DE10220819C1 - Linearantrieb für ein Einspritzaggregat - Google Patents
Linearantrieb für ein EinspritzaggregatInfo
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Abstract
Der Linearantrieb für ein Einspritzaggregat einer Spritzgießmaschine weist einen Elektromotor (35, 39), einen durch diesen angetriebenen Spindeltrieb (30), sowie einen auf den Spindeltrieb wirkenden Energiespeicher auf, welcher in einem ersten, einen hohen Energieaufwand erfordernden Arbeitsgang entladbar und in einem zweiten, dem ersten entgegengesetzten und einen geringeren Energieaufwand erfordernden Arbeitsgang wieder aufladbar ist. Zwei teleskopartig ineinanderschiebbare Gehäuseteile (32, 33) schließen den Spindeltrieb (30) sowie ein Gasvolumen (44) dicht ein, wobei ein Gehäuseteil (33) mit der Spindelwelle (31) und das andere Gehäuseteil (32) mit der Spindelmutter (34) des Spindeltriebes (30) axial fest verbunden und zumindest eine dieser Verbindungen drehfest ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Linearantrieb für ein Einspritzaggregat einer Spritz
gießmaschine mit einem Elektromotor, einem durch diesen angetriebenen
Spindeltrieb, sowie mit einem auf den Spindeltrieb wirkenden Energiespeicher,
welcher in einem ersten, einen hohen Energieaufwand erfordernden Arbeits
gang entladbar und in einem zweiten, dem ersten entgegengesetzten und einen
geringeren Energieaufwand erfordernden Arbeitsgang wieder aufladbar ist.
Aus der WO 97/34757 A1 ist als Hubantrieb für eine Spritzgießmaschine ein
Spindelantrieb einschließlich eines Elektromotors und zur Entlastung des Elekt
romotors in der Vorschubphase ein parallel zu diesem wirkender Energiespei
cher in Form einer Druckfederanordnung bekannt, welche beim Rückhub des
Spindelantriebs zunehmend beladen und deren Federkraft beim Spindelvor
schub entsprechend der Federkennlinie kontinuierlich abnimmt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Linearantrieb für ein Ein
spritzaggregat einer Spritzgießmaschine der oben genannten Art zu schaffen,
der eine besonders kompakte Bauweise ermöglicht, dessen Komponenten ge
gen Verschmutzung gesichert sind und der auf einfache Weise an den jeweili
gen Bereich der aufzunehmenden bzw. abzugebenden Kräfte anpassbar ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Linearantrieb mit den Merkmalen des Patent
anspruchs 1 gelöst.
Der Spindeltrieb und gegebenenfalls auch - entsprechend den Merkmalen des
Patentanspruchs 3 - der Elektromotor werden erfindungsgemäß von einem
zweiteiligen Gehäuse umschlossen, dessen Gehäuseteile teleskopartig inei
nanderschiebbar sind und ein Gasvolumen dicht einschließen. Bei einer Rela
tivbewegung zwischen Spindelwelle und Spindelmutter werden die Gehäuse
teile entweder zusammengeschoben und dabei das eingeschlossene Gasvolu
men komprimiert oder auseinandergezogen, wobei der vorher aufgebaute Gas
druck diese Bewegung unterstützt.
Bei Anwendungen, in denen der Elektromotor nicht durch die Gehäuseteile ein
geschlossen sein soll, ergibt sich eine besonders einfache Konstruktion da
durch, dass die Spindelwelle und die Spindelmutter jeweils fest mit einem Ge
häuseteil verbunden sind und ein Gehäuseteil drehbar mit dem Elektromotor
verbunden und das andere Gehäuseteil drehfest ist, wobei zumindest ein Ge
häuseteil, vorteilhafterweise das drehfeste, axial verschiebbar ist.
Bei Anwendungen, in denen der Elektromotor von den Gehäuseteilen um
schlossen ist, sind vorteilhafterweise die Gehäuseteile drehfest, jedoch axial
verschiebbar miteinander verbunden. Eine sehr kompakte Bauweise wird dann
dadurch ermöglicht, dass zumindest der Stator des Elektromotors mit einem
Gehäuseteil fest verbunden ist und die Spindelwelle oder die Spindelmutter
drehbar, jedoch axial fest in einem Gehäuseteil gelagert und von dem Elektro
motor in Drehrichtung antreibbar ist.
Damit der Linearantrieb auch ohne Unterstützung des Elektromotors Haltekräfte
ausüben kann, kann in einer vorteilhafter Weiterbildung der Spindeltrieb blo
ckierbar sein.
