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Die Erfindung betrifft einen Abdeckrost einer Oberflächenentwässerungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine Oberflächenentwässerungseinrichtung mit einem Abdeckrost gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 15.
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Abdeckroste für Oberflächenentwässerungseinrichtungen, wie beispielsweise für Straßenabläufe, sind seit langem bekannt. Derartige Straßenabläufe bestehen hierbei in aller Regel aus rohrförmigen Unterteilen mit einem Boden, in den ein Anschluss für eine Rohrleitung integriert ist. Um einen solchen Straßenablauf an seiner Oberseite begehbar und/oder befahrbar sowie ferner belastbar zu machen, weisen derartige Straßenabläufe einen zumeist rechteckig oder quadratisch ausgebildeten Aufsatz in Form eines Abdeckrosts auf. Üblicherweise sind Straßenabläufe vorwiegend in sogenannten Bordrinnen eingebaut, die benachbart, respektive unmittelbar angrenzend an einen Bordstein angeordnet sind. Um eine optimierte Entwässerung einer Straße, beispielsweise bei Regenfällen, zu ermöglichen, sind diese Bordrinnen üblicherweise so ausgebildet, dass sie zum Bordstein hin eine Querneigung aufweisen.
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Aufgrund dieser Querneigung strömt abfließendes Wasser in der Bordrinne somit nicht gleichmäßig über die gesamte Bordrinnenbreite verteilt in Richtung Straßenablauf, sondern vermehrt in den am stärksten zum Bordstein hin geneigten Abschnitten der Bordrinne, so dass der größte Wasserzufluss zu einem Straßenablauf am tiefsten Punkt der Rinnenquerneigung, also in aller Regel unmittelbar benachbart zum Bordstein, stattfindet. Da sich in diesem Bereich aufgrund der Querneigung der Bordrinne in aller Regel auch die größte Verschmutzung der Rinne befindet, hat das dem Straßenablauf zufließende Wasser aus diesem Bereich der Bordrinne in der Regel auch die größte Schmutzlast, respektive Schmutzfracht.
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Aufgrund dieser hohen Schmutzfracht des abfließenden Wassers unmittelbar angrenzend an den Bordstein, ergibt sich beim Einfließen des Abwassers in den Straßenablauf die Problematik, dass mitsamt des abfließenden Wassers auch sämtliche vom Wasser mitgerissene und vom Wasser beförderte Verschmutzungen in den Straßenablauf gespült werden.
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Da es sich bei diesen Verschmutzungen nicht nur um kleinteilige Verschmutzungen handelt, die mit dem abfließenden Wasser problemlos durch in dem Abdeckrost vorgesehene Öffnungen gespült werden können, sondern auch um größere und flächige Gegenstände, wie beispielsweise Blätter, Tüten, insbesondere Plastiktüten, Äste und andere größere Gegenstände, besteht die Gefahr, dass diese Gegenstände entweder die in dem Abdeckrost vorgesehenen Öffnungen nahe des Bordsteins überdecken, so dass in der Bordrinne abfließendes Wasser nicht mehr in den Straßenablauf hinein gelangen kann, sondern über den Straßenablauf hinweg fließt, oder aber dass diese größeren Gegenstände zwar durch den Abdeckrost in den Straßenablauf hineingespült werden, sich jedoch unterhalb des Abdeckrosts in dem Straßenablauf verklemmen und/oder anstauen und den Straßenablauf auf diese Weise verstopfen.
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Diese Gefahr einer Verstopfung ist bei herkömmlichen bislang bekannten Straßenabläufen umso größer, als die Straßenabläufe zur Aufnahme von Trag- und Verkehrslasten bislang immer zwei außermittig in Fließrichtung des abfließenden Wassers angeordnete Tragstäbe aufweisen, die somit parallel zur Fließrichtung des abfließenden Wassers und damit auch parallel zum Bordstein angeordnet sind und sich somit genau im Bereich des größten Abwasservolumenstroms des abfließenden Abwassers befinden.
