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Die vorliegende Offenbarung betrifft ein System zum Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge, ein Verfahren zum Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge und ein Speichermedium zum Ausführen des Verfahrens. Die vorliegende Offenbarung betrifft insbesondere eine Priorisierung zur flächendeckenden und situationsspezifischen Versorgung mit Notfallequipment.
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Stand der Technik
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Gemäß den aktuell geltenden gesetzlichen Vorschriften müssen im Straßenverkehr zugelassene Kraftfahrzeuge stets bestimmte Ausrüstung für den Notfall mit sich führen. Ein bekanntes Beispiel ist der Verbandskasten. Das hat zur Folge, dass eine solche Ausrüstung oftmals in parkenden Fahrzeugen vorhanden ist, jedoch nicht zur Verfügung steht, weil die Fahrzeuge verschlossen sind und/oder zu weit von einem Unfallort entfernt sind. Auch Pannenhilfewerkzeug haben in der Regel alle verkehrstüchtigen und zugelassenen Kraftfahrzeuge an Bord. Hier gilt analog, dass solches oft vorhanden ist, jedoch nicht zur Verfügung steht, weil die Fahrzeuge verschlossen sind und/oder zu weit von einem Unfallort entfernt sind.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein System zum Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge, ein Verfahren zum Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge und ein Speichermedium zum Ausführen des Verfahrens bereitzustellen, die eine gezielte Bereitstellung einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß einem unabhängigen Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein System zum Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, angegeben. Das System umfasst einen oder mehrere Prozessoren, die eingerichtet sind, um eine Notfallunterstützungsfähigkeit eines Fahrzeugs zu bestimmen, wobei die Notfallunterstützungsfähigkeit eine Notfallausstattung und/oder einen Typ des Fahrzeugs betrifft (oder umfasst); dem Fahrzeug basierend auf der Notfallunterstützungsfähigkeit eine Berechtigung zum Befahren wenigstens eines befahrbaren Bereichs zu erteilen; und einen Notfall zu erfassen und die Notfallunterstützung durch das Fahrzeug bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß werden Berechtigungen an Fahrzeuge basierend auf deren Fähigkeit, Notfallunterstützung zu leisten, erteilt. Insbesondere können bestimmten Fahrzeugen aufgrund ihrer aktuellen Ausstattung bestimmte Privilegien erteilt werden. Beispielsweise können Fahrzeuge, die eine vollständige Notfallausrüstung an Bord haben und/oder als potenzielles Krankentransportfahrzeug geeignet sind, Sonderrechte bei der Parkplatznutzung erhalten. Damit kann eine gezielte, situationsabhängige und flächendeckende Bereitstellung einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge ermöglicht werden. Zudem kann eine Notfallunterstützung nicht nur für die Insassen des Fahrzeuges bereitgestellt werden, sondern für alle bedürftigen Personen in Reichweite.
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Der Begriff Fahrzeug umfasst PKW, LKW, Busse, Wohnmobile, Krafträder, etc., die der Beförderung von Personen, Gütern, etc. dienen. Insbesondere umfasst der Begriff Kraftfahrzeuge zur Personenbeförderung.
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Vorzugsweise sind die Fahrzeuge, die gemäß den Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung Berechtigungen bekommen, herkömmliche Serienfahrzeuge, insbesondere von Privatpersonen, Carsharing-Anbietern usw. Anders gesagt sind die Fahrzeuge keine dedizierten Notfallfahrzeuge, wie Krankenwagen usw.
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Gemäß den Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung werden die Berechtigungen zum Befahren wenigstens eines befahrbaren Bereichs automatisch durch ein Computersystem zugeteilt. Die Zuteilung erfolgt dabei flexibel und situationsabhängig. Insbesondere können die Berechtigungen geändert oder sogar entzogen werden, wenn sich die Situation ändert. Damit stellen die erfindungsgemäßen Berechtigungen keine gesetzlich Berechtigungen dar, die für bestimmte Fahrzeuge inhärent sind, wie zum Beispiel gesetzliche Parkberechtigungen von Polizeifahrzeugen oder Krankenwagen in Feuerwehrzufahrten.
