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Die Erfindung betrifft ein Bauelement zur Verlegung von Erdreichabdeckungen, insbesondere eine Pflasterplatte, Pflasterstein oder dergleichen, mit einem Basiselement und einem Vorsatzelement, wobei Basiselement und Vorsatzelement miteinander verbunden sind und wobei das Vorsatzelement zur Bildung einer Sichtseite des Bauelements dient und wobei das Basiselement als Träger für das Vorsatzelement dient, und wobei Vorsatzelement und Basiselement aus unterschiedlichen Materialien, insbesondere mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten, gebildet sind und wobei das Basiselement eine Oberseite zur Verbindung mit einem Vorsatzelement, eine der Oberseite gegenüberliegende Unterseite zur Verlegung auf einer Bettungsschicht der Erdreichabdeckung, sowie mehrere (Längs- bzw. Quer-)Seiten aufweist, die Oberseite und Unterseite miteinander verbinden, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ähnliche Produkte sind im Baubereich bereits bekannt, beispielsweise in Form von Pflasterplatten, die frisch in frisch aus einem Kernbeton und einer Vorsatzschicht gebildet sind.
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Im Allgemeinen geht der Trend im Baubereich zu immer abwechslungsreicheren Produkten, insbesondere mit Sichtseiten, die ungewöhnlich gestaltet sind oder an Naturprodukte erinnern. Leider führt dies teilweise zu deutlich erhöhten Herstellkosten insbesondere durch den Einsatz teurer Materialien und/oder zu einer geringeren Belastbarkeit bzw. Haltbarkeit der Produkte. So schlägt beispielsweise die
DE 102 61 692 A1 einen Verbundformstein vor, mit einem Auflagekörper aus Beton und einer Oberplatte aus einem anderen Material, die durch eine Bindermasse miteinander verbunden sind. Ein Nachteil dieses Verbundformsteins ist allerdings der Einsatz von punktförmigen Teilauflageflächen
14 an der Oberseite des Auflagekörpers zur Verbindung mit der Oberplatte. Aufgrund der punktförmigen Verbindung im Bereich der Teilauflageflächen erfolgt nur eine entsprechend punktförmige Verbindung zwischen Oberplatte und Auflagekörper mit geringer Belastbarkeit. Aufgrund der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten der unterschiedlichen Materialien ist hier mit entsprechenden Spannungen zu rechnen, die zur Zerstörung der Verbindung zwischen Oberplatte und Auflagekörper führen. Einen weiteren schweren Mangel des Verbundformsteins stellen die Hohlräume
16 dar, die zur Aufnahme von überschüssiger Bindermasse beim Verpressen von Auflagekörper und Oberplatte dienen sollen. Damit die überschüssige Bindermasse in die Hohlräume ablaufen kann, müsste die dort befindliche Luft aus den Hohlräumen entweichen können, was aber bei der üblichen pastösen Konsistenz üblicher Bindemassen nicht möglich ist. Folglich kann die Bindermasse nicht wie vorgesehen in die Hohlräume entweichen.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, Bauelemente der eingangs genannten Art weiterzuentwickeln, insbesondere im Hinblick auf eine Beseitigung der Nachteile bei bekannten Produkten.
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Zur Lösung dieser Aufgabe weist ein Bauelement die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Es ist demnach vorgesehen, dass das Basiselement mehrere von der Oberseite zur Unterseite durchgehende Durchbrüche aufweist, und dass die Durchbrüche voneinander durch Stege des Basiselements getrennt sind und/oder, dass die Durchbrüche von Stegen des Basiselements umgeben sind.
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Neben der zu erwartenden Gewichtsersparnis haben die Durchbrüche noch einen weiteren großen Vorteil. Sofern das Basiselement und das Vorsatzelement im Rahmen der Erfindung aus unterschiedlichen Materialien mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten gebildet sind, können die Durchbrüche dazu dienen, unterschiedliches Wärmeausdehnungsverhalten von Basiselement und Vorsatzelement auszugleichen, da im Bereich der Durchbrüche kein Verbund zwischen Basiselement und Vorsatzelement besteht. Ferner kann überschüssiger Kleber durch die Durchbrüche ungehindert ablaufen.
