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ANWENDUNGSBEREICH
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Die vorliegende Erfindung gehört zum Bereich der Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittel, die sich unter Einwirkung der Bodenfeuchtigkeit auflösen.
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EINLEITUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung eines körnigen Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittels mit erhöhter Beständigkeit gegenüber Staubbildung bei der Lagerung und die zugleich ein Korn aufweist, das sich in Kontakt mit Bodenfeuchtigkeit in angemessener Weise auflöst und in sehr kleine Teilchen zerbricht, und jedoch bei der Lagerung, dem Transport, der Handhabung und dem Ausbringen nicht zerfällt oder an Festigkeit verliert.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine differenzierte auflösbare Düngemittelzusammensetzung, welche eine Calcium- und/oder Magnesiumquelle umfasst, die aus der Gruppe umfassend aber nicht beschränkt auf Calciumoxide, Magnesiumoxide, Calciumhydroxide, Magnesiumhydroxide, calcitischen Kalkstein, dolomitischen Kalkstein, magnesiumhaltigen Kalkstein, Branntkalk, Kalkhydrat, Calcitkalk, magnesiumhaltigen Kalk, Dolomitkalk, Magnesit, Schlacke, Thermophosphate, Gips, Phosphogips, Kalkschlamm oder Mischungen von diesen ausgewählt ist, und eine Kaliumquelle, die aus Kaliumsalzen ausgewählt ist, die aus der Gruppe umfassend aber nicht beschränkt auf Kaliumacetat, Kaliumcitrat, Kaliumborat, Kaliumchlorid, Kaliumsulfat, Kaliumnitrat, Monokaliumphosphat, Trikaliumphosphat, Kaliumcarbonat, Kaliumbicarbonat, Kaliumphosphit oder eine Mischung von diesen ausgewählt sind, und/oder aus Mineralien ausgewählt ist, umfassend lösliche Kaliumsalze, die aus der Gruppe umfassend aber nicht beschränkt auf Glaukonit, Sylvinit, Kainit, Sylvin, Carnallit, Polyhalit oder Mischungen von diesen ausgewählt sind.
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Die Düngemittelzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann weiterhin Chelatbildner umfassen, die aus der Gruppe umfassend aber nicht beschränkt auf EDTA, Ethylendiamin, DPPE, Huminsäuren, Fulvosäuren, Humate oder Mischungen von diesen ausgewählt sind.
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Die Düngemittelzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann ferner Makro- und/oder Mikronährstoffe umfassen, die aus der Gruppe umfassend aber nicht beschränkt auf Stickstoff, Phosphor, Schwefel, Eisen, Chlor, Bor, Zink, Kupfer, Nickel, Molybdän oder Mischungen von diesen ausgewählt sind.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Calcium und Magnesium sind zwei äußerst wichtige sekundäre Makronährstoffe für die Ernährung aller landwirtschaftlichen Nutzpflanzen.
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Calcium spielt eine wichtige strukturelle Rolle in Pflanzen und bildet Calciumpektate, welche die Mittellamelle der Zellwände ausmachen. Die strukturelle und enzymatische Wirkung von Calcium hilft bei der Strukturierung und Funktion der Membranen, bei der lonenaufnahme, sowie bei Reaktionen mit Pflanzenhormonen.
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Eine ausreichende Zufuhr von Calcium fördert auch die Entwicklung des Wurzelsystems, erhöht die mikrobielle Aktivität des Bodens, neutralisiert toxisches Aluminium und erhöht die Widerstandsfähigkeit des Pflanzengewebes, wodurch die Pflanzenresistenz gegen schädliche Faktoren wie Trockenheit und Krankheiten erhöht wird.
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Magnesium hat eine strukturelle Funktion und ist am Aufbau von Chlorophyll beteiligt, wo es fast 7% der Masse dieses für die Photosynthese lebenswichtigen Moleküls ausmacht. Es ist auch ein Enzymaktivator, das verschiedene physiologische Prozesse unterstützt, die für Pflanzen lebenswichtig sind, wie lonenaufnahme, Photosynthese, Atmung, Energiespeicherung und -übertragung, organische Synthese, Elektrolythaushalt und Ribosomenstabilität.
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Die Zufuhr von Magnesium verbessert zudem die Phosphorassimilation, neutralisiert das Aluminium im Boden, aktiviert den Transport von Kohlenhydraten von Blättern zu anderen Pflanzenteilen und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit und Krankheiten.
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Die tropischen Böden Brasiliens weisen normalerweise einen Mangel an diesen beiden Nährstoffen auf. Daher müssen Calcium und Magnesium durch sie enthaltende Düngemittel zugeführt werden.
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Die Calciumversorgung in der landwirtschaftlichen Praxis erfolgt im Allgemeinen durch die Verwendung von Kalkstein, dolomitischen Kalkstein, Gips, Phosphorgips, Kalkschlamm, Branntkalk oder Kalkhydrat.
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Aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit der Auswaschung von Magnesium in tropischen Böden erfolgt seine Versorgung bevorzugt über Düngemittel, welche schwerlösliche Quellen umfassen. Diese Quellen umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, dolomitischen Kalkstein, Magnesiumkalkstein, Magnesit, Schlacke, Thermophosphate, Magnesiumoxide, Magnesiumhydroxide, Magnesiumkalk, Dolomitkalk.
