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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kommissionieren von
Waren.
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Die Erfindung betrifft ferner ein für die Durchführung des
Verfahrens geeignetes Kommissioniersystem.
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Für die Kommissionierung von Waren sind eine Vielzahl von
Verfahren und für die Durchführung der Verfahren geeignete
Systeme bekannt.
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Die bekannten Verfahren und Systeme beinhalten eine Auswahl
einer für eine Durchführung von Kommissionieraufträgen
vorgesehenen Anlage anhand von Auslastungen der jeweiligen
Anlage.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren so weiter zu entwickeln, dass eine möglichst
schnelle und zuverlässige Kommissionierung der Waren erzielt
wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass eine
Lagerverwaltungssteuereinheit (LVS) aufgrund von
übermittelten Auftragsdaten Kommissionieraufträge erstellt
und für die Kommissionieraufträge jeweils eine
Kommissionierart auswählt, und dass in Abhängigkeit von dem
Ergebnis der Auswahl der Kommissionierart eine für die
Durchführung der Kommissionierung geeignete
Kommissionieranlage bestimmt wird.
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Die Lagerverwaltungssteuereinheit (LVS) ist vorzugsweise mit
Mitteln zur Erfassung von Lagerbeständen in den
Kommissionierbereichen und zur Übermittlung von Auftragsdaten
an einen Materialflusssteuerungsrechner (MFR) ausgestattet.
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Die Lagerverwaltungssteuereinheit (LVS) kann dem
Materialflusssteuerungsrechner (MFR) einen größeren
Arbeitsvorrat von Aufträgen übergeben. Jeweils nach
Fertigstellung eines Batches auf dem LVS, werden die den
Batch betreffenden Daten an den der jeweiligen
Kommissionieranlage zugeordneten MFR gemeldet. Der
Materialflusssteuerungsrechner MFR steuert den Materialfluss
bei den Kommissioniervorgängen. Vorzugsweise wird jeder
erfasste Karton/Behälter vor den Kontrollstellen mit dem
entsprechenden Status (ausgeschleust oder nicht) an das LVS
gemeldet. Bei einer Nichterfassung (No-Read) vor
Kontrollstellen wird zum Ausschleusen in eine Kontrollstelle
ein Signal ausgegeben.
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Es ist besonders vorteilhaft, das Verfahren so durchzuführen
und das Kommissioniersystem so auszugestalten, dass die
Lagerverwaltungssteuereinheit (LVS) die Auswahl der
Kommissionierart und/oder der Kommissionieranlage für zu
kommissionierende Sendungen in Abhängigkeit von einer
gewünschten Zusammenstellung der Sendung vornimmt.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, dass der Materialflussrechner
(MFR) die Auswahl der Kommissionierart und/oder der
Kommissionieranlage in Abhängigkeit von einer Anzahl
verschiedener in der jeweiligen Sendung enthaltener zu
kommissionierender Artikel vornimmt.
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Eine weitere besondere Ausführungsform der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, dass die Lagerverwaltungssteuereinheit
(LVS) die Auswahl der Kommissionierart und/oder der
Kommissionierart in Abhängigkeit von der Anzahl der je
Artikelart vorgesehenen Waren vornimmt.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, dass der
Materialflusssteuerungsrechner (MFR) die Auswahl der
Kommissionierart und/oder der Kommissionieranlage für zu
kommissionierende Sendungen in Abhängigkeit von der
Gesamtzahl der zu der jeweiligen Sendung vorgesehenen, zu
kommissionierenden Waren vornimmt.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Kommissioniersystem mit
mehreren Kommissionieranlagen zum Kommissionieren von Waren.
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Erfindungsgemäß zeichnet sich das Kommissioniersystem dadurch
aus, dass wenigstens einer der Kommissionieranlagen
wenigstens zwei verschiedene Kommissionierarten zugewiesen
werden können.
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Es ist besonders vorteilhaft, das Kommissioniersystem so
auszugestalten, dass als Mittel für die Auswahl einer
Kommissionierart und/oder eine Zuweisung der durchzuführenden
Kommissionierart zu einer Kommissionieranlage eine
Lagerverwaltungssteuereinheit (LVS) vorgesehen ist.
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Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der
nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnungen.