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Da bislang bekannte Aufsätze, respektive Abdeckroste von Straßenabläufen darüber hinaus voneinander beabstandete Stege aufweisen, die zwischen sich jeweilige Schlitze bilden, durch die abfließendes Wasser in den Straßenablauf einfließen kann und die quer zur Fließrichtung des ablaufenden Wassers angeordnet sind und sich jeweils beidseitig auf den Tragstäben abstützen, wird bei diesen bislang bekannten herkömmlichen Abdeckrosten nun der freie Querschnitt, insbesondere im bordsteinnahen Randbereich, nämlich in dem Bereich, in dem sich die Tragstäbe auf dem Rahmen des Straßenablaufs zur Lastaufnahme abstützen, stark eingeengt. Dies führt wiederum dazu, dass vom Oberflächenwasser eingespülter Schmutz die Straßenabläufe in diesen Bereichen sehr schnell verschmutzt. In der Konsequenz wird das Schluckvermögen des Aufsatzes, respektive des Abdeckrostes durch diese Verstopfungen und Verschmutzungen stark reduziert, so dass der Straßenablauf im schlimmsten Fall für eine Abführung von Abwasser nicht mehr zur Verfügung steht. Erschwerend wirkt sich an dieser Stelle, wie vorerwähnt, auch aus, dass die Verstopfung zumeist zuerst bordsteinseitig auftritt, da hier die größte Wassermenge abfließt, diese jedoch auch die größte Schmutzlast aufweist und von dem Aufsatz, respektive Abdeckrost geschluckt werden müsste.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Probleme zu lösen und einen Abdeckrost sowie eine Oberflächenentwässerungseinrichtung, wie beispielsweise einen Straßenablauf, zur Verfügung zu stellen, bei welchem, respektive bei welcher, eine Verstopfungsgefahr gegenüber bislang bekannten derartigen Einrichtungen deutlich verringert und ein weitgehend konstantes Schluckvermögen der Oberflächenentwässerungseinrichtung, wie beispielsweise des Straßenablaufs, sichergestellt ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Abdeckrost gemäß Patentanspruch 1 sowie durch eine Oberflächenentwässerungseinrichtung gemäß Patentanspruch 15 gelöst.
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Insbesondere wird diese Aufgabe durch einen Abdeckrost einer Oberflächenentwässerungseinrichtung, beispielsweise einer Entwässerungsrinne oder eines Punktablaufs, mit zumindest zwei, vorzugsweise wenigstens drei, Stegen sowie wenigstens einer ersten Tragrippe gelöst, wobei die Stege quer zu einer Hauptflüssigkeitsströmungsrichtung angeordnet sind und zumindest eine längliche, insbesondere schlitzförmige, Ablauföffnung definieren und wobei sich die wenigstens eine erste Tragrippe zwischen den jeweils äussersten Stegen des Ablaufrosts erstreckt und mit den Stegen einstückig ausgebildet und/oder stoffschlüssig verbunden ist, und die Stege jeweils beidseitig offene Enden aufweisen.
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Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt somit darin, dass die Stege jeweils beidseitig offene Enden aufweisen und nicht, wie beim Stand der Technik, mit ihren jeweiligen Enden auf den Tragstäben, die auch als Tragrippen bezeichnet werden, aufliegen.
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Die Stege des erfindungsgemäßen Abdeckrosts erstrecken sich somit quer zu einer Hauptflüssigkeitsströmungsrichtung und somit im Wesentlichen rechtwinklig zum Bordstein. Aufgrund der jeweiligen offenen Enden der Stege, die nicht am Rahmen, sondern vor dem Rahmen des Straßenablaufs enden, existiert somit zwischen den jeweiligen Enden der Stege und dem Rahmen des Straßenablaufs ein freier Abschnitt, der zwischen den jeweiligen Enden der Stege und dem Straßenablauf eine Einlauföffnung für abfließendes Wasser in den Straßenablauf zur Verfügung stellt.
