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Der Gegenstand betrifft einen Flüssigkeitsspender, insbesondere einen Flüssigkeitsspender für Desinfektionsmittel, insbesondere für die Anwendung in einem Fahrzeug.
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Infektionskrankheiten, welche durch Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze übertragen werden, stellen ein dauerhaftes Gesundheitsrisiko für den Menschen dar. Infektionen können beispielsweise durch Tröpfcheninfektionen oder Schmierinfektionen zustande kommen. Der Mensch berührt etliche Oberflächen am Tag, auf denen sich Erreger befinden können. Übertragen sich diese auf die Haut, insbesondere auf die der Hände, können die Erreger beispielsweise durch eine anschließende Berührung des Gesichts mit den Händen in den Organismus des Menschen gelangen und dort Krankheiten auslösen.
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Es ist aus diesem Grunde ratsam, insbesondere nach einem Aufenthalt in einer öffentlich zugänglichen Umgebung, eine Reinigung und/ oder Desinfektion der Hände vorzunehmen. Dies gilt unter anderem beim Eintreten in ein Fahrzeug, in dem sich keine Erreger ansammeln oder gar vermehren sollen. Oftmals ist allerdings in Innenräumen, insbesondere in Fahrzeugen, kein Waschbecken verfügbar und es muss auf andere Lösungen zur Handreinigung und/ oder -desinfektion zurückgegriffen werden. Diese Lösungen umfassen unter anderem flüssige Desinfektionsmittel.
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Desinfektionsmittel in flüssiger Form haben allerdings den Nachteil, dass sie schwer handhabbar sind. Denn Flüssigkeiten neigen dazu, sich über das gewünschte Maß hinaus zu verteilen. So werden bisweilen nicht nur die gewünschten Bereiche wie beispielsweise die Handflächen benetzt, sondern auch andere Körperteile und/ oder Teile der Umgebung. Dies kann insbesondere nachteilig sein, wenn die Flüssigkeit ein bisweilen aggressives Desinfektionsmittel umfasst, das Oberflächen angreifen kann.
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Besonders unerwünscht ist eine derartige Verschmutzung in dem gepflegten Innenraum eines Fahrzeugs.
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Insbesondere herkömmliche Flüssigkeitsspender für Desinfektionsmittel sind schlecht geeignet für die Anwendung in Fahrzeugen. Denn hier gelten besondere Anforderungen. So kann insbesondere eine einhändige Nutzung gefragt sein, ein Schutz gegen ungewollte Bewegung des Spenders und/ oder ungewollte Relativbewegung zwischen zu desinfizierender Fläche und Spender, ein Schutz gegen ungewollte Flüssigkeitsabgabe und eine besonders gut lokalisierte Flüssigkeitsabgabe.
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Bei herkömmlichen Flüssigkeitsspendern sind viele dieser Anforderungen oft nicht erfüllt. Sie lassen sich zuweilen nicht leicht im Fahrzeug befestigen. Zudem kann sich das Desinfektionsmittel weit über das gewünschte Maß hinaus verteilen, beispielsweise aufgrund von mangelnden Auffangmechanismen. Auch ist es oft kaum möglich, herkömmliche Flüssigkeitsspender verlässlich einhändig zu bedienen.
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Zudem sind zufällige, ungewollte Auslösungen bisweilen nicht gänzlich auszuschließen. So kann ein Bedienmittel eines Flüssigkeitsspenders, das auf Druck reagiert, beispielsweise ein Hebel, versehentlich durch ein beliebiges Objekt ausgelöst werden, wenn es in Kontakt mit dem Bedienmittel kommt. Gleiches gilt für andere Bedienmittel, beispielsweise, wenn eine Bedienung mittels elektronischer Bedienmittel, wie beispielsweise Näherungssensoren, optische Sensoren etc. realisiert wird.
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Schließlich wird regelmäßig von herkömmlichen Flüssigkeitsspendern nicht sichergestellt, dass die zu benetzende Fläche, beispielsweise die Hand, sich auch während der Flüssigkeitsabgabe im Abgabebereich des Flüssigkeitsspenders befindet. Eine ungewollte Verschmutzung der Umgebung ist nicht selten die Folge. Dies ist insbesondere der Fall in der bewegten Umgebung eines Fahrzeugs, in dem auf den Bediener des Flüssigkeitsspenders Trägheitskräfte wirken können und/ oder dieser mit dem Führen des Fahrzeugs befasst ist. Somit kann die Hand des Nutzers womöglich nicht ausreichend lange im Abgabebereich gehalten werden.
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All diese Komplikationen der Verwendung eines Flüssigkeitsspenders sind von besonderer Relevanz bei dem Einsatz im Fahrzeug. Denn um herkömmliche Flüssigkeitsspender zu bedienen, muss vom Nutzer regelmäßig sichergestellt werden, dass deren veränderliche Abgaberichtung korrekt gewählt ist, die zu desinfizierende Oberfläche (beispielsweise die Hand) sich im Bereich der Flüssigkeitsabgabe befindet und bei mobilen Spendern, dass diese wieder korrekt abgelegt werden. Der Nutzer ist somit gezwungen, seine Aufmerksamkeit vor, während und nach dem Spendevorgang in umfassender Weise auf den Spender zu richten. Womöglich ist es darüber ebenfalls hinaus notwendig, den Flüssigkeitsspender mit beiden Hände zu bedienen. Falls der Nutzer des Spenders also auch der Führer des Fahrzeugs ist, kann eine derart aufmerksamkeitsabsorbierende und manuell anspruchsvolle Aufgabe den Fahrzeugführer über eine signifikante Dauer vom Straßenverkehr ablenken. Es liegt auf der Hand, dass erhebliche Sicherheitsrisiken für den Fahrer, seine Beifahrer und die restlichen Teilnehmer des Straßenverkehrs die Folge sind.
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Die
DE 10 2004 056 039 B4 beschreibt einen Spender, welcher als Flüssig- Sprüh- oder Schaumseifen-, Creme- oder Desinfektionsmittelspender ausgebildet ist, enthaltend ein Gehäuse und eine hervorstehende Auslaufblende zur Aufnahme und Abdeckung einer Pumpe und eines Vorratsbehälters.
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Die
DE 20 2014 003 115 U1 beschreibt einen elektrisch betreibbaren Spender für flüssige oder pastöse Produkte mit einem Gehäuse, einem Aufnahmeelement zur Aufnahme des Produkts, einem Abgabeelement zur Abgabe des Produkts, einem Elektromagneten, einem magnetischen Element, einer elektrischen Steuervorrichtung und wenigstens einem Auslösemittel.
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Die
DE 10 2015 011 464 A1 offenbart eine Tuchspendevorrichtung für einen Kraftwagen zum Spenden von befeuchteten Tüchern mit einem Vorratsbehältnis für die Tücher, wobei die Tuchspendevorrichtung eine Befeuchtungseinrichtung umfasst.
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DE 10 2020 004 868 A1 umfasst ein Kraftfahrzeug mit einem Desinfektionssystem, das einen Tank und wenigstens eine Sprühdüse aufweist. Die Sprühdüse ist dabei an einem Außenspiegel des Kraftfahrzeugs angeordnet und mit dem Tank fluidisch verbunden.
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Die
EP 2 104 772 B1 offenbart eine Multifunktionsarmatur und ein Sanitärsystem bestehend aus einer Auslaufarmatur für mehrere Fluide. Zur Bedienung und Steuerung der Auslaufarmatur ist eine Sensoreinrichtung mit zwei berührungslos arbeitenden Sensoren vorgesehen, die an der Oberseite und Unterseite des Armaturenkopfes angeordnet sind.
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Der Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bereitzustellen, die in möglichst vielen Fahrzeugen sicher gelagert werden kann, möglichst einfach bedienbar ist, ohne besondere Aufmerksamkeit des Bedieners zu erfordern, und, verlässlich und ohne Verschmutzung der Umgebung eine Flüssigkeit abgeben kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Flüssigkeitsspender nach Anspruch 1 gelöst.
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Es kann für eine übliche Ausrichtung des Flüssigkeitsspenders ein oberer Bereich und ein unterer Bereich definiert werden. Der obere Bereich liegt in Richtung der Schwerkraft vor dem unteren Bereich. Wenn etwas als oben liegend beschrieben ist, dann liegt es in der Nähe des oberen Bereichs. Wenn etwas als unten liegend beschrieben ist, dann liegt es in der Nähe des unteren Bereichs.
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Auch kann eine Längsachse des Flüssigkeitsspenders definiert werden. Diese kann beispielsweise die Achse sein, welche den oberen Bereich mit dem unteren Bereich verbindet und im Wesentlichen zentral im Flüssigkeitsspender verläuft. Eine Mittelachse des Flüssigkeitsspenders verläuft parallel zur Längsachse.
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Gegenständlich wird ein Flüssigkeitsspender mit zumindest einem Flüssigkeitsbehälter vorgeschlagen. Ein Flüssigkeitsbehälter kann einen Innenraum umfassen, der von einer oder mehreren Außenschichten umgeben ist. Der Flüssigkeitsbehälter kann dazu ausgelegt sein, eine Flüssigkeit dauerhaft zu lagern. Insbesondere kann der Flüssigkeitsbehälter beständig gegen aggressive, beispielsweise säurehaltige, alkoholische, basische oder andere Flüssigkeiten sein. Beispielsweise kann der Flüssigkeitsbehälter aus einem Kunststoff gefertigt sein. Auch ist es möglich, dass der Flüssigkeitsbehälter aus einem Metallwerkstoff gefertigt ist. Andere Materialien und/ oder Materialkombinationen sind möglich. Eine Beschichtung kann im Bereich der inneren und/ oder äußeren Oberfläche des Flüssigkeitsbehälters vorgesehen sein, beispielsweise um diesen vor äußeren Einflüssen zu schützen oder aber vor einem aggressiven Inhalt.
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Der Flüssigkeitsbehälter kann zumindest teilweise ein Desinfektionsmittel als Flüssigkeit enthalten. Desinfektionsmittel kann beispielsweise ein oxidierendes Desinfektionsmittel wie eine wässrige Lösung von Wasserstoffperoxid, Chloramin T oder Iod sein. Auch sind Desinfektionsmittel wie Alkohole, Phenole, Detergentien, Chlorhexidin, Octenidin, etc. denkbar.
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Der Flüssigkeitsbehälter kann aus einem festen Material wie Metall, Kunststoff mit einer ausreichenden Dicke, Glas, etc. gebildet sein. Somit kann erreicht werden, dass die Form des Flüssigkeitsbehälters im Wesentlichen unveränderlich ist. Der Flüssigkeitsbehälter kann somit inneren und/oder äußeren Drücken und/ oder einer Druckdifferenz zwischen inneren und äußeren Drücken ohne wesentliche Verformungen standhalten. Auch ist es möglich, dass der Flüssigkeitsbehälter aus einem verformbaren Material geformt ist. Somit kann beispielsweise der Innendruck durch Verformung des Flüssigkeitsbehälters beeinflusst, insbesondere gesteigert werden.
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Der Flüssigkeitsbehälter kann des Weiteren thermisch isoliert sein, beispielsweise um die darin enthaltene Flüssigkeit gegen hohe Temperaturschwankungen zu schützen. Dies kann beispielsweise im Falle von bestimmten Desinfektionsmitteln von erhöhter Wichtigkeit sein, da deren Wirksamkeit sich bei stark schwankenden und/ oder hohen Temperaturen verringern kann. Eine Isolation kann beispielsweise durch einen mehrschichtigen Aufbau der Außenwand des Flüssigkeitsbehälters realisiert werden. Beispielsweise kann der Flüssigkeitsbehälter eine Außenwand aus zumindest zwei Schichten umfassen, welche voneinander durch eine Gasschicht, beispielsweise eine Schicht aus Luft, beabstandet sind. Auch kann ein thermischer Isolator aus einem Feststoff den Flüssigkeitsbehälter umgeben, beispielsweise Styropor.
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Auch weitere Teile wie beispielsweise hydraulische Verbindungen des Flüssigkeitsspenders können thermisch isoliert sein.
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Der Flüssigkeitsbehälter kann Öffnungen aufweisen.
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Der Flüssigkeitsbehälter kann mit einer Einfüllöffnung ausgestattet sein. Insbesondere kann eine wiederverschließbare Einfüllöffnung vorgesehen sein. Hierfür kann ein Deckel und/ oder eine Kappe abschraubbar, absteckbar und/ oder anderweitig öffenbar an der Öffnung angeordnet sein. Beispielsweise kann eine Öffnung mit Gewinde für einen dafür passenden Deckel und/ oder eine dafür passende Kappe vorgesehen sein. Auch ist eine Öffnung in Form eines Stutzens ohne Gewinde und eine dazu passende Kappe und/ oder ein dazu passender Deckel möglich. Alternativ kann der Flüssigkeitsbehälter im Wesentlichen ohne Einfüllöffnung ausgestaltet sein. Insbesondere kann der Flüssigkeitsbehälter eine zumindest größtenteils geschlossene Kartusche umfassen, die nicht oder nur schwer nachfüllbar ist.
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Der Flüssigkeitsbehälter kann unter Druck stehen. Insbesondere kann der Druck im Flüssigkeitsbehälter höher sein als der Umgebungsdruck, beispielsweise um 0,1; 0,5; 1; 2; 5 oder 10 bar. Auch ist es möglich, dass der Druck im Flüssigkeitsbehälter im Wesentlichen dem Druck der Umgebung entspricht. Der Druck kann variabel sein.
