DE10211544C1 - Verfahren zur Herstellung einer Kondensatorelektrode eines Grabenkondensators aus flüssiger Phase - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Kondensatorelektrode eines Grabenkondensators aus flüssiger PhaseInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Metallschichten auf Oberflächen von Halbleitersubstraten. Dabei wird eine Vorläuferverbindung des abzuscheidenden Metalls auf der Halbleiteroberfläche in fluider Phase aufgebracht und anschließend zersetzt. Das Verfahren ermöglicht die Füllung von Gräben mit hohem Aspektverhältnis, wobei die Ausbildung von Hohlräumen wirksam unterdrückt werden kann.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von Metall
schichten auf Halbleitersubstraten.
Der wirtschaftliche Erfolg in der Halbleiterindustrie wird
wesentlich von einer weiteren Reduzierung der minimalen
Strukturgröße beeinflusst, die sich auf einem Mikrochip dar
stellen lässt. Eine Reduzierung der minimalen Strukturgröße
ermöglicht eine Erhöhung der Integrationsdichte der elektro
nischen Bauelemente, wie Transistoren oder Kondensatoren auf
dem Mikrochip und damit eine Steigerung der Rechengeschwin
digkeit von Prozessoren sowie eine Steigerung der Speicherka
pazität von Speicherbausteinen. Um den Flächenbedarf der Bau
elemente auf der Chipoberfläche gering zu halten, nutzt man
bei Kondensatoren auch die Tiefe des Substrats. Dazu wird zu
nächst ein Graben in einen Wafer eingebracht. Anschließend
wird eine Bottomelektrode erzeugt, indem beispielsweise die
Bereiche des Wafers, welche sich an die Wandung des Grabens
anschließen, zur Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit do
tiert werden. Auf die Bottomelektrode wird dann eine dünne
Schicht eines Dielektrikums aufgebracht. Zuletzt wird der
Graben mit einem elektrisch leitfähigen Material aufgefüllt,
um eine Gegenelektrode zu erhalten. Diese Elektrode wird auch
als Topelektrode bezeichnet. Durch diese Anordnung von Elekt
roden und Dielektrikum wird der Kondensator quasi gefaltet.
Bei gleich bleibend großen Elektrodenflächen, also gleicher
Kapazität, kann dadurch die laterale Ausdehnung des Kondensa
tors auf der Chipoberfläche minimiert werden. Derartige Kon
densatoren werden auch als "Deep-Trench"-Kondensatoren be
zeichnet.
In Speicherchips entspricht der geladene bzw. der entladene
Zustand des Kondensators den beiden binären Zuständen 0 bzw.
1. Um den Ladungszustand des Kondensators und damit die im
Kondensator gespeicherte Information sicher bestimmen zu kön
nen, muss dieser eine bestimmte minimale Kapazität aufweisen.
Sinkt die Kapazität bzw. bei teilentladenem Kondensator die
Ladung unter diesen Grenzwert, verschwindet das Signal im
Rauschen, das heißt die Information über den Ladungszustand
des Kondensators geht verloren. Nach dem Beschreiben entlädt
sich der Kondensator durch Leckströme, welche einen Ladungs
ausgleich zwischen den beiden Elektroden des Kondensators be
wirken. Mit abnehmenden Abmessungen nehmen die Leckströme zu,
da Tunneleffekte an Bedeutung gewinnen. Um einem durch die
Entladung des Kondensators verursachten Informationsverlust
entgegenzuwirken, wird der Ladungszustand des Kondensators in
regelmäßigen Abständen überprüft und gegebenenfalls aufge
frischt, das heißt ein teilweise entladener Kondensator wird
wieder bis zu seinem ursprünglichen Zustand aufgeladen. Die
sen sogenannten "Refreshing"-Zeiten sind jedoch technische
Grenzen gesetzt, das heißt sie können nicht beliebig verkürzt
werden. In der Periode der Refreshing-Zeit darf die Ladung
des Kondensators daher nur so weit abnehmen, dass noch eine
sichere Bestimmung des Ladungszustandes möglich ist. Bei ei
nem gegebenen Leckstrom muss der Kondensator zu Beginn der
Refreshing-Zeit daher eine bestimmte minimale Ladung aufwei
sen, so dass zum Ende der Refreshing-Zeit der Ladungszustand
noch ausreichend hoch über dem Rauschen liegt, um die im Kon
densator gespeicherte Information sicher auslesen zu können.
Um auch bei fortschreitender Miniaturisierung eine ausrei
chende Kapazität der Kondensatoren bei niedrigen Leckströmen
erreichen zu können, werden eine Vielzahl von Lösungsansätzen
verfolgt. So wird beispielsweise die Oberfläche der Elektro
den mit einer Struktur versehen, um bei abnehmender Länge und
Breite der Elektroden deren Oberfläche möglichst groß zu ge
stalten. Ferner werden neue Materialien verwendet. So ver
sucht man, das bisher als Dielektrikum verwendete Siliziumdi
oxid durch Materialien mit höherer Dielektrizitätskonstante
zu ersetzen.
Als Elektrodenmaterial wird gegenwärtig Polysilizium zum
Füllen des Grabens verwendet. Mit weiterer Miniaturisierung,
das heißt geringerem Durchmesser des Grabens, nimmt die
Schichtdicke des leitenden Materials ab, so dass die elekt
rische Leitfähigkeit des Polysiliziums nicht mehr ausrei
chend ist, um die erforderliche Ladung zur Verfügung zu
stellen.
Um einem Kapazitätsverlust der Kondensatoren bei fortschrei
tender Miniaturisierung zu begegnen, werden anstelle der ge
genwärtig verwendeten Elektroden aus dotiertem Polysilizium
Elektroden aus Metallen mit höherer elektrischer Leitfähig
keit entwickelt, beispielsweise Platin oder Wolfram. Dadurch
können Verarmungszonen in den Elektroden unterdrückt werden
und somit dünnere Elektroden hergestellt werden, durch wel
che dennoch die erforderliche Ladungsdichte auf den Elektro
den zur Verfügung gestellt wird.
In der US 5 905 279 wird ein Grabenkondensator beschrieben,
bei welchem neben Polysilizium noch weitere elektrisch leit
fähige Materialien, wie WSi, TiSi, W oder Ti zum Füllen der
Gräben verwendet werden.
Im Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zur Ab
scheidung von Metallschichten vorgeschlagen worden. EP 11 58 073 A1
beschreibt ein Verfahren in dem auf der Oberfläche des
Substrats eine Metallschicht abgeschieden wird, indem eine
Organometallverbindung in einer nichtwässrigen Lösung redu
ziert wird. Damit werden dünne Metallschichten wie Liner
in Kontaktlöchern erzeugt.
