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Feld der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schalung für eine Unterflurinstallation, bspw. eine Zug- oder Abzweigdose, nämlich eine Schalung, welche hinsichtlich der Form und Größe flexible einstellbar ist.
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Hintergrund
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Schalungen für Unterflurinstallationen werden u.a. dazu verwendet, innerhalb oder unterhalb einer Estrichschicht eines Rohbodens, bspw. eines Betonfußbodens, oder innerhalb bzw. unterhalb von Terrazzoböden verlaufende Leitungen und Rohre von oben zugänglich zu machen. Dazu werden auf dem Rohboden oder auf einem Anschlussgehäuse die Schalungen an den Orten befestigt, an denen später Zugangspunkte liegen sollen, und die Leitungen oder Rohre bzw. diese führende Leerrohre oder Kanäle werden an Öffnungen in den Schalungen oder den Anschlussgehäusen heranführt oder in diese hereingeführt. Die Stoßstellen zwischen den Schalungen und den Leerrohren oder Kanälen sowie der Übergang zwischen den Schalungen und dem Rohboden oder dem Anschlussgehäuse wird abgedichtet, bspw. mit Klebebändern, so dass der flüssige Estrich oder das flüssige Terrazzo nicht in die Schalungen, die Anschlussgehäuse, die Leerrohre oder die Kanäle hineingelangen kann. In den Schalungen können sogenannte Kassetten platziert werden, welche in der Höhe verstellbare Seitenwände aufweisen können, so dass die Oberkante der Kassette mit der Oberkante der obersten Schicht des Fußbodens bündig abschließt. Die Kassetten können Anschlussdosen oder dergleichen bereitstellen und mit einem Deckel verschließbar sein, so dass bei Nichtbenutzung keine Öffnung im Fußboden verbleibt. Kleinere Öffnungen in den Deckeln können dazu genutzt werden, Kabel oder Leitungen durch geschlossene Deckel herauszuführen.
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Schalungen der vorstehend genannte Art werden heutzutage in unterschiedlichen Größen und Formen angeboten, was einen erheblichen Aufwand in der Lagerhaltung darstellt und außerdem die Gefahr von Fehlbelieferungen erhöht.
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Beschreibung der Erfindung
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schalungselement und eine mehrere der Schalungselemente umfassende, in der Form und Größe einstellbare Schalung für eine Unterflurinstallation vorzuschlagen. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen einer erfindungsgemäßen Schalung vorzuschlagen, bspw. direkt am Verwendungsort.
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Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 angegebene Schalungselement und die in Anspruch 9 angegebene Schalung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Schalungselement einer einstellbaren Schalung für eine Unterflurinstallation umfasst an gegenüberliegenden Seiten einer Hauptfläche angeordnete erste bzw. zweite Koppelstrukturen, welche jeweils eine gelenkige Kopplung mit einem weiteren Schalungselement ermöglichen. Dabei bilden die gekoppelten Hauptflächen vorzugsweise eine im Wesentlichen geschlossene Wand. Die gelenkige Kopplung erfolgt vorzugsweise so, dass sie einerseits von Hand herstell- und lösbar ist, andererseits gegen ein ungewolltes Auseinanderfallen ohne Einwirkung großer Kräfte gesichert ist.
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Die erste Koppelstruktur kann erste Elemente umfassen, welche in zweite Elemente der zweiten Koppelstruktur eingreifen oder diese übergreifen. Die zweite Koppelstruktur kann bspw. im Wesentlichen zylindrische Bereiche umfassen, welche von C-förmigen Elementen der ersten Koppelstruktur umgriffen werden, so dass eine lösbare Clipverbindung entsteht. Dazu können die C-förmigen Elemente bspw. als flexible Klemmfinger ausgebildet sein. Falls die C-förmigen Elemente starr sein sollten, können sie so ausgeführt sein, dass die zylindrische Koppelstruktur entlang zu der durch die Kopplung entstehende Schwenkachse in die C-förmigen Elemente einschiebbar ist.
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Es ist auch möglich, dass die erste und zweite Koppelstruktur erst durch hinzufügen eines Verbindungselements lösbar verbunden werden, bspw. analog zu einem Scharnier oder Klavierband, dessen Hälften erst durch einen Stift oder Bolzen gelenkig miteinander verbunden werden.