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Der Begriff „Berechtigung“, wie er im Rahmen der vorliegenden Offenbarung verwendet wird, bezieht sich auf eine Befugnis oder Erlaubnis, den befahrbaren Bereich, wie einen Parkplatz, zu befahren bzw. zu benutzen. Ohne die Berechtigung ist das Befahren des befahrbaren Bereichs nicht gestattet. Beispielsweise kann ein automatisiert fahrendes Fahrzeug derart angesteuert werden, dass ein Befahren des befahrbaren Bereichs nur dann freigeschaltet bzw. möglich ist, wenn dem Fahrassistenzsystem die erfindungsgemäße Berechtigung vorliegt, und dass ein Befahren des befahrbaren Bereichs nicht freigeschaltet bzw. die entsprechende Funktionalität gesperrt ist, wenn dem Fahrassistenzsystem keine erfindungsgemäße Berechtigung vorliegt.
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Vorzugsweise erfolgt die Vergabe der Berechtigung zum Befahren des befahrbaren Bereichs gemäß einer Priorisierung des Fahrzeugs oder stellt eine Priorisierung des Fahrzeugs dar. Die Priorität des Fahrzeugs kann zum Beispiel basierend auf einer Ausprägung der Notfallunterstützungsfähigkeit des Fahrzeugs bestimmt werden. Beispielsweise kann ein Fahrzeug mit einer umfangreichen und/oder situationsbedingt passenden Notfallunterstützungsfähigkeit bei der Vergabe von Berechtigungen priorisiert werden.
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In einigen Ausführungsformen kann das System eine Vielzahl von Fahrzeugen entsprechend ihrer jeweiligen Notfallunterstützungsfähigkeiten priorisieren und entsprechende Berechtigungen erteilen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der befahrbare Bereich nur Platz für eine begrenzte Anzahl von Fahrzeugen aufweist. Beispielsweise kann ein Fahrzeug aus der Vielzahl von Fahrzeugen mit der höchsten Priorisierung eine Berechtigung für einen bestimmten Parkplatz bekommen. Die höchste Priorisierung kann zum Beispiel in einer umfangreichsten und/oder situationsbedingt passendsten Notfallunterstützungsfähigkeit des Fahrzeugs begründet sein.
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Vorzugsweise ist der befahrbare Bereich aus der Gruppe ausgewählt, die eine Straße und einen Parkplatz umfasst, oder die daraus besteht. Die Straße kann zum Beispiel eine zugangsbeschränkte und/oder nutzungsbeschränkte Straße sein. Ähnlich kann der Parkplatz ein zugangsbeschränkter und/oder nutzungsbeschränkter Parkplatz sein.
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Vorzugsweise umfasst, oder ist, die Notfallausstattung ein Verbandskasten. Durch das flexible Bereitstellen eines Zugangs zu einem Verbandskasten für die Fahrzeuginsassen sowie außenstehende Dritte kann sichergestellt werden, dass in kritischen Situationen zeitnah ein Verbandskasten zur Verfügung gestellt werden kann. Zudem kann zumindest teilweise verhindert werden, dass manche Verbandskästen nie zum Einsatz kommen und ungenutzt entsorgt werden müssen.
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Vorzugsweise umfasst, oder ist, die Notfallausstattung eine Pannenhilfeausstattung. Die Pannenhilfeausstattung kann wenigstens einen Gegenstand umfassen, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die ein Warndreieck, einen Reifenheber, einen Ersatzreifen, ein Reifenreparaturset, einen Radschlüssel, eine Starhilfevorrichtung und ein Abschleppseil umfasst, oder die daraus besteht.
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Vorzugsweise sind der eine oder die mehreren Prozessoren weiter eingerichtet, um wenigstens einen Behälter in einem Innenraum und/oder Außenbereich des Fahrzeugs zu entriegeln, in dem sich die Notfallausstattung befindet, um die Notfallunterstützung durch das Fahrzeug bereitzustellen, wenn der Notfall erfasst wird. Insbesondere kann der Behälter in einem Normalzustand durch einen entsprechenden Schließmechanismus verriegelt sein, und kann auf eine Aufforderung hin automatisch entriegelt werden, wenn der Notfall erfasst wird. Die Aufforderung kann zum Beispiel durch eine Spracheingabe einer Person (z.B. ein Fahrzeuginsasse oder ein außenstehender Dritter; der Fahrzeuginsasse kann insbesondere eine berechtigte bzw. authentifizierte Person sein, wie ein Fahrer und/oder Fahrzeughalter), einen Serverbefehl oder im Rahmen einer automatischen Notfallerkennung durch eine Fahrzeugsensorik (z.B. eine Erkennung eines Unfalls durch KI-Auswertung von Kamerabildern) erfolgen.
