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Gebiet der vorliegenden Offenbarung
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Die
vorliegende Offenbarung betrifft im Allgemeinen das Gebiet der Herstellung
integrierter Schaltungen und betrifft insbesondere die Herstellung
einer Verbindungsstruktur, in der eine Barrierenschicht erforderlich
ist, die zwischen einem Volumenmetall und einem Dielektrikum ausgebildet
ist, wobei das Metall direkt auf der Barrierenschicht durch elektrochemische
Abscheideverfahren aufgebracht wird.
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Beschreibung des Stands der
Technik
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In
einer komplexen integrierten Schaltung werden eine Vielzahl von
Schaltungselementen, etwa Transistoren, Kondenstoren, Widerständen und dergleichen
in oder auf einem geeigneten Substrat typischerweise in einer im
Wesentlichen ebenen Konfiguration ausgebildet wird. Auf Grund der
Anzahl an Schaltungselementen und dem erforderlichen komplexen Aufbau
der integrierten Schaltungen können
im Allgemeinen die elektrischen Verbindungen der einzelnen Schaltungselemente
nicht direkt innerhalb der gleichen Ebene hergestellt werden, auf
der die Schaltungselemente ausgebildet sind, sondern es sind eine
oder mehrere zusätzliche „Verdrahtungsschichten” erforderlich,
die auch als Metallisierungsschichten bezeichnet werden. Diese Metallisierungsschichten
enthalten im Allgemeinen Metallleitungen, die die schichtinterne
elektrische Verbindung herstellen, und enthalten auch mehrere Zwischenschichtverbindungen,
die auch als Kontaktdurchführungen
bezeichnet werden, wobei die Metallleitungen und die Kontaktdurchführungen
gemeinsam auch als Verbindungsstruktur bezeichnet werden.
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Auf
Grund der stetigen Verringerung der Strukturgrößen von Schaltungselementen
in modernen integrierten Schaltungen steigt auch die Anzahl der
Schaltungselemente pro gegebener Chipfläche, d. h. die Integrationsdichte,
an, wodurch ein noch stärkerer
Anstieg in der Anzahl der elektrischen Verbindungen erforderlich
ist, um die gewünschte
Schaltungsfunktion zu ermöglichen.
Daher steigt die Anzahl der gestapelten Metallisierungsschichten
typischerweise mit der Anzahl der Schaltungselemente pro Chipfläche an.
Da die Herstellung einer Vielzahl von Metallisierungsschichten äußerst herausfordernde
Probleme mit sich bringt, die es zu lösen gilt, etwa die mechanische,
thermische und elektrische Zuverlässigkeit der Vielzahl gestapelter
Metallisierungsschichten, die beispielsweise in modernen Mikroprozessoren
erforderlich sind, gehen die Hersteller von Halbleitern zunehmend
dazu über,
ein Metall zu verwenden, das hohe Stromdichten und geringere Abmessungen
der Verbindungsstrukturen ermöglicht. Beispielsweise
wird Kupfer als ein Metall erachtet, das ein aussichtsreicher Kandidat
auf Grund der guten Eigenschaften im Hinblick auf den höheren Widerstand
gegenüber
Elektromigration und auf Grund des deutlich geringeren elektrischen
Widerstandes ist, wenn es mit anderen Metallen, etwa Aluminium, verglichen
wird, das über
die letzten Jahrzehnte verwendet wurde. Trotz dieser Vorteile zeigt
Kupfer eine Reihe von Nachteilen im Hinblick auf die Bearbeitung und
die Handhabung von Kupfer in einer Halbleiterfertigungsstätte. Beispielsweise
kann Kupfer nicht effizient auf ein Substrat in größeren Mengen
durch gut etablierte Abscheideverfahren, etwa chemische Dampfabscheidung
(CVD) aufgebracht werden und kann auch nicht in effizienter Weise
durch typischerweise eingesetzte anisotrope Ätzprozeduren auf Grund der
mangelnder Ausbildung flüchtiger Ätznebenprodukte
wirksam strukturiert werden. Bei der Herstellung von Metallisierungsschichten
mit Kupfer wird daher die sogenannte Damaszener-Technologie vorzugsweise eingesetzt,
wobei eine dielektrische Schicht zunächst aufgebracht und anschließend strukturiert
wird, so dass diese Gräben
und Kontaktöffnungen
erhält,
die nachfolgend mit Kupfer gefüllt werden.
Ein weiterer großer
Nachteil von Kupfer ist dessen Fähigkeit,
gut in dielektrische Materialien mit kleinem ε, in Silizium und in Siliziumdioxid
zu diffundieren, die gut etablierte und bewährte dielektrische Materialien
bei der Herstellung integrierter Schaltungen sind.
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Es
ist daher notwendig, ein sogenanntes Barrierenmaterial in Verbindung
mit einer kupferbasierten Metallisierung vorzusehen, um im Wesentlichen
ein Herausdiffundieren von Kupfer in das umgebende dielektrische
Material zu verhindern, da Kupfer dann zu empfindlichen Halbleiterbereichen
wandern kann, wodurch deren Eigenschaften deutlich verändert werden.
Andererseits kann das Barrierenmaterial die Diffusion von reaktiven
Komponenten in das Metallgebiet unterdrücken. Das zwischen dem Kupfer
und dem dielektrischen Material vorgesehene Barrierenmaterial sollte
jedoch zusätzlich
zu den erforderlichen Barriereneigenschaften auch eine gute Haftung
zu dem dielektrischen Material sowie zum Kupfer aufweisen und sollte
ferner einen möglichst geringen elektrischen
Widerstand besitzen, um damit in nicht unerwünschter Weise die elektrischen
Eigenschaften der Verbindungsstruktur zu beeinträchtigen. Ferner kann die Barrierenschicht
auch als eine „Schablone” für das nachfolgende
Abscheiden des Kupfermaterials im Hinblick auf das Erzeugen einer gewünschten
Kristallkonfiguration dienen, da zu einem gewissen Grade Information über den
Oberflächenaufbau
der Barrierenschicht in das Kupfermaterial übertragen werden kann, um damit
eine gewünschte
Korngröße und Konfiguration
zu erreichen. Es zeigt sich jedoch, dass ein einzelnes Material
in der Regel nicht die Erfordernisse erfüllen kann, die an eine gewünschte Barrierenmaterialschicht
gestellt werden. Somit wird häufig
eine Mischung aus Materialien eingesetzt, um die gewünschten
Barriereneigenschaften zu schaffen. Z. B. wird häufig eine Doppelschicht aus
Tantal und Tantalnitrid als ein Barrierenmaterial in Verbindung
mit einer Kupfermetallisierungsschicht gemäß dem Damaszener-Verfahren eingesetzt.
Tantal, das in wirksamer Weise eine Diffusion von Kupferatomen in
ein benachbartes Material unterdrückt, selbst wenn es in sehr
dünnen
Schichten vorgesehen ist, zeigt jedoch eine geringe Haftung zu einer
Vielzahl dielektrischer Materialien, etwa Dielektrika auf Siliziumdioxidbasis,
so dass eine Kupferverbindungsstruktur mit einer Tantalbarrierenschicht unter
Umständen
eine geringere mechanische Stabilität insbesondere während des
chemisch-mechanischen Polierens der Metallisierungsschicht aufweisen
kann, wobei überschüssiges Kupfer
abgetragen und die Oberfläche
für das
Aufbringen einer weiteren Metallisierungsschicht eingeebnet wird.
Die geringere mechanische Stabilität während des CMP kann jedoch zu
großen
Problemen hinsichtlich der Zuverlässigkeit in Bezug auf die thermische
und elektrische Leitfähigkeit
der Verbindungsstrukturen führen.
Andererseits weist Tantalnitrid eine ausgezeichnete Haftung zu Dielektrika
auf Siliziumdioxidbasis, besitzt jedoch eine geringe Haftung an
Kupfer. Folglich wird in modernen integrierten Schaltungen mit einer
kupferbasierten Metallisierungsschicht typischerweise ein Barrierendoppelschicht
aus Tantalnitrid/Tantal eingesetzt. Die Forderung nach einem geringen
Widerstand der Verbindungsstruktur zusammen mit der ständigen Verringerung
der Abmessungen der Schaltungselemente und damit verknüpft der
Abmessungen der Metallleitungen und Kontaktdurchführungen, muss
auch die Dicke der Barrierenschicht verringert werden, wobei dennoch
die erforderliche Barrierenwirkung zu erreichen ist. Es wurde erkannt,
dass Tantalnitrid ausgezeichnete Barriereneigenschaften aufweist,
selbst wenn es mit einer Dicke von lediglich einigen wenigen Nanometern
oder weniger aufgebracht wird. Daher wurden anspruchsvolle Abscheideverfahren
entwickelt, um dünne
Tantalnitridschichten mit hoher Konformität selbst in Öffnungen
mit großem
Aspektverhältnis
zu schaffen, etwa in den Kontaktdurchführungen moderner Metallisierungsstrukturen,
wobei auch die gewünschte
Oberflächentextur im
Hinblick auf die weitere Bearbeitung erreicht wird.
