DE102023206380B3 - Verfahren zum betreiben einer luftdüsenwebmaschine und luftdüsenwebmaschine - Google Patents

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Abstract

Bei einem Verfahren zum Betreiben einer Luftdüsenwebmaschine wird mittels Fachbildemitteln in Abhängigkeit von einem Bindungsmuster durch wechselndes Heben und Senken von Kettfäden (3) ein Webfach (4) ausgebildet. Mittels über eine Webbreite verteilten Luftdüsen wird ein Schussfaden (6) eingetragen und mittels eines Webblatts angeschlagen. Die Luftdüsenwebmaschine weist einen ersten Antrieb zum Antreiben des Webblatts auf, welcher einen Webmaschinenwinkel (WMW) definiert, und wenigstens einen zweiten Antrieb zum Antreiben der Fachbildemittel. Das Anschlagen des Schussfadens (6) erfolgt bei einem Webmaschinenwinkel (WMW) von 0°. Ein Fachschlusswinkel (FSW), bei welchem das Webfach (4) geschlossen wird, wird von einer Steuereinheit in Bezug auf den Webmaschinenwinkel (WMW) eingestellt. Der Fachschlusswinkel (FSW) wird für den regulären Webbetrieb auf einen Webmaschinenwinkel (WMW) eingestellt, der nach dem Anschlagen des Schussfadens (6) liegt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Luftdüsenwebmaschine, bei welchem mittels Fachbildemitteln in Abhängigkeit von einem Bindungsmuster durch wechselndes Heben und Senken von Kettfäden ein Webfach ausgebildet wird, mittels über eine Webbreite verteilten Luftdüsen ein Schussfaden eingetragen und mittels eines Webblatts angeschlagen wird. Die Luftdüsenwebmaschine weist dabei einen ersten Antrieb zum Antreiben des Webblatts auf, welcher einen Webmaschinenwinkel definiert, und wenigstens einen zweiten Antrieb zum Antreiben der Fachbildemittel. Das Anschlagen des Schussfadens erfolgt bei einem Webmaschinenwinkel von 0° und ein Fachschlusswinkel, bei welchem das Webfach geschlossen wird, wird von einer Steuereinheit in Bezug auf den Webmaschinenwinkel eingestellt. Eine entsprechende Luftdüsenwebmaschine weist weiterhin eine Steuereinheit zum Ansteuern der Antriebe und zum Einstellen eines Fachschlusswinkels in Bezug auf den Webmaschinenwinkel auf.
  • Webmaschinen sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Die Webmaschinen weisen eine Fachbildeeinrichtung mit Fachbildemitteln zum wechselnden Heben und Senken von Kettfäden auf, wodurch ein Webfach wechselnd geöffnet und geschlossen wird. Die Webmaschinen weisen weiterhin Schusseintragsmittel zum Eintragen eines Schussfadens in das geöffnete Webfach auf. Nach dem Schusseintrag wird der eingetragene Schussfaden mittels eines Webblatts angeschlagen und sodann das Webfach erneut für den nächsten Schusseintrag geöffnet. Durch gezieltes Heben und Senken der Kettfäden mittels der Fachbildemittel können weiterhin bestimmte Bindungsmuster hergestellt werden.
  • Aus der DE 10 2011 006 368 B3 ist eine Webmaschine mit einem ersten Motor zum Antreiben der Webmaschine und mit einem zweiten Motor zum Antreiben einer Fachbildeeinrichtung bekannt. Die Synchronität der beiden Motoren wird dabei durch Signale einer Steuereinheit gesteuert. Der erste Motor definiert dabei einen Webmaschinenwinkel. Das Anschlagen des Schussfadens erfolgt dabei stets bei einem Webmaschinenwinkel von 0°. Bei derartigen Webmaschinen mit einem separaten Antrieb zum Antreiben der Fachbildeeinrichtung ist es möglich, einen Fachschlusswinkel, bei welchem das Webfach geschlossen wird, auf unterschiedliche Zeitpunkte in Bezug auf den Webmaschinenwinkel einzustellen. Beim Schließen und anschließenden Öffnen des Webfachs kann es vorkommen, dass einzelne Kettfäden benachbarter Kettfadenscharen aneinander hängenbleiben. Zwischen diesen Kettfäden wird kein Webfach ausgebildet. Beim darauffolgenden Schusseintrag kommt es deshalb durch diese klammernden Kettfäden zu Störungen wie Schussbruch und Kettbruch. Um dies zu vermeiden, schlägt die Schrift vor, die Fachschlusswinkel während des Webens so zu verändern, dass mehrere Fachschlusswinkel eine aufsteigende oder eine absteigende Folge bilden. Sämtliche Fachschlusswinkel liegen jedoch, wie im Stand der Technik üblich, weit vor dem Blattanschlag. Die Neigung der Kettfäden zum Klammern kann hierdurch reduziert werden.
  • Bei Luftdüsenwebmaschinen sind als Schusseintragsmittel über die Webbreite verteilt eine Reihe von Luftdüsen vorgesehen, welche den Schussfaden durch das Webfach transportieren. Die Ausstoßposition der Düsen kann dabei den Transport des Schussfadens durch das Fach beeinflussen. Deshalb ist es möglich, eine Arbeitsposition der Luftdüsen einzustellen. Aus der EP 2 535 446 B1 ist eine Luftdüsenwebmaschine bekannt, bei der die Ausstoßpositionen der Luftdüsen für verschiedene Webbedingungen in einer Datenbank festgelegt werden und dann entsprechend den Webbedingungen eingestellt werden. Dies erfolgt mittels eines Aktuators sodass auch auf sich während des Prozesses ändernde Webbedingungen reagiert werden kann.
  • Es kann jedoch bei Luftdüsenwebmaschinen auch zu Beeinträchtigungen der Kettfäden durch die Luftdüsen kommen. Insbesondere bei vergleichsweise großer Kettdichte kann es zu Kapillarbeschädigungen an den Kettfäden durch die Luftdüsen kommen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben einer Luftdüsenwebmaschine sowie eine Luftdüsenwebmaschine vorzuschlagen, welche Beschädigungen der Kettfäden zumindest verringern.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer Luftdüsenwebmaschine sowie eine Luftdüsenwebmaschine mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
  • Bei einem Verfahren zum Betreiben einer Luftdüsenwebmaschine wird mittels Fachbildemitteln in Abhängigkeit von einem Bindungsmuster durch wechselndes Heben und Senken von Kettfäden ein Webfach ausgebildet. Mittels über eine Webbreite verteilten Luftdüsen wird ein Schussfaden eingetragen und mittels eines Webblatts angeschlagen. Dabei weist die Luftdüsenwebmaschine einen ersten Antrieb zum Antreiben des Webblatts auf, welcher einen Webmaschinenwinkel definiert, und wenigstens einen zweiten Antrieb zum Antreiben der Fachbildemittel. Das Anschlagen des Schussfadens erfolgt bei einem Webmaschinenwinkel von 0° und ein Fachschlusswinkel, bei welchem das Webfach geschlossen wird, wird von einer Steuereinheit in Bezug auf den Webmaschinenwinkel eingestellt.
