DE102022204027A1

DE102022204027A1 - Fahrzeugsitz mit einer Längsverstellsperre

Info

Publication number: DE102022204027A1
Application number: DE102022204027.9A
Authority: DE
Inventors: Andreas Pauls
Original assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Current assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Priority date: 2022-04-26
Filing date: 2022-04-26
Publication date: 2023-10-26
Also published as: WO2023208797A1

Abstract

Ein Fahrzeugsitz (1) umfasst eine Längsverstelleinrichtung (13) mit einem ersten Verstellteil (130), das entlang einer Längsrichtung (X) relativ zu einem zweiten Verstellteil (131) verstellbar ist, einer Verriegelungsvorrichtung (133), mit der das erste Verstellteil (130) relativ zum zweiten Verstellteil (131) arretierbar ist, und einem bewegbar am ersten Verstellteil (130) gelagerten Bedienteil (132), durch dessen Betätigung die Verriegelungsvorrichtung (133) entriegelbar ist, ein Sitzteil (10), das über das erste Verstellteil (13) am zweiten Verstellteil (131) abgestützt ist, und eine Verstellsperre (11) mit einem am Bedienteil (132) montierten Verriegelungselement (110) und einem am zweiten Verstellteil (131) festgelegten Gegenverriegelungselement (111), wobei das Verriegelungselement (110) in zumindest einer Stellung des ersten Verstellteils (130) relativ zum zweiten Verstellteil (131) mit dem Gegenverriegelungselement (111) verriegelbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz nach Anspruch 1.
Abhängig vom jeweiligen Einsatzort, insbesondere der Form und Größe einer Türöffnung eines Fahrzeuges mit dem Fahrzeugsitz, kann es wünschenswert sein, einen möglichst großen Einstiegsbereich freizugeben. Denkbar sind hierfür Fahrzeugsitze, die z.B. ein Vorklappen einer Rückenlehne mit einer Entriegelung einer Längsverstelleinrichtung kombinieren, um den Fahrzeugsitz in eine Easy-Entry-Stellung zu bringen. In derartigen Fällen verlagert sich der Fahrzeugsitz aber infolge seiner Gewichtskraft oftmals selbsttätig zurück aus der Easy-Entry-Stellung in Richtung einer Gebrauchsstellung, z.B. wenn das Fahrzeug bergan steht. Dies kann einen Einstieg erschweren und kann zudem auch ein Verletzungsrisiko bergen.
Die DE 10 2020 205 108 A1 beschreibt einen Fahrzeugsitz mit einem an einem Kinematikhebel integrierten Verriegelungsabschnitt zum komfortablen Verriegeln und Entriegeln des Fahrzeugsitzes in der Easy-Entry-Stellung.
Ein Fahrzeugsitz, der durch Kippen seiner Rückenlehne längsverschiebbar ist, ist in der DE 36 08 827 A1 beschrieben. Die Funktion dieses Fahrzeugsitzes basiert allerdings auf einer verhältnismäßig komplexen Hebelkonstruktion.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen möglichst einfach aufgebauten Fahrzeugsitz anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Danach umfasst ein Fahrzeugsitz eine Längsverstelleinrichtung mit einem ersten Verstellteil, das entlang einer Längsrichtung relativ zu einem zweiten Verstellteil verstellbar ist, einer Verriegelungsvorrichtung, mit der das erste Verstellteil relativ zum zweiten Verstellteil arretierbar ist, und einem bewegbar am ersten Verstellteil gelagerten Bedienteil, durch dessen Betätigung die Verriegelungsvorrichtung entriegelbar ist, und ein Sitzteil, das über das erste Verstellteil am zweiten Verstellteil abgestützt ist. Ferner umfasst der Fahrzeugsitz eine Verstellsperre mit einem am Bedienteil montierten Verriegelungselement und einem am zweiten Verstellteil festgelegten Gegenverriegelungselement. Dabei ist das Verriegelungselement in zumindest einer Stellung des ersten Verstellteils relativ zum zweiten Verstellteil mit dem Gegenverriegelungselement verriegelbar.
Dieser Aufbau erlaubt eine Verriegelung z.B. in einer vorverlagerten Stellung des Fahrzeugsitzes mit besonders wenigen zusätzlichen Teilen., die zudem durch den einfachen Aufbau leicht herstellbar ausgeführt sein können, sodass ein besonders einfach aufgebauter Fahrzeugsitz ermöglicht wird.