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Der erfindungsgemäße Abdeckrost stellt somit gegenüber bestehenden Abdeckrosten eine zusätzliche und vor allem größere randseitige Öffnung für abfließendes Wasser zur Verfügung, durch welche eine Verstopfungsgefahr des Abdeckrosts und damit auch des Straßenablaufs oder der sonstigen Oberflächenentwässerungseinrichtung maßgeblich reduziert ist.
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Darüber hinaus weisen die Stege, insbesondere die offenen Enden der Stege, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zumindest an ihrer in einem Benutzungszustand des Abdeckrosts oben liegenden Seite abgeschrägte, abgerundete und/oder angefaste Kanten auf.
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Durch diese Maßnahme wird erfindungsgemäß gewährleistet, dass die Stege zumindest an ihrer Oberseite keine scharfen Kanten, Ecken oder sonstige Unebenheiten aufweisen, an welchen Gegenstände hängen bleiben könnten, die mit dem abfließenden Wasser durch die Öffnungen, respektive Schlitze des Abdeckrosts gespült werden. Diese Maßnahme trägt somit erfindungsgemäß maßgeblich dazu bei, dass abfließendes Wasser und darin mitgespülte Gegenstände glatt und hindernisfrei durch die Öffnung des erfindungsgemäßen Abdeckrosts gespült werden können, wodurch wiederum einer Verstopfung des Straßenablaufs maßgeblich entgegengewirkt wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die wenigstens eine erste Tragrippe an ihrer Verbindung mit den Stegen, insbesondere an ihrer Verbindung mit den jeweils äussersten Stegen, Hohlkehlen auf.
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Eine Vorsehung von Hohlkehlen an den Verbindungsstellen der Stege mit den Tragrippen, dient ebenfalls dazu, einen möglichst glatten und reibungsarmen Wassereinlauf in die Öffnungen des erfindungsgemäßen Abdeckrosts zu gewährleisten. Darüber hinaus können durch die Verwendung von Hohlkehlen an den Verbindungsstellen der Stege mit den Tragrippen scharfe Ecken und Kanten vermieden werden, da durch die Hohlkehlen abgerundete Flächen zur Verfügung gestellt werden, die einerseits von abfließendem Wasser gut und glatt überspült und dadurch gut gereinigt werden, sowie andererseits, insbesondere auch durch das Zusammenspiel von abgeschrägten, abgerundeten und/oder angefasten Kanten an den Oberflächen der Stege und den Hohlkehlen an den senkrechten Bereichen der Stege und Tragrippen, gleichmäßige und hindernisfreie Abwasserbahnen zur Verfügung gestellt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die wenigstens eine erste Tragrippe im Benutzungszustand des Abdeckrosts gegenüber den Stegen abgesenkt.
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In äußerst einfacher und dennoch vorteilhafter Weise ist es so möglich zu verhindern, dass abfließendes Wasser, insbesondere bei hoher Strömungsgeschwindigkeit, über den erfindungsgemäßen Abdeckrost hinweg schießt, da aufgrund der gegenüber der oder den Tragrippe(n) höher angeordneten Stegen die abfließende Wasserströmung quasi gebrochen wird, da die Wasserströmung nicht geradlinig über den erfindungsgemäßen Abdeckrost strömen kann, sondern zwischen den Stegen jeweils ein Abfließen in den Abdeckrost hinein einerseits sowie andererseits ein Absenken der unteren Strömungskante auf die Tragrippe erfolgt. Auf diese Weise entstehen Verwirbelungen und Wasserumlenkungen, die dazu beitragen, dass das abfließende Wasser besser in den erfindungsgemäßen Abdeckrost hineinströmt, was wiederum aufgrund der höheren Strömungsgeschwindigkeit einer Verstopfung des Straßenablaufs entgegenwirkt.
