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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verzieren oder Dekorieren, insbesondere Folieren, besonders bevorzugt Heißprägen oder Kaltprägen, sowie zum Etikettieren von rotationssymmetrischen, abschnittsweise kegelstumpfförmigen Gegenständen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein entsprechendes Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
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Im Bereich des Etikettierens oder Verzierens von rotationssymmetrischen Gegenständen mit einer abschnittsweise kegelstumpfförmigen Oberfläche sind bereits verschiedene Ansätze und Lösungen bekannt, um beispielsweise eine Verzierungsfolie, insbesondere eine Heißprägefolie oder Kaltprägefolie, oder ein Etikett glatt, verzerrungsfrei und ohne Wellenbildung oder sonstige störenden Artefakte auf der Oberfläche des entsprechenden Gegenstands anzubringen, insbesondere auf die Oberfläche des Gegenstands zu übertragen.
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Beispielsweise sind eine gattungsgemäße Vorrichtung sowie ein gattungsgemäßes Verfahren aus dem europäischen Patent
2 236 296 B1 bekannt. Darin wird der Gegenstand während des Transports von einer Beladestation zu einer Entladestation in einer Mehrachsverstelleinrichtung, die dort vermeintlich unklar als Wiege bezeichnet ist, um die entsprechende Symmetriedrehachse des Körpers gedreht oder drehbar eingespannt, wobei die Mehrachsverstelleinrichtung neben der Rotation des Gegenstands um die Symmetriedrehachse eine Eigenrotation, also eine Rotation der Mehrachsverstelleinrichtung gegenüber einer Basis und zudem zwei überlagerte lineare oder translatorische Bewegungen ausführt, wobei die zumindest zeitweise Überlagerung all dieser Bewegungen dazu führt, dass in jedem Zeitpunkt der Übertragung einer Verzierungsfolie oder eines Etiketts über ein Übertragungsmittel, wie beispielsweise ein Heißprägematrize, oder ein Heißprägestempel, eine gleichmäßige und ebene Kontaktierung zu dem Etikett oder der Verzierung, insbesondere Verzierungsfolie, hergestellt wird, die sich so gleichmäßig, bevorzugt mit gleicher Geschwindigkeit an dem Übertragungsmittel vorbei bewegt, dass das ebene Etikett oder die ebene, ggf. klischeefreie Oberfläche, des Heißprägestempels gleichmäßig auf der Oberfläche des zu verzierenden oder zu etikettierenden Gegenstands zur Anlage kommt und so die Verzierung oder Etikettierung vornehmen kann, selbst wenn der Gegenstand eine an sich komplexe beispielsweise kegelstupfförmige Oberfläche aufweist.
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Aus der JP 6493 A ist bereits eine Vorrichtung bekannt, mit der ein Werkstück eingeklemmt und um eine Rotationsachse rotierbar ist. Zudem kann das auf einem Gestell eingespannte Werkstück zweidimensional verlagert werden, wobei die Verlagerung des Werkstücks einer gekrümmten Bahn folgt.
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Zum weiteren Stand der Technik soll auf die folgenden Entgegenhaltungen verwiesen werden
EP 1 967 372 A1 ,
DE 100 11 8 61 A1 ,
DE 199 21 306 ,
DE 197 19 331 C2 ,
JP 207001164A ,
JP 2007-136692 A ,
JP 2006-335018A ,
DE 200 14 177U1 ,
CN 2 468720Y , TWM 273465 U,
EP 2 108 278 A1 sowie die
DE 37 30 409 A1 .
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An der vorangehend ausführlich beschriebenen Lösung hat sich dabei als nachteilig erwiesen, dass die notwendige Bewegung der Mehrachsverstelleinrichtung oder der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung - neben eine Rotationsbewegung um eine Rotationsachse parallel zur Prägerichtung oder Prägeachse (erste Richtung) - aus zwei überlagerten gradlinigen Translationsbewegungen oder Linearbewegungen zusammensetzt ist. Bei der Verwendung eines entlang zweier senkrecht aufeinander stehenden Achsen aufweisenden linear oder translatorisch bewegbaren Changiertisches (X-Y-Tisch) werden verhältnismäßig lange Wege oder Strecken in der jeweiligen Translationsrichtung oder Linearrichtung benötigt, um die gewünschte resultierende überlagerte Bewegung zu erzeugen. Dies führt wiederum dazu, dass verhältnismäßig große oder starke Motoren eingesetzt werden müssen, die neben einem großen Bauraum mitunter auch weniger gut geeignet sind, oder nur unter erhöhter Anstrengung oder erhöhtem Aufwand dazu geeignet sind die notwendige Präzision sowie das notwendige Ansprechverhalten bereitzustellen.