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Als weitere Alternative können die erste und zweite Koppelstruktur jeweils ein sog. Stangenscharnier bilden, bei dem eine sich entlang einer Seite der Hauptfläche eines Schalungselements erstreckende stabförmige Wulst in einen sich entlang der entsprechenden anderen Seite der Hauptfläche eines anderen Schalungselements erstreckenden konkave Hohlraum eingeschoben wird. Dieser Hohlraum umschließt den Wulst nur über etwas mehr als die Hälfte seines Umfangs, so dass dieser einerseits gehalten wird und andererseits eine Drehbewegung um bis zu 120 Grad ausführen kann. Es ergibt sich ein durchgehendes, linienförmiges Drehgelenk.
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Als weitere Alternative können sowohl die erste als auch die zweite Koppelstruktur einen sich entlang der jeweiligen Seite der Hauptfläche eines Schalungselements erstreckenden konkaven Hohlraum umfassen, bspw. einen Hohlraum der C-förmig nahezu geschlossen ist, so dass nur ein schmaler Spalt verbleibt. Zur Verbindung zweier Schalungselemente kann ein elastisches Band dienen, entlang dessen Längsseiten jeweils ein in den Hohlraum einführbarer Wulst verläuft. Der Bereich zwischen den Wülsten des Bandes bildet dann eine Art Filmscharnier.
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Als weitere Alternative können die erste und die zweite Struktur zwei gegenläufig spiralförmig aufgerollte Bereiche aufweisen, welche mit der jeweils anderen Struktur eines weiteren Schalungselements in Längsrichtung zu den aufgerollten Bereichen ineinandergeschoben werden und so ein Scharnier bilden.
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Unabhängig von der jeweiligen Implementierung bilden die Koppelelemente ein Scharnier, welches eine Schwenkbewegung zweier Schalungselemente zueinander von mindestens 90°, vorzugsweise mindestens 120° um eine Achse ermöglicht, die parallel zu einer Kante der Hauptfläche verläuft, beispielsweise in der Ebene der Hauptfläche
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Schalungselements weist das Schalungselement eine L-förmig an einem Ende der Hauptfläche auskragende oder abstehende Nebenfläche auf. Die Länge der Nebenfläche, also die Kragweite, ist vorzugsweise kürzer als die Länge der Hauptfläche des Schalungselements. Die Nebenfläche kann parallel zu einer Montagefläche verlaufen, bspw. einem Fußboden, und eine Aufstellfläche bilden.
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Die Nebenfläche kann einen zentralen Bereich aufweisen, welcher sich über den größten Teil der Breite der Hauptfläche und/oder zumindest auf einer Seite über die Breite der Hauptfläche hinaus erstreckt.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen ist an einer Seite der Nebenfläche und oberhalb derselben ein Steg angeordnet, welcher sich seitlich über die an derselben Seite der Hauptfläche angeordnete Koppelstruktur hinaus erstreckt. Im Falle zweier miteinander gekoppelter Schalungselemente ragt der Steg über die Nebenfläche eines benachbarten Schalungselements an deren Oberseite hinaus. An dem Steg, der vorzugsweise flexibel ist, ist ein Verriegelungselement angeordnet, welches dazu eingerichtet ist, innerhalb eines bestimmten Winkels oder Winkelbereichs zweier miteinander gekoppelter Schalungselemente mit einer entsprechenden Verriegelungsstruktur der Nebenfläche des benachbarten Elements in Eingriff zu treten. Es können mehrere Verriegelungsstrukturen vorgesehen sein, um das Verriegelungselement bei unterschiedlichen Winkeln oder Winkelbereichen in Eingriff zu bringen. Vorzugsweise ergibt sich bei einer Kopplung zweier Schalungselemente, bei der deren beider Hauptflächen in einer Ebene liegen, eine starre Verriegelung.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen ist an einer dem Steg gegenüberliegenden Seite der Nebenfläche eine Fase vorgesehen, welche das Übergreifen des Stegs bzw. des Verriegelungselements über die Nebenfläche eines jeweils benachbart angekoppelten Schalungselements im Rahmen einer Schwenkbewegung zwischen den beiden Schalungselementen erleichtert.