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Da
die Abmessungen der Gräben
und Kontaktdurchführungen
gegenwärtig
eine Breite oder einen Durchmesser von ungefähr 0,1 μm oder weniger bei einem Aspektverhältnis der
Kontaktdurchführungen
von ungefähr
5 oder mehr erreicht haben, ist das Abscheiden einer Barrierenschicht
in zuverlässiger Weise
auf allen Oberflächen
der Kontaktdurchführungen
und der Gräben
und das nachfolgende Einfüllen von
Kupfer ohne das Erzeugen von Hohlräumen eine äußerst herausfordernde Aufgabe
bei der Herstellung moderner integrierter Schaltungen. Gegenwärtig wird
die Herstellung einer kupferbasierten Metallisierungsschicht erreicht,
indem eine geeignete dielektrische Schicht strukturiert und die
Barrierenschicht, die beispielsweise aus Tantal (Ta) und/oder Tantalnitrid
(TaN) aufgebaut ist, durch moderne PVD-(physikalische Dampfabscheide-)Technik,
etwa die Sputter-Abscheidung, aufgebracht wird. Danach wird das
Kupfer in die Kontaktöffnungen
und Gräben eingefüllt, wobei
sich das Elektroplattieren als ein zuverlässiger Prozess erwiesen hat,
da es damit möglich
ist, die Kontaktöffnungen
und die Gräben
mit hoher Abscheideraten im Vergleich zu CVD-(chemische Dampfabscheide-)
und PVD-Raten in einer Weise von unten nach oben zu füllen, wobei
die Öffnungen beginnend
an der Unterseite in einer im Wesentlichen hohlraumfreien Weise
aufgefüllt
werden. Wenn ein Metall durch Elektroplattieren aufgebracht wird, wird
im Allgemeinen ein externes elektrisches Feld zwischen der zu beschichtenden
Oberfläche
und der Plattierungslösung
angelegt. Da Substrate für
die Halbleiterherstellung lediglich an nur wenigen Bereichen kontaktiert
werden können,
d. h. für
gewöhnlich am
Rand des Substrats, muss eine leitende Schicht, die ein Metall erhalten
sollen und die das Substrat und die Oberflächenbedecken, vorgesehen werden. Obwohl
die zuvor über
dem strukturierten Dielektrikum abgeschiedene Barrierenschicht als
eine Stromverteilungsschicht dienen kann, zeigt es sich, dass im Hinblick
auf die Kristallqualität,
die Gleichmäßigkeit und
die Haftungseigenschaften vorzugsweise eine sogenannte Saatschicht
in dem nachfolgenden Elektroplattierungsprozess zu verwenden ist,
um Kupfergräben
und Kontaktdurchführungen
zu erhalten, die die erforderlichen elektrischen und mechanischen
Eigenschaften besitzen. Die Saatschicht, die typischerweise aus
Kupfer aufgebaut ist, wird für
gewöhnlich durch
Sputter-Abscheidung unter Anwendung im Wesentlichen der gleichen
Prozessanlage aufgebracht, wie sie auch für die Abscheidung der Barrierenschicht
eingesetzt werden, wobei diese Abscheideverfahren die gewünschte Textur
der Saatschicht in Verbindung mit dem zuvor abgeschiedenen Barrierenmaterial
ergeben, wodurch geeignete Bedingungen für das nachfolgende Einfüllen des
Hauptteils des Metalls geschaffen werden.
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Für Abmessungen
der Kontaktdurchführungen
in künftigen
Bauteilgenerationen von 0,1 μm
oder weniger kann die Sputter-Abscheidung extrem dünner Metallschichten
mit einem hohen Maß an
konformen Verhalten, wie es für
die Barrierenschicht und die Saatschicht erforderlich ist, ein begrenzender Faktor
werden, da die Stufenbedeckungseigenschaften der zuvor beschriebenen
modernen Sputter-Anlagen unter Umständen nicht weiter verbessert
werden können,
ohne dass deutliche Modifizierungen dieser Anlagen erforderlich
sind, was gegenwärtig als
eine schwierige Entwicklung erscheint. Obwohl das Abscheiden der
Barrierenschicht auf der Grundlage anderer sehr konformer Abscheideverfahren ausgeführt werden
kann, etwa durch ALD (Atomlagenabscheidung), das ein gut steuerbarer
selbstbeschränkender
CVD-artiger Prozess ist, zeigt sich, dass die Eigenschaften der
Saatschicht nur schwer durch diese modernen Verfahren erhalten werden, wobei
auch der Durchsatz beeinträchtigt
ist, wodurch diese Verfahren wenig attraktiv für das Abscheiden des Saatmaterials
sind. Da das Abscheiden der Saatschicht nicht in einer nahe liegenden
Weise durch PVD ausgeführt
werden kann und auf Grund der Tatsache, dass die PVD-Verfahren zur
Erzeugung äußerst dünner Schichten
für Barrierenschicht zu
einem erhöhten
elektrischen Widerstand führen können, wenn
es für
die Herstellung von Saatschichten angewendet werden, kann das Leistungsverhalten
des schließlich
erhaltenen Metallgebiets sowie anfängliche Abscheiderate des nachfolgenden
Elektroplattierungsprozesses negativ beeinflusst werden. D. h.,
insbesondere Saatschichten, die durch moderne CVD-Verfahren hergestellt
werden, können
eine schlechtere Qualität
im Vergleich zu üblicherweise verwendeten
PVD-Saatschichten auf Grund eines merklichen Einbaus von Kontaminationsstoffen
aufweisen, woraus sich ein höherer
elektrischer Widerstand und ein schwache Oberflächenbeschaffenheit ergeben,
woraus sich wiederum nahezu zufällig oberflächenstrukturierte
Metallschichten ergeben können.
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Es
wurde daher vorgeschlagen, eine Kupfersaatschicht durch elektrochemische
Abscheideverfahren aufzubringen in dem Versuch, die Stufenbedeckung
und die Qualität
des Saatmaterials zu verbessern, und dabei gleichzeitig einen erhöhten Durchsatz
zu erreichen. Beispielsweise sind entsprechende Elektrolytlösungen verfügbar, die
für ein direktes
elektrochemisches Aufbringen von Kupfer auf einer tantalbasierten
Barrierenschicht verwendet werden können, wobei vorgeschlagen wird,
einen nasschemischen Reinigungsprozess auf der Grundlage von wässriger
Flusssäure
(HF) vor dem Beginn des Plattierungsprozesses auszuführen, um
damit unerwünschte
Kontaminationsstoffe zu entfernen und die tantalenthaltende Oberfläche der
Barrierenschicht zu aktivieren. Obwohl das direkte elektrochemische
Aufbringen ein vielversprechender Ansatz ist, insbesondere mit der
Aussicht auf die weitere Bauteilskalierung, zeigt es sich, dass
das Leistungsverhalten der endgültig
erhaltenen Metallleitungen und Kontaktdurchführungen beispielsweise im Hinblick auf
das Elektromigrationsverhalten, die Kristallqualität und somit
die elektrischen Eigenschaften im Vergleich zu Bauelementen beeinträchtigt ist,
die ein durch PVD abgeschiedenes Saatmaterial aufweisen, wodurch
diese Lösung
wenig attraktiv für
die Anwendung in der Massenherstellung moderner Halbleiterbauelemente
ist.
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Kim,
S.; Duquette, D. J.: Effect of Chemical Composition on Adhesion
of Directly Electrodeposited Copper Film on TiN. In: Journal of
the Electrochemical Society ISSN 0013-4651, 2006, Vol. 153, No.