Zum Beispiel ist eine Verriegelung des Verriegelungselements mit dem Gegenverriegelungselement durch eine Betätigung des Bedienteils lösbar. Das erlaubt eine besonders intuitive Bedienung. Das Bedienteil erhält zudem eine Doppelfunktion, die zum einfachen Aufbau beiträgt.
Der Fahrzeugsitz kann eine Kinematikeinrichtung umfassen, mittels der das Sitzteil zwischen zumindest einer einsitzbaren Gebrauchsstellung und einer entlang der Längsrichtung vorverlagerten Stellung bewegbar ist. Die Kinematikeinrichtung verbindet optional das Sitzteil mit der Längsverstelleinrichtung. Die Kinematikeinrichtung kann einen oder mehrere Schwenkhebel umfassen. Eine solche Kinematikeinrichtung ermöglicht eine besonders weit vorverlagerte Easy-Entry-Stellung für einen besonders komfortablen Einstieg.
Die Kinematikeinrichtung ist z.B. in der Gebrauchsstellung verriegelbar. Hierdurch kann eine unbeabsichtigte Verstellung des Sitzteils verhindert werden.
Optional umfasst der Fahrzeugsitz eine Entriegelung, durch deren Betätigung die Kinematikeinrichtung und/oder die Längsverstelleinrichtung, insbesondere die Kinematikeinrichtung und die Längsverstelleinrichtung gemeinsam, entriegelbar sind. Das ermöglicht eine besonders intuitive und einfache Bedienung.
Die Kinematikeinrichtung kann ein Mehrgelenk aufweisen. Beispielsweise bildet die Kinematikeinrichtung ein Viergelenk oder ein Siebengelenk aus. So kann die Kinematikeinrichtung beispielsweise zumindest zwei Schwenkhebel umfassen, welche jeweils schwenkbar mit dem Sitzteil und dem ersten Verstellteil ausgebildet sind.
Optional ist das Verriegelungselement federelastisch ausgebildet. So kann das Verriegelungselement zum Verriegeln mit dem Gegenverriegelungselement in einfacher Weise daran einrasten. Das ermöglicht eine einfache und zugleich besonders robuste Ausgestaltung.
Beispielsweise ist das Verriegelungselement in Form einer Blattfeder ausgebildet. Ein solches Verriegelungselement ist besonders einfach herstellbar.
Ferner kann das Gegenverriegelungselement eine Einführschräge für das Verriegelungselement aufweisen. Daran kann das z.B. federelastische Verriegelungselement in besonders einfacher Weise zum Verriegeln entlang gleiten. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das Verriegelungselement starr ist und/oder eine Einführschräge aufweist und dass das Gegenverriegelungselement federelastisch ausgeführt ist.
Optional weist das Verriegelungselement eine Öse auf. Es kann vorgesehen sein, dass das Gegenverriegelungselement verriegelnd in die Öse eingreifen kann. Das ermöglicht einen besonders robusten und sicheren Eingriff des Gegenverriegelungselements.
Das Verriegelungselement kann an einem Arm des Bedienteils befestigt sein, insbesondere einem Arm, mittels welchem die Verriegelungsvorrichtung der Längsverstelleinrichtung entriegelbar ist. Hierdurch wird eine weitere Vereinfachung des Aufbaus ermöglicht.
Der Fahrzeugsitz kann ferner ein schwenkbar am ersten Verstellteil gelagertes Entriegelungselement aufweisen, über welches der Arm mit der Verriegelungsvorrichtung der Längsverstelleinrichtung wirkverbunden ist. Das ermöglicht eine effektive Kraftübertragung.
Das Bedienteil kann insbesondere einen manuell betätigbaren Griffabschnitt aufweisen. Der Griffabschnitt kann stangenförmig ausgebildet sein. Das erlaubt eine besonders einfache Herstellung und intuitive Bedienung.
Das Bedienteil ist z.B. schwenkbar am ersten Verstellteil gelagert. Dadurch wird eine besonders einfache Mechanik ermöglicht.
Optional ist das Bedienteil mittels einer Feder in eine Stellung vorgespannt, in welcher das Verriegelungselement mit dem Gegenverriegelungselement verriegelbar ist. So kann sichergestellt werden, dass eine Verriegelung in der Easy-Entry-Stellung erfolgt.