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Der Flüssigkeitsbehälter kann teilweise mit einer Flüssigkeit gefüllt sein, sodass ein Teil seines Innenvolumens mit einem Gas, beispielsweise mit Luft, gefüllt ist.
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Für den Flüssigkeitsbehälter kann ein oberer Bereich definiert werden, der oben liegt. Auch ein unterer Bereich des Flüssigkeitsbehälters kann definiert werden, dieser liegt unten.
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Der Flüssigkeitsbehälter kann ein Überdruckventil aufweisen, das bei einer bestimmten Druckdifferenz zwischen Druck im Flüssigkeitsbehälter (Innendruck) und Druck in der Umgebung des Flüssigkeitsbehälters (Außendruck) öffnet. Wenn das Überdruckventil öffnet, kann Inhalt aus dem Innern des Flüssigkeitsbehälters in das äußere des Flüssigkeitsbehälters übertreten, sodass die Druckdifferenz sinkt. Auch kann umgekehrt Gas, beispielsweise Luft, in den Flüssigkeitsbehälter strömen, um einen Unterdruck im Innern des Flüssigkeitsbehälters auszugleichen. Das Überdruckventil kann insbesondere im oberen Bereich des Flüssigkeitsbehälters angeordnet sein. Somit kann durch eine teilweise Füllung des Flüssigkeitsbehälters sichergestellt werden, dass das Überdruckventil auf der Innenseite des Flüssigkeitsbehälters nicht an Flüssigkeit grenzt, sondern an Gas. Im Falle einer Öffnung des Überdruckventils tritt somit keine Flüssigkeit, sondern nur Gas aus.
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Flüssigkeitsbehälter können vollständig oder teilweise austauschbar sein. Beispielsweise kann ein Flüssigkeitsbehälter eine Kartusche mit Flüssigkeit in ihrem Innern umfassen, welche ausgetauscht werden kann. Zusätzlich kann der Flüssigkeitsbehälter eine äußere Hülle aufweisen, welche die Kartusche im eingebauten Zustand zumindest teilweise umgibt. Die äußere Hülle kann bei Austausch des Flüssigkeitsbehälters im Flüssigkeitsspender verbleiben.
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Beispielsweise kann der Flüssigkeitsbehälter und/ oder eine Kartusche mit dem Flüssigkeitsspender mechanisch und/ oder hydraulisch verbunden werden, beispielsweise mittels eines Schraubverschlusses.
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Der Flüssigkeitsbehälter kann eine Öffnung aufweisen, über die Luft in den Flüssigkeitsbehälter gelangen kann. Hierdurch kann verhindert werden, dass sich durch Flüssigkeitsentnahme ein Unterdruck aufbaut. Eine derartige Öffnung kann durch das Überdruckventil implementiert werden.
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Der Flüssigkeitsbehälter kann in seinem Innenvolumen variabel sein. Beispielsweise kann ein beweglicher Wandbereich, beispielsweise ein Bodenbereich, beweglich sein. Somit kann sich das Volumen verkleinern, insbesondere können Lufteinschlüsse vermieden werden und es entsteht kein Unterdruck durch Flüssigkeitsentnahme.
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Mehrere Flüssigkeitsbehälter können vorgesehen sein. Diese können beispielsweise hydraulisch miteinander verbunden sein oder auch hydraulisch voneinander getrennt sein.
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Eine oder weitere Verbindungen zwischen dem Flüssigkeitsbehälter und anderen Elementen können vorgesehen sein.
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Gegenständlich wird des Weiteren vorgeschlagen, dass der zumindest eine Flüssigkeitsbehälter hydraulisch mit zumindest einer Düse verbunden ist. Die Verbindungsstrecke zwischen Flüssigkeitsbehälter und Düse kann beispielsweise durch einen Schlauch, beispielsweise einen Kunststoffschlauch, einen Gummischlauch, einen Latexschlauch, einen Metallschlauch etc., realisiert werden. Auch ist es möglich, dass der Flüssigkeitsbehälter durch ein Rohr, beispielsweise durch ein Kunststoffrohr, ein Metallrohr, ein Glasrohr, etc. mit der Düse verbunden ist.
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Aufseiten des Flüssigkeitsbehälters kann ein Anschluss für die Verbindung zur Düse in einem unteren Bereich des Flüssigkeitsbehälters vorgesehen sein. Beispielsweise kann eine Öffnung am unteren Bereich des Flüssigkeitsbehälters, beispielsweise an einem Boden des Flüssigkeitsbehälters, angeordnet sein. Hierfür kann beispielsweise ein Stutzen vorgesehen sein, auf den ein Rohr oder ein Schlauch aufgesteckt werden können. Beispielsweise wäre auch eine Schraubverbindung möglich. Auch kann alternativ der Flüssigkeitsbehälter zumindest teilweise einstückig mit zumindest einem Teil der Verbindung zu der Düse geformt sein.
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Auch ist es möglich, dass der Anschluss in einem mittleren oder oberen Bereich des Flüssigkeitsbehälters angeordnet ist. Hierbei kann es vorteilhaft sein, wenn ein Schlauch oder Rohr oder ein ähnliches flüssigkeitsführendes Element im Inneren des Flüssigkeitsbehälters angeordnet ist, sodass der untere Teil des inneren Volumens des Flüssigkeitsbehälters, in dem üblicherweise auch bei geringen Füllständen die Flüssigkeit befindlich ist, zumindest mittelbar mit der Düse verbunden ist.
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Die hydraulische Verbindung zwischen Flüssigkeitsbehälter und Düse kann unmittelbar, beispielsweise direkt durch ein Rohr oder einen Schlauch, gestaltet sein. Auch ist eine mittelbare Verbindung möglich, bei der weitere Elemente zwischen der Düse und dem Flüssigkeitsbehälter angeordnet sind. Beispielsweise kann ein Ventil, eine Pumpe, ein Zwischenspeicher, etc. zwischen Flüssigkeitsbehälter und Düse angeordnet sein.
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In der üblichen räumlichen Ausrichtung des Flüssigkeitsspenders kann die Düse oberhalb des oberen Endes des Flüssigkeitsbehälters angeordnet sein. Hierdurch kann erreicht werden, dass Flüssigkeit in der Verbindungsstrecke zwischen Flüssigkeitsspeicher und Düse von der Schwerkraft angetrieben wieder in den Flüssigkeitsspeicher zurückfließt. Diese Anordnung kann insbesondere vorteilhaft sein, wenn der Anschluss des Flüssigkeitsbehälters zur Verbindungsstrecke zur Düse im oberen Bereich des Flüssigkeitsbehälters angeordnet ist. So kann die Flüssigkeit vollständig in den Flüssigkeitsbehälter zurückfließen.
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Auch kann die Düse unterhalb des unteren Endes des Flüssigkeitsbehälters angeordnet sein. Somit kann beispielsweise erreicht werden, dass die Verbindungsstrecke zwischen Flüssigkeitsbehälter und Düse stets mit der Flüssigkeit gefüllt ist und beispielsweise keine ungewollten Gaseinschlüsse auf der Verbindungsstrecke vorliegen.
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Die Düse kann zur Ausbringung von Flüssigkeit eingerichtet sein.
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Die Düse kann beispielsweise ein offenes Ende eines Schlauchs, eines Rohrs, oder eines ähnlichen flüssigkeitsführenden Elements sein.
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Die Düse kann ein separates Element sein, das dazu eingerichtet ist, einen Flüssigkeitsstrahl zu formen. Die Düse kann verschiedene Abgabecharakteristiken haben.
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Beispielsweise kann die Düse eine Abgabecharakteristik aufweisen, nach der die Düse dazu ausgerichtet ist, einen Strahl mit einem im Vergleich zum Querschnitt der Verbindung zur Düse geringen Querschnitt abzugeben. Dies kann dazu führen, dass die Flüssigkeit bei Austritt aus der Düse eine erhöhte Geschwindigkeit erreicht, die beispielsweise höher als die Flussgeschwindigkeit vor der Düse liegt.
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Auch ist eine Abgabecharakteristik möglich, bei der die Düse eine Zerstäubungsfunktion übernimmt. Eine Zerstäubung kann beispielsweise durch eine mehrkanalige Siebstruktur erreicht werden, die die Flüssigkeit in einer Vielzahl von Einzelstrahlen ausbringt. Auch kann durch die Düse eine feine Zerstäubung in einen Nebel erreicht werden. Durch Zerstäubung können auch kleine Mengen der in dem Flüssigkeitsbehälter enthaltenen Flüssigkeit auf verhältnismäßig großen Flächen verteilt werden. Beispielsweise kann es möglich sein, eine Flüssigkeit von wenigen Millilitern auf die Fläche einer Hand zu verteilen. Auch kann es mittels Zerstäubung möglich sein, einen derart dünnen Film einer Flüssigkeit auf eine Fläche, beispielsweise auf die Hand, auszubringen, dass eine anschließende manuelle Verteilung nicht mehr notwendig ist oder zumindest kürzer ausfallen kann.
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Die Düse kann in ihrer Abgabecharakteristik variabel sein. So kann beispielsweise zwischen einer strahlförmigen und einer zerstäubten und/ oder nebelförmigen Flüssigkeitsabgabe gewählt werden. Die Abgabecharakteristik kann beispielsweise in einem kontinuierlichen Übergang zwischen strahlförmig und zerstäubt eingestellt werden. Auch ist eine Einstellung in diskreten Schritten möglich. Diese Einstellung kann beispielsweise manuell, beispielsweise durch Drehen der Düse vorgenommen werden. Durch Einstellung der Düse kann der Flüssigkeitsspender an verschiedene Nutzungen angepasst werden.
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Auch ist es möglich, dass die Düse auswechselbar ist. Insbesondere können Düsen verschiedener Abgabecharakteristik verwendet werden.
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Die Richtung, in welche die aus einer Düse abgegebene Flüssigkeit abgegeben wird (Abgaberichtung), kann vorgegeben sein. Auch kann es möglich sein, die Abgaberichtung der Düse einzustellen. Beispielsweise kann die Düse über ein oder mehrere Gelenke gelagert sein, die eine manuelle Einstellung der Abgaberichtung erlauben.
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Auch ist es möglich, dass die Düse nicht oder in nur stark begrenztem Maße, beispielsweise um weniger als 1°, 5°, 10°, 15°, 20°, 25° in ihrer Abgaberichtung einstellbar ist. Eine geringe Variabilität der Abgaberichtung hat den Vorteil, dass der Nutzer diese nicht vor Bedienung des Flüssigkeitsspenders kontrollieren muss. So ist insbesondere der Abgabebereich der Düse stets klar definiert. Eine Bedienung des Flüssigkeitsspenders ohne vorherige Einstellung und/ oder Kontrolle der Düse ist die Folge und ist somit besonders sicher für den Straßenverkehr.
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Zumindest eine Düse kann auf der Mittelachse des Flüssigkeitsspenders angeordnet sein.
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Es können auch mehrere Düsen vorgesehen sein. Diese können beispielsweise alle mit dem zumindest einen Flüssigkeitsbehälter hydraulisch verbunden sein. Es kann möglich sein, die Düsen einzeln in ihrer Abgabecharakteristik und/ oder Abgaberichtung einzustellen.
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Des Weiteren ist gegenständlich eine Pumpe vorgesehen. Die Pumpe kann unter anderem dafür eingerichtet sein, Flüssigkeit aus einem oder mehreren Flüssigkeitsbehältern des Flüssigkeitsspenders zu einer oder mehreren Düsen des Flüssigkeitsspenders zu transportieren.
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Die Pumpe kann mit dem Flüssigkeitsbehälter verbunden sein. Auch kann die Pumpe mit der zumindest einen Düse verbunden sein. Die Verbindungen der Pumpe zu Flüssigkeitsbehälter, Düse oder/ oder zu anderen Elementen des Flüssigkeitsspenders können hydraulisch sein. Auch können die Verbindungen der Pumpe zumindest teilweise pneumatisch sein.
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Eine Pumpe ist vorliegend nicht darauf beschränkt, inkompressible Fluide zu transportieren, sondern kann auch dazu eingerichtet sein, als Verdichter ein Gas zu transportieren, beispielsweise um einen Druck zu erhöhen, beispielsweise den Innendruck im Flüssigkeitsbehälter. Auch kann eine gegenständliche Pumpe zusätzlich zum gepumpten Volumen einen Materialstrom durch sie hindurch erlauben.
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Die Pumpe kann beispielsweise den Innendruck des Flüssigkeitsbehälters steigern, beispielsweise indem sie eine äußere Kraft auf den Flüssigkeitsbehälter ausübt. Auch ist es möglich, dass die Pumpe ein Gas, beispielsweise Luft, in den Flüssigkeitsbehälter pumpt und auf diese Weise seinen Innendruck erhöht. Ein erhöhter Innendruck kann zu einer Druckdifferenz zwischen Innendruck und dem Druck der äußeren Umgebung führen, durch welchen die im Flüssigkeitsbehälter gelagerte Flüssigkeit in Richtung Düse bewegt wird. Auch ist es möglich, den Innendruck mittels einer Druckkartusche, welche unter Druck stehendes Gas enthält, aufzubauen. In diesem Fall umfasst die Pumpe beispielsweise die Druckkartusche und ein Ventil, das die Abgabe von Druckluft in den Flüssigkeitsbehälter steuert.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann die Pumpe hydraulisch zwischen dem Flüssigkeitsbehälter und der Düse angeordnet sein. Beispielsweise kann die Pumpe dafür eingerichtet sein, eine Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehälter zu saugen und in Richtung der Düse zu pumpen.