6, C417–C421
offenbart ein Verfahren zum direkten elektrochemischen Abscheiden
von Kupfer auf Titannitridschichten. Auf einem TiN/SiO2/Si-Schichtstapel, der
eine natürliche
Oxidschicht aufweist, wird Kupfer aus einem Elektrolyten abgeschieden,
während gleichzeitig
die Oxidschicht durch die Wahl eines geeigneten Potenzials und eines
geeigneten pH-Wertes des Elektrolyten entfernt wird.
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Die
Patentanmeldung
EP
1 496 542 A2 behandelt die Herstellung von Deckschichten
auf Kupferleitungen mittels stromloser Abscheidung bei einer geringen
Sauerstoffkonzentration.
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Die
Patentanmeldung US 2002/0027082 A1 offenbart ein Verfahren zum elektrochemischen
Abscheiden von Kupfer auf Kupfersaatschichten, wobei zum Schutz
der Saatschicht der Sauerstoffgehalt reduziert wird.
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Die
Patentschrift
DE 102
28 998 B4 offenbart einen Kupfergalvanisierprozess, der
in einer inerten Gasatmosphäre
ausgeführt
wird, um die Oxidation der Oberfläche des abgeschiedenen Kupfers
zu reduzieren.
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Kwon,
D.; Park, H.; Lee, C.: Electromigration resistance-related microstructural
change with rapid thermal annealing of electroplated copper films.
In: Thin Solid Films, ISSN 0040-6090, 2005, Vol. 475, 58–62 befasst
sich mit der Elektromigration in Kupferstrukturen, die bei unterschiedlichen
Temperaturen wärmebehandelt
wurden.
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Angesichts
der zuvor erläuterten
Situation ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung Verfahren und
Techniken bereitzustellen, die es ermöglichen, eines oder mehrere
der zuvor genannten Probleme zu vermeiden oder in ihrer Auswirkung
zu verringern.
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Überblick über die vorliegende Offenbarung
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Im
Allgemeinen betrifft der hierin offenbarte Gegenstand eine Technik,
die die Herstellung metallgefüllter Öffnungen
in einer strukturierten dielektrischen Schicht ermöglicht,
wobei elektrochemische Abscheideprozesse auf der Grundlage einer
zuvor ausgebildeten Barrierenschicht eingesetzt werden. Entsprechend
diesem direkten Abscheiden eines gewünschten Metalls, etwa Kupfer,
direkt auf dem Barrierenmaterialien können die Beschränkungen
physikalischer Dampfabscheideverfahren, etwa der Sputter-Abscheidung
zur Bereitstellung von Saatschichten für eine nachfolgende elektrochemische
Abscheidung überwunden
werden, wobei gleichzeitig die erforderlichen Eigenschaften der
Saatschicht oder eines anfänglich
abgeschiedenen Teils des betrachteten Metalls erreicht werden, um
damit das gewünschte
Leistungsverhalten der Metallleitungen und Kontaktdurchführungen
im Hinblick auf die Elektromigration, die Leitfähigkeit, die mechanische Stabilität, und dergleichen
zu erreichen. Zu diesem Zweck wurde vorgeschlagen, dass eine Grenzfläche zwischen dem
Barrierenmaterial und dem elektrochemisch abgeschiedenen Metall
einen sehr kritischen Bereich repräsentiert, an welchem eine Reaktion
des Barrierenmaterials mit Sauerstoff zu unterdrücken ist, um die Ausbildung
von sauersoffenthaltenden Komponenten, etwa Oxiden und dergleichen,
im Wesentlichen zu vermeiden, die einen starken Einfluss auf die Gesamteigenschaft
des einzufüllenden
Metalls ausüben
können,
da, wie zuvor erläutert
ist, die Kristallqualität,
d. h. die Kornorientierung, deren Größe und dergleichen, entscheidend
von den Abscheidebedingungen an der Grenzfläche zwischen Barrierenmaterial
und Metall abhängen.
Auf der Grundlage der Erkenntnis, dass das Vorhandensein selbst
geringer Mengen von Sauerstoff deutlich die elektrochemische Abscheidung
des betrachteten Materials beeinflussen können, werden folglich Verfahren
offenbart, in denen eine Prozesssequenz mit einer deutlich geringeren
Reaktionsrate zwischen Sauerstoff und der Barrierenoberfläche erreicht
wird. Auf diese Weise können
gegenwärtig
verfügbare
Prozessverfahren zum direkten Abscheiden eines Kupfermaterials auf Barrierenschichten,
etwa auf tantalbasierten Barrierenschichten, deutlich verbessert
werden, wodurch derartige „direkt
auf Barriere”-Plattierungstechniken aussichtsreiche
Kandidaten für
zuverlässige
Fertigungsprozesse zur Herstellung von Metallisierungsstrukturen
von modernen Mikrostrukturbauelementen werden.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch die Verfahren gemäß den Ansprüchen 1,
16 und 23 gelöst.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Ausführungsformen
der vorliegenden Offenbarung sind in den angefügten Patentansprüchen definiert
und gehen deutlicher aus der folgenden detaillierten Beschreibung
hervor, wenn diese mit Bezug zu den begleitenden Zeichnungen studiert
wird, in denen:
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1a schematisch
eine Querschnittsansicht eines Halbleiterbauelements mit einem kupferbasierten
Metallgebiet zeigt, das auf der Grundlage von Abscheideverfahren
mit einem PVD-Prozess zum Herstellen einer Saatschicht auf einer
Barrierenschicht gebildet ist, woran sich ein elektrochemischer Abscheideprozess
gemäß gut etablierter
Techniken anschließt,
wodurch eine qualitativ gute Grenzfläche zwischen dem Barrierenmaterial
und dem eigentlichen Metall geschaffen wird;
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1b schematisch
eine Querschnittsansicht eines vergleichbaren Halbleiterbauelements,
in welchem ein Metallgebiet durch direktes Plattieren auf einem
Barrierenmaterial gebildet wurde, wobei beeinträchtigte Grenzflächeneigenschaften
entsprechend dem hierin offenbarten Gegenstand erkannt wurden, wobei
die beeinträchtigte
Grenzflächenqualität zu einem
geringeren Widerstand im Hinblick auf Elektromigration und zu einer
beeinträchtigten
Kristallstruktur führen
kann;
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2a schematisch
eine Querschnittsansicht eines Halbleiterbauelements während eines Prozesses
zur Herstellung einer Barrierenschicht mit einer Öffnung gemäß anschaulicher
Ausführungsformen;
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2b schematisch
eine Behandlung zum Entfernen oder zum Verringern des Sauerstoffanteils einer
nasschemischen Reinigungslösung
und/oder einer Plattierungslösung
gemäß anschaulicher
Ausführungsformen;
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2c bis 2g schematisch
Querschnittsansichten des Halbleiterbauelements aus 2a während diverser
Fertigungsphasen, wobei Reinigungsprozesse und elektrochemische
Abscheideprozesse und zugehörige
Prozessschritte auf der Grundlage von Prozessbedingungen ausgeführt werden,
die ein Unterdrücken
eines Kontakts zwischen Sauerstoff und freiliegenden Metalloberflächen gemäß anschaulicher
Ausführungsformen
ermöglichen; und
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3a und 3b schematisch
eine Prozesssequenz zeigen, die auf der Grundlage einer sauerstoffverarmten
Prozessumgebung ausgeführt wird,
wobei die Prozesssequenz auch Transportaktivitäten gemäß noch weiterer anschaulicher
Ausführungsformen
beinhalten kann.
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Detaillierte Beschreibung
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Obwohl
die vorliegende Offenbarung mit Bezug zu den Ausführungsformen
beschrieben ist, wie sie in der folgenden detaillierten Beschreibung
sowie in den Zeichnungen dargestellt sind, sollte beachtet werden,
dass die folgende detaillierte Beschreibung sowie die Zeichnungen
nicht beabsichtigen, den hierin offenbarten Gegenstand auf die speziellen
anschaulichen offenbarten Ausführungsformen
einzuschränken,
sondern die beschriebenen anschaulichen Ausführungsformen stellen lediglich
beispielhaft die diversen Aspekte der vorliegenden Offenbarung dar,
deren Schutzbereich durch die angefügten Patentansprüche definiert
ist.
