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Die Erfindung betrifft einen gusseisernen Seitenablauf zur Entwässerung von Verkehrsflächen sowie ein System aus derartigen Seitenabläufen.
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Seitenabläufe sind in verschiedenen Varianten aus der Praxis bekannt und werden im Übergang zwischen zwei benachbarten Verkehrsflächen angeordnet, die auf unterschiedlichen Höhenniveaus gelegen sind, beispielswiese im Übergang zwischen einer Straße und einem angrenzenden Geh- oder Radweg, der höher als die Straße gelegen ist. Dabei wird der Seitenablauf derart angeordnet, dass eine Ablauföffnung des Seitenablaufs benachbart zu einem Rand der Verkehrsfläche angeordnet ist und das im Bereich der Verkehrsfläche anfallende Niederschlagswasser aufnehmen kann. Der Seitenablauf wird dabei in ein die beiden Verkehrsflächen trennendes Bord integriert bzw. die sich an das Bord anschließende höhergelegene Verkehrsfläche.
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Ein gußeiserner Seitenablauf gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der
DD 136 162 C bekannt. Ein Nachteil dieses Seitenablaufs ist in der speziellen Form des Seitenablaufgitterrosts (2g) zu sehen, der vertikal oder nach innen geneigt verläuft. Damit springt der Seitenablaufgitterrost gegenüber der Vorderseite des Seitenablaufs zurück. Diese Ausbildung stellt eine erhebliche Gefahr für Radfahrer da, sofern sie versuchen sollten, den Seitenablauf zu queren, da durch die Form des Seitenablaufgitterrost eine erhebliche Sturzgefahr besteht.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, Seitenabläufe der eingangs genannten Art weiterzuentwickeln und vorteilhafte Systeme aus solchen Seitenabläufen zu schaffen.
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Ein Seitenablauf zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Es ist demnach vorgesehen, dass der Seitenablauf einen Einlaufkasten aufweist mit einem Deckel im Bereich einer Oberseite des Einlaufkastens und mit einer Ablauföffnung im Bereich einer Vorderseite des Einlaufkastens, wobei der Einlaufkasten mehrere vertikale Rippen als Gitterstäbe im Bereich der Ablauföffnung aufweist, die vorzugsweise in der Ebene der Vorderseite 17 angeordnet sind.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass eine Außenseite der Rippen 20 in der Ebene der Vorderseite 17 angeordnet ist.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die Rippen 20 über die Ablauföffnung 18 verteilt angeordnet sind, insbesondere mit übereinstimmenden Abständen zwischen benachbarten Rippen 20.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Rippen 20 über deren (gesamte) Höhe eine konstante Breite aufweisen.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Einlaufkasten im Bereich von wenigstens einer geneigten Seitenfläche, insbesondere im Bereich der Vorderseite, ober- bzw. außenseitige Profilierungen aufweist, insbesondere Noppen zur Verminderung der Rutschgefahr.
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Ein Vorteil dieser Lösung kann darin bestehen, dass durch die Profilierung bzw. Noppen die Sturzgefahr für Radfahrer wenigstens reduziert wird, insbesondere wenn der Seitenablauf aufgrund von Nässe besonders rutschig ist. Auf diese Weise können Seitenabläufe erstmals im schnellen und barrierefreien Radverkehr zum Einsatz kommen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Profilierungen bzw. Noppen außenseitig auf den Rippen angeordnet sind.
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Eine Besonderheit kann darin bestehen, dass die Rippen oder eine Außenseite der Rippen (20) wenigstens im Bereich der Ablauföffnung schräg zur Vorderseite des Einlaufkastens gerichtet verlaufen.
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Ein Vorteil dieser Lösung kann darin bestehen, dass Schneepflüge bzw. Saug-/ Kehrwagen mit ihrem Schild bzw. ihren Bürsten nicht am Seitenablauf hängen bleiben können und das vom Schild bzw. den Bürsten bewegte Material weniger leicht in den Seitenablauf gedrückt wird.
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Vorzugsweise kann zu diesem Zweck vorgesehen sein, dass die Rippen schräg gegen die Fahrtrichtung auf der Verkehrsfläche angestellt verlaufen.
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Eine weitere Besonderheit kann darin bestehen, dass im Bereich der Ablauföffnung horizontale Streben angeordnet sind, die benachbarte Rippen miteinander verbinden.