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Vorzugsweise ist der Behälter aus einem widerstandsfähigen Material ausgebildet, insbesondere, wenn er an einer Stelle an der Außenseite des Fahrzeugs angeordnet ist. Der Behälter kann auch als Teil der Karosserie ausgebildet sein. Beispielsweise kann eine Aussparung in der Karosserie vorgesehen sein, die den Behälter als separates Bauteil aufnimmt. Alternativ kann ein Teil der Karosserie als Deckel des Behälters und der dahinterliegende Hohlraum zur Aufnahme der Notfallausstattung dienen. Je nach Fahrzeugtyp können unterschiedliche Stellen am Fahrzeug für den Behälter geeignet sein.
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Vorzugsweise sind der eine oder die mehreren Prozessoren weiter eingerichtet, um wenigstens eine Türe des Fahrzeugs zu öffnen, um eine Krankentransportmöglichkeit und/oder einen Schutzraum bereitzustellen, wenn der Notfall erfasst wird. Das Fahrzeug stellt also ein potenzielles Krankentransportfahrzeug oder einen potenziellen Zufluchtsort dar. Damit kann ein Verunfallter direkt nach einer Verletzung vom bereitstehenden Fahrzeug aufgenommen werden, so dass nicht bis zum Eintreffen eines Krankenwagens gewartet werden muss.
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In einigen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung wird die Notfallunterstützungsfähigkeit des Fahrzeugs basierend auf einem Typ des Fahrzeugs bestimmt. Dies ist insbesondere vorteilhaft, um zu bestimmen, ob sich das Fahrzeug als Krankentransportfahrzeug eignet. Insbesondere sind manche Fahrzeugtypen besser als Krankentransportfahrzeug geeignet als andere Fahrzeugtypen, beispielsweise aufgrund diverser Kriterien wie Platzangebot, Sitze mit Liegefunktion usw. Durch eine Analyse einer aktuell parkenden Fahrzeugflotte hinsichtlich dieser Aspekte kann ein gezieltes und flexibles Bereitstellen von Krankentransporten ermöglicht werden.
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Vorzugsweise sind der eine oder die mehreren Prozessoren weiter eingerichtet, um dem Fahrzeug basierend auf der Notfallunterstützungsfähigkeit die Berechtigung zum Befahren des wenigstens einen befahrbaren Bereichs zu erteilen, bevor der Notfall erfasst wird. Damit kann ein proaktives und zielgerichtetes Platzieren von geeigneten Fahrzeugen in einem Netzwerk erfolgen, so dass schnell auf potenzielle Notfälle reagiert werden kann.
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In Bezug auf das Netzwerk bedeutet dies, dass eine Dichte an Fahrzeugen mit Notfallunterstützung in einem bestimmten Bereich in Echtzeit bekannt ist und sich optional auch an Ereignisse anpassen lässt. Beispielsweise können bei einem Fußballspiel mehrere „Einsatzfahrzeuge“ mit Notfallunterstützung in den benachbarten Straßen zugelassen werden, bevor das Ereignis stattfindet. Nach dem Ende des Ereignisses können Parkplätze für neu einfahrende Fahrzeuge wieder restriktiver gehandhabt und anders priorisiert werden.
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Die vorliegende Offenbarung ist jedoch nicht hierauf beschränkt und der eine oder die mehreren Prozessoren können weiter eingerichtet sein, um dem Fahrzeug basierend auf der Notfallunterstützungsfähigkeit die Berechtigung zum Befahren des wenigstens einen befahrbaren Bereichs zu erteilen, nachdem der Notfall erfasst wurde. Beispielsweise kann in der Umgebung des Fahrzeugs ein Notfall eintreten und das Fahrzeug kann aufgrund der neu erteilten Berechtigung zum Beispiel auf einen Parkplatz oder in einen zugangsbeschränkten Bereich nahe am Unfallort einfahren, um Notfallunterstützung zu leisten.