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Die Aktivierung der Pumpe kann einen Flüssigkeitstransport aus dem Flüssigkeitsbehälter zu der Düse auslösen. Es ist auch möglich, dass eine aktivierte Pumpe nur eine notwendige Bedingung für einen Flüssigkeitstransport zu der Düse darstellt und eine weitere Bedingung, beispielsweise ein geöffnetes Ventil, notwendig ist für einen Flüssigkeitstransport. Eine Ausbringung von Flüssigkeit kann direkt aus einem aktivierten Flüssigkeitstransport folgen. Auch ist es möglich, dass eine weitere Bedingung, beispielsweise ein weiteres geöffnetes Ventil direkt vor der Düse, erfüllt sein muss, um Flüssigkeit aus der Düse auszubringen.
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Die Pumpe kann derart eingerichtet sein, dass ein annähernd konstanter Volumenfluss pro Zeiteinheit erreicht wird, beispielsweise 0,1; 0,5; 1, 5 oder 10 ml/ s.
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Die Pumpe kann einen im Wesentlichen mechanischen Antrieb haben. Beispielsweise kann durch einmalige oder wiederholte manuelle Bedienung eines Pumpmechanismus ein Innendruck des Flüssigkeitsbehälters erhöht werden. Ein Pumpmechanismus kann hierbei beispielsweise eine Kolbenpumpe sein. Auch kann die Pumpe einen im Wesentlichen elektrischen Antrieb haben. Beispielsweise kann die Pumpe eine Verdrängerpumpe, Kolbenpumpe, Schüttelpumpe, Kreiselpumpe oder eine andere Art von Pumpe sein.
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Die Pumpe kann motorisiert sein, beispielsweise mit einem Elektromotor, beispielsweise mit einem bürstenlosen, bürstenbehafteten Motor, einem Servomotor, einem Linearmotor, etc. Auch ist es möglich, die Pumpe anderweitig anzutreiben, beispielsweise mit einem magnetischen Antrieb.
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Für die Pumpe können Steuerelemente vorgesehen sein, die die Pumpe steuern können. Die Steuerelemente können die Pumpe an- und abschalten. Auch können die Steuerelemente dazu eingerichtet sein, die Pumpe auf eine bestimmte Pumpleistung einzustellen, beispielsweise auf einen gewünschten Volumenstrom oder eine gewünschte Leistungsaufnahme und/ oder -abgabe. Die Steuerelemente können beispielsweise mechanischer Natur sein, beispielsweise Hebel, Pumparme. Auch können Steuerelemente elektrisch und/ oder elektronisch sein, beispielsweise ein Schalter, beispielsweise ein elektronisch schaltbarer Schalter, beispielsweise ein Relais, ein Transistor, ein TRIAC, etc. Über den Schalter kann ein Energiefluss zur Pumpe ermöglicht werden. Beispielsweise kann ein Energiefluss von einem Energiespeicher, beispielsweise von einem elektrischen Energiespeicher, zur Pumpe zumindest teilweise von einem Schalter kontrolliert werden. Weitere Steuerungskomponenten wie beispielsweise ein Durchflusssensor, ein Drucksensor und/ oder eine Steuerungselektronik wie beispielsweise ein Prozessor, eine analoge Schaltung, etc. können die Arbeitsweise der Pumpe beeinflussen. Insbesondere kann die Pumpe über mindestens eine dieser weiteren Komponenten an- und abgeschaltet werden.
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Insbesondere kann die Pumpe dafür ausgelegt sein, ätzende oder anderweitig aggressive Flüssigkeiten zu transportieren. Insbesondere kann die Pumpe dafür ausgelegt sein, Desinfektionsmittel zu transportieren, insbesondere oxidierende und/ oder alkoholische Desinfektionsmittel. Beispielsweise kann eine derartige Pumpe mit chemisch resistenten Beschichtungen ausgekleidet sein und/ oder aus einem chemisch besonders resistenten Material gefertigt sein.
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In einer Ausgestaltung ist die Pumpe nicht nur dazu ausgelegt, Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehälter zur Düse zu transportieren. Zusätzlich kann die Pumpe in umgekehrter Richtung wirken und Flüssigkeit wieder zurück in den Flüssigkeitsbehälter transportieren. Dieser Rücktransport kann beispielsweise durch eine Pumpe zwischen Flüssigkeitsbehälter und Düse geschehen. Auch kann eine Pumpe einen Unterdruck im Flüssigkeitsbehälter verursachen und somit einen Rücktransport auslösen. Dank des Rücktransports verbleibt kein Flüssigkeitsrest in der Verbindungsstrecke zwischen Flüssigkeitsbehälter und Düse. Insbesondere kann die Pumpe in direkter Nähe zum Flüssigkeitsbehälter angeordnet sein, sodass nach Zurückpumpen kaum Flüssigkeitsvolumen außerhalb des Flüssigkeitsbehälters verbleibt.
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Ein derartiges Zurückpumpen kann insbesondere relevant sein im Falle von Flüssigkeiten wie beispielsweise Desinfektionsmitteln, die sensibel auf Kontakt mit der Luft, Erwärmung und auf andere Umwelteinflüsse reagieren können. Beispielsweise kann Flüssigkeit im Kontakt zur Luft durch Verdampfen verloren gehen und/ oder durch Erwärmung an Wirkung verlieren. Durch das Zurückpumpen in den Flüssigkeitsbehälter kann dessen Schutzwirkung, beispielsweise eine thermische Isolation, auf die gesamte Flüssigkeit wirken. Das Problem eines möglicherweise an Wirkung einbüßenden Restvolumens, welches nach Flüssigkeitsabgabe auf unbestimmte Zeit in der Verbindungsstrecke zwischen Flüssigkeitsbehälter und Schlauch verbleibt, wird umgangen.
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Auch können zumindest zwei Pumpen, eine zum Flüssigkeitstransport von Flüssigkeitsbehälter zur Düse, eine für die umgekehrte Transportrichtung, vorgesehen sein.
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Mehrere Pumpen können vorgesehen sein.
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Ferner sind gegenständlich Bedienmittel an dem Flüssigkeitsspender vorgesehen. Es können ein oder mehrere Bedienmittel vorgesehen sein, insbesondere zwei oder mehr Bedienmittel.
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Bedienmittel können zum Beispiel manuell bedient werden. Ein Bedienmittel kann zum Beispiel ein Schalter, ein Hebel, ein Kolben, oder ein anderes Bedienelement sein. Beispielsweise kann ein Bedienmittel direkt mit der Pumpe verbunden sein und eine mechanische, elektrische, oder anderweitige Aktivierung und/ oder einen Antrieb der Pumpe auslösen.
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Ein Bedienmittel kann ferner ein Sensor sein. Beispielsweise kann es sich um einen Sensor für Licht handeln, zum Beispiel eine Photodiode. Auch kann ein Drucksensor Druck messen, es kann ein Beschleunigungssensor zur Detektion von Bewegungen und/ oder der Lage, beispielsweise der Lage des Flüssigkeitsspenders, sein, etc.
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Zumindest eines der Bedienmittel des Flüssigkeitsspenders kann dazu eingerichtet sein, zumindest die Pumpe zu aktivieren. Auch können mehrere Bedienmittel die Pumpe in Kombination aktivieren.
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Die Aktivierung der Pumpe kann eine Ausbringung von Flüssigkeit über die Düse bewirken. Auch kann die Ausbringung von Flüssigkeit zusätzlich zur Aktivierung der Pumpe einen weiteren Schritt umfassen. Dieser weitere Schritt kann insbesondere die Bedienung eines weiteren Bedienmittels voraussetzen. Beispielweise kann dieser weitere Schritt die Öffnung eines Ventils umfassen.
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Ein Bedienmittel kann Berührungen erfassen. Ein derartiger Berührsensor kann eine Berührung detektieren, wenn ein Gegenstand in direkten physischen Kontakt mit einer rezeptiven Fläche des Sensors kommt. Ein Berührsensor kann auch das Ende der Berührung detektieren. Insbesondere kann eine beliebig sanfte Bewegung mit wenig Druck und/ oder wenig Kraft und/ oder wenig berührender Fläche und/ oder kurzer Berührdauer ausreichen, um eine Berührung zu detektieren. Beispielsweise kann eine Berührungsfläche von wenigen Quadratmillimetern für die Detektion einer Berührung ausreichen. Auch kann eine bestimmte Kraft, ein bestimmter Druck, eine gewisse Eindringtiefe, eine gewisse Berührfläche, etc. notwendig sein, um eine Berührung mit einem Berührsensor zu erfassen. Beispielsweise kann ein Berührsensor ein kapazitiver Sensor sein, der Berührungen mit der Haut oder anderweitig leitfähigen Elementen erkennt. Ein Berührsensor kann auch ein Schalter sein, der eine Betätigung erfasst. Ein Berührsensor kann auch ein Drucksensor sein, der den Druck erfasst, den ein ihn berührender Gegenstand auf ihn ausübt, ein Kraftsensor, ein optischer Sensor, der beispielsweise eine Abdunkelung eines Erfassungsbereichs durch Abdeckung einer Lichtquelle erfasst, etc.
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Ein Berührsensor kann beispielsweise besonders hohe Anforderungen an eine Aktivierung stellen. Beispielsweise kann die Aktivierung eines Berührsensors den direkten Kontakt eines leitfähigen Objekts in einem beispielsweise kleinen rezeptiven Bereich voraussetzen. Eine zufällige Aktivierung des Berührsensors ist somit erschwert. Insbesondere werden ungewollte Aktivierungen eines Berührsensors unwahrscheinlich. Dies kann insbesondere im Kontext von Flüssigkeitsspendern vorteilhaft sein, da auf diese Weise eine ungewollte Verteilung von Flüssigkeit unwahrscheinlich wird. Nachteilig kann wiederum sein, dass eine Berührung mit einer Fläche wiederum die Übertragung von Erregern von der Fläche zu einem Objekt, beispielsweise zu einer bedienenden Hand, ermöglicht.
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Ein Berührsensor kann für die Verwendung im Fahrzeug besonders geeignet sein, da dieser durch eine einfache Berührung ausgelöst werden kann. Es sind insbesondere keine komplizierten oder gezielten Kraftausübungen wie bei einem herkömmlichen Pumpkopf eines Flüssigkeitsspenders vonnöten. Somit gelingt die Aktivierung eines Berührsensors unter besonders geringen Anforderungen an die Aufmerksamkeit des Nutzers.
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Auch kann ein Sensor die Nähe und/ oder Präsenz eines Objekts erfassen, ohne auf eine direkte Berührung angewiesen zu sein. Ein solcher Annäherungssensor kann die räumliche Nähe eines Objekts detektieren. Ein Annäherungssensor kann die Präsenz eines Objekts in einem gewissen Entfernungsbereich erfassen. Beispielsweise kann ein Annäherungssensor Objekte in einer Entfernung von 0 - 1 cm, 0 - 5 cm, 1 cm - 10 cm oder beliebiger anderer Entfernungsbereiche erkennen. Ein Annäherungssensor kann so gestaltet sein, dass er auch eine Berührung eines Objekts detektieren kann. Ein Annäherungssensor kann insbesondere auch einen Erfassungsbereich haben. Ein Erfassungsbereich kann beispielsweise ein Volumen sein. Beispielsweise kann ein Annäherungssensor einen kegelförmigen, kugelförmigen, elliptischen, quaderförmigen oder anderweitig geformten Erfassungsbereich aufweisen, der sich in einer Erfassungsrichtung erstreckt. So ist es beispielsweise möglich, die Präsenz eines Objekts in einem gewissen räumlichen Bereich, beispielsweise in einem Volumen, zu detektieren. Ein Annäherungssensor kann auch das Verlassen eines Objekts aus einem Erfassungsbereich detektieren.
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Ein Annäherungssensor hat unter anderem den Vorteil, dass kein direkter Kontakt zwischen dem von ihm erfassten Objekt und dem Sensor notwendig ist, um den Annäherungssensor zu aktivieren. Eine derartige kontaktlose Aktivierung hat den Vorteil einer einfachen Bedienung. Es ist insbesondere nicht erforderlich, eine Fläche gezielt zu berühren. Auch ist es bei Einsatz eines Annäherungssensors nicht notwendig, eine möglicherweise verschmutzte und/ oder mit Erregern belastete Fläche zu berühren. Dies hat den Vorteil einer besonders hygienischen Aktivierung. Dadurch, dass der Annäherungssensor einen Erfassungsbereich aufweist, kann dieser Erfassungsbereich an die Anwendung angepasst werden. Beispielsweise kann ein Erfassungsbereich auf den Bereich eingeschränkt werden, in dem ein Objekt sich befinden soll, um eine Bedingung zu erfüllen.