Die Verstellteile können über einen Verstellweg relativ zueinander bewegbar sein, wobei das Verriegelungselement und das Gegenverriegelungselement dazu ausgebildet sind, die Verstellteile an einem Ende des Verstellwegs miteinander zu verriegeln. Hierdurch kann der Fahrzeugsitz komfortabel in der Endlage gehalten werden. Die Verstellteile können insbesondere in Form einer oberen Schiene und einer unteren Schiene ausgebildet sein. So ist eine besonders weit vorverlagerte Easy-Entry-Stellung möglich, die dennoch komfortabel und unter Einsatz weniger Teile einrastet.
Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke soll nachfolgend anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen in schematischen Darstellungen:

1 eine Ansicht eines Fahrzeugsitzes mit einem Sitzteil und einer Rückenlehne;
2 eine Ansicht einer Längsverstelleinrichtung des Fahrzeugsitzes mit einer Verstellsperre; und
3-7 Ansichten eines Verriegelungselements und eines Gegenverriegelungselements der Verstellsperre in verschiedenen Stellungen des Fahrzeugsitzes.

Ein in 1 schematisch dargestellter Fahrzeugsitz 1 weist ein Sitzteil 10 und ein über eine Anordnung von Drehbeschlägen 14 schwenkbar zu dem Sitzteil 10 angeordnetes Rückenlehnenteil 15 mit einer Kopfstütze 16 auf. Auf dem Sitzteil 10 kann ein Sitzbenutzer Platz nehmen. Über die Anordnung von Drehbeschlägen 14 kann das Rückenlehnenteil 15 relativ zu dem Sitzteil 10 verschwenkt werden, um die Neigungsstellung des Rückenlehnenteils 15 zu dem Sitzteil 10 anzupassen und/oder das Rückenlehnenteil 15 in eine vorverschwenkte Stellung zu bringen.
Ein solcher Fahrzeugsitz 1 kann als Vordersitz in einem Fahrzeug ausgebildet sein. Ein solcher Fahrzeugsitz 1 kann aber auch z.B. als Rücksitz, beispielsweise in zweiter Sitzreihe, in einem Fahrzeug verwendet werden.
Bei dem dargestellten Beispiel ist das Sitzteil 10 des Fahrzeugsitzes 1 über eine Kinematikeinrichtung 12 mit einer Längsverstelleinrichtung 13 gekoppelt. Die Längsverstelleinrichtung 13 trägt das Sitzteil 10. Da im gezeigten Beispiel das Rückenlehnenteil 15 am Sitzteil 10 gelagert ist, trägt die Längsverstelleinrichtung 13 somit auch das Rückenlehnenteil 15. Eine Gewichtskraft des Sitzteils 10 (und des Rückenlehnenteils 15) und, sofern ein Sitzbenutzer auf dem Fahrzeugsitz 1 Platz nimmt auch eine Gewichtskraft des Sitzbenutzers, wird also über die Kinematikeinrichtung 12 in die Längsverstelleinrichtung 13 eingeleitet.
Über die Längsverstelleinrichtung 13 ist das Sitzteil 10 (gemeinsam mit der Kinematikeinrichtung 12 und dem Rückenlehnenteil 15) längsverstellbar mit einem Fahrzeugboden FB eines Fahrzeugs verbindbar und gemäß 1 verbunden. Die Längsverstelleinrichtung 13 umfasst eine erstes Verstellteil, hier in Form einer oberen Schiene 130, die an einem zweiten Verstellteil, hier in Form einer unteren Schiene 131, entlang einer Längsrichtung X verschiebbar gelagert ist. Die untere Schiene 131 ist mit dem Fahrzeugboden FB fest verbindbar und gemäß 1 verbunden. Vorliegend umfasst der Fahrzeugsitz 1 zwei solcher Schienenpaare, jeweils eines an einer Seite des Fahrzeugsitzes 1. Mittels der Längsverstelleinrichtung 13 Ist der Fahrzeugsitz in Längsrichtung X einstellbar.
Die Längsverstelleinrichtung 13 umfasst eine Verriegelungsvorrichtung 133, mit der die obere Schiene 130 relativ zur unteren Schiene 131 arretierbar, und zwar mit der unteren Schiene 131 verriegelbar ist.
