-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur thermischen Desinfektion eines persönlichen, am Körper tragbaren Gebrauchsgegenstandes, im Einzelnen gemäß dem Anspruch 1.
-
Das zukünftige Zusammenleben mit Corona erfordert durchgängige und einfach anwendbare Hygiene-Konzepte, die Schutz gegen Ansteckung bieten und die Ausbreitung durch Kontaktflächen verhindern. Zu den Hygiene-Konzepten gehören neben herkömmlichen Corona-Schutzmasken auch PSA (Persönliche Schutz Ausrüstung), bekannt aus dem Arbeits-Schutz.
Um hohe Kosten für die Anwender, Aufkommen von Müll und Verschwendung von Ressourcen zu vermeiden, muss eine Möglichkeit geschaffen werden, diese Schutzgüter wirksam desinfizieren zu können.
Eine Desinfektion der Schutzgüter mit herkömmlichen Methoden ist nicht praktikabel und auf lange Sicht umweltgefährdend, da ein regelmäßiger Gebrauch von z. B. Desinfektionsmitteln über lange Zeit hinweg zu Hautreizungen, allergischen Reaktionen und Grundwasser-Verunreinigungen führen kann.
Waschen der Schutzgüter bei Kochwäsche ist sehr aufwändig, kostenintensiv und steht in keinem guten Verhältnis von Aufwand zu Nutzen und ist außerdem, z. B. bei Gehörschutz oder Schutzbrillen, nicht empfehlenswert.
Das Bügeln von Schutzgütern oder Flächen ist nicht möglich, da die Oberflächen durch den heißen Bügeleisenstahl schmelzen, die Bügelsohle verkleben und unbrauchbar machen können.
Corona kann nach heutigem Kenntnisstand kurzzeitig Temperaturen von bis zu 60°C überstehen. Um ein Abtöten der Viren zu erreichen, muss heißer Dampf über einen Zeitraum von mind. 30 Sekunden auf die zu desinfizierende Stelle gerichtet sein, sie durch- oder umströmen.
-
Beispielsweise ist aus der deutschen Patentschrift
DE 10 2009 055 166 B4 bekannte Dampfstation zur Dampfbehandlung eines Bedampfungsguts mit einem Dampferzeuger zur Erzeugung eines Dampfausstoßes, und einem Betätigungselement.
Die Dampfstation erzeugt eine zeitlich unbegrenzte Folge von Dampfstößen, die nach dem Starten so lange läuft, bis ein Betätigungselement erneut bedient wird, um die Folge von Dampfausstößen zu beenden. Unter einer zeitlich begrenzten Folge ist eine Folge zu verstehen, die nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit endet, so dass der Dampferzeuger nach Ablauf der vorgegebenen Zeit keine Folge von Dampfausstößen mehr abgibt. Natürlich kann nach Durchlaufen der zeitlich begrenzten Folge, also nach Ablauf der vorgegebenen Zeit, immer noch ein konstanter Dampfausstoß abgegeben werden. Durch eine zeitlich begrenzte Folge von Dampfausstößen kann die Bedienung des Dampferzeugers vereinfacht werden, da der Benutzer während der Benutzung, z. B. während eines Bügelvorgangs, die zeitlich begrenzte Folge durch Bedienen des Betätigungselements starten kann, ohne dies durch ein erneutes Bedienen wieder beenden zu müssen, da diese nach Ablauf der vorgegebenen Zeit endet. Somit kann sich der Benutzer besser auf den eigentlichen Arbeitsvorgang, z. B. einen Bügel- oder Reinigungsvorgang konzentrieren.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache, zeit- und kostensparende, ressourcen- und nachhaltig umweltschonende Möglichkeit zu schaffen, Schutzgüter (nachfolgend auch Dampfdesinfektions-Güter genannt), wie persönliche Gebrauchsgegenstände zu desinfizieren, ohne diese zu beschädigen oder zu zerstören.
-
Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch eine Vorrichtung zur thermischen Desinfektion eines persönlichen, am Körper tragbaren Gebrauchsgegenstandes, umfassend einen Grundkörper sowie eine am Grundkörper befestigbare Aufnahme (nachfolgend auch S-Modul genannt) zum Halten des zu desinfizierenden Gebrauchsgegenstands während des Desinfektionsvorgangs, wobei die Aufnahme derart ausgeführt ist, dass sie zumindest an der dem Gebrauchsgegenstand zugewandten Seite teilweise als Negativform des zu haltenden Gebrauchsgegenstands ausgeführt ist, um sich an die Außenkontur des zu desinfizierenden Gebrauchsgegenstands anzupassen.