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Von den Zeichnungen zeigen
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Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer eingesetzten,
vorzugsweise 3-stufigen Systemhierarchie,
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Fig. 2 eine Systemstruktur unter Einsatz der in
Fig. 1 dargestellten Systemhierarchie,
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Fig. 3 eine Bildschirmdarstellung von. Scanner-
Informationen,
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Fig. 4 eine Bildschirmdarstellung von gemessenen
Gewichtsangaben,
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Fig. 5 eine Bildschirmdarstellung von
Betriebszustände wiedergebenden Anlagedaten,
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Fig. 6 eine Bildschirmdarstellung von erfassten
Aufträgen und
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Fig. 7 eine Bildschirmdarstellung von
Identifikationsangaben für einen einzelnen
Kommissionierauftrag.
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Um sicherzustellen, dass die einzelnen Kommissionieraufgaben
mit besonders geeigneten Kommissionierschritten und einer
besonders geeigneten Kommissionieranlage durchgeführt werden,
bietet die Erfindung eine Vielzahl von
Gestaltungsmöglichkeiten.
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Besonders vorteilhaft ist es, dass das Kommissioniersystem
bereits derart gestaltet ist, dass es durch einen möglichst
modularen Aufbau und das Vorhandensein mehrerer Ebenen
besonders flexibel eingesetzt werden kann.
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Die so umfasste Aufgabenteilung zwischen Systemebenen erhöht
die Wirksamkeit des Verfahrens und die Zuverlässigkeit des
Kommissioniersystems.
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Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Aufgabenteilung zwischen den
Systemebenen, wobei die Aufgaben aus Sicht der Lagerlogistik
eingeflossen sind.
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Die oberste Ebene des in Fig. 1 dargestellten
Lagerlogistiksystems dient zur lagerverwaltungstechnischen
Abwicklung von Versanddaten.
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In dieser Ebene erfolgt eine Verwaltung der Lagerbestände für
die einzelnen Artikel, eine Kommunikation mit der
Stammdatenbank, eine Verwaltung der Lagerbewegungen sowie
eine Kommunikation mit der Lagerverwaltungssteuereinheit
(LVS).
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Die zweite Ebene des Kommissioniersystems wird vorzugsweise
durch einen Materialflusssteuerungsrechner (MFR) und die
hierzu gehörigen Komponenten gebildet.
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Die zweite Systemebene, beziehungsweise der die zweite
Systemebene bildende Materialflusssteuerungsrechner (MFR)
übernimmt vorzugsweise möglichst viele der nachfolgend
genannten Aufgaben:
Kommunikation mit dem LVS
Fahrzielsteuerung der gesamten Anlage.
FIFO Verwaltung für die einzelnen Kommissionierzonen
Kommunikation mit der SPS
Kommunikation mit dem PbL
(Fahrzielsteuerung FZ und PbL)
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Der oder die Materialflussrechner (MFR) bilden im Hinblick
auf die Funktionalität des LVS in der Steuerungshierarchie
die Schnittstelle zwischen dem übergeordneten
Lagerverwaltungssystem (LVS) und der automatischen
Fördertechnik (FT) sowie einem pick-by-light-System (PBL).
Aufgabe der MFR ist die Annahme von Transport- und Pick-
Anweisungen vom LVS und die schrittweise Steuerung der
Ausführung der LVS-Anweisungen durch die unterlagerten
Systeme.
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Die dargestellte Schnittstelle stellt die Schnittstelle vom
LVS zu den MFR-Systemen dar, die in den folgenden Bereichen
zum Einsatz kommen:
KAM 1: In diesem Bereich ist der oder sind die MFR für die
Steuerung der Fördertechnik sowie das eingesetzte PBL-System
verantwortlich.
KAM 2: In diesem Bereich ist der oder sind die MFR für die
Steuerung der Fördertechnik sowie das eingesetzte PBL-System
verantwortlich.
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Auf einem MFR erzeugte Protokoll- und Fehlermeldungen werden
dort in Dateien abgelegt. Der Umfang der Protokollierung ist
konfigurierbar gestaltet.
