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Die Erfindung betrifft eine Zuführeinrichtung zum Zuführen von sich in einem Bauteilgurt befindlichen Bauteilen zu einer Bestückungsmaschine sowie eine Bestückungsmaschine.
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Technischer Hintergrund und Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein den technischen Bereich der Bestückung von Bauteilträgern, wie z. B. Leiterplatten (printed circuit boards = PCBs), Substraten oder Werkstücken, mit elektronischen Bauteilen in einer sogenannten Oberflächenmontage-Technologie (SMT) oder einem Bestückungsprozesses.
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Die Herstellung solcher elektronischer Unterbaugruppen erfolgt üblicherweise mit sogenannten Bestückungs- oder Pick-and-Place-Maschinen, die elektronische Bauteile automatisiert aus einer Bauteilzuführvorrichtung entnehmen und auf einem Bauteilträger, wie z. B. einer Leiterplatte, platzieren. Die Übergabeder Bauteile von der Bauteilzuführvorrichtung an die jeweilige Bestückungsposition erfolgt mittels einer Bauteilhandlings-Vorrichtung, zum Beispiel eines sogenannten Bestückkopfs.
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Die gebräuchlichste Verpackung für elektronische kleine Bauteile sind Trägergurte, manchmal auch als „belts“ bezeichnet, in die kleine Taschen eingearbeitet sind. In jeder dieser Taschen befindet sich ein Bauteil. In jedem Gurt befindet sich nur eine Art von Bauteil. Um Platz zu sparen und den Transport zu erleichtern, werden die Gurte üblicherweise zu einer Rolle geformt, indem sie auf eine Spule gewickelt werden. Der Einfachheit halber werden solche Gurte in dieser Beschreibung als „Bauteilgurte“ bezeichnet. In der Regel wird die Gurtrolle in ein Zuführmodul eingesetzt, das über ein Antriebsmittel zum Vorwärtsbewegen des Bauteilgurts verfügt, z. B. ein motorgetriebenes Stiftrad, das in entlang des Gurts vorhandene Löcher greift, und über einen Aufnahmebereich oder eine Öffnung, die den Zugang zu den Bauteilen ermöglicht. Das Zuführmodul kann herausnehmbar in eine Bestückungsmaschine eingesetzt sein, und an der Zuführeinrichtung und der Bestückungsmaschine können zusammenwirkende Zentrier-/Lenkmechanismen vorgesehen sein, um die korrekte Ausrichtung der Zuführeinrichtung und der Bestückungsmaschine sicherzustellen. Darüber hinaus ist in der Zuführeinrichtung ein Folienabziehmechanismus vorgesehen, um eine Abdeckfolie vom Bauteilgurt zu entfernen und die Bauteiltaschen freizulegen, wobei dieser Folienabziehmechanismus stromaufwärts des Aufnahmebereichs angeordnet ist. Des Weiteren ist ein Gurtabschneider vorgesehen, üblicherweise an der Bestückungsmaschine, um Teile des geleerten Gurts abzuschneiden, also Teile des Bauteilgurts, aus dem die Maschine Bauteile entfernt hat. Die abgeschnittenen Teile des Bauteilgurts können zu einem an der Maschine vorgesehenen Abfallcontainer gebracht werden.