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Ein Vorteil dieser Lösung kann darin bestehen, dass ein Eintauchen eines (Vorder-)Rades von Radfahrern in den Seitenablauf bzw. die Ablauföffnung verhindert wird. Auf diese Weise werden Stürze von Radfahrern beim Überfahren des Seitenablaufs vermieden.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Streben durchgehend über die Breite der Ablauföffnung verlaufend angeordnet sind.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Streben in zwei übereinander angeordneten Reihen angeordnet sind.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Seitenablauf dazu eingerichtet ist, über den Deckel gewartet zu werden, insbesondere von einer benachbarten Geh- bzw. Radwegseite aus.
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Ein Vorteil dieser Lösung kann darin bestehen, dass die Revision des Ablaufs von der Geh- bzw. Radwegseite aus erfolgen kann und somit außerhalb des Fahrzeugverkehrs, wodurch die Sicherheit erhöht wird.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Einlaufkasten zur Aufnahme eines normierten kleinen Schlammeimers eingerichtet ist.
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Aufgrund des geringeren Gewichts des kleinen Schlammeimers werden die für die Reinigung zuständigen Mitarbeiter entlastet.
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Ein erfindungsgemäßes System aus gusseisernen Seitenabläufen weist die Merkmale des Anspruch 11 auf. Es ist demnach vorgesehen, dass alle Seitenabläufe des Systems auf dem gleichen Einlaufgrundmodul basieren.
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Es kann vorgesehen sein, dass alle Einlaufkästen die gleiche Tiefe aufweisen und somit gleich weit in die Geh- bzw. Radwegflächen hineinragen, beispielsweise im 10 cm-Raster entsprechend dem Standardmaß für solche Flächen. Auf diese Weise kann auf problematische Anschnitte verzichtet werden.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass alle Seitenabläufe des Systems den gleichen Deckel aufweisen.
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Durch die Verwendung eines gleichen/übereinstimmenden Deckels für alle Seitenabläufe wird die Vorhaltung derselben für den Betreiber erleichtert. Insbesondere ermöglicht dies aber auch, dass individuelle Deckel für den Betreiber (z. B. die Kommune) angeboten werden, weil diese dann bei allen Seitenabläufen des Systems zum Einsatz kommen können.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass bei allen Seitenabläufe des Systems der gleiche Schlammeimer zum Einsatz kommt.
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Auf diese Weise wird das Vorhalten von Ersatzteilen einfacher und infolgedessen wirtschaftlicher.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass im System Seitenabläufe für Flachborde, Fahrradborde, Hochborde, Busborde und Rundborde enthalten sind.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:
- 1 einen Seitenablauf in eingebautem Zustand,
- 2 den Seitenablauf gemäß 1 in einer Explosionsdarstellung,
- 3 einen Horizontalschnitt durch einen Teil des Seitenablaufs gemäß 1 und 2 im Bereich des Ablaufgitters,
- 4 den Seitenablauf gemäß 1 bis 3 für ein Hochbord,
- 5 einen Seitenablauf in schematischer räumlicher Darstellung für ein Fahrradbord,
- 6 einen Seitenablauf in schematischer räumlicher Darstellung für einen Flachbord (F 20x20),
- 7 einen Seitenablauf in schematischer räumlicher Darstellung für einen Flachbord (F 20x25),
- 8 einen Seitenablauf in schematischer räumlicher Darstellung für einen Flachbord (F 30x25),
- 9 einen Seitenablauf in schematischer räumlicher Darstellung für ein Rundbord (R20),
- 10 einen Seitenablauf in schematischer räumlicher Darstellung für ein Rundbord (R50), und
- 11 einen Seitenablauf in schematischer räumlicher Darstellung für einen Kasseler Busbord.
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1 zeigt als erstes Ausführungsbeispiel einen gusseisernen Seitenablauf 10 im Übergang zwischen einer ersten Verkehrsfläche 11, beispielsweise einer Straße, und einer zweiten, höhergelegenen Verkehrsfläche 12, beispielsweise einem Geh- und/oder Radweg. Die beiden Verkehrsflächen 11, 12 werden durch einen Bordstein 13 getrennt, hier in Form eines Hochbords.
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Der Seitenablauf 10 verfügt über einen Einlaufkasten 14 als Grundkasten. Im Bereich einer Oberseite 15 des Einlaufkastens 14 ist ein Deckel 16 eingelassen. Im Bereich einer Vorderseite 17 des Einlaufkastens 14 befindet sich eine Ablauföffnung 18. Im Bereich der Ablauföffnung 18 sind aufrechte Gitterstäbe 19 mit übereinstimmendem Abstand zueinander angeordnet. Die Gitterstäbe 19 werden durch vordere Abschnitte von Rippen 20 gebildet, die sich bis in die Ablauföffnung 18 erstrecken. Vorzugsweise verlaufen die Rippen in der Ebene der Vorderseite 17. Höchst vorzugsweise sind die Rippen 20 derart angeordnet, dass sich deren Außenseite in der Ebene der Vorderseite (17) des Seitenablaufs 10 befindet.