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Entsprechend kann vorgesehen sein, dass das Basiselement und das Vorsatzelement (nur) im Bereich der Stege miteinander verbunden sind.
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Eine weitere Besonderheit kann darin bestehen, dass eine dem Vorsatzelement zugewandte Oberseite der Stege bzw. des Basiselements eine Neigung in Richtung der Durchbrüche aufweist.
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Diese Lösung kann den Vorteil aufweisen, dass der zur Verbindung von Basiselement und Vorsatzelement benötigte Klebstoff beim Verpressen der beiden Teile in Richtung der Durchbrüche und nicht nach außen gedrückt wird, wo er das Erscheinungsbild des Bauelements beeinträchtigen könnte.
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Zu diesem Zweck kann zusätzlich oder alternativ auch vorgesehen sein, dass das Basiselement eine vorzugsweise umlaufende, insbesondere randseitige Aufkantung im Bereich einer dem Vorsatzelement zugewandten Oberseite aufweist.
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Diese Lösung kann zusätzlich auch noch den Vorteil aufweisen, dass beim Verpressen von Basiselement und Vorsatzelement immer noch genügend Kleberdicke verbleibt, da die beiden Teile durch die Aufkantung nicht komplett zur Anlage aneinander gebracht werden können.
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Entsprechend kann vorgesehen sein, dass die Oberseite der Aufkantung des Basiselements gegenüber der Oberseite der Stege vorsteht, bzw. über die Oberseite der Stege hinausragt.
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Mit anderen Worten kann durch die Aufkantung verhindert werden, dass (abgesehen vom Bereich der Aufkantung) ein Verpressen auf Null erfolgt. D.h. es wird verhindert, dass die Unterseite des Vorsatzelements an der Oberfläche der Stehe anliegt und der Kleber seitlich herausgedrückt wird. Damit steht die Oberfläche der Stege abgesehen von der Fläche der Aufkantung als Klebefläche komplett zur Verfügung.
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Vorzugsweise kann die als Klebefläche zur Verfügung stehende Fläche (Oberfläche der Stege abzüglich Fläche der Aufkantung) größer als 90% der Oberfläche des Basiselements (Oberfläche der Stege) sein. Vorzugsweise beträgt die Klebefläche zwischen 92% und 98%, insbesondere zwischen 94% und 96%, höchst vorzugsweise 95%.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Basiselement wenigstens in Eckbereichen Abstandhalter aufweist, die im Grundriss über Seitenränder des Vorsatzelements hinausragen.
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Die Abstandhalter können dazu dienen, das je nach Material empfindliche Vorsatzelement vor Beschädigungen zu schützen.
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Zusätzlich oder alternativ kann das Basiselement zu diesem Zweck wenigstens im Bereich der (Längs- und/oder Quer-)Seiten Abstandhalter aufweisen, die im Grundriss über Seitenränder des Vorsatzelements hinausragen.
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Eine Besonderheit kann darin bestehen, dass gegenüberliegende Abstandhalter an den (Längs- und/oder Quer-)Seiten Markierungen, insbesondere in Form von Kerben oder dergleichen, aufweisen, zur Zerteilung des Basiselements in ein oder mehrere Teilelemente, wobei die Markierungen so angeordnet sind, dass das Basiselement mittig durch die entsprechenden Stege zwischen benachbarten Durchbrüchen teilbar ist.
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In diesem Fall kann den Abstandhaltern also eine Doppelfunktion zukommen, nämlich einerseits zum Schutz des Vorsatzelements zu dienen und andererseits bei einer Teilung des Basiselements zu helfen, damit auch kleinere Bauelemente hergestellt werden können.
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Typischerweise wird das Basiselement eine größere Dicke als das Vorsatzelement aufweisen, wobei das Vorsatzelement in der Regel als (dünne) Keramikplatte ausgebildet sein wird.