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Ein Beispiel für eine bekannte Zuführeinrichtung 1 ist schematisch von der Seite in 1 dargestellt. Die Zuführeinrichtung 1 wird mit einer Bestückungsmaschine 2 in Eingriff gebracht, indem sie in die horizontale x-Richtung wie dargestellt geschoben wird, sodass ein Eingriffsabschnitt 8, der sich an der Basis 10 der Zuführeinrichtung 1 befindet, in einen mit diesem zusammenwirkenden Abschnitt (nicht dargestellt) der Bestückungsmaschine 2 eingreift. Die dargestellte z-Richtung ist vertikal ausgerichtet. Der Eingriffsabschnitt 8 kann z. B. einen Omega-förmigen Abschnitt umfassen, der für die Zentrierung und Lenkung der Zuführeinrichtung 1 zuständig ist, wenn sie in Eingriff mit der Bestückungsmaschine 2 gebracht wird. Die verwendete Zuführeinrichtung 1 führt einen Bauteilgurt 3 von einer Gurtspule 4 zu einem Aufnahmebereich 6, von welchem ein Bestückkopf (nicht dargestellt) der Bestückungsmaschine 2 Bauteile aus den jeweiligen Taschen des Bauteilgurts 3 entnehmen kann. Der geleerte Bauteilgurt wird dann einem Gurtabschneider 7 zugeführt. Der Gurtabschneider 7 ist, wie dargestellt, Teil der Bestückungsmaschine 2, könnte sich aber auch an der Zuführeinrichtung 1 selbst befinden. Bei der Zuführung wird durch einen Getriebemotor (nicht dargestellt) ein Gurtzahnrad 5 bewegt, dessen Zähne in entsprechende Löcher im Bauteilgurt 3 eingreifen. Dadurch wird der Gurt 3 von der Gurtspule 4 abgezogen, die sich folglich gegen den Uhrzeigersinn dreht, und zu dem Aufnahmebereich 6 und dann zur Basis 10 und weiter zu dem Gurtabschneider 7 hingezogen. Zu beachten ist, dass ein Motor zum Bewegen des Gurts alternativ auch an einer anderen Stelle der Gesamtanlage vorgesehen sein kann; er könnte sich z. B. in der Bestückungsmaschine 2 selbst befinden und mit dem Gurt 3 oder der Gurtspule 4 entweder direkt oder z. B. über eine Zahnradkette in Eingriff stehen. Jedenfalls wird der Antriebsmechanismus im Folgenden als „Gurtaktuator“ bezeichnet.
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Weiter ist schematisch eine Folienwicklungsspule 9 dargestellt, die zum Aufsammeln der von dem Bauteilgurt 3 abgezogenen Folie verwendet werden kann. Folienabzieh- und Sammelmechanismen sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt und werden hier daher nicht näher beschrieben.
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Das Nachfüllen von Material (etwa von Bauteilgurten) am Fließband sowie das Umrüsten (wie das Einbauen von anderen Zuführeinrichtungen/Kassetten) sind derzeit manuelle Prozesse, die einen hohes Ausmaß an Personalaufwand erfordern. Seit einigen Jahren werden erhebliche Anstrengungen unternommen, um Materialnachschub und Umrüstung zu automatisieren.
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Ein Problem bei solchen bekannten Vorrichtungen besteht jedoch darin, dass, wie in 1 dargestellt, durch die Art, wie der Gurtabschneider 7 üblicherweise den Bauteilgurt 3 abschneidet, in beträchtlichem Abstand zu dem Aufnahmebereich 6 ein loses Ende 3' entsteht, sodass beispielsweise 45 mm oder mehr an losem Gurt aus der Zuführeinrichtung herausragen können. Diese Menge an losem Gurt ist problematisch, da sie hervorstehen und daher, wie ebenfalls in 1 dargestellt, den Eingriffsabschnitt 8 blockieren und dadurch den automatischen Austausch der Zuführeinrichtung behindern kann. Tatsächlich kann es bei bekannten Systemen erforderlich sein, dass ein Bediener den losen Gurt manuell abschneidet, um eine Blockade zu verhindern.
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Eine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, wäre, den Gurtabschneider 7 näher am Aufnahmebereich anzubringen, sodass die hervorstehende Länge entsprechend verkürzt wird. Leider ist eine solche Lösung in der Praxis aus Gründen des begrenzten Platzes zur Montage und der Notwendigkeit der Schwingungsentkopplung nicht möglich.
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Eine andere Lösung könnte sein, den hervorstehenden Bauteilgurt wieder in die Zuführeinrichtung zu ziehen bzw. zurück zu kurbeln, z. B. durch Rückwärtsbewegen der Gurtspule 4. Dies ist jedoch wiederum problematisch, da die Abdeckfolie des hervorstehenden Gurts entfernt worden ist und die Folie irgendwie wieder auf dem Bauteilgurt platziert werden müsste, bevor oder während dieser zurückgezogen wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Probleme zu lösen und eine andere, zuverlässige Art vorzusehen, die sicherstellt, ohne dass ein menschliches Eingreifen erforderlich ist, dass ein loser Bauteilgurt nicht den Austauschprozess der Zuführeinrichtung beeinträchtigen kann.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst, indem eine Zuführeinrichtung mit einem beweglichen Gurtschacht vorgesehen ist, der zwischen einer Zuführkonfiguration, in der der Bauteilgurt innerhalb des Gurtschachts zu der Basis und in die Nähe des Gurtabschneiders hinführt, und einer zurückgezogenen Konfiguration, bei der die Wegstrecke zu dem Gurtabschneider verlängert ist und somit verhindert wird, dass der Bauteilgurt den Zentrier-/Lenkmechanismus blockiert, beweglich ist.
