß 7 versehen, um Gießharz
material aus dem jeweils zwischen zwei Kolben gebildeten
Bereich 5 in den nächstfolgenden Bereich zu leiten.
Am bodenseitigen Endbereich des Gehäuses 1 ist weiterhin
ein Niveausensor 10 angeordnet, welcher mit einer nicht ge
zeigten Steuereinrichtung, mit der auch der Antrieb 27 und
der Durchflußregler 21 verbunden ist, in Betriebsverbindung
steht. In der Auslaßleitung des Gehäuses 1 ist weiterhin
ein Rückschlagventil 29 vorgesehen, welchem ein Dreiwege
ventil 28 nachgeordnet ist, welches mit einer Rückführlei
tung 11 sowie mit einer Leitung 30 zu dem Durchlaufmischer
24 verbunden ist.
Nachfolgend wird die Betriebsweise der in Fig. 2 gezeigten
Vorrichtung beschrieben:
Aus dem Vorratsbehälter 19 wird Gießharzmaterial über den Durchflußregler 21 und die Drossel 26 in den oberen Einlaß 2 des Gehäuses 1 geführt. Oberhalb des obersten Kolbens 6 ist ein erster Bereich 5 gebildet, um das noch nicht entga ste Material aufzunehmen. Bei einer Bewegung des Kolbens 6 nach unten kann sich das Material oberhalb des Kolbens 6 ansammeln, es wird insbesondere in die Rinne 9 eingeleitet. Bei einer nach oben erfolgenden Bewegung des Kolbens 6 wird das Material von der Wandung des Gehäuses 1 abgestreift und oberhalb des Kolbens 6, beispielsweise in der Rinne 9 ge sammelt. Bei einer nach unten gerichteten Bewegung des Kol bens 6 benetzt das in der Rinne 9 befindliche Material die Gehäusewandung 1 und kann auf diese Weise durch das von der Vakuumquelle 4 aufgebrachte Vakuum entgast werden. Die be schriebenen Arbeitsschritte wiederholen sich zyklisch. Nach Ansammlung einer vorgegebenen Materialmenge oberhalb des obersten Kolbens 6 kann das Material durch den Durchlaß 7 durchströmen, sowie dies in Fig. 2.1 gezeigt ist. Das Mate rial gelangt somit an die Oberseite des nächstgeordneten Kolbens 6, wobei sich zyklisch der Entgasungsvorgang in analoger Weise wiederholt. Das Material durchströmt somit nach einer voreinstellbaren Verweildauer die einzelnen Bereiche 5 und sammelt sich im Bodenbereich des Gehäuses 1. Das Niveau des Materials, welches nunmehr vollständig ent gast ist, wird über den Niveausensor 10 ermittelt. Bei ei ner zu geringen Materialmenge erfolgt keine Überführung zu dem Durchlaufmischer 24. Über die Rückführleitung 12 und das Dreiwegeventil 28 kann das im Bodenbereich des Gehäuses 1 angesammelte Material umgepumpt werden, um dieses dann, wenn kein Gießvorgang stattfindet, weiter unter Entgasungs bedingungen zu halten.
Aus dem Vorratsbehälter 19 wird Gießharzmaterial über den Durchflußregler 21 und die Drossel 26 in den oberen Einlaß 2 des Gehäuses 1 geführt. Oberhalb des obersten Kolbens 6 ist ein erster Bereich 5 gebildet, um das noch nicht entga ste Material aufzunehmen. Bei einer Bewegung des Kolbens 6 nach unten kann sich das Material oberhalb des Kolbens 6 ansammeln, es wird insbesondere in die Rinne 9 eingeleitet. Bei einer nach oben erfolgenden Bewegung des Kolbens 6 wird das Material von der Wandung des Gehäuses 1 abgestreift und oberhalb des Kolbens 6, beispielsweise in der Rinne 9 ge sammelt. Bei einer nach unten gerichteten Bewegung des Kol bens 6 benetzt das in der Rinne 9 befindliche Material die Gehäusewandung 1 und kann auf diese Weise durch das von der Vakuumquelle 4 aufgebrachte Vakuum entgast werden. Die be schriebenen Arbeitsschritte wiederholen sich zyklisch. Nach Ansammlung einer vorgegebenen Materialmenge oberhalb des obersten Kolbens 6 kann das Material durch den Durchlaß 7 durchströmen, sowie dies in Fig. 2.1 gezeigt ist. Das Mate rial gelangt somit an die Oberseite des nächstgeordneten Kolbens 6, wobei sich zyklisch der Entgasungsvorgang in analoger Weise wiederholt. Das Material durchströmt somit nach einer voreinstellbaren Verweildauer die einzelnen Bereiche 5 und sammelt sich im Bodenbereich des Gehäuses 1. Das Niveau des Materials, welches nunmehr vollständig ent gast ist, wird über den Niveausensor 10 ermittelt. Bei ei ner zu geringen Materialmenge erfolgt keine Überführung zu dem Durchlaufmischer 24. Über die Rückführleitung 12 und das Dreiwegeventil 28 kann das im Bodenbereich des Gehäuses 1 angesammelte Material umgepumpt werden, um dieses dann, wenn kein Gießvorgang stattfindet, weiter unter Entgasungs bedingungen zu halten.
