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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken von Bauteilen, eine Vorrichtung zum Bedrucken von Bauteilen sowie eine Bearbeitungsmaschine.
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Stand der Technik
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Zur Herstellung von Möbelteilen oder auch Bauelementen werden häufig Werkstücke aus Holz oder einem Holzwerkstoff verwendet. In Abhängigkeit von der späteren Verwendung können solche Werkstücke mit diversen Bauteilen, beispielsweise mit Beschlägen, Einsätzen, Scharnieren, Griffen, Stopfen oder dergleichen versehen werden. Insbesondere bei Möbelteilen erfordert die zunehmende Farb- und Materialvielfalt der Werkstücke eine große Auswahl entsprechend farblich abgestimmter Bauteile. Daraus ergibt sich jedoch für eine Bearbeitungsmaschine eine immer komplexere Bevorratungs-, Sortier- und/oder Zuführungstechnik. Zudem treten häufig dennoch Farbabweichungen zwischen den Werkstücken und den Beschlägen, Einsätzen, Scharnieren, Griffen, Stopfen oder dergleichen auf, wodurch eine Beeinträchtigung des optischen Eindrucks entsteht.
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Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bedrucken von Bauteilen vorzuschlagen, durch welches ein hochwertiges Erscheinungsbild eines Werkstücks mit den daran angebrachten Bauteilen erreichbar ist. Zudem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Bedrucken von Bauteilen vorzuschlagen, durch welche ein hochwertiges Erscheinungsbild eines Bauteils zum Anbringen an einem Werkstück ausbildbar ist. Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Bearbeitungsmaschine vorzuschlagen, durch welche ein hochwertiges Erscheinungsbild eines Werkstücks mit daran angebrachten Bauteilen ausbildbar ist.
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Ein Verfahren zum Bedrucken von Bauteilen ist in Anspruch 1 definiert. Eine Vorrichtung zum Bedrucken von Bauteilen ist in Anspruch 12 definiert. Eine Bearbeitungsmaschine zum Bearbeiten von Werkstücken ist in Anspruch 13 definiert.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Bedrucken von Bauteilen, die zum Anbringen an Werkstücken vorgesehen sind, insbesondere Werkstücke, die zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoff, Kunststoff oder dergleichen ausgebildet sind, gelöst, wobei das Verfahren die Schritte aufweist, dass wenigstens ein Bauteil vor dem Anbringen an einem Werkstück einer Druckeinrichtung zugeführt wird und/oder das Werkstück mit dem wenigstens einen daran angebrachten Bauteil der Druckeinrichtung zugeführt wird und durch die Druckeinrichtung zumindest das wenigstens eine Bauteil bedruckt wird.
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Durch ein solches Verfahren können an Werkstücke anzubringende Bauteile durch eine Druckeinrichtung bedruckt werden, um ein definiertes Erscheinungsbild der Bauteile auszubilden. Das wenigstens eine Bauteil kann durch die Druckeinrichtung mit einer Druckfarbe, einer Drucktinte und/oder einem Drucklack bedruckt bzw. beschichtet werden. Bevorzugt werden die Bauteile vor dem Anbringen an die Werkstücke bedruckt. Durch das Bedrucken des wenigstens einen Bauteils kann ein hochwertiger optischer Gesamteindruck des Werkstücks mit dem daran angebrachten Bauteil erreicht werden.
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Indem die Bauteile erst durch den Druckvorgang mit einer entsprechenden Farbe, einem entsprechenden Muster oder entsprechenden Dekor versehen werden, kann eine signifikante Reduzierung einer Bevorratung farblich unterschiedlicher Bauteile erreicht werden. Es können beispielsweise Bauteile mit einer einheitlichen Grundfarbe verwendet werden, die erst durch den Druckvorgang wenigstens ein definiertes Farbmerkmal erhalten.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens kann wenigstens ein Farbmerkmal des Druckvorgangs an eine Oberfläche des Werkstücks und/oder eine Oberfläche des wenigstens einen Bauteils angepasst werden.