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Vorzugsweise sind der eine oder die mehreren Prozessoren weiter eingerichtet, um dem Fahrzeug die Berechtigung zum Befahren des wenigstens einen befahrbaren Bereichs weiter basierend auf wenigstens einem der folgenden Aspekte zu erteilen:
- - einer Art der Notfallunterstützungsfähigkeit (z.B. Art der Notfallausstattung und/oder Typ des Fahrzeugs); und/oder
- - einer Lage des wenigstens einen befahrbaren Bereichs (z.B. in einem bestimmten Stadtgebiet, nahe an bestimmten Örtlichkeiten liegt usw.); und/oder
- - einer aktuellen Situation in einem Umfeld des wenigstens einen befahrbaren Bereichs (z.B. Festival, Großveranstaltung, Fußballspiel usw.); und/oder
- - einer Fahrbahnbeschaffenheit (z.B. gut oder schlecht) des wenigstens einen befahrbaren Bereichs und/oder des Umfelds des wenigstens einen befahrbaren Bereichs; und/oder
- - einem Fahrzeugzustand wenigstens eines Fremdfahrzeugs auf dem wenigstens einen befahrbaren Bereich und/oder im Umfelds des wenigstens einen befahrbaren Bereichs (z.B. könnte ein altes Fremdfahrzeug potenziell Starthilfe benötigen).
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Vorzugsweise sind der eine oder die mehreren Prozessoren weiter eingerichtet, um die Notfallunterstützungsfähigkeit des Fahrzeugs zu überwachen, insbesondere kontinuierlich zu überwachen. Insbesondere kann eine ständige Kontrolle des Notfallinventares und der Fahrzeugklasse erfolgen. In Bezug auf das Fahrzeug ist damit stets bekannt, welche Art von Notfallequipment in welcher Menge vorhanden ist. Auch Informationen über spezielles Pannenequipment können erhoben und im Bedarfsfall genutzt werden.
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In einigen Ausführungsformen kann beispielsweise auch eine Vollständigkeit des Notfallinventars, wie des Verbandskastens, gewährleistet werden. Die Nutzung von Notfallinventare kann beispielsweise bewirken, dass das System automatisch Nachschub bestellt.
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Vorzugsweise ist das System durch eine zentrale Einheit, wie einen Server oder ein Backend, implementiert. Die zentrale Einheit kann beispielsweise über eine Kommunikationsverbindung mit dem Fahrzeug kommunizieren, um dem Fahrzeug zum Beispiel die Berechtigung zum Befahren des wenigstens einen befahrbaren Bereichs zu erteilen und/oder die Notfallunterstützung durch das Fahrzeug zu aktivieren (z.B. ein Befehl zum Öffnen der Türen und/oder des Behälters zur Freigabe der Notfallausstattung).
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Die Kommunikationsverbindung zwischen der zentralen Einheit und dem Fahrzeug kann in einigen Ausführungsformen unter Verwendung eines mobilen Netzwerks, wie zum Beispiel eines LTE-Netzwerks oder 5G-Netzwerks, implementiert werden.
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In einigen Ausführungsformen kann die zentrale Einheit einige, vorzugsweise im Wesentlichen alle, relevanten technischen Funktionalitäten des Systems bereitstellen, nämlich:
- - das Bestimmen der Notfallunterstützungsfähigkeit des Fahrzeugs (hierzu kann das System zum Beispiel Informationen in Bezug auf die Notfallausstattung und/oder den Typ des Fahrzeugs vom Fahrzeug erhalten); und/oder
- - das Erteilen der Berechtigung zum Befahren des wenigstens einen befahrbaren Bereichs (hierzu kann das System zum Beispiel eine entsprechende Nachricht an das Fahrzeug senden, um dem Fahrzeug eine Fahrerlaubnis für den wenigstens einen befahrbaren Bereich zu erteilen; optional kann eine Priorisierung des Fahrzeugs durch das System erfolgen); und/oder
- - das Erfassen des Notfalls (beispielsweise kann das System von einem Dritten eine Information in Bezug auf einen Notfall an einem bestimmten Ort erhalten und diesen mit verfügbaren Fahrzeugen abgleichen); und/oder
- - das Bereitstellen der Notfallunterstützung durch das Fahrzeug (hierzu kann das System zum Beispiel einen Befehl zum Öffnen der Türen und/oder des Behälters zur Freigabe der Notfallausstattung an das Fahrzeug senden).