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Ein weiterer Vorteil eines Annäherungssensors ist die Möglichkeit einer „blinden“ Bedienung, d.h. der Annäherungssensor kann in einfacher Weise aktiviert werden, indem ein Objekt in seine Nähe bewegt wird, ohne es dafür ansehen zu müssen. Beispielsweise kann eine Hand in einen Erfassungsbereich eines Annäherungssensors gebracht werden und dies genügt bereits zur Aktivierung des Annäherungssensors. Ein besonders geringes Niveau an erforderlicher Aufmerksamkeit zur Aktivierung des Annäherungssensors ist somit die Folge. Eine Bedienung eines Flüssigkeitsspenders über einen Annäherungssensor ist somit während der Fahrt möglich, ohne dass der Fahrzeugführer seinen Blick und seine Aufmerksamkeit von der Straße abwenden muss.
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Beispielsweise kann ein Annäherungssensor ein kapazitiver Sensor sein, der die Nähe von leitfähigen Objekten wie beispielsweise einem Körperteil erkennen kann. Auch ist es möglich, dass ein Annäherungssensor nach einem optischen Prinzip funktioniert. Beispielsweise kann dies eine Lichtschranke sein, die zum Beispiel eine Lichtquelle wie einen Laser oder eine Leuchtdiode und eine Photodiode umfasst. Auch sind Annäherungssensoren in Form von Ultraschallsensoren denkbar, die ein Objekt erkennen können. Ultraschallsensoren sind nicht auf die elektrische Leitfähigkeit des Objekts angewiesen. Annäherungssensoren, insbesondere Ultraschallsensoren aber auch andere Annäherungssensoren, können beispielsweise darüber hinaus die Form, Größe und/ oder Entfernung eines Objekts erfassen. Eine Bedienung eines Bedienmittels kann von der Form des erfassten Objekts abhängen, beispielsweise davon, ob das Objekt als eine Hand erkannt wird.
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Ein Annäherungssensor kann auch eine Kamera umfassen, die die Präsenz eines Objekts optisch wahrnimmt.
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Für viele Bedienmittel kann ein Erfassungsbereich definiert werden. Dabei handelt es sich um das Volumen, die Fläche, die Linie und/ oder den Punkt, an dem sich ein Teil eines Objekts befinden muss, um das Bedienmittel zu aktivieren und/ oder von dem Bedienmittel detektiert zu werden. Beispielsweise kann für einen Annäherungssensor, beispielsweise einen kapazitiven Sensor oder einen Ultraschallsensor, ein Volumen als Erfassungsbereich definiert werden. Auch kann für Annäherungssensoren wie beispielsweise Lichtschranken ein Erfassungsbereich in Form einer im Wesentlichen eindimensionalen Strecke definiert werden. Für einen Berührsensor kann ein Erfassungsbereich eine Fläche, für einen Taster ebenfalls eine Fläche, für einen berührungssensitiven Bildschirm womöglich ein Punkt ein Erfassungsbereich sein.
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Die Erfassungsbereiche zweier Bedienmittel können einander überlappen. Die Erfassungsbereiche können sich insbesondere aber auch nur teilweise oder nicht überlappen, d.h. teilweise, im Wesentlichen oder vollständig disjunkt zueinander sein. Disjunkte Erfassungsbereiche können beispielsweise eine voneinander unabhängige Bedienung der Bedienmittel ermöglichen.
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Im Kontext von Flüssigkeitsspendern kann beispielsweise der Erfassungsbereich eines Bedienmittels mit dem Bereich, in dem eine Düse eine Flüssigkeit ausgibt (Abgabebereich), in Übereinstimmung gebracht werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine Aktivierung des Bedienmittels die Auslösung einer Flüssigkeitsausbringung im Abgabebereich der Düse bewirkt. Insbesondere kann eine Deaktivierung des Bedienmittels die Flüssigkeitsausbringung beenden und/ oder pausieren. Hierdurch kann beispielsweise sichergestellt werden, dass die Flüssigkeitsabgabe nur stattfindet, wenn sich ein Objekt im Abgabebereich der Düse befindet. Der Erfassungsbereich kann beispielsweise kleiner oder größer sein als der Abgabebereich. Auch ist es möglich, dass der Abgabebereich den Erfassungsbereich zumindest teilweise einhüllt.
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Eine Überlappung von Erfassungsbereich und Abgabebereich kann die Sicherheit der Bedienung eines Flüssigkeitsspenders im Fahrzeug weiter steigern. Dadurch, dass der Nutzer sicher sein kann, dass die Flüssigkeit nur dann abgegeben wird, wenn die zu desinfizierende Fläche, etwa seine Hand, in dem Abgabebereich befindlich ist, muss er seinen Blick nicht während der Bedienung auf den Spender richten. Anstatt dessen kann er den Abgabebereich ohne diesen zu sehen mit der Hand annähern. Die Flüssigkeit wird nur dann abgegeben, wenn diese auch die Hand erreicht.
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Gegenständlich wird vorgeschlagen, dass Bedienmittel an dem Flüssigkeitsspender vorgesehen sind. Insbesondere können zumindest zwei oder mehr Bedienmittel an dem Flüssigkeitsspender vorgesehen sein. Insbesondere können eines oder einige erste der Bedienmittel Annäherungssensoren sein und eines oder einige zweite Berührsensoren.
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In einer möglichen Ausgestaltung liegt der Erfassungsbereich des Berührsensors, also dessen die Berührfläche, außerhalb des Erfassungsbereichs des Annäherungssensors.
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Beispielsweise kann ein Annäherungssensor des Flüssigkeitsspenders ein kapazitiver Sensor sein, welcher in einem ersten Volumen die Präsenz von Objekten erkennen kann. Der Annäherungssensor kann auch ein optischer Sensor sein, beispielsweise eine Lichtschranke. Auch kann ein Annäherungssensor ein Ultraschallsensor oder ein anderer Sensor sein.
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Ein Berührsensor des Flüssigkeitsspenders kann beispielsweise ein weiterer kapazitiver Sensor sein, der allerdings nur Berührungen detektieren kann. Alternativ kann der Berührsensor ein Schalter sein, insbesondere ein Taster, ein Drucksensor, eine Widerstandsfolie, etc.
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Ein Bedienmittel kann aktiviert werden. Beispielsweise kann ein Bedienmittel aktiviert werden, wenn ein Objekt in einen Erfassungsbereich eintritt, ein Taster gedrückt wird, ein Berührsensor berührt wird, ein Drucksensor einen Druck oberhalb eines Schwellwerts misst, eine Lichtschranke durchbrochen wird, etc. Der Moment, in dem ein Bedienmittel aktiviert wird, kann als Startzeitpunkt definiert werden.
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Ein Bedienmittel kann deaktiviert werden. Beispielsweise kann ein Bedienmittel deaktiviert werden, wenn ein Objekt einen Erfassungsbereich verlässt, ein Taster losgelassen wird, die Berührung eines Berührsensors endet, der Druck auf einem Drucksensor unter einen Schwellwert sinkt, eine Lichtschranke nicht mehr durchbrochen wird, etc. Der Moment, in dem ein Bedienmittel deaktiviert wird, kann als Endzeitpunkt definiert werden.
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Die Bedienung eines Bedienmittels kann sowohl eine Aktivierung als auch eine Deaktivierung des Bedienmittels umfassen.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass Bedienmittel miteinander in Wirkverbindung stehen (wirkverbunden sind). Durch die Wirkverbindung zwischen den Bedienmitteln kann eine koordinierte Bedienung der Bedienmittel notwendig sein, um eine Bedingung zu erfüllen. Bedienmittel können beispielsweise in ein kombiniertes Bedienmittel zusammengefasst werden, welches durch eine gemeinsame, beispielsweise zeitlich koordinierte, Bedienung beider einzelner Bedienmittel bedient wird.
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Bedienmittel können beispielsweise derart miteinander zu einem kombinierten Bedienmittel wirkverbunden sein, dass eine voneinander unabhängige Bedienung der Bedienmittel notwendig ist, um das kombinierte Bedienmittel zu bedienen. Beispielsweise kann die Aktivierung der Pumpe und/ oder der Flüssigkeitstransport in einem Flüssigkeitsspender vom Flüssigkeitsbehälter zur Düse und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit abhängig sein von der Bedienung des kombinierten Bedienmittels.
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Die einzelnen Bedienmittel, beispielsweise ein Taster und eine Lichtschranke, können einzeln bedient werden. Eine voneinander unabhängige Bedienung kann gegenständlich beispielsweise bedeuten, dass jedes der Bedienmittel einzeln bedient wird, ohne dabei auch das jeweils andere Bedienmittel zu bedienen. Die Bedienung eines ersten Bedienmittels kann dabei unabhängig von der Bedienung eines zweiten Bedienmittels sein und/ oder umgekehrt.
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Einzelne Bedienmittel können zu einem kombinierten Bedienmittel zusammengefasst werden, bei dem die einzelnen Bedienmittel beispielsweise in Art einer logischen ODER-Verknüpfung wirkverbunden sind. Die Bedienung eines der einzelnen Bedienmittel kann hierbei zur Aktivierung des kombinierten Bedienmittels genügen. Die Deaktivierung aller derart kombinierten Bedienmittel kann zur Deaktivierung des kombinierten Bedienmittels führen.
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Auch ist eine UND-Verknüpfung einzelner Bedienmittel zu einem kombinierten Bedienmittel möglich. So kann eine Aktivierung eines derartigen kombinierten Bedienmittels die Aktivierung aller einzelnen Bedienmittel erfordern und zur Deaktivierung des kombinierten Bedienmittels die Deaktivierung eines der einzelnen Bedienmittel reichen.
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Die Bedienung zweier oder mehrerer Bedienmittel kann nacheinander, d. h. mit zeitlichem Abstand zueinander, erfolgen. Auch ist es möglich, dass die Bedienung zweier oder mehrerer Bedienmittel im Wesentlichen gleichzeitig erfolgt.
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Es kann für die Bedienung eines kombinierten Bedienmittels, umfassend zumindest zwei einzelne Bedienmittel, insbesondere zwei UND-verknüpfte Bedienmittel, notwendig sein, die einzelnen Bedienmittel in einem vorgegebenen Zeitfenster zu bedienen. Nach Bedienung eines ersten einzelnen Bedienmittels wird somit ein Zeitfenster geöffnet. Es ist möglich, dass nur ein bestimmtes der mehreren einzelnen Bedienmittel und/ oder eine Untermenge der einzelnen Bedienmittel dazu eingerichtet ist, ein Zeitfenster zu öffnen. Auch ist es möglich, dass alle der einzelnen Bedienmittel dazu eingerichtet sind, jeweils ein Zeitfenster zu öffnen. Für eine Bedienung des kombinierten Bedienmittels kann es dann erforderlich sein, dass vor Ablauf des Zeitfensters ein oder mehrere weitere einzelne Bedienmittel, welche von den ersten Bedienmitteln verschieden sein können, bedient werden.
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Beispielsweise kann ein Zeitfenster festgelegt sein, das 0,1s, 0,5s, 1s, 2s, 5s oder 10s beträgt. Beliebige andere Zeitfenster sind möglich. Ein Zeitfenster kann so gewählt sein, dass es bei normaler Benutzung möglich ist, ein Objekt, insbesondere eine Hand, aus der Nähe eines ersten Bedienmittels, und/ oder dessen Erfassungsbereichs, in die Nähe eines zweiten Bedienmittels und/ oder dessen Erfassungsbereichs zu bewegen. Beispielsweise kann ein Zeitfenster so gewählt werden, dass ein Benutzer innerhalb des Zeitfensters seine Hand von einem Berührsensor, den er berührt, zu einem Erfassungsbereich eines Annäherungssensors bewegen kann. Somit ist eine unabhängige Auslösung beider einzelner Bedienmittel innerhalb des Zeitfensters gelungen und das kombinierte Bedienmittel aus beiden einzelnen Bedienmitteln wurde bedient, nämlich aktiviert.
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Eine Bedienung eines Bedienmittels umfasst sowohl eine Aktivierung als auch eine Deaktivierung eines Bedienmittels. Zeitfenster können sowohl durch Aktivierung als auch durch Deaktivierung eines Bedienmittels öffnen. Somit kann der Zeitpunkt, zu dem ein Zeitfenster geöffnet wird, sowohl ein Startzeitpunkt eines Bedienmittels sein, als auch ein Endzeitpunkt. Beispielsweise kann ein Zeitfenster erst geöffnet werden, wenn ein Berührsensor losgelassen wird (Endzeitpunkt), nicht bereits, wenn der Berührsensor berührt wird (Startzeitpunkt). Auch kann ein Zeitfenster öffnen, wenn ein Benutzer seine Hand aus einem Erfassungsbereich eines Annäherungssensors bewegt, den Druck von einem Drucksensor nimmt, etc. Gleichfalls ist es möglich, dass ein Zeitfenster durch das Eintreten der Hand eines Benutzers in den Erfassungsbereich eines Sensors geöffnet wird, zum Beispiel.
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Auch für kombinierte Bedienmittel kann ein Startzeitpunkt definiert werden. Dieser kann beispielsweise der Zeitpunkt sein, in dem das kombinierte Bedienmittel aktiviert wird. Umfasst ein kombiniertes Bedienmittel beispielsweise zwei Sensoren und wird das kombinierte Bedienmittel bei Bedienung (Aktivierung oder Deaktivierung) eines zweiten Bedienmittels innerhalb eines Zeitfensters ab Bedienung (Aktivierung oder Deaktivierung) eines ersten Bedienmittels aktiviert, kann der Zeitpunkt beispielsweise der Bedienung des zweiten Bedienmittels als der Startzeitpunkt des kombinierten Bedienmittels definiert werden.