EP 11 07 298 A2 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer
dünnen Metallschicht. Im ersten Schritt des Verfahrens gemäß
EP 11 07 298 A2 wird eine Lösung aus ultrafeinen Metallparti
keln, die mit einer organischen Verbindung beschichtet sind
hergestellt, diese Lösung dann mit einem Substrat in Kontakt
gebracht, das Lösungsmittel verdampft und die so erhaltene
Schicht dann zersetzt. Auch damit werden tiefe Kontaktlöcher
oder Gräben gefüllt.
JP 09-148248 A beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer
dünnen Metallschicht, indem WF6 auf ein Substrat auskonden
siert und durch einen Laser bestrahlt wird, so dass WF6 mit
anwesendem Wasserstoff reagiert. Dadurch wird W in einer
dünnen Schicht auf dem Substrat ausgeschieden. Da dieses
Verfahren einen Laserstrahl verwendet, ist das Verfahren zur
Herstellung von Grabenkondensatoren nicht geeignet.
US 5,953,629 beschreibt ein Verfahren zur Bildung einer dün
nen Metallschicht unter Verwendung einer Metallpulverdisper
sion in einem organischen Lösungsmittel wobei die Partikel
größe der dispergierten Metallpartikel zwischen 0,001 Mikro
meter und 0,1 Mikrometer liegt. Die Dispersion gemäß US 5,953,629
wird in eine Ausnehmungen gebracht, das Lösungsmit
tel wird verdampft und die Metallpartikel werden eingesin
tert.
DE 100 34 003 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
einer Grabenelektrode wobei zum Abscheiden eines als Elekt
rode dienenden Metallfilmes die üblichen Verfahren ALCVD und
ALD verwendet werden.
EP 10 73 115 A2 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung ei
nes DRAMs mit Krägen im Graben, und das Aufschleudern eines
Spin-On-Glas-Filmes in den Gräben als flüssigen Vorläufer
film.
Grabenkondensatoren weisen ein sehr hohes Aspektverhältnis
von meist mehr als 60 auf. Als Aspektverhältnis wird das
Verhältnis der Ausdehnung des Kondensators in seiner longi
tudinalen Richtung, also in die Tiefe des Substrats, zum
Durchmesser der Öffnung des Kondensators an der Oberfläche
des Substrats bezeichnet. Das hohe Aspektverhältnis führt zu
Schwierigkeiten beim Aufbau des Grabenkondensators. Ein Gra
ben, der für den Aufbau eines Grabenkondensators in den Wa
fer eingebracht wird, besitzt einerseits eine sehr kleine
Öffnung an der Substratoberfläche, durch welche Stoffe in
den Graben transportiert werden können, um dort abgeschieden
zu werden,
andererseits jedoch eine sehr große Ausdehnung in die Tiefe
des Substrats, wobei das abzuscheidende Material bis zum
Grund des Grabens vordringen soll. Bei der Abscheidung von
Schichten im Graben, beispielsweise zur Erzeugung eines zwi
schen Bottom- und Topelektrode angeordneten Dielektrikums,
soll die Schichtdichte im gesamten Graben möglichst gleichmä
ßig sein. Zur Herstellung solcher Schichten sind nur wenige
Verfahren geeignet. Meist erfolgt die Abscheidung mit Hilfe
eines CVD- (CVD = Chemical Vapor Deposition) oder eines ALD-
Verfahrens (ALD = Atomic Layer Deposition). Dabei werden gas
förmige Vorstufen verwendet, die an der Substratoberfläche zu
den gewünschten Verbindungen umgesetzt werden. Beim CVD-
Verfahren befinden sich die Reaktanden gleichzeitig im Gas
raum über dem Substrat. Das abzuscheidende Material wird
durch Umsetzung der Reaktanden auf der Substratoberfläche
niedergeschlagen. Mit diesem Verfahren lassen sich in ver
gleichsweise kurzen Zeiten dickere Schichten erzeugen, wobei
jedoch Schwankungen in der Schichtdicke in Kauf genommen wer
den müssen, die beispielsweise durch Strömungseffekte verur
sacht werden. Beim ALD-Verfahren erfolgt ein Aufbau der
Schichten durch die Abscheidung einzelner Lagen der verschie
denen Reaktanden. Im Gasraum über dem Substrat befindet sich
also immer nur ein Reaktand, der sich in einer monomolekula
ren Schicht auf dem Substrat niederschlägt. Anschließend wird
überschüssiger Reaktand aus dem Gasraum entfernt, beispiels
weise durch Abpumpen oder Spülen mit einem Inertgas, ehe dann
ein weiterer Reaktand in den Gasraum über dem Substrat einge
führt wird. Der weitere Reaktand setzt sich mit dem zuvor als
monomolekulare Schicht auf dem Substrat gebundenen Reaktions
partner um und bildet ebenfalls eine monomolekulare Schicht.
Dies ermöglicht die Herstellung von sehr gleichmäßigen
Schichten mit einer definierten Schichtdicke. Sowohl CVD- wie
auch ALD-Verfahren erfordern gasförmige Reaktanden. Ferner
müssen die Reaktanden einerseits ausreichend reaktiv sein, um
in vertretbaren Prozesszeiten eine Schicht erzeugen zu kön
nen, andererseits müssen die Reaktanden auch ausreichend sta
bil sein, um sich nicht bereits vor der Abscheidung zu zer
setzen. Im Fall des ALD-Verfahrens muss der Reaktand eine mo
nomolekulare Schicht bilden können, die bis zur Abscheidung
des weiteren Reaktionspartners stabil bleibt. Die Auswahl der
Reaktanden wird dadurch stark eingeschränkt. Für eine größere
Anzahl an Metallen stehen derartige Vorläuferverbindungen
nicht zur Verbindung. Ferner dürfen die Reaktionsprodukte,
die bei der Reaktion der Reaktanden freigesetzt werden, das
Substrat nicht angreifen. So wird beispielsweise bei der Her
stellung dünner Wolframschichten auf einem Siliziumsubstrat
WF6 als gasförmige Vorläuferverbindung verwendet, wobei bei
der Umsetzung zum Wolframmetall Fluor freigesetzt wird, wel
ches das Silizium des Substrats angreift. Um eine Zerstörung
des Substrats durch das freiwerdende Fluor zurückzudrängen,
muss daher vor der Abscheidung der Wolframschicht eine Diffu
sionssperrschicht aufgebracht werden, die zum Beispiel aus
TiN besteht. Diese Diffusionssperrschichten werden in eigenen
PVD-Anlagen (PVD = Physical Vapor Deposition) aufgebracht.
Dies erfordert einen zusätzlichen Produktionsschritt bei der
Herstellung der Mikrochips, was die Herstellungszeit verlän
gert und auch wegen des apparativen Aufwands unter Kostenge
sichtspunkten nachteilig ist.