  • Es wird vorgeschlagen, dass der Fachschlusswinkel für den regulären Webbetrieb auf einen Webmaschinenwinkel eingestellt wird, der nach dem Anschlagen des Schussfadens liegt. Anders ausgedrückt wird somit der Fachschlusswinkel zumindest für den regulären Betrieb so eingestellt, dass das Webfach beim Anschlagen des Webblattes noch geöffnet ist und sich erst nach dem Blattanschlag schließt. Die Anmelderin hat herausgefunden, dass bei einem Fachschlusswinkel nach dem Anschlagen des Webblattes der Einstichwinkel der Luftdüsen auf die Kettfäden offensichtlich weniger aggressiv auf die Kettfäden wirkt. Kapillarbeschädigungen der Kettfäden können hierdurch vermieden werden. Dies wirkt sich insbesondere bei ungedrehten Filamentgarnen, welche besonders anfällig für solche Beschädigungen sind, positiv aus. Insbesondere bei dichten Webketten kann hierdurch die Qualität des Gewebes stark verbessert werden.
  • Dieselben Vorteile werden auch mit einer entsprechenden Luftdüsenwebmaschine und mit einem entsprechenden Computerprogramm, erreicht, für welche somit ebenfalls Schutz beansprucht wird. Die Luftdüsenwebmaschine weist eine Steuereinheit zum Ansteuern der Antriebe und zum Einstellen eines Fachschlusswinkels in Bezug auf den Webmaschinenwinkel auf. Die Steuereinheit ist zur Durchführung des Verfahrens ausgebildet. Das Computerprogramm veranlasst bei Ausführung durch die Steuereinheit der Luftdüsenwebmaschine die Steuereinheit, das Verfahren wie zuvor beschrieben auszuführen.
  • Die Antriebe können dabei sowohl direkt als auch über getriebliche Mittel, ggf. mit einer Unter- oder Übersetzungsstufe, mit dem Webblatt bzw. den Fachbildemitteln verbunden sein. Der Webmaschinenwinkel entspricht dem jeweiligen Winkel der Hauptwelle der Luftdüsenwebmaschine. Die Hauptwelle kann eine reale oder imaginäre Welle sein, die je Webzyklus 360° überstreicht, wobei die Zählung jeweils mit dem Wert 0° bei Blattanschlag beginnt und mit dem nächstfolgenden Blattanschlag endet. In jedem Fall wird dabei jedoch der Webmaschinenwinkel durch den ersten Antrieb definiert, da dieser die Winkelposition der Hauptwelle der Luftdüsenwebmaschine vorgibt.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Fachschlusswinkel auf einen Webmaschinenwinkel von bis zu 20° nach dem Anschlagen des Schussfadens eingestellt wird. Insbesondere das Einstellen auf einen Webmaschinenwinkel zwischen 10° und 20° hat sich als sehr vorteilhaft bzgl. der Vermeidung von Schäden an den Kettfäden erwiesen.
  • Nach einer ersten Ausführung kann dabei der Fachschlusswinkel generell für jeden Betriebszustand der Webmaschine auf einen Webmaschinenwinkel nach 0° eingestellt werden.
  • Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn gemäß einer zweiten Ausführung das Einstellen des Fachschlusswinkels auf einen Webmaschinenwinkel nach dem Anschlagen des Schussfadens auf den regulären Webbetrieb beschränkt wird. Auf diese Weise können im regulären Webbetrieb die Beschädigungen der Kettfäden vermieden werden, und dennoch in bestimmten Situationen, wo dies vorteilhaft ist, ein im Stand der Technik üblicher Fachschlusswinkel vor dem Anschlagen des Schussfadens eingestellt werden. Dabei ist es auch möglich, dass zu Beginn des regulären Webbetriebs noch ein FSW vor 0° eingestellt wird und erst innerhalb des regulären Webbetriebes die Anpassung erfolgt.
  • Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn das Einstellen des Fachschlusswinkels auf einen Webmaschinenwinkel nach dem Anschlagen des Schussfadens für den gesamten regulären Webbetrieb angewendet wird.
  • Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der Fachschlusswinkel für automatische und/oder manuelle Hilfsbewegungen des ersten und/oder des wenigstens einen zweiten Antriebs auf einen Webmaschinenwinkel eingestellt wird, der vor dem Anschlagen des Schussfadens liegt. Beispielsweise könnte bei einer Schussbruchbehebung die Position des Webblattes bei einem Fachschlusswinkel nach dem Anschlagen des Schussfadens ungünstig für das Entnehmen des Schussfadens sein. Deshalb kann es vorteilhaft sein, für solche automatischen Hilfsbewegungen des ersten und/oder des wenigstens einen zweiten Antriebs einen früheren Fachschlusswinkel einzustellen. Unter automatischen Hilfsbewegungen werden beispielsweise automatische Abläufe im Zuge eines Handstopps, automatische Abläufe im Zuge eines Kettbruchs sowie automatische Abläufe im Zuge eines Schussbruchs, wie Schuss-Such-Bewegung, verstanden. Dabei kann jeweils ein Stopp mit anschließender Fachgleichstellung gewählt werden. Unter manuellen Hilfsbewegungen wird beispielsweise der Kriechgang (tippen) sowie das manuelle Schuss-Suchen verstanden.
  • Ebenso kann es beispielsweise vorteilhaft sein, für die Fachgleichstellung sowie für den Betrieb im Kriechgang einen früheren Fachschlusswinkel einzustellen.
  • Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn während einer Startphase der Luftdüsenwebmaschine der Fachschlusswinkel auf einen Webmaschinenwinkel eingestellt wird, der nach dem Anschlagen des Schussfadens liegt. Dabei kann der so eingestellte Fachschlusswinkel bereits dem Fachschlusswinkel während des regulären Betriebs entsprechen. Alternativ dazu kann der Fachschlusswinkel während der Startphase auf einen anderen Webmaschinenwinkel eingestellt werden als während des regulären Betriebs. Besonders vorteilhaft ist es, den Fachschlusswinkel während der Startphase allmählich von einem früheren Zeitpunkt, der ggf. auch vor dem Anschlagen des Schussfadens liegt, auf einen späteren Zeitpunkt nach dem Anschlagen des Schussfadens zu verschieben.
  • Ebenso bringt es Vorteile mit sich, wenn während einer Stoppphase der Luftdüsenwebmaschine der Fachschlusswinkel auf einen Webmaschinenwinkel eingestellt wird, der vor dem Anschlagen des Schussfadens liegt. Dies ist vorteilhaft, da dann für die Einleitung der dem Webmaschinenstopp nachfolgenden automatisierten Abläufe bzw. die automatischen oder manuellen Hilfsbewegungen bereits eine günstige Position des ersten Antriebs und des zweiten Antriebs zueinander vorliegt.
  • Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Einstellen des Fachschlusswinkels bei laufender Luftdüsenwebmaschine vorgenommen wird. Es ist hierdurch möglich, auch während des Webens für verschiedene Webzyklen verschiedene Fachschlusswinkel vorzugeben und diese während eines oder mehrerer Webzyklen anzufahren. Dabei ist es auch möglich, den Fachschlusswinkel einzelschussweise, d.h. von Webzyklus zu Webzyklus, auf einen bestimmten Wert einzustellen.