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Darüber hinaus weisen die Stege erfindungsgemäß eine unterschiedliche Länge auf, so dass die jeweiligen Randabstände der offenen Enden der Stege einen unterschiedlichen Abstand zum Rahmen des Straßenablaufs aufweisen. Durch diese Maßnahme ist es möglich, die Öffnungen zwischen den freien Enden der Stege und dem Rahmen des Straßenablaufs weiter zu vergrößern, so dass das Schluckvermögen des erfindungsgemäßen Abdeckrosts weiter verbessert ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die jeweils äußersten Stege des erfindungsgemäßen Abdeckrosts eine maximale Länge der Stege aufweisen, während die zwischen den jeweils äußersten Stegen angeordneten Stege des Abdeckrosts kürzer als die jeweils äußersten Stege sein können oder aber auch einzeln oder in Gruppen dieselbe Länge wie die jeweils äußersten Stege aufweisen können.
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Die Länge der Stege kann erfindungsgemäß somit jeweils einzeln, paarweise und/oder jeweils auch in einer Dreierkombination alternierend angeordnet sein, so dass ein Randbereich des erfindungsgemäßen Abdeckrosts zum Rahmen des Straßenablaufs hin unterschiedlich breite und unterschiedlich lange Öffnungen aufweisen kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verläuft die wenigstens eine erste Tragrippe im Wesentlichen rechtwinklig zu den Stegen und ist im Wesentlichen mittig bezüglich der maximale Länge der Stege angeordnet.
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Der erfindungsgemäße Abdeckrost ist somit im Wesentlichen fischgrätartig ausgebildet, wobei sich von der zentral verlaufenden Tragrippe beidseitig und im Wesentlichen rechtwinklig die jeweiligen Seiten- und Endabschnitte der Stege des Abdeckrosts erstrecken.
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Des Weiteren weist die wenigstens eine erste, insbesondere mittig verlaufende Tragrippe im Benutzungszustand unterhalb einer oberen Oberfläche des Abdeckrosts eine bauchige Rippenform mit konkaven oder gegebenenfalls konvex/konkaven Abschnitten auf.
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Anhand dieses bauchigen Verlaufs der mittig verlaufenden ersten Tragrippe kann diese Tragrippe erfindungsgemäß so dimensioniert sein, dass diese Tragrippe einerseits die gesamte auf den Abdeckrost einwirkende Last aufnehmen und darüber hinaus mit ihren Auflagepunkten auf dem Rahmen des Straßenablaufs auf den Rahmen des Straßenablaufs übertragen kann. Die erfindungsgemäß verwendete erste Tragrippe kann somit konkav oder aber auch konvex-konkavkonvex gestaltet sein, so dass der erfindungsgemäße Abdeckrost für unterschiedliche Rahmengeometrien von Straßenabläufen geeignet ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Abdeckrost wenigstens zwei, insbesondere genau zwei, zweite Tragrippen auf, die bezüglich der wenigstens einen ersten Tragrippe im Wesentlichen seitlich parallel und symmetrisch zwischen den jeweils äussersten Stegen verlaufend angeordnet und mit den Stegen einstückig ausgebildet und/oder stoffschlüssig verbunden sind.
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Die erste Tragrippe weist hierbei in einem Benutzungszustand des Abdeckrosts eine größere Vertikalerstreckung auf als die zweiten Tragrippen, wobei ein Verhältnis der Vertikalerstreckung der zweiten Tragrippen zu der ersten Tragrippe im Bereich von 1 : 1,5 bis 1 : 4, bevorzugt im Bereich von 1 : 2 bis 1 : 3,5 und besonders bevorzugt im Bereich von 1 : 2 bis 1 : 3 liegt.
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Anhand der Vorsehung von zweiten Tragrippen, die seitlich der ersten Tragrippe angeordnet sind, ist innerhalb des erfindungsgemäßen Abdeckrosts eine homogenere Lastverteilung möglich, wobei die zweiten Tragrippen gegenüber der ersten Tragrippe eine wesentlich geringere Vertikalerstreckung aufweisen. Letzteres ist wichtig, da die jeweiligen zweiten Tragrippen näher am Rahmen des Straßenablaufs angeordnet sind und mit ihren unteren Enden mit den jeweiligen Kanten des Straßenablaufs einen Durchlassquerschnitt bilden, der, wie sich erfindungsgemäß herausgestellt hat, umso größer ist, je kleiner die Vertikalerstreckung der jeweiligen zweiten Tragrippen ist.