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Auch kann für kombinierte Bedienmittel ein Endzeitpunkt definiert werden. Dieser kann beispielsweise der Zeitpunkt sein, zu dem das kombinierte Bedienmittel deaktiviert wird. Umfasst ein kombiniertes Bedienmittel beispielsweise zwei Sensoren und wird das kombinierte Bedienmittel bei Aktivierung eines zweiten Bedienmittels innerhalb eines Zeitfensters ab Bedienung (Aktivierung oder Deaktivierung) eines ersten Bedienmittels aktiviert, kann der Zeitpunkt der Deaktivierung des zweiten Bedienmittels als der Endzeitpunkt des kombinierten Bedienmittels definiert werden. Falls das kombinierte Bedienmittel mit Deaktivierung des zweiten Bedienmittels aktiviert wird, kann eine weitere Bedienung eines der einzelnen Bedienmittel das kombinierte Bedienmittel deaktivieren und als Endzeitpunkt definiert werden.
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Die Definition von Start- und Endzeitpunkten eines kombinierten Bedienmittels hängt eng mit der gewählten Wirkverbindung der jeweiligen einzelnen Bedienmittel zusammen. Beliebige andere Wirkverbindungen als die hierüber beispielhaft gegebenen sind möglich.
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Mit Bedienmittel kann im Folgenden sowohl ein einzelnes als auch ein kombiniertes Bedienmittel gemeint sein.
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In einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, ein kombiniertes Bedienmittel umfassend einen Annäherungssensor und einen Berührungssensor zu verwenden. Beispielsweise kann eine Bedienung des Berührungssensors ein erstes Zeitfenster öffnen, insbesondere eine Deaktivierung des Berührungssensors. Das kombinierte Bedienmittel kann durch Aktivierung des Annäherungssensors innerhalb eines bestimmten Zeitfensters ab Bedienung des Berührungssensors aktiviert werden. Beispielsweise kann die Aktivierung des Annäherungssensors durch Eintreten einer Hand in einen Erfassungsbereich des Annäherungssensors erreicht werden. Das kombinierte Bedienmittel kann ferner deaktiviert werden, wenn der Annäherungssensor deaktiviert wird. Auch kann das kombinierte Bedienmittel beispielsweise nach einer vorbestimmten Zeit deaktiviert werden. Es kann möglich sein, das derartige kombinierte Bedienmittel nach Deaktivierung durch erneute Aktivierung des Annäherungssensors innerhalb eines zweiten Zeitfensters, welches verschieden vom ersten Zeitfenster sein kann, wieder zu aktivieren. Somit kann eine erneute Bedienung des Berührungssensors vermieden werden.
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Ein kombiniertes Bedienmittel aus Berührsensor und Annäherungssensor hat besondere Vorteile im Kontext von Flüssigkeitsspendern, insbesondere Flüssigkeitsspendern für Desinfektionsmittel. Zunächst einmal ist eine zufällige Auslösung zweier Bedienmittel ohnehin deutlich unwahrscheinlicher als die eines Bedienmittels allein. Bei vollständig statistisch unabhängiger Auslösung gilt für die Wahrscheinlichkeit P: P(Auslösung Bedienmittel 1 und Auslösung Bedienmittel 2) = P(Auslösung Bedienmittel 1) * P(Auslösung Bedienmittel 2). Ein Berührsensor hat zudem für sich genommen bereits den Vorteil einer besonders unwahrscheinlichen zufälligen Aktivierung. Doch hat er den Nachteil, dass eine möglicherweise mit Erregern belastete Fläche berührt werden muss. Ein Annäherungssensor für sich genommen hat auf der anderen Seite den Vorteil einer einfachen, kontaktlosen und damit besonders hygienischen Aktivierung. Allerdings besteht die Gefahr versehentlicher Auslösungen. Die Kombination der beiden Sensoren vereint ihre jeweiligen Vorteile. So kann der leicht aktivierbare Annäherungssensor so lange inaktiv, also nicht aktivierbar, bleiben, bis der schwer zu aktivierende Berührsensor aktiviert wurde. Eine versehentliche Aktivierung ist somit so gut wie ausgeschlossen. Gleichzeitig kann nach sicherer „Freischaltung“ des Annäherungssensors durch den Berührsensor eine einfache Aktivierung des kombinierten Bedienmittels in einem Zeitfenster ab Aktivierung des Berührsensors erreicht werden. So wird die hygienische, kontaktlose Aktivierung einer Flüssigkeitsabgabe möglich, ohne das Risiko unerwünschter Auslösungen eingehen zu müssen. Der Annäherungssensor kann zudem beispielsweise einen Erfassungsbereich im Abgabebereich der zumindest einen Düse des Flüssigkeitsspenders aufweisen, sodass sichergestellt ist, dass nur Flüssigkeit abgegeben wird, wenn diese auch von einem Objekt im Abgabebereich empfangen wird. Ist kein Objekt mehr im Abgabebereich, kann dies durch den Annäherungssensor erfasst werden und eine Deaktivierung der Flüssigkeitsabgabe kann erfolgen. Das Resultat ist ein zielgenauer, sicherer und besonders hygienischer Flüssigkeitsspender, der sich durch einfache Bedienung auszeichnet.
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Der Einsatz kombinierter Bedienmittel hat überdies Vorteile für die Sicherheit der Verwendung eines Flüssigkeitsspenders im Fahrzeug. So kann der Nutzer zum einen unbesorgt sein, dass dieser nicht zufällig auslöst. Der Flüssigkeitsspender kann somit auch zumindest temporär beliebig im Fahrzeug abgelegt oder bewegt werden, ohne, dass dies mit erhöhten Anforderungen an die Aufmerksamkeit des Bedieners zur Verhinderung einer zufälligen Auslösung notwendig wäre. Zum anderen kann der Nutzer den Flüssigkeitsspender beispielsweise in einem ersten Schritt blind ertasten, ohne eine direkte Auslösung zu fürchten und sodann, nachdem er den Spender „gefunden“ hat und beispielsweise durch ein erstes Bedienmittel teilweise aktiviert hat (beispielsweise ein Zeitfenster geöffnet hat), die Hand von einem bekannten Startpunkt (dem ersten Bedienmittel) in den Abgabebereich und zum zweiten Bedienmittel bewegen. Es ist somit eine sichere Bedienung ohne erhöhte Aufmerksamkeitsanforderungen an den Nutzer möglich, was insbesondere im Fahrzeug von höchster Priorität ist, um den Straßenverkehr nicht zu gefährden.
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Der Flüssigkeitstransport des gegenständlichen Flüssigkeitsspenders von dem Flüssigkeitsbehälter zur Düse und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit, insbesondere mittels zumindest einer Pumpe des Flüssigkeitsspenders, kann sowohl aktiviert als auch deaktiviert werden. Insbesondere kann der Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit durch Bedienung eines oder mehrerer Bedienmittel sowohl gestartet als auch gestoppt werden. So kann die Bedienung eines oder mehrerer Bedienmittel, beispielsweise in einem bestimmten Zeitfenster wie oben beschrieben, den Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit starten.
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Der Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit kann von der Pumpe angetrieben sein. In einer Ausführung wird im Wesentlichen dann Flüssigkeit ausgebracht, wenn die Pumpe läuft. In diesem Fall kann die Auslösung eines Flüssigkeitstransports und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit mit einer Aktivierung der Pumpe gleichgesetzt werden. Die Deaktivierung des Flüssigkeitstransports und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit kann mit der Deaktivierung der Pumpe gleichgesetzt werden. In diesem Falle kann es insbesondere vorteilhaft sein, ein kombiniertes Bedienmittel zu Aktivierung der Pumpe zu verwenden.
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Auch ist es möglich, dass die Aktivierung der Pumpe allein noch keinen Flüssigkeitstransport und/ oder keine Ausbringung von Flüssigkeit auslöst. Eine weitere Bedingung, neben einer aktivierten Pumpe, kann für die Ausbringung von Flüssigkeit erforderlich sein. Beispielsweise kann ein Ventil eine Ausbringung von Flüssigkeit über die Düse bei aktivierter Pumpe verhindern. In diesem Falle kann beispielsweise ein Bedienmittel die Pumpe aktivieren und ein anderes die weitere für die Ausbringung der Flüssigkeit notwendige Bedingung erfüllen. Beispielsweise kann ein weiteres Bedienmittel ein Ventil öffnen, das einen Flüssigkeitstransport zur Düse und/ oder eine Ausbringung von Flüssigkeit aus der Düse, kontrolliert. In diesem Falle können auch einzelne Bedienmittel für die Aktivierung der Pumpe und Öffnung des Ventils ausreichen. Die Wirkverbindung der Bedienmittel wird zumindest teilweise auf hydraulischem Wege erzielt.
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Der Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit kann nach deren Start beispielsweise für eine gewisse Zeit bis zu einer Deaktivierung aktiviert bleiben. Beispielsweise kann der Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit für 0,1s, 0,5s, 1s oder andere Zeiten aktiviert bleiben. Auch kann der Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit bis zum Erreichen einer bestimmten transportierten Menge, der Abgabemenge, aktiviert bleiben, beispielsweise bis 0,1; 0,5; 1; 5; 10ml oder eine andere Menge transportiert ist. Die Abgabemenge kann einstellbar sein, insbesondere durch zumindest eins der Bedienmittel.
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Der Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit kann zum Beispiel gestoppt werden, wenn ein Bedienmittel bedient wird. Beispielsweise ist es möglich, dass der Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit bei Deaktivierung eines Bedienmittels gestoppt wird. Beispielsweise kann der Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit gestoppt werden, wenn ein Annäherungssensor kein Objekt mehr in seinem Erfassungsbereich detektiert.
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Die Beendigung der Pumpenaktivität und/ oder des Flüssigkeitstransports und/ oder der Ausbringung von Flüssigkeit kann an mehrere Bedingungen geknüpft sein. So kann die Pumpenaktivität und/ oder der Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit beispielsweise nach Ende eines vorgegebenen Zeitfensters gestoppt werden. Gleichermaßen kann die Pumpenaktivität und/ oder der Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit beispielsweise bei Bedienung, beispielsweise Deaktivierung, eines Bedienmittels gestoppt werden. Falls die Bedienung des Bedienmittels innerhalb des Zeitfensters erfolgt, wird die Pumpenaktivität und/ oder der Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit somit vor Ende des Zeitfensters gestoppt.
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Ein Stopp des Flüssigkeitstransports dient zum einen der Vermeidung unnötiger Verschmutzung der Umgebung durch Flüssigkeit. Zum anderen kann der Nutzer die Flüssigkeitsabgabe des Flüssigkeitsspenders zu einem beliebigen Zeitpunkt stoppen und bleibt somit unverändert reaktionsfähig ohne sich angehalten zu fühlen, die Hand bis zum Ende des Spendevorgangs im Abgabebereich des Flüssigkeitsspenders zu halten. Im Straßenverkehr ist diese Reaktionsfähigkeit selbstredend von höchster Wichtigkeit.
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Des Weiteren kann der gegenständliche Flüssigkeitsspender Steuerungsmittel umfassen.
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Steuerungsmittel können mit verschiedenen Elementen des Flüssigkeitsspenders verbunden sein. Beispielsweise können die Steuerungsmittel mit zumindest einem der Bedienmittel verbunden sein. Auch können Steuerungsmittel mit mehreren Bedienmitteln verbunde sein, beispielsweise mit zwei oder mehr Bedienmitteln. Die Steuerungsmittel können eine Bedienung zumindest eines der Bedienmittel erfassen und/ oder auswerten.
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Steuerungsmittel können ferner mit einer oder mehreren Pumpen des Flüssigkeitsspenders verbunden sein. Ferner können Steuerungsmittel mit weiteren Elementen verbunden sein wie beispielsweise Ventilen, Eingabemitteln, Ausgabemitteln, Anzeigemitteln etc.
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Eine Verbindung zwischen Steuerungsmitteln und Elementen kann beispielsweise eine Signalleitung umfassen, über die Signale wie beispielsweise elektrische Impulse übertragen werden können. Signale können bidirektional zwischen Steuereinrichtung und verbundenem Element ausgetauscht werden. Auch sind unidirektionale Verbindungen möglich. Eine Verbindung kann unmittelbar und mittelbar sein. Eine Verbindung kann beispielsweise über einen Datenbus erreicht werden, mittels dessen Signale zwischen Steuerungsmitteln und Elementen ausgetauscht werden können. Eine Verbindung kann eine Steuerleitung umfassen, die Steuersignale beispielsweise an andere Elemente des Flüssigkeitsspenders überträgt.
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Eine Verbindung zwischen Steuerungsmitteln und Element kann auch mechanischer Natur sein. So kann beispielsweise ein Steuerungsmittel eine mechanische Kraft auf ein Element ausüben. Beispielsweise kann ein Steuerungsmittel eine hydraulische Verbindung mechanisch zusammenpressen, sodass keine Flüssigkeit durch die hydraulische Verbindung fließen kann.
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Die Steuerungsmittel selbst können zumindest teilweise mechanisch ausgebildet sein.
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Die Steuerungsmittel können zumindest teilweise elektronisch ausgebildet sein. Beispielsweise können die Steuerungsmittel zumindest eine analoge elektronische Schaltung umfassen. Beispielsweise können die Steuerungsmittel auch zumindest eine digitale elektronische Schaltung umfassen, insbesondere einen Prozessor, einen Mikrocontroller und/ oder einen FPGA. Die Steuerungsmittel können Speicher für Programmanweisungen, Speicher für Daten, Recheneinheiten, Kommunikationsschnittstellen, Eingabeschnittstellen, Steuerschnittstellen und weitere Komponenten umfassen. Steuerungsmittel können auf einer Platine angeordnet sein, insbesondere einem Printed-Circuit-Board (PCB).