  • Vorteilhaft ist es zudem, wenn der Fachschlusswinkel während einer Startphase und/oder einer Stoppphase über Zwischenwerte auf den einzustellenden Wert verschoben wird. Dies ist bei der Startphase vorteilhaft, da einerseits bereits während der Startphase ein erster Schussfaden eingetragen wird und somit bereits beim ersten Schusseintrag der vorteilhafte späte Fachschlusswinkel erreicht wird, andererseits aber dennoch der letzte eingetragene Schussfaden dadurch abgebunden im Gewebe liegt. Würde der Fachschlusswinkel bereits zu Beginn der Startphase nach 0° liegen, so läge der letzte eingetragene Schussfaden eventuell wieder frei, was zu Anlaufstellen im Gewebe führen könnte.
  • Nach einer ersten Ausführung des Verfahrens wird dabei der Fachschlusswinkel stufig über die Zwischenwerte auf den einzustellenden Wert verschoben.
  • Nach einer anderen vorteilhaften Ausführung wird der Fachschlusswinkel kontinuierlich auf den einzustellenden Wert verschoben. Somit werden die Zwischenwerte ohne Verharren dynamisch durcheilt.
  • Ebenfalls liegt dadurch dennoch unmittelbar nach der Stoppphase bzw. unmittelbar vor der Startphase ein für die automatisierten Abläufe vorteilhafter Fachschlusswinkel vor 0° vor, der beispielsweise nach dem Schusssuchen dem Bediener eine gute Entnahme des gebrochenen Schussfadens ermöglicht. Ein separates Verfahren des ersten Antriebs und/oder des zweiten Antriebs ist hierdurch nicht erforderlich.
  • Auch ist es von Vorteil, wenn mit Hilfe geeigneter Einrichtungen wie z.B. Kantendreher-Einrichtungen oder Jacquardmaschinen mit Einzelantrieb der Harnischschnur für Kettfäden in einem Kantenbereich eines herzustellenden Gewebes ein früherer Fachschlusswinkel eingestellt wird als für Kettfäden in einem Mittenbereich des herzustellenden Gewebes. Ein eingetragener Schussfaden wird hierdurch in den Kantenbereichen früher abgebunden, wodurch es möglich ist, den Schussfaden gestreckt zu fixieren und dadurch ein Verrutschen des Schussfadens zu verhindern.
  • Vorteilhaft ist es zudem, wenn in Abhängigkeit von einem Bindungsmuster für jeden Schusseintrag ein individueller Fachschlusswinkel eingestellt wird. Hierdurch ist es möglich, dem Klammern von Kettfäden entgegenzuwirken. Ebenso ist es hierdurch auch möglich, den Fachschlusswinkel an verschiedene Schussgarne innerhalb eines Gewebes anzupassen.
  • In einer besonderen Ausführungsform der Luftdüsenwebmaschine umfassen die Fachbildemittel mehrere Webschäfte. Das Verfahren kann dabei sowohl in Verbindung mit Exzentermaschinen, sofern diese einen eigenen Antrieb aufweisen, als auch in Verbindung mit Schaftmaschinen, wie z.B. Rotationsschaftmaschinen, eingesetzt werden und einfach durch Verstellen der Synchronität zwischen dem Antrieb der Fachbildemittel und dem Antrieb des Webblattes umgesetzt werden.
  • Weiterhin bringt es Vorteile mit sich, wenn die Luftdüsenwebmaschine einen Einzelantrieb für jeden Webschaft umfasst. Hierdurch ist es beispielsweise auch möglich, für die Kantenbereiche einen anderen Fachschlusswinkel als für den Mittenbereich einzustellen. Ebenso könnte natürlich auch für bestimmte Bereiche über die Webbreite ein anderer Fachschlusswinkel als in den übrigen Bereichen eingestellt werden.
  • Vorteilhaft ist es zudem nach einer anderen Ausführung, wenn die Fachbildemittel eine Vielzahl von Harnischschnüren umfassen. Auch mit einer Jacquardmaschine lässt sich demnach die Erfindung vorteilhaft einsetzen.
  • Die Luftdüsenwebmaschine kann dabei eine herkömmliche Jacquardmaschine umfassen.
  • Nach einer anderen Ausführung ist es jedoch auch vorteilhaft, wenn die Luftdüsenwebmaschine einen Einzelantrieb für jede Harnischschnur umfasst. Dabei ist es auch möglich, für jeden einzelnen Kettfaden einen bestimmten Fachschlusswinkel vorzugeben.
  • Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen, jeweils schematisch:
    • 1 eine Luftdüsenwebmaschine mit einem ersten Antrieb zum Antreiben eines Webblattes und einem zweiten Antrieb zum Antreiben von Fachbildemitteln in einer schematischen Seitenansicht,
    • 2 eine Luftdüsenwebmaschine in einer schematischen Vorderansicht,
    • 3 ein Verfahren zum Betreiben einer Luftdüsenwebmaschine gemäß dem Stand der Technik anhand einer schematischen Darstellung eines Webfachs,
    • 4 ein Verfahren zum Betreiben einer Luftdüsenwebmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung anhand einer schematischen Darstellung eines Webfachs,
    • 5 eine Start-, eine Betriebs- und eine Stoppphase einer Luftdüsenwebmaschine in einem Drehzahl-Zeit-Diagramm gemäß dem Stand der Technik,
    • 6a eine Start-, eine Betriebs- und eine Stoppphase einer Luftdüsenwebmaschine in einem Drehzahl-Zeit-Diagramm gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung,
    • 6b eine Startphase einer Luftdüsenwebmaschine in einem Drehzahl-Zeit-Diagramm gemäß einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung,
    • 6c eine Stoppphase einer Luftdüsenwebmaschine in einem Drehzahl-Zeit-Diagramm gemäß der weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung sowie
    • 7 eine Darstellung einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung anhand einer Luftdüsenwebmaschine in einer schematischen Vorderansicht.
  • Bei der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele werden identische oder in ihrer Gestaltung und/oder Wirkweise zumindest vergleichbare Merkmale mit gleichen Bezugszeichen versehen. Weiterhin werden diese lediglich bei ihrer erstmaligen Erwähnung detailliert erläutert, während bei den folgenden Ausführungsbeispielen lediglich auf die Unterschiede zu den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen eingegangen wird. Weiterhin sind aus Gründen der Übersichtlichkeit von mehreren identischen Bauteilen bzw. Merkmalen oftmals nur eines oder nur einige wenige beschriftet.