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Im Bereich der Oberseite 15 des Seitenablaufs 10 sind noppenartige Vorsprünge ausgebildet, um durch die dadurch gebildete Profilierung der Oberseite 15 die Rutschgefahr zu verringern. Nicht in der Zeichnung dargestellt ist der Anschluss des Seitenablaufs an die Kanalisation, der wie im Stand der Technik üblich erfolgt. Der Seitenablauf 10 wird derart angeordnet, dass ein unterer Rand der Ablauföffnung 18 sich im Wesentlichen auf Höhe der ersten Verkehrsfläche 11 oder (leicht) darunter befindet. Ferner ist die Kontur und/oder Neigung der Vorderseite 17 des Seitenablaufs 10 an die Kontur des Bordsteins 13 angepasst, in den der Seitenablauf 10 integriert wird.
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Eine erste Besonderheit des Seitenablaufs 10 besteht darin, dass die Rippen 20 bzw. die Gitterstäbe 19 der Ablauföffnung schräg gestellt sind, wie in 2 und 3 gezeigt. Die Schrägstellung erfolgt entgegen der Fahrtrichtung auf der Verkehrsfläche 11 (hier für Rechtsverkehr) mit den eingangs genannten Vorteilen.
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3 bis 11 zeigen entsprechende Varianten von gusseisernen Seitenabläufen 10 für verschiedene Bordsteintypen, nämlich für ein Hochbord gemäß 4, ein Fahrradbord gemäß 5, verschiedene Flachborde entsprechend 6 bis 8 (F 20x20, F 20x25 und F 30x25), zwei Rundborde gemäß 9 und 10 (R20 und R50) und ein sog. Kasseler Busbord gemäß 11.
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Als Besonderheit fällt in 6 und 7 auf, dass im Bereich der Ablauföffnung 18 horizontale Streben 21 angeordnet sind, die von einem linken Rand der Ablauföffnung 18 beginnend bis zu einem rechten Rand der Ablauföffnung 18 auf einer Höhe angeordnet sind. Die Streben 21 erstrecken sich jeweils zwischen zwei benachbarten Rippen 20 bzw. zwischen einer Rippe 20 und dem benachbarten linken bzw. rechten Rand der Ablauföffnung 18. 8 zeigt eine Variante bis zwei übereinander angeordneten Reihen von Streben 21. Die Streben 21 bewirken, dass Radfahrer beim Überqueren des Seitenablaufs mit ihren Rädern nicht in die Ablauföffnung 18 geraten und so stürzen können.
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Der Seitenablauf 10 gemäß 11 weist eine Vorderseite 17 auf, die entsprechend eines Kasseler Busbords konkav geformt ist. Streben 21 sind nicht vorhanden.
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Der Seitenablauf 10 gemäß 5 ist in besonderer Weise angepasst, um sicher von Radfahrern befahren zu werden. Auffallend ist die flach geneigte Vorderseite 17 mit zwei Reihen von Streben 21. Ferner sind auch auf der Oberseite der Rippen 20 Noppen 22 angeordnet, um ein Ausrutschen insbesondere bei nassen Verhältnissen zu vermeiden.
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Die beiden Seitenabläufe 10 für Rundborde gemäß 9 und 10 sind entsprechend des entsprechenden Rundbords geformt, nämlich mit einer Abrundung im Übergang von der Oberseite 15 zur Vorderseite 17. Auch hier ist jeweils eine Reihe von Streben 21 vorgesehen. Die Streben 21 sind in diesen Ausführungsbeispielen in der Nähe zum unteren Ende der Abrundung angeordnet.
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Alle gezeigten Seitenabläufe 10 gehören zu einem (Bau-)System, bei dem die Deckel 16 übereinstimmend ausgebildet sind und bei dem auch der gleiche „kleine“ Schlammeimer zum Einsatz kommt (nicht in den Fig. gezeigt). Ferner basieren alle Seitenabläufe 10 auf dem gleichen Einlaufkasten 14.
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Bezugszeichenliste:
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- 10
- Seitenablauf
- 11
- erste Verkehrsfläche
- 12
- zweite Verkehrsfläche
- 13
- Bordstein
- 14
- Einlaufkasten
- 15
- Oberseite
- 16
- Deckel
- 17
- Vorderseite
- 18
- Ablauföffnung
- 19
- Gitterstab
- 20
- Rippe
- 21
- Strebe
- 22
- Noppe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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