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Somit kann der Nachteil bisheriger zu Verstopfungen neigender Straßenabläufe auf überraschend einfache Weise dadurch gelöst werden, dass anstelle von zwei oder gegebenenfalls mehreren Tragrippen, die im Wesentlichen alle dieselben Dimensionen aufweisen, Tragrippen verwendet werden, die so dimensioniert sind, dass eine zentrale mittig angeordnete Tragrippe überproportional zur Lastübertragung genutzt wird, während die außermittig liegenden Tragrippen in ihrer Höhe reduziert sind und zur Lastübertragung auf den Rahmen des Straßenablaufs gegenüber der mittig angeordneten Tragrippe unterproportional beitragen.
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So ist es erfindungsgemäß möglich, dass die zweiten Tragrippen eine Vertikalerstreckung aufweisen, die im Wesentlichen der Vertikalerstreckung der ihnen jeweils zugeordneten Stege entspricht, so dass sich die zweiten Tragrippen nicht weiter als die jeweiligen Stege an den Rahmen des Straßenablaufs annähern. Auf diese Weise kann für abfließendes Wasser ein maximaler Ablaufquerschnitt sichergestellt werden, der sich zwischen dem erfindungsgemäßen Abdeckrost und dem Rahmen des Straßenablaufs erstreckt. Eine Verstopfungsgefahr des Straßenablaufs, respektive der Oberflächenentwässerungseinrichtung, kann somit erfindungsgemäß auf überraschend einfache Weise minimiert werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können die zwischen den jeweils äussersten Stegen angeordneten Stege eine maximale Vertikalerstreckung aufweisen, die der jeweiligen Vertikalerstreckung der ersten Tragrippe unterhalb der oberen Oberfläche des Abdeckrosts am Punkt eines Zusammentreffens der Stege mit der ersten Tragrippe mit einer t-Toleranz von 30%, bevorzugt 20% und besonders bevorzugt 10% bezüglich der jeweiligen Vertikalerstreckung der ersten Tragrippe entspricht.
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Hierbei bilden die Stege unterhalb der oberen Oberfläche des Abdeckrosts mit den Tragrippen vorzugsweise einen glatten, insbesondere kantenfreien, vorzugsweise angefasten und/oder hohlkehlenförmigen, Übergang.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die jeweiligen äussersten Stege mit dem ihnen jeweils unmittelbar benachbarten Steg einstückig und/oder stoffschlüssig verbunden ausgebildet.
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Auf diese Weise kann die Stabilität des erfindungsgemäßen Abdeckrosts sowie dessen Tragfähigkeit erhöht werden, was insbesondere im Bereich von Straßen mit Schwerlastverkehr vorteilhaft ist.
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Des Weiteren wird die erfindungsgemäße Aufgabe auch durch eine Oberflächenentwässerungseinrichtung gelöst, die einen Abdeckrost gemäß vorstehenden Ausführungsformen umfasst, der beispielhaft drei Tragrippen, nämlich eine erste zentral angeordnete Tragrippe sowie zwei weitere jeweils seitlich der ersten Tragrippe parallel verlaufend angeordnete zweite Tragrippen aufweist, wobei die erste Tragrippe breiten- und höhenmäßig so dimensioniert ist, dass sie maßgeblich zur Lastaufnahme und Lastübertragung auf den Rahmen des Straßenablaufs geeignet ist, während die beidseitig der ersten Tragrippe angeordneten zweiten Tragrippen maßgeblich der Stabilisierung des erfindungsgemäßen Abdeckrosts sowie einer gegenüber der ersten Tragrippe reduzierten Lastaufnahme und Lastübertragung auf den Rahmen des Straßenablaufs dienen.
