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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Führungsbeschlag zur Führung eines gleichzeitig translatorisch und rotatorisch bewegbar gelagerten Korpusteils gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Möbel- oder Haushaltsgeräteelement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
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Derartige Möbel- oder Haushaltsgeräteelemente wie Ablagen oder Regale, bei denen ein in einem Trägerkorpus gleichzeitig rotatorisch und translatorisch bewegbar gelagertes Korpusteil aufgenommen ist, sind beispielsweise aus der
DE 10 2019 109 866 A1 bekannt.
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Zur Durchführung der Translations-Rotations-Bewegung des Korpusteils wird ein Translations-Rotationslager eingesetzt.
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Insbesondere bei größeren und/oder höheren Möbel- oder Haushaltsgeräteelementen, wie beispielsweise Kühl- und Gefriergeräten oder Weinkühlern, ist es aus Stabilitätsgründen erforderlich, die Bewegung des translatorischrotatorisch bewegbaren Korpusteils zusätzlich abzustützen.
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Dazu ist es beispielsweise aus der
DE 10 2019 132 207 A1 bekannt, zwischen den Deckplatten des Trägerkorpus und des Korpusteils ein Führungslager anzuordnen, mit dem die Translations-Rotations-Bewegung zusätzlich geführt wird.
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Ein solches Möbel- oder Haushaltsgeräteelement hat sich in der Praxis bewährt.
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Insbesondere bei schwerer Beladung der Ablage kann ein abruptes Stoppen der Translation-Rotationsbewegung bei Erreichen einer Endposition dazu führen, dass auf der Ablage abgestellte Gegenstände umfallen und dadurch beschädigt werden.
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Auch das Anstoßen von Bauteilen der Linearführung oder des in der Führungskurvenbahn geführten Führungselements kann je nach Impulsstärke zu Beschädigungen dieser Bauteile führen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Führungsbeschlag sowie ein Möbel- oder Haushaltsgeräteelement bereitzustellen, mit dem das Einfahren des Korpusteils in eine vorbestimmte Endstellung möglichst sanft erfolgen kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Führungsbeschlag mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Aufgabe wird des Weiteren durch ein Möbel- oder Haushaltsgeräteelement mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Führungsbeschlag zur Bewegungsführung eines gleichzeitig translatorisch und rotatorisch bewegbar gelagerten Korpusteils relativ zu einer ortsfesten Basis weist eine Führungskurvenbahn sowie ein in der Führungskurvenbahn geführtes Führungselement auf.
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Der Führungsbeschlag weist weiter eine Linearführung mit wenigstens einem ersten Anschlussteil und einem relativ zu diesem bewegbaren zweiten Anschlussteil, von denen eines ortsfest mit dem Führungselement und das andere mittels eines Drehlagers gelagert mit der Führungskurvenbahn gekoppelt ist.
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Die Führungskurvenbahn oder das Führungselement sind ortsfest an dem Korpusteil befestigbar.
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Die Führungskurvenbahn ist relativ zum ersten Anschlussteil aus einer Ausgangsposition in eine Zwischenposition und weiter in eine Öffnungsposition und zurück bewegbar. In einer Zwischenposition ist die Führungskurvenbahn relativ zum ersten Anschlussteil in einer Drehrichtung gedreht und in einer vorbestimmten Richtung verschoben. Die Ausgangsposition und die Öffnungsposition stellen in dem Fall jeweils eine Endposition dar.
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Der Führungsbeschlag zeichnet sich durch wenigstens eine zumindest abschnittsweise mit der Linearführung oder mit der Führungskurvenbahn gekoppelte Selbsteinzugsvorrichtung aus.
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Mit einem solchermaßen ausgebildeten Führungsbeschlag ist ein sanftes Erreichen einer jeweiligen Endposition des Korpusteils ermöglicht.
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Die Selbsteinzugsvorrichtung sorgt des Weiteren dafür, dass das Korpusteil in eine definierte Endposition bewegt wird und entsprechend nicht kurz vor Erreichen der Endstellung zum Stillstand kommt.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante weist die Führungskurvenbahn eine das Führungselement aufnehmende Führungsnut auf.
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Dadurch ist eine zuverlässige Führung des Korpusteils, insbesondere des rotatorischen Anteils der Bewegung in einfacher Weise gewährleistet.
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Der Führungsbeschlag weist gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante eine Trägerplatte auf, an der das erste Anschlussteil der Linearführung und das Führungselement festgelegt sind.