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Eine weitere Besonderheit kann darin bestehen, dass die Durchbrüche in regelmäßiger geometrischer Anordnung, insbesondere in Reihen und Spalten, über den Grundriss des Basiselements verteilt angeordnet sind.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die Stege zwischen benachbarten Durchbrüchen und zwischen Durchbrüchen und den (Längs- bzw. Quer-)Seiten im Wesentlichen jeweils in Längs- und/oder Querrichtung des Basiselements die gleiche Stärke aufweisen.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass im Bereich der Oberseite des Basiselements Vertiefungen gebildet sind, beispielsweise in Form von Rillen, die wenigstens teilweise parallel zueinander verlaufend angeordnet sind, insbesondere im Grundriss schräg zu den (Längs- und/oder Quer-)Seiten des Basiselements.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellt. In diesen zeigen:
- 1 ein Bauelement aus Basiselement und Vorsatzelement in räumlicher Darstellung,
- 2 das Bauelement gemäß 1 mit teilweise ausgeblendetem Vorsatzelement,
- 3 eine Draufsicht auf das Bauelement gemäß 1,
- 4 eine erste Seitenansicht des Bauelements, und
- 5 eine zweite Seitenansicht des Bauelements.
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Das in den Zeichnungen dargestellte Bauelement 10 besteht im Wesentlichen aus einem (unteren) Basiselement 11 und einem (oberen) Vorsatzelement 12.
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Das Bauelement 10 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Pflasterplatte ausgebildet, mit einer im Grundriss im Wesentlichen rechteckigen Gestalt. Natürlich sind andere Formen denkbar.
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Das Basiselement 11 verfügt über eine Oberseite 13, eine Unterseite 14 und vier aufrechte Seiten 15, 16, 17 und 18. Dabei handelt es sich bei den Seiten 15 und 17 um Längsseiten des Basiselements 11 und bei den Seiten 16 und 18 um Querseiten desselben.
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Die Oberseite 13 des Basiselements 11 dient zur Verbindung mit dem Vorsatzelement 12, wohingegen die Unterseite 14 zur Verlegung auf einer Bettungsschicht einer Erdreichabdeckung dient.
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An den Seiten 15 ... 18 des Basiselements 11 sind Abstandhalter 19 vorgesehen. Die Abstandhalter 19 dienen dazu, das Vorsatzelement 12 vor Beschädigungen zu schützen. Einige Abstandhalter 19 sind an den Seiten 15 ... 18 des Basiselements 11 angeordnet und andere Abstandhalter 19 sind jeweils in Eckbereichen des Basiselements 11 angeordnet und erstrecken sich über Eck.
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Das Vorsatzelement 12 weist im Wesentlichen die gleichen Abmessungen wie das Basiselement 11 ohne die Abstandhalter 19 auf, d.h. es ist im Grundriss rechteckig ausgebildet und die Seiten verlaufen im Wesentlichen bündig mit den Seiten 15 ... 18 des Basiselements 11.
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Das Vorsatzelement 12 ist als dünne Platte ausgebildet, dessen Höhe deutlich geringer ist als die Höhe des Basiselements 11.
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Eine Besonderheit besteht darin, dass das Basiselement 11 und das Vorsatzelement 12 aus unterschiedlichen Materialien gebildet ist, die ein unterschiedliches Wärmeausdehnungsverhalten bzw. einen unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen. In der Regel wird das Basiselement 11 aus Beton hergestellt. Das Vorsatzelement 12 ist im vorliegenden Fall als Keramikplatte ausgebildet. Es versteht sich aber, dass auch andere Materialien zum Einsatz kommen können.
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Um das Bauelement 10 zu bilden, werden Basiselement 11 und Vorsatzelement 12 miteinander verklebt. Hierzu kann ein geeigneter Kleber zum Einsatz kommen, der auf die Oberseite 13 des Basiselements 11 und/oder eine Unterseite des Vorsatzelements 12 aufgetragen werden kann. Danach können Basiselement 11 und Vorsatzelement 12 miteinander verpresst werden, bis eine dauerhafte Verbindung gegeben ist.