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Ausgehend davon ist es deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Verzieren oder Etikettieren von rotationssymmetrischen, insbesondere kegelstumpfförmigen Gegenständen vorzuschlagen, die die Nachteile im Stand der Technik überwinden und insbesondere den Einsatz von kleineren Antrieben, insbesondere Motoren, in einer weiter bevorzugt kompakteren Anlage oder Vorrichtung erlauben.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie mit einem Verfahren gemäß des unabhängigen Anspruchs 10.
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Vorteilhafte Ausführungen der Vorrichtung und des Verfahrens sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung, der Figurenbeschreibung, der Figuren sowie der Unteransprüche.
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Die Vorrichtung zum Verzieren, insbesondere Folieren oder Etikettieren von rotationssymmetrischen, bevorzugt eine abschnittsweise kegelstumpfförmige Oberfläche aufweisenden Gegenständen, sieht ein Übertragungsmittel, beispielsweise einen Heißprägestempel, zum Übertragen oder Aufbringen von Verzierungen, Dekorationen oder Etiketten auf. Weiterhin sind Mittel, bevorzugt Antriebsmittel, zum relativen Bewegen des Übertragungsmittels und des zu verzierenden oder zu etikettierenden Gegenstands in einer ersten Richtung vorgesehen. Ebenfalls ist eine Mehrachsverstelleinrichtung vorgesehen, die den Gegenstand während der Übertragung oder Aufbringung von Verzierungen, Dekorationen oder Etiketten mittels Haltemitteln, bevorzugt Klemmmitteln, lösbar festhalten kann, wobei die Haltemittel über erste Antriebsmittel zum rotatorischen Antreiben des Gegenstands so verbunden sind, dass der Gegenstand um eine Symmetriedrehachse rotierbar ist.
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Weiterhin ist eine Verfahreinrichtung, bevorzugt ein Schlitten, vorgesehen, die mit einer Basis der Mehrachsverstelleinrichtung verbunden ist oder die Basis der Mehrachsverstelleinrichtung ausbildet und der mit zweiten Antriebsmitteln zum translatorischen Antreiben der Verfahreinrichtung, bevorzugt des Schlittens, und damit zumindest mittelbar auch der Mehrachsverstelleinrichtung in einer zu der ersten Richtung senkrechten zweiten Richtung verbunden ist. Weiterhin sind Mittel zum rotatorischen Antreiben der Mehrachsverstelleinrichtung in Bezug auf die Basis der Mehrachsverstelleinrichtung und/oder der Verfahreinrichtung um eine zur ersten Richtung parallele Basisachse vorgesehen.
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Erfindungsgemäß sind ferner Mittel zum Antreiben, insbesondere Verschwenken, der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung entlang einer gekrümmten Bahn in einer Ebene senkrecht zur oder senkrecht auf der ersten Richtung umfasst.
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Durch die Mittel zum Antreiben der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung entlang einer gekrümmten Bahn in einer Ebene senkrecht zur ersten Richtung werden einerseits die Mittel zum translatorischen Antreiben der Verfahreinrichtung und/oder der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung ergänzt oder unterstützt und gleichzeitig die aus dem Stand der Technik bekannten und dort notwendigen Mittel zum translatorischen Antreiben oder linearen Verschieben der Verfahreinrichtung und/oder der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung in einer dritten, sowohl senkrecht zur ersten als auch senkrecht zur zweiten Richtung verlaufenden Richtung überflüssig oder ersetzt. Dabei werden in erfindungsgemäß vorteilhafter Weise die Wege oder Strecken verkürzt, die die Mittel zum translatorischen Antreiben sowie die Mittel zum Antreiben, insbesondere Verschwenken, entlang der gekrümmten Bahn bewerkstelligen oder bereitstellen müssen. Dementsprechend können kleinere und/oder schwächere Motoren oder Antriebe eingesetzt werden, die dann weniger Bauraum verbrauchen, leichter die notwendige Präzision und Gleichmäßigkeit liefern und zudem weniger zu beschleunigende oder zu bewegende Masse verursachen.