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen mit einer auskragenden Nebenfläche weist die Unterseite der auskragende Nebenfläche eines Schalungselements im Bereich einer ersten Kante einen Einzug auf, welcher dazu eingerichtet ist, eine von einer zweiten Kante der auskragenden Nebenfläche eines mit dem Schalungselement gekoppelten weiteren Schalungselements abstehende Fläche nach Art einer Überblattung aufzunehmen. Dadurch entsteht auch bei nicht in einer geraden Reihe aneinandergereihten Schalungselementen, bspw. bei zu einer kreisförmigen Schalung zusammengesetzten Schalungselementen, auch zwischen den auskragenden Nebenflächen keine Lücke. Die abstehende Fläche kann rechteckig ausgebildet sein, es ist aber auch möglich, die abstehende Fläche viertelkreisförmig auszugestalten, so dass sich auch bei einem großen Winkel zwischen zwei gekoppelten Schalungselementen noch eine fächerartige Überblattung ergibt.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen weist die auskragende Nebenfläche im Bereich des Einzugs ein oder mehrere erste Raststrukturen auf, bspw. sich radial strahlenförmig von einem Drehpunkt der Kopplung ausgehende Nuten oder Rippen. Die von einer Kante der auskragenden Nebenfläche abstehende Fläche weist eine oder mehrere entsprechende zweite Raststrukturen auf, bspw. Rippen oder Nuten, welche mit den ersten Raststrukturen kooperieren. Durch die kooperierenden Raststrukturen, bspw. ineinandergreifenden Rippen und Nuten, kann eine rastende und diskrete Winkelverstellung zweier miteinander gekoppelter Schalungselemente erreicht werden.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen weist die Nebenfläche des Schalungselements Markierungen oder Bereiche mit kleinerer Materialstärke auf, in welchen Bohrlöcher zur Befestigung des Schalungselements auf einem Untergrund eingebracht werden können.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen weist das Schalungselement an der Hauptfläche sowie ggf. an den damit verbundenen Kopplungselementen sich quer zu der Längsrichtung der Hauptfläche erstreckende Sollbruchstellen auf, an denen die Länge der Hauptfläche durch Abbrechen von Teilen einstellbar ist.
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Eine erfindungsgemäße einstellbare Schalung für eine Unterflurinstallation umfasst eine Vielzahl, vorzugsweise mindestens fünf, von gleichartigen, vorzugsweise identischen, Schalungselementen mit je einer Hauptfläche, die an gegenüberliegenden Seiten der Hauptflächen jeweils gelenkig miteinander so koppelbar sind, dass die gekoppelten Hauptflächen eine Struktur mit einer umfangsmäßig geschlossenen Wand bilden. Dabei ragen die Koppelelemente vorzugsweise nicht über die Innenseite der Hauptfläche hinaus in den Innenraum der Schalung hinein.
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Ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Schalung für eine Unterflurinstallation umfasst zunächst das Bereitstellen von erfindungsgemäßen Schalungselementen bzw. vorgefertigten Abschnitten mit mehreren gekoppelten erfindungsgemäßen Schalungselementen. In einem nächsten Schritt werden die Schalungselemente bzw. die vorgefertigten Abschnitte mit den mehreren gekoppelten Schalungselementen an den Koppelstrukturen miteinander gelenkig verbunden. Schließlich werden die gekoppelten Schalungselemente zueinander so in Stellung gebracht, dass eine Schalung mit der gewünschten Form entsteht.
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Bei Ausgestaltungen der Erfindung, bei denen vorgefertigte Abschnitte mit mehreren gekoppelten erfindungsgemäßen Schalungselementen bereitgestellt werden, kann eine Anpassung der Größe durch Entfernen oder Hinzufügen von Schalungselementen vor dem Koppeln der vorgefertigten Abschnitte erfolgen.
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Das erfindungsgemäße Schalungselement ermöglicht es, im Rastermaß der Schalungselemente Schalungen nahezu beliebiger Abmessungen mit einer nahezu freien Formgebung herzustellen. Die Notwendigkeit, spezielle Schalungselemente für bestimmte Unterflurinstallationen zu bevorraten und bereitzustellen entfällt. Dabei können die Schalungselemente als Schüttware in größeren Gebinden oder in vorgefertigten Längen als gerade Strecken oder aufgerollt bevorratet werden, ohne dabei an Flexibilität in der Anwendung zu verlieren.
