-
Beton, insbesondere für die Herstellung profilierter Formteile Die
Erfindung bezieht sich auf einen Beton, der vorzugsweise für die- Herstellung profilierter
Formteile dient.
-
Zur Verfestigung des Betons wurde bereits vorgeschlagen, diesem außer
den bekannten körnigen Zuschlägen auch Schlackenwolle: zuzusetzen. Diese hat jedoch
den Nachteil, daß sie erhebliche- Mengen von Schwefelverbindungen aufweist, die
sich störend auf eingelegte Armierungseiseai auswirken. Auch in der als Zuschlagstoff
ebenfalls bekannten Steinwolle sind erhebliche Schwefelanteile, enthalten, während
die: als Zumisch:ung weiterhin bereits vorgeschlagene Glaswolle einen hohen ebenfalls
nachteiligen Alkaligehalt besitzt.
-
Demgegenüber schlägt die Erfindung vor, bei der Betonherstellung Basa:ltfasern
mit Tonerdeschmelzzement zu mischen. Basaltwolle ist für diesen Zweck von besonderem
Vorteil, da ihr Alkaligehalt sehr niedrig und ihr Schwefelgehalt praktisch gleich
Null ist. Dies ist bei der Einbettung von Eisenarmierungen von besonderer Wichtigkeit.
Darüber hinaus enthält die Basaltwolle erhebliche Mengen Eisen(III)-oxyd. Dieser
beträgt bei der Basaltwolle etwa, 15 %, bei der Steinwolle 2 bis 311c und bei der
Schlackenwolle 0,5 bis 311c. Aber gerade: der hohe Gehalt an Eisenoxyd wirkt sich
äußerst günstig auf die Festigkeit des lIetons aus. Zudem wird durch die Erfindung
ein neuer einfacher und billiger Weg zur Herstellung von Eisen.betonsteinen aufgezeigt,
für die der Bedarf ständig im Steigen begriffen. ist. Weiterhin besitzt ein Beton
nach der Erfindung ein erheblich geringere Gewicht als beispielsweise ein solcher,
der körnige Zuschlagstoffe enthält, so daß er zu größeren Fertigteilen verarbeitet
werden kann, als dies bisher möglich war. Dies macht sich insbesondere bei Bauplatten
@-ortcilhaft bemerkbar. Bei anderen Teilen, z. B. Tür-oder Fcnstereinfassungen,
deren Größe durch das hohe Betongewicht nicht begrenzt war, entstehen geringere
Transportgewichte, was sich nicht nur in geringeren Frachtkosten ausprägt, sondern
was darüber hinaus auch dein Vorteil einer bequemeren und gegebenenfalls von Hilfsmitteln
unabhängigen Verladung mit sieh bringt.
-
Ein besonderer Vorteil des neuen Betons besteht darin., da,ß bei der
Herstellung größerer Bauteile: diese i-isse:frei bleiben, denn es werden durch die
hohe Festigkeit der Basaltwolle höhere Festigkeiten erzielt als mit Zuschlagstoffen
in körnigem Zustand, da die Basaltfasern durch die Bindekraft des Tonerdeschmelzzements
besonders stark gebunden werden. Aus diesem. Grunde ist der Beton nach der Erfindung
für alle Trägerkonstruktionen geeignet, weil er einen außerordentlich zähen und
widerstandsfähigen Ve:rhand liefert. Druckrohre, Gewölbe" Decken, Böden von Maschinenhallen
u. dgl. sind daher mit besonders großem Vorteil z. B. im Stampf-, Rütte:l- oder
Walzverfahren aus einem solchen Beton herzustellen.
-
Diese auf der Verwendung von. Basaltfasern beruhende., bisher nicht
gekannte Zähigkeit des neuen Baustoffes wirkt sich auch außerordentlich günstig
auf die Profilgebung der einzelnen. Bauteile aus, denn das Abplatzen von Ecken und.