Der untere Bereich der Kolbenstange 8 ist als Pumpkolben 12
ausgebildet, welcher in einen Pumpzylinder 13 des Gehäuses
1 einbringbar ist. Auf diese Weise erfolgt durch den An
trieb 27 ein Abpumpen des entgasten Materials. Sofern keine
Überführung in den Durchlaufmischer 24 gewünscht ist, wird
das Material über die Rückführleitung 11 in einen der Be
reiche 5 oder in den Vorratsbehälter 19, 20 zurückgepumpt.
Die Wandung des Gehäuses 1 kann als beheizbare oder kühl
bare Doppelwandung ausgebildet sein.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt,
welches sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 in
den nachfolgenden Punkten unterscheidet, auf eine Beschrei
bung der gleichen Ausgestaltungsmerkmale wird deshalb ver
zichtet. Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist am oberen Bereich des Gehäuses 1 ein Antrieb 31 vorge
sehen, welcher eine Schneckenwelle 32 in Drehung versetzt,
an der eine Schnecke 14 befestigt ist. Die Schnecke 14
liegt an ihrer Außenkontur dichtend gegen die Innenwandung
des Gehäuses 1 an. Der Antrieb 31 dient zur Drehung der
Schnecke 14 gleichsinnig, gegensinnig oder wechselweise zur
Durchströmungsrichtung des Gießharzmateriales. Hierdurch
erfolgt eine gleichmäßige Verteilung des Gießharzmateriales
sowohl auf der Innenwandung des Gehäuses 1 als auch auf der
Oberfläche der Schnecke 14. Durch die Drehung der Schnecke,
die auch wechselweise sein kann, wird das an der Gehäuse
wandung abgelagerte Gießharzmaterial jeweils zyklisch abge
nommen beziehungsweise aufgetragen, so daß ein Effekt ein
tritt, welcher analog ist zu der Wirkungsweise der Vorrich
tung gemäß Fig. 2.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine weiterer Ausgestaltungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, diese umfaßt, ein zylin
drisches, liegendes Gehäuse 1, in welchem zentrisch ein
über einen Antrieb 33 drehbare Drehachse 18 gelagert ist.
An der Drehachse 18 sind zueinander parallele kreisförmige
Scheiben 16 befestigt. Das Gehäuse 1 ist mit einem
bodenseitigen Einlaß 2 und einen bodenseitigen Auslaß 3
verbunden.
Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich ist, erstrecken
sich in der unteren Hälfte des Gehäuses 1 mehrere vertikale
Trennwände 15, welche unterhalb der Achse 18 enden, so daß
einzelne Bereiche 5 gebildet werden. An einer Hälfte der
Oberkante jeder Trennwand 15 ist ein Abstreifer 17 angeord
net, welcher gegen den jeweiligen Kolben 16 anliegt. Bei
einer Drehung des Kolbens 16 in Uhrzeigerrichtung (siehe
Fig. 5) wird das beim Eintauchen des Kolbens 16 in den Be
reich 5 an dieser angelagerte Material in den oberen Raum
des Gehäuses 1 überführt, wo es der Einwirkung der Vakuum
quelle 4 ausgesetzt ist. Auf dem Kolben 16 ist dabei ein
dünner Film des Materials angeordnet, so daß die Entgasung
unter definierten Bedingungen ablaufen kann. Bei einer Dre
hung des Kolbens 16 wird das an einer Seite des Kolbens
(rechte Seite gemäß Fig. 4) anhaftende Material von dem Ab
streifer 17 abgenommen und in den nächstfolgenden Bereich 5
beziehungsweise eine Auslaßkammer 34 überführt. Somit erfolgt
eine kontinuierliche Entgasung des Materials, wobei
das Material in dem jeweils nächstfolgenden Bereich stärker
entgast ist.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7 ist ent
sprechend dem Fig. 4 ausgebildet, wobei gleiche Teile mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind. Der Unterschied zu
dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 besteht
darin, daß hier keine gesonderten ortsfesten Bereiche 5
ausgebildet sind, sondern, daß diese ortsfesten Bereiche 5,
entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 durch eine
rotierende Schnecke gebildet wird, wobei die Schnecke
dichtend an den Innenwandungen der Vorrichtung 1 geführt