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Der Gegenstand der Erfindung kann somit wie folgt zusammenfasst werden.
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Straßenabläufe bestehen aus rohrförmigen Unterteilen mit Boden in dem ein Anschluss für eine Rohrleitung integriert ist. Den oberen Abschluss bildet ein aus Rahmen und Rost bestehender Aufsatz. Aufsätze für Straßenabläufe sind meist rechteckig oder quadratisch. Überwiegend sind Straßenabläufe in Bordrinnen eingebaut. Bordrinnen haben zum Bordstein hin eine Querneigung. Wasser strömt deshalb nicht gleichmäßig über die gesamte Rinnenbreite verteilt zum Ablauf. Der größte Wasserzufluss erfolgt am tiefsten Punkt der Rinnenquerneigung also vor dem Bordstein. In diesem Bereich ist auch die Verschmutzung der Rinne am größten und das dem Straßenablauf zufließende Wasser hat demzufolge hier auch die größte Schmutzfracht.
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Aus hydraulischen Gründen werden Aufsätze für Straßenabläufe meist mit Quer zur Fließrichtung des Wassers liegenden Schlitzen eingebaut Verkehrslasten werden durch zwei außermittig in Fließrichtung angeordnete Tragstäbe in den Rahmen des Aufsatzes übertragen.
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Durch die aus statischen Gründen erforderliche Höhe der Tragstäbe und deren Anordnung an den Rändern der Aufsätze für Straßenabläufe wird der freie Querschnitt von dem jeweiligen Tragstab zum Rahmen stark eingeengt.
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Vom Oberflächenwasser eingespülter Schmutz verstopft die Abläufe in diesen Bereichen schnell, so dass das Schluckvermögen des Aufsatzes dadurch stark reduziert wird.
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Erschwerend wirkt sich ferner aus, dass die Verstopfung meist zuerst bordsteinseitig auftritt, da hier die größte Wassermenge fließt und vom Aufsatz geschluckt werden müsste.
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Erfindungsgemäß wird dieser Schwachpunkt durch eine andere Aufteilung und geometrische Anordnung der Tragrippen eliminiert.
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So wird bei dem erfindungsgemäßen Abdeckrost die Verkehrslast an Stelle von bisher zwei auf nunmehr drei Tragrippen verteilt. Deshalb kann die Rippenhöhe der äusseren Tragrippen reduziert werden. Darüber kann die in Rostmitte positionierte Rippe überproportional zur Lastübertragung genutzt werden. Die außermittig liegenden Tragrippen können deshalb auch überproportional in ihrer Höhe reduziert werden, so dass sich der freie Querschnitt zwischen Rost und Rahmen deutlich vergrößert bis verdoppelt.
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Eine Verstopfungsgefahr wird in diesem Bereich somit auf überraschend einfache Weise stark reduziert, wenn nicht sogar ausgeschlossen.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, das anhand der Abbildungen näher erläutert wird. Hierbei zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Abdeckrosts in Aufsicht;
- 2 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Abdeckrosts gemäß 1 in einer seitlichen Ansicht quer zu einer Hauptflüssigkeitsströmungsrichtung;
- 3 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Abdeckrosts gemäß 1 in einer seitlichen Ansicht in Hauptflüssigkeitsströmungsrichtung;
- 4 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Abdeckrosts gemäß 1 in perspektivischer Ansicht von schräg oben;
- 5 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Abdeckrosts gemäß 1 in perspektivischer Ansicht von schräg unten;
- 6 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Abdeckrosts gemäß 1 eingesetzt in einen Straßenablaufrahmen;