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Im
Allgemeinen stellt der hierin offenbarte Gegenstand Techniken bereit,
die ein elektrochemisches Plattieren auf üblicherweise verwendete Barrierenmaterialien,
etwa tantalbasierte Materialien mit Tantal, Tantalnitrid, und dergleichen
ermöglichen oder
unterstützen,
wobei eine Beeinträchtigung
der Grenzflächenqualität verringert
wird, die ansonsten zu einem schlechteren Leistungsverhalten in
konventionell hergestellten Metallgebieten auftreten können, die
durch ein direktes Plattieren von Kupfer auf ein Barrierenmaterial
hergestellt werden. Wie beispielsweise zuvor erläutert ist, sind Elektrolytlösungen für die stromlose
Abscheidung von Kupfermaterial direkt auf eine tantalbasierte Barrierenschicht
oder Barrierenmaterialien auf Basis von Ruthenium und dergleichen
verfügbar,
wobei vor dem eigentlichen elektrochemischen Abscheiden ein nasschemischer
Reinigungsprozess auf der Grundlage einer wässrigen Flusssäure (HF)
auszuführen
ist, um damit die tantalbasierte Barrierenschicht zu präparieren
und zu aktivieren. Jedoch sind derartige Techniken unter Umständen nicht
kompatibel mit den Vorgaben, die durch moderne Massenproduktionsverfahren
für moderne
Halbleiterbauelemente auferlegt werden. Gemäß den hierin offenbarten Prinzipien
wurde erkannt, dass eine Grenzfläche
zwischen der Barrierenschicht und dem direkt abgeschiedenen Metall
einen deutlichen Einfluss auf das Gesamtleistungsverhalten des schließlich erzeugten
Metallgebiets besitzen kann. Gemäß Untersuchungen,
die von den Erfindern ausgeführt
wurden, wie dies nachfolgend auch detaillierter beschrieben ist,
kann eine Zwischenschicht oder Bereiche davon, die einen merklichen
Anteil an Sauerstoff besitzen, während
und nach dem nasschemischen Reinigungsprozess und auch vor und während einer
anfänglichen
Phase des elektrochemischen Abscheideprozesses geschaffen werden.
Folglich werden in anschaulichen hierin offenbarten Aspekten Prozessverfahren
bereitgestellt, in denen die Anwesenheit von Sauerstoff während der
diversen Fertigungsphasen deutlich unterdrückt wird, wodurch geeignete
Prozessbedingungen geschaffen werden, um eine Grenzfläche mit
guter Qualität
zwischen dem Barrierenmaterial und dem darauf durch elektrochemische
Prozesse abgeschiedenen Metalls zu bilden. Folglich kann gemäß diesem
Verfahren eine Saatschicht in einer sehr konformen Weise bereitgestellt werden,
selbst für
stark größenreduzierte
Halbleiterbauelemente mit Transistorelementen der 32 nm-Technologie
und darunter, wobei die Saatschicht als ein anfängliches Material für das abschließende Auffüllen der
entsprechenden Öffnungen
verwendet werden kann, oder als eine Saatschicht für einen nachfolgenden
elektrochemischen Abscheideschritt, der auf gut etablierten Elektroplattierungsprozessen oder
stromlosen Plattierungsrezepten beruhen kann. Da ferner die anfängliche
Schicht, die direkt auf das Barrierenmaterial aufgebracht wird,
die gewünschte Textur
und mechanische Festigkeit besitzt, kann die hierin offenbarte Technologie
zuverlässig
in die Massenproduktion integriert werden, während andererseits der Durchsatz
erhöht
wird, da anspruchsvolle Abscheideverfahren, etwa ALD, moderne PVD-Prozesse, und dergleichen,
unter Umständen
nicht mehr erforderlich sind, um eine geeignete Anfangschicht für den elektrochemischen
Abscheideprozess bereitzustellen.
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Mit
Bezug zu den 1a bis 1b werden schematisch
Halbleiterbauelemente beschrieben, um damit die Schwierigkeiten
aufzuzeigen, die sich aus konventionellen Prozessverfahren zum direkten Plattieren
eines Metalls, etwa von Kupfer, auf eine freiliegende Barrierenschicht
ergeben. Nachfolgend werden mit Bezug zu den 2a bis 2g und
den 3a bis 3b weitere
anschauliche Ausführungsformen
der Prozesstechniken zum direkten Bilden eines Metalls auf einer
Barrierenschicht durch elektrochemische Prozesse beschrieben.
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1a zeigt
schematisch eine Querschnittsansicht eines Halbleiterbauelements 100,
das ein beliebiges Mikrostrukturbauelement repräsentieren kann, in welchem
die Herstellung anspruchsvoller Metallleitungen und Kontaktdurchführungen
erforderlich ist. In dieser Hinsicht ist der Begriff „Halbleiterbauelement” als ein Überbegriff
zu verstehen, um damit beliebige Bauelemente zu bezeichnen, die
gemäß Mikrostrukturierungsverfahren
hergestellt werden. Das Halbleiterbauelement 100 umfasst
ein Substrat 101, das beliebige Halbleiterelemente, etwa Transistoren,
Kondensatoren, und dergleichen aufweisen kann, wie sie typischerweise
in modernsten integrierten Schaltungen vorgesehen sind, etwa in Mikroprozessoren,
Speicherschaltungen, und dergleichen. Zu diesem Zweck kann das Substrat 101 ein
geeignetes Material enthalten, um darin oder darauf entsprechende
Schaltungselemente zu bilden. In anderen Fällen repräsentiert das Substrat 101 ein
beliebiges geeignetes Trägermaterial,
um darauf eine Metallisierungsstruktur 110 entsprechend
den Bauteilerfordernissen herzustellen, wobei nicht notwendigerweise
Schaltungselemente in dem Substrat 101 enthalten sein müssen. Die
Metallisierungsstruktur 110 umfasst ein dielektrisches
Material 111, das in anspruchsvollen Anwendungen ein dielektrisches Material
mit geringerer Permittivität
aufweist, wobei eine Dielektrizitätskonstante einen Wert von
3,0 und deutlich weniger besitzen kann. In anderen Fällen werden
konventionellere dielektrische Materialien, etwa Siliziumdioxid,
Siliziumnitrid, und dergleichen in der dielektrischen Schicht 111 verwendet.
Die Metallisierungsstruktur 110 umfasst ferner ein Metallstrukturelement,
etwa eine Metallleitung 112, die laterale Abmessungen,
d. h. in 1a die horizontale Abmessung,
von ungefähr
100 nm oder weniger aufweisen kann bei tieferliegenden Metallisierungsebenen moderner
Halbleiterbauelemente. Beispielsweise kann die Metallisierungsstruktur 110 die
erste Metallebene oder die Kontaktebene repräsentieren, um damit einen direkten
elektrischen Kontakt zu Schaltungselementen herzustellen, etwa zu
Transistoren und dergleichen, wobei die lateralen Abmessungen des
Metallgebiets 112 an die jeweiligen Kontaktbereiche der
Schaltungselemente angepasst sind. Wie zuvor erläutert ist, sind aktuell Transistorelemente
mit einer Gatelänge
von 30 nm oder weniger verfügbar, wobei
die Aussicht auf weitere Größenreduzierungen in
künftigen
Bauteilgenerationen besteht. Das Metallgebiet 112 umfasst
eine Barrierenschicht 113, um damit ein Metall 114,
etwa Kupfer, von dem umgebenden dielektrischen Material der Schicht 111 zu
trennen. In vielen konventionellen Strategien ist die Barrierenschicht 113 aus
einem oder mehreren Materialzusammensetzungen aufgebaut, etwa Tantal
und Tantalnitrid, um damit die gewünschten Eigenschaften im Hinblick
auf das elektrische und mechanische Verhalten zu erreichen, wie
dies zuvor erläutert
ist. Somit kann die Barrierenschicht 113, die aus zwei oder
mehr Teilschichten aufgebaut sein kann, die gewünschte Unterdrückung der
Kupferdiffusion des Metalls 114 in das dielektrische Material
der Schicht 111 ermöglichen
und kann ferner einen unerwünschten Kontakt
von reaktiven Komponenten, etwa von Fluor, Sauerstoff, und dergleichen
mit dem Metall 114 unterdrücken. Des weiteren kann die
Barrierenschicht 113 als eine Haftschicht für das Metall 114 dienen.