sind, so daß das über den Einlaß 2 eintretende Gießharz
nicht unmittelbar zum Auslaß 3 strömen kann. Oberhalb der
Schnecke ist, wie dies am deutlichsten aus Fig. 7 hervor
geht, ein Absaugkanal 38 angeordnet, über den die einzelnen
Bereiche im Innern der Vorrichtung 1 evakuiert werden. Die
Betriebsweise der Vorrichtung kann entweder ausschließlich
in Förderrichtung erfolgen, und zwar dann, wenn eine aus
reichende Anzahl an Bereichen geschaffen werden, die für
die Entgasung benötigt werden. Will man eine kürzere Bau
form der Vorrichtung erreichen, so kann die Schnecke im
Pilgerschrittverfahren betrieben werden, d. h. die Schnecke
oszilliert, wobei der Nullpunkt der Oszillationsbewegung
sich ständig im Ausführungsbeispiel entsprechend dem ausge
zogenen Pfeil in Fig. 7 bewegt, so daß das in den Bereichen
enthaltene Gießharz langsam vom Einlaß zum Auslaß transpor
tiert wird.
Das in den Fig. 8 und 9 dargestellte Ausführungsbeispiel
entspricht im wesentlichen dem Ausführungsbeispiel nach den
Fig. 6 und 7, wobei die Schnecke 14 durch einzelne
Scheiben 16 ersetzt worden ist, die gleichfalls dichtend an
den Innenwandungen der Vorrichtung 1 entlangstreifen. Um
hier eine Förderung des Gießharzes vom Einlaß 2 zum Auslaß
3 zu erhalten, sind in den Scheiben 16 Öffnungen 37 ange
ordnet. Ein sämtliche Bereiche 5 überdeckender Absaugkanal
38 dient zur Evakuierung. Die Betriebsweise dieser Vorrich
tung kann entweder rotierend sein. Die Vorrichtung kann je
doch auch im Pilgerschrittverfahren bewegt werden, wobei
die Öffnungen 37 nur zeitweise in das Gießharz eintauchen
und den Weitertransport des Gießharzes zu dem Auslaß 3 zu
lassen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 10 und 11 besteht
die Entgasungsvorrichtung aus einem liegend angeordneten
Zylinder, dessen Innenwandung die Entgasungsfläche 40 bil
det. Dieser Zylinder kann im Gegensatz zum Ausführungsbei
spiel auch geneigt oder sogar lotrecht angeordnet sein, wo
bei die Neigung auch in Abhängigkeit der Viskosität des zu
entgasenden Mediums verändert werden kann. Bei diesem Aus
führungsbeispiel sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszei
chen versehen. Der Unterschied zu den bisherigen Ausfüh
rungsbeispielen besteht darin, daß im Inneren des Gehäuses
1 Abstreifer in Form von Bürsten oder Kämmen drehbar ange
ordnet sind, wobei, wie dies aus Fig. 11 hervorgeht, je
weils drei um je 12° zueinander versetzte Abstreifer 42 in
einer Ebene angeordnet sind. Diese Bürsten oder Kämme 42
zerfurchen das über den Einlaß 2 eingebrachte, zu ent
gasende Material, so daß ständig neue Oberflächen geschaf
fen werden, die wesentlich größer sind als sie der Ent
gasungsfläche 40 entsprechen. Hierdurch ist eine sehr in
tensive und vor allem schnelle Entgasung des Materials mög
lich.
Zwischen den einzelnen Abstreifern 42 können Borde angeord
net sein (nicht dargestellt), so daß hierdurch auch die
Verweilzeit im Bereich der einzelnen Abstreifer gesteuert
werden kann. Diese bürsten- oder kammartigen Abstreifer
können auch bei den übrigen Vorrichtungen eingesetzt wer
den.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 12 und 13 stellt eine
Alternative nach dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 bis 7
dar. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen verse
hen. Bei dieser Ausführungsform ist im evakuierbaren Ge
häuse 1 eine Trommel 43 drehbar angeordnet, wobei dieses
liegend oder geneigt sein kann. Im Inneren der Trommel ist
an der Entgasungsfläche 40 eine Schneckenwendel 44 ange
bracht, die bei einer Drehung der Trommel zur Verteilung
des über den Einlaß 2 zugeführten Materials beiträgt. Hier
durch wird zum einen die Entgasungsfläche vergrößert und
zum anderen das entgaste Material zum Auslaß 3 gefördert.