-
Mittels des Vorrichtung kann, wenn z.B. Dampf zur Desinfektion herangezogen wird, ein definiertes Heranführen eines kontinuierlichen, heißen Dampfstromes an das Desinfektionsgut bzw. den persönlichen Gebrauchsgegenstand über einen festgelegten Zeitraum, der automatisch endet, ohne einen zusätzlichen Benutzereingriff zu erfordern, erfolgen. Dazu kann der Vorrichtung eine entsprechende Steuervorrichtung zugeordnet sein.
-
Die Aufnahme ist bevorzugt mit dem Grundkörper lösbar und mit diesem verbindbar, um sie auszuwechseln.
Der Vorrichtung kann eine Wärmequelle zugeordnet sein, oder die Vorrichtung ist mit einer solchen verbindbar, um Wärme an oder über die Aufnahme an den zu desinfizierenden Gebrauchsgegenstand heranzuführen.
Die Wärmequelle kann einen Strom aus erhitzter Luft, Dampf oder einem Gemisch von beiden erzeugen, wobei der Strom zur Um- oder Durchströmung des zu desinfizierenden Gebrauchsgegenstands der Aufnahme zuführbar ist. Die Aufnahme weist bevorzugt eine Vielzahl von über die Oberfläche der Aufnahme verteilt angeordnete Öffnungen auf, um den Strom an erhitzter Luft, Dampf oder einem Gemisch von beiden an, um oder durch den zu desinfizierenden Gebrauchsgegenstand strömen zu lassen.
Die Wärmequelle kann im Grundkörper integriert oder an diesem anbringbar sein.
-
Unter dem Grundkörper/der Wärmequelle ist ein Gerät zur Erzeugung eines Dampfes zu verstehen, vorteilhafterweise bei dieser Erfindung mit gleichbleibendem und kontinuierlichem Dampfstrom ohne notwendige Erhöhung des Dampfdruckes oder einem Benutzer Eingriff. Der Dampfstrom muss über einen Zeitraum von mind. 30 Sekunden, ohne Unterbrechung, zur Verfügung stehen. Dies wird erreicht durch eine kontinuierliche Versorgung aus Grundkörper/der Wärmequelle, welche als Dampfkessel zur Erzeugung von Dampf ausgeführt sein kann. Der Dampfkessel (14) wird über einen abnehmbaren Vorratsbehälter (16) und einer angeschlossenen Leitung und Pumpe kontinuierlich mit verdampfbarem Liquid versorgt. Das Liquid wird somit kontinuierlich über ein Heizelement (15) verdampft und stellt kontinuierlich Dampf zur Verfügung bis der Vorratsbehälter (16) leer ist. Die Pumpe ist üblicherweise vor Trockenlauf geschützt und pumpt nicht, wenn der Vorratsbehälter (16) leer ist. Es erfolgt ein akustisches und optisches Signal, dass der Vorratsbehälter (16) leer ist und das Heizelement (15) des Dampfkessels (14) und die Pumpe gehen in einen Ruhe-Modus.
Vorteilhaft ist, dass der Vorratsbehälter (16) für das Liquid abnehmbar ist und einfach befüllt werden kann, ohne den Grundkörper/ die Wärmequelle (11) abschalten zu müssen, was eine schnelle Bereitschaft des Grundkörpers/ der Wärmequelle (11) zur Dampf Erzeugung ermöglicht, da vorteilhafterweise die Abkühl- und Aufheizphase des Dampfkessels (14) entfallen. Nach dem Aufsetzen des gefüllten Vorratsbehälters (16) wird durch Drücken des blinkenden Ein- / Ausschalters am Betätigungselement (17) der Ruhe-Modus von Heizelement (15) und Pumpe beendet und es steht sofort wieder ausreichend Dampf für die Desinfektion von Desinfektionsgütern zur Verfügung.
