DE10217585A1 - Einrichtung zum Spritzgießen von Kunststoffen - Google Patents
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Abstract
Einrichtung zum Spritzgießen von Kunststoffen, mit einer Plastifizier- und Einspritzeinheit (3), welche mindestens einen elektrischen Antrieb (6) zur Drehung einer Plastifizierschnecke und zum Einspritzen des plastifizierten Kunststoffes zwischen die Formhälften (16) aufweist, wobei die Spritzgießeinrichtung zusätzliche Antriebseinheiten aufweist, welche einen Maschinenteil zunächst linear bewegen und anschließend gegen einen festen Anschlag pressen, und die zusätzliche Antriebseinheit als pneumatisch betätigte Kolben-Zylinder-Einheit (8, 18, 28, 38) ausgebildet ist, und die vom Kolben ausgeübte Kraft je nach Stellung des Kolbens bei gegebenem Gasdruck unterschiedliche Werte annimmt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Spritzgießen von Kunststoffen, mit einer
Plastifizier- und Einspritzeinheit, welche mindestens einen elektrischen Antrieb zur Drehung
einer Plastifizierschnecke und zum Einspritzen des plastifizierten Kunststoffes zwischen die
Formhälften aufweist, wobei die Spritzgießeinrichtung zusätzliche Antriebseinheiten aufweist,
welche einen Maschinenteil zunächst linear bewegen und anschließend gegen einen festen
Anschlag pressen.
Der primäre Vorteil derartiger Einrichtungen liegt darin, daß ein elektrischer Antrieb gut
steuer- und regelbar ist, was für die eigentliche Funktion der Spritzgießeinrichtung, nämlich
das Plastifizieren und Einspritzen des Kunststoffes und letztlich die Herstellung von Gegen
ständen mit genau definierten Eigenschaften vorteilhaft ist.
Üblicherweise werden bei einer Maschine mit elektrischem Antrieb der Plastifizier- und Ein
spritzeinheit alle Bewegungen von Maschinenteilen durch Elektromotoren veranlaßt. Dies
wird mit dem Vorteil begründet, auf Hydraulikpumpen samt den zugehörigen Verbindungs
schläuchen und Leckmöglichkeiten verzichten zu können. Andererseits ist es aber unver
kennbar, daß für die Aufgabe, einen Maschinenteil zunächst linear zu bewegen und
anschließend gegen einen festen Anschlag zu pressen, die Verwendung eines Elektromotors
nicht die ideale Lösung darstellt.
Die Erfindung vermeidet einerseits die mit hydraulischen Antrieben verbundenen Nachteile,
andererseits die Verwendung von Elektromotoren zur Herstellung eines in seiner Größe
unkritischen Anpreßdruckes eines feststehenden Teiles, indem vorgesehen wird, daß die
zusätzliche Antriebseinheit als pneumatisch betätigte Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildet ist,
und die vom Kolben ausgeübte Kraft je nach Stellung des Kolbens bei gegebenem Gasdruck
unterschiedliche Werte annimmt.
Der hauptsächliche Anwendungsfall der Erfindung ist die Verwendung des mit veränderlicher
Übersetzung versehenen pneumatischen Antriebs zum Anpressen der Plastifizier- und Ein
spritzeinheit gegen die von der feststehenden Formaufspannplatte getragene Formhälfte. Bei
kleinen Maschinen, welche mit geringem Schließdruck arbeiten, ist es jedoch auch denkbar,
die Schließeinheit unter Vermeidung der elektrischen und hydraulischen Antriebe pneuma
tisch zu betätigen. Auf jeden Fall aber empfiehlt sich dies für die Betätigung der Aus
werfereinrichtung und der Formaufspannvorrichtung, welche jeweils mit Kräften auskommen,
die mit handelsüblichen pneumatischen Antrieben erzielbar sind.
Anschließend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. In dieser ist
Fig. 1 eine Seifenansicht eines ersten Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemäß ausge
rüsteten Spritzeinheit,
Fig. 2 und 3 beziehen sich auf ein zweites Ausführungsbeispiel betreffend ebenfalls die
Anpressung der Spritzeinheit,
Fig. 4 und 5 zeigen in Seitenansicht und Draufsicht eine erfindungsgemäß gestaltete
Schließeinheit einer Spritzgießmaschine und
Fig. 6 eine im Handel erhältliche Konstruktion eines pneumatischen Druckübersetzers.
Fig. 1 zeigt den einspritzseitigen Teil einer Spritzgießmaschine mit einem Maschinenrahmen
1, an dem eine feststehende Formaufspannplatte 2 befestigt ist. Eine Plastifizier- und Ein
spritzeinheit 3 ist relativ zur Formaufspannplatte in Horizontalrichtung beweglich gelagert.
Die Plastifizier- und Einspritzeinheit 3 umfaßt einen Plastifizierzylinder 4, dem Kunststoff
über einen Trichter 5 zugeführt wird, um vor dem Einspritzen durch eine im Inneren des
Zylinders 4 angeordnete Schnecke plastifiziert zu werden. Sowohl die Drehung wie die Vor
wärtsbewegung der Schnecke beim Einspritzvorgang werden durch elektrische Antriebe 6
vermittelt.
Zur Bewegung der Plastifizier- und Einspritzeinheit 3 auf dem feststehenden Gestell 7 dient
eine Kolben-Zylinder-Einheit 8, deren Aufbau und Funktion anhand von Fig. 6 erläutert
werden wird.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 und 3 stützen sich die einen Zylinder 10 und eine
Kolbenstange 9 umfassenden Kolben-Zylinder-Einheiten nicht am feststehenden Gestell 7,
sondern an der feststehenden Formaufspannplatte 2 ab. Hierzu ist eine Kraftumlenkung
erforderlich, welche über einen horizontalen Steg 12, von dem zwei Stangen 11 zur Plastifi
zier- und Einspritzeinheit führen, und über einen vertikalen Steg 14, von dem zwei Stangen
13 zur feststehenden Formaufspannplatte 2 führen, vermittelt wird.