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Optional kann das Fahrzeug eingerichtet sein, um einige der relevanten technischen Funktionalitäten des Systems bereitzustellen, nämlich:
- - das Bestimmen der Notfallunterstützungsfähigkeit des Fahrzeugs (hierzu kann das Fahrzeug ihm bekannte Informationen in Bezug auf die Notfallausstattung und/oder den Typ des Fahrzeugs verwenden); und/oder
- - das Erfassen des Notfalls (beispielsweise kann das Fahrzeug mittels seiner Umgebungssensorik einen Notfall erkennen); und/oder
- - das Bereitstellen der Notfallunterstützung durch das Fahrzeug (hierzu kann das Fahrzeug zum Beispiel selbstständig die Türen und/oder den Behälters zur Freigabe der Notfallausstattung öffnen).
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Das Bereitstellen der Notfallunterstützung durch das Fahrzeug erfolgt, wenn ein Notfall erfasst oder erkannt wird. Das Erfassen des Notfalls kann dabei auf verschiedenste Weisen durch die zentrale Einheit oder das Fahrzeug erfolgen.
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In Bezug auf die zentrale Einheit kann diese zum Beispiel von einem Dritten eine Information in Bezug auf den Notfall an einem bestimmten Ort erhalten und diese Information mit verfügbaren Fahrzeugen abgleichen.
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In Bezug auf das Fahrzeug kann eine Umgebungssensorik des Fahrzeugs verwendet werden, um einen Notfall in einem Umgebungsbereich des Fahrzeugs zu erfassen. Beispielsweise kann eine Erkennung eines Unfalls durch KI-Auswertung von Kamerabildern erfolgen.
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Vorzugsweise umfasst die Umgebungssensorik wenigstens ein LiDAR-System und/oder wenigstens ein Radar-System und/oder wenigstens eine Kamera und/oder wenigstens ein Ultraschall-System und/oder wenigstens einen Laserscanner. Die Umgebungssensorik kann die Umfelddaten (auch als „Umgebungsdaten“ bezeichnet) bereitstellen, die einen Umgebungsbereich des Fahrzeugs abbilden, aus denen sich ein Notfall ableiten lässt.
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Vorzugsweise ist das Fahrzeug ein automatisiert fahrendes Fahrzeug bzw. umfasst das Fahrzeug ein Fahrassistenzsystem zum automatisierten Fahren. Ein automatisiert fahrendes Fahrzeug lenkt und/oder bremst und/oder beschleunigt selbstständig basierend auf einer Fahrstrategie. Die Fahrstrategie kann basierend auf Umfelddaten der Umfeldsensorik, Straßenzustand, Verkehrslage, Wetterlage, etc. bestimmt werden. Die Umsetzung der bestimmten Fahrstrategie erfolgt durch den Antrieb, die Lenkung und/oder die Bremsen.
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In einigen Ausführungsformen erfolgt eine Steuerung des automatisierten Fahrens durch das Fahrassistenzsystem basierend auf der Berechtigung zum Befahren des wenigstens einen befahrbaren Bereichs, die zum Beispiel von der zentralen Einheit empfangen wird. Beispielsweise kann eine Steuerung durch das Fahrassistenzsystem derart erfolgen, dass ein Befahren des befahrbaren Bereichs nur dann erfolgt, wenn dem Fahrassistenzsystem die erfindungsgemäße Berechtigung vorliegt, und dass ein Befahren des befahrbaren Bereichs nicht erfolgt, wenn dem Fahrassistenzsystem keine erfindungsgemäße Berechtigung vorliegt.
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Unter dem Begriff „automatisiertes Fahren“ kann im Rahmen des Dokuments ein Fahren mit automatisierter Längs- oder Querführung oder ein autonomes Fahren mit automatisierter Längs- und Querführung verstanden werden. Bei dem automatisierten Fahren kann es sich beispielsweise um ein zeitlich längeres Fahren auf der Autobahn oder um ein zeitlich begrenztes Fahren im Rahmen des Einparkens oder Rangierens handeln. Der Begriff „automatisiertes Fahren“ umfasst ein automatisiertes Fahren mit einem beliebigen Automatisierungsgrad. Beispielhafte Automatisierungsgrade sind ein assistiertes, teilautomatisiertes, hochautomatisiertes oder vollautomatisiertes Fahren. Diese Automatisierungsgrade wurden von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) definiert (siehe BASt-Publikation „Forschung kompakt“, Ausgabe 11/2012).