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Bei tropischen Böden oder Böden mit niedriger KAK (Kationenaustauschkapazität) sind Quellen, die Calcium und Magnesium in der chemischen Form von Oxiden oder Hydroxiden enthalten, bei der Freisetzung von Calcium und Magnesium sowohl in den Boden als auch in die Pflanze wirksamer. Darüber hinaus neigen auch Calcium- und/oder Magnesiumoxide und/oder -hydroxide dazu, in regenarmen Zeiten größere Mengen an Calcium- und Magnesiumkationen freizusetzen. Daher ist es im Hinblick auf die Wirksamkeit der Ernährung mit Calcium und Magnesium wichtig, Calcium- und Magnesiumdüngern Quellen zuzufügen, welche Calcium- und/oder Magnesiumoxide und/oder -hydroxide umfassen.
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Die Reaktivität und die daraus folgende Freisetzung von Nährstoffen aus jedem Düngemittel, das aus einer schwerlöslichen, Calcium und Magnesium umfassenden Quelle stammt, hängt stark von seiner Korngröße ab. Je feiner das schwerlösliche Düngemittel aus Calcium und/oder Magnesium, desto reaktiver ist er. Die Anwendung sehr feiner Düngemittel ist jedoch aus Gründen der Ausbringbarkeit unpraktisch. Feine, reaktivere Düngemittel sind äußerst schwierig auszubringen, da sie leicht die Ausbringungsgeräte verstopfen (können nur schwer abfließen) und eine hohe Abdrift (übermäßigen Staub, der in der Luft verbleibt und vom Wind getragen wird) erzeugen.
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Eine Lösung, um die Ausbringung dieser sehr feinen Calcium- und/oder Magnesiumquellen mit hoher chemischer Reaktivität zu erleichtern, besteht darin, die sehr feinen Quellen in Form von verdichteten Körnern ohne viel Staub, d. h., mit einer Korngröße von mehr als 0,1 mm zu verwenden. Aus anwendungstechnischer Sicht ist es eine gute Lösung, aber heutige Granulationsverfahren bilden Körner, die sich im Boden nicht auflösen. Körnige Düngemittel aus Calcium- und/oder Magnesium, die sich im Boden nicht auflösen, haben eine geringe oder keine agronomische Anwendbarkeit.
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Dies hat zwei Gründe. Erstens weist das Calcium- und/oder Magnesiumkorn, das sich im Boden nicht auflöst, nicht genügend Kontaktfläche auf, um zu reagieren und folglich Nährstoffe freizusetzen. Zweitens, wenn Quellen in der chemischen Form von Oxiden und/oder Hydroxiden in der Calcium und/oder Magnesium enthaltenden Düngemittelzusammensetzung verwendet werden, fördert der Kontakt mit Feuchtigkeit und CO2 der Luft eine beschleunigte Rekarbonisierungsreaktion. Mit anderen Worten, Oxide und/oder Hydroxide enthaltende körnige Düngemittelzusammensetzungen aus Calcium- und/oder Magnesium werden mit der Zeit zu Karbonaten, die die Auflösung des Korns hemmen. Dadurch werden sie teilweise oder vollständig inert, und weisen keine agronomische Wirkung auf.
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Kalium ist einer der drei wichtigsten primären Makronährstoffe. Kalium ist kein Bestandteil einer organischen Verbindung in der Pflanze, spielt also keine strukturelle Rolle. Seine Hauptfunktion in Pflanzen ist jedoch als Enzymaktivator. Es spielt auch eine Rolle bei grundlegenden physiologischen Prozessen von Pflanzen, wie das Öffnen und Schließen von Spaltöffnungen, die Photosynthese und den Transport von Kohlenhydraten im Phloem. Kalium sorgt für eine effizientere Wassernutzung, mildert Wasser- und Hitzestress, erhöht die pflanzliche Widerstandsfähigkeit gegen Faktoren wie Trockenheit und Frost, hält den pH-Wert der Pflanze aufrecht und erhöht ihre Widerstandsfähigkeit gegen Angriffe durch Krankheitserreger.
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Kalium wird normalerweise über Düngemittel zugeführt, in deren Zusammensetzung lösliche Kaliumsalze enthalten sind. Zu den am häufigsten verwendeten Düngemitteln in der Landwirtschaft gehören Kaliumchlorid, Kaliumsulfat und Kaliumnitrat.
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Daher ist die große Herausforderung bei der Schaffung eines optimalen Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittels ein Düngemittel zu erhalten, das Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumkörner enthält, welche eine gute Festigkeit aufweisen und auflösbar sind, indem sie sich durch Kontakt mit dem Boden zerfallen, und die sich während der Lagerung, des Transports, der Handhabung und der Ausbringung nicht zerfallen oder an Festigkeit verlieren. Die größte Herausforderung besteht darin, einem einzigen Düngemittel mindestens eine Calcium- und/oder Magnesiumquelle zuzufügen, die Calcium und/oder Magnesium in der chemischen Form von Oxid und/oder Hydroxid umfasst.
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STAND DER TECHNIK
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Lösungen zur Granulierung und Herstellung von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln mit handhabungs- und lagerbeständigen Körnern, deren Beschaffenheit eine ausreichende Auflösung im Boden ermöglicht.
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In diesem Sinne offenbart und beschreibt die U.S. Patentschrift Nr.
US5228895A eine Calciumcarbonat enthaltende Düngemittelmischung, die eine Erhöhung des Bodensäuregehalts verhindert, die Bodenstruktur verbessert und die mikrobielle Aktivität im Boden aufgrund der Ausflockungseigenschaft von Calciumkarbonat fördert. Anstatt ein einfaches Agglomerat in Form einer Calciumcarbonat-Bindermatrix bereitzustellen, stellt die in
US5228895A beschriebene Erfindung Agglomerate bereit, bei denen nur ihre äußere Schicht in Matrixform vorliegt.