Die Drehzahl wie auch die Drehrichtung kann in Abhängigkeit
der Entgasungsaufgabe verändert werden. Gleichfalls kann es
für bestimmte Anwendungsfälle sinnvoll sein, die Trommel im
"Pilgerschrittverfahren" zu drehen. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn es sich um ein zu entgasendes Mate
rial mit sedimentierendem Füllstoff handelt. Durch die
wechselseitige Drehung der Trommel wird die Sedimentations
richtung für die Füllstoffpartikel abwechselnd umgekehrt,
so daß eine Entmischung entgegengewirkt wird.
Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbei
spiel beschränkt, vielmehr ergeben sich im Rahme der Erfin
dung vielfältige Abwandlungs- und Modifikationsmöglichkei
ten.
Claims (25)
1. Verfahren für die kontinuierliche Entgasung von Gießharz
oder dergleichen viskosen Massen, wobei innerhalb eines hori
zontal, lotrecht oder geneigt angeordneten geschlossenen Be
hälters, der mit verschließbaren, vorteilhaft im wesentlichen
an gegenüberliegenden Seiten des Behälters liegenden Einlass-
und Auslassöffnungen für die Zuführung und Entnahme des zu
entgasenden Gießharzes versehen und an eine Unterdruckquelle
angeschlossen ist und Mittel zum Auf- und/oder Abtragen des
Gießharzes auf Entgasungsflächen enthält, die das von der
Einlass- zur Auslassöffnung gelangende, den Behälter nur zu
einem geringen Teil füllende Gießharz in relativ dünnen
Schichten auf von der Behälterwandung ganz oder teilweise ge
bildeten Entgasungsflächen derart auf- und/oder abtragen,
dass das Gießharz auf einem vorgegebenen, eine Vermischung
mit mehr oder weniger stark entgastem Gießharz ausschließen
den Weg bei stetig zunehmender Entgasung von der Einlass- zur
Auslassöffnung transportiert wird, wobei durch Einwirkung der
Mittel zum Auf- und/oder Abtragen das Gießharzes die Oberflä
che des Gießharzes jeweils erneuert und/oder aufgerissen
wird, so dass das im Gießharz enthaltene Gas zur Oberfläche
gelangt, aus diesem austritt und über die Evakuierungsmittel
aus dem Behälter abgeführt werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die im Inneren des Behälters angeordneten Auf- und Abtragmit
tel sowie die Entgasungsflächen relativ zueinander bewegt
werden, und dass die Auf- und Abtragmittel für die Oberflä
chenerneuerung des Gießharzes kamm- oder bürstenförmig ausge
bildet sind.
3. Vorrichtung für die kontinuierliche Entgasung von Gießharz
oder dergleichen fließfähigen Massen mit einem horizontal,
lotrecht oder geneigt angeordneten geschlossenen Gehäuse (1)
mit im wesentlichen an gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses
(1) angeordneten verschließbaren Einlass- und Auslassöffnun
gen (2, 3), Mitteln für den Anschluss des Gehäuses (1) an
eine Unterdruckquelle (4) für die Evakuierung und Absaugung
des aus dem Gießharz austretenden Gases, mit im Gehäuse ange
ordneten, angetriebenen Bearbeitungsmitteln (6, 7, 14, 16,
35, 37, 42, 44) für das Verteilen und/oder Auf-, Abtragen und
Weiterleiten des Gießharzes auf und von Entgasungsflächen
(40) des Gehäuses (1), wobei die Bearbeitungsmittel (6, 7,
14, 16, 35, 37, 42, 44) an einer im Gehäuse (1) angeordneten
Welle oder Stange (8, 18) befestigt und von dieser angetrie
ben sind und mit im wesentlichen radial von dieser abstreben
den und die Oberfläche des Gießharzes erneuernden und/oder
aufreißenden Mitteln versehen sind und dass die Bearbeitungs
mittel (6, 7, 14, 16, 35, 37, 42, 44) und Entgasungsflächen
(40) derart zusammenwirken, dass eine fortschreitend stetige
Entgasung des Gießharzes von der Einlass- zur Auslassöffnung
erhalten wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bearbeitungsmittel (6, 7, 14, 16, 35, 37, 42, 44) mit Ab
stand zueinander in Richtung der Welle oder Stange (8, 18)
angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Entgasungsflächen (40) von der Innenwandung des
zylinderförmig ausgebildeten Gehäuses (1) gebildet werden.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Bearbeitungsmittel (6, 7, 14, 16, 35,
37, 42, 44) in einem Winkel von ca. 90° zu ihrer Bewegungs
richtung angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass zwischen den axial beabstandeten Bearbei
tungsmitteln (6, 7, 14, 16, 35, 37, 42, 44) Trennwände (15)
vorgesehen sind, die den Behälter in einzelne Abschnitte un
terteilen wobei die Trennwände (15) Durchlassöffnungen für