Zum Ausgleich von Einbautoleranzen sowie zur Einstellung des Kräfteberei
ches, in welchem der Energiespeicher arbeiten soll, ist es von besonderem
Vorteil, wenn das von den Gehäuseteilen eingeschlossene Gasvolumen mit
einer externen Druckgasquelle verbindbar ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Figuren schematisch darge
stellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 das Einspritzaggregat einer Spritzgießmaschine mit einem
Linearantrieb zur Hubsteuerung des Einspritzaggregats und
einem weiteren Linearantrieb zur Steuerung des Schne
ckenhubs;
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel des Linearantriebs; und
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Linearantriebs.
Die in den Fig. 1 gezeigte Spritzgießmaschine enthält als Hauptbestandteile
eine - in der Figur nur teilweise dargestellte - Schließeinheit 1 und ein auf dem
Maschinenbett in Richtung der Schließeinheit 1 linear verfahrbares Einspritzag
gregat 2, bestehend aus einem Plastifizierzylinder 3 mit einem Einfülltrichter 4
und einer am vorderen Zylinderende angeordneten, in der Einspritz- und Nach
drückphase federelastisch an die Angussöffnung 5 der Schließeinheit 1 dich
tend angepressten Einspritzdüse 6, sowie aus einer im Plastifizierzylinder 3 ro
tatorisch und axial verschieblich angeordneten Plastifizierschnecke 7, deren
Rotationsbewegung von einem Drehantrieb 8 und deren Linearbewegung durch
einen Linearantrieb 9 gesteuert werden. Ein weiterer Linearantrieb 10 steuert
die Hubbewegung des Einspritzaggregats 2 auf dem Maschinenbett.
Beide Linearantriebe 9, 10 sind als elektromotorische Spindeltriebe ausgebildet
und in Form zweier unterschiedlicher Ausführungsbeispiele in den Fig. 2
und 3 dargestellt. Hierbei zeigt Fig. 2 sehr schematisch die Grundelemente
eines erfindungsgemäßen Linearantriebes:
Ein Spindeltrieb 21 ist von einen zweiteiligen, zylindrischen Gehäuse umschlos senen, wobei in diesem Ausführungsbeispiel das Gehäuseteil 22 fest mit der Spindelwelle 21.1 und das Gehäuseteil 23 fest mit der Spindelmutter 21.2 ver bunden ist. Während das Gehäuseteil 22 über Lager 24 drehbar, jedoch axial fest gelagert ist, ist das Gehäuseteil 23 in einer Führung 25 drehfest, jedoch axial verschiebbar geführt. Ein Elektromotor 26 ist über Antriebsräder 27, 28 mit dem Gehäuseteil 22 derart verbunden, dass dieses in beide Drehrichtungen gedreht werden kann. Die beiden Gehäuseteile 22 und 23 sind teleskopisch ineinander schiebbar, wobei der Innenraum 29 über Dichtungen 20 hermetisch abgedichtet ist.
Ein Spindeltrieb 21 ist von einen zweiteiligen, zylindrischen Gehäuse umschlos senen, wobei in diesem Ausführungsbeispiel das Gehäuseteil 22 fest mit der Spindelwelle 21.1 und das Gehäuseteil 23 fest mit der Spindelmutter 21.2 ver bunden ist. Während das Gehäuseteil 22 über Lager 24 drehbar, jedoch axial fest gelagert ist, ist das Gehäuseteil 23 in einer Führung 25 drehfest, jedoch axial verschiebbar geführt. Ein Elektromotor 26 ist über Antriebsräder 27, 28 mit dem Gehäuseteil 22 derart verbunden, dass dieses in beide Drehrichtungen gedreht werden kann. Die beiden Gehäuseteile 22 und 23 sind teleskopisch ineinander schiebbar, wobei der Innenraum 29 über Dichtungen 20 hermetisch abgedichtet ist.