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Obwohl die Auflösung der durch das Verfahren erhaltenen Körner im Boden als angemessen erwähnt wird, wird in der Patentschrift
US5228895A nicht erwähnt oder vorgeschlagen, wann und unter welchen Bedingungen diese Auflösung auftritt, und beschränkt sich darauf zu erwähnen, dass die Körner leicht im Boden aufgelöst werden. Außerdem ist das Verfahren zur Gewinnung des Agglomerats komplex und kostspielig, da es auf dem Auftragen einer Härtezusatzschicht auf den zuvor mit Wasser granulierten Kalkstein basiert. Darüber hinaus beschränkt sich diese Patentschrift auf die ausschließliche Verwendung von CaCO
3.
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AUFGABEN DER ERFINDUNG
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Eine der Aufgaben der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren zur Gewinnung eines Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittels aus Calcium- und/oder Magnesiumquellen bereitzustellen, wobei mindestens eine der Quellen Calcium und/oder Magnesium in Oxid- oder Hydroxidform aufweist, und welches im Boden in feine Partikel zerfällt, um die agronomische Wirkung aller seiner Komponenten zu maximieren. Der Auflösungsanteil des Düngemittels muss so groß sein, dass nach einer Stunde Kontakt mit Wasser mindestens 30%, weiter bevorzugt mehr als 50% und besonders bevorzugt mehr als 70% der Körner ein Sieb mit 0,3 mm Maschenweite passieren. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittel, das durch das erfindungsgemäße Verfahren gewonnen wird.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Hierin wird ein Verfahren zur Gewinnung eines körnigen auflösbaren Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittels beschrieben, welches die folgende Schritte umfasst:
- i. Auswählen der Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumquellen;
- ii. Aufbereiten der Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumquellen;
- iii. Mischen der Calcium- und/oder Magnesiumquellen;
- iv. Granulieren; und
- V. Trocknen,
wobei die Kaliumquellen zu den Calcium- und/oder Magnesiumquellen in Schritt ii, iii oder iv hinzugefügt werden, und
wobei mindestens eine Calcium und/oder Magnesiumquelle in der chemischen Form von Oxiden und/oder Hydroxiden der vorgenannten Elemente vorliegt.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst Schritt i. die Auswahl von Calcium- und/oder Magnesiumquellen aus einer oder mehreren Quellen, einschließlich aber nicht beschränkt auf calcitischen Kalkstein, dolomitischen Kalkstein, magnesiumhaltigen Kalkstein, Magnesit, Schlacke, Thermophosphate, Gips, Phosphogips, Kalkschlamm, Calciumoxide, Magnesiumoxide, Calciumhydroxide, Magnesiumhydroxide, Branntkalk, Kalkhydrat, Calcitkalk, Magnesiumkalk und Dolomitkalk.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst Schritt i die Auswahl von Kaliumquellen aus einer oder mehreren Quellen, einschließlich aber nicht beschränkt auf Kaliumacetat, Kaliumcitrat, Kaliumborat, Kaliumchlorid, Kaliumsulfat, Kaliumnitrat, Monokaliumphosphat, Trikaliumphosphat, Kaliumcarbonat, Kaliumbicarbonat, Kaliumphosphit, Sylvinit, Kainit, Sylvin, Carnallit, Glaukonit, Polyhalit.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst Schritt ii das Mahlen der Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumquellen, bis eine Korngröße von weniger als 2 mm, bevorzugt weniger als 0,3 mm und besonders bevorzugt weniger als 0,045 mm erhalten wird.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst Schritt ii das Hydrieren der Calcium- und/oder Magnesiumquellen aus Oxidquellen und/oder das Befeuchten der Calcium- und/oder Magnesiumquellen aus Hydroxidquellen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die hydratisierten und/oder befeuchteten Calcium- und/oder Magnesiumquellen vor Schritt iii für mindestens 24 Stunden, weiter bevorzugt für mehr als 168 Stunden, ruhen gelassen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren ferner die Zugabe von Chelatbildnern auf die Oberfläche des endgültigen trockenen Düngemittelkorns während des Hydrierens und/oder Befeuchtens von Schritt ii, Schritt iii, Schritt iv oder am Ende des Verfahrens.
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Chelatbildner können insbesondere EDTA, Ethylendiamin, DPPE, Huminsäuren, Fulvin- und Huminsäuren oder Mischungen von diesen umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren ferner die Zugabe von Mikro- und/oder Makronährstoffen auf die Oberfläche des endgültigen trockenen Düngemittelkorns während des Hydrierens und/oder Befeuchtens von Schritt ii, Schritt iii, Schritt iv oder am Ende des Verfahrens.
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Die Mikro- und/oder Makronährstoffe können insbesondere Stickstoff, Phosphor, Schwefel, Eisen, Chlor, Bor, Zink, Kupfer, Nickel und Molybdän, sowie Salzen, Oxiden, Hydroxiden, organischen Komplexen oder Chelatkomplexen von diesen oder Mischungen von diesen umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt.
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In einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt der Trocknungsschritt v bei einer Temperatur zwischen 50 °C und 150 °C, bevorzugt zwischen 90 °C und 110 °C.
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Hierin wird ferner ein körniges auflösbares Calcium und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittel beschrieben, welches durch das oben beschriebene Verfahren gewonnen wird.