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Die Steuerungsmittel können Steuerelemente wie Schalter, Relais, Transistoren, Dioden, etc. umfassen. Diese können so gestaltet sein, dass sie die Steuerung von anderen Elementen des Flüssigkeitsspenders erlauben.
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Die Steuerungsmittel können beispielsweise eine Pumpe steuern, insbesondere diese an- und ausschalten, sowie diese darüber hinaus beispielsweise in ihrer Leistung und/ oder in ihrem geförderten Volumenfluss und/ oder einen von ihr erzeugten Druck oder Unterdruck regulieren. Beispielsweise kann ein zusätzlicher Sensor, der ebenfalls mit den Steuerungsmitteln verbunden ist, genutzt werden, um die Pumpe in einer rückgekoppelten Steuerungsmethode zu steuern. Beispielsweise kann ein PID-Regler verwendet werden, der die Pumpleistung basierend auf einem gemessenen Volumenstrom und/ oder einem gemessenen Druck auf einen gewünschten Wert einstellt.
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Auch können die Steuerungsmittel die Bedienmittel ansteuern und/ oder Signale von diesen empfangen und/ oder auswerten. So können beispielsweise die Steuerungsmittel den Zustand des Bedienelements, beispielsweise ob dieses aktiviert oder deaktiviert ist, empfangen. Dabei können die Steuerungsmittel den Zustand eines Bedienmittels beispielsweise periodisch abfragen (Polling) und/ oder von diesem Signale empfangen, beispielsweise regelmäßig und/ oder im Falle einer Zustandsänderung des Bedienmittels (beispielsweise von deaktiviert auf aktiviert).
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Die Steuerungsmittel, insbesondere zumindest teilweise eine elektronische Schaltung, insbesondere innerhalb des Flüssigkeitsspenders, können beispielsweise die Bedienmittel auswerten. Die Steuerungsmittel können ferner, beispielsweise in Abhängigkeit der Bedienmittel, die Pumpe aktivieren und/ oder deaktivieren und/ oder den Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit starten und/ oder stoppen.
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Die Steuerungsmittel können mindestens zwei Bedienmittel derart in Wirkverbindung setzen, dass ein Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit mittels der zumindest einen Pumpe eine voneinander unabhängige Bedienung mindestens zweier Bedienmittel erfordert.
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Eine Wirkverbindung kann beispielsweise zumindest teilweise mechanisch realisiert werden. Beispielsweise kann eine Pumpe mit einem ersten Bedienmittel wie beispielsweise einem Kolben vorgespannt werden, sodass die Flüssigkeit des Flüssigkeitsspenders einen Druck erfährt. Zusätzlich kann ein Ventil vor der Düse eine Flüssigkeitsausbringung bei gegebenem Druck verhindern. Eine mechanische Öffnung des Ventils innerhalb des Zeitfensters, in dem der Druck der Pumpe aufrechterhalten bleibt, kann eine Ausbringung der Flüssigkeit bewirken. Die Bedienmittel und deren Wirkverbindung kann hierbei rein mechanisch, unter anderem hydraulisch und/oder pneumatisch, implementiert sein. Auch kann die Pumpe beispielsweise elektrisch betrieben und/oder elektronisch durch einen Schalter aktiviert sein und beispielsweise nach Aktivierung für eine bestimmte Dauer aktiviert bleiben. Das Ventil kann weiterhin mechanisch öffenbar sein. Hierbei sind die Bedienmittel und deren Wirkverbindung gemischt elektronisch und mechanisch.
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Eine Wirkverbindung der Bedienmittel kann auch elektronisch implementiert sein.
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Beispielsweise kann eine Wirkverbindung von einer elektrisch betriebenen analogen Schaltung implementiert sein, beispielsweise von einer Kombination von einem durch ein erstes Bedienmittel betätigten Verzögerungsglied und einem durch ein zweites Bedienmittel betätigten Schalter am Ausgang des Verzögerungsglieds.
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Eine Wirkverbindung der Bedienmittel kann im Falle von zumindest teilweise digitalen Steuermitteln auch zumindest teilweise durch einen Algorithmus realisiert werden, der beispielsweise auf einem Programmspeicher gespeichert ist. Auch ist es möglich, dass ein Algorithmus auf programmierbarer Hardware, beispielsweise in Form eines oder mehrerer FPGA implementiert ist. Der Algorithmus kann dabei die Steuerungsmittel derart steuern, dass diese Signale der Bedienmittel auswerten und in Abhängigkeit der Signale und der im Algorithmus festgelegten internen Logik eine Steuerung anderer Elemente vornehmen. Beispielsweise können die Steuerungsmittel derart von einem Algorithmus gesteuert sein, dass diese in Abhängigkeit der Bedienung eines Bedienmittels eine Pumpe an- und/ oder abstellen, ein Ventil öffnen und/ oder schließen, etc.
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Eine Wirkverbindung kann als elektronische, hydraulische, pneumatische oder mechanische Verschaltung der wirkverbundenen Elemente verstanden werden.
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Der Flüssigkeitsspender kann konfigurierbar sein.
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Beispielsweise kann es möglich sein, die Abgabemenge des Flüssigkeitsspenders einzustellen. Insbesondere kann dies möglich sein mittels Eingabemitteln, insbesondere mittels zumindest eines Bedienmittels.
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Beispielsweise kann die Dauer eines Zeitfensters eingestellt sein, insbesondere durch einen Parameter, innerhalb dessen nach Bedienung eines ersten Bedienmittels ein anderes bedient werden muss, um eine Bedingung zu erfüllen. Eine erfüllte Bedingung kann dann beispielsweise zur Auslösung einer Steuerung, beispielsweise dem An- oder Ausschalten einer Pumpe führen.
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Steuerungsmittel können Eingabemittel umfassen. Beispielsweise können ein oder mehrere Bedienmittel gleichzeitig Eingabemittel sein. Hierdurch ergibt sich der Vorteil einer Einsparung von Bauteilen und damit Kosten und Gewicht. Beispielsweise können auch separate Eingabemittel vorgesehen sein, beispielsweise ein oder mehrere Taster, Touchscreens, Berührsensoren, Schalter, Potentiometer, etc. Eingabemittel können dazu dienen, die Steuerungsmittel zu konfigurieren. So kann beispielsweise durch Bedienung der Eingabemittel ein Parameter geändert werden. Beispielsweise kann so eingestellt werden, wie lange eine Pumpe nach Aktivierung aktiv bleiben soll, bevor sie wieder abgeschaltet wird.
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Insbesondere können die Steuerungsmittel des Flüssigkeitsspenders konfigurierbar sein. Insbesondere können Parameter in den Steuerungsmitteln hinterlegt sein, die die Auswertung von empfangenen Signalen beeinflussen und/ oder die Aussendung von Signalen, beispielsweise von Steuersignalen, beeinflussen. Insbesondere können Parameter die Steuerungsmittel beeinflussen. Beispielsweise kann ein Parameter in einem Speicher eines digitalen Steuerungsmittels hinterlegt sein. Auch ist es möglich, dass ein Parameter durch analog, beispielsweise in Form eines Widerstandswertes, oder aber mechanisch, beispielsweise in Form der Einstellung eines Ventils.
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Der Flüssigkeitsspender kann Anzeigemittel umfassen.
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Anzeigemittel können visuelle, haptische und/ oder akustische Signal ausgeben. Beispielsweise kann eine Pumpe ebenfalls als Anzeigemittel dienen, indem sie beispielsweise angeschaltet wird, beispielsweise nur kurz und/ oder wiederholt, sodass ein von ihr erzeugtes Geräusch, beispielsweise ein Brummen, hörbar wird. Dies kann geschehen, ohne, dass die Pumpe ein nennenswertes Volumen transportiert. Insbesondere kann ein geschlossenes Ventil vor der Düse einen Volumenstrom auch bei angeschalteter Pumpe verhindern. Hierdurch ergibt sich der Vorteil einer Einsparung von Bauteilen und damit einer Ersparnis von Kosten und Gewicht.
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Auch können separate Anzeigemittel vorgesehen sein. Diese können beispielsweise ein Leuchtmittel, beispielsweise eine LED, ein Bildschirm, beispielsweise ein LCD sein. Akustische Anzeigemittel sind ebenfalls möglich, beispielsweise ein Vibrationsbauteil, ein Lautsprecher oder ein Buzzer. Auch andere Elemente können als Anzeigeelemente vorgesehen sein, die sinnlich vom Menschen erfassbare Signale erzeugen können.
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Anzeigemittel können beispielsweise dazu dienen, Zustandswerte anzuzeigen. Zustandswerte können zum Beispiel den Füllstand des Flüssigkeitsspenders umfassen. Anzeigemittel können auch andere Zustandswerte wie die Aktivierung und/ oder Deaktivierung des Flüssigkeitsspenders, den Ladezustand des Energiespeichers, die Temperatur der Flüssigkeit, das Alter der Flüssigkeit, und weitere Zustandswerte anzeigen. Auch können Parameter wie die Abgabemenge durch die Anzeigemittel angezeigt werden. Beispielsweise kann ein Anzeigemittel mehrere Leuchtmittel umfassen und die Anzahl der leuchtenden Leuchtmittel, beispielsweise in Relation zur Gesamtzahl der Leuchtmittel, kann den relativen Wert eines der genannten Zustandswerte zwischen einem minimalen und einem maximalen Wert anzeigen. Alternativ und/ oder zusätzlich sind ein oder mehrere Bildschirme als Anzeigemittel möglich, auf denen mehrere Informationen wie beispielsweise Zustandswerte, Parameterwerte und weitere Informationen angezeigt werden können.
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Haptische und akustische Anzeigemittel haben den Vorteil, dass ihre Signale vom Nutzer wahrgenommen werden können, ohne dass dieser seinen Blick auf sie richten muss. Visuelle Anzeigemittel wiederum erlauben dem Nutzer eine freie Wahl des Zeitpunkts, zu dem er die von ihnen bereitgestellten Informationen abruft.
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Die Anzeigemittel können insbesondere mit den Steuerungsmitteln in Wechselwirkung stehen. So können die Steuerungsmittel beispielsweise einen Parameterwert über die Anzeigemittel anzeigen oder die Aktivität des Flüssigkeitsspenders anzeigen.
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Der Flüssigkeitsspender kann darüber hinaus einen oder mehrere Energiespeicher umfassen. Ein Energiespeicher kann beispielsweise ein Behälter sein, der unter Druck steht, beispielsweise eine Gaskartusche. Auch ist eine Feder als Energiespeicher denkbar. Ein Energiespeicher des Flüssigkeitsspenders kann auch ein elektrischer Energiespeicher sein, beispielsweise ein Akku, insbesondere ein Lithium-Ionen-Akku, ein Bleiakku, ein Nickel-Cadmium-Akku etc.
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Der Energiespeicher des Flüssigkeitsspenders kann dessen Steuermittel, dessen Bedienmittel, dessen Pumpe(-n), möglicherweise darüber hinaus dessen Anzeigemittel, Eingabemittel und/ oder weitere Komponenten speisen.
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Der Energiespeicher kann wiederaufladbar sein. Im Falle eines elektrischen Energiespeichers kann der Energiespeicher über einen Ladeanschluss, beispielsweise einen USB-Anschluss und/ oder einen Zigarettenanzünderanschluss geladen werden. Auch sind regenerative Ladeformen möglich wie etwa ein Solarpanel, welches an einer Außenfläche des Flüssigkeitsspenders angebracht ist. Durch dieses kann der Energiespeicher zusätzlich oder ausschließlich aufgeladen werden.
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Ein Energiespeicher, insbesondere ein elektrischer Energiespeicher, kann gegen äußere Einflüsse geschützt sein. Dies kann beispielsweise durch eine schützende äußere Hülle, die den Energiespeicher zumindest teilweise umgibt, realisiert werden. Die Hülle kann insbesondere aus einem feuerfesten Material, beispielsweise Metall, Glas oder Kombinationen hieraus geformt sein. Die Hülle kann insbesondere wasserdicht sein. Der Energiespeicher kann somit gegen Explosion, Brand und/ oder auch gegen ein Auslaufen der Flüssigkeit geschützt sein.
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Der Flüssigkeitsspender kann eine aktive Kühlung aufweisen. Insbesondere kann eine aktive Kühlung den Flüssigkeitsbehälter, insbesondere die in dem Flüssigkeitsbehälter enthaltenen Flüssigkeit, kühlen. Eine aktive Kühlung kann auch andere Teile wie beispielsweise hydraulische Verbindungen des Flüssigkeitsspenders kühlen. Eine aktive Kühlung kann beispielsweise elektrisch betrieben werden, beispielsweise durch ein Peltierelement.
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Kühlen kann sowohl eine Absenkung der Temperatur, ein Halten einer Temperatur auf einem annähernd konstanten Wert als auch ein Ansteigen der Temperatur bis zu einem Grenzwert umfassen.