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Die Kommunikation zwischen dem LVS und dem oder den MFR
geschieht ausschließlich über ein lokales Netzwerk LAN,
vorzugsweise nach IEEE 802.3 über Fast Ethernet
(100 Mbit/sec). Als Protokoll wird vorzugsweise TCP/IP eingesetzt.
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Alle MFR werden vom LVS über eine Schnittstelle mit einem
einheitlichen Protokoll sowie einer einheitlichen
Telegrammstruktur bedient.
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Bevorzugte Verbindungsverfahren weisen als Merkmal auf, dass
für das Senden und Empfangen separate logische Verbindungen
verwendet werden, das heißt, es werden separate Sockets mit
logischen Verbindungen über separate Services genutzt.
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Beispielhaft sei die Verbindung zwischen dem LVS und zwei MFR
dargestellt. Je MFR existieren zwei Verbindungskanäle. Auf
Verbindung 1 sendet das LVS Nutztelegramme an den MFR und
empfängt die Reaktionstelegramme des MFR auf die gesendeten
Nutztelegramme.
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Auf Verbindung 2 sendet der MFR Nutztelegramme an das LVS und
empfängt die Reaktionstelegramme des LVS auf die gesendeten
Nutztelegramme.
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In einer Prozessumgebung bietet es sich an, je Richtung, d. h.
für Senden und Empfangen, unterschiedliche Prozesse zu
verwenden.
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Der Empfänger arbeitet als Server, der Sender als Client. Der
Client initiiert die Verbindung (connect), der Server nimmt
die Verbindung an (accept()).
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Die Übertragung basiert auf reinen ungeblockten Stream
Sockets. Eine Blockung wird erst auf Schnittstellenebene mit
den unten definierten Formaten durchgeführt. Ein Telegramm
umfasst hierbei einen Kopfteil, einen optionalen Datenteil
und einen Endteil.
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Es kommt eine fortlaufende Zyklusnummer zum Einsatz.
Reaktionstelegramme werden hierbei mit derselben Zyklusnummer
dem Sender auf derselben logischen Leitung zurückgeschickt.
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Der Sender wartet mit der Sendung des nächsten Telegramms bis
zum Empfang des Reaktions-telegramms. Optional können die
Sendeprozesse Life-Telegramme senden.
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Grundsätzlich ist es möglich, das Kommissioniersystem mit den
beiden dargestellten Systemebenen auszustatten. Es ist jedoch
in einzelnen Anwendungsfällen, beispielsweise in den
Anwendungsfällen, in denen neben weitgehend automatisierten
Kommissioniervorgängen teilweise manuelle
Kommissioniervorgänge erfolgen, zweckmäßig, eine
Anzeigensteuerung als weitere Systemebene vorzusehen.
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Vorzugsweise wird die Anzeigensteuerung durch ein Pick-by-
Light (PbL) System gebildet.
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Diese Systemebene erfüllt vorzugsweise eine oder mehrere der
nachfolgend dargestellten Funktionen:
Steuerung des Anzeigensystems und Verarbeitung der
Rückmeldedaten inkl. Rückmeldungen an den MFR, eine
Anzeigenverwaltung auf der Hardwareebene, eine Umsetzung der
einzelnen Lagerorte auf die physikalische Anzeigenadressen
sowie Rückmeldungen der Bedieneraktionen an dem PbL-System
und eine Echtzeit Kommunikation mit allen Anzeigesystem-
Komponenten.
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Damit die einzelnen Systeme ihre Aufgaben wahrnehmen können,
sind sie auf Informationen der Nachbarsysteme angewiesen. Die
folgende Darstellung zeigt auf, welche Informationen (und zu
welchen Ereignissen) zwischen den Systemen ausgetauscht
werden müssen.
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Vorzugsweise ist eine Onlineverbindung zwischen der
Kuvertiermaschine und dem LVS vorhanden sein.
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Im Vorfeld werden die Kommissionierdaten für einen ganzen
Batch übergeben:
Sendungs-ID
Batch-Nr.
Menge/Fach
Sortierkennzeichen
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Dabei werden auch die Rüstdaten für den Batch übergeben
Batch-Nr.
Fach-Nr.
Artikel-Nr.
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Eine Rückmeldung der fertigen Aufträge an das System LVS
sollte möglichst durchführbar sein. Die Rückmeldung erfolgt
vorzugsweise Batch bezogen.