  • 1 zeigt eine Luftdüsenwebmaschine 1 in einer schematischen Seitenansicht als Übersichtsdarstellung. Die Luftdüsenwebmaschine 1 weist in an sich bekannter Weise Fachbildemittel 2 auf, welche hier in Form von Litzen 18 mit Litzenaugen 19 dargestellt sind, mittels welchen Kettfäden 3 wechselnd angehoben und abgesenkt werden können, um ein Webfach 4 auszubilden. Die Fachbildemittel 2 können sowohl Webschäfte als auch als Harnischschnüre beinhalten, welche jeweils die Litzen 18 betätigen. Von einem Kettbaum 8 werden die Kettfäden 3 über einen Streichbaum 9 in einer Kettrichtung KR den Fachbildemitteln 2 zugeführt. Durch das wechselnde Heben und Senken von Kettfäden werden abhängig von einem Bindungsmuster nacheinander Webfächer 4 ausgebildet. In jedes so ausgebildete Webfach 4 wird wenigstens ein Schussfaden 6 (s. 3) eingetragen und vom Webblatt 7 angeschlagen. Das Webblatt 7 ist zum wiederholten Anschlagen des Schussfadens 6 zwischen einer vorderen Endlage (hier in strichpunktierter Darstellung) und einer hinteren Endlage (hier in ausgezogenen Linien dargestellt) verschwenkbar. Die vordere Endlage entspricht dabei dem Blattanschlag, also der Position, welche das Webblatt 7 beim Anschlagen des Schussfadens 6 einnimmt. Nach dem Schusseintrag wird das Webfach 4 wieder geschlossen, wodurch der eingetragene Schussfaden 6 abgebunden wird. Das so entstandene Gewebe 17 wird sodann mittels einer Abzugswalze 10 in Kettrichtung KR abgezogen und auf einen Warenbaum 11 aufgewickelt.
  • Die Luftdüsenwebmaschine 1 weist einen ersten Antrieb 12 zum Antreiben des Webblatts 7 der Luftdüsenwebmaschine 1 sowie einen zweiten Antrieb 13 zum Antreiben der Fachbildemittel 2 auf. Die Antriebe 12, 13 können dabei sowohl direkt als auch über eine Unter- oder Übersetzungsstufe, mit dem Webblatt 7 bzw. den Fachbildemitteln 2 wirkverbunden sein.
  • Das Webblatt 7 ist über getriebliche Mittel mit dem ersten Antrieb 12 verbunden, wobei diese Mittel die fortdauernde Rotationsbewegung des ersten Antriebs 12 in eine Hin-und Her-Schwenkbewegung des Webblattes 7 umsetzen. Der erste Antrieb 12 definiert einen Webmaschinenwinkel WMW (s. 3 - 6c), der einem Winkel einer Hauptwelle der Luftdüsenwebmaschine 1 entspricht. Die Hauptwelle kann eine reale oder imaginäre Welle sein, die je Webzyklus 360° überstreicht, wobei die Zählung jeweils mit dem Wert 0° bei Blattanschlag beginnt und mit dem nächstfolgenden Blattanschlag endet. Eine volle Umdrehung der Hauptwelle bildet somit einen kompletten Bewegungszyklus des Webblatts 7 ab. Sämtliche Positions- und Drehzahlangaben beziehen sich somit auf die Hauptwelle. Nur im Falle einer 1:1-Übersetzung zwischen dem ersten Antrieb 12 und der realen oder imaginären Hauptwelle nehmen der erste Antrieb 12 und die Hauptwelle jeweils die gleiche Position ein bzw. laufen mit der gleichen Drehzahl.
  • Der zweite Antrieb 13 kann ebenfalls über getriebliche Mittel, ggf. mit einer Unter- oder Übersetzungsstufe, mit den Fachbildemitteln 2 verbunden sein.
  • Eine reale oder imaginäre die Fachbildemittel 2 antreibende Welle überstreicht je Webzyklus 360°. Diese Welle definiert den Winkel der Fachbildemittel FMW. Die Zählung für diesen beginnt mit 0° in der Fachschlussposition und endet mit dem Erreichen der nächsten Fachschlussposition. (Die Fachschlussposition wird nachfolgend noch erläutert.)
  • D.h. sämtliche Positions- und Drehzahlangaben beziehen sich auf diese die Fachbildemittel 2 antreibende Welle und nur im Falle einer 1 :1-Übersetzung nehmen der zweite Antrieb 13 und die die Fachbildemittel 2 antreibende Welle jeweils die gleiche Position ein bzw. laufen mit der gleichen Drehzahl.
  • Zum Ansteuern der Antriebe 12, 13 weist die Luftdüsenwebmaschine 1 weiterhin eine Steuereinheit 14 auf.
  • 2 zeigt eine Luftdüsenwebmaschine 1 in einer schematischen Vorderansicht. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist von der Luftdüsenwebmaschine 1 lediglich das Webblatt 7 mit dem Schusseintragskanal 23 sowie den Luftdüsen 5, welche über die Webbreite WB verteilt angeordnet sind, dargestellt. Weiterhin ist der erste Antrieb 12 zum Antreiben des Webblatts 7 sowie die Steuereinheit 14 dargestellt.
  • Wie der 2 weiterhin entnehmbar, wird von einem Schussfadenvorrat 20 über ein Vorspulgerät 21 ein einzutragender Schussfaden 6 der Luftdüsenwebmaschine 1 zugeführt. Von einer oder mehreren Hauptdüsen 22 wird der Schussfaden 6 schließlich in den Schusseintragskanal 23 des Webblatts 7 eingebracht und innerhalb des Schusseintragskanals 23 durch die Luftdüsen 5 (auch Stafettendüsen genannt) durch das Webfach 4 (siehe 1) transportiert.
  • Die 3 und 4 zeigen nun ein Verfahren zum Betreiben einer Luftdüsenwebmaschine 1 nach dem Stand der Technik (3) bzw. gemäß der Erfindung ( 4) in einer schematischen Gegenüberstellung. Gezeigt ist dabei jeweils eine schematische Darstellung eines Webfachs 4.
  • 3 zeigt schematisch ein durch Kettfäden 3 gebildetes Webfach 4. Die Kettfäden 3 befinden sich dabei entweder in einer Ober- oder einer Unterposition (bzw. einem Oberfach oder einem Unterfach) und werden wechselnd aus der Oberposition bzw. dem Oberfach in die Unterposition bzw. das Unterfach und zurückbewegt. Dargestellt ist dabei eine schematische Seitenansicht, d.h. ein Blick auf das Webfach 4 in Schussrichtung bzw. senkrecht zur Kettrichtung KR. In jedem solchen, durch die Kettfäden 3 gebildeten Webfach 4 liegt beispielhaft ein eingewobener Schussfaden 6.
  • Unterhalb der schematisch dargestellten Webfächer 4 ist die Zeit t auf der Abszisse dargestellt. Ebenso ist unterhalb der Zeitachse ein Webmaschinenwinkel WMW, welcher den jeweiligen Drehwinkel des ersten Antriebs 12 bzw. der Hauptwelle angibt, auf der Abszisse dargestellt. Wie ersichtlich, ist dort mit FSW der sogenannte Fachschlusswinkel bezeichnet. Der Fachschlusswinkel entspricht dabei dem Zeitpunkt (Fachschlusszeitpunkt), an dem bei Fachwechsel sich die Kettfäden 3 auf ihrem Weg vom Oberfach ins Unterfach bzw. umgekehrt kreuzen. Anders ausgedrückt nehmen die Kettfäden 3 zu diesem Zeitpunkt die Fachgleichstellung ein. Ebenso ist mit BAW der Blattanschlagswinkel bezeichnet, also die Winkelposition, welche der Antrieb 12 bzw. die reale oder imaginäre Hauptwelle zu dem Zeitpunkt einnimmt, zu dem das Webblatt 7 den eingetragenen Schussfaden 6 anschlägt. Zu diesem Zeitpunkt nimmt der erste Antrieb 12 bzw. die Hauptwelle zugleich die 0°-Position bzw. 360°-Position ein. Wie der 3 zu entnehmen, liegt dabei der Fachschlusswinkel FSW bei einem Wert von weniger als 360° Webmaschinenwinkel WMW, also zeitlich bzw. winkelmäßig vor dem Anschlagen des Webblattes 7 bei 0° bzw. 360°. Im Stand der Technik üblich sind Werte im Bereich von 300° bis 355° für den Fachschlusswinkel FSW.