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Die Vorsehung einer solchen Trägerplatte ermöglicht eine einfache Montage des Führungsbeschlages an der Basis bzw. dem Korpusteil.
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Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsvariante des Führungsbeschlages ist die wenigstens eine Selbsteinzugsvorrichtung ortsfest zur Führungskurvenbahn oder einem der Anschlussteile der Linearführung angeordnet.
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Da die Führungskurvenbahn und die Linearführung für die vorgesehene Translations-Rotations-Bewegung des Korpusteils sorgen, stellt die Anordnung der wenigstens einen Selbsteinzugsvorrichtung an dem für den Rotationsanteil oder den Translationsanteil der Bewegung zuständigen Bauteil an geeigneter Stelle des Bauteils eine bevorzugte Anbringungsstelle am Führungsbeschlag dar.
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Eine erste Ausführungsvariante einer solchen Selbsteinzugsvorrichtung weist ein Gehäuse mit einer Führungsbahn und ein in der Führungsbahn federbelastet und/oder gedämpft geführtes, das Führungselement in einer vorbestimmten Position einfangendes Fangelement auf.
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Die Führungsbahn kann dabei beispielsweise als sogenannte Krückstoffkurve ausgeführt sein, mit der das Fangelement in eine Position verfahrbar ist, bei der das Führungselement aus dem Fangelement freigegeben wird und durch anschließendes Anstoßen an geeigneter Stelle des Fangelements das Fangelement das Führungselement aufnimmt und federbelastet und/oder gedämpft in die Endstellung führt.
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Jeweils eine solche Selbsteinzugsvorrichtung ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante des Führungsbeschlages an voneinander beabstandeten Enden der Führungskurvenbahn angeordnet.
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In einer alternativen Ausführungsvariante des Führungsbeschlages weist die Trägerplatte einen Zentralbereich auf, an dem zwei parallel zueinander ausgerichtete erste Anschlussteile der Linearführung befestigt sind und zwei Randbereiche, an denen jeweils eine Selbsteinzugsvorrichtung festgelegt ist.
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Die Führungskurvenbahn weist einen sich außerhalb der Führungsnut erstreckenden Arm auf, an dem zwei mit der Selbsteinzugsvorrichtung wechselwirkende Aktivatoren angeordnet, insbesondere angeformt sind.
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Gemäß einer nochmals weiteren alternativen Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Führungsbeschlages ist die Selbsteinzugsvorrichtung mit dem zweiten Anschlussteil der wenigstens einen Linearführung gekoppelt.
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Die Selbsteinzugsvorrichtung ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung hier derart ausgebildet, dass diese einen an der Trägerplatte schwenkbar gelagerten Kniehebel mit einem an der Laufschiene schwenkbar befestigten ersten Hebel und einem mit dem ersten Hebel verschwenkbar gekoppelten, an der Trägerplatte schwenkbar befestigten zweiten Hebel aufweist.
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Der Führungsbeschlag weist außerdem wenigstens einen mit dem ersten Hebel oder dem zweiten Hebel gekoppelten Energiespeicher auf.
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Der Energiespeicher ist bevorzugt direkt oder indirekt an der Trägerplatte oder am zweiten Anschlussteil der wenigstens einen Linearführung gehalten.
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Auch mit einer solchermaßen ausgebildeten Selbsteinzugsvorrichtung ist ein Selbsteinzug des Korpusteils in die jeweilige Endstellung in einfacher Weise ermöglicht. In dieser Ausführungsvariante ist insbesondere nur eine solche Selbsteinzugsvorrichtung notwendig, da das zweite Anschlussteil bei jeder Endstellung des Korpusteils die gleiche Position einnimmt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist zwischen der Trägerplatte und dem ersten Hebel oder dem zweiten Hebel wenigstens ein Dämpfungselement angeordnet.
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Dadurch ist in einfacher Weise eine Abdämpfung der Abbremsung des Korpusteils vor Erreichen seiner Endstellung ermöglicht.
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In einer nochmals weiteren Ausführungsvariante weist der Führungsbeschlag zusätzlich eine Ausstoßvorrichtung auf.
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Das erfindungsgemäße Möbel- oder Haushaltsgeräteelement, insbesondere Ablage oder Regal mit mindestens einer Lagerebene, weist einen ortsfesten Korpus sowie ein relativ zum Korpus translatorisch und rotatorisch bewegbar gelagertes Korpusteil mit wenigstens einer Ablagefläche auf.