- 7 eine schematische Darstellung eines Straßenablaufs mit Abdeckung gemäß dem Stand der Technik in seitlicher Schnittansicht; und
- 8 eine schematische Darstellung eines Straßenablaufs mit einem erfindungsgemäßen Abdeckrost in seitlicher Schnittansicht.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleichwirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Abdeckrosts in Aufsicht. Der erfindungsgemäße Abdeckrost 10 weist eine erste zentral mittig angeordnete Tragrippe 40 auf. Seitlich der zentral angeordneten ersten Tragrippe 40 erstrecken sich parallel zu dieser ersten Tragrippe 40 beidseitig jeweils eine weitere zweite Tragrippe 45, die so angeordnet sind, dass sie die Breite des erfindungsgemäßen Abdeckrosts 10 in im Wesentlichen fünf gleich große, respektive gleich breite, Abschnitte unterteilen. Auf den ersten und zweiten Tragrippen 40, 45 sind Stege 30, 35 angeordnet und fest mit den Tragrippen 40, 45 verbunden, die sich über die gesamte Breite des erfindungsgemäßen Abdeckrosts 10 erstrecken. Zwischen den Stegen 30, 35 sind jeweilige Öffnungen ausgebildet, durch die Wasser durch den Abdeckrost 10 strömen kann. Wie in 1 zu erkennen ist, sind die jeweils äußersten Stege 35 mit einer maximalen Länge, die der Breite des Abdeckrosts 10 entspricht, ausgebildet, während mehr zentral angeordnete Stege 30 eine kürzere Längserstreckung aufweisen als die äußersten Stege 35. Wie in 1 ferner zu erkennen ist, ist ein jeweiliger Steg 30, der benachbart zu den jeweils äußersten Stegen 35 angeordnet ist, einstückig mit dem jeweils äußersten Steg 35 ausgebildet. Ferner sind die mittleren Stege 30 zwischen den jeweils äußersten Stegen 35 kürzer ausgebildet sind als deren benachbarte Stege um auf diese Weise größere Ablauföffnungen für Wasser zur Verfügung stellen. Die Stege 30, 35 und die Tragrippen 40, 45 weisen jeweils obere Kanten 60 auf, die abgeschrägt, respektive angefast sind. Des Weiteren sind im Bereich des Zusammentreffens von Stegen 30, 35 und Tragrippen 40, 45 jeweils Hohlkehlen 70 ausgebildet.
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2 zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Abdeckrosts gemäß 1 in einer seitlichen Ansicht quer zu einer Hauptflüssigkeitsströmungsrichtung. Wie gemäß 2 gut zu erkennen ist, erstreckt sich die erste Tragrippe 40 bauchförmig nach unten in Richtung des durch den Abdeckrost 10 abfließenden Wassers, wobei die erste Tragrippe gemäß 2 jeweils seitlich in Richtung des jeweils äußersten Stegs 35 konkave Abschnitte aufweist, während der Zentralbereich der ersten Tragrippe 40 konvex ausgebildet ist. Auf diese Weise ist eine gute Einsatzmöglichkeit des erfindungsgemäßen Abdeckrosts 10 in einen Rahmen einer Oberflächenentwässerungseinrichtung gegeben. Die erste Tragrippe 40 weist ferner eine Vertikalerstreckung auf, die in etwa der zweieinhalbfachen Vertikalerstreckung der jeweils zweiten Tragrippe 45 entspricht.
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Die jeweils zweiten Tragrippen 45 weisen ihrerseits eine Vertikalerstreckung auf, die im Bereich der Vertikalerstreckung des jeweils äußersten Stegs 35 liegt. Die übrigen Stege 30 entsprechen hingegen hinsichtlich ihrer Vertikalerstreckung im Wesentlichen der Vertikalerstreckung der ersten Rippe 40. Dies geht unter anderem auch aus den 3, 4, und 5 hervor, wobei 3 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Abdeckrosts gemäß 1 in einer seitlichen Ansicht in Hauptflüssigkeitsströmungsrichtung, 4 eine schematische Darstellung dieses Abdeckrosts in perspektivischer Ansicht von schräg oben und 5 eine schematische Darstellung des Abdeckrosts in perspektivischer Ansicht von schräg unten zeigt.