Vorliegend dient ein Verstellteil, nämlich die obere Schiene 130, der Längsverstelleinrichtung 13 gemeinsam als Basis für die Kinematikeinrichtung 12.
Eine Verriegelungsvorrichtung 122 der Kinematikeinrichtung 12 sichert den Fahrzeugsitz 1 in einer Gebrauchsstellung, in der der Sitzbenutzer auf dem Sitzteil 10 Platz nehmen kann. Wird diese Verriegelungsvorrichtung 122 gelöst, dann können Kinematikhebel 120, 121 der Kinematikeinrichtung 12 relativ zur oberen Schiene 130 verschwenkt werden, sodass der Fahrzeugsitz 1 aus der Gebrauchsstellung in eine demgegenüber vorverlagerte Stellung zur Bereitstellung einer Einstiegsstellung überführt werden kann. Über die Kinematikhebel 120, 121 ist das Sitzteil 10 relativ zur oberen Schiene 130 bewegbar mit der oberen Schiene 130 verbunden. Optional dient die Kinematikeinrichtung 12 auch zur Verstellung der Sitzhöhe und erlaubt die Einstellung verschiedener Gebrauchspositionen.
Wie nachfolgend noch im Detail erläutert werden wird, ist der Fahrzeugsitz 1 durch eine Schwenkbewegung mittels der Kinematikeinrichtung 12 und eine Verschiebebewegung mittels der Längsverstelleinrichtung 13 in eine Einstiegsstellung überführbar. Die Einstiegsstellung kann auch als Easy-Entry-Stellung bezeichnet werden.
Der Fahrzeugsitz 1 umfasst eine Entriegelung 17, die hier beispielhaft als ein Entriegelungshebel veranschaulicht ist. Eine Betätigung der Entriegelung 17 bewirkt eine Entriegelung der Verriegelungsvorrichtung 122 der Kinematikeinrichtung 12 und der Verriegelungsvorrichtung 133 der Längsverstelleinrichtung 13. Im gezeigten Beispiel ist ein Bowdenzug vorgesehen, der durch die Entriegelung 17 gezogen werden kann, um beide Verriegelungsvorrichtungen 122, 133 zu entriegeln. Sodann kann der Fahrzeugsitz 1 nach vorn geschwenkt und verschoben werden.
2 zeigt zwei Schienen 130, 131 der Längsverstelleinrichtung 13. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass 2 eine von zwei Seiten des Fahrzeugsitzes 1 zeigt, wobei der Fahrzeugsitz 1 eine zweite, insbesondere spiegelbildlich aufgebaute zweite Seite umfasst. Die Beschreibung der in 2 gezeigten Seite gilt analog für die zweite Seite des in 1 gezeigten Fahrzeugsitzes 1.
Der in 1 gezeigte erste, in Bezug auf die Längsrichtung X hintere Kinematikhebel 120 ist an einem hinteren Schwenklager S1 schwenkbar an der oberen Schiene 130 gelagert. Der zweite, in Bezug auf die Längsrichtung X vordere Kinematikhebel 121 ist um ein vorderes Schwenklager S2 schwenkbar an der oberen Schiene 130 gelagert. Ferner sind die Kinematikhebel 120, 121 jeweils am Sitzteil 10 schwenkbar gelagert. Gemeinsam bilden die obere Schiene, die beiden Kinematikhebel 120, 121 und das Sitzteil 10 ein Viergelenk aus.
Das Viergelenk der Kinematikeinrichtung 12 ist so ausgebildet, dass das Sitzteil 10 bei der Verlagerung vor bzw. zurück zwischen der Gebrauchsstellung und der Easy-Entry-Stellung erst angehoben und dann wieder abgesenkt wird. Die Kinematikeinrichtung 12 kann daher auch als „Bunny-Hop-Kinematik“ bezeichnet werden. Hierdurch ist eine weite Verlagerung nach vorn in die Easy-Entry-Stellung möglich. Diese Bewegung wird vorliegend unterstützt durch eine vorgespannte Feder 123, welche das Sitzteil 10 in Richtung der Easy-Entry-Stellung vorspannt. Die Feder 123 ist in Form einer um eine durch das vordere Schwenklager S2 definierte Schwenkachse erstreckten Spiralfeder ausgebildet.