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Weiterhin ist es ein erfindungsgemäßer Grundgedanke, dass die Verschwenkung oder Bewegung entlang einer gekrümmten Bahn es bei verschiedenen Geometrien der zu verzierenden Gegenstände möglich macht auf die gradlinige translatorische Verschiebung der Basis Mehrachsverstelleinrichtung vollständig zu verzichten. Die zweiten Antriebsmittel können festlegbar oder arretierbar ausgebildet sein, so dass dadurch auch eine Vermeidung der Translation der ersten Verfahreinrichtung erreicht werden kann. Die zweiten Antriebsmittel können mit einer internen und/oder externen Arretierung versehen sein.
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Grundsätzlich kann zum Verständnis und zur Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf den Stand der Technik in Form der
EP 2 236 296 B1 verwiesen werden, deren Inhalt hiermit vollumfänglich in die vorliegende Beschreibung durch Verweis miteinbezogen wird. Im Stand der Technik sind die vorliegend als Verfahreinrichtungen vorgesehenen Merkmale als Schlitten bezeichnet. Die Wiege im Stand der Technik erfüllt im Wesentlichen den Zweck der Mehrachsverstelleinrichtung der vorliegenden Erfindung.
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So kann beispielsweise die erfindungsgemäße Vorrichtung, wie auch die aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung Mittel, insbesondere Verstell- oder Verkippmittel aufweisen, mit denen die Ausrichtung der Mehrachsverstelleinrichtung insbesondere die Ausrichtung der Symmetriedrehachse des Gegenstandes zwischen oder entlang der Haltemittel gegenüber der ersten Richtung eingestellt wird. Diese Mittel können beispielsweise durch ein Grundteil mit Bolzen oder Schraubenmitteln realisiert werden, auf denen ein Aufnahmeoberteil mit entsprechenden Kulissen oder Langlöchern geführt wird, wobei eine Feststellung des Grundteils gegenüber dem oberen Aufnahmeteil, beispielsweise durch entsprechende Schnellspanneinrichtungen, bereitgestellt werden können. Auch kann dem Stand der Technik grundsätzlich die Anordnung der Mehrachsverstelleinrichtung und deren Basis an oder auf der ersten Verfahreinrichtung entnommen werden. Alternative Ausführungsformen sind selbstverständlich ebenfalls möglich.
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Gemäß einer ersten, vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass die zum Antreiben, insbesondere Verschwenken, der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung entlang einer gekrümmten Bahn vorgesehenen Mittel eine zweite Verfahreinrichtung, bevorzugt einen zweiten Schlitten, umfassen, der mit der ersten Verfahreinrichtung, bevorzugt dem ersten Schlitten, und der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung verbunden ist. Dadurch können in besonders vorteilhafter Weise die Mittel zum translatorischen Antreiben der Basis und/oder der Verfahreinrichtung von den Mitteln zum Antreiben, insbesondere Verschwenken, der Basis entlang der gekrümmten Bahn getrennt und unabhängig voneinander ausgestaltet und angesteuert werden.
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Die Verfahreinrichtungen können bevorzugt als bewegliche Tische oder Platten ausgebildet sein, die bevorzugt mit einer Lagerung versehen oder verbunden sind, die die Bewegung gegenüber anderen Teilen der Vorrichtung und/oder einem Untergrund ermöglichen und erleichtern.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass die Mittel zum Antreiben, insbesondere Verschwenken, der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung entlang der gekrümmten Bahn gekrümmte Führungsmittel, insbesondere zwei oder mehr Führungsmittel, umfassen, die bevorzugt mit der ersten Verfahreinrichtung verbunden sind und in Wirkverbindung mit komplementär ausgebildeten Führungsmitteln der zweiten Verfahreinrichtung stehen. Die Führungsmittel können beispielsweise als Führungsschienen ausgebildet sein. Die bevorzugten komplementären Führungsmittel können bevorzugt als Lager, Lagerpaare oder Lagergruppen ausgebildet sein, beispielsweise als Rollenlager, Kugellager oder dergleichen, die dann an einer oder mehreren Seiten der Führungsschiene oder Führungsschienen zur Anlage kommen und eine möglichst reibungsarme Bewegung oder Verlagerung der zweiten Verfahreinrichtung und damit auch der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung entlang der gekrümmten Bahn ermöglichen.