  • Im Gegensatz dazu zeigt 4 ein Verfahren zum Betreiben einer Luftdüsenwebmaschine 1 gemäß der vorliegenden Erfindung. Wie der Figur entnehmbar, liegt der Fachschlusswinkel FSW bei einem Wert von mehr als 0° bzw. 360° Webmaschinenwinkel WMW, also zeitlich bzw. winkelmäßig nach dem Anschlagen des Webblattes 7 bei 0° bzw. 360°. Das Anschlagen des Webblattes 7 bei dem Blattanschlagswinkel BAW bzw. einem Webmaschinenwinkel WMW von 0° bzw. 360° erfolgt somit zu einem Zeitpunkt, zu dem das Webfach 4 noch geöffnet ist. Hierdurch wird der Einstichwinkel der zusammen mit dem Webblatt 7 (s. 2) verschwenkenden Luftdüsen 5 in die Kettfäden 3, welche gerade ins Unterfach wechseln, so beeinflusst, dass diese Kettfäden 3 weniger bis keine Oberflächen- bzw. Kapillarbeschädigungen durch die Luftdüsen erleiden. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Fachschlusswinkel zwischen 10° und 20° herausgestellt.
  • Die 5, 6a und 6b zeigen weiterhin eine Start-, eine Betriebs- und eine Stoppphase einer Luftdüsenwebmaschine 1 in einem Drehzahl-Zeit-Diagramm gemäß dem Stand der Technik (5) bzw. gemäß der Erfindung (6a und 6b) in einer schematischen Gegenüberstellung.
  • 5 zeigt das aus dem Stand der Technik bekannte synchrone Starten, Betreiben und Stoppen des ersten Antriebs 12 für das Webblatt und des zweiten Antriebs 13 für die Fachbildemittel in einem Drehzahl-Zeit-Diagramm. Dabei ist nach rechts die Zeit t aufgetragen und nach oben die Drehzahl ω. Weiter bezeichnet ω1 die Drehzahl des ersten Antriebes 12 und ω2 jene des zweiten Antriebs 13 der Fachbildemittel 2. Es versteht sich, dass die Drehzahlen ω1, ω2 idealisiert ohne Schwankungen aufgrund verschiedenster Ursachen dargestellt sind. Beide Drehzahlen ω1 und ω2 sind auf eine Welle bezogen, die pro Webzyklus, d.h. von einem Blattanschlag zum nächstfolgenden, 360° weiterdreht. Die Winkel- und Positionsangaben korrespondieren hiermit. Wie bereits ausgeführt, kann dabei der zweite Antrieb 13 eine Schaftmaschine oder eine Jacquardmaschine antreiben. Ebenso können mehrere zweite Antriebe 13 als Einzel- oder Gruppenantriebe für die Fachbildemittel 2, welche Webschäfte oder Harnischschnüre beinhalten können, vorhanden sein. Unterhalb der Zeitachse sind weiterhin der Webmaschinenwinkel WMW, welcher auch dem Winkel des ersten Antriebes 12 entspricht, sowie der Winkel der Fachbildemittel FMW, welcher auch dem Winkel des zweiten Antriebs 13 bzw. einer die Fachbildemittel 2 antreibenden Welle entspricht, aufgetragen.
  • Der Zeitpunkt t1 bezeichnet nun den Start des ersten und des zweiten Antriebs 12, 13 bzw. der mit diesen verbundenen Wellen. Wie bereits zu 3 und 4 erwähnt, findet das Anschlagen des Webblatts 7 bei einem Webmaschinenwinkel WMW von 0° bzw. 360° statt. Wie nun der 5 entnehmbar, befindet sich der erste Antrieb 12 der Luftdüsenwebmaschine 1 zum Startzeitpunkt jedoch nicht bei 0° bzw. 360° Webmaschinenwinkel WMW, sondern im vorliegenden Beispiel bei einem Winkel von 20°. Eine derartige Startposition des ersten Antriebs 12 bzw. der Hauptwelle ist üblich, um innerhalb der ersten Umdrehung die Betriebsdrehzahl zu erreichen. Für den zweiten Antrieb 13 bzw. die Fachbildemittel 2 gilt hingegen als 0°-Position die Position zum Fachschluss (=Fachschlussposition). Dies ist die Position, in der sich die Kettfäden im Zuge eines Fachwechsels kreuzen. Der Winkel des zweiten Antriebs 13 ist mit Winkel der Fachbildemittel FMW bezeichnet.
  • Im Stand der Technik liegt wie bereits erwähnt der Fachschlusswinkel FSW vor dem Anschlagen des Webblatts 7 bei 0° bzw. 360° Webmaschinenwinkel WMW. Im vorliegenden Beispiel liegt der Fachschlusswinkel FSW bei 330° Webmaschinenwinkel WMW. Dies bedeutet, dass der erste Antrieb 12 dem zweiten Antrieb 13 in diesem Fall um 30° nacheilt. Dementsprechend befindet sich der zweite Antrieb 13 bzw. befinden sich die Fachbildemittel 2 zum Startzeitpunkt ebenfalls nicht bei einem Winkel der Fachbildemittel FMW von 0°, sondern vielmehr bei 50° FMW.
  • Ab dem Zeitpunkt t1 beschleunigen nun der erste Antrieb 12 und der zweite Antrieb 13 während einer Startphase 15 synchron, jedoch um 30° zueinander versetzt, per Rampe bis auf die Betriebsdrehzahl, welche zum Zeitpunkt t2 erreicht wird. Wenn der erste Antrieb 12 zu diesem Zeitpunkt eine Position von 0° bzw. 360° WMW hat, so hat der zweite Antrieb 13 demzufolge zeitgleich eine Position von 30° FMW.
  • Ab dem Zeitpunkt t2 wird der Webvorgang mit der Betriebsdrehzahl bis zum Zeitpunkt t3 fortgesetzt; der erste und der zweite Antrieb 12, 13 behalten dabei ihre um 30° versetzte Synchronität. Ab dem Zeitpunkt t3 beginnt sodann die Stoppphase 16 der Luftdüsenwebmaschine 1. Der erste Antrieb 12 nimmt zu diesem Zeitpunkt wieder eine Position von 0° bzw. 360° WMW ein und der zweite Antrieb 13 eine Position von 30° FMW. Analog zum Start erfolgt das Stoppen der Antriebe 12, 13 per Rampe, bis schließlich zum Zeitpunkt t4 der Stillstand beider Antriebe 12, 13 erreicht ist. Zu diesem Zeitpunkt nimmt der erste Antrieb 12 eine Position von 300° WMW und der zweite Antrieb 13 eine Position von 330° FMW ein. In der Folge können je nach Stopp-Ursache automatische Hilfsbewegungen gefahren werden, welche in einer bestimmten Position bzw. in einem bestimmten Zustand enden, z.B. Fachgleichstellung. Für einen Wiederstart der Luftdüsenwebmaschine 1 wird sodann - ebenfalls automatisiert - die Startposition, welche für den Zeitpunkt t1 beschrieben wurde, erneut angefahren.