Die Verriegelungsvorrichtung 133 der Längsverstelleinrichtung 13 weist im gezeigten Beispiel einen Kamm auf, der an der oberen Schiene 130 bewegbar, z.B. schwenkbar gelagert ist und in Löcher an der unteren Schiene 131 verriegelnd eingreifen kann (siehe z.B. 1). Mittels eines Bolzens 137 ist die Verriegelungsvorrichtung 133 entriegelbar. Vorliegend kann hierzu der Bolzen 137 in einem Schlitz in der oberen Schiene 130 verlagert werden, sodass der Kamm aus den Löchern gehoben wird und eine Relativbewegung der Schienen 130, 131 freigibt.
Zum Entriegeln der Verriegelungsvorrichtung 133 ist ein Entriegelungselement 139 vorgesehen. Das Entriegelungselement 139 ist an einer Schwenkachse schwenkbar an der oberen Schiene 130 gelagert. Ein Hebelarm des Entriegelungselements 139 steht in Wirkverbindung mit dem Bolzen 137. Eine Schwenkbewegung des Entriegelungselements 139 hebt den Bolzen 137 an, sodass die Verriegelung der Schienen 130, 131 gelöst wird. Das Entriegelungselement 139 weist ferner einen weiteren Hebelarm auf.
Um eine Schwenkbewegung des Entriegelungselements 139 zu bewirken, umfasst der Fahrzeugsitz 1 ein Bedienteil 132. Das Bedienteil 132 ist an der oberen Schiene 130 schwenkbar gelagert. Es weist einen Griffabschnitt 135 auf. Der Griffabschnitt 135 wird durch eine gebogene Stange gebildet und kann auch als „Towelbar“ bezeichnet werden. Ein Sitzbenutzer kann den Griffabschnitt 135 betätigen, genauer: nach oben ziehen. Das Bedienteil 132 umfasst ferner einen Arm 134. Vorliegend umfasst das Bedienteil 132 des Weiteren eine Stange 138, an welcher der Griffabschnitt 125 und der Arm 134 befestigt sind, wobei auch andere Ausgestaltungen denkbar sind. Die Stange 138 ist gerade. Über die Stange 138 sind der Griffabschnitt 135 und der Arm 134 miteinander fest verbunden und an der oberen Schiene 130 schwenkbar gelagert. Eine Feder 136 ist federelastisch vorgespannt und drängt das Bedienteil 132 entgegen der entriegelnden Stellung.
Der Arm 134 des Bedienteils 132 wirkt mit dem Entriegelungselement 139 zusammen, und zwar vorliegend mit dem weiteren Hebelarm des Entriegelungselements 139. Schwenkt der Arm 134 des Bedienteils 132 relativ zur oberen Schiene 130, dann drückt der Arm 134 gegen den weiteren Hebelarm des Entriegelungselements 139, sodass dieses geschwenkt wird.
Der Fahrzeugsitz 1 umfasst ferner eine Verstellsperre 11 mit einem am Bedienteil 132 montierten Verriegelungselement 110 und einem am zweiten Verstellteil, also hier an der unteren Schiene 131, befestigten Gegenverriegelungselement 111, wobei das Verriegelungselement 110 in zumindest einer Stellung des ersten Verstellteils, hier also der oberen Schiene 130, relativ zum zweiten Verstellteil, also der unteren Schiene 131, mit dem Gegenverriegelungselement 111 verriegelbar ist.
Das Verriegelungselement 110 ist vorliegend am Arm 134 des Bedienteils 132 montiert. Das Verriegelungselement 110 ist in Form einer Feder ausgebildet, und zwar im gezeigten Beispiel in Form einer Blattfeder, wobei auch eine Spiralfeder oder eine anders ausgebildete Feder dankbar wäre. Das Verriegelungselement 110 liegt flächig am Arm 134 auf. Es ist im Bereich eines Endes des Arms 134 am Arm 134 befestigt. Am gegenüberliegenden Ende weist das Verriegelungselement 110 eine Öse 113 auf. Im Bereich der Öse 113 ist das Verriegelungselement 110 gebogen, und zwar vorliegend U-förmig.