Werden die oben beschriebenen CVD- und ALD-Verfahren zum Auf
füllen von Grabenkondensatoren zur Erzeugung einer Gegen
elektrode bzw. auch zum Auffüllen von Kontaktlöchern in Halb
leiterschaltungen verwendet, bilden sich im Inneren der Elek
trode bzw. des Kontakts entlang der Achse Hohlräume aus. Die
se Schwierigkeit tritt insbesondere bei CVD-Verfahren auf.
Bei den oben beschriebenen Verfahren erfolgt ein Wachstum der
Schicht an allen Innenflächen des Grabens annähernd gleichmä
ßig. Dadurch verringert sich der Innenraum im Zuge der fort
schreitenden Schichtbildung zu einem Kanal. CVD-Verfahren
zeigen leicht erhöhte Abscheideraten an den Oberkanten der
Gräben bzw. der Kontaktlöcher. Dadurch verschließen die wach
senden Schichten an den Oberkanten die darunter liegenden
Hohlräume in den Gräben bzw. den Kontaktlöchern und eine
vollständige Auffüllung durch eine weitere Abscheidung unter
bleibt an diesen Stellen. Das Ergebnis sind geschlossene,
bisweilen schlauchartige Hohlräume, bzw. auch offene Kanäle.
Dies führt zu einer Reihe von Schwierigkeiten bei der weite
ren Bearbeitung der abgeschiedenen Metallschichten. Bei der
Herstellung von Grabenkondensatoren wird beispielsweise die
Metallfüllung im oberen Bereich des Grabens zunächst durch
anisotropes Ätzen wieder entfernt, um anschließend einen iso
lierenden Kragen (collar) zu erzeugen. Dadurch werden die im
Inneren der Metallfüllung vorhandenen Hohlräume geöffnet, so
dass eine genaue Endpunktbestimmung des Ätzschritts nicht
möglich ist. Ferner wird beim Ätzen keine ebene Fläche auf
der Oberseite der Metallfüllung erhalten, sondern es bildet
sich durch den im Inneren der Metallfüllung vorhandenen Kanal
eine trichterförmige Struktur aus.
Beim CVD-Verfahren wird die Metallschicht nicht nur in den
Gräben sondern gleichmäßig auf allen Oberflächen des Wafers
abgeschieden. Das überschüssige Material auf der Waferober
seite wird nach der Abscheidung durch ein CMP-Verfahren (Che
mical Mechanical Polishing) wieder abgetragen. Dabei können
im Inneren der abgeschiedenen Metallschicht angeordnete Hohl
räume geöffnet werden, in welche dann Poliermittel eindringen
kann, dessen Komponenten in nachfolgenden Metallabscheidungen
als Kontaminationsquelle wirken.
Die oben geschilderten Schwierigkeiten treten bei ALD-Ver
fahren in geringerem Ausmaß auf, da hier eine sehr gleichmä
ßige Abscheidung der Schichten erfolgt. Allerdings ist das
Schichtwachstum bei ALD-Verfahren im Vergleich zu üblichen
CVD-Verfahren sehr gering, was die Fertigung verlangsamt und
als Konsequenz zu einer Erhöhung der Kosten führt. Auch mit
ALD-Verfahren lässt sich die Schwierigkeit einer Kanalbildung
entlang der Achse der Metallfüllung von Gräben oder Kontakt
löchern nicht beseitigen, da auch hier durch das Schicht
wachstum eine allmähliche Verengung des Grabeninnenraums er
folgt. Ferner muss in Abhängigkeit von den verwendeten Vor
läuferverbindungen auch bei ALD-Verfahren zunächst eine Dif
fusionssperre in den Graben eingebracht werden, um bei
spielsweise bei der Herstellung von Wolframfüllungen eine
Schädigung des Substrats durch aus WF6 freiwerdendem Fluor zu
vermeiden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Her
stellung einer Kondensatorelektrode eines Grabenkondensators
in einem in eine Oberfläche eines Halbleiterwafers einge
brachten Graben zur Verfügung zu stellen, welches innerhalb
kurzer Prozesszeiten durchgeführt werden kann, und welches
auch das fehlerfreie Füllen von Gräben mit hohem Aspektver
hältnis ermöglicht, wobei insbesondere die Ausbildung von
Hohlräumen vermieden werden soll.
Die Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren zur Herstellung
einer Kondensatorelektrode eines Grabenkondensators in einem
in eine Oberfläche eines Halbleiterwafers eingebrachten Gra
ben, bei dem
- a) in den Graben zumindest eine Vorläuferverbindung zumin dest eines Metalls in fluider Phase eingebracht wird,
- b) sodann die zumindest eine Vorläuferverbindung zu einer Metallschicht zersetzt wird,
- c) die Metallschicht im oberen Bereich des Grabens zurück geätzt wird,
- d) die so freigelegten Wände des Grabens in dessen oberem Bereich mit einer Isolierschicht ausgekleidet werden, und
- e) die Schritte (a) und (b) im oberen Bereich des Grabens wiederholt werden.
Im Gegensatz zu den bisher üblichen CVD- und ALD-Verfahren
liegt die Vorläuferverbindung nicht gasförmig an der Ober
fläche des Substrats vor, um dann in einer chemischen Reak
tion in fester Form niedergeschlagen zu werden, sondern wird
in fluider Phase, also als Flüssigkeit auf der Oberfläche
des Halbleitersubstrats aufgebracht. Aus der flüssigen Phase
wird dann in einem zweiten Schritt durch Zersetzung der Vor
läuferverbindung eine Metallschicht erzeugt. Wird die Me
tallschicht in Gräben erzeugt, werden diese zunächst zumin
dest teilweise
mit der fluiden Phase der Vorläuferverbindung gefüllt, und
die Vorläuferverbindung anschließend zum Metall zersetzt. Da
durch wächst das Metall nicht mehr schichtweise auf allen
Flächen des Grabens auf, sondern scheidet sich gleichmäßig im
gesamten Volumen des Grabens ab, sodass keine Kanalbildung
entlang der Achse des Grabens mehr eintritt. Die Zersetzung
lässt sich beispielsweise in der Weise steuern, dass die Zer
setzung am unteren Ende des Grabens beginnt und sich allmäh
lich in Richtung der Grabenöffnung fortsetzt. Dies kann bei
spielsweise dadurch erreicht werden, dass ein Temperaturgra
dient entlang der Längsachse des Grabens erzeugt wird und die
Temperatur während der Zersetzung entlang der Achse kontinu
ierlich erhöht wird. Die Zone, in welcher die Zersetzungstem
peratur erreicht wird, durchläuft den Graben dann von unten
nach oben.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können Metall
schichten erzeugt werden, welche aus nur einem Metall beste
hen, beispielsweise Wolfram. Es ist aber auch möglich,
Schichten zu erzeugen, welche verschiedene Metalle umfassen.