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Hierin wird ferner ein körniges auflösbares Calcium und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittel beschrieben, welches umfasst:
- (a) 0 bis 50 Gew.-% Calcium als elementares Ca;
- (b) 0 bis 38 Gew.-% Magnesium als elementares Mg;
- (c) 5 bis 55 Gew.-% Kalium als K2O;
- (d) 0 bis 20 Gew.-% Chelatbildner; und
- (e) 0 bis 20 Gew.-% Mikro- und/oder Makronährstoffe,
wobei das Kalzium und/oder Magnesium aus mindestens einer Quelle stammt, die ein Oxid und/oder Hydroxid der vorgenannten Elemente enthält.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung muss der Auflösungsanteil des Düngemittels so groß sein, dass nach einer Stunde Kontakt mit Wasser mindestens 30%, weiter bevorzugt mehr als 50% und besonders bevorzugt mehr als 70% der Körner ein Sieb mit 0,3 mm Maschenweite passieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Düngemittel einen Feuchtigkeitsgehalt unter 4%, bevorzugt unter 2%, besonders bevorzugt unter 1% auf.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Verfahren zur Gewinnung des körnigen auflösbaren Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittels
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Ein Verfahren zur Gewinnung eines körnigen auflösbaren Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittels gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst die folgenden Schritte (jedoch nicht unbedingt in der folgenden Reihenfolge):
- - Auswählen der Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumquellen;
- - Aufbereiten der Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumquellen;
- - Mischen der Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumquellen;
- - gegebenenfalls Zugabe von Chelatbildnern;
- - gegebenenfalls Zugabe von Mikro- und/oder Makronährstoffen;
- - Granulieren; und
- - Trocknen.
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Die obigen Schritte werden nun im Detail basierend auf praktischen Ergebnissen von Beispielen und Tests beschrieben, die den Umfang der vorliegenden Erfindung nicht einschränken.
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Auswahl der Calcium-, Magnesium und Kaliumquellen
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Die Calcium, Magnesium und Kaliumquellen können angesichts der Verfügbarkeit des Rohstoffs oder nach Bedarf des Endkunden unter Berücksichtigung des agronomischen Bedarfs und des Bedarfs an Calcium, Magnesium und Kalium für jede Kulturpflanze ausgewählt werden. Es können mehrere Quellen gemischt oder nur eine davon ausgewählt werden, um das in der vorliegenden Erfindung vorgeschlagene Düngemittel herzustellen. Calcium-, Magnesium und Kaliumquellen können eine hohe oder niedrige Löslichkeit aufweisen. Es ist jedoch bevorzugt, Calcium- und/oder Magnesiumquellen mit einer Wasserlöslichkeit von weniger als 1 g/Liter in der Mischung zu verwenden, wobei solche Quellen Calcitkalkstein, dolomitischen Kalkstein, Magnesiumkalkstein, Magnesit, Schlacke, Thermophosphate, Gips, Phosphogips, Kalkschlamm, Calciumoxide, Magnesiumoxide, Calciumhydroxide, Magnesiumhydroxide, Branntkalk, Kalkhydrat, Calcitkalk, Magnesiumkalk, Dolomitkalk oder Mischungen von diesen umfassen, jedoch ohne darauf beschränkt zu sein.
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Zusätzlich dazu muss die Zusammensetzung mindestens einer der ausgewählten Quellen Calcium- und/oder Magnesiumoxide und/oder - hydroxide enthalten, einschließlich aber nicht beschränkt auf Calciumoxid, Magnesiumoxid, Calciumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Branntkalk, Kalkhydrat, Calcitkalk, Magnesiumkalk, Dolomitkalk oder Mischungen von diesen.
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Bei der Auswahl der Quellen wird auch der gewünschte Anteil an Calcium und Magnesium im endgültigen Düngemittel berücksichtigt. Somit kann der als Calcium- und/oder Magnesiumquelle ausgewählte Rohstoff nur Calcium, nur Magnesium oder beides in jedem Verhältnis enthalten, das für die Kulturpflanze erforderlich ist, bei der das endgültige Düngemittel verwendet wird. Durch die Verwendung einer oder mehrerer verschiedener Quellen in Kombination kann im endgültigen Düngemittel Calcium in elementarer Form als Ca im Bereich von 0 bis 50 Gew.-%, und Magnesium in elementarer Form als Mg im Bereich von 0 bis 38 Gew.-% erhalten werden.
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Die Kaliumquellen umfassen Kaliumsalze allein oder eine Mischung aus verschiedenen Quellen, einschließlich aber nicht beschränkt auf Kaliumacetat, Kaliumcitrat, Kaliumborat, Kaliumchlorid, Kaliumsulfat, Kaliumnitrat, Monokaliumphosphat, Trikaliumphosphat, Kaliumcarbonat, Kaliumbicarbonat, Kaliumphosphit oder Mineralien, die Kaliumsalze allein oder in Verbindung mit anderen Salzen enthalten, einschließlich aber nicht beschränkt auf Glauconit, Sylvinit, Kainit, Sylvin, Carnallit, Polyhalit und dergleichen.
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Die Auswahl der Quellen berücksichtigt auch den gewünschten Kaliumanteil im endgültigen Düngemittel. Durch die Verwendung einer einzigen Kaliumquelle oder einer Kombination mehrerer Kaliumquellen kann das Kalium als K2O im Bereich von 5 bis 55 Gew.-% im endgültigen Düngemittel erhalten werden.
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Aufbereitung der Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumquellen
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Die Korngröße der ausgewählten Calcium-, Magnesium und Kaliumquellen muss weniger als 2 Millimeter, bevorzugt weniger als 0,3 Millimeter und besonders bevorzugt weniger als 0,045 Millimeter betragen. Wenn die ausgewählten Quellen nicht innerhalb dieser Korngrößenbereiche liegen, umfasst ihre Aufbereitung daher das Mahlen, bis die oben genannte Korngröße erhalten wird. Wenn die ausgewählte Quelle in Wasser gelöst verwendet wird, ist ihre ursprüngliche Korngröße irrelevant.