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In
gut etablierten Prozessverfahren wird das Halbleiterbauelement 100,
wie es in 1a gezeigt ist, auf der Grundlage
geeigneter Prozesstechniken hergestellt, um das Substrat 101 bereitzustellen,
das darauf ausgebildet Schaltungselemente aufweisen kann oder auch
nicht, abhängig
von den jeweiligen Umständen,
wobei die Metallisierungsstruktur 110 gebildet wird, indem
das dielektrische Material der Schicht 111 durch eine geeignete
Abscheidetechnik, etwa CVD, Aufschleudern, und dergleichen aufgebracht
wird. Danach werden moderne Strukturierungsschemata, beispielsweise
mit Photolithographie und anisotropen Ätzverfahren eingesetzt, um eine
entsprechende Öffnung
zu schaffen, etwa einen Graben oder eine Kontaktöffnung mit geeigneten lateralen
Abmessungen, wie dies durch die Bauteilerfordernisse vorgegeben
ist. Als nächstes
wird das Barrierenmaterial abgeschieden, wobei beispielsweise moderne
Abscheideverfahren, etwa PVD, ALD und dergleichen eingesetzt werden,
um die gewünschte
Materialzusammensetzung zu erhalten und um auch die gewünschte Oberflächentextur
zu erreichen, wie sie vorteilhaft für die weitere Bearbeitung des
Bauelements 100 erachtet wird. Zum Beispiel können moderne
PVD-Verfahren möglicherweise
in Verbindung mit geeigneten Rück-Sputter-Prozessen
und Sputter-gestützten
Reinigungsprozessen ausgeführt
werden, wie dies im Stand der Technik bekannt ist. Danach kann eine
Saatschicht, etwa eine Kupferschicht, gebildet werden, wobei für das Bauelement 100 in 1a eine
gut etablierte PVD-Prozesssequenz eingesetzt werden kann, um damit
eine gründliche
Untersuchung einer Grenzfläche 113a zwischen
dem Metall 114 und dem Barrierenmaterial 113 in
einer späteren
Phase zu ermöglichen,
um damit Unzulänglichkeiten
konventioneller Verfahren zum direkten Plattieren des Metalls 114 auf
die Barrierenschicht 113 zu ermitteln. Nach dem Abscheiden einer
entsprechenden Saatschicht (nicht gezeigt) wird ein Elektroplattierungsprozess
ausgeführt,
um die Öffnung
mit Kupfer 114 entsprechend gut etablierter Rezepte einschließlich des
Anlegens gepulster Ströme
auf Grundlage einer geeigneten Elektrolytlösung und dergleichen zu füllen. Es
sollte beachtet werden, dass das Halbleiterbauelement 110 aus 1a somit
mit entsprechenden Prozessstrategien hergestellt ist, die zu einem
geeigneten Leistungsverhalten des Bauelements 100, d. h.
des Metallgebiets 112, im Hinblick auf elektrische und
Elektromigrationsaspekte führen.
D. h., das Metall 114 besitzt eine geeignete Kristallstruktur,
die möglicherweise
nach dem Ausführen
einer thermischen Behandlung erreicht wird, wodurch die gewünschte Leitfähigkeit
geschaffen wird. Ferner können
Elektromigrationswirkungen, d. h. eine durch Strom oder andere Belastungen
hervorgerufene Kupferdiffusion in dem Metallgebiet 112,
innerhalb eines akzeptablen Bereichs gehalten werden.
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1b zeigt
schematisch das Halbleiterbauelement 100, wenn es gemäß konventioneller
Prozessverfahren zum direkten Plattieren des Metalls 114 auf
die Barrierenschicht 113 gebildet wird. Zu diesem Zweck
wird nach dem Abscheiden der Barrierenschicht 113, was
auf der Grundlage der gleichen Prozesse erreicht werden kann, wie
sie zuvor beschrieben sind, wodurch ein hohes Maß an Ähnlichkeit der Prozessbedingungen
geschaffen wird, die Barrierenschicht 113 einem nasschemischen
Reinigungsprozess auf der Grundlage verdünnter Flusssäure (HF)
unterzogen, um Kontaminationsstoffe zu entfernen und die Oberfläche der
Barrierenschicht 113 für
den nachfolgenden stromlosen Abscheideprozess zu „aktivieren”. Zu diesem
Zweck wird eine geeignete Elektrolytlösung, wie sie beispielsweise von
Semitool Inc. erhältlich
ist, mit geeigneten Prozessbedingungen vorgesehen, d. h. bei erhöhten Temperaturen
im Bereich von ungefähr
85 bis 95 Grad C, um damit eine selbstkatalysierende Abscheidung
von Kupfer auf der freiliegenden Oberfläche der Barrierenschicht 113 zu
initiieren. Nach dem Abscheiden einer gewünschten Schichtdicke, beispielsweise
im Bereich von 40 von 100 nm, wird das Bauelement 100 in
einer Elektroplattierungsprozessanlage weiter bearbeitet, wie dies
zuvor beschrieben ist, wodurch die entsprechende Öffnung vollständig mit Metall 114 gefüllt wird.
Es sollte beachtet werden, dass, obwohl dies in den 1a und 1b gezeigt ist,
das Entfernen von überschüssigem Material,
beispielsweise auf der Grundlage elektrochemischer Ätztechniken
und CMP und dergleichen für
einige der Untersuchungsprozesse im Hinblick auf die Qualität der entsprechenden
Grenzfläche 113a nicht
ausgeführt
werden.
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Wie
zuvor angegeben ist, wurde gemäß den hierin
offenbarten Prinzipien insbesondere die Grenzfläche 113a als ein kritischer
Bereich erkannt, der das schließlich
erreichte Leistungsverhalten der Metallgebiete 112 beeinflussen
kann. Um einen Unterschied der jeweiligen Grenzflächen 113a und
damit der Metallgebiete 112 insgesamt, erkennen zu können, wurde
eine Vielzahl von Analyseprozessen durchgeführt, wodurch sich das Vorhandensein
von sauerstoffenthaltenden Verbindungen 113b an der Grenzfläche 113a des
Bauelements aus 1b ergab. Auf der Grundlage
von Elektronenmikroskopie unter Anwendung von Querschnittsproben
wurde ein deutlicher Hinweis auf eine zusätzliche dazwischenliegende
Schicht, d. h. die Kontaminationsstoffe 113b mit einem
hohen Anteil an Sauerstoff erhalten. Beispielsweise wurde in Proben
des Bauelements 100, die gemäß jenen mit Bezug zu 1b beschriebenen
Prozessablauf hergestellt werden, Tantaloxid an der Grenzfläche 113 mit
einer Dicke von ungefähr
2 bis 3 nm bei einer Dicke der Barrierenschicht 113 im Bereich
von ungefähr
30 bis 50 nm festgestellt. Um die Art des Materials der Kontaminationsstoffe 113b deutlicher
zu erkennen, wurde eine energiedispergierende Röntgenanalyse (EDX) und Elektronenenergieverlustspektroskopiemessung
(EELS) ausgeführt, wodurch
das Vorhandensein von Sauerstoff, beispielsweise in Form von Tantaloxid
festgestellt wurde. Durch das Vorhandensein des Tantaloxids an der Grenzfläche 113a kann
die Eigenschaften der gesamten Saatschicht beeinflusst werden, die
durch einen direkten stromlosen Abscheideprozess geschaffen wurde,
wie dies zuvor beschrieben ist, so dass auch die Eigenschaften des
Großteils
des Metalls 114 durch das Tantaloxid beeinflusst werden
kann. Es wurde ein starker Hinweis für einen entsprechenden Einfluss
durch das Ausführen
der jeweiligen Röntgenbeugungsanalyse
(XRD) erhalten, um die Oberflächentextur
der entsprechenden Kupfergebiete 114 zu bestimmen. Im Vergleich
zu dem Gebiet 114 des Bauelements 100 in 1a,
das auf der Grundlage einer PVD-Saatschicht
hergestellt wurde, wurde eine im Wesentlichen zufällige Verteilung
der Kornorientierungen für
das Bauelement 100 mit der Kontaminationsgrenzflächenschicht 113b beobachtet,
wodurch ein Verlust an „Texturinformationsübertragung” von der
Barrierenschicht zu dem Metall 114 über die entsprechende Saatschicht
angezeigt wird.