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Das Möbel- oder Haushaltsgeräteelement weist des Weiteren wenigstens einen Führungsbeschlag zur Ermöglichung einer Translations-Rotations-Bewegung des Korpusteils relativ zu einer Trägerplatte des Korpus aus einer Ausgangsposition in eine Zwischenposition und weiter in eine Öffnungsposition und zurück auf.
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In einer Zwischenposition ist das Korpusteil relativ zur Trägerplatte in einer Drehrichtung gedreht und in einer vorbestimmten Translationsrichtung verschoben.
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Der Führungsbeschlag weist zumindest eine Führungskurvenbahn und ein in der Führungskurvenbahn geführtes Führungselement auf, die an einander zugewandten Flächen des Korpusteils und der Trägerplatte angeordnet sind.
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Der Führungsbeschlag weist weiter wenigstens eine Linearführung auf, mit einem ersten Anschlussteil und einem relativ zu diesem verschiebbaren zweiten Anschlussteil, von denen eines ortsfest mit dem Führungselement und das andere mittels eines Drehlagers gelagert mit der Führungskurvenbahn gekoppelt ist.
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Das Möbel- oder Haushaltsgeräteelement zeichnet sich durch wenigstens eine zumindest abschnittsweise mit der Linearführung oder mit der Führungskurvenbahn gekoppelte, zwischen dem Korpusteil und der Trägerplatte angeordnete Selbsteinzugsvorrichtung auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist die Führungskurvenbahn an der Bodenplatte oder der Deckplatte des Korpusteils und das Führungselement ortsfest an der Bodenträgerplatte oder der Deckträgerplatte des Trägerkorpus festgelegt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante sind ein erster Führungsbeschlag zwischen der Bodenträgerplatte und der Bodenplatte und ein zweiter Führungsbeschlag zwischen der Deckträgerplatte und der Deckplatte des Korpusteils angeordnet.
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In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist das Korpusteil relativ zum Trägerkorpus aus einer ersten Funktionsposition in eine zur Ausgangsposition um einen vorbestimmten Winkel gedrehte zweite Funktionsposition bewegbar, wobei in beiden Funktionspositionen die Boden(träger)platten und die Deck(träger)platten des Korpusteils und des Trägerkorpus in übereinstimmenden Geometrien zueinander ausgerichtet sind.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Möbelelements mit Trägerelement und Korpusteil, mit einem in einer Schließposition entsprechenden Ausgangsstellung positionierten Korpusteil,
- 2 eine der 1 entsprechende isometrische Ansicht des Möbelelements in einer Zwischenposition des Korpusteils relativ zum Trägerkorpus,
- 3 eine der 1 entsprechende isometrische Ansicht des Möbelelements in einer Endposition des Korpusteils mit Zugriffsmöglichkeit auf Ablagen des Korpusteils,
- 4 eine der 2 entsprechende isometrische Ansicht des Möbelelements mit ausgeblendeter Deckträgerplatte zur Darstellung eines zwischen Deckträgerplatte und Deckplatte angeordneten Führungsbeschlages,
- 5 eine weitere isometrische Ansicht des in 1 gezeigten Möbelelements in einer Teil-Explosionsdarstellung mit einer Ausführungsvariante zweier Führungsbeschläge, angeordnet zwischen Bodenträgerplatte und Bodenplatte und Deckträgerplatte und Deckplatte,
- 6 bis 8 isometrische Einzeldarstellung einer ersten Ausführungsvariante eines Führungsbeschlages mit an Enden der Führungskurvenbahn angebrachten Selbsteinzugsvorrichtungen,
- 9 eine isometrische Einzeldarstellung des Führungselements gemäß 6 bis 8 und eines ersten Endes der Führungskurvenbahn und der dort angebrachten Selbsteinzugsvorrichtung,
- 10a) bis d) isometrische Einzeldarstellung der Selbsteinzugsvorrichtung und des Führungselements zur Darstellung des Bewegungsablaufs eines Selbsteinzugs,
- 11 eine isometrische Vergrößerungsdarstellung der in 5 gezeigten zweiten Ausführungsvariante eines Führungsbeschlages,
- 12 und 13 isometrische Einzeldarstellung einer dritten Ausführungsvariante eines Führungsbeschlages mit an einer der Laufschienen der Linearführung angebrachten alternativen Ausführungsvariante einer Selbsteinzugsvorrichtung,
- 14 eine isometrische Explosionsdarstellung des Führungsbeschlages gemäß 12 und 13, und
- 15 und 16 isometrische Darstellungen des Führungsbeschlages gemäß 12 und 13 in unterschiedlichen Positionen.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position des Führungsbeschlags, des Möbel- oder Haushaltsgeräteelements, der Selbsteinzugsvorrichtung, Aktivator, Führungsbeschlag, Führungskurvenbahn, Linearführung und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, d.h., durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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In den 1 - 5 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Möbelelements bezeichnet.