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Durch diese Anpassung des wenigstens einen Farbmerkmals kann ein farblich einheitlicher Gesamteindruck zwischen dem Bauteil und dem Werkstück erreicht werden. Bevorzugt kann das Bauteil durch die Druckeinrichtung mit einer Vielzahl Farbmerkmale bedruckt werden, um beispielsweise ein Dekor auf dem Bauteil zu drucken.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens kann vorsehen, dass Oberflächeninformationen des Werkstücks und/oder des wenigstens einen Bauteils durch eine Erfassungseinrichtung ermittelt werden und das wenigstens eine Farbmerkmal in Abhängigkeit von den ermittelten Oberflächeninformationen angepasst wird.
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Die Erfassungseinrichtung kann beispielsweise als eine Kameraeinrichtung, Sensoreinrichtung oder dergleichen ausgebildet sein, die vor dem Druckvorgang wenigstens ein Farbmerkmal des Werkstücks und/oder des Bauteils als Oberflächeninformationen erfasst. Die ermittelten Oberflächeninformationen können einer Drucksteuerung übermittelt werden, die in Abhängigkeit von den Oberflächeninformationen den Druckvorgang steuert.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens kann durch den Druckvorgang ein Oberflächenbereich des wenigstens einen Bauteils bedruckt werden, der nach dem Anbringen des Bauteils an dem Werkstück visuell erkennbar ist.
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Insbesondere ist der zu bedruckende Oberflächenbereich des Bauteils eine Sichtfläche, die nach dem Anbringen des Bauteils an dem Werkstück visuell erkennbar ist. Bevorzugt wird durch den Druckvorgang nur die Sichtfläche des Bauteils bedruckt. Dadurch kann der Einsatz von Druckfarbe reduziert werden.
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Eine besonders bevorzugte Weiterbildung des Verfahrens kann vorsehen, dass das wenigstens eine Bauteil mittels eines Tintenstrahldruckverfahrens bedruckt wird.
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Das Tintenstrahldruckverfahren wird auch als Inkjet-Druckverfahren bezeichnet. Durch ein solches Druckverfahren kann ein hochwertiges Druckbild erreicht werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens kann die Druckeinrichtung mindestens einen Druckkopf aufweisen, durch den Druckfarbe auf die zu bedruckende Oberfläche des Bauteils orthogonal und/oder in einem Winkel zu einer Orthogonalen auf der zu bedruckenden Oberfläche ausgegeben wird.
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Besonders bevorzugt weist die Druckeinrichtung mehrere Druckköpfe zum Ausgeben von Druckfarbe auf. Durch die schräge Anordnung des mindestens einen Druckkopfs zu der zu bedruckenden Oberfläche können auch Randbereiche bzw. Radien der zu bedruckenden Oberfläche gleichmäßig bedruckt werden. Auf diese Weise kann eine Qualität des Druckbildes weiter verbessert werden.
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Vorteilhafterweise kann bei dem Verfahren vorgesehen sein, dass Druckfarbe mit einer variabel einstellbaren Tröpfchengröße durch die Druckeinrichtung ausgegeben wird.
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Durch die variable Anpassung der Tröpfchengröße kann eine optimale Benetzung der zu bedruckenden Oberfläche mit der Druckfarbe erreicht werden. Dies kann die Qualität des Druckergebnisses weiter verbessern.
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Bevorzugt kann das Verfahren vorsehen, dass die bedruckte Oberfläche des wenigstens einen Bauteils nach dem Druckvorgang durch eine Trocknungseinrichtung getrocknet und/oder ausgehärtet wird.
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Vorzugsweise ist die Trocknungseinrichtung durch ein Gebläse, ein UV-Strahler oder ein Infrarot-Strahler ausgebildet. Das Trocknen der Druckfarbe nach dem Druckvorgang ermöglicht eine schnelle Weiterverarbeitung der bedruckten Bauteile, d.h. insbesondere ein unmittelbares Anbringen der bedruckten Bauteile an den Werkstücken.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens kann das wenigstens eine Bauteil nach dem Druckvorgang einer Bearbeitungsmaschine zugeführt werden, durch die das Bauteil an dem Werkstück angebracht wird.