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Durch eine aktive Kühlung können auch bei hohen Außentemperaturen thermisch empfindliche Flüssigkeiten, insbesondere Desinfektionsmittel, gelagert werden. Die aktive Kühlung kann beispielsweise von den Steuermitteln gesteuert werden, beispielsweise kann die Kühlleistung eingestellt werden. In einer Ausgestaltung kann ein Temperatursensor die Temperatur innerhalb und/ oder an dem Flüssigkeitsbehälter erfassen und von den Steuerungsmitteln zur Steuerung der Kühlleistung verwendet werden. Beispielsweise kann eine Steuerung der Temperatur in einem Temperaturbereich mittels eines Hysterese-Reglers, eines PID-Reglers, oder eines anderen Reglers erfolgen.
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Der Flüssigkeitsspender kann ferner ein Gehäuse umfassen. Das Gehäuse kann einen oder mehrere Teile umfassen. Das Gehäuse kann aus Kunststoff, Metall, Glas, einem Verbundstoff aus mehreren verschiedenen Materialien oder anderen Materialien geformt sein. An dem Gehäuse können Öffnungen vorgesehen sein. Beispielsweise können Öffnungen für zumindest eine Düse vorgesehen sein. Auch können Öffnungen für Sensoren vorgesehen sein. Beispielsweise kann zumindest eine Öffnung für einen Berührsensor und/ oder zumindest eine Öffnung für einen Annäherungssensor vorgesehen sein. Des Weiteren können Öffnungen für Anzeigemittel vorgesehen sein, beispielsweise Bildschirme und/ oder Leuchtmittel.
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Auch möglich ist es, dass die Gehäusewand selbst als Berührsensor und/ oder als Annäherungssensor funktioniert. Hierfür kann es beispielsweise vorteilhaft sein, wenn das Gehäuse zumindest teilweise aus Kunststoff und/ oder teilweise aus einem Metallwerkstoff geformt ist. Hierdurch lässt sich der Flüssigkeitsspender besonders gut gegen äußere Einflüsse schützen, da somit weniger Öffnungen im Gehäuse notwendig sind.
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Das Gehäuse kann im Wesentlichen alle Komponenten des Flüssigkeitsspenders einhausen. Insbesondere kann das Gehäuse die Komponenten des Flüssigkeitsspenders gegen Umwelteinflüsse schützen. Beispielsweise kann das Gehäuse des Flüssigkeitsspenders dessen Komponenten gegen mechanische Einflüsse, Temperatureinflüsse, chemische Einflüsse schützen.
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Der Flüssigkeitsspender kann mobil sein. Insbesondere ist es möglich, dass der Flüssigkeitsspender keine konstante Verbindung zu anderen Gegenständen hat und frei beweglich zwischen verschiedenen Umgebungen bewegt werden kann. Dies hat beispielsweise den Vorteil, dass der Flüssigkeitsspender nicht nur im Fahrzeug, sondern auch vor und nach der Fahrt oder vollkommen unabhängig von der Verwendung im Fahrzeug in diversen Kontexten Verwendung finden kann.
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Der Flüssigkeitsspender, insbesondere zumindest ein Teil des Gehäuses des Flüssigkeitsspenders, kann eine äußere Form aufweisen, die sich eignet, den Flüssigkeitsspender in den Getränkehalter eines Fahrzeugs einzusetzen. Beispielsweise kann der Flüssigkeitsspender zumindest bereichsweise ähnlich einer Flasche, einem Becher, einer Tasse, einem Glas, etc. geformt sein, sodass er in einen Getränkehalter passt. Der Flüssigkeitsspender kann insbesondere an Getränkehalter eines Kfz, LKW, eines Wohnmobils, eines Flugzeugs oder einer Lokomotive angepasst sein.
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Der Flüssigkeitsspender kann zumindest abschnittsweise eine zylindrische Form aufweisen. Insbesondere kann der Flüssigkeitsspender zumindest teilweise einen im Wesentlichen runden Querschnitt in Längsrichtung aufweisen. Insbesondere kann der Flüssigkeitsspender sich zur unteren Seite hin verjüngen.
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Durch die Unterbringung des Flüssigkeitsspenders in einem Getränkehalter ist dieser im Fahrzeug fest untergebracht. Gleichzeitig passt der Flüssigkeitsspender ohne aufwendige Befestigungsmaßnahmen in eine Vielzahl von Fahrzeugen.
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Eine feste Positionierung im Fahrzeug ist der Sicherheit der Verwendung des Flüssigkeitsspenders weiter zuträglich. So ist es insbesondere nicht notwendig, den Flüssigkeitsspender bei der Bedienung mit einer Hand mit der anderen Hand zu stabilisieren oder gar in beide Hände zu nehmen. Der Flüssigkeitsspender befindet sich überdies immer an der genau gleichen Position im Fahrzeug, was eine „blinde“ Bedienung, ohne direkte Betrachtung des Flüssigkeitsspenders, vereinfacht.
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Gleichzeitig ist die beispielhaft vorgeschlagene Befestigung in einem Getränkehalter ohne weiteres lösbar und der Flüssigkeitsspender kann schnell im Fahrzeug positioniert, allerdings auch wieder aus dem Fahrzeug gelöst und mit sich geführt werden. So kann er beispielsweise auf Urlaubsreisen in ein Restaurant mitgeführt werden, daheim aufgefüllt und aufgeladen, oder einer beliebigen weiteren Verwendung zugeführt werden. Der Flüssigkeitsspender ist somit gleichzeitig universell einsetzbar und besonders sicher für die Verwendung im Fahrzeug.
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Die Bedienmittel können sich auf einer Stirnseite des Flüssigkeitsbehälters befinden, insbesondere auf der oberen Stirnseite.
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Zumindest eines der Bedienmittel, beispielsweise ein Annäherungssensor, kann einen Erfassungsbereich aufweisen, der sich zumindest teilweise parallel zur und/ oder entlang der Längsachse des Flüssigkeitsspenders erstreckt.
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Der Flüssigkeitsspender kann eine Auffangvorrichtung umfassen. Die Auffangvorrichtung kann einen Auffangbehälter umfassen. Die Auffangvorrichtung kann insbesondere eine Auffangschale sein.
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Die Auffangvorrichtung kann nach oben hin offen sein. Die Auffangvorrichtung kann zusätzlich und/ oder alternativ seitlich geöffnet sein.
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Die Auffangvorrichtung kann im Bereich der Düse angeordnet sein. Insbesondere kann die Auffangvorrichtung und/ oder deren Auffangbehälter unterhalb der Düse angeordnet sein.
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Die Auffangvorrichtung kann beispielsweise zumindest teilweise ein Teil des Gehäuses sein. Auch kann die Auffangvorrichtung ein vom Gehäuse zumindest teilweise separates Element sein.
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Es kann vorteilhaft sein, das Überdruckventil im Bereich der Auffangvorrichtung, insbesondere innerhalb der Auffangvorrichtung, anzuordnen. Das Überdruckventil kann in einer Wand der Auffangvorrichtung angeordnet sein.
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Auch kann eine hydraulische Verbindung zwischen Auffangvorrichtung und Flüssigkeitsbehälter gebildet sein. Diese Verbindung kann einen Rückfluss von Flüssigkeit aus der Auffangvorrichtung in den Flüssigkeitsbehälter erlauben. In der Verbindung zwischen Auffangvorrichtung und Flüssigkeitsbehälter kann ein Ventil angeordnet sein.
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Der Rückfluss von Flüssigkeit aus der Auffangvorrichtung in den Flüssigkeitsbehälter kann passiv erfolgen, insbesondere von der Schwerkraft getrieben. Auch kann eine Pumpe die aktive Rückführung von Flüssigkeit aus der Auffangvorrichtung in den Flüssigkeitsbehälter vornehmen. In diesem Fall transportiert die Pumpe die Flüssigkeit aus der Auffangvorrichtung zu dem und/ oder in den Flüssigkeitsbehälter.
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Die Verbindung zwischen Auffangvorrichtung und Flüssigkeitsbehälter kann einer kombinierten Funktion zugeführt werden. Dabei kann zum einen ein Überdruck des Flüssigkeitsbehälters und/ oder ein Unterdruck über die Verbindung abgelassen werden. Dies kann beispielsweise mittels eines Überdruckventils geschehen. Das Überdruckventil kann beispielsweise im Bereich der Auffangvorrichtung angeordnet sein. Auch kann das Überdruckventil im Bereich des Flüssigkeitsbehälters angeordnet sein. In einer weiteren Funktion kann die Verbindung zwischen Auffangvorrichtung und Flüssigkeitsbehälter unter anderem dazu dienen, einen Rückfluss von Flüssigkeit aus der Auffangvorrichtung in den Flüssigkeitsbehälter zu ermöglichen. Hierfür kann ein weiteres Ventil zusätzlich zum Überdruckventil vorgesehen sein und/ oder das Überdruckventil kann auch für den Rückfluss geeignet sein.
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Der Flüssigkeitsspender kann dazu ausgerichtet sein, Flüssigkeiten verschiedener Viskositäten zu transportieren. Beispielsweise kann die Flüssigkeit eine niedrige, insbesondere wasserförmige, Viskosität nahe der von destilliertem Wasser bei Raumtemperatur haben. Auch ist es möglich, Flüssigkeiten höherer Viskositäten mittels des Flüssigkeitsspenders bereitzustellen, insbesondere Flüssigkeiten gelförmiger Viskosität. Flüssigkeiten geringerer Viskosität haben den Vorteil, dass Düsen weniger leicht verkleben und die Flüssigkeit auch mittels Schwerkraft und Kapillareffekten zu transportieren ist.
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Insbesondere kann eine kinematische Viskosität in mm^2/s oder cSt (centi Stokes) gegeben sein. Die kinematische Viskosität von Wasser, also eine wasserförmige Viskosität, bei 20 °C kann mit 1 mm^2/s als niedrig angesehen werden. Gelförmige Viskositäten können zum Beispiel 50, 100, 500, 1000, 5000, 10000 oder auch 50.000 mm^2/s aufweisen.
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Die vom Flüssigkeitsspender verarbeitete Flüssigkeit kann auch im Laufe einer gewissen Zeit verdampfen, sobald sie den Flüssigkeitstank verlassen hat. Dies kann beispielsweise der Fall bei stark alkoholhaltigen Flüssigkeiten sein. Dies bietet den Vorteil, dass überschüssige Flüssigkeit selbstständig verschwindet.
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Die elektronischen Komponenten des Flüssigkeitsspenders können gegen Feuchtigkeit geschützt sein, insbesondere durch ein separates Gehäuse, eine im Gehäuse des Flüssigkeitsspenders vorgesehene Kammer, welche insbesondere luft- und/ oder flüssigkeitsdicht verschließbar ist, oder durch anderweitiges Versiegeln der Elektronik.
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Nachfolgend wird der Gegenstand anhand einer Ausführungsbeispiele zeigenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1a, b einen Flüssigkeitsspender gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2a, b einen Flüssigkeitsspender gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
- 3a, b einen Flüssigkeitsbehälter gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
- 4a, b Pumpanordnungen gemäß Ausführungsbeispielen;
- 5a-d Steuerungsmittel gemäß Ausführungsbeispielen.
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1a zeigt einen gegenständlichen Flüssigkeitsspender 100 in einer Seitenansicht. Dieser umfasst einen Flüssigkeitsbehälter 110, in dem sich Flüssigkeit 111 befinden kann. Von dem Flüssigkeitsbehälter 110 können Abgänge von hydraulischen Verbindungen 170, 174 vorgesehen sein. Eine Pumpe 120 kann über zumindest eine hydraulische Verbindung 170 mit dem Innern des Flüssigkeitsbehälters verbunden sein. Die Pumpe 120 kann ferner über eine weitere hydraulische Verbindung 172 mit einer Düse 150 verbunden sein. Die Pumpe 120 kann dazu eingerichtet sein, die Flüssigkeit 111 durch die hydraulischen Verbindungen 170, 174 zur Düse 150 zu transportieren. Die Flüssigkeit 111 kann dann über die Düse 150 in einem Abgabebereich 152 ausgegeben werden, beispielsweise in zerstäubter oder strahlförmiger Form.
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Des Weiteren sind Bedienmittel 140, 142 vorgesehen. Die Bedienmittel können beispielsweise ein Annäherungssensor 142 und ein Berührsensor 140 sein. In einer gezeigten beispielhaften Ausgestaltung kann der Annäherungssensor 142 ein optischer Sensor mit einem Erfassungsbereich 143 sein. Die Bedienmittel können so wirkverbunden sein, dass nur zwei voneinander unabhängige Bedienungen der jeweiligen Bedienmittel einen Flüssigkeitstransport und/ oder die Ausbringung von Flüssigkeit mittels der Pumpe auslösen. Beispielsweise kann eine Bedienreihenfolge vorgegeben sein, sodass zuerst der Berührsensor 140 und danach der Annäherungssensor 142 bedient werden muss.
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Im Bereich unterhalb der Düse 150 ist eine Auffangvorrichtung 160 vorgesehen. Die Düse 150 kann so ausgerichtet sein, dass sie eine Flüssigkeit in Richtung der Auffangvorrichtung 160 abgibt. Eine rückführende hydraulische Verbindung 174 kann vorgesehen sein, durch die Flüssigkeit 111 aus der Auffangvorrichtung wieder zurück in den Flüssigkeitsbehälter 110 fließen kann.