-
Der Grundkörper/die Wärmequelle (11) besitzt ein Ventil (13), das den Dampf aus dem Dampfkessel (14) für den Dampfstrom zum S-Modul (20) frei gibt. Vorteilhafterweise muss das Ventil (13) nur öffnen und schließen. Die Zeitdauer, wie lange das Ventil (13) geöffnet bleibt, erfolgt über einen automatisch ablaufenden Countdown, der durch einen entsprechenden Programm-Schalter am Betätigungselement (17) gestartet wird. Nachdem das Desinfizierungsgut auf dem S-Modul (20) fixiert wurde wird der Dampfstrom und der Countdown durch Drücken des entsprechenden Programmschalters gestartet. Nach Ablauf des Countdowns wird das Ventil (13), vorteilhafterweise ohne Benutzereingriff, automatisch geschlossen und der Dampfstrom gestoppt. Nun kann entweder ein neues Desinfizierungsgut für dieses S-Modul (20) fixiert und durch wiederholen des beschriebenen Vorganges desinfiziert werden oder es kann das S-Modul (20) gewechselt werden, um ein anderes Desinfizierungsgut zu desinfizieren. Durch das geschlossene Ventil (13) ist der Schlauch im Dampferzeuger (18) vorteilhafterweise drucklos und die S-Module (20) können gefahrlos bei eingeschaltetem Grundkörper/ Wärmequelle (11) gewechselt werden und das Dampfdesinfizierungs-System (10) steht auch nach einem S-Modul (20) Wechsel innerhalb von wenigen Sekunden wieder zur Dampf-Desinfektion zur Verfügung.
-
Die S-Module (20) sind vorteilhafterweise aus Kunststoff, was Verbrennungen bei Benutzern oder Desinfizierungsgütern durch heiße metallische Oberflächen ausschließt.
-
Die S-Module (20) sind aus Kunststoff und besitzen dadurch eine schlechte Wärmeleitfähigkeit und die Wärmeenergie wird nicht an die Umgebung abgeleitet. Der Dampfstrom wird definiert und kontinuierlich durch den Dampfkanal (22) und den Dampftrichter (23) an die Dampföffnungen (24) herangeführt und die Wärmeenergie wird nicht über die Oberfläche der S-Module (20) abgeleitet. Vorteilhafterweise wird der Dampfstrom durch den Dampfkanal (22) und den Dampftrichter (23) kontinuierlich und definiert auf die Dampföffnungen (24) gerichtet. Es erfolgt dadurch, erfindungsgemäß, eine Konzentration der Wärmeenergie des Dampfes auf die zu desinfizierenden Bereiche des Desinfizierungsgutes. Vorteilhafterweise geht dadurch bei der Erfindung nur wenig Wärmeenergie an die Umgebung verloren und macht die Desinfektion mit Dampf erst möglich bzw. effektiver und schneller.
-
Die S-Module (20) haben eine runde Steck-Verbindung zum Grundkörper/ der Wärmequelle (11). Vorteilhafterweise hat die Steck-Verbindung eine Runde Form, um den Benutzern eine höchstmögliche Flexibilität beim Aufstecken der S-Module (20) zu ermöglichen. Die Verdreh-Position des S-Moduls (20) ist dadurch frei wählbar.
Die Größe und Passung der Durchmesser von den S-Modulen (20) zum Durchmesser des Dampferzeugers (11) sind geeignet auszulegen, um den Benutzern ein leichtes Auf- und Absetzen des S-Moduls (20) und ein leichtes Zusammenstecken des Verbindungsschlauches (21) im S-Modul (20) und der S-Module (20) mit dem Grundkörper/ der Wärmequelle (11) zu ermöglichen. Sind die Durchmesser der Steck-Verbindung von S-Modulen (20) und Dampferzeuger (11) erstmalig festgelegt, dann sind diese für alle weiteren S-Module gleich auszulegen. Andere Formen sind auszuschließen, was es den Benutzern ermöglicht, alle ihre jemals erworbenen, durch Dritte bereit gestellten oder weiter entwickelten S-Module (20), mit allen jemals erworbenen, durch Dritte bereit gestellten oder später weiter entwickelten Grundkörpern/ Wärmequellen (11) verwenden und Desinfizierungsgut desinfizieren zu können.
-
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass weder das S-Modul (20) noch das Desinfektionsgut geführt werden muss. Dadurch kann sich das Betätigungselement (17) für den Programmschalter zum Auslösen des Countdowns am Grundkörper/ der Wärmequelle (11) befinden und somit entfällt eine Leitung zum S-Modul (20). Durch den Wegfall der Leitung zum S-Modul (20) kann dies einfach und schnell gewechselt werden.