Die verschiedenen Metalle können dabei sowohl eine gemeinsame
Phase ausbilden, also in Form einer Legierung vorliegen, es
ist aber auch möglich, die Metalle schichtweise abzuscheiden,
so dass die Metalle getrennt in verschiedenen Lagen vorlie
gen.
Ein sequentielles Erzeugen der Metallschicht ist insbesondere
beim Füllen von Gräben mit sehr hohem Aspektverhältnis von
mehr als 30, insbesondere mehr als 60 vorteilhaft, da auf
diese Weise eine sehr gleichmäßige Metallfüllung erhalten
werden kann. Dabei wird zunächst im unteren Abschnitt des
Grabens die Vorläuferverbindung in fluider Form eingefüllt
und anschließend zersetzt, so dass sich im unteren Bereich
eine Metallfüllung ausbildet. Auf diese Metallfüllung wird
anschließend erneut die Vorläuferverbindung in fluider Form
aufgebracht und zersetzt. Auf diese Weise kann der Graben
schrittweise von unten nach oben aufgefüllt werden, so dass
die Ausbildung von Fehlstellen, insbesondere Hohlräumen,
weitgehend zurückgedrängt bzw. ganz vermieden werden kann.
Das Metall kann in der Vorläuferverbindung an sich in belie
biger Oxidationsstufe vorliegen, sofern sich die Vorläufer
verbindung unzersetzt in fluider Form auf der Oberfläche des
Halbleitersubstrats aufbringen lässt. Liegt das Metall in der
Vorläuferverbindung in oxidierter Form vor, muss zur Zerset
zung der Vorläuferverbindung ein entsprechendes Reduktions
mittel zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise Wasser
stoff. Um jedoch Kontaminationen durch das Reduktionsmittel
oder Nebenprodukte zu vermeiden, enthält die Vorläuferverbin
dung das Metall bevorzugt in der Oxidationsstufe 0. Das Me
tall liegt dann bereits in der gewünschten Oxidationsstufe
vor, so dass die Notwendigkeit eines Reduktionsmittels ent
fällt. Die Zersetzung der Vorläuferverbindung erfolgt bevor
zugt thermisch. Dazu wird die Vorläuferverbindung bei einer
ersten Temperatur, die unterhalb der Zersetzungstemperatur
der Vorläuferverbindung liegt, auf der Oberfläche des Halb
leitersubstrats aufgebracht. Die Temperatur, bei welcher die
Vorläuferverbindung aufgebracht wird, liegt bevorzugt zumin
dest 10°C unterhalb der Zersetzungstemperatur. Um die Vor
läuferverbindung bei einer bestimmten Temperatur in flüssiger
Form abzuscheiden, kann z. B. der Druck entsprechend einge
stellt werden. Ebenso sollte der Druck so gewählt sein, dass
die Vorläuferverbindung bei der Zersetzungstemperatur noch in
flüssiger Form vorliegt, also nicht siedet. Anschließend wird
das Halbleitersubstrat erwärmt, so dass eine kontrollierte
Zersetzung der Vorläuferverbindung eintritt. Dieses Verfahren
eignet sich insbesondere für Vorläuferverbindungen, in wel
chen das Metall bereits in der Oxidationsstufe 0 enthalten
ist. Auf diese Weise lässt sich das Metall in hochreiner Form
darstellen. Bevorzugt wird die Vorläuferverbindung dabei so
ausgewählt, dass bei ihrer Zersetzung neben dem Metall nur
gasförmige Produkte entstehen, welche sich leicht aus der
sich bildenden Metallschicht abführen lassen.
Neben einer thermischen Zersetzung ist eine Zersetzung der
Vorläuferverbindung beispielsweise auch durch eine Druckbe
handlung möglich. Dies wäre beispielsweise möglich, wenn die
in flüssiger Form vorliegende Vorläuferverbindung mit Hilfe
von Wasserstoffgas zersetzt werden soll. Für die Zersetzung
wird der Druck erniedrigt, wobei die Temperatur konstant
gehalten werden kann.
Wie bereits weiter oben erläutert, ist es für die Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens wesentlich, dass die
Vorläuferverbindung zunächst in fluider Form auf dem Substrat
vorliegt. Dazu kann die Vorläuferverbindung beispielsweise in
einem inerten Lösungsmittel gelöst auf die Oberfläche des
Halbleitersubstrats aufgebracht werden. Prinzipiell ist zwar
eine Zersetzung der Vorläuferverbindung aus der Lösung mög
lich. Bevorzugt sollte das inerte Lösungsmittel jedoch einen
ausreichend niedrigen Siedepunkt aufweisen, so dass es sich
leicht durch Erwärmen oder bei vermindertem Druck verdampfen
lässt. Geeignet sind beispielsweise Fluorkohlenwasserstoffe
oder Fluorchlorkohlenwasserstoffe.
Bevorzugt wird die Vorläuferverbindung in kondensierter Form
auf die Oberfläche des Halbleitersubstrats aufgebracht. In
diesem Fall liegt die Vorläuferverbindung bereits in reiner
Form vor, so dass die Gefahr einer Kontamination durch das
Lösungsmittel oder durch aus dem Lösungsmittel entstehende
Nebenprodukte verringert werden kann. Voraussetzung für die
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei, dass
die Vorläuferverbindung unter den Prozessbedingungen auch in
reiner Form in fluider Phase bereitgestellt werden kann. Ggf.
können beispielsweise Druck und Temperatur so gewählt werden,
dass die Vorläuferverbindung in flüssiger Form vorliegt.
Die flüssige Phase der Vorläuferverbindung kann mit üblichen
Verfahren auf die Oberfläche des Halbleitersubstrats aufge
bracht werden, beispielsweise durch Aufsprühen oder Tauchver
fahren. Besonders bevorzugt wird die fluide Phase der Vorläu
ferverbindung in einem Spin-on-Verfahren auf die Oberfläche
des Halbleitersubstrats aufgebracht. Dabei wird zunächst die
Vorläuferverbindung in fluider Phase auf die Substratoberflä
che aufgebracht. Anschließend wird überschüssige Vorläufer
verbindung durch eine schnelle Rotation des Halbleitersub
strats, beispielsweise eines Siliziumwafers, abgeschleudert.