das Gießharz aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Gehäuse (1) als stehender Zylinder mit
einem oberen Einlass (2) und einem unteren Auslass (3) ausge
bildet ist und Bereiche (5) durch mehrere, jeweils dichtend
in dem Gehäuse (1) angeordnete Kolben (6) gebildet werden,
welche jeweils mit einem Durchlass für das Gießharz versehen
sind und in Längsrichtung des Gehäuses (1) bewegbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kolben (6) mittels einer gemeinsamen Kolbenstange (8)
miteinander verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Kolben (6) mit der Entgasungsfläche
(40) eine nach oben offene Rinne (9) bildet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Durchlässe (7) der Kolben (6) defi
niert gegeneinander versetzt sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) im Bodenbereich mindestens
einen Niveausensor (10) umfasst.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 12, gekenn
zeichnet durch eine Rückführleitung (11) vom Auslass (3) des
Gehäuses (1) in einen der Bereiche (5) des Gehäuses (1)
und/oder den Vorratsbehälter (19, 20).
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (8) an ihrem unteren
Ende mit einem Pumpkolben (12) versehen ist, welcher in einen
an dem Gehäuse (1) befestigten Pumpzylinder (13) einbringbar
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (1) als stehender Zylinder mit einem oberen Ein
lass (2) und einem unteren Auslass (3) ausgebildet ist und
die Bereiche (5) durch die Gänge einer drehbar in dem Gehäuse
(1) gelagerten Schnecke (14) gebildet werden, welche mit ih
rer Außenkontur dichtend an der Innenfläche des Gehäuses (1)
geführt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (1) als liegender Zylinder mit einem Einlass (2)
und einem bodenseitigen Auslass (3) ausgebildet ist, dass Be
reiche (5) durch die Gänge einer drehbar in dem Gehäuse (1)
gelagerten Schnecke (35) gebildet werden, welche mit ihrer
Außenkontur dichtend an der Innenfläche geführt ist, und dass
oberhalb der Schnecke (35) ein Absaugkanal (38) angeordnet
ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (1) als liegender oder geneigter Zylinder mit ei
nem Einlass (2) und einem bodenseitigen Auslass (3) ausgebil
det ist, dass jeder Bereich (5) durch ein auf einer horizon
talen Drehachse (18) befestigten Scheibe (16) gebildet ist,
die dichtend an der Gehäusewandung (1) entlangstreift, dass
jede Scheibe (16) mit zumindest einer Öffnung (37) versehen
ist, und dass oberhalb der Scheiben (16) ein Absaugkanal (38)
angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (1) als liegender oder geneigter Zylinder mit ei
nem Einlass (2) und einem bodenseitigen Auslass (3) ausgebil
det ist, dass die Bereiche (5) durch mehrere vertikale Trenn
wände (15) gebildet werden, welche sich über einen Teilbe
reich der Höhe des Zylinders erstrecken, dass jedem Teilbe
reich (5) ein um eine horizontale Achse drehbare mit Spiel zu
dem Bereich (5) geführte Scheibe (16) zugeordnet ist, und
dass sich am oberen Ende jeder Trennwand (15) zumindest ein
gegen die jeweils benachbarte Scheibe (16) anliegender Ab
streifer (17) befindet.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
dass die Scheiben (16) auf einer gemeinsamen Drehachse (18)
angeordnet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15-19, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Schnecke (14) oder die Scheibe (16)
gleichsinnig und/oder gegensinnig und/oder im Pilgerschritt
verfahren zur Laufrichtung des Gießharzes drehbar ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) mit einer Heiz-
und/oder Kühleinrichtung versehen ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, dass die Abstreifmittel in Form von Bürsten
oder Kämmen ausgebildet sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
dass die Abstreifmittel an rotierenden Armen befestigt sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekenn
zeichnet, dass zwischen den Abstreifmitteln ganz oder teilweise
umlaufende Borde an den Entgasungsflächen (40) angeord
net sind.
25. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine liegende oder geneigte, drehbare Trommel
aufweist, auf deren Innenwandung eine Schneckenwendel (44)
aufgebracht ist.
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