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Die vorliegende Erfindung ist sowohl bei herkömmlichen Zuführeinrichtungen anwendbar, die einen Gurtvorrat (z. B. eine Spule) und einen Antriebsmechanismus zum Zuführen des Bauteilgurts als ein Gerät enthalten, als auch bei Spezial-Zuführeinrichtungs-Anlagen, die Antriebsmechanismen zur Verwendung mittels abtrennbarer Kassetten beinhalten, die jeweils einen Gurtvorrat enthalten. Der Einfachheit halber werden diese beiden Anlagen in der vorliegenden Beschreibung beide als „Zuführeinrichtung“ bezeichnet, da die genaue Lage des Gurtvorrats (also, ob dieser sich in der Zuführeinheit befindet oder als abnehmbare Kassette vorgesehen ist) für die vorliegende Erfindung unerheblich ist.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Zuführeinrichtung zum Zuführen von sich in einem Bauteilgurt befindlichen Bauteilen zu einer Bestückungsmaschine vorgesehen, wobei die Zuführeinrichtung für eine abnehmbare Verbindung mit der Bestückungsmaschine geeignet ist, umfassend:
- eine Basis;
- einen Aufnahmebereich, von dem Bauteile von der Bestückungsmaschine aufgenommen werden können, um so den Bauteilgurt zu leeren;
- einen Gurtaktuator zum Bewegen eines Bauteilgurts zum Aufnahmebereich hin und eines geleerten Bauteilgurts von dem verwendeten Aufnahmebereich weg; und
- einen Gurtschacht, der sich von dem verwendeten Aufnahmebereich erstreckt, um den geleerten Bauteilgurt aufzunehmen und ihn einen Austrittspfad entlang zu lenken;
- wobei der Gurtschacht zumindest teilweise zwischen einer Zuführkonfiguration, bei der der Austrittspfad von dem Aufnahmebereich zu der Basis hinführt, und einer zurückgezogenen Konfiguration, in der der Austrittspfad zumindest teilweise von der Basis weggelenkt wird, beweglich ist.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Bestückungsmaschine vorgesehen, die einen Betätigungsabschnitt umfasst, der speziell für das Zusammenwirken mit dem Schachtaktuator einer Zuführeinrichtung gemäß dem ersten Aspekt geeignet ist.
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Weitere spezifische Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind in den zugehörigen Ansprüchen dargelegt.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die zugehörigen Figuren (nicht maßstabsgetreu) beschrieben, in denen:
- 1 schematisch, von der Seite, eine Schnittansicht einer in einer Bestückungsmaschine angeordneten Zuführeinrichtung nach dem Stand der Technik zeigt,
- 2 schematisch, von der Seite, eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Zuführeinrichtung in einer Zuführkonfiguration zeigt,
- 3 schematisch, von der Seite, eine Schnittansicht der Zuführeinrichtung gemäß 2 in einer zurückgezogenen Konfiguration zeigt,
- die 4A - C schematisch, von der Seite, Schnittansichten von einem Teil der Zuführeinrichtung gemäß 2, die gerade in Eingriff mit einer Bestückungsmaschine gebracht wird, zeigen, und
- die 5A und 5B schematisch, von der Seite, Schnittansichten einer Vorderseite einer Zuführeinrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform in einer zurückgezogenen Konfiguration bzw. in einer Zuführkonfiguration zeigen.