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Insbesondere in 5 ist hierbei gut zu erkennen, dass die jeweiligen Stege 30, 35 und Tragrippen 40, 45 an ihren untersten zusammentreffenden Abschnitten glatt ineinander übergehen und für abfließendes Wasser sowie mit dem Wasser mitgerissene Verschmutzungen keinerlei Möglichkeit eines Hängenbleibens oder Verstopfung zur Verfügung stellen, so dass die Gefahr einer Verstopfung bei dem erfindungsgemäßen Abdeckrost praktisch nicht besteht.
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6 zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Abdeckrosts gemäß 1, der in einen Straßenablaufrahmen eingesetzt ist, in einer Ansicht von oben.
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Hierbei ist in 6 gut zu erkennen, dass der erfindungsgemäße Abdeckrost 10 an seinen äußersten Stegen 35 jeweils Einlaufschrägen 80 aufweist, durch welche Wasser in parallel zur Fließrichtung des Wassers verlaufende Schlitze 90 fließen kann. Die Schlitze 90 ermöglichen jeweils einen hindernisfreien Durchfluss ablaufenden Wassers, wobei insgesamt vier Stege 30 beidseitig verkürzte offene Enden aufweisen, so dass der freie Querschnitt, durch welchen Wasser in die Schlitze des Abdeckrosts 10 einfließen kann, gegenüber Schlitzen herkömmlicher Abdeckroste deutlich vergrößert ist.
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Die 7 und 8 zeigen eine Gegenüberstellung eines erfindungsgemäßen Abdeckrosts 10, bei welchem zweite Tragrippen 45 gegenüber einer einzigen ersten Tragrippe 40 deutlich verkürzt und kleiner dimensioniert sind, und eines herkömmlichen Abdeckrosts, dessen beide Tragrippen 120 eine identische Länge aufweisen und zur Ermöglichung einer Lastaufnahme des Abdeckrosts, d. h. um eine Abstützung des Abdeckrosts am Rahmen eines Oberflächenentwässerungsablaufs zu ermöglichen, so lang ausgebildet sind, dass diese mit dem Rahmen des Oberflächenentwässerungsablaufs in Kontakt kommen. Aufgrund dieser bei einem herkömmlichen Abdeckrost notwendigen großen Länge der Tragrippen 120 wird ein freier Querschnitt 110, der sich aus einem Spalt zwischen dem Rahmen des Oberflächenentwässerungsablaufs und der Tragrippe 120 ergibt, minimiert, so dass an dieser Stelle eine massive Verstopfungsgefahr der Oberflächenentwässerungseinrichtung besteht.
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Demgegenüber weist der erfindungsgemäße Abdeckrost 10 zweite Tragrippen 45 auf, deren Länge, respektive Vertikalerstreckung denjenigen der an dieser Stelle zugeordneten Stege entspricht, während eine Lastaufnahme und Lastübertragung bei dem erfindungsgemäßen Abdeckrost 10 im Wesentlichen, d. h. maßgeblich durch die eine erste Tragrippe 40, gewährleistet ist. Aufgrund dieser gegenüber dem Stand der Technik sowie auch gegenüber der ersten Tragrippe 40 stark verkürzten zweiten Tragrippen 45, verbleibt zwischen den zweiten Tragrippen 45 und den Rahmen der Oberflächenentwässerungseinrichtung ein sehr großer freier Querschnitt 110, so dass eine Verstopfung einer mit einem erfindungsgemäßen Abdeckrost 10 versehenen Oberflächenentwässerungseinrichtung 20 nicht mehr zu befürchten ist.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Abdeckrost
- 20
- Oberflächenentwässerungseinrichtung
- 30
- Steg
- 35
- äusserster Steg
- 40
- erste Tragrippe
- 45
- zweite Tragrippe
- 50
- offenes Ende
- 60
- Kante
- 70
- Hohlkehle
- 80
- Einlaufschräge
- 90
- parallel zur Fließrichtung verlaufender Schlitz
- 100
- Lastaufnahmerahmen
- 110
- freier Querschnitt
- 120
- Tragrippe, herkömmlicher Abdeckrost