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Figurenliste
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Im Folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf die Zeichnung beispielhaft beschrieben. In der Zeichnung zeigt
- 1 ein beispielhaftes Schalungselement einer erfindungsgemäßen Schalung für eine Unterflurinstallation schräg von einer Seite aus gesehen,
- 2 das erfindungsgemäße Schalungselement von einer Unterseite aus gesehen,
- 3 zwei miteinander gekoppelte Schalungselemente, welche in einem kleinen Winkel zueinander stehen,
- 4 dreizehn in einer geraden Reihe miteinander gekoppelte Schalungselemente, welche eine Wand einer Schalung für eine Unterflurinstallation bilden,
- 5 eine perspektivische Ansicht einer quadratischen Schalung, welche aus vier miteinander gekoppelten Wänden aus 4 gebildet ist,
- 6 eine Schnittdarstellung einer Schalung mit einer darin eingesetzten Unterflurkassette,
- 7 eine Anordnung von 36 zu einer kreisförmigen Schalung angeordneten Schalungselementen,
- 8 eine Anordnung von 51 zu einer kreisförmigen Schalung angeordneten Schalungselementen,
- 9 eine Ansicht mehrerer miteinander zu einem Kreissegment gekoppelter Schalungselemente von einer Unterseite, und
- 10 ein Flussdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Herstellung einer Schalung unter Verwendung der erfindungsgemäßen Schalungselemente.
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In den Figuren können gleiche oder ähnliche Elemente mit denselben Bezugszeichen referenziert sein.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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1 zeigt ein beispielhaftes Schalungselement 100 einer erfindungsgemäßen Schalung 200 für eine Unterflurinstallation aus einer Ansicht schräg von einer Seite aus. Das Schalungselement 100 umfasst eine Hauptfläche 102, an dessen einer Seite Elemente 104 einer ersten Koppelstruktur angeordnet sind, und an dessen anderer, der einen Seite gegenüberliegenden Seite Elemente 106, 108 einer zweiten Koppelstruktur angeordnet sind. Die erste Koppelstruktur weist in einer Längsrichtung L des Schalungselements 100 versetzt gegenüberliegende Klemmfinger 104 auf, zwischen denen ein zylindrisches Element 106 der zweiten Koppelstruktur eines weiteren Schalungselements 100 aufnehmbar ist. Das zylindrische Element 106 der zweiten Koppelstruktur kann mit Stegen 108 mit der Hauptfläche 102 verbunden sein. Freiräume zwischen den Stegen 108 ermöglichen das Durchgreifen von entsprechend positionierten Klemmfingern 104 eines mit dem Schalungselement 100 verbundenen weiteren Schalungselements 100 (nicht in der Figur gezeigt), so dass eine gelenkige Kopplung mit großem Schwenkwinkel entsteht. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind nicht alle Klemmfinger 104 und Stege 108 in der Figur bezeichnet.
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Das in 1 gezeigte Schalungselement 100 umfasst außerdem eine von der Hauptfläche 102 L-förmig abstehende oder auskragende Nebenfläche 110. Die Nebenfläche 110 weist einen zentralen Bereich auf, der sich in der Figur an der rechten Seite über die Breite B der Hauptfläche 102 hinaus erstreckt. An einer Seite der Nebenfläche 110, in der Figur an der rechten Seite, und oberhalb der Nebenfläche 110 ist ein Steg 114 angeordnet, der sich seitlich über die an derselben Seite der Hauptfläche 102 angeordnete Koppelstruktur 106 hinaus erstreckt. An der dem Steg 114 gegenüberliegenden Seite der Nebenfläche 110 ist eine abstehende Fläche 120 angeordnet, welche sich über die Breite B der Hauptfläche 102 hinaus bis an das äußere Ende der Klemmfinger 104 der ersten Koppelstruktur erstreckt. Im zentralen Bereich 112 der Nebenfläche 110 ist eine Verriegelungsstruktur 118 vorgesehen, welche dazu eingerichtet ist, mit einem an dem Steg 114 angeordneten Verriegelungselement 116 (in der 1 nicht erkennbar) in Eingriff zu treten. Im Übergangsbereich zwischen der abstehenden Fläche 120 und dem zentralen Bereich 112 der Nebenfläche 110 ist eine Fase 122 vorgesehen, welche das Übergreifen des Stegs 114 und des Verriegelungselements 116 eines benachbart angekoppelten Schalungselements 100 über die Nebenfläche 110 erleichtert. Die Nebenfläche 110 kann außerdem eine Befestigungsstruktur aufweisen, welche eine Befestigung des Schalungselementes 100 an oder auf einem Untergrund erleichtert, bspw. ein Bohrloch 128, das von einem Kragen 130 umgeben sein kann, eine Stelle mit einer verringerten Materialstärke und ggf. einer geeigneten Markierung oder dergleichen. Das Bohrloch 128 kann vollständig ausgeformt und offen sein oder mit einer dünnen Materialschicht verschlossen sein, welche bei der Befestigung des Schalungselementes 100 an oder auf dem Untergrund leicht von einem Befestigungsmittel durchstoßen werden kann. Die Hauptfläche 102 kann eine oder mehrere Sollbruchstellen aufweisen, bspw. eine Kerbe 126, mittels derer die Höhe des Schalungselements 100 durch Abbrechen oder Abtrennen eines Teils der Hauptfläche 102 einstellbar ist. Die Befestigungsstruktur und die Sollbruchstelle sind aus Gründen der Einfachheit in der Zeichnung nur in den 1 und 2 dargestellt bzw. angedeutet.