-
Bevorzugt wird das Desinfizierungsgut am S-Modul (20) fixiert. Nach dem Anbringen des Desinfektionsgutes am S-Modul (20) wird durch Drücken des Programm-Schalters am Bedienungselementes (17) am Grundkörper/ der Wärmequelle (11) der Desinfektionsvorgang gestartet. Das Desinfizieren läuft selbstständig ab und wird nach Ablauf des Countdowns automatisch beendet. Vorteilhafterweise ist bis auf das Fixieren des Desinfektionsgutes und dem Start des Desinfizier-Vorganges kein weiterer Benutzereingriff notwendig. Der Benutzer kann sich nach dem Start des Desinfektions-Vorgangs anderen Dingen zuwenden und muss auch nicht das Ende des Vorgangs abwarten, denn das Desinfizierungsgut kann auf dem S-Modul (11) verbleiben und ist dadurch vor Verschmutzung geschützt.
-
Eine Weiterentwicklung für den in [0011] beschriebenen Start des Desinfektions-Vorganges könnte ein komplett sprachgesteuerter Grundkörper/ Wärmequelle (11) sein, um die Bedienung der Vorrichtung zur thermischen Desinfektion (10) noch weiter zu vereinfachen.
-
Als Vorteil für die Benutzer könnte sich erweisen, dass die Dampf-Desinfektion von Desinfektionsgütern durch die Vorrichtung zur thermischen Desinfektion (10) mit den S-Modulen (20) so einfach und schnell durchführbar ist. Der Zeitpunkt für die Desinfektion kann bis kurz vor das Tragen des Desinfektionsgutes gelegt werden, vorteilhafterweise dauert die Desinfektion nur ca. 30 Sekunden und das Schutzgut kann sofort verwendet werden und muss nicht bis zum Gebrauch steril gelagert werden.
-
Eine Weiterentwicklung zu dem beschriebenen Anwendungsbeispiel, ist ein stromnetzunabhängiger, mit Akkumulator betriebener Grundkörper/ Wärmequelle (11), um eine kurzfristige und schnelle Desinfektion zu ermöglichen, wenn kein Stromnetz zur Verfügung steht und eine sterile Lagerung der Schutzgüter bis zum Gebrauch nicht möglich oder zu aufwändig wäre. Vorteil der Netzunabhängigkeit, wären z. B. Outdoor Aktivitäten, ohne dabei Einschränkungen oder Nachteile bei der Hygiene der Schutzgüter in Kauf nehmen zu müssen.
-
Eine zusätzliche Weiterentwicklung ist ein Transport- und Lagerungs-Behälter für die S-Module (20), zum Aufbewahren und Transportieren der benutzereigenen S-Module (20). Zur Vermeidung von Beschädigungen und Verunreinigungen und um dem Benutzer die Möglichkeit zu verschaffen, die S-Module (20), erfindungsgemäß, sicher und steril zu transportieren, sei es zur Arbeit, privaten Treffen, Outdoor- Aktivitäten, Urlaub, Freizeit, etc.
-
Die S-Module (20) sind aus Kunststoff gefertigt. Das könnte sich als vorteilhaft erweisen, da die S-Module (20) dadurch sehr robust, langlebig und preisgünstig sind und sich jeder Benutzer mehrere eigene S-Module (20) für die verschiedensten Anwendungen leisten und sich nach und nach ein Portfolio an eigenen S-Module (20) anlegen kann.
-
Die S-Module (20) und der Grundkörper/ Wärmequelle (11) haben eine einheitliche Steck-Verbindung. Das könnte sich als großer Vorteil, da sämtliche jemals entwickelten, weiterentwickelten, von Dritten bereit gestellten oder in Umlauf gebrachten S-Module (20) sowie Grundkörper/ Wärmequelle (11) ohne vorherige Anpassungen in sämtlichen Kombinations-Möglichkeiten miteinander verwendet werden können, über den kompletten Lebenszyklus der Erfindung hinweg.