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Das hier gezeigte Möbelelement 1 besteht im Wesentlichen aus einem Trägerkorpus 2 mit einer Bodenträgerplatte 21 und einer Deckträgerplatte 22 und die Bodenträgerplatte 21 mit der Deckträgerplatte 22 verbindende Seitenwände 23 sowie einem relativ zum Trägerkorpus 2 gleichzeitig translatorisch in einer Translationsrichtung A und rotatorisch in einer von zwei möglichen Rotationsrichtungen R1, R2 bewegbaren Korpusteil 3.
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Anstelle der die Bodenträgerplatte 21 mit der Deckträgerplatte 22 verbindenden Seitenwand 23 ist auch eine Ausführungsvariante des Trägerelements 2 ohne Seitenwand 23 denkbar, beispielsweise bei Befestigung der Bodenträgerplatte 21 und der Deckträgerplatte 22 an einer Gebäudewand.
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Auch das Korpusteil 3 weist eine Bodenplatte 31, eine Deckplatte 32 und ein die Bodenplatte 31 mit der Deckplatte 32 verbindendes Verbindungselement, im gezeigten Ausführungsbeispiel in Gestalt mindestens einer Seitenwand 33, auf.
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Bei der in diesen Figuren gezeigten Ausführungsvariante weist das regalartig ausgebildete Korpusteil 3 eine quadratische Grundfläche auf, mit zwei Seitenwänden 33, die einen Innenraum in einer in 1 gezeigten Schließstellung verschließen und zwei offenen vertikalen Seiten, gezeigt in den 2 und 3, die einen Zugriff auf den Innenraum ermöglichen.
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Anstelle der Seitenwände ist es auch denkbar, die Bodenplatte 31 mit der Deckplatte 32 über Eckpfosten 36, beispielhaft dargestellt in 3, oder einen zentralen Pfosten in der Flächenmitte der Bodenplatte 31 bzw. Deckplatte 32 zu verbinden.
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Der Innenraum des Korpusteils 3 weist in der hier gezeigten Ausführungsvariante mehrere Ablagen 35 auf. Denkbar sind prinzipiell aber auch andere Ausgestaltungen oder Unterteilungen des Innenraums des Korpusteils 3.
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Wie weiter in den 2, 4 und 5 dargestellt ist, ist zwischen der Deckträgerplatte 22 und der Deckplatte 32, gezeigt in den 2 und 4, und/oder zwischen der Bodenträgerplatte 21 und der Bodenplatte 31, gezeigt in 5, ein Führungsbeschlag 4 angeordnet, mit dem die gleichzeitig translatorisch und rotatorische Bewegung des Korpusteils 3 relativ zum Trägerelement 2 ermöglicht wird.
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Bevorzugt ist das hier mit quadratischer Grundfläche versehene Korpusteil 3 relativ zum Trägerkorpus 2 aus einer ersten Funktionsposition in eine zur Ausgangsposition um einen vorbestimmten Winkel gedrehte zweite Funktionsposition bewegbar, wobei in beiden Funktionspositionen die Boden(träger)platten 21, 31 und die Deck(träger)platten 22, 32 des Korpusteils 3 und des Trägerkorpus 2 in übereinstimmenden Geometrien zueinander ausgerichtet sind.
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Denkbar ist auch, beispielsweise im Falle eines mit rechteckiger Grundfläche versehenen Korpusteils 3 mit ungleichen Seitenlängen, dass die zweite gedrehte Funktionsposition nicht deckungsgleich zur ersten Funktionsposition ist. Beispielsweise muss nach Drehung eines solchen Korpusteils eine andere Tiefe angefahren werden, um ebenfalls an einer Gebäudewand oder einer Wand des Trägerkorpus anzulegen.