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Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
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2 zeigt schematisch von der Seite in einer Schnittansicht eine Zuführeinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer Zuführkonfiguration, wie sie nachfolgend näher beschrieben wird. Die Zuführeinrichtung 11 weist viele Ähnlichkeiten mit der in 1 dargestellten Zuführeinrichtung 1 auf, sodass auf die Beschreibung dieser Merkmale nicht näher eingegangen wird, und in diesem speziellen Beispiel werden alle Einzelheiten des eingebauten Folienabzieh- und Sammelmechanismus weggelassen. Die Zuführeinrichtung 11 ist jedoch, ähnlich wie die Zuführeinrichtung 1, für den Eingriff mit einer Bestückungsmaschine geeignet, die in 12 nur sehr schematisch dargestellt ist. Ebenfalls analog zur Zuführeinrichtung 1 umfasst die Zuführeinrichtung 11 eine Spule 14 zum Bevorraten eines Bauteilgurts 3, die von einem Gurtaktuator angetrieben wird, welcher hierbei ein von einem Getriebemotor (nicht dargestellt) bewegtes Gurtzahnrad 15 umfasst, um den Bauteilgurt 3 von der Spule 14 zu einem Aufnahmebereich 16 zu führen, von dem ein Bestückkopf (nicht dargestellt) der Bestückungsmaschine 12 Bauteile aus der jeweiligen Tasche des Bauteilgurts 3 entnehmen kann. Zu beachten ist, dass in weiteren Ausführungsformen der Gurtaktuator an einer anderen Stelle in der Gesamtanlage vorgesehen sein kann; z. B. könnte er sich in der Bestückungsmaschine 12 selbst befinden und mit der Spule 14 entweder direkt oder z. B. über eine Zahnradkette, die hierbei den Gurtaktuator bilden würde, in Eingriff stehen. Der geleerte Bauteilgurt 3 wird anschließend einem Gurtabschneider 17 zugeführt, der sich an der Bestückungsmaschine 12 befinden kann oder alternativ an der Zuführeinrichtung 11 selbst montiert ist.
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Im Betrieb (und wie in den 4A - C detaillierter dargestellt ist) wird die Zuführeinrichtung 11 mit der Bestückungsmaschine 12 in Eingriff gebracht, indem die Zuführeinrichtung 11 in die horizontale x-Richtung wie dargestellt geschoben wird, sodass ein Eingriffsabschnitt 18, der sich bei oder in der Nähe von einer Basis 13 der Zuführeinrichtung 11 befindet, in einen mit diesem zusammenwirkenden Abschnitt (nicht dargestellt) der Bestückungsmaschine 12 eingreift. Die dargestellte z-Richtung ist vertikal ausgerichtet sodass sich die Basis 13 bei Verwendung an der vertikal tiefsten Seite der Zuführeinrichtung 11 befindet. Der Eingriffsabschnitt 18 ist für die Zentrierung und Lenkung der Zuführeinrichtung 11 zuständig, wenn sie in Eingriff mit der Bestückungsmaschine 12 gebracht wird, und kann zu diesem Zweck beispielsweise einen Omega-förmigen Abschnitt (nicht dargestellt) umfassen, der formschlüssig in einen mit diesem zusammenwirkenden Abschnitt (nicht dargestellt) der Bestückungsmaschine 12 eingreift. In 2 ist die Zuführeinrichtung 11 in Eingriff mit der Bestückungsmaschine 12 dargestellt und liegt somit generell innerhalb des Bereichs der Bestückungsmaschine 12.