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Um die gewünschte Auflösung zu erreichen, bei Calcium- und/oder Magnesiumquellen, die in ihrer Zusammensetzung Calcium und/oder Magnesium in der chemischen Form von Oxiden und/oder Hydroxiden enthalten und die Calciumoxide, Magnesiumoxide, Calciumhydroxide, Magnesiumhydroxide, Branntkalk, Kalkhydrat, Calcitkalk, Magnesiumkalk, Dolomitkalk umfassen, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, müssen vor der Granulierung ebenfalls einer zusätzlichen Aufbereitung unterzogen werden, die bei Oxiden aus Hydratation und bei Hydroxiden aus Befeuchtung besteht.
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Die Auflösung des Korns bei Kontakt mit Wasser wird nach einem Verfahren bewertet, das mit dem Wiegen einer Anfangsmasse des Kornprodukts (m
1) startet. Das Kornprodukt und ausreichend Wasser zum Abdecken werden dann in eine Kapsel gegeben. Nach einer Stunde wird die gesamte Suspension mit Hilfe einer Pipette in ein ABNT 50 Sieb (0,3 mm Maschengröße) überführt. Das Sieb wird zusammen mit dem Auflösungsrückstand unter fließendem Wasser gewaschen. Der nach dem Waschen auf dem Sieb verbleibende Rückstand wird in eine Kapsel überführt und in einem Ofen bei 100 °C getrocknet. Nach dem Trocknen wird der Endrückstand gewogen, um die Masse m
2 zu erhalten. Die Produktauflösung wird nach folgender Formel berechnet:
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Die Auflösung des Düngemittels muss so groß sein, dass nach einer Stunde Kontakt mit Wasser mindestens 30%, weiter bevorzugt mehr als 50% und besonders bevorzugt mehr als 70% der Körner ein Sieb mit 0,3 mm Maschenweite passieren.
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Die Hydratation kann auf zwei Arten erfolgen. Bei der ersten Art müssen die Calcium- und/oder Magnesiumoxide enthaltenden Quellen mit überschüssigem Wasser hydratisiert werden. Die zuzugebende Wassermenge sollte so bemessen sein, dass die Endfeuchtigkeit der Calcium- und/oder Magnesiumquelle zwischen 5% und 30%, besonders bevorzugt zwischen 10% und 20% beträgt. Gegebenenfalls kann zum Hydrieren die Lösung von Kaliumsalzen verwendet werden, die zur Gewinnung des Düngemittels ausgewählt wurden.
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Die so aufbereitete oxidhaltige Calcium- und/oder Magnesiumquelle sollte mindestens 24 Stunden, besonders bevorzugt mehr als 168 Stunden ruhen gelassen werden.
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Das Ruhen umfasst, die Calcium- und/oder Magnesiumquellen mit überschüssigem ruhenden Wasser hydratisiert zu halten, periodische Homogenisierung bei Bedarf durchzuführen und den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt aufrechtzuerhalten.
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Bei der zweiten Art müssen die Calcium- und/oder Magnesiumoxide enthaltenden Quellen zu einer Paste hydratisiert werden. Dazu muss die Calcium- und/oder Magnesiumoxid enthaltende Quelle mit Wasser in einem Gew.-%-Verhältnis von 1:1 von Quelle zu Wasser bis 1:6 von Quelle zu Wasser gemischt werden. Das genaue Verhältnis hängt von der ausgewählten Calcium- und/oder Magnesiumquelle und ihrer Reaktivität ab. Gegebenenfalls kann zum Hydrieren die Lösung von Kaliumsalzen verwendet werden, die zur Gewinnung des Düngemittels ausgewählt wurden.
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Die aus Calcium- und/oder Magnesiumoxidquellen gebildete Endpaste sollte vorzugsweise zwischen 10 und 50 Gew.-% an suspendierten Feststoffen aufweisen.
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Die so gebildete Paste muss auch eine Ruhezeit von mindestens 24 Stunden, besonders bevorzugt von mehr als 168 Stunden, durchlaufen.
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Das Ruhen umfasst, die zu Paste hydratisierten Calcium- und/oder Magnesiumquellen ruhend zu halten, periodische Homogenisierungen bei Bedarf durchzuführen, um das Dekantieren der suspendierenden Feststoffe zu vermeiden.
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Bei Calcium- und/oder Magnesiumhydroxide enthaltenden Quellen, ist der Hydratationsschritt nicht erforderlich, jedoch kann ein Befeuchtungs- und Ruheschritt erforderlich sein, um eine gute Auflösung des Enddüngers zu erreichen.
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Ähnlich wie bei der Hydratation kann die Befeuchtung auf zwei Arten erfolgen. Bei der ersten Art, Wasser oder eine Lösung von Kaliumsalzen, die ausgewählt sind, um das Düngemittel zu erhalten, wird im Überschuß zu den Calcium und/oder Magnesiumhydroxide enthaltenden Quellen hinzugefügt, so dass die Endfeuchtigkeit der Calcium- und/oder Magnesiumquelle zwischen 5% und 30%, weiter bevorzugt zwischen 10% und 20% liegt.
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Bei der zweiten Art muss die Calcium- und/oder Magnesiumhydroxid enthaltende Quelle mit Wasser oder einer Lösung der ausgewählten Kaliumsalze gemischt werden, um das Düngemittel in einem Gew.-%-Verhältnis von 1:1 von Quelle zu Wasser bis zu 1:6 von Quelle zu Wasser zu erhalten. Das genaue Verhältnis hängt von der ausgewählten Calcium- und/oder Magnesiumquelle und ihrer Reaktivität ab. Die aus Calcium- und/oder Magnesiumhydroxidquellen gebildete Endpaste sollte vorzugsweise zwischen 10 und 50 Gew.-% an suspendierten Feststoffen aufweisen.