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Bevorzugte Ausführungsvarianten eines solchen Führungsbeschlages 4 sind in den 6 bis 16 näher dargestellt.
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Eine erste Ausführungsvariante eines solchen Führungsbeschlages 4 ist in den 6 bis 9 gezeigt.
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Der Führungsbeschlag 4 weist des Weiteren eine Linearführung 6 mit wenigstens einem hier als Führungsschiene 61 ausgeführten ersten Anschlussteil und einem relativ zu diesem verschiebbaren hier als Laufschiene 62 ausgebildeten zweiten Anschlussteil auf, von denen eine ortsfest mit dem Führungselement 11 und die andere mittels eines Drehlagers 9 gelagert mit der Führungskurvenbahn 5 gekoppelt ist. Es können auch andere Varianten einer Linearführung, beispielsweise eine Führungsschiene mit daran verfahrbarem Rollenwagen, verwendet werden.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel besteht das an den beiden Laufschienen 62 befestigte Drehlager 9 aus einer ersten und zweiten Befestigungsplatte 91, 93, wobei die zweite Befestigungsplatte 93 an den Laufschienen 62 befestigt ist und die erste Befestigungsplatte 91 entsprechend an der Deckplatte 32 bzw. der Bodenplatte 31 des Korpusteils 3 befestigbar ist.
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Bei einer in 11 beispielhaft dargestellten Ausführungsvariante ist an der ersten Befestigungsplatte 91 zusätzlich ein Drehteller 92 befestigt. Die Befestigungsplatten 91, 93 sind relativ zueinander drehbar gelagert.
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Der Drehteller 92 und die erste Befestigungsplatte 91 sind bevorzugt an der Bodenplatte 31 oder der Deckplatte 32 des Korpusteils 3 befestigt, genauso wie die Führungskurvenbahn 5.
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Sowohl die Führungsschienen 61 der Linearführung 6 als auch das Führungselement 11 sind bei der hier gezeigten bevorzugten Ausführungsvariante des Führungsbeschlages 4 an einer Trägerplatte 7 festgelegt.
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Alternativ können die Führungsschienen 61, das Führungselement 11 und/oder die Selbsteinzugsvorrichtungen 8 direkt an der Deckträgerplatte 22 und/oder Bodenträgerplatte 21 angeordnet sein.
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Zur Ortsfixierung der Führungsschienen 61 sind an der Trägerplatte 7 Fixierelemente 73, 74 vorgesehen, mit denen ein Fixierbereich der Führungsschienen 61 an der Trägerplatte 7 formschlüssig festlegbar sind.
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Das Führungselement 11 weist, wie in den 6 bis 9 gezeigt ist, ein in der Führungsnut 51 der Führungskurvenbahn 5 führbares Rad 111 auf, das über einen Führungshals 113 mit einem Fuß 112 verbunden ist, der ortsfest in einer dazu vorgesehenen Ausnehmung der Trägerplatte 7 fixiert ist.
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Der Führungshals 113 ist in einer Bohrung der Trägerplatte 7 aufgenommen.
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Zwischen dem Rad 111 und dem Fuß 112 ist des Weiteren ein ringförmiger Anschlag 114 vorgesehen, der wie in 7 dargestellt ist, eine zusätzliche Horizontalführung für ein Fangelement 82 einer Selbsteinzugsvorrichtung 8 darstellt, die nachfolgend näher beschrieben wird.
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Wie in den 6 und 7 gezeigt ist, ist an jedem der Enden 53, 54 der Führungskurvenbahn 5 eine Selbsteinzugsvorrichtung 8 an der der Trägerplatte 7 zugewandten Seite (offene Seite der Führungsnut 51 der Führungskurvenbahn 5) befestigt.
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Die Selbsteinzugsvorrichtung 8 weist ein Gehäuse 81 mit einer Führungsbahn 83 und ein in der Führungsbahn 83 federbelastet und/oder gedämpft geführtes, das Führungselement 11 in einer vorbestimmten Position einfangendes Fangelement 82 auf.
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Unterschiedliche Relativpostitionen des Führungselements 11 relativ zur Selbsteinzugsvorrichtung 8 sind in den 10a bis 10d dargestellt.
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Die Führungsbahn 83 der Selbsteinzugsvorrichtung 8 ist hier bevorzugt als sogenannte Krückstockkurve ausgeführt, mit einem geradlinigen linearen Bereich 831 und einem sich an einem Ende des linearen Bereichs 831 anschließenden abgewinkelten Bereich 832.