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Die Zuführeinrichtung 11 umfasst weiter einen Gurtschacht, der sich von dem Aufnahmebereich 16 erstreckt, um den verwendeten geleerten Bauteilgurt aufzunehmen und ihn einen Austrittspfad entlang zu lenken, und in dieser Ausführungsform umfasst der Gurtschacht einen zumindest teilweise biegsamen Kanal. Dabei ist der Gurtschacht als Energiekette 19 ausgebildet, die, wie aus dem Stand der Technik bereits bekannt ist, eine Vielzahl von zueinander schwenkbaren Kettengliedern 20 umfasst, die in einer Reihe miteinander verbunden sind, um eine Kette zu bilden. Das obere Ende der dargestellten Energiekette 19 ist fix mit dem Gehäuse der Zuführeinrichtung 11 verbunden, während das untere Ende der Energiekette 19 frei ist; es ist also nur über die Länge der Energiekette 19 mit dem Rest des Zuführeinrichtung 11 verbunden. Dadurch ist der Gurtschacht zumindest teilweise zwischen einer Zuführkonfiguration wie in 2 dargestellt, bei der der Austrittspfad von dem Aufnahmebereich 16 zu der Basis 13 und dann zu dem Gurtabschneider 17 - der sich, wie dargestellt, in der Nähe der Basis 13 befindet - hinführt, und einer zurückgezogenen Konfiguration wie in 3 dargestellt, bei der der Austrittspfad zumindest teilweise von der Basis 13 weggelenkt wird, beweglich. Wie in 2 dargestellt, ist in dieser Ausführungsform die Energiekette 19 in geradem Zustand und an die Zuführkonfiguration angepasst, sodass der Austrittspfad minimiert wird und der Bauteilgurt 3 geradeaus an der Basis 13 vorbei zum Gurtabschneider 17 hinfährt. Wie zu erkennen ist, ragt in dieser Zuführkonfiguration das lose Ende 3' des Bauteilgurts 3 über den Eingriffsabschnitt 18 hinaus und könnte daher den weiteren Eingriff zwischen der Zuführeinrichtung 11 und der Bestückungsmaschine 12 blockieren.
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3 zeigt schematisch von der Seite in einer Schnittansicht die Zuführeinrichtung 11 gemäß 2 mit dem Gurtschacht in einer zurückgezogenen Konfiguration. Wie zunächst zu erkennen ist, wurde die Zuführeinrichtung 11 außer Eingriff mit der Bestückungsmaschine 12 gebracht, d. h. sie wurde von der Bestückungsmaschine 12 in die negative x-Richtung wie dargestellt wegbewegt. Dank der somit abgekoppelten Zuführeinrichtung 11 kann die Energiekette 19 in ihre dargestellte zurückgezogene Konfiguration gebracht werden, bei der der Austrittspfad für den Bauteilgurt 3 von dem Gurtabschneider 17 weggelenkt wird. Im Detail wird die Energiekette 19 aufwickelt, um das lose Ende 3' des Bauteilgurts 3 von dem Gurtabschneider 17 wegzuheben, sodass es nach oben, also in die dargestellte positive z-Richtung, zeigt. Wie zu erkennen ist, ragt in dieser Konfiguration das lose Ende 3' nicht über den Eingriffsabschnitt 18 hinaus und kann daher den weiteren Eingriff zwischen der Zuführeinrichtung 11 und der Bestückungsmaschine 12 nicht blockieren. Die Energiekette kann in dieser zurückgezogenen Konfiguration verbleiben, bis die Zuführeinrichtung 11 mit einer Bestückungsmaschine 12 in Eingriff gebracht worden ist und die Energiekette 19, wie in 2 dargestellt, in die Zuführkonfiguration bewegt wird.
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Natürlich ist es erforderlich, den Gurtschacht zwischen der Zuführ- und der zurückgezogenen Konfiguration zu bewegen. Ein Mechanismus zur automatischen Umsetzung dieser Bewegung während des An- und Abkoppelns der Zuführeinrichtung 11 und der Bestückungsmaschine 12 ist in den 4A - C dargestellt, die schematisch von der Seite in Schnittansichten einen Teil der Zuführeinrichtung gemäß 2 zeigen, die gerade in Eingriff mit einer Bestückungsmaschine 12 gebracht wird.
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In 4A nähert sich die Zuführeinrichtung 11 der Bestückungsmaschine 12, ist aber nicht mit dieser verbunden, sodass sich die Energiekette 19 in ihrer zurückgezogenen Konfiguration befindet. Die Zuführeinrichtung 11 umfasst an der Vorderseite (also an der Seite der Zuführeinrichtung 11, die der Bestückungsmaschine 12 am nächsten gelegen ist, wenn sie mit dieser in Eingriff steht) eine ausgesparte Buchse 21. Die Zuführeinrichtung 11 enthält einen Schachtaktuator, der ein Ritzel 22, ein Stirnrädergetriebe 23 und einen schwenkbaren Hebel 24 umfasst. Das Ritzel 22 ist innerhalb der Zuführeinrichtung 11 derart unterhalb der Buchse 21 angeordnet, dass die Zähne am oberen Rand des Ritzels 22 in die Aussparung der Buchse 21 ragen. Das Ritzel 22 steht verzahnt mit dem Stirnrädergetriebe 23 in Eingriff, das den schwenkbaren Hebel 24 zur Rotation mit sich führt. Das distale Ende des Hebels 24 ist mit dem freien Ende der Energiekette 19 verbunden. Die Bestückungsmaschine 12 umfasst einen Betätigungsabschnitt, der speziell für das Zusammenwirken mit dem Schachtaktuator der Zuführeinrichtung 11 geeignet ist und in diesem Fall einen hervorstehenden Stecker 25 umfasst, der an seiner unteren Fläche gezahnt ist, um eine Zahnstange zu bilden, und der derart an der Bestückungsmaschine 12 angeordnet ist, dass er bei Eingriff der Zuführeinrichtung 11 in die Bestückungsmaschine 12 in die Buchse 21 gesteckt wird.