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Die dargestellte, besonders bevorzugte Kommissionier-
insbesondere Kuvertieranlage, ist so gestaltet, dass sie in
verschiedenen Kommissionierarten betrieben werden kann.
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Eine der besonders bevorzugten Kommissionierarten wird
nachfolgend als Kommissionierart Express KAE bezeichnet.
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Die Kommissionierart KAE eignet sich besonders zur
Bearbeitung einer sehr hohen Anzahl gleichartiger Aufträge.
Vorzugsweise erfolgt die Bearbeitung mit einer
programmgesteuerten Kuvertiermaschine.
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Die Bezeichnung Kommissionierart Express KAE beinhaltet
insbesondere die Kommissionierung von Kommissionieraufträgen,
die jeweils ein gegenüber anderen Kommissionierarten erhöhtes
Kommissioniervolumen beinhalten.
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Beispielsweise werden mehrere Zehnerbögen Briefmarken in
einen gemeinsamen Briefumschlag befördert.
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Während die einzelnen Aufträge vorzugsweise große Losgrößen
aufweisen, können die Aufträge zwischen verschiedenen,
aufeinanderfolgenden Sendungen variieren.
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Eine weitere besonders bevorzugte Kommissionierart wird
nachfolgend als Kommissionierart vollautomatisch KAV
bezeichnet.
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Sie eignet sich insbesondere für eine Bearbeitung einer hohen
Anzahl gleichartiger Kommissionieraufträge, wie sie
beispielsweise bei der Zusammenstellung von
Abonnementsendungen für Abonnenten feststehender
Briefmarkenzusammenstellungen vorgesehen sind.
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Die Kuvertiermaschine KAE/KAV ist eine vollautomatische
Kuvertieranlage mit stufenlos einstellbarer
Taktgeschwindigkeit und sukzessiver Anlaufgeschwindigkeit.
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Die am Materialtransport beteiligten Komponenten
(Systemkanäle, Feeder, beispielsweise ein Friktionsanleger,
Transporttrakt und Kuvertierstation) eignen sich für die
Kuvertierung des Materials und lassen sich an variable
Formate entsprechend der Spezifikationen in der technischen
Leistungsbeschreibung anpassen.
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Maschinenabläufe während des Maschinenbetriebs können manuell
überwacht werden.
KAM Kommissionierart manuell
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Der MFR kommuniziert mit dem LVS, von dem er die
abzuwickelnden Datensätze bekommt und verwaltet. Diese
Datensätze werden an den i-Punkten mit einem Karton/Behälter
verbunden und anhand der Info im Datensatz abgearbeitet. Über
die Kommunikation zur SPS werden die TE's (Transport
Einheiten), anhand der Bestimmungsorte, gezielt in den LVS-
Datensätzen ausgeschleust. Über die Kommunikation zur PbL
(Pick-by-Light) wird der Inhalt der TE's genau
nachvollziehbar sein.
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Die Steuerung der Kartons/Behälter wird auf zwei Rechnern
ausgeführt, einmal für den Bereich KAM 1, und einmal für KAM
2. Diese Rechner sind identisch aufgebaut. Auf der Oberfläche
sind die Verheiratungsdialoge immer aktiv. Über ein
Programmmenu lassen sich auch andere Dialoge, wie Scanner,
Waagen (KAM 2) und der Bestand der Daten auf der Anlage,
sichtbar machen.
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Bildschirmdarstellungen bevorzugter Dialogfunktionen sind in
Fig. 3 und Fig. 4 dargestellt.
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Vorzugsweise werden Betriebssystemzustände der Anlage durch
geeignete Anzeigeelemente, insbesondere Bildschirmmenüs
dargestellt. Eine grafische Wiedergabe einer derartigen
Bildschirmdarstellung ist in Fig. 5 beispielhaft dargestellt.
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An dem KAM 2 i-Punkt wird ein Karton eingescannt (TE-Ident-
Nr.) und mit einer Auftragsnummer verbunden. Über die Waage 1
(Tarawaage) wird für den Karton das Leergewicht ermittelt.