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Die Ausbildung über gekrümmte Führungsmittel hat den Vorteil, dass die sonstigen Mittel, die das Antreiben entlang der gekrümmten Bahn, insbesondere das Verschwenken entlang der gekrümmten Bahn, bewerkstelligen oder bereitstellen, insbesondere auch ein dazugehöriger Antrieb oder Motor nicht zwangsläufig eine gekrümmte Bahn vollziehen oder sich ebenfalls entlang einer gekrümmten Bahn mitbewegen müssen. Stattdessen können vorteilhaft die Führungsmittel auch eine Zwangsführung bewirken, die insofern einen Antrieb oder eine Bewegung auf die mit den Führungsmitteln vorgegebene oder erzwungene gekrümmte Bahn übertragen oder überführen.
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Besonders vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Führungsmittel und/oder die komplementären Führungsmittel lösbar oder wechselbar an der ersten und/oder zweiten Verfahreinrichtung und/oder der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung angeordnet oder befestigt sind. Dadurch kann erreicht werden, dass abhängig von der Wahl und der Form der Führungsmittel die Basis der Mehrachsverstelleinrichtung und/oder die zweite Verfahreinrichtung entlang unterschiedlicher, gekrümmter Bahnen dadurch verschwenkt werden kann, dass die Führungsmittel ausgewechselt werden. Dies lässt auch erkennen, dass die Verwendung der gekrümmten Führungsmittel den Vorteil birgt, dass die Krümmung bereits vorgegeben ist und zwar mit einer weiteren Linearbewegung überlagert werden kann, das aber nicht erst die zwei überlagerten Linearbewegungen zu einer gekrümmten Bahn superpositioniert werden. Wie oben bereits erörtert, kann in Abhängigkeit von der Geometrie des zu verzierenden Gegenstandes mitunter auch auf die lineare Bewegung der ersten Verfahreinrichtung verzichtet werden. Dabei kann besonders vorteilhaft vorgesehen sein, dass die gekrümmten Führungsmittel an die Geometrie des zu verzierenden Gegenstandes angepasst sind, so dass eine möglichst einfache Ansteuerung der Antriebsmittel, bevorzugt ohne Ansteuerung der zweiten Antriebsmittel erreicht wird.
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Die Ansteuerung der Antriebsmittel kann allgemein unterschiedlich ausfallen. Bevorzugt kann eine, bevorzugt zentrale oder gemeinsame, Steuereinheit vorgesehen sein, die die Antriebsmittel, die bevorzugt elektromotorische Antriebseinheiten umfassen, direkt ansteuern. Die Steuereinheit kann dabei vorteilhaft in Abhängigkeit der zu verzierenden Gegenstände programmiert oder eingerichtet werden und kann dazu mit entsprechenden Eingabemitteln oder Eingabeschnittstellen verbunden sein.
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Weiterhin kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Mittel zum Antreiben, insbesondere Verschwenken, der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung und/oder der zweiten Verfahreinrichtung entlang einer gekrümmten Bahn so ausgebildet sind, dass eine Bewegung der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung einen Kreisbogen um eine zur ersten Richtung parallelen Rotationsachse ausbildet. Alternativ können auch andere Krümmungen, beispielsweise elliptische Krümmungen, parabolische Krümmungen oder polynomische Krümmungen vollzogen werden.
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Gemäß einer weiteren, besonders wünschenswerten Ausgestaltung der Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass die Mittel zum Antreiben der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung entlang einer gekrümmten Bahn dritte Antriebsmittel umfassen, die auf einer Unterseite der zweiten Verfahreinrichtung und/oder der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung, bevorzugt fest, angeordnet sind und sich weiter bevorzugt durch eine Ausnehmung in der ersten, unter der zweiten Verfahreinrichtung angeordneten, Verfahreinrichtung, erstrecken. Dadurch kann eine besonders kompakte Ausgestaltung erreicht werden.