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Beim assistierten Fahren führt der Fahrer dauerhaft die Längs- oder Querführung aus, während das System die jeweils andere Funktion in gewissen Grenzen übernimmt. Beim teilautomatisierten Fahren (TAF) übernimmt das System die Längs- und Querführung für einen gewissen Zeitraum und/oder in spezifischen Situationen, wobei der Fahrer das System wie beim assistierten Fahren dauerhaft überwachen muss. Beim hochautomatisierten Fahren (HAF) übernimmt das System die Längs- und Querführung für einen gewissen Zeitraum, ohne dass der Fahrer das System dauerhaft überwachen muss; der Fahrer muss aber in einer gewissen Zeit in der Lage sein, die Fahrzeugführung zu übernehmen. Beim vollautomatisierten Fahren (VAF) kann das System für einen spezifischen Anwendungsfall das Fahren in allen Situationen automatisch bewältigen; für diesen Anwendungsfall ist kein Fahrer mehr erforderlich.
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Die vorstehend genannten vier Automatisierungsgrade entsprechen den SAE-Level 1 bis 4 der Norm SAE J3016 (SAE - Society of Automotive Engineering). Ferner ist in der SAE J3016 noch der SAE-Level 5 als höchster Automatisierungsgrad vorgesehen, der in der Definition der BASt nicht enthalten ist. Der SAE-Level 5 entspricht einem fahrerlosen Fahren, bei dem das System während der ganzen Fahrt alle Situationen wie ein menschlicher Fahrer automatisch bewältigen kann; ein Fahrer ist generell nicht mehr erforderlich.
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Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Verfahren zum Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, angegeben. Das Verfahren umfasst ein Bestimmen einer Notfallunterstützungsfähigkeit eines Fahrzeugs, wobei die Notfallunterstützungsfähigkeit eine Notfallausstattung und/oder einen Typ des Fahrzeugs betrifft (oder umfasst); ein Erteilen einer Berechtigung zum Befahren wenigstens eines befahrbaren Bereichs für das Fahrzeug basierend auf der Notfallunterstützungsfähigkeit; und ein Bereitstellen der Notfallunterstützung durch das Fahrzeug, wenn ein Notfall erfasst wird.
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Das Verfahren zum Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge kann die Aspekte des in diesem Dokument beschriebenen Systems zum Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge implementieren.
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Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Software (SW) Programm angegeben. Das SW Programm kann eingerichtet werden, um auf einem oder mehreren Prozessoren ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren zum Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge auszuführen.
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Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Speichermedium angegeben. Das Speichermedium kann ein SW Programm umfassen, welches eingerichtet ist, um auf einem oder mehreren Prozessoren ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren zum Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge auszuführen.
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Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist eine Software mit Programmcode zur Durchführung des Verfahrens zum Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge auszuführen, wenn die Software auf einer oder mehreren softwaregesteuerten Einrichtungen abläuft.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Offenbarung sind in den Figuren dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 schematisch ein Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch ein Fahrzeug gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung,
- 2 schematisch ein Fahrzeug mit einem Fahrassistenzsystem zum automatisierten Fahren gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, und
- 3 ein Flussdiagram eines zum Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung.
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Ausführungsformen der Offenbarung
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Im Folgenden werden, sofern nicht anders vermerkt, für gleiche und gleichwirkende Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet.
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1 schematisch ein Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge mittels eines System gemäß den Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung.
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Das System umfasst einen oder mehrere Prozessoren, die eingerichtet sind, um eine Notfallunterstützungsfähigkeit eines Fahrzeugs 10 zu bestimmen, wobei die Notfallunterstützungsfähigkeit eine Notfallausstattung 12 und/oder einen Typ des Fahrzeugs 10 betrifft; dem Fahrzeug 10 basierend auf der Notfallunterstützungsfähigkeit eine Berechtigung zum Befahren wenigstens eines befahrbaren Bereichs BB zu erteilen; und einen Notfall NF zu erfassen und die Notfallunterstützung durch das Fahrzeug 10 bereitzustellen, insbesondere nachdem das Fahrzeug 10 den befahrbaren Bereich BB befahren hat.
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In einigen Ausführungsformen kann die zentrale Einheit 100 einige, vorzugsweise im Wesentlichen alle, relevanten technischen Funktionalitäten des Systems bereitstellen. In weiteren Ausführungsformen kann das Fahrzeug 10 zumindest einige der Funktionalitäten des Systems bereitstellen.