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Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass das Basiselement 11 mehrere Durchbrüche 20, 21 aufweist. Die Durchbrüche 20, 21 erstrecken sich jeweils durchgehend zwischen Oberseite 13 und Unterseite 14 des Basiselements 11. Die Durchbrüche 20, 21 sind im Grundriss jeweils mit Abstand zueinander und zu den Seiten 15 ... 18 angeordnet. Auf diese Weise sind die Durchbrüche 20, 21 im Grundriss jeweils von (Längs- und Quer-)Stegen 22, 23 umgeben.
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Die Durchbrüche 20, 21 können unterschiedliche Gestalten aufweisen, z.B. als im Wesentlichen quadratische Durchbrüche 20 und im Wesentlichen rechteckige Durchbrüche 21. Denkbar sind natürlich auch andere Formen, insbesondere soweit dies aufgrund des Herstellungsverfahrens zweckdienlich bzw. möglich ist. Es versteht sich, dass das Basiselement 11 unterschiedliche Durchbrüche 20, 21 aufweisen kann oder auch nur einheitliche Durchbrüche.
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Die Durchbrüche 20 einerseits und die Durchbrüche 21 andererseits weisen jeweils gleiche Abmessungen auf. Es versteht sich, dass auch andere bzw. unterschiedliche Abmessungen denkbar sind. Gleiches gilt für die Anzahl der Durchbrüche 20, 21, sowie deren geometrische Anordnung, von der ebenso abgewichen werden kann.
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Im Bereich der Durchbrüche 20, 21 ist das Basiselement 11 nicht mit dem Vorsatzelement 12 verbunden. Auf diese Weise kann im Bereich der Durchbrüche das unterschiedliche Wärmeausdehnungsverhalten der unterschiedlichen Materialien des Basiselements 11 und des Vorsatzelements 12 ausgeglichen werden.
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Die Breite der Längs-Stege 22 und Quer-Stege 23 ist im vorliegenden Fall jeweils unterschiedlich ausgebildet, wobei die Breite der Längs-Stege 22 größer ist als die Breite der Quer-Stege 23. Alle Längs-Stege 22 und alle Quer-Stege 23 haben jeweils eine gleiche Breite.
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Eine weitere Besonderheit kann darin bestehen, dass die Oberseite 13 des Basiselements 11 von den Rändern zur Mitte hin (leicht) geneigt ist. Auf diese Weise wird überschüssiger Kleber in Richtung der Durchbrüche 20, 21 geleitet und kann beim Verpressen des Basiselements 11 mit dem Vorsatzelement 12 nicht nach außen austreten.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass das Basiselement 11 im Bereich seiner Oberseite 13 eine insbesondere randseitige, vorzugsweise umlaufende Aufkantung aufweisen kann. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass beim Verpressen des Basiselements 11 mit dem Vorsatzelement 12 immer genug Kleber verbleibt, um eine sichere Verbindung zu gewährleisten. Zu diesem Zweck ragt die Oberseite der Aufkantung über die Oberseite der Stege 22, 23 hinaus.
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Ein weiteres Details besteht darin, dass gegenüberliegende Abstandhalter 19 an den (Längs- und/oder Quer-)Seiten 15 ... 18 Markierungen, insbesondere in Form von Kerben 24 oder dergleichen, aufweisen, zur Zerteilung des Basiselements 11 in ein oder mehrere Teilelemente, wobei die Markierungen so angeordnet sind, dass das Basiselement 11 mittig durch die entsprechenden Stege 22 zwischen benachbarten Durchbrüchen 20, 21 teilbar ist.
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Im Bereich der Oberseite 13 des Basiselements 11 sind ferner Rillen 25 ausgebildet, die im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Lediglich in zwei gegenüberliegenden Eckbereichen sind die Rillen 25 quer hierzu gerichtet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bauelement
- 11
- Basiselement
- 12
- Vorsatzelement
- 13
- Oberseite
- 14
- Unterseite
- 15
- (Längs-) Seite
- 16
- (Quer-) Seite
- 17
- (Längs-) Seite
- 18
- (Quer-) Seite
- 19
- Abstandhalter
- 20
- Durchbruch
- 21
- Durchbruch
- 22
- (Längs-) Steg
- 23
- (Quer-) Steg
- 24
- Kerbe
- 25
- Rille
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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