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Außerdem kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Mittel zum rotatorischen Antreiben der Mehrachsverstelleinrichtung in Bezug auf die Basis vierte Antriebsmittel umfassen, die exzentrisch zur Basisachse angeordnet sind und eine Antriebsenergie mittels Übersetzungs- und/oder Getriebemittel auf eine rotierbare Basisachse übertragen. Auch dadurch kann in besonders vorteilhafter Weise eine platzsparende und kompakte Anordnung erreicht werden, die zudem dadurch weiterbefördert wird, dass im Vergleich zum Stand der Technik insgesamt schwächere und damit auch kleinere Antriebe oder Motoren als Mittel zum Antrieb zum Einsatz kommen können.
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Außerdem kann gemäß einer bevorzugten Variante der Vorrichtung vorgesehen sein, dass die vierten Antriebsmittel in Bezug auf die gekrümmte Bahn so angeordnet sind, dass die Antriebsmittel zu jedem Zeitpunkt in einem konkaven Bereich der Krümmung angeordnet sind. Dadurch kann in vorteilhafter Weise erreicht werden, dass beim Bewegen der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung oder der Verfahreinrichtungen, insbesondere entlang der gekrümmten Bahn, kleinere Trägheitsmomente oder Drehmomente aufgebracht werden müssen, da die entsprechenden vierten Antriebsmittel grundsätzlich auf ein Zentrum, Schwerpunkt oder Mittelpunkt der Bewegung entlang der gekrümmten Bahn oder des Verschwenkens hin orientiert sind, sodass ein insgesamt geringeres Trägheitsmoment oder Drehmoment durch die vierten Antriebsmittel verursacht wird, als wenn dieses beispielsweise zentrisch unter der drehbaren Basisachse angeordnet sind.
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Außerdem kann besonders Vorteilhaft vorgesehen sein, dass sich die vierten Antriebsmittel von der Mehrachsverstelleinrichtung oder der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung aus nach unten seitlich neben der ersten und/oder zweiten Verfahreinrichtung oder der Basis der Mehrachsverstelleinrichtung vorbei erstrecken. Auch dadurch kann eine insgesamt kompakte Ausführung der Vorrichtung erreicht werden.
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Die oben genannte Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Verzieren oder Dekorieren, insbesondere Folieren, besonders bevorzugt Heißprägen oder Kaltprägen, oder Etikettieren eines rotationssymmetrischen, bevorzugt eine kegelstumpfförmige Oberfläche aufweisenden, Gegenstands gelöst, die bevorzugt mit einer Vorrichtung gemäß einer der vorangehend beschriebenen Ausführungsformen durchgeführt oder ausgeführt wird und die folgenden Schritte umfasst:
- Überführung des Gegenstands auf eine Mehrachsverstelleinrichtung durch eine Ladestation und lösbare Fixierung in der Mehrachsverstelleinrichtung mittels Haltemitteln. Verlagern der Mehrachsverstelleinrichtung mit dem darin fixierten Gegenstand auf einer Bahn, die von der Ladestation zu einer Entladestation verläuft. Verlagerung des Übertragungsmittels relativ zu dem Gegenstand längs einer ersten Richtung sowie Rotation des Gegenstands um eine Symmetriedrehachse zur Übertragung oder Aufbringung einer Verzierung, Dekoration oder eines Etiketts auf dem Gegenstand wenigstens während eines Teils der Verlagerung der Mehrachsverstelleinrichtung auf der Bahn des vorangehend genannten Verfahrensschritts. Entladen des fixierten Gegenstands mit der aufgebrachten Verzierung oder dem aufgebrachten Etiketts aus der Mehrachsverstelleinrichtung und/oder den Haltemitteln an einer Entladestation.
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Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass das Verlagern der Mehrachsverstelleinrichtung so erfolgt, dass die Mehrachsverstelleinrichtung mit dem darin fixierten Gegenstand auf oder entlang der Bahn, die von der Ladestation zur Entladestation verläuft so erfolgt, dass optional eine erste Verfahreinrichtung translatorisch längs einer senkrecht zur ersten Richtung verlaufenden zweiten Richtung, insbesondere gradlinig, verlagert wird und, bevorzugt wenigstens abschnittsweise oder zeitweise gleichzeitig, eine Basis der Mehrachsverstelleinrichtung entlang einer gekrümmten Bahn in einer Ebene senkrecht zur ersten Richtung bewegt, insbesondere verschwenkt wird, und indem die Mehrachsverstelleinrichtung in Bezug auf die Basis um eine zu der ersten Richtung parallele Basisachse gedreht wird.