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2 zeigt das erfindungsgemäße Schalungselement 100 von einer Unterseite aus gesehen. In dieser Ansicht ist das an dem Steg 114 angeordnete Verriegelungselement 116 gut erkennbar. Ebenfalls gut erkennbar ist ein an der Unterseite der Nebenfläche 110 unterhalb des Stegs 114 vorgesehener Einzug 124, welcher der abstehenden Fläche 120 eines benachbart angekoppelten Schalungselements 100 in bestimmten Winkelstellungen der beiden Schalungselemente 100 zueinander Raum bietet und diese aufnimmt. Die abstehende Fläche 120 bildet bei nicht linear nebeneinander gekoppelten Schalungselementen eine Überlappung, so dass zumindest bei kleinen Schwenkwinkeln zwischen zwei benachbarten gekoppelten Schalungselementen 100 keine Lücke zwischen den beiden Nebenflächen 110 entsteht.
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In der Zusammenschau der 1 und 2 ist leicht erkennbar, wie das Verriegelungselement 116 des Stegs 114 bei bestimmten Winkelstellungen zweier gekoppelter Schalungselemente 100 zueinander in die Verriegelungsstruktur 118 eingreift. Um ein Verrasten zweier gekoppelter Schalungselemente 100 in unterschiedlichen Winkelstellungen zu ermöglichen, können mehrere Verriegelungsstrukturen 118 an oder in der Nebenfläche 110 vorgesehen sein.
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3 zeigt zwei miteinander gekoppelte Schalungselemente 100, welche in einem kleinen Winkel zueinander stehen. Es ist leicht ersichtlich, dass das Verriegelungselement 116 des linken Schalungselements 100 in die Verriegelungsstruktur 118 des rechten Schalungselements 100 eingreift und durch die längliche Form der Verriegelungsstruktur 118 ein Schwenkbewegung in einem kleinen Winkelbereich zulässt. Ebenfalls gut erkennbar ist, wie die Klemmfinger 104 des in der Figur rechten Schalungselements 100 über das zylindrische Element 106 des in der Figur linken Schalungselements 100 greifen und so ein Scharnier bilden. Außerdem ist die fächerartige Überblattung der abstehenden Fläche 120 des rechten Schalungselements 110 mit der Nebenfläche 110 des linken Schalungselements erkennbar.
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4 zeigt 13 in einer geraden Reihe miteinander gekoppelte Schalungselemente 100, welche eine Wand 202 einer Schalung 200 für eine Unterflurinstallation bilden. In der Figur ist gut erkennbar, wie die Nebenflächen 110 der einzelnen Schalungselemente 100 dicht aneinander anliegen und eine Sockelfläche bilden. Die Sockelfläche kann mit einem Untergrund bspw. mittels Klebeband oder Klebemasse dicht verbunden werden, so dass kein flüssiger Beton, Estrich, Terrazzo oder dergleichen unter der Wand hindurchfließen kann.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer quadratischen Schalung 200, welche aus vier miteinander gekoppelten Wänden 202 aus 4 gebildet ist. Während an den Seiten die L-förmig abstehenden Nebenflächen 110 eng aneinander anliegen und so eine durchgängige Fläche zur Befestigung an dem Untergrund und zur Abdichtung gegen diesen bilden, ist an den Ecken der Schalung 200 die Dichtigkeit zum Untergrund nur durch die Hauptfläche 102 gegeben, so dass ggf. zusätzliche Maßnahmen erforderlich sein können.