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Ferner
wurden in einigen anschaulichen Ausführungsformen die Bauelemente 100,
d. h. entsprechende Repräsentanten
davon vor dem Abscheiden des Metalls 114 untersucht, bevor
eine entsprechende Saatschicht abgeschieden wurde. Auch in diesem
Falle wurden eine deutliche Diskrepanz im Hinblick auf die Oberflähenrauhigkeit
beobachtet, wobei die direkt durch Plattierung abgeschiedene Saatschicht
eine sehr inhomogene Oberfläche
mit einer deutlichen Schwankung in der Korngröße und der Rauheit zeigt. Beispielsweise
wurden Löcher
in der auf der Grundlage der direkten Plattierungsverfahren hergestellten
Saatschicht erkannt, wodurch eine beeinträchtigte Haftung zu der Barrierenschicht
oder eine verhinderte Kornwachstumsaktivität angezeigt wird, wobei beide
durch das Vorhandensein der sauerstoffenthaltenden Schicht an der
Grenzfläche 113 hervorgerufen
werden. Selbst abgelöste
Bereiche wurden in dem Metallgebiet 112 der 1b erkannt, woraus
sich ein geschwächter
Grenzflächenbereich ergibt,
was zu einer geringeren mechanischen Festigkeit und auch zu erhöhten Elektromigrationseffekten
beitragen kann, wodurch eine deutlich geringere Zuverlässigkeit
der entsprechenden Metallisierungsschicht 110 hervorgerufen
wird.
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Folglich
werden auf der Grundlage der zuvor angegebenen Erkenntnis effiziente
Verfahren offenbart, um deutlich das Vorhandensein von Sauerstoff in
kritischen Prozessphasen bei der Herstellung einer Saatschicht oder
eines anfänglichen
Bereichs eines gut leitenden Metalls, etwa von Kupfer direkt auf
einer Barrierenschicht auf der Grundlage elektrochemischer Abscheidetechniken
zu reduzieren.
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2a zeigt
schematisch ein Halbleiterbauelement mit einem Substrat 201 mit
einer Metallisierungsstruktur 210, die darauf ausgebildet
ist. Im Hinblick auf das Substrat 201 und die Metallisierungsstruktur 210 gelten
die gleichen Kriterien, wie sie zuvor mit Bezug zu dem Bauelement 100 angegeben sind.
Ferner umfasst die Metallisierungsstruktur 210 eine dielektrische
Schicht 211, die aus einem beliebigen geeigneten Material
aufgebaut sein kann, wie dies zuvor erläutert ist, wobei die Schicht 211 strukturiert
ist, so dass diese eine Öffnung 217 aufweist, etwa
eine Kontaktlochöffnung,
einen Graben oder dergleichen. Des weiteren ist eine Barrierenschicht 213 auf
der strukturierten dielektrischen Schicht 211 ausgebildet,
wobei die Barrierenschicht 213 aus einem beliebigen geeigneten
Materialaufbau hergestellt sein kann, der für das Erreichen der gewünschten
elektrischen, mechanischen, chemischen und anderen Eigenschaften
geeignet ist, wie dies für
Metallgebiete erforderlich ist. In einigen anschaulichen Ausführungsformen
ist die Barrierenschicht 213 eine Schicht auf Tantalbasis,
d. h., zumindest ein Oberflächenbereich
davon umfasst Tantal, wobei andere Komponenten, etwa Stickstoff,
Kohlenstoff, und dergleichen vorhanden sein können. Es sollte ferner beachtet
werden, dass die Barrierenschicht 213 auch aus anderen
Materialien, etwa Titan, Titannitrid, Kobalt, Wolfram und dergleichen
aufgebaut sein kann. Wie ferner zuvor erläutert ist, kann ein beliebiger
geeigneter Schichtstapel eingesetzt werden, um die gewünschten
Barriereneigenschaften zu erhalten. Beispielsweise kann der Oberflächenbereich
der Barrierenschicht 213 eine gewünschte Textur aufweisen, die
die Kornorientierung und die Größe für das Material,
das in die Öffnung 217 einzufüllen ist,
beeinflusst.
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Im
Hinblick auf eine Prozesssequenz zur Herstellung des Halbleiterbauelements 200,
wie es in 2a gezeigt ist, gelten die gleichen
Kriterien, wie sie zuvor mit Bezug zu den Bauelementen 100 beschrieben
sind. D. h., nach dem Strukturieren der dielektrischen Schicht 211 wird
das Barrierenmaterial 213 in einem oder mehreren Prozessschritten
eines Abscheideprozesses 202 vorgesehen, der selbstbegrenzende
CVD-Techniken (d. h. ALD), PVD, stromlose Plattierungsprozesse oder
eine Kombination davon umfassen kann.
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Als
nächstes
wird in einigen anschaulichen Ausführungsformen das Bauelement 200 für einen nachfolgenden
elektrochemischen Abscheideprozess vorbereitet, indem ein Reinigungsprozess
beispielsweise auf der Grundlage eines nasschemischen Reinigungsrezepts
ausgeführt
wird. Im Gegensatz zu konventionellen Strategien wird jedoch der
Reinigungsprozess in einer geeigneten Umgebung ausgeführt, um
die Anwesenheit von Sauerstoff zu unterdrücken, wodurch die Wahrscheinlichkeit
reduziert wird, sauerstoffbasierte Kontaminationsprodukte, etwa
die Grenzflächenschicht 113b zu
erzeugen.
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2b zeigt
schematisch einen Prozess zum geeigneten Vorbereiten einer nasschemischen Reinigungslösung gemäß einer
anschaulichen Ausführungsform.
Wie gezeigt, wird eine nasschemische Reinigungslösung 221, die in einem
geeigneten Behälter 222 aufbewahrt
wird, einer Behandlung 220 unterzogen, um den Anteil an
Sauerstoff zu verringern, der in der Lösung 221 gelöst sein
kann. In einer anschaulichen Ausführungsform ist die Lösung 221 aus
wässriger
Flusssäure
(DHF) aufgebaut, die einer geeigneten Umgebung ausgesetzt wird,
um in aktiver Weise die Lösung 221 zu
entgasen, beispielsweise durch Erzeugen geeigneter Druckbedingungen
und durch Bereitstellen von im Wesentlichen inerten Gasen, etwa
Stickstoff, Argon, Krypton, und dergleichen. In einigen Fällen wird
die Temperatur der Lösung 221 in
geeigneter Weise erhöht,
beispielsweise bis zu 60 bis 90 Grad C, um damit das Austreiben
des Sauerstoffs zu verbessern. In anderen Fällen wird ein inertes Gas in
die Lösung 221 eingetrieben,
wodurch ebenfalls die Effizienz des Entfernens von Sauerstoff aus
der Lösung 221 verbessert
wird. Beispielsweise wird die Behandlung 220 so durchgeführt, dass
der Anteil an Sauerstoff auf 5 ppm oder weniger verringert wird.
Es sollte beachtet werden, dass der Behälter 222 einen beliebigen
geeigneten Behälter
repräsentiert,
der in einer entsprechenden Prozessanlage angeordnet werden kann
oder dieser kann ein Transportbehälter sein, um die Lösung 221 zu
einer geeigneten Prozessanlage zur Reinigung des Halbleiterbauelements 200 zu
transportieren. In einigen anschaulichen Ausführungsformen wird eine entsprechende
Zufuhrleitung zum Zuführen
der Lösung 221 zu
dem Bauelement 200 auf der Grundlage einer im Wesentlichen
inerten Umgebung betrieben, wodurch der Wiedereintritt von Sauerstoff
in die Lösung 221 reduziert
wird.
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2c zeigt
schematisch das Halbleiterbauelement 200 während eines
Reinigungsprozesses 230, der in einer anschaulichen Ausführungsform
einen nasschemischen Reinigungsprozess beispielsweise unter Anwendung
der Lösung 221 repräsentiert,
die auf Grund der Behandlung 220 einen deutlich geringeren
Sauerstoffanteil aufweist. Ferner kann der Reinigungsprozess 230 in
einer Umgebung 231 ausgeführt werden, die so gestaltet
ist, dass ein Kontakt von Sauerstoff mit der freiliegenden Barrierenschicht 213 und
der Reinigungslösung 221,
wenn ein nasschemischer Reinigungsprozess betrachtet wird, unterdrückt wird.