Besonders bevorzugt wird die Vorläuferverbindung jedoch di
rekt auf dem Halbleitersubstrat auskondensiert. Dazu wird die
Vorläuferverbindung in gasförmiger Form der Gasphase über dem
Halbleitersubstrat zugeführt, in welcher dazu bevorzugt eine
Temperatur eingestellt wird, die über dem Siedepunkt der Vor
läuferverbindung liegt. Die Vorläuferverbindung wird dann auf
dem Halbleitersubstrat auskondensiert, das dazu auf eine Tem
peratur gekühlt wird, welche unterhalb des Kondensationspunk
tes der Vorläuferverbindung liegt. Der im Gasraum herrschende
Druck wird dabei so eingestellt, dass die Vorläuferverbindung
bei einer Temperatur in die Gasphase überführt werden kann,
welche möglichst weit unterhalb des Zersetzungspunktes der
Vorläuferverbindung liegt. Der Wafer wird auf eine entspre
chend niedrige Temperatur gekühlt, so dass die Vorläuferver
bindung auf der Oberfläche des Halbleitersubstrats in fluider
Form auskondensiert. Überschüssige flüssige Vorläuferverbin
dung kann, wie oben beschrieben, durch Abschleudern entfernt
werden.
Um auch in Gräben mit einem sehr hohen Aspektverhältnis eine
zuverlässige Füllung des Grabens mit der flüssigen Vorläufer
verbindung erreichen zu können, wird in einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Tempera
turgradient senkrecht zur Öffnung der Gräben im Halbleiter
substrat erzeugt. Bei dieser Ausführungsform weist der Graben
also an seinem unteren Abschluss eine tiefere Temperatur auf
als in den zur Öffnung des Grabens benachbarten Abschnitten.
Dadurch erfolgt eine Kondensation der Vorläuferverbindung zu
nächst in den unteren Abschnitten des Grabens, so dass der
Graben von unten nach oben mit der Vorläuferverbindung ausge
füllt wird. Bei einer anschließenden thermischen Zersetzung
der Vorläuferverbindung wird der Temperaturgradient in der
Weise eingestellt, dass die Temperatur in den unteren Ab
schnitten des Grabens höher gewählt ist als in den Abschnit
ten, welche der Öffnung des Grabens benachbart sind. Ein sol
cher Temperaturgradient lässt sich beispielsweise erzeugen,
indem das Halbleitersubstrat auf einem Substratträger ange
ordnet wird, welcher gekühlt bzw. beheizt werden kann und die
Temperatur in der Gasphase über dem Halbleitersubstrat ent
sprechend dem gewünschten Temperaturgradienten eingestellt
wird.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
als Vorläuferverbindungen bevorzugt solche Verbindungen ver
wendet, welche sich leicht thermisch zersetzen lassen, ohne
dass nicht-kontrollierbare Reaktionen, zum Beispiel eine Me
tall-Carbid-Bildung ablaufen. Bevorzugt werden daher als Vor
läuferverbindungen Metallkomplexe verwendet, mit zumindest
einem Metallatom und an das Metallatom gebundenen Liganden.
Die Bindungsstärke zwischen zentralem Metallatom und den das
Zentralatom umgebenden Liganden sollte dabei gering sein. Als
Ligand eignen sich insbesondere Verbindungen mit π-Elektro
nen, welche über eine π-Bindung an das Zentralatom gebunden
sind. Geeignete Liganden sind beispielsweise Kohlenmonoxid,
Olefine, zum Beispiel Ethen, oder Cycloolefine, zum Beispiel
Cyclopentadien. Die Vorläuferverbindung kann dabei nur eine
Sorte von Liganden umfassen und beispielsweise als Metallcar
bonyl vorliegen. Es sind jedoch auch Verbindungen mit ge
mischten Liganden geeignet, in welchen beispielsweise ein
Teil der CO-Liganden eines Metallcarbonyls durch Cyclopenta
dienylgruppen ersetzt sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich an sich für die
Herstellung von Schichten aus beliebigen Metallen durchfüh
ren. Die Metalle müssen lediglich Vorläuferverbindungen aus
bilden können, welche sich in flüssiger Phase auf das Halb
leitersubstrat aufbringen lassen, und welche sich leicht zu
dem gewünschten Metall zersetzen lassen. Besonders bevorzugte
Metalle sind Wolfram, Molybdän, Nickel und Titan. Diese Me
talle bilden Metallkomplexe aus, die sich leicht thermisch
zersetzen lassen, zum Beispiel Metallcarbonyle oder Metall
cyclopentadienylverbindungen. Die thermische Zersetzung von
W(CO)6 verläuft gemäß folgender Gleichung:
Die bei der thermischen Zersetzung der Vorläuferverbindung
entstehenden gasförmigen Nebenprodukte lassen sich leicht ab
führen und, sofern sie, wie Kohlenmonoxid, giftig sind, mit
üblichen Gaswäschen problemlos in unschädliche Verbindungen
(z. B. CO2) umwandeln und entsorgen.
Die entstehenden Nebenprodukte sind im Allgemeinen chemisch
wenig reaktiv, so dass Diffusionssperrschichten zur Vermei
dung einer Zerstörung des Substrats in diesem Fall nicht er
forderlich sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere für
die Herstellung homogener Metallschichten auch in Gräben mit
hohem Aspektverhältnis. Bevorzugt sind daher in das Halblei
tersubstrat Gräben eingebracht, die zur Seite der Substrat
oberseite geöffnet sind, so dass Wände der Gräben Teil der
Substratoberfläche sind. Die Gräben weisen dabei bevorzugt
ein Aspektverhältnis von mehr als 30, insbesondere bevorzugt
mehr als 60 auf. Die Gräben dienen insbesondere zur Herstel
lung von Grabenkondensatoren sowie zur Herstellung von Kon
takten.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine ein
fache Verfahrenstechnik zur Bildung hochreiner Metalle in
Gräben für Grabenkondensatoren sowie Kontaktlöchern aus. Im
Gegensatz zu CVD-Verfahren sind keine komplizierten Vakuuman
lagen notwendig, die eine komplizierte Gas-, Vakuum- und Tem
peratur-Regeltechnik erfordern. Insbesondere bei der Herstel
lung von Gegenelektroden in Deep-Trench-Kondensatoren ent
fällt zum Beispiel die aufwändige Schichttechnik alternieren
der As- bzw. Poly-Silizium-Schichten, um elektrisch leitfähi
ges Elektrodenmaterial zu generieren. Ein besonderer Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass sich die Füllungen
von Kontaktlöchern bzw. Gräben für Deep-Trench-Kondensatoren
ohne störende Ausbildung von Hohlräumen durchführen lässt. Da
im Allgemeinen keine Diffusionssperrschicht benötigt wird,
ergibt sich ein kürzerer Durchlauf in der Fertigungssequenz
und damit ein geringerer Fertigungsaufwand. Die mit dem er
findungsgemäßen Verfahren hergestellten Kontakte bzw. Deep-
Trench-Kondensatoren zeichnen sich wegen der fehlenden Aus
bildung von Hohlräumen in der Metallschicht durch eine höhere
Prozesssicherheit aus.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf eine beigefügte
Zeichnung näher erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen
dabei im einzelnen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung üblicher Arbeits
schritte bei der Herstellung eines Deep-Trench-
Kondensators, wobei die Füllung des Grabens mit
einem konventionellen CVD-Verfahren erfolgt;
Fig. 2 eine elektronenmikroskopische Aufnahme von po
lierten Schnitten durch einen Siliziumwafer, in
welchem mit Polysilizium gefüllte Gräben einge
bracht sind;
Fig. 3 eine schematische Darstellung verschiedener Pro
zessschritte bei der Herstellung eines Deep-
Trench-Kondensators, wobei das erfindungsgemäße
Verfahren zum Füllen der Gräben verwendet wird;
Fig. 4 eine schematische Darstellung üblicher Arbeitsschritte
beim Füllen eines Kontaktlochs, wobei das Kon
taktloch mit einem konventionellen CVD-Verfahren gefüllt wird;
Fig. 5 eine fotografische Aufnahme eines polierten
Schnitts durch einen Siliziumwafer, welcher einen
elektrischen Kontakt umfasst, der nach einem konventionellen CVD-
Verfahren hergestellt wurde;
Fig. 6 eine schematische Darstellung von Arbeitsschrit
ten zur Herstellung eines elektrischen Kontakts,
wobei das erfindungsgemäße Verfahren zum Füllen
des Kontaktlochs verwendet wurde.