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6 zeigt eine Schnittdarstellung einer Schalung 200 mit einer darin eingesetzten Unterflurkassette 250, in welcher elektrische oder elektronische Anschlüsse bzw. Komponenten 256 angeordnet sind, und welche nach oben mit einem Kassettenrahmen 252 abgeschlossen ist. Der Kassettenrahmen 252 stützt sich nach unten auf Stützfüße 254, welche in der Höhe verstellbar sein können. Der Kassettenrahmen 252 liegt mit seiner Außenseite an der Innenseite der Schalung 200 an, so dass auch hier eine gewisse Dichtigkeit gegenüber flüssigem Beton, Estrich oder Terrazzo gegeben ist, so dass diese nicht in nennenswertem Maß in das Innere der Unterflurkassette 250 bzw. der Schalung 200 eindringen können.
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7 zeigt eine Anordnung von 36 zu einer kreisförmigen Schalung 200 angeordneten Schalungselementen 100. In der Figur ist die Überblattung der abstehenden Flächen 120 und der Nebenflächen 110 gut erkennbar, welche die Nebenflächen miteinander verbindet und so eine teilweise geschlossene Sockelfläche bildet.
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8 zeigt eine Anordnung von 51 zu einer kreisförmigen Schalung 200 angeordneten Schalungselementen 100. Wie zuvor in der 7 ist die Überblattung der abstehenden Flächen 120 und der Nebenflächen 110 gut erkennbar, welche die Nebenflächen miteinander verbindet und so eine teilweise geschlossene Sockelfläche bildet.
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Die 5, 7 und 8 verdeutlichen anschaulich, wie durch Änderung der Anzahl der miteinander gekoppelten Schalungselemente 100 auf einfache Weise Schalungen 200 mit unterschiedlichen Formen und Abmessungen herstellbar sind.
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9 zeigt eine Detailansicht mehrerer miteinander zu einem Kreissegment gekoppelter Schalungselemente 100 von einer Unterseite. In dieser Ansicht ist die Überblattung der abstehenden Flächen 120 und der Nebenflächen 110 besonders gut erkennbar, sowie die Art, wie die abstehenden Flächen 120 in den Einzügen 124 aufgenommen sind. Die abstehenden Flächen 120 sind in der Figur durch die gestrichelten Linien von den Nebenflächen 110 abgegrenzt.
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10 zeigt ein Flussdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 300 zur Herstellung einer Schalung 200 unter Verwendung der erfindungsgemäßen Schalungselemente 100. In Schritt 302 wird die benötigte Anzahl von Schalungselementen 100 bereitgestellt. In Schritt 304 werden die Schalungselemente 100 an den Koppelstrukturen 104, 106 miteinander gelenkig gekoppelt. Sofern die gekoppelten Schalungselemente 100 sich noch nicht in der richtigen Stellung zueinander befinden, werden sie in Schritt 306 in die richtige Stellung zueinander gebracht, damit eine gewünschte Form der Schalung entsteht, bspw. gerade Abschnitte oder eine kreisförmige Anordnung. Alternativ können in Schritt 302 aus mehreren Schalungselementen 100 vorgefertigte Abschnitte bereitgestellt werden, zu denen in Schritt 303 nach Bedarf ein oder mehrere Schalungselemente 100 hinzugefügt werden, oder aus denen ein oder mehrere Schalungselemente 100 entfernt werden, bevor die Abschnitte in Schritt 304 miteinander gelenkig gekoppelt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Schalungselement
- 102
- Hauptfläche
- 104
- Klemmfinger (erste Koppelstruktur)
- 106
- zylindrisches Element (zweite Koppelstruktur)
- 108
- Steg (zweite Koppelstruktur)
- 110
- Nebenfläche
- 112
- zentraler Bereich der Nebenfläche
- 114
- Steg
- 116
- Verriegelungselement
- 118
- Verriegelungsstruktur
- 120
- abstehende Fläche
- 122
- Fase
- 124
- Einzug
- 126
- Kerbe/Sollbruchstelle
- 128
- Bohrloch
- 130
- Kragen
- 200
- Schalung
- 202
- Wand
- 250
- Unterflurkassette
- 252
- Kassettenrahmen
- 254
- Stützfuß
- 256
- elektrische oder elektronische Komponente bzw. Anschluss
- 300
- Verfahren
- 302
- Bereitstellen
- 303
- Schalungselemente hinzufügen/entfernen
- 304
- Schalungselemente koppeln
- 306
- gekoppelte Schalungselemente zueinander in Stellung bringen
- L
- Längsrichtung
- B
- Breite der Hauptfläche