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In einer alternativen Ausgestaltung des Verfahrens kann das wenigstens eine Bauteil einer die Druckeinrichtung umfassenden Bearbeitungsmaschine zugeführt werden, durch die das Bauteil bedruckt und an dem Werkstück angebracht wird.
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Durch die Bearbeitungsmaschine können die bedruckten Bauteile unmittelbar nach dem Druckvorgang an den Werkstücken angebracht werden. Die Bearbeitungsmaschine kann eine Bearbeitungseinrichtung umfassen, um die Bauteile an die Werkstücke anzubringen.
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Durch das Integrieren der Druckeinrichtung in die Bearbeitungsmaschine kann zudem vorgesehen sein, dass die Bauteile innerhalb der Bearbeitungsmaschine bedruckt und an die Werkstücke angebracht werden können.
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Zudem kann in einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens das wenigstens eine Bauteil aus einer Bauteilbevorratung einer Sortiereinrichtung und/oder Vereinzelungseinrichtung zugeführt werden und das sortierte und/oder vereinzelte Bauteil der Druckeinrichtung zugeführt werden.
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In einer alternativen Weiterbildung des Verfahrens kann das wenigstens eine Bauteil aus der Bauteilbevorratung der Sortiereinrichtung und/oder Vereinzelungseinrichtung zugeführt werden und das sortierte und/oder vereinzelte Bauteil der die Druckeinrichtung umfassenden Bearbeitungsmaschine zugeführt werden.
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Da das Verfahren ermöglicht Bauteile mit einer einheitlichen Grundfarbe einzusetzen, kann eine signifikant verringerte Bevorratung von Bauteilvarianten und folglich eine reduzierte Komplexität der Sortier- und/oder Zuführungstechnik für die Bauteile erreicht werden. Bevorzugt kann nur eine Sortiereinrichtung und/oder Vereinzelungseinrichtung vorgesehen sein, um die Bauteile sortiert und/oder vereinzelt der Druckeinrichtung oder der die Druckeinrichtung umfassenden Bearbeitungsmaschine zuzuführen.
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Besonders bevorzugt kann bei dem Verfahren vorgesehen sein, dass als das wenigstens eine Bauteil ein Beschlag, Einsatz, Scharnier, Griff, Stopfen und/oder dergleichen durch den Druckvorgang bedruckt wird.
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Bevorzugt ist das wenigstens eine Bauteil, insbesondere der Beschlag, Einsatz, Griff, Stopfen, das Scharnier und/oder dergleichen, zum Anbringen an einem Möbelteil vorgesehen.
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Vorzugsweise ist das wenigstens eine Bauteil zumindest teilweise aus einem Metallwerkstoff und/oder Kunststoffwerkstoff ausgebildet.
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Die Aufgabe wird zudem durch eine Vorrichtung zum Bedrucken von Bauteilen, die für das Anbringen an Werkstücken vorgesehen sind, gelöst, wobei die Vorrichtung eine Druckeinrichtung zum Ausführen eines Druckvorgangs aufweist und wobei durch die Druckeinrichtung ein Verfahren gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen ausführbar ist.
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Durch eine solche Vorrichtung können Bauteile, die darauffolgend an Werkstücke angebracht werden, bedruckt werden. Bevorzugt bildet die Druckeinrichtung eine Tintenstrahldruckeinrichtung, so dass die Bauteile mit einer Druckfarbe, einer Drucktinte und/oder einem Drucklack versehen werden können. Durch den Druckvorgang können die Bauteile folglich mit einem entsprechenden Farbmerkmal, einem entsprechenden Muster oder entsprechenden Dekor versehen werden und auf diese Weise an ein Erscheinungsbild einer Oberfläche des Werkstücks, an welches die Bauteile nachfolgend angebracht werden, angepasst werden.
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Des Weiteren wird die Aufgabe durch eine Bearbeitungsmaschine zum Bearbeiten von Werkstücken, insbesondere Werkstücke, die zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoff, Kunststoff oder dergleichen ausgebildet sind, gelöst, wobei die Bearbeitungsmaschine eine Bearbeitungseinrichtung zum Anbringen von Bauteilen an die Werkstücke aufweist sowie eine Vorrichtung zum Bedrucken der Bauteile gemäß der zuvor beschriebenen Ausführungsform.