Danach wird der Karton auf dem Haupttransportstrang, im
Bereich K-Modul 2.1, zu den vorgegebenen Zielen gefördert. Am
Ende der Strecke wird für den Karton über die Waage 2 das
Bruttogewicht ermittelt. Der MFR errechnet für diesen Karton
das Nettogewicht und anhand der Vorgaben vom LVS wird der
Karton zur Kontrollstation ausgeschleust oder weiter in den
Bereich KAM 1 transportiert. Nach Abarbeitung aller Ziele
wird der Karton zur Ausstopf-Station, zum Karton-Verschließer
und zu dem Etikettierer gefördert.
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An dem KAM 1 i-Punkt wird ein Behälter mittels Handscanner
identifiziert (TE-Ident-Nr.). Danach werden die Aufträge
(Auftrags-Nr.) mittels Handscanner eingelesen (max. 4
Aufträge) und den Fächern im Behälter zugeordnet. Der Auftrag
kann ein Kommissionier- oder ein Nachschubauftrag sein.
Anhand der Aufträge im Behälter wird der Behälter zu den K-
Zonen im Bereich Modul 1.1B und 1.2B geführt. Nach
Abarbeitung aller Ziele wird der Behälter, entsprechend dem
Kommissionierergebnis bzw. den Vorgaben, zu der
Kontrollstation KAM 1 und/oder zur Sendungssortierung KAM 1
gefördert.
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Jeder erfasste Karton/Behälter wird vor den Kontrollstellen
mit dem entsprechendem Status (ausgeschleust oder nicht) an
das LVS gemeldet.
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Bei einem No-Read vor den Kontrollstellen wird, zum
Ausschleusen in die Kontrollstelle, ein Signal an die SPS
ausgegeben. Der entsprechende Karton/Behälter wird nicht an
das LVS gemeldet.
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Bei einem No-Read vor den K-Zonen werden keine
Ausschleussignale an die SPS übergeben.
KAM 1
i-Punkt KAM 1
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Dem i-Punkt KAM 1 werden Leerbehälter zugeführt. Jeder
Behälter ist beidseitig mit einem Barcode (6-stellig, Code:
2/5 Interleaved) gekennzeichnet. Der Behälter wird mittels
Handscanner erfasst und damit die Bestückung eines Behälters
gestartet. Anschließend wird der 1. Auftrag (Auftragsnummer:
12-stellig, Code: 2/5 Interleaved), auch mittels Handscanner,
erfasst und dem 1. Fach im Behälter zugeordnet, dann der 2.
Auftrag - dem 2. Fach u. s. w. Es können max. 4 Aufträge einem
Behälter zugeordnet werden.
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Auf dem MFR wird eine Maske mit einer Tabelle angezeigt, die
wiederum einem Behälter entspricht. Alle erfassten Aufträge
werden in den entsprechenden Fächern angezeigt. Über die
Tastatur oder einen festen Barcode wird die Bestückung des
Behälters abgeschlossen. Die nichtbelegten Fächer bleiben
ohne Inhalt.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Bildschirmmaske
ist in Fig. 6 dargestellt.
K-Zonen KAM 1
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An den Ausschleusstellen wird der Karton identifiziert.
Anhand der vorgegebenen LVS-Daten teilt der MFR der SPS mit,
ob der Karton ausgeschleust werden soll oder nicht. Bei einer
Ausschleusung muss die SPS eine Quittung an den MFR
übergeben. Nur bei einer positiven Quittung wird der Karton
in die FIFO-Liste für diese K-Zone eingetragen. Der erste
Eintrag in der FIFO-Liste ist immer der, der dem PbL-System
mitgeteilt wird, d. h. zwischen MFR und PbL-System ist immer
nur ein Karton in Bearbeitung. Wird der Karton in der K-Zone
von dem PbL-System abgearbeitet, wird dieses dem MFR
mitgeteilt. Der MFR erstellt eine "Auftragsfertig"-Meldung
(K-Zonen bezogen) für den LVS, löscht diesen Karton aus der
FIFO-Liste und teilt dem PbL-System den nächsten Eintrag aus
der Liste mit. Verlässt der Karton die K-Zone, ohne eine
Fertigmeldung vom PbL-System, so wird dieser Karton als nicht
bearbeitet angesehen.