Kanten schon bei kleinen Stößen unterbleibt bei Verwendung des Betons nach der Erfindung.
Demzufolge können nunmehr oft kleinere Profile gewählt werden, wo@ bisher stärker
auftragende vorgesehen sein mußten.
-
Ferner kann der Beton nach der Erfindung in überraschender Weise,
trotzdem er ausschließlich aus Basaltfasern und Zement besteht, geschliffen, gebohrt,
gesägt oder anderweitig bearbeitet werden. Deshalb kann -:r an Stellen verwendet
werden, an denen solche Bearbeitungen in der Regel vorgenommen werden müssen.
-
Damit sind die Vorteile des neuen Betons jedoch noch nicht erschöpft.
Wenn, gleichwohl die Basaltwollt; in; den meisten Fällen den größten Rauminhalt
des Betons einnimmt, ist der Beton doch ein schlechter Wärmeleiter, weil die: Basaltwolle
temperaturisolierend wirkt.
-
Da der neue Beton unter anderem auch wasser-, feuer- und im wesentlichen
säurefest ist, kann er auch in chemischen Werken oder an Stellen besonders starker
chemischer Einflüsse verwendet werden. Kaminsteine. Ra.uchrohrhülsen an. Kaminen,
Abfiußrohre, Dachbeläge u.sw. sind- daher weite,re Gegenstände, die mit besonderem
Vorteil aus dem neuen Werkstoff hergestellt werden, können; weiterhin ist die Herstellung
von Bodenplatten oder anderen Bodenbe:lägen für Stallungen und Fabrikräume, Hohlblocksteinen
u. dg1. aus dem neuen Beton zu empfehlen: ebenso lassen sich Eisenba,hnschie:nenschwe.llen
oder
Unterbauten für Sondergleisanlagen, wie sie z. B. bei der einspurigen
Schnellbahn benötigt werden, herstellen.
-
Das Mischungsverhältnis zwischen Basaltwolle einerseits und Tonerdeschmelzzement
andererseits kann zwischen 1:1 und 1:10 gegebenenfalls sogar noch darüber hinaus
variiert werden, je nach dem Verwendungszweck, die die: damit hergestellten Gegenstände
zu erfüllen haben. Bei Trägern, die hohen Belastungen ausgesetzt werden müssen,
ist daher ein Mischungsverhältnis zwischen 1:1 und 1:4 vorzuzichen, wogegen die
bei einem Mischungsverhältnis von. 1:10 oder darüber erzielten Festigkeiten bei
Bodenbe-lagplatten od. dgl. ausreichen.
-
Die Abbindemit eines Betons nach der Erfindung h°trägt ungefähr zwischen
8 und 24 Stunden, je. nach Art der verwendeten Zuschlagstoffe bzw. je nach Art des
Mischungsverhältnisses.
-
Der Beton nach der Erfindung kann auf folgende Art und Weise hergestellt
werden: Diu durch Schmelzen von Basalt und Durchpressen durch Düsen hergestellte
Basaltwolle wird in einem Brecher, eine Hammerschlagmühle od. dgl. eingegeben, wo
sie zerrissen wird. Diese zerrissene und gelockerte Basaltwolle wird in einen Gesteinsmischer
eingüs; tzt, wo ihr Tonerdeschmelzzement in dem verlangten Verhältnis beigemischt
wird.
-
Nach innigem Vermischen wird dieser Beton in an sich bekannter Weise
entweder auf einer Baustelle im Stampf-, Rüttel- oder Walzverfahren oder in einem
Betonwerk zu entsprechenden Bauteilen verarbeitet. Nach dem Abbinden können die
mit dem Beton flach der Erfindung hergestellten oder erstellten Bauteile spanal)hebend
hearbeitet werden, so daß es möglich ist, Schlitze, Durchbrüche für Unterputzleitungen
in ihnen anzul)ringen oder Bauplatten auf ein bestimmtes Sondermaß zuzuschneiden.