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In 4B ist dargestellt, wie die Zuführeinrichtung 11 gerade mit der Bestückungsmaschine 12 in Eingriff gebracht wird, wobei sich die Energiekette 19 noch in ihrer zurückgezogenen Konfiguration befindet. Der Stecker 25 wurde in die Buchse gesteckt, sodass seine Zähne und die des Ritzels 22 ineinandergreifen. Weitere Bewegungen der Zuführeinrichtung 11 in die positive x-Richtung hin zu der Bestückungsmaschine 12, wie dargestellt, bewirken dabei wie ebenfalls dargestellt eine Rotation des Ritzels 22 im Uhrzeigersinn, was wiederum eine Rotation des Stirnrädergetriebes 23 gegen den Uhrzeigersinn auslöst.
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In 4C ist die Zuführeinrichtung 11 in vollem Eingriff mit der Bestückungsmaschine 12 dargestellt, wobei die Energiekette 19 in ihre Zuführkonfiguration bewegt worden ist. Der Stecker 25 wurde vollständig in die Buchse 21 gesteckt, sodass er das Ritzel 22 vollständig im Uhrzeigersinn und das Stirnrädergetriebe 23 vollständig im Gegenuhrzeigersinn dreht. Diese Rotation des Stirnrädergetriebes 23 bewirkt wiederum eine Rotation des Hebels 24 gegen den Uhrzeigersinn, was, wie dargestellt, das freie Ende der Energiekette 19 nach unten und in die dargestellte negative x-Richtung zwingt, sodass es direkt neben dem Hauptgehäuse der Zuführeinrichtung 11 liegt. Die Energiekette 19 verbleibt in dieser Zuführkonfiguration, während die Zuführeinrichtung 11 mit der Bestückungsmaschine 12 in Eingriff bleibt.
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Wird die Zuführeinrichtung 11 von der Bestückungsmaschine 12 abgekoppelt, also in die dargestellte negative x-Richtung, von der Bestückungsmaschine 12 wegbewegt, tritt der umgekehrte Ablauf ein, und wenn der Stecker 25 aus der Buchse 21 gezogen wird, wird die Energiekette 19 wieder in die zurückgezogene Konfiguration bewegt.
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Bei der in den 2 - 4 dargestellten Ausführungsform wird die Bewegung des Gurtschachts in beide Richtungen, also sowohl die Bewegung in als auch die Bewegung aus der Zuführkonfiguration, direkt von dem Stecker 25 gesteuert. Es kann jedoch besonders vorteilhaft sein, den Gurtschacht in die zurückgezogene Konfiguration vorzuspannen, sodass der Gurtschacht nicht versehentlich aus dieser Konfiguration herausgeschoben werden kann, z. B. während des Transports oder bei der Lagerung.