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Entsprechend ist das Fangelement 82 der Selbsteinzugsvorrichtung 8 von im Wesentlichen u-förmiger Gestalt mit zwei aus der Führungsbahn 83 vorstehenden Schenkeln 821, 822 und zwei Führungspins 823, 824, die in der Führungsbahn 83 geführt sind.
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10a zeigt eine Position des Führungselements 11 vor dem Einlaufen in eine Endposition, bei der das Führungselement 11 und das Fangelement 82 noch entkoppelt sind.
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In 10b ist das Führungselement 11 im Eingriff mit dem Fangelement 82, der mit dem zweiten Führungspin 824 noch im abgewinkelten Bereich 832 der Führungsbahn 83 gehalten ist.
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Bei Weiterbewegung des Führungselements 11 wird der zweite Führungspin 824 in den linearen Bereich 831 der Führungsbahn 83 geschoben und anschließend mithilfe eines an dem Fangelement 82 angreifenden, hier nicht gezeigten Federelements über die in 10c gezeigte Position bis in die in 10d gezeigte Endposition geführt.
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Die in 10d gezeigte Endposition entspricht dabei der Position des Führungselements in 7.
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In entsprechender Weise erfolgt die Aktivierung der Selbsteinzugsvorrichtung 8 am anderen Ende 54 der Führungskurvenbahn 5, die in Bezug auf das mit dem Führungsbeschlag 4 bewegte Korpusteil 3 der in 3 gezeigten Stellung entspricht.
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11 zeigt eine alternative Ausführungsvariante eines Führungsbeschlages 4.
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Im Unterschied zu der anhand der 6-10 gezeigten Ausführungsvariante ist hier an der Führungskurvenbahn 5 ein sich außerhalb der Führungsnut 51 erstreckender Arm 52 angeordnet, von dem sich zwei Aktivatoren 10 erstrecken, die in Selbsteinzugsvorrichtungen 8 eingreifen, die an jeweiligen Randbereichen 72 der Trägerplatte 7 befestigt sind.
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Die Trägerplatte 7 weist, wie auch bei der ersten anhand der 6 bis 10 beschriebenen Ausführungsvariante, einen Zentralbereich 71, an dem die zwei parallel zueinander ausgerichteten Führungsschienen 61 befestigt sind, und zwei Randbereiche 72 mit Selbsteinzugsvorrichtungen 8 auf.
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Die Selbsteinzugsvorrichtungen 8 sind dabei von der gleichen Bauart wie die Selbsteinzugsvorrichtungen 8, wie sie anhand des ersten Ausführungsbeispiels anhand der 6 bis 10 beschrieben wurden.
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Die 12 bis 16 zeigen eine weitere alternative Ausführungsvariante eines solchen Führungsbeschlages 4.
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Im Gegensatz zu den beiden Ausführungsvarianten gemäß 6 bis 11 ist hier nur eine Selbsteinzugsvorrichtung 12 vorgesehen, die an einem Randbereich 72 der Trägerplatte 7 angeordnet ist.
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Alternativ kann die Selbsteinzugsvorrichtung 12 auch in einem Zentralbereich 71 der Trägerplatte 7, beispielsweise zwischen den Linearführungen 6, angeordnet sein.
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Die Selbsteinzugsvorrichtung 12 ist bei dieser Ausführungsvariante mit der Laufschiene 62 der wenigstens einen Linearführung 6 gekoppelt. Bei einer anderen Ausführung der Linearführung 6 könnte die Selbsteinzugsvorrichtung 8, 12 beispielsweise mit einem Rollenwagen gekoppelt sein.
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Die Selbsteinzugsvorrichtung 12 weist, wie in den 12 bis 16 gezeigt ist, einen an der Trägerplatte 7 schwenkbar gelagerten Kniehebel mit einem an der Laufschiene 62 schwenkbar befestigten Pendelhebel 121 sowie einem mit dem Pendelhebel 121 schwenkbar gekoppelten, an der Trägerplatte 7 über ein Drehlager 125 schwenkbar befestigten Krafthebel 122 auf. Die Selbsteinzugsvorrichtung 12 ist während der gesamten Bewegung über ein Verbindungsstück 127 mit der Laufschiene 62 als beweglichem Anschlussteil der Linearführung 6 gekoppelt. Die Hebel 121, 122 sind dabei so angeordnet, dass eine Schließunterstützung zumindest im Bereich der Endpositionen gegeben ist.