In Fig. 3 ist die diagonale Anordnung zweier solcher Anpreßeinheiten ersichtlich.
Die erfindungsgemäße Maßnahme der Verwendung eines zwischen Eil- und Krafthub
umschaltbaren Pneumatikantriebes ist nicht auf die Einspritzseite der Spritzgießmaschine
beschränkt. Wie aus Fig. 4 und 5 hervorgeht, kann (eher ausnahmsweise) auch der Schließ
vorgang, durch den die bewegliche Formaufspannplatte 15 die Formhälften 16 zusammen
führt, über eine pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit 18 durchgeführt werden. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Betätigung des Auswerfers 17 über entsprechende Kolben-Zylin
der-Einheiten 28 erfolgt, vor allem aber liegt im Falle der Formaufspannwerkzeuge, welche
die Formhälften 16 an den Formaufspannplatten 2 und 15 festhalten, ein günstiger
Anwendungsfall für einen pneumatischen Antrieb mit Eil- und Krafthub vor. Die Formhälften
16 müssen ja während des gesamten Betriebes der Maschine festgehalten werden, und es
ist ausgesprochen unzweckmäßig, dies durch einen Elektromotor zu bewirken, welcher so
gut wie immer stillsteht.
Die erfindungsgemäß einsetzbaren pneumatischen Antriebe sind im Handel erhältlich und
werden in der aus Fig. 6 ersichtlichen Form unter der registrierten Bezeichnung TOX ver
trieben. Der Arbeitskolben 29 der in Fig. 6 dargestellten Einrichtung weist vordere und
hintere Kolbenstangen 35 und 36 auf. Die Betätigung dieses Arbeitskolbens 29 soll in der
Weise erfolgen, daß bis zum Auftreffen auf ein Hindernis 30 ein Eilhub erfolgt, woraufhin auf
ein Anpressen mit großer Kraft umgeschaltet wird. Hierzu weist die Einrichtung einen aus
zwei Teilen 25 und 26 bestehenden Kolben auf, dessen Teile durch eine Feder 27 verbunden
sind, wobei der vordere Teil 25 auf der am hinteren Teil 26 befestigten Stange 24 gleiten
kann. Der Kolben 25 wirkt auf die Rückseite der Kolbenstange 36 über eine Flüssigkeit,
welche in den verbundenen Räumen 23 angeordnet ist.
Die Verteilung der über die Leitung 21 zugeführten Druckluft erfolgt in verschiedener Weise
in den einzelnen Phasen Eilhub, Krafthub und Rückhub. Beim Eilhub wird das Hauptsteuer
ventil 22 betätigt. Der Arbeitskolben 29 fährt unter der Wirkung der in der Leitung 32 geführ
ten Druckluft aus, bis die vordere Kolbenstange 35 auf den Widerstand 30 trifft. Dieser
Widerstand bewirkt das Umschalten des Nebenventils 28 für den Krafthub. Der hinter dem
Kolben 26 liegende Raum 31 wird über die Leitung 33 beaufschlagt und der erhöhte Druck in
dem durch die Stange 24 abgedichteten Raum 23 liegt an der Kolbenstange 36 an.
Um die Einrichtung in den Ausgangszustand zurückzuführen, entlüftet das Nebenventil 28
den Raum 31 der Arbeitskolben 29, und der aus den Teilen 25 und 26 bestehende Über
setzerkolben kehrt in die Grundstellung zurück.
Obwohl die Erfindung anhand der Einrichtung nach Fig. 6 demonstriert worden ist, ist sie
darauf nicht eingeschränkt. Vielmehr ist sie mit jedem unterschiedlich übersetzbaren pneu
matischen Antrieb zu verwirklichen.
Claims (5)
1. Einrichtung zum Spritzgießen von Kunststoffen, mit einer Plastifizier- und Einspritzein
heit, welche mindestens einen elektrischen Antrieb zur Drehung einer Plastifizier
schnecke und zum Einspritzen des plastifizierten Kunststoffes zwischen die Formhälften
aufweist, wobei die Spritzgießeinrichtung zusätzliche Antriebseinheiten aufweist, welche
einen Maschinenteil zunächst linear bewegen und anschließend gegen einen festen
Anschlag pressen, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Antriebseinheit als
pneumatisch betätigte Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildet ist, und die vom Kolben
ausgeübte Kraft je nach Stellung des Kolbens bei gegebenem Gasdruck unterschiedliche
Werte annimmt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Antriebsein
heit mindestens eine die Plastifizier- und Einspritzeinheit (3) gegen die von der
feststehenden Formaufspannplatte (2)getragene Formhälfte anpressende Kolben-
Zylinder-Einheit (8) ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche
Antriebseinheit eine zur Erzeugung des Schließdruckes zwischen den von den Formauf
spannplatten (2, 15) getragenen Formhälften (16) dienende Kolben-Zylinder-Einheit (18)
ist.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche
Antriebseinheit eine Kolben-Zylinder-Einheit (28) zur Betätigung einer Auswerfereinrich
tung (17) ist.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche
Antriebseinheit eine Kolben-Zylinder-Einheit (38) der Aufspannvorrichtung zur Fixierung
einer Formhälfte (16) an einer der Formaufspannplatten (2, 15) ist.
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