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Die 5A und 5B zeigen schematisch von der Seite in Schnittansichten eine Vorderseite einer Zuführeinrichtung 31, also die Seite der Zuführeinrichtung 31, die der verwendeten Bestückungsmaschine 32 am nächsten gelegen ist, in einer zurückgezogenen Konfiguration bzw. einer Zuführkonfiguration gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Die Zuführeinrichtung 31 weist viele Ähnlichkeiten mit der in 2 dargestellten Zuführeinrichtung 11 auf, sodass auf die Beschreibung dieser Merkmale nicht näher eingegangen wird. Die Vorderseite der Zuführeinrichtung 31 weicht jedoch ab und weist insbesondere eine Wölbung oder Aussparung 33 auf, die sich von der Vorderseite in das Gehäuse der Zuführeinrichtung 31 erstreckt. In dieser Ausführungsform ist das untere Ausmaß der Aussparung 33 durch eine schräge erste Anschlagsfläche 38 definiert, wie nachstehend näher beschrieben wird. In dieser Ausführungsform umfasst der Gurtschacht einen schwenkbaren Abschnitt, genauer gesagt den schwenkbaren Kanal 34, der mit dem Gehäuse der Zuführeinrichtung 31 rotierbar durch einen Zapfen 35 verbunden ist, sodass er zumindest teilweise in der Aussparung 33 festgehalten wird. Der schwenkbare Kanal 34 ist, wie dargestellt, über seine gesamte Länge zur Aufnahme und Lenkung des geleerten Bauteilgurts 3 geeignet. Der schwenkbare Kanal 34 ist mit einer oberen Nockenfläche 36 ausgestattet, wobei diese an einem bogenförmigen Vorsprung vorgesehen ist, der sich vom oberen Rand des schwenkbaren Kanals 34 aus erstreckt. In dieser Ausführungsform ist in der Zuführeinrichtung 31 ein Schachtaktuator vorgesehen, der ein linear bewegbares Shuttle 37 umfasst, das für lineare Beweglichkeit entlang der dargestellten x-Achse am Gehäuse der Zuführeinrichtung 31 befestigt ist. Das Shuttle 37 ist in die negative x-Richtung vorgespannt, also rechtsseitig, wie dargestellt, sodass, wenn die Zuführeinrichtung 31 nicht mit der Bestückungsmaschine 32 in Eingriff steht, wie in 5A dargestellt, das Shuttle 37 in einen anstoßenden Eingriff mit der oberen Nockenfläche 36 und infolgedessen der schwenkbare Kanal 34 zu einer Rotation im Uhrzeigersinn um den Zapfen 35 bewegt wird. Der Bereich der Schwenkbewegung des schwenkbaren Kanals 34 im Uhrzeigersinn wird durch die erste Anschlagsfläche 38 begrenzt, die im größtem Bereich der Rotation im Uhrzeigersinn des schwenkbaren Kanals 34 an diesen anstößt. Wie aus 5A ersichtlich ist, lenkt in der zurückgezogenen Konfiguration der schwenkbare Kanal 34 den Bauteilgurt 3 von der Basis 13 und dem Gurtabschneider 17 weg (d. h., der Austrittspfad für den Bauteilgurt 3 wird von dem Gurtabschneider 17 weggelenkt), und wie ebenfalls ersichtlich ist, ragt in dieser Konfiguration das lose Ende des Gurts 3 nicht über den Eingriffsabschnitt 18 hinaus.
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Der untere Rand des schwenkbaren Kanals 34, also unterhalb des Zapfens 35, ist mit einer unteren Nockenfläche 39 versehen. Diese ist für den Kontakteingriff mit einem Betätigungsabschnitt der Bestückungsmaschine 32 geeignet, in dieser Ausführungsform mit einem Betätigungselement 40, das in die negative x-Richtung von der Bestückungsmaschine 32 nach außen vorsteht. Wie aus 5B ersichtlich ist, wird das Betätigungselement 40 mit der unteren Nockenfläche 39 in Eingriff gebracht, wenn die Zuführeinrichtung 31 mit der Bestückungsmaschine 32 in Eingriff gebracht wird, und rotiert den schwenkbaren Kanal 34 gegen die durch das Shuttle 37 gegebene Vorspannung, in einer Richtung gegen den Uhrzeigersinn, bis es gegen eine zweite sich an dem Gehäuse der Zuführeinrichtung 31 befindlichen Anschlagsfläche 41 stößt, wobei die zweite Anschlagfläche 41 den Bereich der Rotation gegen den Uhrzeigersinn begrenzt.
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Wie aus 5B ersichtlich ist, lenkt der schwenkbare Kanal 34 in der Zuführkonfiguration den Bauteilgurt 3 direkt an der Basis 13 vorbei und weiter zum Gurtabschneider 17, und wie ebenfalls ersichtlich ist, ragt in dieser Konfiguration das lose Ende des Gurts 3 über den Eingriffsabschnitt 18 hinaus.