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Bevorzugt sind durch die Bearbeitungsmaschine Möbelteile als Werkstücke bearbeitbar. Ebenso kann es sich bei den Werkstücken um Bauelemente handeln. Durch die Bearbeitungseinrichtung der Bearbeitungsmaschine werden Bauteile an die Werkstücke angebracht, wobei es sich bei den Bauteilen insbesondere um Funktions-, Verbindungs-, Zier- und/oder Schutzelemente handelt. Die Bauteile können beispielsweise Beschläge, Einsätze, Scharniere, Griffe, Stopfen, Designelemente und/oder dergleichen sein.
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Durch die Vorrichtung zum Bedrucken der Bauteile können diese vor dem Anbringen an die Werkstücke innerhalb der Bearbeitungsmaschine bedruckt werden und durch das Bedrucken an ein optisches Erscheinungsbild der Werkstücke angepasst werden.
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Die Bearbeitungsmaschine kann neben der Bearbeitungseinrichtung und der Vorrichtung zum Bedrucken der Werkstücke weitere Bearbeitungsaggregate und/oder Bearbeitungswerkzeuge aufweisen, um einen oder mehrere weitere Bearbeitungsvorgänge am Werkstück auszuführen. Die Bearbeitungsmaschine kann bevorzugt als eine CNC-gesteuerte Bearbeitungsmaschine ausgebildet sein oder ein CNCgesteuertes Bearbeitungszentrum bilden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Merkmale und Vorteile einer Vorrichtung, einer Verwendung und/oder eines Verfahrens ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen. Von diesen Zeichnungen zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines an einem Werkstück anzubringenden Bauteils während eines offenbarungsgemäßen Verfahrens zum Bedrucken des Bauteils;
- 2 ein Flussdiagramm, das den Ablauf einer Ausführungsform des offenbarungsgemäßen Verfahrens zum Bedrucken des Bauteils darstellt;
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Beschreibung von Ausführungsformen
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Gleiche Bezugszeichen, die in verschiedenen Figuren aufgeführt sind, benennen identische, einander entsprechende, oder funktionell ähnliche Elemente.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines an einem Werkstück 10 anzubringenden Bauteils 11 während eines offenbarungsgemäßen Verfahrens zum Bedrucken des Bauteils 11.
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Bei dem in 1 dargestellten Bauteil 11 handelt es sich exemplarisch um einen Beschlag, der zum Anbringen an dem Werkstück 10 vorgesehen ist. Ebenso kann das Bauteil 11 ein Einsatz, ein Scharnier, ein Griff, ein Stopfen oder dergleichen sein. Insbesondere ist das Bauteil 11 ein an das Werkstück 10 anzubringendes Funktions-, Verbindungs- und/oder Schutzelement. Das Bauteil 11 ist bevorzugt zumindest teilweise aus einem Metallwerkstoff und/oder einem Kunststoffwerkstoff ausgebildet. Das Bauteil 11 ist jedoch nicht auf diese Werkstoffe beschränkt und kann beispielsweise auch aus einem Holz, Holzwerkstoff oder Verbundwerkstoff ausgebildet sein.
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Das Werkstück 10 ist in der vorliegenden Ausführungsform zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen ausgebildet. Das Werkstück 10 kann bevorzugt plattenförmig ausgebildet sein, beispielsweise als Massivholzplatte, Spanplatte, Faserplatte oder dergleichen. Das Werkstück 10 kann mit einem Beschichtungsmaterial beschichtet sein. Das Beschichtungsmaterial weist wenigstens ein Farbmerkmal, ein Dekor, ein Furnier oder dergleichen auf. Insbesondere bildet das Werkstück 10 ein Möbelteil. Ebenso kann das Werkstück 10 für die Bauelementefertigung vorgesehen sein.
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1 zeigt in einer stark schematisierten Darstellung eine Druckeinrichtung 12 zum Bedrucken des Bauteils 11.