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Hinter allen K-Zonen wird der Behälter aufgrund der
Kommissionierergebnisse, bzw. den LVS-Vorgaben, zu der
Kontrollstation KAM 1 und/oder zur Sendungssortierung KAM 1
zugeführt.
KAM 2
i-Punkt KAM 2
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Der Ablauf in den K-Zonen für KAM 2 Kartons ist vorzugsweise
identisch zum Ablauf der K-Zonen für KAM 1.
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KAM 2 Kartons werden dem i-Punkt KAM 2 zugeführt. Jeder
Karton ist beidseitig mit einem Barcode (6-stellig, Code: 2/5
Interleaved) gekennzeichnet. Der Karton wird mittels Scanner
erfasst und einem Auftrag (Auftragsnummer: 12-stellig, Code:
2/5 Interleaved) zugeordnet. Auf dem Dialog wird neben dem
Auftrag auch die Kartongröße angezeigt.
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Eine besonders bevorzugte Bildschirmanzeige eines derartigen
Dialogs ist in Fig. 7 dargestellt.
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Um die Eindeutigkeit einzuhalten, wird jeder Karton
unmittelbar vor der Waage 1 identifiziert. Das von der Waage
1 gesendete Gewicht wird diesem Karton zugeordnet und
notiert.
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Das Gewicht einer weiteren Waage wird dem vom Scanner
erfassten Karton zugeordnet.
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Der MFR errechnet das Nettogewicht jedes erfassten Kartons
und vergleicht dieses mit den LVS-Gewichtsvorgaben. Ist
dieser Vergleich positiv, wird der Karton in den KAM 1
Bereich zu den K-Modulen 1.2.B geführt. Ist der Vergleich
negativ wird der Karton zu einer Kontrollstation KAM 2
ausgeschleust.
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Beim Verlassen der K-Modul-Zone werden die Behälter/Kartons
überprüft, ob alle Ziele der K-Modul-Zone auch angefahren
wurden. Ist das der Fall, wird der Behälter/Karton zu den
nächsten Zielen gefördert, andernfalls wird der
Behälter/Karton zu einem Umläufer und wird zu den
nichtangefahrenen Zielen zurückgefördert. Nach n-Umläufen
wird der Behälter/Karton in die Kontrollstation gefördert.
Die Anzahl der Umläufe ist auf dem MFR einzustellen. Dieser
Karton wird dem LVS gemeldet.
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Die Kommunikation zu LVS, Scannernetzwerk, SPS und PbL-System
wird über ein geeignetes Netzwerk (LAN) mit einem geeigneten
Protokoll, beispielsweise einem TCP/IP Protokoll aufgebaut.
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Bevorzugte Aufbauten eingesetzter Rechner sind:
MFR Server
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Dieser Rechner besitzt zwei Netzwerkkarten, um das Interne
Netzwerk von einem externen Netzwerk zu trennen. Auf dem
Rechner läuft ein Betriebsystem, eine Microsoft SQL-Server
Datenbank und ein MFR Server-Programm, das zur Abwicklung der
Kommunikation mit dem LVS geschrieben wurde.
MFR KAM 2
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Dieser Rechner ist für die Steuerung der Ziele im Bereich KAM
2 und die Abarbeitung des i-Punktes KAM 2 zuständig.
MFR KAM 2
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Dieser Rechner ist für die Steuerung der Ziele im Bereich KAM
1 und die Abarbeitung des i-Punktes KAM 1 zuständig.
KAM 1
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Dieser Rechner ist nur für die Abarbeitung des i-Punktes KAM
1 zuständig.
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Alle Daten werden auf der Datenbank gespeichert, so dass
durch einen Stop bzw. eine Störung keine Daten verloren
gehen. Somit ist auch ein Wiederanlauf problemlos
durchzuführen.
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Bei einem totalen Ausfall des Systems, ist das LVS in der
Lage, die Aufträge erneut an den MFR zu schicken.
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Die Reorganisation der Datenbank erfolgt automatisch bzw.
durch eine Abfrage auf einem der MFR-Rechner.
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Der Start der Programme erfolgt manuell durch Bediener vor
Ort. Eine Kopie aller MFR-Programme werden nach der
Inbetriebnahme auf Diskette bzw. CD-ROM einmalig dem Kunden
übergeben.