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Bezüglich der Vorteile der vorteilhaften Wirkungen sowie der vorteilhaften Ausführungsformen wird zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen auf die oben genannten und ausgeführten Punkte im Hinblick auf die erfindungsgemäße Vorrichtung verwiesen. Dies bedeutet auch, dass allgemein vorrichtungsmäßig beschriebene oder offenbarte Merkmale und Aspekte gleichzeitig auch als verfahrensmäßig beschrieben, offenbart und beanspruchbar gelten sollen, und umgekehrt.
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Vorteile und Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der lediglich schematischen Zeichnungen erläutert.
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Darin zeigen:
- 1: eine schematisch Funktions- und Bewegungsweise einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 2: eine perspektivische Darstellung eines Teils einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die 1 zeigt eine Ansicht auf einen Teil der Vorrichtung 01, bei dem die Blickrichtung parallel zu einer ersten Richtung 02 verläuft, in der ein nicht dargestelltes Übertragungsmittel, bevorzugt ein Heißprägestempel, relativ auf einen ebenfalls in der 1 nicht dargestellten Gegenstand zur Applizierung des Etiketts oder der Verzierung relativ verstellt wird.
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In der 1 dargestellt ist Verfahreinrichtung oder erste Verfahreinrichtung 03, die in einer zweiten Richtung T die ausweislich der 1 in der oder parallel zur Zeichenebene und damit senkrecht zur ersten Richtung 02 verläuft, beweglich ist. Auf der ersten Verfahreinrichtung 03 ist erfindungsgemäß eine zweite Verfahreinrichtung 04 und/oder die Basis 05.1 der Mehrachsverstelleinrichtung 05 beweglich angeordnet, wobei die Bewegung eine gekrümmte Bahn B oder ein Verschwenken entlang der gekrümmten Bahn B vollzieht oder ausführt. Gegenüber der Basis 05.1 der Mehrachsverstelleinrichtung 05 oder gegenüber der zweiten Verfahreinrichtung 04 kann die Mehrachsverstelleinrichtung 05 um eine Basisachse W rotiert werden Die Basisachse W verläuft parallel zur ersten Richtung 02 und damit in der Darstellung der 1 senkrecht zur Zeichenebne.
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Weiterhin kann über nicht dargestellte Haltemittel ein fixierter Gegenstand um die Symmetriedrehachse S rotiert werden. Die Mehrachsverstelleinrichtung 05 oder ein oberes Aufnahmeteil 19 kann zudem bezogen auf die Zeichenebene oder bezogen auf die erste Richtung 02 um eine Kippachse K verkippt werden. Die Ladestation zur Übergabe der Gegenstände an die Mehrachsverstelleinrichtung 05 sowie die Entladestation zur Entnahme der Gegenstände aus der Mehrachsverstelleinrichtung 05 sind in der 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
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Die 2 zeigt eine beispielhafte Perspektivdarstellung eines Teils der Vorrichtung 01 der vorliegenden Erfindung. Die Achsen, die in der 1 dargestellt und definiert sind, sind auch in der 2 nochmals dargestellt. Zu erkennen ist, dass auf einer Grundplatte oder Trägerplatte 06 eine erste Verfahreinrichtung 03 angeordnet ist, die über zweite Antriebsmittel 07 und durch Vermittlung der Linearführungsmittel 08 translatorisch und bevorzugt gradlinig in Richtung der Bewegungsachse T oder Bewegungsrichtung T verstellt werden kann. Für das Verfahren kann in Abhängigkeit der Geometrie des zu verzierenden Gegenstandes die erste Verfahreinrichtung 03 festgelegt werden und gerade nicht und damit auch nicht geradlinig bewegt werden.
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Die erste Verfahreinrichtung 03 weist Führungsmittel 09 auf, die mit komplementär ausgestalteten Führungsmitteln 10 der zweiten Verfahreinrichtung 04 oder der Basis 05.1 der Mehrachsverstelleinrichtung 05. Zusammenwirken. Die Führungsmittel 09, 10 sind bevorzugt auswechselbar an der Verfahreinrichtung 03 und/oder der Verfahreinrichtung 04 befestigt. Über die Führungsmittel 09, 10 und in Verbindung mit den Antriebsmitteln 11 zum Antrieb der Basis 05.1 oder der zweiten Verfahreinrichtung 04 entlang der gekrümmten Bahn B kann die, bevorzugt optionale, Translationsbewegung der ersten Verfahreinrichtung 03 überlagert werden.