-
Die einheitliche Steck-Verbindung hat darüber hinaus den Vorteil, dass jeder Benutzer sich nach und nach sein eigenes Portfolio aus S-Modulen (20) anschaffen kann und keine Befürchtungen haben muss, dass er das S-Modul (20) nach kurzer Zeit, z. B. nach einer Weiterentwicklung, nicht mehr nutzen sind. Dadurch, dass alle Hersteller diese einheitliche Steck-Verbindung verwenden sollen, sind die S- Module (20) so lange nutzbar, bis sie kaputt sind. Verschleißteile, wie z. B. Schläuche und Dichtungsringe sind durch ihre Standardisierung jederzeit günstig zu beschaffen und leicht selbst zu ersetzten, was vorteilhafterweise die Nutzungsdauer der S-Module (20) erheblich verlängert.
-
Alle Weiterentwicklungen der S-Module (20) und des Grundkörpers/Wärmequelle (11) in Form und Ausprägung sind Teil der Erfindung. Änderungen an der einheitlichen Steck-Verbindung dürfen nicht vorgenommen werden.
-
Der Grundkörper/ Wärmequelle (11) sind reparierbar auszulegen. Vorteilhafterweise sind Verschleißteile, wie z. B. Pumpe, Dampfkessel (14), Steuereinheit (12), etc. austauschbar und der Austausch soll von ausgebildetem Fachpersonal vorgenommen werden. Aus Gründen der Nachhaltigkeit sind Ersatzteile zum Austausch der Verschleißteile oder dem Vorratsbehälters (16) vorzuhalten, um der gängigen Praxis der Hersteller vorzubeugen, dass Geräte nach einer bestimmten Anzahl an Zyklen nicht mehr funktionieren und komplett ersetzt werden müssen.
-
Ein wichtiger Vorteil im Hinblick auf die Versorgungssicherheit mit der Vorrichtung zur thermischen Desinfektion(10) bestehend aus einem Grundkörper/ Wärmequelle (11) mit aufsetz- und wechselbaren, standardisierten S-Modulen (20) zur Fixierung verschiedener Desinfektionsgüter, könnte sein, dass die Dampfdesinfektion- Systeme (10) in großen Stückzahlen mit Blasumformtechnik oder in Kunststoff-Spritzguss-Technik hergestellt werden können, was es erfindungsgemäß allen Benutzern weltweit ermöglicht ihre persönlichen Schutzgüter mit der Vorrichtung zur thermischen Desinfektion (10) und eigenen S-Modulen (20) schnell und sicher zu desinfizieren.
-
Eine Weiterentwicklung der S-Module (20) ist eine personalisierte Herstellung in additiver Fertigungstechnik. Dazu werden 2D-Bildaten oder 3D-Scans des Kopfes in 3D-Plottdaten für die additive Produktion des Benutzer-Kopfes umgewandelt, mit den Daten der einheitlichen Steck-Verbindung, den 3D-Daten für den Dampfkanal (22) und den Dampftrichter (23) ergänzt und die Dampföffnungen (24) hinzugefügt.
Vorteilhafterweise kann dieses personalisierte S-Modul (20) nicht mehr mit den S-Modulen (20) von anderen Benutzern verwechselt werden.
-
Ein weiterer positiver Nebeneffekt der Vorrichtung zur thermischen Desinfektion (10) ist, dass wieder öfter Masken benutzt werden, da sie nicht nach wenigen Malen des Tragens verworfen werden müssten, oder dass gar keine Masken benutzt werden, weil dies auf Dauer zu kostenintensiv ist. Die Masken können schnell und sicher desinfiziert werden und sind jedes Mal wie neu, frisch und hygienisch. Das senkt die Anschaffungskosten und könnte dazu führen, dass, vorteilhafterweise, anstatt der Billig-/ Wegwerfmasken, die zwar desinfiziert und dadurch öfter benutzt werden können, personifizierte Masken aus hochwertigen Stoffen mit z. B. Wechselfiltern angefragt werden und bei den Masken- Herstellern ein Umdenken auslöst, um den Preisdruck zu senken.
Das würde zu der erfindungsgemäß erhofften Situation führen, dass ein wirksamer Schutz vor Ansteckung und Verbreitung von Viren geschaffen würde, nachhaltig Ressourcen geschont und die Umwelt geschützt wird, bei gleichzeitiger Senkung der Kosten für alle, Benutzer und Hersteller.
-
Die Erfindung soll nun anhand der Figuren beschreiben werden.