Beispielsweise wird die Prozessumgebung 231 in einer geeigneten
Prozesskammer eingerichtet, indem geeignete Druckbedingungen erzeugt
werden und indem eine im Wesentlichen inerte Atmosphäre geschaffen
wird, wobei der Sauerstoffanteil ungefähr 5 ppm oder weniger beträgt. Im Falle
eines nasschemischen Prozesses wird die Umgebung 231 durch
die Reinigungslösung 221 geschaffen,
die somit das Bauelement 200 umgibt, um damit die Umgebung 231 mit
dem reduzierten Sauerstoffanteil zu bilden, da die Lösung 221 als
eine sauerstoffverarmte Lösung
bereitgestellt wird, wie dies zuvor beschrieben ist. Des weiteren
kann eine im Wesentlichen sauerstofffreie Gasatmosphäre geschaffen
werden, selbst wenn das Bauelement 200 im Wesentlichen
vollständig
in die entsprechende Reinigungslösung 221 eingetaucht
wird. In einigen anschaulichen Ausführungsformen können geeignete
Sauerstoffeinfangsubstanzen oder Sauerstoffeinfänger 232 in die Umgebung 231 eingeführt werden, beispielsweise
durch Einbau der Substanzen 232 in die Lösung 221 und/oder
durch Bereitstellen dieser Materialien während des Reinigungsprozesses 230 und/oder
durch Aufbringen der Substanzen 232 auf die freiliegende
Oberfläche
der Barrierenschicht 213. Beispielsweise können Substanzen,
etwa Benzoesäure
und deren Derivate, etwa 3, 4, 5 Hydrooxybenzoesäure, Hydrazin, Hydroxylamin,
und dergleichen als Materialien 232 verwendet werden, wobei
beispielsweise eine Konzentration von ungefähr 0,5 bis 1 Vol% (Volumenprozent)
verwendet werden kann, wenn das Material in der Lösung 221 vorgesehen
ist. Auf Grund des Vorhandenseins der Sauerstoffeinfangmaterialien 232 in
der Umgebung 231 kann somit ein Kontakt freier Sauerstoffatome
oder Moleküle mit
den freiliegenden Oberflächenbereichen
der Schicht 213 deutlich reduziert werden. In noch anderen
anschaulichen Ausführungsformen
wird ein reduzierendes Mittel 233 während des Prozesses 230 angewendet,
indem beispielsweise die Substanz 233 in die Lösung 221 eingebracht
wird oder indem die Substanz 233 anderweitig während des
Reinigungsprozesses 230 angewendet wird. Beispielsweise
kann Dimethylaminobenzoat (DMAB) verwendet werden. Somit kann durch
Bereitstellen einer Kombination des reduzierenden Mittels 233 und
des Sauerstoffeinfangmaterials 232 eine verbesserte kombinierte Wirkung
erreicht werden.
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In
noch anderen anschaulichen Ausführungsformen
wird ein Oberflächenmittel 234 ebenfalls
zugeführt,
wobei die Art des entsprechenden Oberflächenreaktionsmittels oder Oberflächenmittels 234,
das vorteilhaft im Hinblick auf das Benetzen der freiliegenden Oberfläche sein
kann, auf der Grundlage der Substanzen 232, 233 so
ausgewählt
wird, dass eine entsprechende Wirkung dieser Kombination im Hinblick
auf das Erzeugen unerwünschter
Kontaminationsstoffe abgeschätzt
wird. Eine geeignete Auswahl der Oberflächenreaktionskomponente 234 kann
effizient auf der Grundlage von Experimenten bestimmt werden, um
damit die Auswirkung des Vorhandenseins von Sauerstoff zu untersuchen,
wobei das Bereitstellen des Oberflächenmittels 234 die
Gesamteffizienz der Umgebung 231 oder einer nachfolgenden
Umgebung zum direkten Abscheiden eines Metalls verbessern kann,
wie dies nachfolgend mit 2d beschrieben
ist.
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2d zeigt
schematisch das Halbleiterbauelement 200, wenn es einem
elektrochemischen Abscheideprozess 240 unterzogen wird,
etwa einem stromlosen Abscheideprozess, um damit zunächst einen
Bereich 215 eines Metalls zu bilden, das in die Öffnung 217 einzufüllen ist.
Der anfangs gebildete Bereich 215 kann auch als eine Saatschicht
für den nachfolgenden
Einfüllschritt
dienen, der auf der Grundlage anderer Prozessparameter im Vergleich zu
dem elektrochemischen Abscheideprozess 240 ausgeführt wird.
Während
des Prozesses 240 wird eine geeignete Elektrolytlösung dem
Bauelement 200 zugeführt,
das für
die Abscheidung von Kupfer EDTA, NaOH, HCHO oder andere gut etablierte
Rezepte aufweisen kann, wobei beispielsweise in einer anschaulichen
Ausführungsform
eine Elektrolytlösung
von Semitool Inc. verwendet werden kann. Des weiteren wird der Abscheideprozess 240 auf
der Grundlage einer Prozessumgebung 241 ausgeführt, die
gestaltet ist, die Anwesenheit von Sauerstoff zu unterdrücken, um
damit die Wahrscheinlichkeit des Erzeugens von sauerstoffbasierten
Kontaminationsstoffen zu reduzieren. Beispielsweise kann die Umgebung 241 auf
der Grundlage einer Gasatmosphäre eingerichtet
werden, in der inerte Gase, etwa Stickstoff, Argon, und dergleichen
enthalten sind, wobei der Sauerstoffanteil bei ungefähr 5 ppm
oder weniger liegt. In noch anderen anschaulichen Ausführungsformen
wird die sauerstoffunterdrückende
Umgebung 241 zusätzlich
in Form einer geeigneten Gasatmosphäre eingerichtet, indem die
Sauerstoffeinfangsubstanzen 232 und/oder die reduzierenden
Mittel 233 zugeführt
werden, was bewerkstelligt werden kann, indem die Substanzen 232 und/oder 232 in
die jeweilige Elektrolytlösung
des Abscheideprozesses 240 eingebracht werden. Wie zuvor
erläutert
ist, kann während
des Beginns des eigentlichen Abscheideprozesses 240 ein
Oberflächenmittel 234 aufgebracht
werden, dessen Wirkung in Verbindung mit den Substanzen 232 und 233 ermittelt
wird, um damit eine gewünschte
kombinierte Wirkung zu erreichen.
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2e zeigt
schematisch das Halbleiterbauelement 200 gemäß einer
weiteren anschaulichen Ausführungsform,
in der das Bauelement 200 einem Reinigungsprozess 250 unterzogen
wird, nachdem eine spezifizierte Dicke des anfänglichen Schichtbereichs oder
der Saatschicht 215 erreicht ist. Beispielsweise wird nach
dem Abscheiden von ungefähr 10
bis 80 nm auf der Grundlage des Abscheideprozesses 240 die
Oberfläche
der Schicht 215 auf der Grundlage geeignete Substanzen
gereinigt, etwa mit deionisiertem Wasser und dergleichen, wobei
der Prozess 250 ebenfalls auf der Grundlage einer Prozessumgebung 251 ausgeführt werden
kann, die so gestaltet ist, dass das Vorhandensein von freiem oder
reaktivem Sauerstoff unterdrückt
ist, was erreicht werden kann, indem eine entsprechende Reinigungssubstanz,
etwa das deionisierte Wasser, in geeigneter Weise durch aktives
Entgasen der Substanz vorbereitet wird, wie dies beispielsweise
mit Bezug zu der Lösung 221 erläutert ist.
Ferner kann eine geeignete Gasatmosphäre eingerichtet werden, beispielsweise
auf der Grundlage eines inerten Gases oder einer Gasmischung, wobei
der Anteil an Sauerstoff auf ungefähr 5 ppm oder weniger eingestellt
wird. Im Hinblick auf das Zuführen
von Reinigungssubstanzen während
des Prozesses 250 gelten die gleichen Kriterien, wie sie
zuvor mit Bezug zu dem Reinigungsprozess 221 erläutert sind.
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2f zeigt
schematisch das Bauelement 200 gemäß einer weiteren anschaulichen
Ausführungsform,
in der eine thermische Behandlung 260 ausgeführt wird,
um die Kristallkonfiguration des Bereichs oder der Saatschicht 215 zu
verbessern, wobei die thermische Behandlung 260 ebenfalls
in einer geeigneten Prozessumgebung 261 ausgeführt werden
kann, die gestaltet ist, um die Anwesenheit von Sauerstoff zu unterdrücken. Ferner
wird in einer anschaulichen Ausführungsform
die Umgebung 261 auf Grundlage einer reduzierenden Atmosphäre eingerichtet,
die Stickstoff oder in anderen Fällen
ein Formierungsgas, d. h. eine Mischung aus Wasserstoff und Stickstoff,
aufweist. In anderen Fällen
enthält
die Umgebung 261 Argon. Folglich können selbst geringe Mengen
an Sauerstoff, die mit der freiliegenden Oberfläche der Schicht 215 reagieren
können
oder die durch die Grenzfläche 213 diffundieren
können,
in effizienter Weise neutralisiert werden, wodurch die eigentliche
Reaktionsrate von freiem Sauerstoff mit freiliegenden Oberflächen auf
einem sehr geringen Niveau gehalten wird, durch das die Eigenschaften des
endgültigen
Metalls nicht wesentlich beeinträchtigt
werden. Die thermische Behandlung 260 kann beispielsweise
bei Temperaturen von ungefähr
100 Grad C bis 300 Grad C für
eine Zeitdauer von mehreren Minuten bis mehreren Stunden ausgeführt werden.