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Die Mittel zum rotatorischen Antrieb der Mehrachsverstelleinrichtung 05 um die Basisachse W umfassen vierte Antriebsmittel 12 die exzentrisch zur Basisachse Wangeordnet sind und die Antriebsenergie mittels Übersetzungs- und/oder Getriebemittel 13 auf die rotierbare Basisachse W übertragen. Die vierten Antriebsmittel 12 sind in Bezug auf die gekrümmte Bahn B so angeordnet, dass die Antriebsmittel 12 zu jedem Zeitpunkt in einem konkaven Bereich der gekrümmten Bahn B angeordnet sind. Dadurch können die Trägheits- und Drehmomente reduziert werden, die bei der Bewegung der Mehrachsverstelleinrichtung 05 auftreten.
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Weiterhin sind die vierten Antriebsmittel 12 von der Mehrachsverstelleinrichtung 05 aus nach unten seitlich neben der ersten Verfahreinrichtung 03 sowie seitlich zur zweiten Verfahreinrichtung 04 angeordnet und erstrecken sich in dieser Position nach unten an der ersten und zweiten Verfahreinrichtung 03, 04 vorbei und durch eine Ausnehmung in der Grundplatte 06. Die dritten Antriebsmittel 11 zum Antrieb, insbesondere zum Verschwenken der Basis 05.1 der Mehrachsverstelleinrichtung 05 und oder deren Basis 05.1 entlang der gekrümmten Bahn B sind auf der Unterseite 14 der zweiten Verfahreinrichtung 04 oder der Basis 05.1 der Mehrachsverstelleinrichtung05 angeordnet, bevorzugt fest angeordnet, und erstrecken sich durch eine Ausnehmung 15 in der ersten Verfahreinrichtung 03 der unten der zweiten Verfahreinrichtung 04 angeordnet ist.
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Wie durch die Beschreibung, Figurenbeschreibung und Ansprüche bereits zum Ausdruck gebracht, kann die zweite Verfahreinrichtung 04 und die Basis 05.1 der Mehrachsverstelleinrichtung 05 miteinander verbunden sein, oder sogar durch identische Bauteile ausgebildet sein. Dies bedeutet, dass die Basis 05.1 der Mehrachsverstelleinrichtung05 gleichzeitig die zweiten Verfahreinrichtung 04 ausbilden kann oder umgekehrt. Die Basis 05.1 der Mehrachsverstelleinrichtung 05 kann aber auch teilweise in die zweite Verfahreinrichtung 04 integriert oder integrierbar sein.
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Die 2 zeigt ferner die Klemmmittel 16, die zur Fixierung des nicht dargestellten Gegenstands dienen. Die Klemmmittel 16 wirken mit ersten Antriebsmitteln 17 zusammen, sodass eine Rotation des Gegenstands um eine Symmetriedrehachse S ermöglicht wird.
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Die 2 zeigt auch die Befestigungsmittel 18 in Form von Schnellspannmitteln, mit denen die Neigung des oberen Aufnahmeteils 19 gegenüber der Basis 05.1 der Mehrachsverstelleinrichtung 05. fixiert oder eingestellt werden kann. Damit kann die Neigung oder Ausrichtung der Drehsymmetrieachse S gegenüber der ersten Richtung 02 eingestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Vorrichtung
- 02
- erste Richtung
- 03
- erste Verfahreinrichtung
- 04
- zweite Verfahreinrichtung
- 05
- Mehrachsverstelleinrichtung
- 05.1
- Basis
- 06
- Grundplatte
- 07
- zweite Antriebsmittel
- 08
- Linearführungsmittel
- 09,10
- Führungsmittel
- 11
- dritte Antriebsmittel
- 12
- vierte Antriebsmittel
- 13
- Übersetzungs- und/oder Getriebemittel
- 14
- Unterseite
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Klemmmittel
- 17
- erste Antriebsmittel
- 18
- Befestigungsmittel
- 19
- oberes Aufnahmeteil
- T
- zweite Richtung, Bewegungsrichtung/-achse
- B
- gekrümmte Bahn
- W
- Basisachse
- S
- Symmetriedrehachse
- K
- Kippachse