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Wie dem Fachmann klar ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die vorliegende Erfindung auf andere Weise als in den oben beschriebenen speziellen Beispielen ausgeführt werden kann. Beispielsweise könnte der Schachtaktuator unterschiedliche Formen haben. Als besonderes Beispiel könnte der Schachtaktuator passive Systeme umfassen, bei denen die Bewegungen des Gurtschachts entweder durch den Eingriff der Zuführeinrichtung mit der Bestückungsmaschine oder durch die Betätigung eines Verriegelungsmechanismus zur Fixierung der Zuführeinrichtung an der Bestückungsmaschine ermöglicht werden, wobei solche passiven Systeme wie folgt umfassen:
- - bistabile Mechanismen (mit oder in Kombination mit einer Federlast),
- - Bewegungsumwandlung von einer linearen Bewegung in eine Rotationsbewegung, umfassend z. B. Gelenke, Schubkurbeln, Zahnrad- und Zahnstangensysteme,
- - Seilmechanismen, z. B. unter Verwendung eines Bowdenzugs, der dazu verwendet wird, den Gurtschacht von einer Konfiguration in die andere zu ziehen.
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In jedem dieser Fälle kann der Schachtaktuator dazu geeignet sein, mit einem Betätigungsabschnitt der Bestückungsmaschine zusammenwirken, wobei durch dieses Zusammenwirken der Schachtaktuator den Gurtschacht aus der zurückgezogenen Konfiguration in die Zuführkonfiguration bewegt.
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Alternativ könnten unterschiedliche Formen aktiver Systeme verwendet werden, bei denen der Schachtaktuator direkt angetrieben wird, umfassend z. B. einen linearen Aktuator, der den gesamten Gurtschacht oder einen Teil davon von einer Konfiguration in die andere schiebt, einen speziellen elektromagnetischen Motor, einen thermischen Aktuator, einen pneumatischen Aktuator, einen hydraulischen Aktuator, einem Piezoaktor usw.
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Bei solchen aktiven Systemen ist es eventuell weder erforderlich, den Gurtschacht in die zurückgezogene Konfiguration vorzuspannen, noch ist ein Betätigungsabschnitt an der Bestückungsmaschine erforderlich.
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Ebenso kann der Gurtschacht selbst in unterschiedlichen Formen ausgeführt werden, die sich von den oben beschriebenen speziellen Beispielen unterscheiden. Als besonderes Beispiel könnte der Gurtschacht umfassen:
- - einen aus biegsamem Material wie Kunststoff oder Gummi geformten Schacht;
- - eine Vielzahl von relativ rotierbaren Abschnitten;
- - eine biegsame Struktur, die aus flexiblen, widerstandsfähigen Metallblechen besteht.
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Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen sind nur beispielhaft, und andere Möglichkeiten und Varianten im Rahmen der Erfindung sind für den Fachmann offensichtlich.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Zuführeinrichtung
- 2
- Bestückungsmaschine
- 3
- Bauteilgurt
- 3'
- Loses Ende des Bauteilgurts
- 4
- Gurtspule
- 5
- Gurtzahnrad
- 6
- Aufnahmebereich
- 7
- Gurtabschneider
- 8
- Eingriffsabschnitt
- 9
- Folienwicklungsspule
- 10
- Basis
- 11
- Zuführeinrichtung
- 12
- Bestückungsmaschine
- 13
- Basis
- 14
- Spule
- 15
- Gurtzahnrad
- 16
- Aufnahmebereich
- 17
- Gurtabschneider
- 18
- Eingriffsabschnitt
- 19
- Energiekette
- 20
- Kettenglieder
- 21
- Buchse
- 22
- Ritzel
- 23
- Stirnrädergetriebe
- 24
- Hebel
- 25
- Stecker
- 31
- Zuführeinrichtung
- 32
- Bestückungsmaschine
- 33
- Aussparung
- 34
- Schwenkbarer Kanal
- 35
- Zapfen
- 36
- Obere Nockenfläche
- 37
- Shuttle
- 38
- Erste Anschlagsfläche
- 39
- Untere Nockenfläche
- 40
- Betätigungselement
- 41
- Zweite Anschlagfläche