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Die zentrale Einheit 100 kann über eine Kommunikationsverbindung 1 mit dem Fahrzeug 10 kommunizieren, um dem Fahrzeug 10 zum Beispiel die Berechtigung zum Befahren des wenigstens einen befahrbaren Bereichs BB zu erteilen und/oder die Notfallunterstützung des Fahrzeugs 10 zu aktivieren (z.B. ein Befehl zum Öffnen der Türen und/oder des Behälters zur Freigabe der Notfallausstattung).
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Die Kommunikationsverbindung 1 zwischen der zentralen Einheit 100 und dem Fahrzeug 10 kann in einigen Ausführungsformen unter Verwendung eines mobilen Netzwerks, wie zum Beispiel eines LTE-Netzwerks oder 5G-Netzwerks, implementiert werden.
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Im Beispiel der 1 ist der befahrbare Bereich BB ein Parkplatz, der nutzungsbeschränkt sein kann. Wenn der Notfall NF zum Beispiel auf einem Gehweg erkannt wird, kann dem Fahrzeug 10 die Berechtigung zum Befahren des nutzungsbeschränkten Parkplatzes erteilt werden, so dass das Fahrzeug 10 nahe am Notfall NF Hilfe leisten kann.
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Das Fahrzeug 10 ist eingerichtet, um in bestimmten Situationen die Notfallunterstützung zu leisten, beispielsweise durch eine Freigabe von Notfallausstattung wie einem Verbandskasten. Beispielsweise kann das Fahrzeug 10 einen Behälter oder ein Fach umfassen, das von außerhalb des Fahrzeugs 10 zugänglich ist, ohne dass eine Fahrzeugtür geöffnet werden muss. In diesem Behälter oder Fach kann sich beispielsweise ein Verbandskasten oder Werkzeug für den Pannenfall befinden.
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In einigen Ausführungsformen kann das System Notfallunterstützungsfähigkeiten einer Vielzahl von Fahrzeugen kennen und die Vielzahl von Fahrzeugen entsprechend steuern und/oder verwalten. Beispielsweise kann das System die Vielzahl von Fahrzeugen entsprechend deren Notfallunterstützungsfähigkeiten priorisieren und entsprechende Berechtigungen erteilen.
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Das erfindungsgemäße System kann dann zumindest einige der folgenden Aufgaben übernehmen:
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1. Ständige Kontrolle des Notfallinventars und des Fahrzeugtyps bzw. der Fahrzeugklasse
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Die Vielzahl von Fahrzeugen kann kontinuierlich überwacht werden, so dass für die Fahrzeuge stets bekannt ist, welche Art von Notfallausstattung in welcher Menge vorhanden ist. Außerdem kann der Typ des Fahrzeugs im System hinterlegt sein. In einigen Ausführungsformen können die Größe des Innenraumes und/oder die Art der Sitze (z.B. Liegefunktion) Faktoren bei der Bewertung der Notfallunterstützungsfähigkeit sein. Beispielsweise kann in einem Notfall wenigstens ein Sitz automatisch in eine geeignete Position (z.B. „Aufnahmebereitschaft“) gefahren werden.
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2. Berechtigungen für Fahrzeuge
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Fahrzeuge, die aufgrund deren Notfallausstattung und/oder von weiteren Eigenschaften besonders für die Notfallhilfe geeignet sind, können Berechtigungen (z.B. besondere Rechte oder Sonderrechte) erhalten. Vorteilhaft ist dabei eine Priorisierung für bestimmte Parkplätze. So kann sichergestellt werden, dass innerhalb eines bestimmten Gebiets stets Fahrzeuge vorhanden sind, die Notfallhilfe leisten können.
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Das erfindungsgemäße System kann zudem auf besondere Situationen mit erhöhtem Unfallrisiko reagieren. So kann das System durch das Erteilen von Berechtigungen in der Nähe von Großveranstaltungen (z.B. Fußballspiele, Demonstrationen, Konzerte usw.) eine größere Anzahl an Fahrzeugen mit Notfallausstattung bereitstellen.