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Bei der Druckeinrichtung 12 handelt es sich insbesondere um eine Tintenstrahldruckeinrichtung. Die Druckeinrichtung 12 führt bevorzugt ein Tintenstrahldruckerverfahren aus.
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Vorzugsweise handelt es sich bei der Druckeinrichtung 12 um eine Digitaldruckeinrichtung. Mit der Druckeinrichtung 12 ist ein Einzelfarbdruckvorgang und/oder ein Mehrfarbdruckvorgang ausführbar.
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Die Druckeinrichtung 12 kann einen Druckkopf 13 oder mehrere Druckköpfe 13 zum Ausgeben von Druckfarbe 14 aufweisen. Weist die Druckeinrichtung 12 mehrere Druckköpfe 13 auf, kann jeder Druckkopf 13 zum Ausgeben jeweils einer Druckfarbe 14 ausgebildet sein.
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Mit der Druckeinrichtung 12 können einzelne Farbmerkmale, d.h. Einzelfarbtöne, und/oder mehrere Farbmerkmale, d.h. mehrfarbige Dekore, auf eine Oberfläche 16 des Bauteils 11 gedruckt werden.
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Insbesondere bildet die durch die Druckeinrichtung 12 zu bedruckende Oberfläche 16 des Bauteils 11 eine Sichtfläche des Bauteils 11. Die Sichtfläche ist die Oberfläche 16 des Bauteils 11, die nach dem Anbringen des Bauteils 11 an dem Werkstück 10 visuell erkennbar ist. Vorzugsweise wird durch den Druckvorgang nur die Sichtfläche des Bauteils 11 bedruckt.
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Wie in 1 schematisch angedeutet, ist der Druckkopf 13 in einem Winkel zu einer Orthogonalen auf der zu bedruckenden Oberfläche 16 des Bauteils 11 angeordnet. Durch diese schräge Anordnung des Druckkopfs 13 in Bezug zu der zu bedruckenden Oberfläche 16, trifft die Druckfarbe 14 auch auf einen Randbereich und/oder an Radien der Oberfläche 16 des Bauteils 11 gleichmäßig auf.
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Es kann vorgesehen sein, dass mehrere Druckköpfe 13 in dieser Weise zu der zu bedruckenden Oberfläche 16 des Bauteils 11 ausgerichtet sind.
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Ergänzend oder alternativ kann zudem vorgesehen sein, dass Druckköpfe 13 im Wesentlichen vertikal zu der zu bedruckenden Oberfläche 16 des Bauteils 11 ausgerichtet sind.
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Die Druckfarbe 14 kann durch den Druckkopf 13 der Druckeinrichtung 12 mit einer variabel einstellbaren Tröpfchengröße ausgegeben werden.
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Nachfolgend wird anhand des in 2 dargestellten Flussdiagramms das offenbarungsgemäße Verfahren zum Bedrucken des Bauteils 11, das zum Anbringen am Werkstück 10 vorgesehen ist, beschrieben.
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In einer nicht näher dargestellten Bauteilbevorratung werden eine Vielzahl Bauteile 11 vorgehalten, um bedruckt und an dem Werkstück 10 angebracht zu werden.
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Hierzu wird ein Bauteil 11 oder mehrere Bauteile 11 aus der Bauteilbevorratung entnommen und einer ebenfalls nicht näher darstellten Sortiereinrichtung und/oder Vereinzelungseinrichtung zugeführt. Durch die Sortiereinrichtung und/oder Vereinzelungseinrichtung werden die aus der Bauteilbevorratung entnommenen Bauteile 11 sortiert und/oder vereinzelt und einzeln der Druckeinrichtung 12 zugeführt.
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Darüber hinaus können die Bauteile 11 in einer nicht gezeigten Vorbehandlungseinrichtung für den Druckvorgang vorbehandelt werden, etwa zur mechanischen und/oder chemischen Reinigung der Druckoberfläche und/oder zur Oberflächenaufbereitung, z.B. elektromagnetische Bestrahlung (z.B. Corona, Plasma, UV), statische Entladung, Ultraschall, etc.