Bei einer Rotation des Gehäuseteils 22 wird die Spindelwelle 21.1 mitgedreht,
wodurch die über das Gehäuseteil 23 drehfest geführte Spindelmutter 21.2 auf
der Spindelwelle 21.1 linear verschoben wird. Hierbei wird, je nach Drehrich
tung, das Gehäuseteil 23 entweder in das Gehäuseteil 22 hineingezogen oder
aus diesem ausgefahren, wobei das in dem Innenraum 29 eingeschlossene
Gasvolumen entweder komprimiert oder entspannt wird. In der Kompressions
phase wird dabei Energie aufgenommen, welche in der Expansionsphase wie
der abgegeben wird.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 zeigt eine besonders kompakte Bau
weise eines erfindungsgemäßen Linearantriebes. Dieser weist wiederum zwei
zylindrische Gehäuseteile 32, 33 auf. Die Spindelwelle 31 eines Spindeltriebes
30 ist hier in dem Gehäuseteil 33 koaxial zu dessen Zylinderachse starr befes
tigt. Die Spindelmutter 34 ist mittels eines als Rotor ausgebildeten Hohlrohres
35 drehbar auf einem Aufnahmeteil 36 gelagert, welches seinerseits koaxial im
Gehäuseteil 32 starr befestigt ist. Das Hohlrohr 35 ist über eine steuerbare
Kupplung 37 mit dem Aufnahmeteil 36 verbindbar und kann damit drehfest mit
dem Gehäuseteil 32 verkoppelt werden. An der Innenwand des Gehäuseteils
32 ist der Stator 39 eines Elektromotors befestigt, dessen elektromagnetische
Felder auf den Rotor und damit auf das Hohlrohr 35 wirken. Die beiden Gehäu
seteile 32 und 33 sind über Führungen 40 und 41 drehfest, jedoch axial ver
schiebbar miteinander verbunden, wobei der eingeschlossene Innenraum 44
über eine Dichtungen 42 hermetisch gegenüber der Umgebung abgedichtet ist
und über einen Anschluss 45 mit einer Druckgasquelle verbunden werden
kann.
Bei einer elektromagnetischen Erregung des Stators 39 wird bei geöffneter
Kupplung 38 der Rotor und damit die Spindelmutter 34 in Rotation versetzt, wo
durch die Spindelwelle 31, je nach Drehrichtung, eine Linearbewegung nach
links oder rechts ausführt. Bei einer Bewegung nach links wird das Gehäuseteil
33 auf das Gehäuseteil 32 zubewegt und dabei das eingeschlossene Gasvolu
men komprimiert. Die dabei gespeicherte Energie wird bei einer Bewegung des
Gehäuseteils 33 nach rechts wieder abgegeben, wodurch entweder der Elekt
romotor in seiner Drehrichtung unterstützt oder, bei geringen Kraftanforderun
gen, in seiner Funktion ganz ersetzt wird.
Über den Anschluss 45 kann der Innenraum 44 mit Druckgas befüllt werden,
womit entweder die kräftefreie Nulllage des Linearantriebs oder der jeweilige
Kräftebereich, in dem dieser arbeiten soll, eingestellt wird.
Claims (6)
1. Linearantrieb für ein Einspritzaggregat einer Spritzgießmaschine mit einem
Elektromotor, einem durch diesen angetriebenen Spindeltrieb, sowie mit ei
nem auf den Spindeltrieb wirkenden Energiespeicher, welcher in einem ers
ten, einen hohen Energieaufwand erfordernden Arbeitsgang entladbar und in
einem zweiten, dem ersten entgegengesetzten und einen geringeren Ener
gieaufwand erfordernden Arbeitsgang wieder aufladbar ist, gekennzeichnet
durch zwei teleskopartig ineinanderschiebbare Gehäuseteile (22, 23; 32, 33),
welche den Spindeltrieb (21; 30) sowie ein Gasvolumen (29; 44) dicht ein
schließen, wobei ein Gehäuseteil (22; 33) mit der Spindelwelle (21.1; 31) und
das andere Gehäuseteil (23; 32) mit der Spindelmutter (21.2; 34) des Spin
deltriebes (21; 30) axial fest verbunden ist.
2. Linearantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Spindelwelle (21.1) und die Spindelmutter (21.2) jeweils fest mit einem
Gehäuseteil (22, 23) verbunden sind und ein Gehäuseteil (22) drehbar mit
dem Elektromotor (26) verbunden und das andere Gehäuseteil (23) drehfest
ist, wobei zumindest ein Gehäuseteil (23) axial verschiebbar ist.
3. Linearantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Gehäuseteile (32, 33) drehfest, jedoch axial verschiebbar miteinander
verbunden sind und den Elektromotor (35, 39) einschließen.
4. Linearantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der Elektromotor zumindest über den Stator (39) fest mit einem Gehäuseteil
(32) verbunden und die Spindelmutter (34) oder die Spindelwelle drehbar, je
doch axial fest in einem Gehäuseteil (32) gelagert und von dem Elektromotor
in Drehrichtung antreibbar ist.
5. Linearantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der Spindeltrieb (30) über eine steuerbare Kupplung (37) blockierbar ist.
6. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass
das von den Gehäuseteilen (32, 33) eingeschlossene Gasvolumen (44) mit
einer externen Druckgasquelle verbindbar ist.
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