  • 6a zeigt demgegenüber den Verlauf der Drehzahlen ω1, ω2 des ersten und des zweiten Antriebs 12, 13 gemäß einer Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei wird der Fachschlusswinkel FSW während der Startphase 15 und der Stoppphase 16 mehrstufig (hier nicht dargestellt) oder kontinuierlich über Zwischenwerte auf den einzustellenden Wert verschoben. Die Zeitpunkte t1 bis t4 entsprechen in ihrer Bedeutung der der bereits zu 5 beschriebenen. Weiterhin gibt wieder ω1 die Drehzahl des ersten Antriebs 12 bzw. der Hauptwelle und ω2 die Drehzahl des zweiten Antriebs 13 bzw. der Fachbildemittel 2 an. Auch hier ist die Darstellung der Drehzahlen ω1, ω2 idealisiert.
  • Zu Beginn der Startphase 15 zum Zeitpunkt t1 liegt die Position des ersten Antriebs 12 wiederum bei 20° WMW und die des zweiten Antriebs 13 bei 50° FMW. Jedoch soll nun für den regulären Webvorgang ab dem Zeitpunkt t2 ein Fachschlusswinkel von 15° bezogen auf den Webmaschinenwinkel WMW genutzt werden. Dabei soll der erste Antrieb 12 zum Abschluss der Startphase 15, also im Zeitpunkt t2, wieder eine Position von 0° bzw. 360° WMW einnehmen. Der zweite Antrieb 13 muss jedoch zu diesem Zeitpunkt, wenn ein Fachschlusswinkel von 15° gelten soll, lediglich eine Position von 345° einnehmen, da das Webfach 4 ja erst nach dem Anschlagen des Webblattes 7 schließen soll. Mit anderen Worten eilt hierdurch der erste Antrieb 12 dem zweiten Antrieb 13 voraus.
  • Demnach überstreicht der erste Antrieb 12 während der Startphase 15 einen Winkelbereich von 340°, hingegen der zweite Antrieb 13 während der gleichen Zeit nur einen Winkelbereich von 295°. Somit muss der erste Antrieb 12 einen um 45° größeren Winkelbereich als der zweiten Antrieb 13 überstreichen. Der Start des zweiten Antriebs 13 erfolgt nun wieder per Rampe. Dem ersten Antrieb 12 wird hingegen, um den größeren Winkelbereich überstreichen zu können, ein spezielles Drehzahlprofil vorgegeben, das hier bogenförmig „konvex“ ausgeprägt ist. Die schraffierte Fläche unterhalb des Bogens entspricht der um 45° größeren Geschwindigkeits-Zeitfläche des ersten Antriebs 12.
  • Vom Zeitpunkt t2 bis zum Zeitpunkt t3 laufen dann der erste und der zweite Antrieb 12, 13 wieder synchron, jedoch mit dem durch den Fachschlusswinkel FSW vorgegebenen Positionsversatz von 15°.
  • Zum Zeitpunkt t3 beginnt wiederum die Stoppphase 16. Der erste Antrieb 12 nimmt zu diesem Zeitpunkt wieder eine Position von 0° bzw. 360° WMW ein. Der zweite Antrieb nimmt entsprechend dem Fachschlusswinkel von 15° eine Position von 345° FMWein. Zum Ende der Stoppphase im Zeitpunkt t4, also mit Erreichen des Stillstandes des ersten und des zweiten Antriebs 12, 13 soll dann die Position des ersten Antriebs 12 bei 300° WMW sein und die des zweiten Antriebs 13 bei 330° FMW, um sodann die nachfolgenden automatisierten Abläufe an der Luftdüsenwebmaschine 1 einleiten zu können. Demzufolge muss der erste Antrieb 12 während der Stoppphase 16 einen Winkelbereich von 300° überstreichen, der zweite Antrieb 13 jedoch während der gleichen Zeit einen Winkelbereich von 345°, also um 45° mehr als der erste Antrieb 12. Der Stopp des zweiten Antriebs 13 erfolgt ebenfalls per Rampe. Dem ersten Antrieb 12 wird hingegen wiederum ein spezielles Drehzahlprofil vorgegeben, um in der gleichen Zeit einen kleineren Winkelbereich durchfahren zu können. Dieses ist bogenförmig „konkav“ dargestellt. Die schraffierte Fläche oberhalb des Bogens entspricht der um 45° kleineren Geschwindigkeits-Zeitfläche des ersten Antriebs 12.
  • Neben der zu 6a beschriebenen Verschiebung des Fachschlusswinkels FSW während der Start- und Stoppphase 15, 16 ist es nach einer alternativen, hier nicht gezeigten Ausführung auch möglich, die Verschiebung des Fachschlusswinkels FSW durch eine Synchronisationsbewegung (auch Hochzeitsfahrt genannt) vorzunehmen. Dabei erfolgt mit einem zumeist kriechgangsartigen Drehzahlniveau die Veränderung der Positionierung der Antriebe 12, 13 zueinander, wozu meist nur der erste 12 oder der zweite Antrieb 13 bewegt wird, während der jeweils andere Antrieb 12, 13 stillsteht. Diese Synchronisationsbewegung kann alternativ - oder ergänzend - zu der in 6a beschriebenen Verschiebung des Fachschlusswinkels FSW während der Start- und Stoppphase 15, 16 verwendet werden. Um für die Hilfsbewegungen den Fachschlusswinkel FSW einzustellen, folgt die Synchronisationsbewegung der Stoppphase 16 der Luftdüsenwebmaschine 1 nach und geht dem Beginn der Hilfsbewegung voraus. Für die Startphase 15 erfolgt umgekehrt die Synchronisationsbewegung nach dem Ende der Hilfsbewegung und geht der Startphase 15 voraus.
  • In 6b wird auf sanft startende und stoppende Fachbildemaschinen eingegangen, wie sie DE10053079C1 offenbart sind. Dort können zur Verschiebung des Fachschlusswinkels ebenfalls die vorgenannten Hochzeitsfahrten verwendet werden. Um andererseits den Fachschlusswinkel FSW während der Startphase zu verändern, kann zwar wie in 6a das Drehzahlprofil des ersten Antriebs 12 angepasst werden. Es ist aber auch sinnvoll möglich, stattdessen die ohnehin lange Startphase des zweiten Antriebs 13 zu beeinflussen.