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Die so Aufbereitete oxidhaltige Calcium- und/oder Magnesiumquelle sollte mindestens 24 Stunden, besonders bevorzugt mehr als 168 Stunden ruhen gelassen werden.
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Das Ruhen umfasst, die Calcium- und/oder Magnesiumquellen ruhend zu halten, periodische Homogenisierung bei Bedarf durchzuführen und den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt aufrechtzuerhalten.
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Mischen der Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumquellen
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Das Mischen der Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumquellen sollte intensiv sein, um sicherzustellen, dass alle Komponenten gut vermischt sind und das Endgemisch vollständig homogen ist.
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Die Kaliumquellen können während des Hydrierens und/oder Befeuchtens der Calcium- und/oder Magnesiumquellen, die in ihrer Zusammensetzung Calcium- und/oder Magnesiumoxide und/oder -hydroxide enthalten, oder während des Mischens der vorgenannten Calcium- und/oder Magnesiumquellen, oder sogar während des Granulierens den Calcium und/oder Magnesiumquellen in trockener Form oder in Lösung zugegeben werden.
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Um das Mischen durchzuführen, kann jede Vorrichtung verwendet werden, die eine homogene Mischung gewährleisten kann, einschließlich aber nicht beschränkt auf Trommelgranulator, Y-Mischer, Schneckenmischer, Intensivmischer, Konusmischer, Bandmischer und dergleichen.
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Zugabe von Chelatbildnern
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Die Zugabe von Chelatbildnern ist optional und zielt darauf ab, die Lagerzeit zu verlängern, während der Auflösung des Korns im Boden erhalten bleibt.
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Die Chelatoren können aus der Gruppe bestehend aus EDTA, Ethylendiamin, DPPE, Huminsäuren, Fulvinsäuren, Humaten und dergleichen oder Mischungen von diesen ausgewählt werden, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die Chelatoren können während des Hydrierens und/oder Befeuchtens in trockener Form direkt dem Quellengemisch im Mischschritt oder in Lösung während des Granulierungsschritts zugegeben oder nachträglich auf die Oberfläche des Korns des endgültigen trockenen Düngemittels aufgetragen werden.
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Der Anteil an Chelatbildner in der endgültigen Zusammensetzung des auflösbaren Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittels sollte zwischen 0 und 20 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,1 und 5 Gew.-% liegen.
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Zugabe von Mikro- und/oder Makronährstoffen
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Die Zugabe von Mikro- und/oder Makronährstoffen ist optional und zielt darauf ab, die Pflanzen mit diesen Nährstoffen zu versorgen.
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Die Mikro- und Makronährstoffe können ausgewählt werden aus Elementen, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus aber nicht beschränkt auf Stickstoff, Phosphor, Schwefel, Eisen, Chlor, Bor, Zink, Kupfer, Nickel, Molybdän und dergleichen oder Mischungen von diesen.
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Die Zugabe des Mikro- und/oder Makronährstoffs kann durch Zugabe ihrer jeweiligen Salze, Oxide, Hydroxide, organischen Komplexe oder Chelatkomplexe allein oder in Mischung erfolgen.
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Die Mikro- und/oder Makronährstoffe können während des Hydrierens und/oder Befeuchtens in trockener Form direkt dem Quellengemisch im Mischschritt oder in Lösung während des Granulierungsschritts zugegeben oder nachträglich auf die Oberfläche des Korns des endgültigen trockenen Düngemittels aufgetragen werden.
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Der Anteil an Mikro- und/oder Makronährstoffe in der endgültigen Zusammensetzung des auflösbaren Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittels kann zwischen 0 und 20 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 1 und 5 Gew.-% liegen.
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Granulieren
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Das Granulieren des auflösbaren Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittels kann in jeder Granuliervorrichtung erfolgen, einschließlich aber nicht beschränkt auf Vorrichtungen, die aus der Gruppe bestehend aus Intensivmischer, Trommelgranulator, Scheibengranulator, Stiftgranulator, Extruder, Pelletierer, Trockengranulatoren mit Andrückrollen und dergleichen ausgewählt sind.
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Das Granulieren zielt darauf ab, Düngemittelkörner mit einer Korngröße zwischen 0,3 bis 4 Millimeter, besonders bevorzugt zwischen 2 und 3 Millimeter, herzustellen.
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Das Granulieren kann trocken oder flüssig erfolgen, wobei die Granulierflüssigkeit aus der Gruppe bestehend aus Wasser, Alkohol, Glycerin, Salzlösung, bspw. der vorgenannten Kaliumsalzlösung oder dergleichen ausgewählt werden kann, ohne darauf beschränkt zu sein.
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Trocknen
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Das Trocknen der Körner des auflösbaren Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittels kann durch jede Trocknungsvorrichtung durchgeführt werden.
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Die Trocknungstemperatur sollte zwischen 50 °C und 150°C, bevorzugt zwischen 90 °C und 110 °C ausgewählt werden.
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Die Endfeuchtigkeit des Düngers sollte unter 4%, bevorzugt unter 2%, besonders bevorzugt unter 1% liegen.
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Körniges auflösbares Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittel
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Ein körniges auflösbares Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittel gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst:
- a) Calcium und/oder Magnesium und Kalium;
- b) gegebenenfalls mindestens einen Chelatbildner; und
- c) gegebenenfalls mindestens einen Mikro- und/oder Makronährstoff,
wobei das Kalzium und/oder Magnesium aus mindestens einer Quelle stammt, die ein Oxid und/oder Hydroxid der vorgenannten Elemente enthält.
