DE10217004A1 - Verfahren zur Sanierung von Gräbern - Google Patents

Verfahren zur Sanierung von Gräbern

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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E04BUILDING
    • E04HBUILDINGS OR LIKE STRUCTURES FOR PARTICULAR PURPOSES; SWIMMING OR SPLASH BATHS OR POOLS; MASTS; FENCING; TENTS OR CANOPIES, IN GENERAL
    • E04H13/00Monuments; Tombs; Burial vaults; Columbaria

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Architecture (AREA)
  • Civil Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Sewage (AREA)

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Sanierung von Gräbern. Bei diesem Verfahren wird eine Grabgrube bis unterhalb eines der Grabgrubensohle entsprechenden Niveaus so abgetieft, daß um die gesamte Grabgrube ein diese umgebender ungeöffneter und standfester Bodenbereich verbleibt, und daß der beim Abtiefen entstehende Raum zur Schaffung eines Pufferraumes für anfallendes Sickerwasser bis auf Höhe der Grabgrubensohle mit einem Material verfüllt wird, welches einen hohen Anteil an Grabporen und/oder Hohlräumen aufweist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.
  • Bei Friedhöfen, die in Böden mit schlechter Wasserdurchlässigkeit angelegt wurden, bereitet das in die Gräber eindringende und sich dort stauende Sickerwasser oftmals große Probleme. Als Folge der Stauwasseransammlung und des damit einhergehenden Sauerstoffmangels ist eine vollständige Verwesung der Leichen nicht gewährleistet (Problem der "Wachsleichen"). Es besteht hier ein erheblicher Sanierungsbedarf. Betroffen sind insbesondere viele ältere Friedhöfe, bei denen aufwendige und groß angelegte Sanierungsmaßnahmen, die auch nur mit schwererem Gerät durchführbar wären, schon aus Platz- und Kostengründen ausscheiden.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem ein kostengünstiges Sanieren von Gräbern möglich ist. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
  • Der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren unterhalb der eigentlichen Grabgrubensohle geschaffene Pufferraum ermöglicht eine vorübergehende Aufnahme von größeren Mengen an Sickerwasser, die insbesondere in der kühleren Jahreszeit durch die fehlende oder verminderte Verdunstung an die Umgebung anfallen, so daß dieses im Pufferraum zwischengespeicherte Sickerwasser langsam in den umgebenden Boden versickern kann, und zwar auch dann, wenn dieser Boden nur eine geringe Durchlässigkeit aufweist. Ein Überfluten des Grabgrubenbereichs und des Sarginnenraumes oberhalb des Pufferraumes mit Sickerwasser ist wirksam verhindert. Das erfindungsgemäße Verfahren hat den großen Vorteil, daß mit ihm auch im Grabbestand eines Friedhofes und dort gezielt nach Bedarf, d. h. ggf. auch beschränkt auf einzelne Gräber eine Sanierung durchgeführt werden, was im Einzelfall die Sanierungskosten erheblich verringert. Der die Grabgrube umgebende standfeste natürliche Boden bleibt bei dem Verfahren erhalten, was für eine sichere Fundamentierung der Grabsteine von entscheidender Bedeutung ist.
  • Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
  • Fig. 1 vier Grabgruben gemäß der Erfindung im Querschnitt;
  • Fig. 2 in einem Mengen-Zeitdiagramm den Niederschlag und die von dem Pufferraum aufgenommene Sickerwassermengen über einen Zeitraum von mehreren Monaten.
  • In der Fig. 1 ist eine obere Bodenschicht 1 mit geringer Durchlässigkeit dargestellt. In dieser Bodenschicht 1 ist eine Grabgrube 2 ausgehoben, und zwar mit einer Tiefe, die über das Niveau einer vorgeschriebenen Grabgrubensohle 3 hinausgeht, so daß unterhalb dieser Grabgrubensohle 3, auf der der Sarg 4 aufsteht, ein Pufferraum 2' entsteht, der zur vorübergehenden Aufnahme von Sickerwasser dient. Der Aushub erfolgt derart, daß ein die jeweilige Grabgrube umgebender standfester bzw. nicht geöffneter Bodenbereich aus dem natürlichen Boden 1 erhalten bleibt. Der Pufferraum 2' ist mit einem geeigneten Material, welches bei ausreichender Standfestigkeit möglichst große Hohlräume oder einen hohen Grobporenanteil garantiert, ausgefüllt, beispielsweise mit Kies, vorzugsweise auch zumindest teilweise mit Sand als Filtermedium. Zur weiteren Filterung und Bindung etwaiger bei der Verwesung austretender Schadstoffe, sind dem Filtermedium beispielsweise noch zusätzliche Bindemittel oder Adsorptionsstoffe (z. B. Aktivkohle) zugesetzt.
  • Die Tiefe des Pufferraumes 2' und damit das Volumen dieses Pufferraumes sind unter Berücksichtigung der klimatischen Verhältnisse und der Sickerleistung des Bodens 1 so gewählt, daß das in niederschlagsreichen und kälteren Monaten verstärkt anfallende Sickerwasser möglichst vollständig im Pufferraum 2' so lange zwischengespeichert wird, bis es in trockeneren Witterungsperioden vom Boden 1 aufgenommen wird und in tiefere Bodenschichten versickert. Die Grabgrubensohle 3 liegt beispielsweise bei einer Tiefe von 190 cm und der Boden des Pufferraumes 2' auf einer Tiefe von 225 cm, so daß sich z. B. bei einem Grobporenanteil von 25% und einer Grabgrubengröße von 2,05 m × 0,85 m für den Pufferraum 2' ein Speichervolumen von ca. 150 Liter ergibt.
  • Die Fig. 2 zeigt in einer Graphik die über eine längere Zeitperiode gemessene Niederschlagsmenge als Kurve 5. Weiterhin ist in dieser Graphik mit der Kurve 6 die vom Pufferraum 2' aufgenommene Stau- oder Sickerwassermenge dargestellt, wobei der deutliche Anstieg der Sickerwassermenge im Pufferraum 2' während der kälteren Jahreszeit festzustellen ist, in der die Sickerwassermenge durch die fehlende Verdunstung in die Umgebung ansteigt. Berücksichtigt ist in Kurve 6 ein Sickerwasser- Einzugsbereich der Grabgrube von 5 qm und eine Absickerung von 10 l/Tag in den schlecht durchlässigen Untergrund.
  • Zur Unterstützung des mit dem Pufferraum 2' angestrebten Sanierungseffektes wird die Grabgrube 2 mit einem Material verfüllt, welches einerseits aufgrund eines hohen Grobporenanteils eine gute Wasserdurchlässigkeit gewährleistet, andererseits aber aufgrund eines geringen Anteils von Ton oder Schluff auch ein gewisses Wasserrückhaltevermögen aufweist. Größere Niederschlagsmengen werden durch ein derart beschaffenes Material rasch abgeführt in den Pufferraum unter der Grabgrubensohle, kleinere Niederschläge dagegen jedoch noch im oberen Teil gebunden und der Verdunstung zugeführt. Ein derartiges Material ist beispielsweise schwach lehmiger Sand oder schwach schluffiger Sand, der durch Bodenaustausch zum Verfüllen der Grabgrube 2 verwendet wird.
  • Mit 7 ist in der Fig. 1 noch eine Drainagebohrung angedeutet, die ausgehend von dem Boden des Pufferraumes 2' vertikal nach unten in den Untergrund eingebracht ist, und zwar bis in eine Schicht 8 mit größerer Wasserdurchlässigkeit.
  • Die Drainagebohrung 7 besitzt einen Querschnitt, der auf jeden Fall kleiner ist als die Breite der sich senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1 erstreckenden Grabgrube 2. Die Drainagebohrung 7, die mit leichtem Gerät erstellt werden kann und von der auch mehrere ausgehend vom Pufferraum 2' vorgesehen sein können, ist wiederum mit einem Material verfüllt, welches einen hohen Grobporenanteil garantiert und daher für Wasser möglichst gut durchlässig ist.
  • Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich, daß zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird. So ist es beispielsweise auch möglich, den Pufferraum 2' durch Verwendung eines anderen, einen hohen Anteil an Poren oder Hohlräumen garantierenden Materials auszufüllen, beispielsweise mit entsprechenden, Hohlräume bildenden Formkörpern aus einem beständigen Material, z. B. aus Beton. Bezugszeichenliste 1 natürliche Bodenschicht, schlecht wasserdurchlässig
    2 Grabgrube
    2' Pufferraum
    3 Grabgrubensohle
    4 Sarg
    5 Verlaufskurve Niederschlagsmenge
    6 Verlaufskurve Stauwassermenge
    7 Drainagebohrung
    8 natürliche Bodenschicht, gut wasserdurchlässig