Das Gegenverriegelungselement 111 ist an der unteren Schiene 131 befestigt. Es ist vorliegend S-förmig gebogen. Das Gegenverriegelungselement 111 weist ein offenes Ende auf. Dieses offene Ende ist mit dem Verriegelungselement 110 verriegelbar. Hierfür weist das Gegenverriegelungselement 111 eine Einführschräge 112 auf, entlang welcher das Verriegelungselement 110 bei einer Bewegung der oberen Schiene 130 relativ zur unteren Schiene 131 gleiten kann. Dabei wird das Verriegelungselement federelastisch gebogen. Bei einer Bewegung in die Easy-Entry-Stellung wird die Öse 113 beim Gleiten entlang der Einführschräge 112 angehoben und schnappt zurück, sobald sie über das offene Ende des Gegenverriegelungselements 111 geschoben wird. Dadurch gelangt die Öse 113 in einen verriegelnden Eingriff mit dem Gegenverriegelungselement 111. Dabei sind das Verriegelungselement 110 und das Gegenverriegelungselement 111 dazu ausgebildet, die Schienen 130, 131 am Ende des Verstellwegs miteinander zu verriegeln.
Diese Stellung ist in den 3 und 4 gezeigt. Die Öse 113 steht im Eingriff mit dem Gegenverriegelungselement 111, sodass ein Verschieben der oberen Schiene 130 relativ zur unteren Schiene 131 zurück in Richtung der Gebrauchsstellung blockiert wird. Die Öse 113 schlägt an das offene Ende des Gegenverriegelungselements 111 an und verhindert so eine weitere Bewegung.
Soll der Fahrzeugsitz 1 nun wieder zurück aus der vorverlagerten Stellung, der Easy-Entry-Stellung, in die Gebrauchsstellung verlagert werden, dann genügt es, das Bedienteil 132 zu betätigen. Dies kann manuell am Griffabschnitt 135 erfolgen. Optional ist die Entriegelung 17 dazu ausgebildet, das Bedienteil 132 zu verschwenken.
5 zeigt das Bedienteil 132 in einer im Vergleich zu 3 und 4 angehobenen Stellung. Ferner ist die Stellung des Verriegelungselements 110 bei dieser Stellung des Bedienteils 132 ersichtlich. Das Verriegelungselement 110, konkret die Öse 113 des Verriegelungselements 110, ist vom Gegenverriegelungselement 111 abgehoben und außer Eingriff damit.
So kann durch diese Entriegelung die obere Schiene 130 mit dem darauf montierten Teil des Fahrzeugsitzes 1 aus der vorverlagerten Stellung relativ zur unteren Schiene 131 zurück zur Gebrauchsstellung verschoben werden.
6 zeigt eine Stellung, in welcher die obere Schiene 130 mit dem darauf montierten Teil des Fahrzeugsitzes 1 aus der vorverlagerten Stellung relativ zur unteren Schiene 131 bereits ein Stück weit zurück hin zur Gebrauchsstellung verschoben worden ist.
Somit ist eine Verriegelung des Verriegelungselements 110 mit dem Gegenverriegelungselement 111 in einfacher Weise durch eine Betätigung des Bedienteils 132 lösbar.
7 zeigt schließlich die Stellung beim erneuten Verlagern des Fahrzeugsitzes 1 in die Easy-Entry-Stellung nach vorn, in welcher das Verriegelungselement 110 bei nicht betätigtem Bedienteil 132 auf die Einführschräge 112 des Gegenverriegelungselements 111 trifft. Ausgehend hiervon bewirkt eine weitere Verschiebung der oberen Schiene 130 nach vorn, dass die Öse 113 an der Einführschräge 112 entlang gleitet und dann am starren Gegenverriegelungselement 111 einrastet.
Das Bedienteil 132 ist mittels der Feder 136 in eine Stellung vorgespannt, in welcher das Verriegelungselement 110 mit dem Gegenverriegelungselement 111 verriegelbar ist.
Durch die beschriebene Verstellsperre 11 kann die Anzahl an Bauteilen besonders gering gehalten werden. Ferner ist die Montage besonders einfach und es sind keine zusätzlichen Lagerstellen nötig. Auch eine Lackierung von Einzelteilen kann entfallen.