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Die Konzentration jedes Düngemittelelements wird gemäß den Kundenanforderungen und der landwirtschaftlichen Kultur definiert, für die das vorgeschlagene Düngemittel verwendet wird.
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Der Gehalt an Calcium als elementares Ca in der endgültigen Düngemittelzusammensetzung variiert von 0 bis 50 Gew.-%. Der Gehalt an Magnesium als elementares Mg in der endgültigen Düngemittelzusammensetzung variiert von 0 bis 38 Gew.-%.
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Das Calcium und Magnesium stammen aus einer einzigen, Calcium und Magnesium enthaltenden Quelle oder Mischung von mehreren Quellen, wobei solche Quellen Calcitkalkstein, dolomitischen Kalkstein, Magnesiumkalkstein, Magnesit, Schlacke, Thermophosphate, Gips, Phosphogips, Kalkschlamm, Calciumoxide, Magnesiumoxide, Calciumhydroxide, Magnesiumhydroxide, Branntkalk, Kalkhydrat, Calcitkalk, Magnesiumkalk, Dolomitkalk oder eine Mischung von diesen umfassen, jedoch ohne darauf beschränkt zu sein.
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Mindestens eine der verwendeten Quellen muss in ihrer Zusammensetzung Calcium und/oder Magnesium in der chemischen Form von Oxiden und/oder Hydroxiden enthalten, einschließlich aber nicht beschränkt auf Calciumoxid, Magnesiumoxid, Calciumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Branntkalk, Kalkhydrat, Calcitkalk, Magnesiumkalk, Dolomitkalk oder Mischungen von diesen.
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Der Massenanteil der Quelle, die Calcium und/oder Magnesium in Form von Oxiden und/oder Hydroxiden enthält, hängt von agronomischen Faktoren ab, einschließlich der Kultur, für die das Düngemittel verwendet wird, und des Bodens, auf die das Düngemittel aufgebracht wird. Auf diese Weise kann dieser Anteil von 10 bis 100 Gew.-% der Masse aller Calcium- und/oder Magnesiumquellen variieren.
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Der Gehalt an Kalium als K2 in der endgültigen Düngemittelzusammensetzung variiert von 5 bis 55 Gew.-%.
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Das Kalium stammt aus Kaliumsalzen ausgewählt aus, aber nicht beschränkt auf Kaliumsalzen, einschließlich aber nicht beschränkt auf Kaliumacetat, Kaliumcitrat, Kaliumborat, Kaliumchlorid, Kaliumsulfat, Kaliumnitrat, Monokaliumphosphat, Trikaliumphosphat, Kaliumcarbonat, Kaliumbicarbonat, Kaliumphosphit oder Mineralien, die Kaliumsalze allein oder in Verbindung mit anderen Salzen enthalten, einschließlich aber nicht beschränkt auf Glauconit, Sylvinit, Kainit, Sylvin, Carnallit, Polyhalit und dergleichen.
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Die Korngröße der ausgewählten Calcium-, Magnesium und Kaliumquellen muss weniger als 2 Millimeter, weiter bevorzugt weniger als 0,3 Millimeter und besonders bevorzugt weniger als 0,045 Millimeter betragen. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass, wenn die ausgewählte Quelle als Lösung zugefügt wird, ihre ursprüngliche Korngröße irrelevant ist.
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Das erfahrungsgemäße Düngemittel kann ferner einen Chelator umfassen, der aus der Gruppe bestehend aus EDTA, Ethylendiamin, DPPE, Huminsäuren, Fulvinsäuren, Humaten und dergleichen oder Mischungen von diesen ausgewählt werden kann, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
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Der Chelatorgehalt der endgültigen Düngemittelzusammensetzung variiert von 0 bis 20 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 und 5 Gew.-%.
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Das erfindungsgemäße Düngemittel kann ferner Mikro- und/oder Makronährstoffe umfassen, welche aus Elementen ausgewählt werden können, die aus der Gruppe bestehend aus aber nicht beschränkt auf Stickstoff, Phosphor, Schwefel, Eisen, Chlor, Bor, Zink, Kupfer, Nickel, Molybdän und dergleichen oder Mischungen von diesen ausgewählt sind.
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Der Gehalt an Mikro- und/oder Makronährstoffen in der endgültigen Düngemittelzusammensetzung variiert von 0 bis 20 Gew.-%, bevorzugt zwischen 1 und 5 Gew.-%.
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Der Auflösungsanteil des Düngemittels muss so groß sein, dass nach einer Stunde Kontakt mit Wasser mindestens 30%, weiter bevorzugt mehr als 50% und besonders bevorzugt mehr als 70% der Körner ein Sieb mit 0,3 mm Maschenweite passieren.
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Wie oben beschrieben, wird die Auflösung des Korns bei Kontakt mit Wasser nach einem Verfahren bewertet, das mit dem Wiegen einer Anfangsmasse des Kornprodukts (m
1) startet. Das Kornprodukt und ausreichend Wasser zum Abdecken werden dann in eine Kapsel gegeben. Nach einer Stunde wird die gesamte Suspension mit Hilfe einer Pipette in ein ABNT 50 Sieb (0,3 mm Maschengröße) überführt. Das Sieb wird zusammen mit dem Auflösungsrückstand unter fließendem Wasser gewaschen. Der nach dem Waschen auf dem Sieb verbleibende Rückstand wird in eine Kapsel überführt und in einem Ofen bei 100 °C getrocknet. Nach dem Trocknen wird der Endrückstand gewogen, um die Masse m
2 zu erhalten. Die Produktauflösung wird nach folgender Formel berechnet:
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Das auflösbare Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittel der vorliegenden Erfindung hat eine Korngröße zwischen 0,3 bis 4 Millimeter, besonders bevorzugt zwischen 2 und 3 Millimeter.