-
Bei der 1 handelt es sich um die schematische Darstellung einer Vorrichtung zur thermischen Desinfektion (10) bestehend aus einem Grundkörper/ Wärmequelle (11) mit aufsetz- und wechselbaren, standardisierten S-Modulen (20) zur Fixierung verschiedener Desinfektionsgüter. Nach Erzeugung eines Dampfes im Dampfkessel (14) durch Verdampfen eines Liquids durch das Heizelement (15) wird nach Starten eines Programmes (Countdown) an der Betätigungseinheit (17) das Ventil (13) geöffnet und setzt einen kontinuierlichen Dampfstrom frei, der durch den Schlauch im Grundkörper/ Wärmequelle r (10) durch die Steckverbindung zum S-Modul (20) über den Verbindungsschlauch (21) im S-Modul (20), den Dampfkanal (22) und den Dampftrichter (23) definiert an die Dampföffnungen (24) geführt wird. Hier wird er mit ca. 77-100°C für ca. 30 Sekunden auf das zu desinfizierenden Schutzgut auf- und durchgeblasen, was zu einer vollständigen Desinfektion des Desinfektionsgutes führt. Der Dampfstrom kann so lange aufrechterhalten werden, da die Pumpe über den Verbindungskanal aus dem abnehmbaren Vorratsbehälter (16) ständig Liquid in den Dampfkessel (14) befördert und dies dort ständig vom Heizelement (15) verdampft wird. Nach Ablauf des Countdowns wird das Ventil (13) automatisch geschlossen und der Verdampfungsvorgang beendet. Die Leitungen (18) zum S-Modul (20) und dem Vorratsbehälter (16) sind drucklos, so dass ggf. der Vorratsbehälter (16) aufgefüllt und/ oder das S-Modul (20) gewechselt werden kann, ohne den Grundkörper/ Wärmequelle (11) abschalten zu müssen. Nach dem Start des Desinfizierungs-Vorganges ist kein Benutzereingriff mehr erforderlich. Das Desinfizierungsgut kann sofort verwendet werden oder ein neues aufgespannt werden.
-
Der Dampfkessel (14), in 1, ist erfindungsgemäß mit einem Schraubverschluss (19) versehen, um Kalkablagerungen im Dampfkessel (14) herausspülen zu können. Dazu muss der Grundkörper/ Wärmequelle (11) abgeschaltet werden und abkühlen, bevor der Schraubverschluss, (19), vorsichtig, geöffnet werden kann.
-
Die 2 stellt schematisch das S-Modul-Maske (20.01) dar. Es wird erfindungsgemäß über den Verbindungs-Schlauch (21) und die einheitliche Steck-Verbindung mit dem Grundkörper/ Wärmequelle (11) verbunden und danach wird das S-Modul (20) auf den Grundkörper/ Wärmequelle (11) aufgesteckt.
Der Benutzer bringt nun das entsprechende Desinfektionsgut, bei S-Modul-Maske (20.01) eine Mund-Nasen-Maske, Staubschutzmaske, etc., an und löst durch Betätigen des entsprechenden Betätigungselementes (17), in 1, den Countdown für den entsprechenden Desinfektions-Vorgang aus. Die Dampf-Desinfektion wird nun selbständig durchgeführt und bedarf erfindungsgemäß keinem Eingriff durch den Benutzer. Nach Ablauf des Countdowns wird das Ventil (13), in 1, automatisch geschlossen und der Desinfektions-Vorgang dadurch beendet.
Die nächste Maske kann auf das S-Modul (20.01) aufgespannt und desinfiziert werden. Wenn keine weiteren Masken desinfiziert werden sollen, kann entweder das Modul gewechselt werden und andere Desinfektionsgüter desinfiziert werden, oder die Vorrichtung zur thermischen Desinfektion (10) geht nach ca. 2 Minuten in den Standby Modus.
-
Erfindungsgemäß sollen die Betätigungselemente (17), in 1, mit einem Piktogramm für das jeweilige Anwendungsobjekt ausgestattet sein, um die Bedienung noch weiter zu vereinfachen.
-
Bei 3 handelt es sich um die schematische Darstellung von S-Modul-Brille + Gehörschutz (20.02).
Die Montage und der Desinfektionsvorgang werden ebenso wie bei S-Modul-Maske (20.01), in 2, durchgeführt. Die Besonderheit bei S-Modul-Brille + Gehörschutz (20.02) ist, dass hier die Dampföffnungen (24) für das Desinfektionsgut Brille und/ oder Gehörschutz unabhängig voneinander geöffnet oder verschlossen werden können. Es können dadurch entweder nur Brillen oder nur Gehörschutz desinfiziert werden oder auch beides zusammen.