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In einigen Ausführungsformen kann ein Reifenreparaturset (z.B. „Tirefit“) überwacht werden, das bei einer Reifenpanne eingesetzt werden kann. Das erfindungsgemäße System kann zum Beispiel eine Parkplatz-Priorisierung für Fahrzeuge, die ein Reifenreparaturset mitführen, durchführen, beispielsweise basierend auf wenigstens einem Kriterium wie einem durchschnittlichen Reifenverschleiß von Fahrzeugen (insbesondere von Fremdfahrzeugen in einer Umgebung des Fahrzeugs mit dem Reifenreparaturset), einem Reifenalter (insbesondere von Fremdfahrzeugen in einer Umgebung des Fahrzeugs mit dem Reifenreparaturset), einer Bodenbeschaffenheit der Straße, einer aktuellen Verunreinigung der Straße durch Fremdkörper (z.B. Steine, Nägel usw.).
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Im Ergebnis kann eine gezielte, situationsabhängige und flächendeckende Bereitstellung einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge ermöglicht werden.
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2 zeigt schematisch ein Fahrzeug 10 mit einem Fahrassistenzsystem 200 zum automatisierten Fahren gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung.
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Beim automatisierten Fahren erfolgt die Längs- und/oder Querführung des Fahrzeugs 10 automatisch. Das Fahrassistenzsystem 200 übernimmt also die Fahrzeugführung. Hierzu steuert das Fahrassistenzsystem 200 den Antrieb 20, das Getriebe 22, die hydraulische Betriebsbremse 24 und die Lenkung 26 über nicht dargestellte Zwischeneinheiten.
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Zur Planung und Durchführung des automatisierten Fahrens werden Umfeldinformationen einer Umfeldsensorik, die das Fahrzeugumfeld beobachtet, vom Fahrerassistenzsystem 200 entgegengenommen. Insbesondere kann das Fahrzeug wenigstens einen Umgebungssensor 14 umfassen, der zur Aufnahme von Umgebungsdaten, die das Fahrzeugumfeld angeben, eingerichtet ist. Der wenigstens eine Umgebungssensor 14 kann beispielsweise ein LiDAR-System, ein oder mehrere Radar-Systeme und/oder eine oder mehrere Kameras umfassen.
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In einigen Ausführungsformen erfolgt eine Steuerung des automatisierten Fahrens durch das Fahrassistenzsystem 200 basierend auf der Berechtigung zum Befahren des wenigstens einen befahrbaren Bereichs, die zum Beispiel von der zentralen Einheit empfangen wird.
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Beispielsweise kann ein Steuerung durch das Fahrassistenzsystem 200 derart erfolgen, dass ein Befahren des befahrbaren Bereichs nur dann erfolgt, wenn dem Fahrassistenzsystem 200 die erfindungsgemäße Berechtigung vorliegt, und dass ein Befahren des befahrbaren Bereichs nicht erfolgt, wenn dem Fahrassistenzsystem 200 keine erfindungsgemäße Berechtigung vorliegt.
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3 zeigt schematisch ein Flussdiagramm eines Verfahrens 300 zum Bereitstellen einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung. Das Verfahren 300 kann durch eine entsprechende Software implementiert werden, die durch einen oder mehrere Prozessoren (z.B. eine CPU) ausführbar ist.
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Das Verfahren 300 umfasst im Block 310 ein Bestimmen einer Notfallunterstützungsfähigkeit eines Fahrzeugs, wobei die Notfallunterstützungsfähigkeit eine Notfallausstattung und/oder einen Typ des Fahrzeugs betrifft; im Block 320 ein Erteilen einer Berechtigung zum Befahren wenigstens eines befahrbaren Bereichs für das Fahrzeug basierend auf der Notfallunterstützungsfähigkeit; und im Block 330 ein Bereitstellen der Notfallunterstützung durch das Fahrzeug, wenn ein Notfall erfasst wird.
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Erfindungsgemäß werden Berechtigungen an Fahrzeuge basierend auf deren Fähigkeit, Notfallunterstützung zu leisten, erteilt. Insbesondere können bestimmten Fahrzeugen aufgrund ihrer aktuellen Ausstattung bestimmte Privilegien erteilt werden. Beispielsweise können Fahrzeuge, die eine vollständige Notfallausrüstung an Bord haben und/oder als potenzielles Krankentransportfahrzeug geeignet sind, Sonderechte bei der Parkplatznutzung erhalten. Damit kann eine gezielte, situationsabhängige und flächendeckende Bereitstellung einer Notfallunterstützung durch Fahrzeuge ermöglicht werden. Zudem kann eine Notfallunterstützung nicht nur für die Insassen des Fahrzeuges bereitgestellt werden, sondern für alle bedürftigen Personen in Reichweite.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.