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Das körnige auflösbare Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittel der vorliegenden Erfindung weist eine Feuchtigkeit unter 4%, bevorzugt unter 2%, weiter bevorzugt unter 1% auf.
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Das erfindungsgemäße auflösbare Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittel weist eine Festigkeit von mehr als 0,5 kgf/cm2 (49,033 kPa) auf.
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Beispiele
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Die folgenden nicht einschränkenden Beispiele dienen dazu, den durch die vorliegende Erfindung erzielten technischen Effekt zu demonstrieren.
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Beispiel 1: Für die Herstellung des auflösbaren Calcium-, Magnesium und Kaliumdüngemittels wurde Calcium- und Magnesiumoxid, das nach Beendigung der 18%igen Hydratation mit freier Restfeuchtigkeit hydratisiert und 48 Stunden lang ruhte, als Calciumquelle und Kaliumchlorid als Kaliumquelle ausgewählt. Es wurde kein Chelator verwendet. In einem Intensivmischgranulator wurden 800 g Calcium- und Magnesiumhydroxid und 200 g Kaliumchlorid gemischt. Die verwendeten Quellen wiesen eine Korngröße kleiner als 0,3 mm auf. Düngemittelkörner zwischen 2 und 3 Millimetern wurden bei 100 °C im Ofen getrocknet. Das so gewonnene körnige Calcium-, Magnesium und Kaliumdüngemittel wies eine Festigkeit von 1,3 kgf/cm2 (127,48 kPa) auf und 74% der Körner lösten nach einer Stunde in Wasser auf. Das verwendete Verfahren zur Berechnung der Auflösung wurde oben beschrieben. Die Düngemittelzusammenseztung enthielt 20 Gew.-% Ca, 12 Gew.-% Mg und 12 Gew.-% K2O.
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Beispiel 2: Für die Herstellung des auflösbaren Magnesium und Kaliumdüngemittels wurden Magnesiumhydroxid als Magnesiumquelle und Kaliumchlorid als Kaliumquelle ausgewählt. Es wurde kein Chelator verwendet. Das Magnesiumhydroxid wurde mit überschüssigem Wasser angefeuchtet, um eine Endfeuchtigkeit von 20% zu erreichen, und 24 Stunden ruhen gelassen. In einem Intensivmischgranulator wurden 450 g Magnesiumhydroxid und 550 g Kaliumchlorid gemischt. Die verwendeten Quellen wiesen eine Korngröße von weniger als 0,3 mm auf. Düngemittelkörner zwischen 2 und 3 Millimetern wurden bei 100 °C im Ofen getrocknet. Das so erhaltene körnige Magnesium und Kaliumdüngemittel hatte eine Festigkeit von 3,04 kgf/cm2 (298,12 kPa) und 85% der Körner lösten nach einer Stunde im Wasser auf. Das verwendete Verfahren zur Berechnung der Auflösung wurde oben beschrieben. Die endgültige Düngemittelzusammensetzung enthielt 0 Gew.-% Ca, 15 Gew.-% Mg und 33 Gew.-% K2O.
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Beispiel 3: Für die Herstellung des auflösbaren Calcium-, Magnesium und Kaliumdüngemittels wurde Calcium- und Magnesiumoxid, das nach Beendigung der 18%igen Hydratation mit freier Restfeuchtigkeit hydratisiert und 48 Stunden lang ruhte. Eine weitere ausgewählte Calciumquelle war Phosphogips. Als Kaliumquelle wurde Kaliumchlorid verwendet. Es wurde kein Chelator verwendet. In einem Intensivmischgranulator wurden 450 g Calcium- und Magnesiumhydroxid, 300 g Phosphorgips und 250 g Kaliumchlorid gemischt. Die verwendeten Quellen wiesen eine Korngröße von weniger als 0,3 mm auf. Düngemittelkörner zwischen 2 und 3 Millimetern wurden bei 100 °C im Ofen getrocknet. Das so gewonnene körnige Calcium-, Magnesium und Kaliumdüngemittel wies eine Festigkeit von 1,2 kgf/cm2 (117,68 kPa) auf und 44% der Körner lösten nach einer Stunde in Wasser auf. Das verwendete Verfahren zur Berechnung der Auflösung wurde oben beschrieben. Die endgültige Düngemittelzusammensetzung enthielt 16 Gew.-% Ca, 7 Gew.-% Mg, 4 Gew.-% S und 15 Gew.-% K2O.
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Schlussbemerkungen
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Es sollte angemerkt werden, dass das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung eines körnigen auflösbaren Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemittels und das erfindungsgemäße Calcium- und/oder Magnesium und Kaliumdüngemitel neu und erfinderisch gegenüber dem entsprechenden Stand der Technik und gewerblich anwendbar sind.
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Abschluss
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Den Fachleuten wird klar sein, dass Modifikationen an der vorliegenden Erfindung vorgenommen werden können, ohne dabei von den in der obigen Beschreibung dargelegten Konzepten abzuweichen. Solche Modifikationen sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich. Dementsprechend sind die oben ausführlich beschriebenen besonderen Ausführungsformen nur veranschaulichend und beispielhaft und nicht einschränkend hinsichtlich des Umfangs der vorliegenden Erfindung, der den gesamten Umfang der beiliegenden Ansprüche und aller Äquivalente dazu erhalten soll.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 5228895 A [0022, 0023]