-
Die 4 stellt schematisch das S-Modul-Handschuhe (20.03) dar. Mit diesem Modul werden die Innenflächen von Schutzhandschuhen desinfiziert. Schutzhandschuhe werden von ihren Benutzern i. d. R. getragen, bis sie kaputt sind, ohne sie dabei zu waschen oder zu desinfizieren (die Innenflächen). Durch ständiges An- und Ausziehen werden Vieren über die Hände von Kontaktflächen auf die Innenseiten der Handschuhe übertragen und von dort wieder neue Kontaktflächen kontaminiert, auch wenn die Hände selbst zwischendurch desinfiziert/ gewaschen wurden.
Es ist deshalb wichtig auch die Innenflächen von Handschuhen zu desinfizieren, was durch diese Erfindung einfach, schnell und sicher möglich ist.
-
In der 5 ist das S-Modul-Haarnetz + Schutzhelm (20.04) dargestellt, außer Haarnetzen können auch Schutzhelme, Mützen, Tücher und Schaals desinfiziert werden. Durch den modularen Aufbau der S-Module (20) und die einheitliche Steck-Verbindung ist auch hier ein schneller und einfacher S-Modul Wechsel (20) und die sichere und schnelle Desinfektion möglich.
Um ein ungewolltes Ablösen des Desinfektionsgutes zu verhindern, ist bei diesem S-Modul-Haarnetz (20.04) ein Spanngummi (30) im Lieferumfang enthalten, damit sich die Haarnetze, Mützen, Schals, Tücher, etc. nicht ungewollt während des Desinfektions-Vorgangs lösen.
-
Das S-Modul-Fläche (20.05), in 6, bietet die größte Flexibilität. Nach Aufstecken des Verbindungs-Schlauchs kann die Desinfektion einer beliebigen Oberfläche vorgenommen werden. Dazu das entsprechende Betätigungselement (17), in 1, drücken und mit der Desinfektion starten. Die Dauer des Countdowns sollte hier nicht länger als ein paar Minuten voreingestellt werden und richtet sich nach dem Dampfvolumen des Dampfkessels (14) und der Leistungsfähigkeit der Pumpe, in 1, um eine Überlastung der Pumpe und vorzeitigen Verschleiß zu verhindern.
-
7 schließlich stellt schematisch das S-Modul-Weiterentwicklung (20.XX) dar. Die einheitliche Steck-Verbindung, der Verbindungsschlauch (21), der Dampfkanal (22) sowie der Dampftrichter (23) sind dargestellt, da diese modular aufgebaut sind und auch bei Weiterentwicklungen gleich der einheitlichen Steck-Verbindungen bestehender S-Module (20) und Grundkörper/ Wärmequelle (11) sein müssen, um eine durchgängige Kompatibilität der Komponenten der Vorrichtung zur thermischen Dampfdesinfektion (10) mit den S-Modulen (20) mit dem Grundkörper/ Wärmequelle (11), 1, garantieren zu können. Eine Ausbildung der Form und der Dampföffnungen (24) für weitere Anwendungsgebiete kann nur angedeutet werden und sind ab Zustandekommen Teil der Erfindung.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Grundkörper/ Wärmequelle
- 12
- Steuereinheit
- 13
- Ventil
- 14
- Dampfkessel
- 15
- Heizelement
- 16
- Vorratsbehälter
- 17
- Betätigungselement
- 18
- Schlauch im Grundkörper/ Wärmequelle
- 19
- Schraubverschluss
- 20
- S-Modul
- 20.01
- S-Modul-Maske
- 20.02
- S-Modul-Brille + Gehörschutz
- 20.03
- S-Modul-Handschuhe
- 20.04
- S-Modul-Haarnetz + Schutzhelm
- 20.05
- S-Modul-Fläche
- 20.XX
- S-Modul-Weiterentwicklung
- 21
- Verbindungs-Schlauch von Modul zu Grundkörper/ Wärmequelle
- 22
- Dampfkanal
- 23
- Dampftrichter
- 24
- Dampföffnungen
- 25
- Schieber zum Verschließen der Dampföffnungen
- 30
- Spanngummi
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102009055166 B4 [0003]