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Denkbar ist auch eine Anordnung der Hebel 121, 122 dergestalt, dass Schließkräfte ab einer Stellung der Linearführung 6 wirken, die einem zurückgelegten Rotationswinkel von bevorzugt 45° entsprechen. Die durch die Selbsteinzugsvorrichtung 12 bewirkten Schließkräfte nehmen dabei bei der weiteren Bewegung in die Endstellung zu. Denkbar sind auch Ausführungsvarianten, bei denen die Selbsteinzugsvorrichtung 12 bereits bei noch kleineren zurückgelegten Rotationswinkeln greift.
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An der Trägerplatte 7 ist des Weiteren ein Energiespeicher 123 gehalten, der am Krafthebel 122 oder dem Pendelhebel 121 angeordnet ist.
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Auch die Kopplung der Selbsteinzugsvorrichtung 12 über die Linearführung 6 und damit über die Translationsbewegung des Korpusteils 3 ermöglicht analog zu der in den 6 bis 11 gezeigten Ausführungsvariante, bei der die Kopplung der Selbsteinzugsvorrichtung 8 über die Führungskurvenbahn 5 und damit über die Rotationsbewegung des Korpusteils 3 erfolgt, ein gesichertes Einfahren in eine jeweilige Endposition des Korpusteils 3.
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Wie des Weiteren in den 12 bis 16 gezeigt ist, ist zwischen der Trägerplatte 7 und dem Pendelhebel 121 oder dem Krafthebel 122 zusätzlich ein Dämpfungselement 124 angeordnet, mit dem das Einlaufen in die Endposition abgedämpft erfolgen kann. Der Energiespeicher 123 und das Dämpfungselement 124 sind in diesem Ausführungsbeispiel über ein Befestigungslager 126 an der Trägerplatte 7 festgelegt.
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Denkbar ist darüber hinaus, die Selbsteinzugsvorrichtung 8, 12 durch wenigstens eine Ausstoßvorrichtung zu ergänzen.
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Während der 12 und 13 die Positionerung der Selbsteinzugsvorrichtung 12 in einer Endposition darstellen, zeigt die 15 den Führungsbeschlag in einer Zwischenposition, entsprechend etwa der in 2 gezeigten Position des Korpusteils 3 relativ zum Trägerkorpus 2.
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16 zeigt die in die zweite Position eingelaufene Endstellung der Selbsteinzugsvorrichtung 12, entsprechend der der in 3 gezeigten Position des Korpusteils 3 relativ zum Trägerkorpus 2.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Möbel- oder Haushaltsgeräteelement
- 2
- Trägerkorpus
- 21
- Bodenträgerplatte
- 22
- Deckträgerplatte
- 23
- Seitenwand
- 3
- Korpusteil
- 31
- Bodenplatte
- 32
- Deckplatte
- 33
- Seitenwand
- 35
- Ablage
- 36
- Eckpfosten
- 4
- Führungsbeschlag
- 5
- Führungskurvenbahn
- 51
- Führungsnut
- 52
- Arm
- 53
- Ende
- 54
- Ende
- 6
- Linearführung
- 61
- Führungsschiene
- 62
- Laufschiene
- 7
- Trägerplatte
- 71
- Zentralbereich
- 72
- Randbereich
- 73
- Fixierelement
- 74
- Fixierelement
- 8
- Selbsteinzugsvorrichtung
- 81
- Gehäuse
- 82
- Fangelement
- 821
- erster Schenkel
- 822
- zweiter Schenkel
- 823
- erster Führungspin
- 824
- zweiter Führungspin
- 83
- Führungsbahn
- 831
- linearer Bereich
- 832
- abgewinkelter Bereich
- 9
- Drehlager
- 91
- Befestigungsplatte
- 92
- Drehteller
- 10
- Aktivator
- 11
- Führungselement
- 111
- Rad
- 112
- Fuß
- 113
- Führungshals
- 114
- Anschlag
- 12
- Selbsteinzugsvorrichtung
- 121
- Pendelhebel
- 122
- Krafthebel
- 123
- Kraftspeicher
- 124
- Dämpfungselement
- 125
- Drehlager
- 126
- Befestigungslager
- 127
- Verbindungsstück
- A
- Translationsrichtung
- R1, R2
- Rotationsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019109866 A1 [0003]
- DE 102019132207 A1 [0006]