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2g zeigt
schematisch das Halbleiterbauelement 200 während eines
weiteren elektrochemischen Abscheideprozesses 270, um eine
Metallschicht 214 zu bilden, die die Öffnung 217 vollständig füllt. Der
elektrochemische Abscheidprozess 270 kann einen Elektroplattierungsprozess
oder einen stromlosen Abscheideprozess oder eine Kombination davon
repräsentieren,
wobei geeignete Prozessparameter, etwa die Anwendung geeigneter
Pulse, wenn ein Elektroplattierungsprozess betrachtet wird, eine
entsprechende Elektrolytlösung,
Kollimatoren zum Steuern des Elektrolytstromes und dergleichen, so
ausgewählt
sind, dass ein gewünschtes
Füllverhalten
von unten nach oben erreicht wird. In einigen anschaulichen Ausführungsformen
wird der Prozess 270 in einer Prozessumgebung 271 ausgeführt, die gestaltet
ist, das Vorhandensein von freiem oder reaktivem Sauerstoff zu unterdrücken, indem
beispielsweise eine Gasatmosphäre
auf der Grundlage inerte Gase, etwa Stickstoff und dergleichen,
eingerichtet wird, wie dies auch zuvor erläutert ist. Zusätzlich oder alternativ
kann die sauerstoffunterdrückende
Umgebung 271 auch durch Hinzufügen geeigneter Sauerstoffeinfangmaterialien,
etwa die Substanzen 232, durch Hinzufügen von reduzierenden Mitteln 233 und dergleichen
eingerichtet werden, wie dies zuvor mit Bezug zu dem Abscheideprozess 240 und
der verwendeten Elektrolytlösung
beschrieben ist.
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Nach
dem Abscheideprozess 270 wird die weitere Bearbeitung des
Bauelements 200 auf der Grundlage gut etablierter Techniken
fortgesetzt, indem beispielsweise überschüssiges Material der Schicht 214 entfernt
wird, möglicherweise
in Verbindung mit einer thermischen Behandlung, und dergleichen.
Danach können
weitere Metallisierungsstrukturen hergestellt werden, wobei im Wesentlichen
der gleiche Prozessablauf eingesetzt werden kann, wie dies mit Bezug
zu den 2a bis 2g beschrieben
ist.
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3a zeigt
schematisch eine Prozesssequenz 390 zur Herstellung einer
Metallisierungsstruktur auf der Grundlage eines gut leitenden Metalls,
etwa Kupfer, Silber, Legierungen davon, und dergleichen, und einem
Barrierenmaterial, wobei das gut leitende Metall direkt auf dem
Barrierenmaterial mittels eines elektrochemischen Abscheideprozesses
abgeschieden wird, wie dies zuvor erläutert ist. Zu diesem Zweck
umfasst die Prozesssequenz 390 einen Reinigungsprozess 330 zum
Reinigen einer freiliegenden Oberfläche einer Barrierenschicht, etwa
der Barrierenschicht 213 des Bauelements 200, und
einen direkten elektrochemischen Abscheideprozess 340 zur
Herstellung eines geeigneten Anteils oder einer Saatschicht, etwa
der Saatschicht 215, direkt auf der gereinigten Barrierenschicht.
Die Prozesssequenz 390 umfasst ferner mindestens eine Substrattransportaktivität 380,
die den Transport des entsprechenden Substrats von einer Prozesskammer
für den
Prozess 330 zur einer Prozesskammer oder einem Reaktor
für den
Prozess 340 enthalten kann. Die Prozesssequenz 390 wird
in einer geeigneten Prozessumgebung 391 ausgeführt, die
als eine sauerstoffunterdrückende
Umgebung gestaltet ist, was als eine Umgebung verstanden werden
kann, in der eine freiliegende Oberfläche eines die Sequenz 390 durchlaufenden
Substrats der Einwirkung von Fluiden oder Gasen oder anderen Materialien
ausgesetzt wird, die einen Anteil an freien Sauerstoff von höchstens
5 ppm oder weniger aufweisen. Beispielsweise können für die Transportaktivität 380 entsprechende
Schleusen und Transportbehälter
vorgesehen werden, in denen eine Gasatmosphäre so eingerichtet wird, dass
ein reduzierter Sauerstoffanteil aufrecht erhalten wird. In anderen
Fällen
werden die Transportaktivitäten 380 auf
de Grundlage anlageninterner Transportwege durchgeführt, die
entsprechende Prozesskammer miteinander verbinden, ohne dass ein
Einladen oder Ausladen von Substraten in und aus Transportbehältern erforderlich
ist.
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3b zeigt
schematisch die Prozesssequenz 390 gemäß weiterer anschaulicher Ausführungsformen,
in denen die jeweilige Prozessumgebung 391 für mehrere
Prozessschritte zusätzlich
zu den Schritten 330 und 340 eingerichtet ist,
wobei beispielsweise die Schritte 350, 360, 370 zum
Reinigen einer Saatschicht, zum thermischen Behandeln der Saatschicht
und zum Abscheiden des Volumenmetalls enthalten sind, wobei entsprechende
Transportaktivitäten 382, 383, 384 ausgeführt werden,
abhängig
von der Konfiguration der jeweiligen Prozessanlagen. Es sollte beachtet
werden, dass einige der Transportaktivitäten 380 bis 384 unnötig sind,
wenn nachfolgende Prozessschritte in der gleichen Prozesskammer
ausgeführt
werden. Da die Umgebung 391 jeden der Prozessschritte 330,
..., 370 und jede entsprechende Transportaktivität 380, 384 mit
einschließt,
kann die Anwesenheit von Sauerstoff an der Grenzfläche zwischen
einer Barrierenschicht und einem gut leitendem Metall auf einem
sehr geringen Niveau gehalten werden, wodurch die Eigenschaften des
schließlich
erhaltenen Metalls verbessert werden.
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Es
gilt also: Die vorliegende Offenbarung bietet ein Konzept, um eine
Verschlechterung einer Grenzfläche
zwischen einem Barrierenmaterial und einem Metall zu erkennen, das
direkt darauf durch elektrochemische Abscheideprozesse abgeschieden wurde,
und es wird ferner ein Konzept bereitgestellt, um die Qualitätsbeeinträchtigung
der Grenzfläche
zu reduzieren. Dazu wird die Anwesenheit von freiem oder reaktivem
Sauerstoff während
kritischer Prozessschritte unterdrückt, indem geeignete Prozessbedingungen
geschaffen werden. Beispielsweise werden Sauerstoffeinfangsubstanzen,
reduzierende Mittel und dergleichen in nasschemischen Prozessschritten
zusätzlich
zu einer im Wesentlichen inerten Gasatmosphäre vorgesehen. Andererseits
können auch
andere Prozesse in einer inerten oder reduzierenden Gasumgebung
ausgeführt
werden, wodurch ein adäquates
Leistungsverhalten moderner Metallstrukturen im Hinblick auf Elektromigration
und das mechanische und elektrische Verhalten erreicht wird. Daher
können
Plattierungsschemata mit „Plattieren direkt
auf einem Barrierenmaterial” gemäß den hierin offenbarten
Prinzipien in der Massenproduktion moderner Metallisierungsstrukturen
eingesetzt werden, wobei den strikten Rahmenbedingungen im Hinblick auf
die Zuverlässigkeit
Rechnung getragen wird, während
andererseits auch der Durchsatz im Vergleich zu anspruchsvollen
nicht-elektrochemischen Saatschichtabscheidetechnik
erhöht
wird.
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Weitere
Modifizierungen und Variationen des hierin offenbarten Gegenstandes
werden für
den Fachmann angesichts dieser Beschreibung offenkundig. Daher ist
diese Beschreibung als lediglich anschaulich und für die Zwecke
gedacht, dem Fachmann die allgemeine Art und Weise des Ausführens der
vorliegenden Erfindung zu vermitteln. Selbstverständlich sind
die hierin gezeigten und beschriebenen Formen als die gegenwärtig bevorzugten
Ausführungsformen
zu betrachten.