Es sei erwähnt, dass alternativ umgekehrt das Verriegelungselement 110 starr ausgebildet sein könnte, während das Gegenverriegelungselement 111 federelastisch ausgebildet wäre, z.B. auch in Form einer Blattfeder.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeugsitz
10: Sitzteil
11: Verstellsperre
110: Verriegelungselement
111: Gegenverriegelungselement
112: Einführschräge
113: Öse
12: Kinematikeinrichtung
120: erster Kinematikhebel
121: zweiter Kinematikhebel
122: Verriegelungsvorrichtung
123: Feder
13: Längsverstelleinrichtung
130: erstes Verstellteil (obere Schiene)
131: zweites Verstellteil (untere Schiene)
132: Bedienteil
133: Verriegelungsvorrichtung
134: Arm
135: Griffabschnitt
136: Feder
137: Bolzen
138: Stange
139: Entriegelungselement
14: Drehbeschlaganordnung
15: Rückenlehnenteil
16: Kopfstütze
17: Entriegelung
FB: Fahrzeugboden
S1, S2: Schwenklager
X: Längsrichtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102020205108 A1 [0003]
DE 3608827 A1 [0004]

Claims

Fahrzeugsitz (1), umfassend: - eine Längsverstelleinrichtung (13) mit einem ersten Verstellteil (130), das entlang einer Längsrichtung (X) relativ zu einem zweiten Verstellteil (131) verstellbar ist, einer Verriegelungsvorrichtung (133), mit der das erste Verstellteil (130) relativ zum zweiten Verstellteil (131) arretierbar ist, und einem bewegbar am ersten Verstellteil (130) gelagerten Bedienteil (132), durch dessen Betätigung die Verriegelungsvorrichtung (133) entriegelbar ist, - ein Sitzteil (10), das über das erste Verstellteil (130) am zweiten Verstellteil (131) abgestützt ist, und - eine Verstellsperre (11) mit einem am Bedienteil (132) montierten Verriegelungselement (110) und einem am zweiten Verstellteil (131) festgelegten Gegenverriegelungselement (111), wobei das Verriegelungselement (110) in zumindest einer Stellung des ersten Verstellteils (130) relativ zum zweiten Verstellteil (131) mit dem Gegenverriegelungselement (111) verriegelbar ist.
Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verriegelung des Verriegelungselements (110) mit dem Gegenverriegelungselement (111) durch eine Betätigung des Bedienteils (132) lösbar ist.
Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Kinematikeinrichtung (12), mittels der das Sitzteil (10) zwischen zumindest einer einsitzbaren Gebrauchsstellung und einer entlang der Längsrichtung (X) vorverlagerten Stellung bewegbar ist.
Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kinematikeinrichtung (12) in der Gebrauchsstellung verriegelbar ist.
Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Entriegelung (17), durch deren Betätigung die Kinematikeinrichtung (12) und die Längsverstelleinrichtung (13) gemeinsam entriegelbar sind.
Fahrzeugsitz (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kinematikeinrichtung (12) ein Mehrgelenk, insbesondere ein Viergelenk oder ein Siebengelenk, ausbildet.
Fahrzeugsitz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (110) federelastisch ausgebildet ist.
Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (110) in Form einer Blattfeder ausgebildet ist.
Fahrzeugsitz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenverriegelungselement (111) eine Einführschräge (112) für das Verriegelungselement (110) aufweist.
Fahrzeugsitz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (110) eine Öse (113) aufweist, in welche das Gegenverriegelungselement (111) verriegelnd eingreifen kann.
Fahrzeugsitz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (110) an einem Arm (134) des Bedienteils (132) befestigt ist, mittels welchem die Verriegelungsvorrichtung (133) der Längsverstelleinrichtung (13) entriegelbar ist.
Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch ein schwenkbar am ersten Verstellteil (130) gelagertes Entriegelungselement (139), über welches der Arm (134) mit der Verriegelungsvorrichtung (133) der Längsverstelleinrichtung (13) wirkverbunden ist.
Fahrzeugsitz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienteil (132) einen manuell betätigbaren Griffabschnitt (135) aufweist.
Fahrzeugsitz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienteil (132) schwenkbar am ersten Verstellteil (130) gelagert ist.
Fahrzeugsitz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienteil (132) mittels einer Feder (136) in eine Stellung vorgespannt ist, in welcher das Verriegelungselement (110) mit dem Gegenverriegelungselement (111) verriegelbar ist.
Fahrzeugsitz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellteile (130, 131) über einen Verstellweg relativ zueinander bewegbar sind, wobei das Verriegelungselement (110) und das Gegenverriegelungselement (111) dazu ausgebildet sind, die Verstellteile (130, 131) an einem Ende des Verstellwegs miteinander zu verriegeln.