Claims (4)

1. Verfahren zur Sanierung von Gräbern, dadurch gekennzeichnet, daß eine Grabgrube (2) bis unterhalb ein der Grabgrubensohle (3) entsprechendes Niveau so abgetieft wird, daß um die gesamte Grabgrube (2) ein diese umgebender ungeöffneter und standfester Bodenbereich verbleibt, und daß der beim Abtiefen entstehende Raum zur Schaffung eines Pufferraumes (2') für anfallendes Sickerwasser bis auf Höhe der Grabgrubensohle (3) mit einem Material verfüllt wird, welches einen hohen Anteil an Grobporen und/oder Hohlräumen aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erstellung des Pufferraumes Kies und/oder Sand verwendet wird, dem beispielsweise weitere filternde oder adsorbierende Stoffe (wie Aktivkohle) zugesetzt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ausgehend von dem Pufferraum (2') wenigstens eine Drainagebohrung (7) in den Boden (1) eingebracht wird, vorzugsweise bis auf eine zur Wasserführung geeignete Bodenschicht (8).
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Grabgrube oberhalb des Pufferraumes (2') mit einem Material verfüllt wird, welches einerseits aufgrund eines hohen Grobporenanteils eine gute Wasserdurchlässigkeit gewährleistet, andererseits aber aufgrund eines geringen Anteils von Ton oder Schluff auch ein gewisses Wasserrückhaltevermögen besitzt, beispielsweise mit schwach lehmigen Sand oder schwach schluffigen Sand.
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DE10311186A1 (de) * 2003-03-12 2004-10-07 Keller Grundbau Gmbh Verfahren zur Beschleunigung der Restverwesung von Wachsleichen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10311186A1 (de) * 2003-03-12 2004-10-07 Keller Grundbau Gmbh Verfahren zur Beschleunigung der Restverwesung von Wachsleichen
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