Fig. 1 zeigt verschiedene Arbeitsschritte bei der Herstellung
eines Deep-Trench-Kondensators, wobei die Herstellung der
Topelektrode des Kondensators durch konventionelle CVD-
Verfahren erfolgt. Zur Erzeugung der Gräben wird zunächst in
einer Sauerstoffatmosphäre ein Siliziumwafer an seiner Ober
fläche oxidiert, um eine dünne Oxidschicht mit einer Stärke
von etwa 5 nm zu erzeugen. Durch die Oxidation werden zum ei
nen Spannungen im Wafer abgebaut und zum anderen eine Haft
schicht für weitere Schichten bereitgestellt. Auf die Oxid
schicht wird anschließend mit einem CVD-Verfahren eine ca.
200 nm starke Nitridschicht abgeschieden. Für die Strukturie
rung der Nitridschicht und die Definition der Öffnung des
Grabenkondensators wird nun zunächst eine Schicht aus einem
Hartmaskenmaterial auf dem Wafer abgeschieden, beispielsweise
ein Borsilikatglas. Anschließend wird ein Fotolack aufgetra
gen, mit Hilfe einer Maske abschnittsweise belichtet und mit
einem Entwickler entwickelt, um Öffnungen mit einem Durchmes
ser von ca. 100 nm für die Gräben des Kondensators zu defi
nieren. Die Öffnungen werden nun mit einem fluorhaltigen
Plasma in die Schicht der Hartmaske übertragen, wobei gleich
zeitig auch die entsprechenden Bereiche der Nitridschicht ab
getragen werden. Nach Entfernung der Fotolackschicht, zum
Beispiel durch Veraschen, werden mit einem weiteren Fluorkoh
lenwasserstoffplasma die Gräben bis zu einer Tiefe von ca. 8 µm
in dem Siliziumwafer eingeätzt. Abschließend wird die
Hartmaske beispielsweise mit Flusssäure entfernt. Der Silizi
umwafer weist nun Gräben auf, deren Wandung aus dem Silizium
des Wafers gebildet ist. Zur weiteren Verarbeitung wird auf
der Wandung der Gräben zunächst wieder eine dünne, ca. 10 nm
dicke Oxidschicht erzeugt, indem das freiliegende Silizium
thermisch mit Sauerstoff oxidiert wird. Man gelangt so zu ei
ner Anordnung wie sie in Fig. 1A dargestellt ist. Fig. 1A
zeigt einen Schnitt durch einen als Halbleitersubstrat 1 wir
kenden Siliziumwafer. In das Halbleitersubstrat 1 sind zwei
Gräben 2 eingebracht, welche zur Substratoberfläche hin ge
öffnet sind. An seiner Oberseite ist das Halbleitersubstrat 1
mit einer dünnen Oxidschicht 3 und einer auf dieser angeord
neten Nitridschicht 4 bedeckt. Die Innenwandung der Gräben 2
ist einer dünnen Oxidschicht 5 ausgekleidet, welche im fer
tiggestellten Kondensator das die Elektroden isolierende Di
elektrikum bildet. Anschließend wird Polysilizium auf dem
Halbleitersubstrat 1 abgeschieden, so dass die Gräben 2 voll
ständig mit Polysilizium 6 ausgefüllt sind. Das Polysilizium
wird mittels eines CVD-Verfahrens abgeschieden, wobei als re
aktive Vorläuferverbindung Silan (SiH4) verwendet wird. Das
Wachstum des Polysiliziums 6 erfolgt ausgehend von den Wan
dungen der Gräben 2, so dass sich der freie Raum im Inneren
der Gräben 2 mit fortschreitendem Wachstum der Polysilizium
schicht verengt. Da die Abscheidungsrate an der Oberkante der
Gräben 2 geringfügig höher ist als in den unteren Abschnitten
der Gräben 2, wird gegen Ende der Polysiliziumabscheidung der
Innenraum der Gräben 2 mit Polysilizium verschlossen und es
bilden sich schlauchartige Hohlräume 7 aus. Bei weiterer Ab
scheidung von Polysilizium schlägt sich dieses nur noch auf
der Oberseite des Wafers nieder, während in den Hohlräumen 7
kein Silizium mehr abgeschieden wird. Zum Ende der Abschei
dung des Polysiliziums wird ein Zustand erhalten, wie er in
Fig. 1B dargestellt ist. Die Gräben 2 sind mit Polysilizium 6
ausgefüllt, wobei sich entlang der Achse der Gräben 2 ein
schlauchartiger Hohlraum 7 gebildet hat. Das Polysilizium 6
wird im nächsten Schritt anisotrop zurückgeätzt, wobei das
Silizium an der Oberseite des Halbleitersubstrats 1 sowie in
den oberen Abschnitten der Gräben 2 entfernt wird. Es wird
ein in Fig. 1C dargestellter Zustand erhalten. Durch die an
isotrope Rückätzung sind die schlauchförmigen Hohlräume 7 ge
öffnet worden, wobei sich am oberen Ende der Füllung aus Po
lysilizium 6 ein trichterförmiger Abschluss 8 ausgebildet
hat. Durch den Hohlraum 7 erfolgt beim anisotropen Ätzen kein
gleichmäßiger Materialabtrag, so dass keine ebene Fläche an
der oberen Seite der Füllungen aus Polysilizium 6 erhalten
werden kann. Aus diesem Grund kann auch der Endpunkt der
Rückätzung nicht genau bestimmt werden.