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Zur Steuerung von Komponenten wie der Pumpe 120 und/ oder anderer Komponenten, und/ oder Auswertung von Bedienelementen 140, 142 und/ oder anderer Komponenten können Steuermittel 130 vorgesehen sein. Diese können digitale, analoge und/ oder mechanische Elemente umfassen. Die Steuermittel 130 können dazu dienen, die Bedienmittel 140, 142 zu verschalten und/ oder die Pumpe 120 zu steuern, insbesondere diese zu aktivieren und/ oder zu deaktivieren. Die Steuermittel 130 können auch weitere Elemente wie Ventile steuern und somit in Kombination mit der Steuerung der Pumpe 120 die Ausbringung von Flüssigkeit 111 aus der Düse 150 steuern.
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Auch ein Energiespeicher 190 kann in dem Flüssigkeitsspender 100 vorgesehen sein. Dieser kann beispielsweise die Pumpe 120, Steuerungsmittel 130, Bedienmittel 140, 142 und/ oder weitere nicht gezeigte Elemente speisen wie zum Beispiel Anzeigemittel.
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Auch kann ein Gehäuse 102 des Flüssigkeitsspenders 100 vorgesehen sein. Dieses kann die Elemente des Flüssigkeitsspenders 100 vollständig oder teilweise einhausen.
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1b zeigt einen gegenständlichen Flüssigkeitsspender 100 in einer Vorderansicht. Dabei ist wieder die Längsachse 180 sowie ein oberer Bereich 182 und ein unterer Bereich 184 und ein Boden 186 zu erkennen. Die Düse 150 ist auf der Mittelachse des Flüssigkeitsspenders 110 angeordnet.
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2a, b zeigt zwei Ausführungsformen eines gegenständlichen Flüssigkeitsspenders 100. In 2a ist eine Ausführung gezeigt, in der die Düse 150 nach oben, also entgegen der Schwerkraft ausgerichtet ist. Die Düse 150 produziert somit einen Flüssigkeitsstrahl in einem Abgabebereich 152. Dieser kann durch die Einwirkung der Schwerkraft in einer gegebenen Höhe kollabieren und wieder zurück in die Auffangvorrichtung 160 sinken. Auch kann die Düse 150 Flüssigkeit 111 in Form eines Nebels abgeben.
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Zwei Bedienmittel 142, 144 im Bereich der Düse 150 bzw. der Auffangvorrichtung 160 sind gezeigt. Diese können beispielsweise Annäherungssensoren sein, beispielsweise kapazitive oder optische Annäherungssensoren. Im Beispiel sind zwei optische Annäherungssensoren 142, 144 gezeigt mit jeweiligen Erfassungsbereichen 143, 145, welche sich kreuzen. Beispielsweise können die Bedienmittel 142, 144 UND-verknüpft sein, sodass sich ein kombiniertes Bedienmittel ergibt, welches aktiviert ist, wenn sich ein Objekt gleichzeitig in dem Erfassungsbereich 143 des ersten Bedienmittels 142 und des Erfassungsbereichs 145 des zweiten Bedienmittels 144 befindet. Zudem ist ein weiteres Bedienmittel 140 gezeigt, das beispielsweise ein Berührsensor sein kann, beispielsweise ein kapazitiver Berührsensor.
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Eine weitere Ausführungsform eines gegenständlichen Flüssigkeitsspenders 100 ist in 2b gezeigt. Hierbei ist ein Bedienmittel 142 eingesetzt, das ein Annäherungssensor mit einem Erfassungsbereich 143 sein kann. Zudem ist ein weiteres Bedienmittel 140 an dem Flüssigkeitsspender angeordnet, beispielsweise ein Berührsensor in Form eines Tasters. In dem Ausführungsbeispiel sind zwei Düsen 150a und 150b vorgesehen. Mehrere Düsen haben den Vorteil gegenüber einer einzelnen Düse einer besseren Verteilung der Flüssigkeit 111, insbesondere eines Desinfektionsmittels 111, auf einem Objekt, beispielsweise einer Hand.
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3a, b zeigen Ausführungsbeispiele von Flüssigkeitsspendern 100.
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In 3a ist eine Kartusche 112 gezeigt, welche eine Flüssigkeit 111 enthalten kann, insbesondere ein Desinfektionsmittel 111. Die Kartusche kann mit einem Schraubverschluss 113a in ein Gewinde 113b einer Halterung eingeschraubt werden.
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Die Kartusche 112 im eingebauten Zustand kann von einer Außenschicht 114 umgeben sein, welche beispielsweise thermisch isolierend wirken kann oder den Flüssigkeitsbehälter 110 und/ oder die Kartusche 112 mechanisch oder anderweitig schützt. Ein Temperatursensor 116 kann ebenfalls vorgesehen sein, der die Temperatur des Flüssigkeitsbehälters 110 und/ oder die der Kartusche 112 und/ oder die der Flüssigkeit 111, welche sich in der Kartusche befinden kann, erfasst.
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Die Verwendung einer austauschbaren Kartusche 112 hat den Vorteil einer einfachen Nachfüllbarkeit des Flüssigkeitsbehälters 110. Auch können Verunreinigungen der Flüssigkeit 111 durch unreine Flüssigkeitsbehälter 110 vermieden werden.
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Eine andere Ausführungsform ist in 3b gezeigt. Hierbei ist der Flüssigkeitsbehälter 110 mit einer Einfüllöffnung 118 versehen. Diese kann mit einer aufsteckbaren Kappe und/ oder einem aufschraubbaren Deckel verschlossen werden. In der gezeigten Ausführungsform ist eine Öffnung mit hydraulischer Verbindung 170, beispielsweise zur Pumpe 120 und/ oder zur Düse 150 am unteren Bereich des Flüssigkeitsbehälters 110 angeordnet. Eine weitere Öffnung mit hydraulischer Verbindung 174 ist am oberen Bereich des Flüssigkeitsbehälters 110 angeordnet. Hierüber kann beispielsweise ein Rückfluss von Flüssigkeit 111 realisiert werden, beispielsweise von der Auffangvorrichtung. Auch ist es möglich, dass ein Überdruck oder Unterdruck im Innenraum des Flüssigkeitsbehälters 110 über ein Überdruckventil 178 abgebaut werden kann.
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4a, b zeigt mögliche Anordnungen einer Pumpe 120 in Relation zum Flüssigkeitsbehälter 110.
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In 4a ist die Pumpe 120 durch eine hydraulische Verbindung 170 mit dem Flüssigkeitsbehälter 110 verbunden. Die Pumpe 120 ist ferner mit einer weiteren hydraulischen Verbindung 172 verbunden, über die eine Flüssigkeit 111 in Richtung der Düse 150 abgegeben werden kann. Die Pumpe 120 ist also hydraulisch zwischen dem Flüssigkeitsbehälter 110 und der Düse 150 angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass die Flüssigkeitsmenge, welche durch die Pumpe 120 gefördert wird, genau eingestellt werden kann. Der Nachteil ist, dass möglicherweise nach Abgabe ein Teil der Flüssigkeit 111 in der Verbindung 170 zwischen Flüssigkeitsbehälter 110 und Pumpe 120 stehen bleibt. Die Flüssigkeit 111 kann dort beispielsweise nicht durch die thermische Isolation des Flüssigkeitsbehälters 110 geschützt werden. Eine separate Isolation der Verbindungen 170 kann notwendig werden oder die Flüssigkeit 111 wird ungekühlt gelagert. Auch kann die Pumpe 120 einen Rücktransport der Flüssigkeit 111 in den Flüssigkeitsbehälter 110 bewirken.
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Alternativ ist eine Anordnung der Pumpe 120 wie in 4b gezeigt möglich. Hierbei pumpt die Pumpe 120 ein Gas, zum Beispiel Luft, in den Flüssigkeitsbehälter 110. Auf diese Art wird ein Überdruck im Flüssigkeitsbehälter aufgebaut, welcher dadurch abgebaut wird, dass Flüssigkeit 111 den Flüssigkeitsbehälter 110 durch die hydraulische Verbindung 170 in Richtung der Düse 150 verlässt. Der Vorteil dieser Transportmethode ist der, dass die Flüssigkeit 111 nach Abschalten der Pumpe 120 wieder vollständig zurück in den Flüssigkeitsbehälter 110 sinken kann. Auch muss die Pumpe 120 nicht resistent gegen potenziell aggressive Flüssigkeiten sein. Nachteilig kann die erschwerte Dosierbarkeit der Flüssigkeitsabgabe sein. Auch muss der Flüssigkeitsbehälter 110 standhaft gegen erhöhte Drücke, sowie luftdicht sein.
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5a-d zeigt Ausführungsbeispiele für Steuerungsmittel 130. Die Steuerungsmittel 130 können, soweit sie zumindest teilweise elektrisch betrieben sind, von einem Energiespeicher 190 gespeist werden.
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Steuerungsmittel 130 können, wie in 5a gezeigt, digitale Komponenten umfassen. So können Steuerungsmittel 130 zum Beispiel einen Prozessor 500 zur Ausführung von Programmcode, einen Programmspeicher 510 für Programmcode, einen Hauptspeicher 520 für Daten und eine Kommunikationsschnittstelle 530 aufweisen. Andere Elemente sind möglich.
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Digitale Steuerungsmittel können beispielsweise einen Algorithmus ausführen, der eine Steuerung implementiert. Ein Algorithmus kann auf dem Programmspeicher 510 gespeichert werden und von dem Prozessor 500 ausgeführt werden. Über eine Kommunikationsschnittstelle 530 können dabei Eingabedaten für den Algorithmus bereitgestellt werden. Eingabedaten können beispielsweise von Bedienmitteln 140, 142, 144 stammen. Auch können Steuersignale über die Kommunikationsschnittstelle 530 ausgegeben werden, beispielsweise zur Ansteuerung der Pumpe 120 oder eines Ventils 179.
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Ein beispielhafter Algorithmus ist in einem Flussdiagramm in 5b skizziert. Hierbei muss ein erstes Bedienmittel B1 aktiviert werden, sodann innerhalb einer Zeit T ein weiteres Bedienmittel B2. Falls dies geschieht, wird eine Pumpe aktiviert.
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Elektronische Steuerungsmittel 130 müssen nicht digital sein, sondern können auch rein analog implementiert werden. Eine beispielhafte Implementierung ist in 5c gezeigt. Hierbei aktiviert ein erstes Bedienmittel einen Transistor T1, welcher ein Verzögerungsglied aus C1 und R1 auflädt. Dieses hält den Transistor T2 für die Dauer eines Zeitfensters leitend, bis der Kondensator C1 über R1 entladen wurde. Wenn innerhalb dieses Zeitfensters das Bedienmittel B2 aktiviert wird und den Transistor T1 aktiviert, schaltet der Ausgang zur Pumpe P hoch. Beispielsweise kann der Widerstandswert von R1 zur Anpassung der Dauer des Zeitfensters geändert werden. Viele alternative Schaltungen sind denkbar. Auch gemischt analoge und digitale Schaltungen kommen infrage.
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Zuletzt ist in 5d noch ein Beispiel eines gemischt mechanischen und elektronischen Steuerungsmittel 130 gegeben. Hierbei wird mittels eines mechanischen Bedienmittels 140, einem Pumpenkolben, ein Druck innerhalb des Flüssigkeitsbehälters 110 aufgebaut. Dieser Druck geht mit der Zeit verloren, sodass sich ab dem Pumpvorgang ein Zeitfenster öffnet. Ein weiteres Bedienmittel 142, beispielsweise ein Annäherungssensor, kann über nicht näher ausgeführte Steuerungsmittel wie beispielsweise einen Transistor innerhalb des Zeitfensters ein Ventil 179 öffnen. Auf diese Weise wird Flüssigkeit aus dem Ventil 150 ausgegeben, wenn Bedienmittel 142 nach Bedienmittel 140 innerhalb einer gewissen Zeit betätigt wird.
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In einer nicht gezeigten Abwandlung ist die Pumpe 120 elektrisch aktivierbar von zumindest einem Bedienmittel 140. Die Pumpe 120 kann beispielsweise nach Aktivierung für eine bestimmte Zeit angeschaltet bleiben. Eine Flüssigkeitsausbringung ist allerdings durch ein geschlossenes Ventil 179 verhindert. Durch zumindest ein weiteres Bedienmittel 142 kann das Ventil 179 geöffnet werden. Findet diese Öffnung innerhalb des Aktivierungszeitraums der Pumpe 120 statt, wird die Flüssigkeit 111 über die Düse 150 ausgegeben. In dieser Ausgestaltung ist die Wirkverbindung zwischen den Bedienmitteln teils elektronisch, teils mechanisch, insbesondere teilweise hydraulisch.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Flüssigkeitsspender
- 102
- Gehäuse
- 110
- Flüssigkeitsbehälter
- 111
- Flüssigkeit
- 112
- Kartusche
- 114
- Außenschicht
- 116
- Temperatursensor
- 118
- Einfüllöffnung
- 120
- Pumpe
- 130
- Steuerungsmittel
- 140, 142, 144
- Bedienmittel
- 143, 145
- Erfassungsbereich
- 150 (a, b)
- Düse
- 152
- Abgabebereich
- 160
- Auffangvorrichtung
- 170 - 176
- Hydraulische Verbindung
- 178
- Überdruckventil
- 179
- Ventil
- 180
- Längsachse
- 182
- Oberer Bereich
- 184
- Unterer Bereich
- 190
- Energiespeicher
- 500
- Prozessor
- 510
- Programmspeicher
- 520
- Hauptspeicher
- 530
- Kommunikationsschnittstelle