  • 6b zeigt in der oberen Darstellung ein Beispiel. Dort bezeichnet t1.2 den Startzeitpunkt des zweiten Antriebs 13. Der Startwinkel liegt, wie in 6a auch, hier bei FMW 50°. Dies ist dem unterhalb des Webmaschinenwinkels WMW auf der mittleren Abszisse aufgetragenen Winkel der Fachbildemittel FMW zu entnehmen. Hingegen bezeichnet t1.1 den Startzeitpunkt des ersten Antriebs 12. Dessen Startwinkel liegt in Analogie zu 6a wiederum bei WMW 20°. Der Zeitpunkt t2 bildet den Abschluss sowohl für die Startphase des zweiten Antriebs 13 als auch für die Startphase des ersten Antriebs 12, womit der reguläre Webvorgang beginnt.
  • Wie in 6a soll nun für den regulären Webvorgang ein Fachschlusswinkel FSW von 15° bezogen auf den Webmaschinenwinkel WMW genutzt werden. Dabei soll der erste Antrieb 12 zum Abschluss der Startphase, also im Zeitpunkt t2, wieder eine Position von 0° bzw. 360° WMW einnehmen. Der zweite Antrieb 13 muss jedoch zu diesem Zeitpunkt, wenn ein Fachschlusswinkel FSW von 15° gelten soll, lediglich eine Position von 345° einnehmen. Doch im Unterschied zu 6a läuft der zweite Antrieb 13 jetzt weitaus langsamer an; beispielsweise überstreicht er dabei 5 fiktive Webzyklen á 360°, ohne dass hierbei Fachbildemittel 2 vom Ober- ins Unterfach oder umgekehrt wechseln. Der insgesamt beim Starten überstrichene Winkelbereich liegt somit bei (345° - 50°+(5×360°)= 2095°. Der Start des zweiten Antriebs 13 kann dabei, wie dargestellt, rampenförmig erfolgen. Dass auch der erste Antrieb 12, in Analogie zu 5, rampenförmig starten kann, liegt am Wegfall eines gemeinsamen Startzeitpunktes (vgl. t1 in 6a) zu Gunsten getrennter Startzeitpunkte t1.1 und t1.2. ω1 bezeichnet die Drehzahl des ersten Antriebs 12 und ω2 die Drehzahl des zweiten Antriebs 13.
  • Wäre die Anforderung gewesen, den Fachschlusswinkel FSW von 330° wie im Stand der Technik beizubehalten, also auch zu Beginn des regulären Webbetriebs t2, dann hätte der zweite Antrieb 13, ausgehend von einem Startwinkel von FMW 50°, in seiner Startphase statt 2095° um 45° mehr, nämlich einen Winkelbereich von 2140° überstreichen müssen. Um per Rampe zu starten hätte sich dadurch der Startzeitpunkt auf t1.2.x vorverlegt; die gestrichelte Linie zeigt die dementsprechende Drehzahlrampe. Der entsprechende Winkel der Fachbildemittel FMWx ist auf der untersten Abszisse dargestellt.
  • Äquivalent zur Start- kann auch die Stoppphase gestaltet werden. 6c zeigt dazu ein Beispiel. Zum Zeitpunkt t3 beginnt die Stoppphase sowohl des ersten Antriebs 12 als auch des zweiten Antriebs 13. Der erste Antrieb 12 nimmt zu diesem Zeitpunkt wieder eine Position von 0° bzw. 360° WMW ein. Der zweite Antrieb 13 bzw. die von diesem angetriebene Welle nimmt entsprechend dem Fachschlusswinkel FSW von 15° eine Position von 345° FMWein. Zum Ende der Stoppphase des ersten Antriebs 12 im Zeitpunkt t4.1, also mit Erreichen des Stillstandes, liegt dann die Position des ersten Antriebs 12, analog zu 6a, bei 300° WMW. Zum Ende der Stoppphase des zweiten Antriebs 13 im Zeitpunkt t4.2, also mit Erreichen des Stillstandes, befindet sich dann die Position des zweiten Antriebs 13, analog zu 6a, bei 330° FMW.
  • Doch im Unterschied zu 6a erfolgt der Stoppvorgang des zweiten Antriebs 13 jetzt weitaus langsamer; beispielsweise überstreicht er dabei 5 fiktive Webzyklen á 360°, ohne dass hierbei Fachbildemittel 2 vom Ober- ins Unterfach oder umgekehrt wechseln. Der insgesamt beim Stoppvorgang überstrichene Winkelbereich liegt somit bei 345°+(5×360°) = 2145°. Der Stoppvorgang des zweiten Antriebs 13 kann dabei, wie dargestellt rampenförmig erfolgen. Dass auch der erste Antrieb 12, in Analogie zu 5, rampenförmig stoppen kann, liegt am Wegfall eines gemeinsamen Zeitpunktes für das Ende des Stoppvorganges (vgl. t4 in 6a) zu Gunsten getrennter Zeitpunkte t4.1 und d t4.2. ω1 bezeichnet auch hier die Drehzahl des ersten Antriebs 12 und ω2 die Drehzahl des zweiten Antriebs 13.
  • Wäre die Anforderung gewesen, den Fachschlusswinkel FSW von 15°, welcher für den regulären Webvorgang galt, auch für die dem Stillstand folgenden Hilfsbewegungen zu nutzen, hätte der zweite Antrieb 13 in seiner Stoppphase statt 2145° einen Winkelbereich von nur 2100° überstreichen müssen. Um per Rampe zu stoppen, hätte sich dadurch der Zeitpunkt für das Ende der Stoppphase auf t4.2x vorverlegt. Die gestrichelte Linie ω2x zeigt die dementsprechende Drehzahlrampe.
  • Dies setzt jedoch voraus, dass für die nachfolgende Hilfsbewegung ein Fachschlusswinkel FSW zulässig ist, der so eingestellt ist, dass sich das Webfach erst nach dem Blattanschlag, z.B. bei FSW 15°, schließt.
  • 7 zeigt schließlich noch eine Luftdüsenwebmaschine 1 in einer schematischen Vorderansicht zur Darstellung einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung. Gezeigt ist dabei wiederum das Webblatt 7 mit dem Schusseintragskanal 23 und den daran angeordneten Luftdüsen 5. Darüber sind schematisch die Kettfäden 3 symbolisiert. Unterhalb des Webblattes 7 ist weiterhin ein Fachschlusswinkel FSW über die Webbreite WB der Luftdüsenwebmaschine 1 dargestellt. Gemäß der 7 ist dabei ein Fachschlusswinkel FSW im Kantenbereich KB des herzustellenden Gewebes 17 (siehe 1) kleiner als in einem Mittenbereich MB des Gewebes 17. Hierdurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, einen eingetragenen Schussfaden 6 (siehe 2) im Kantenbereich KB bereits abzubinden und hierdurch zu fixieren. Ein Verrutschen des eingetragenen Schussfadens 6 kann hierdurch vermieden werden.
  • Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind. Beispielsweise ist es auch möglich, den Fachschlusswinkel FSW musterabhängig zu verstellen. Dabei liegt es auch im Rahmen der Erfindung, für jeden Schusseintrag einen individuellen Fachschlusswinkel FSW vorzugeben. Die Verstellung des Fachschlusswinkels FSW kann in jedem Fall automatisch mittels der Steuereinheit 14 erfolgen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann deshalb auch an bestehenden Maschinen durch Austausch der Steuereinheit 14 oder Eingriff in die Steuereinheit 14 realisiert werden.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Luftdüsenwebmaschine
    2
    Fachbildemittel
    3
    Kettfäden
    4
    Webfach
    5
    Luftdüse
    6
    Schussfaden
    7
    Webblatt
    8
    Kettbaum
    9
    Streichbaum
    10
    Abzugswalze
    11
    Warenbaum
    12
    erster Antrieb
    13
    zweiter Antrieb
    14
    Steuereinheit
    15
    Startphase
    16
    Stoppphase
    17
    Gewebe
    18
    Litze
    19
    Litzenauge
    20
    Schussfadenvorrat
    21
    Vorspulgerät
    22
    Hauptdüse
    23
    Schusseintragskanal
    KR
    Kettrichtung
    WB
    Webbreite
    WMW
    Webmaschinenwinkel
    FSW
    Fachschlusswinkel
    BAW
    Blattanschlagswinkel
    FMW
    Winkel der Fachbildemittel
    FMWx
    Winkel der Fachbildemittel
    KB
    Kantenbereich
    MB
    Mittenbereich
    ω
    Drehzahl
    ω1
    Drehzahl des ersten Antriebs
    ω2
    Drehzahl des zweiten Antriebs
    t
    Zeit
    t1
    Startzeitpunkt
    t2
    Erreichen des regulären Webbetriebs
    t3
    Stoppzeitpunkt
    t4
    Erreichen des Stillstands
    t1.1
    Startzeitpunkt des ersten Antriebs 12
    t1.2
    Startzeitpunkt des zweiten Antriebs 13
    t1.2x
    Startzeitpunkt des zweiten Antriebs 13
    t4.1
    Erreichen des Stillstands des ersten Antriebs
    t4.2
    Erreichen des Stillstands des zweiten Antriebs
    t4.2x
    Erreichen des Stillstands des zweiten Antriebs

Claims (17)

  1. Verfahren, insbesondere computerimplementiertes Verfahren, zum Betreiben einer Luftdüsenwebmaschine (1), bei welchem mittels Fachbildemitteln (2) in Abhängigkeit von einem Bindungsmuster durch wechselndes Heben und Senken von Kettfäden (3) ein Webfach (4) ausgebildet wird, mittels über eine Webbreite (WB) verteilten Luftdüsen (5) ein Schussfaden (6) eingetragen und mittels eines Webblatts (7) angeschlagen wird, wobei die Luftdüsenwebmaschine (1) einen ersten Antrieb (12) zum Antreiben des Webblatts (7) aufweist, welcher einen Webmaschinenwinkel (WMW) definiert, und wenigstens einen zweiten Antrieb (13) zum Antreiben der Fachbildemittel (2) aufweist, wobei das Anschlagen des Schussfadens (6) bei einem Webmaschinenwinkel (WMW) von 0° erfolgt und wobei ein Fachschlusswinkel (FSW), bei welchem das Webfach (4) geschlossen wird, von einer Steuereinheit (14) in Bezug auf den Webmaschinenwinkel (WMW) eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Fachschlusswinkel (FSW) für den regulären Webbetrieb auf einen Webmaschinenwinkel (WMW) eingestellt wird, der nach dem Anschlagen des Schussfadens (6) liegt.
  2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Fachschlusswinkel (FSW) auf einen Webmaschinenwinkel (WMW) von bis zu 20° nach dem Anschlagen des Schussfadens (6) eingestellt wird, insbesondere auf einen Webmaschinenwinkel (WMW) zwischen 10° und 20° eingestellt wird.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellen des Fachschlusswinkels (FSW) auf einen Webmaschinenwinkel (WMW) nach dem Anschlagen des Schussfadens (6) auf den regulären Webbetrieb beschränkt wird.
  4. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellen des Fachschlusswinkels (FSW) auf einen Webmaschinenwinkel (WMW) nach dem Anschlagen des Schussfadens (6) für den gesamten regulären Webbetrieb angewendet wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fachschlusswinkel (FSW) für automatische und/oder manuelle Hilfsbewegungen des ersten (12) und/oder des wenigstens einen zweiten Antriebs (13) auf einen Webmaschinenwinkel (WMW) eingestellt wird, der vor dem Anschlagen des Schussfadens (6) liegt.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während einer Startphase (15) der Luftdüsenwebmaschine (1) der Fachschlusswinkel (FSW) auf einen Webmaschinenwinkel (WMW) eingestellt wird, der nach dem Anschlagen des Schussfadens (6) liegt.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während einer Stoppphase (16) der Luftdüsenwebmaschine (1) der Fachschlusswinkel (FSW) auf einen Webmaschinenwinkel (WMW) eingestellt wird, der vor dem Anschlagen des Schussfadens (6) liegt.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellen des Fachschlusswinkels (FSW) bei laufender Luftdüsenwebmaschine (1) vorgenommen wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6-8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fachschlusswinkel (FSW) während einer Startphase (15) und/oder einer Stoppphase (16) über Zwischenwerte auf den einzustellenden Wert verschoben wird.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für Kettfäden (3) in einem Kantenbereich (KB) eines herzustellenden Gewebes (17) ein früherer Fachschlusswinkel (FSW) eingestellt wird als für Kettfäden (3) in einem Mittenbereich (MB) des herzustellenden Gewebes (17).
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von einem Bindungsmuster für jeden Schusseintrag ein individueller Fachschlusswinkel (FSW) eingestellt wird.
  12. Luftdüsenwebmaschine (1) mit Fachbildemitteln (2) zum Öffnen und Schließen eines Webfachs in Abhängigkeit von einem Bindungsmuster, mit über eine Webbreite (WB) verteilten Luftdüsen (5) zum Eintragen eines Schussfadens (6) sowie mit einem Webblatt (7) zum Anschlagen eines eingetragenen Schussfadens (6), wobei die Luftdüsenwebmaschine (1) einen einen Webmaschinenwinkel (WMW) definierenden ersten Antrieb (12) zum Antreiben des Webblatts (7) und wenigstens einen zweiten Antrieb (13) zum Antreiben der Fachbildemittel (2) aufweist, sowie mit einer Steuereinheit (14) zum Ansteuern der Antriebe (12, 13) und zum Einstellen eines Fachschlusswinkels (FSW) in Bezug auf den Webmaschinenwinkel (WMW), dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
  13. Luftdüsenwebmaschine (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Fachbildemittel (2) mehrere Webschäfte umfassen.
  14. Luftdüsenwebmaschine (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdüsenwebmaschine (1) einen Einzelantrieb für jeden Webschaft umfasst.
  15. Luftdüsenwebmaschine (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fachbildemittel (2) eine Vielzahl von Harnischschnüren umfassen.
  16. Luftdüsenwebmaschine (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdüsenwebmaschine (1) einen Einzelantrieb für jede Harnischschnur umfasst.
  17. Computerprogramm, das bei Ausführung durch eine Steuereinheit (14) einer Luftdüsenwebmaschine (1) die Steuereinheit (14) veranlasst, das Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1-11 auszuführen.
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DE102011006368B3 (de) 2011-03-29 2012-02-16 Lindauer Dornier Gesellschaft Mit Beschränkter Haftung Verfahren und Webmaschine zur Webfachbildung
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