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Durch die Druckeinrichtung 12 wird das Bauteil 11 vor oder nach dem Anbringen an dem Werkstück 10 bedruckt. Wie bereits zuvor beschrieben, wird dabei insbesondere nur die Sichtfläche des Bauteils 11 mit einem Farbmerkmal oder mit mehreren Farbmerkmalen bedruckt.
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Insbesondere wird bei dem Druckverfahren das eine Farbmerkmal oder die mehreren Farbmerkmale an ein oder mehrere Farbmerkmale der Oberfläche 17 des Werkstücks 10 angepasst. Bevorzugt kann durch den Druckvorgang die Oberfläche 16 des Bauteils 11 in derselben Farbe oder mit demselben Dekor bedruckt werden wie die Oberfläche 17 des Werkstücks 10.
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Die Oberfläche 17 des Werkstücks 10 kann hierzu durch eine Erfassungseinrichtung erfasst werden, die auf diese Weise Farbmerkmale als Oberflächeninformationen der Oberfläche 17 des Werkstücks 10 ermittelt. Die Erfassungseinrichtung kann beispielsweise als eine Kameraeinrichtung, Sensoreinrichtung oder dergleichen ausgebildet sein.
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Diese Oberflächeninformationen können einer Drucksteuerung der Druckeinrichtung 12 übermittelt werden, um den Druckvorgang, d.h. das zu druckende Farbmerkmal bzw. die zu druckenden Farbmerkmale, zu steuern. Insbesondere erfolgt durch die Drucksteuerung eine Steuerung des Druckvorgangs in Abhängigkeit von den erfassten Oberflächeninformationen, um auf der Oberfläche 16 des Bauteils 11 ein Druckbild auszubilden, welches an die Optik der Oberfläche 17 des Werkstücks 10 angepasst ist.
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An den Druckvorgang anschließend kann die bedruckte Oberfläche 16 des Bauteils 11 durch eine Trocknungseinrichtung getrocknet und/oder ausgehärtet werden.
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Dadurch ist eine schnelle Weiterverarbeitung des Bauteils 11, insbesondere das unmittelbar auf den Druckvorgang folgende Anbringen des Bauteils 11 an das Werkstück 10, ermöglicht. Die Trocknungseinrichtung kann beispielsweise ein Gebläse, einen UV-Strahler oder einen Infrarot-Strahler aufweisen.
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Nach dem Druckvorgang wird das Bauteil 11 einer nicht näher dargestellten Bearbeitungsmaschine zugeführt. Die Bearbeitungsmaschine umfasst eine Bearbeitungseinrichtung, durch die das bedruckte Bauteil 11 an dem Werkstück 10 angebracht wird. Das Werkstück 10 kann hierfür beispielsweise Ausnehmungen 18, Bohrungen, Nuten oder dergleichen aufweisen, in welche das Bauteil 11 eingesetzt wird, wie durch die Pfeile in 1 angedeutet ist. Diese Ausnehmungen 18 können sowohl durch einen vorhergehenden Bearbeitungsvorgang ausgebildet werden oder auch durch ein Bearbeitungswerkzeug der Bearbeitungsmaschine ausgebildet werden.
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Zwischen der Druckeinrichtung 12 und der Bearbeitungsmaschine kann eine Fördereinrichtung vorgesehen sein, um die bedruckten Bauteile 11 von der Druckeinrichtung 12 zu der Bearbeitungsmaschine zu fördern.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Druckeinrichtung 12 in die Bearbeitungsmaschine integriert ist, so dass das Bedrucken des Bauteils 11 sowie das Anbringen des Bauteils 11 an das Werkstück 10 in der Bearbeitungsmaschine erfolgt.
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Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass einzelne, jeweils in verschiedenen Ausführungsformen beschriebene Merkmale auch in einer einzigen Ausführungsform umgesetzt werden können, sofern sie nicht strukturell inkompatibel sind. Gleichermaßen können verschiedene Merkmale, die im Rahmen einer einzelnen Ausführungsform beschrieben sind, auch in mehreren Ausführungsformen einzeln oder in jeder geeigneten Unterkombination vorgesehen sein.