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Für den Fall eines Ausfalls, wird dem MFR-Server ein
baugleicher Cold-Stand-by Rechner beigestellt. Den übrigen
MFR-Rechnern werden keine Cold-Stand-by Rechner beigestellt.
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Alle MFR-Rechner werden redundant ausgeführt.
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Der MFR- Server läuft auf einem Rechner, der vorzugsweise mit
zwei gespiegelten Platten ausgestattet ist, so dass ein
Plattenausfall nicht zu einem kompletten Anlagenstop führt.
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Der Standort für den MFR-Server soll im Leitstand gewählt
werden, damit der Ausfall einer Platte auf dem Server am
schnellsten registriert wird. Der Ausfall einer Platte wird
sichtlich und akustisch auf dem Rechner dargestellt, der
mit zwei Netzwerkkarten ausgestattet ist. Über eine Karte
wird die Kommunikation zum LVS abgewickelt, über die andere
die Kommunikation zu den internen Netzwerkteilnehmer:
MFRKAM2, MFRKAM1, KAM1, Visu, PbL, Etikettierer, SPS.
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Der Server hat folgende Zusammensetzung:
1 MB ASUS ATX
1 CPU Intel P-III 800/133/256
1 DIMM 128 MB PC133
1 VGA ATI Xpert 98 Pro 8 MB
2 10/100 Mbit 3Com Net Karte
1 Controller Promise FastTrak100 IDE Raid
2 HDA IBM 30,0 GB DTLA307030 UDMA100 7200 rpm. 2 MB Cache
1 CDE 40-f. Teac CDE-540
1 FD Teac FD-235HF 3.5" 1.44 BM
1 Mouse PS/2
1 Tastatur Chery PS/2
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Die Standorte der KAM-MFR-Rechner sind an den i-Punkten zu
platzieren. In dem KAM-Bereich werden 3 Rechner eingesetzt,
jeder von ihnen hat die folgende Zusammensetzung:
1 MB ASUS ATX
1 CPU Intel P-III 800/133/256
1 DIMM 128 MB PC133
1 VGA ATI Xpert 98 Pro 8 MB
1 10/100 Mbit 3Com Net Karte
1 HDA IBM 30,0 GB DTLA307030 UDMA100 7200 rpm. 2 MB Cache
1 CDE 40-f. Teac CDE-540
1 FD Teac FD-235HF 3.5" 1.44 BM
1 Mouse PS/2
1 Tastatur Chery PS/2
1 17" Monitor
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Das beschriebene Konzept zur Implementation logistischer
Prozesse in einem Verfahren zum Kommissionieren von Waren,
zum Anzeigen der Kommissionierungen und den hierzu geeigneten
Systemen und Vorrichtungen ist von der jeweiligen
spezifischen Konfiguration unabhängig.
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Die dargestellten Ausführungsbeispiele zu den Einzelheiten
der Rechnerkonfiguration und zu den eingesetzten
Betriebssystemen und Übertragungsprotokollen stellen eine
besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar. Es
ist jedoch selbstverständlich gleichfalls möglich, andere
Systeme und Systemkomponente einzusetzen, da die Erfindung
weder von einer speziellen Hardware, noch von einer
speziellen Konfiguration oder einer speziellen Steuerung
abhängt.
Bezugszeichenliste
PC1 auf diesem PC befindet sich die Prozessdatenbank
der Visualisierung und die Visualisierung selbst;
PC2 auf diesem PC befindet sich die zweite
Visualisierungsapplikation (Anlagenstatistiken);
MFR einige Informationen für die Anlagenstatistiken
werden vom MFR geholt;
SPS1 die erste SPS der Kommissionieranlage. Alle
Steuerungen, die keine eigene TCP) IP-Netzwerkkarte
besitzen, übermitteln ihre Informationen über diese
SPS;
SPS2 die zweite SPS der Kommissionieranlage;
SPS3 SPS der Vorsortierungs-Anlage (WE);
SPS4 SPS der Retouren-Anlage (WE);
SPS5 SPS der Paletten-Anlage;
Andere Steuerungen: Kuvertier- und Verpackungsmaschinen (KAE,
KAS, KAV, LET. . .)