In Fig. 2A ist eine fotografische Aufnahme eines polierten
Bruchs durch einen Siliziumwafer wiedergegeben, welcher dem
in Fig. 1C dargestellten Zustand entspricht. Auf der Aufnahme
ist deutlich der schlauchförmige Hohlraum 7 sowie der trich
terförmige Abschluss 8 der Füllung aus Polysilizium 6 zu er
kennen.
Im nächsten Arbeitsschritt wird im oberen, durch das Rückät
zen freigelegten Abschnitt der Gräben 2 zunächst die dünne
Oxidschicht 5 entfernt und anschließend in einem CVD-Verfah
ren eine Nitridschicht 9 im freigelegten Abschnitt der Gräben
2 abgeschieden. Die Nitridschicht 9 kleidet, wie in Fig. 1D
dargestellt, die Innenflächen der freigelegten Abschnitte der
Gräben 2 aus. Zur Herstellung eines isolierenden Kragens wird
die Nitridschicht 9 nun in den unteren Abschnitten wieder an
isotrop weggeätzt, um den oberen Abschluss der Füllung aus
Polysilizium 6 wieder freizulegen. Wegen der schrägen Flächen
des trichterförmigen Abschlusses 8 können dabei jedoch noch
Reste der Nitridschicht 9 auf dem Polysilizium 6 verbleiben,
was später in der fertig gestellten Topelektrode zu einem er
höhten Kontaktwiderstand innerhalb des Elektrodenmaterials
führt. Durch das anisotrope Rückätzen der Nitridschicht wer
den, wie in Fig. 1E dargestellt, die schlauchförmigen Hohl
räume 7 und der trichterförmige Abschluss 8 der Füllung aus
Polysilizium 6 wieder freigelegt. Abschließend wird der mit
der Nitridschicht 9 ausgekleidete Abschnitt der Gräben 2 mit
Polysilizium aufgefüllt und man gelangt zu einem Zustand, wie
er in Fig. 1F dargestellt ist. Auf der Füllung aus Polysili
zium 6 ist eine weitere Füllung aus Polysilizium 10 abge
schieden, wobei sich erneut ein schlauchförmiger Hohlraum 11
ausgebildet hat. Die Füllung aus Polysilizium 10 weist wegen
des trichterförmigen Abschlusses 8 an ihrem unteren Ende eine
keilartige Form auf, welche in den schlauchförmigen Hohlraum
7 hineinragt. Auf dem trichterförmigen Abschluss 8 verbliebe
ne Reste der Nitridschicht 9 führen zu einem erhöhten elekt
rischen Widerstand zwischen den Füllungen 6 und 10 aus Poly
silizium.
Fig. 2B zeigt eine fotografische Aufnahme eines polierten
Bruchs durch einen Siliziumwafer, welcher dem in Fig. 1F dar
gestellten Zustand entspricht. Es sind deutlich die Hohlräume
7 bzw. 11 in den Füllungen 6 und 10 aus Polysilizium zu er
kennen. Die obere Füllung 10 aus Polysilizium ragt pfeilför
mig in den Hohlraum 7 der unteren Polysiliziumfüllungen 6
hinein. Die obere Polysiliziumfüllung 10 wird seitlich von
einem Kragen aus einer Nitridschicht 9 begrenzt, dessen Aus
läufer sich bis in den Grenzbereich zwischen oberer Polysili
ziumfüllung 10 und unterer Polysiliziumfüllung 6 erstrecken
und eine Erhöhung des Kontaktwiderstandes zwischen den beiden
Füllungen 6, 11 bewirken.
Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Aus
bildung von Hohlräumen 7 und 11 vermieden werden. Der schema
tische Ablauf der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in Fig. 3 dargestellt. Zunächst werden, wie oben be
schrieben, Gräben in einem Siliziumwafer erzeugt, so dass man
zu dem in Fig. 1A dargestellten Zustand gelangt. Erfindungs
gemäß wird nun in die Gräben 2 eine Vorläuferverbindung der
abzuscheidenden Metallschicht einkondensiert, beispielsweise
W(CO)6. Dazu wird der Siliziumwafer gekühlt, so dass die Grä
ben 2 mit flüssigem Wolframhexacarbonyl gefüllt werden. Über
schüssiges Wolframhexacarbonyl, das sich auf der Oberseite
des Wafers niedergeschlagen hat, kann beispielsweise durch
Abschleudern entfernt werden. Bei Gräben 2 mit einem sehr ho
hen Aspektverhältnis werden die Gräben nicht vollständig ge
füllt, sondern es wird nur im unteren Abschnitt der Gräben 2
die Vorläuferverbindung auskondensiert und anschließend durch
Erwärmen des Wafers thermisch zersetzt, so dass sich metalli
sches Wolfram abscheidet und gasförmiges Kohlenmonoxid aus
den Gräben 2 entweicht. Nach Ausbildung eines ersten Ab
schnitts aus Wolframmetall wird erneut Wolframhexacarbonyl in
die Gräben 2 einkondensiert und anschließend thermisch zer
setzt. Bei Gräben mit einer Tiefe von ca. 8 µm und einem Öff
nungsdurchmesser von ca. 100 nm erfordert die Abscheidung des
Wolframmetalls ca. 10 Zyklen, um die Gräben 2 vollständig
auszufüllen. Nach abgeschlossener Abscheidung des Wolframme
talls wird ein Zustand erhalten, wie er in Fig. 3A schema
tisch dargestellt ist. Die in das Halbleitersubstrat 1 einge
brachten Gräben 2 sind vollständig mit Wolframmetall 12 auf
gefüllt, wobei sich in der Schicht des Wolframmetalls 12 kei
ne Hohlräume ausgebildet haben. Anschließend erfolgt, wie
oben beschrieben, ein isotropes Rückätzen des Wolframmetalls,
beispielsweise mit einem Plasma, welches aus einem Gasgemisch
aus CF4 und O2 erzeugt wird. Da im Wolframmetall 12 jedoch
keine Hohlräume ausgebildet sind, kann der obere Abschluss
der Wolframfüllung der Gräben 2 annähernd parallel zurückver
setzt werden, so dass sich, wie in Fig. 3B dargestellt, eine
ebene Fläche 13 ausbildet, welche senkrecht zur Längsachse
der Gräben 2 verläuft. Es erfolgt nun analog der bei Fig. 1B
beschriebenen Verfahren die Abscheidung einer Nitridschicht
9, welche, wie in Fig. 3C dargestellt, die Flächen des frei
gelegten Abschnittes der Gräben 2 auskleidet. Wegen der ebe
nen Fläche 13, welche den oberen Abschluss der Wolframfüllung
12 bildet, lässt sich der darauf abgeschiedene Abschnitt der
Nitridschicht 9 ohne weiteres isotrop zurückätzen, so dass
die Fläche 13 der Wolframfüllung 12 erneut freigelegt wird.
Abschließend wird erneut flüssiges Wolframhexacarbonyl in den
freiliegenden Abschnitt der Gräben 2 einkondensiert und ther
misch zersetzt, so dass der in Fig. 3D dargestellte Zustand
erreicht wird. Es hat sich eine durchgängige Wolframfüllung
12 ausgebildet, die im oberen Abschnitt von einem Kragen aus
der Nitridschicht 9 begrenzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich ferner hervorra
gend zum Füllen von Kontaktlöchern. Anhand von Fig. 4 wird
zunächst der Ablauf bei Verwendung eines konventionellen CVD-
Verfahrens erläutert. In Fig. 4A ist ein Halbleitersubstrat 1
dargestellt, in welches ein Halbleiterbauelement 14 integ
riert ist, zu welchem eine durch das Dielektrikum 15 reichen
de elektrische Verbindung hergestellt werden soll. Dazu ist
eine Kontaktöffnung 17 in das Dielektrikum 15 eingebracht,
welche bis zum Halbleiterbauelement 14 reicht. Um eine Zer
störung des Halbleiterbauelements 14 und des Dielektrikums 15
zu verhindern, wird zunächst eine Diffusionssperrschicht 16
aus Titannitrid abgeschieden. Es wird nun eine Füllung aus
Wolframsilizid erzeugt, wozu aus der Gasphase WF6 und Silan
(SiH4) zugeführt wird. Die Vorläuferverbindungen reagieren
miteinander und scheiden sich als Wolframsilizid gleichmäßig
auf der Oberfläche ab. Die Schichtdicke des Wolframsilizids
nimmt allmählich zu, so dass sich der freie Raum der Kontakt
öffnung 17 allmählich verengt. Durch graduelle Unterschiede
in der Abscheidegeschwindigkeit verschließt sich zum Ende der
Abscheidung der Wolframsilizidschicht 18 der verbleibende In
nenraum der Kontaktöffnung 17 und es bildet sich ein
schlauchartiger Hohlraum 19 aus (Fig. 4b).
Fig. 5A zeigt eine fotografische Aufnahme eines polierten
Bruchs durch einen Siliziumwafer, welche der Darstellung aus
Fig. 4B entspricht. Es ist deutlich die Wolframsilizidschicht
18 zu erkennen, wobei sich im Abschnitt der Kontaktöffnung 17
ein Hohlraum 19 ausgebildet hat.
Die auf der Oberseite des Dielektrikums 15 abgeschiedene
Wolframsilizidschicht wird abschließend in einem CMP-Schritt
abgetragen. Dabei wird, wie in Fig. 4C dargestellt, der
schlauchförmige Hohlraum 19 erneut geöffnet. Der Hohlraum 19
kann Verunreinigungen aufnehmen, die beispielsweise aus dem
Poliermittel herrühren können. In weiteren Produktionsschrit
ten können diese Verunreinigungen dann zu einer Zerstörung
des elektrischen Halbleiterelements führen.
Die Ausbildung eines Hohlraums kann mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren wirksam vermieden werden. Der Ablauf ist schema
tisch in Fig. 6 dargestellt. Analog Fig. 4A ist in Fig. 6A
ein Halbleitersubstrat 1 dargestellt, in welches ein Halblei
terbauelement 14 integriert ist. Auf dem Halbleitersubstrat 1
ist ein Dielektrikum 15 angeordnet, in welches eine Kontakt
öffnung 17 eingebracht ist, die sich zum Halbleiterbauelement
14 erstreckt. Im Gegensatz zum oben beschriebenen CVD-Verfah
ren werden beim erfindungsgemäßen Verfahren keine aggressiven
Chemikalien verwendet, so dass auf die Abscheidung einer Dif
fusionssperrschicht verzichtet werden kann. In die Kontakt
öffnung 17 wird die Vorläuferverbindung des abzuscheidenden
Metalls, zum Beispiel Wolframhexacarbonyl, einkondensiert und
anschließend thermisch zersetzt. Man erhält einen Zustand,
wie er in Fig. 6B dargestellt ist. Die Kontaktöffnung 17 ist
vollständig mit reinem Wolframmetall 20 ausgefüllt, wobei
sich keine Hohlräume ausgebildet haben. Beim abschließenden
CMP-Schritt können daher keine Kontaminationen in den Kontakt
20 eindringen.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung einer Kondensatorelektrode eines
Grabenkondensators in einem in eine Oberfläche eines Halblei
terwafers (1) eingebrachten Graben (2), bei dem:
- a) in den Graben (2) zumindest eine Vorläuferverbindung zu mindest eines Metalls in fluider Phase eingebracht wird,
- b) sodann die zumindest eine Vorläuferverbindung zu einer Metallschicht (12) zersetzt wird,
- c) die Metallschicht (12) im oberen Bereich des Grabens (2) zurückgeätzt wird,
- d) die so freigelegten Wände des Grabens (2) in dessen obe rem Bereich mit einer Isolierschicht (9) ausgekleidet werden, und
- e) die Schritte (a) und (b) im oberen Bereich des Grabens (2) wiederholt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Metallschicht (12)
sequentiell erzeugt wird, indem zunächst die Schritte (a) und
(b) mehrmals aufeinander folgend wiederholt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Vorläuferver
bindung das Metall in der Oxidationsstufe 0 enthält.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Zersetzung der zumindest einen Vorläuferverbindung ther
misch oder durch ein Reduktionsmittel erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Vorläuferverbindung als Lösung gelöst in einem Lösungs
mittel in den Graben (2) eingebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Vor
läuferverbindung in kondensierter Form in den Graben (2) ein
gebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Vor
läuferverbindung aus der Gasphase in dem Graben (2) auskon
densiert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Oberfläche des Halbleiterwafers (1) zum Auskondensieren
der Vorläuferverbindung auf eine Temperatur gekühlt wird, die
unter der Temperatur der Gasphase über dem Halbleiterwafer
(1) liegt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Graben (2) zur Seite der Waferoberfläche geöffnet ist, so
dass Wände des Grabens, Teile der Waferoberfläche bilden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
im Halbleiterwafer (1) ein Temperaturgradient senkrecht zur
Öffnung des Grabens (2) erzeugt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Vorläuferverbindung ein Metallkomplex ist, mit zumindest
einem Metallatom und an das Metallatom gebundenen Liganden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Metall ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet ist
aus Wolfram, Molybdän, Nickel und Titan.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Liganden ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet ist
aus Kohlenmonoxid, Cycloolefinen, Olefinen.
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