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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Tragwerk für einen Sanitärartikel, ein Sanitärartikel-Set, ein WC-Becken und eine Verwendung eines Tragwerks bzw. eines Sanitärartikel-Sets.
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Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die Gestaltung bzw. den Aufbau von Sanitärartikeln, wie beispielsweise Auffangbecken für Flüssigkeiten, wie Trinkwasser oder dergleichen sowie ggf. auch Auffangbecken für Körperausscheidungen. Insbesondere wird hier der Aufbau des Auffangbeckens nach Art eines WC-Beckens, eines Urinals oder dergleichen angesprochen.
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Üblicherweise werden derartige Sanitärartikel aus Keramik hergestellt, insbesondere vollförmig aus Keramik gegossen. Dies hat einen relativ aufwändigen Herstellungsprozess zur Folge. Zudem weisen diese Sanitärartikel aus Keramik ein relativ hohes Gewicht auf und sind daher nur mit großem körperlichem Einsatz montierbar. Zudem können sich bei der Herstellung Fertigungstoleranzen ergeben, die eine Montage des Sanitärartikels an einer Vorwand bzw. Gebäudewand erschweren.
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Insoweit besteht das Bedürfnis, derartige Sanitärartikel bzw. Auffangbecken deutlich leichter und/oder mit deutlich verbesserten Toleranzgenauigkeiten bereitzustellen.
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Weiter besteht der Wunsch, derartige Sanitärartikel flexibel bei möglichst geringen Fertigungskosten bereitstellen zu können. Insbesondere soll auch der Automatisierungsgrad bei der Herstellung solcher Sanitärartikel verbessert bzw. erhöht werden.
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Hiervon ausgehend, ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere soll eine Lösung angegeben werden, die den vorstehend genannten Zielsetzungen bei Sanitärartikeln näherkommt.
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Diese Aufgaben werden gelöst mit einem Tragwerk, einem Sanitärartikel-Set, einem WC-Becken und einer Verwendung gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar sind und weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, erläutert diese Merkmale und gibt weitere Ausführungsbeispiele an.
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Hierzu trägt ein Tragwerk für einen Sanitärartikel bei, das eine Aufnahme für (mindestens) ein Sanitärbecken bildet und Anschlusselemente für eine Mehrzahl von Design- und/oder Funktionskomponenten des Sanitärartikels aufweist.
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Ein solches Tragwerk ist insbesondere geeignet, bei dem Sanitärartikel eine Art Funktionstrennung hinsichtlich des Aufbaus zu realisieren. Das Tragwerk, das auch als Strukturelement bezeichnet werden kann, nimmt insbesondere das Sanitärbecken auf, sodass dieses mit ausreichender Stabilität bzw. Festigkeit für den vorgesehenen Einsatz gelagert bzw. an einer Wand montierbar ist. Das Tragwerk kann (bevorzugt) einstückig, insbesondere ohne Bauteil-Fügekanten, ausgeführt sein. Das Tragwerk kann zwei hervorstehende Tragwerkarme aufweisen, die eine (teilweise) Umrandung für die Aufnahme eines Sanitärbeckens bilden. Das Tragwerk kann insofern die Aufnahme für das Sanitärbecken mit einer U-Form bereitstellen. Ganz besonders bevorzugt ist, dass die Aufnahme derart gestaltet ist, dass das Sanitärbecken nur von einer Seite (z. B. von oben und/oder von vorne) in die Aufnahme einführbar ist. Die Aufnahme stellt insbesondere eine Blockade für eine weitere Verlagerung des Sanitärbeckens mit Bezug auf das Tragwerk (in mindestens eine Richtung) dar. Insbesondere ist vorgesehen, dass das Tragwerk sich zumindest teilweise um die Aufnahme für das Sanitärbecken herum erstreckt. Es ist beispielsweise möglich, dass die Aufnahme durch lateral angeordnete Tragwerkarme gebildet ist.
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Das Tragwerk weist weiterhin eine Mehrzahl von Anschlusselemente auf, mittels derer bzw. an denen eine Mehrzahl von Design- und/oder Funktionskomponenten anordenbar bzw. ausgerichtet montierbar sind. Die Anschlusselemente sind insbesondere dazu eingerichtet, die Design- und/oder Funktionskomponenten zu lagern, zu fixieren, zu halten und/oder auszurichten. Anschlusselemente können beispielsweise gebildet werden mit Haken, Clips, Gelenken, Scharnieren, Nuten, Formschlusselementen etc. Ganz besonders bevorzugt ist, dass für den Fall, dass die Aufnahme in einer Ebene liegt, die Anschlusselemente in eine Richtung weisen bzw. wirken, die von dieser Ebene beabstandet und/oder mit einem Winkel versetzt ist. Bevorzugt ist, dass die Anschlusselemente eine lösbare, insbesondere aber gleichzeitig eine unverlierbare, Verbindung mit den Design- und/oder Funktionskomponenten ermöglichen.
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Design- und/oder Funktionskomponenten sind insbesondere solche Bauteile eines Sanitärartikels, die eine einfachere Bedienung, eine komfortablere Nutzung, ein ästhetischeres Aussehen, Zusatzfunktionalitäten etc. des Sanitärartikels bewirken oder zumindest beeinflussen. Designkomponenten können beispielsweise Verkleidungselemente, Markierungen, Leuchtelemente oder dergleichen sein. Funktionskomponenten sind beispielsweise Deckelelemente für das Sanitärbecken, Befestigungsplatten, schwenkbare Teile, Sensorelemente, Wasserführungselemente und dergleichen. Es ist möglich, dass Funktionen in eine Designkomponente integriert sind oder dass eine Funktionskomponente auch das (äußere) Design des Sanitärartikels mit definiert.
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Das Tragwerk kann mit einer Befestigungsbasis zur Wandmontage des Sanitärartikels versehen sein. Insbesondere ist möglich, dass die Befestigungsbasis eine Art Platte bildet, die in etwa plan zur Wand ausrichtbar ist. Ausgehend von dieser Befestigungsbasis können sich dann Tragwerkarme in die von der Wand wegweisende Richtung hinaus erstrecken. Die Befestigungsbasis kann deutlich massiver als die Tragwerkarme ausgeführt sein. Insbesondere für den Fall, dass der Sanitärartikel (WC, Urinal etc.) zumindest teilweise während der Benutzung eine höhere Last tragen muss, kann die Befestigungsbasis deutlich fester bzw. massiver ausgeführt sein als die Tragwerkarme, welche die Aufnahme für ein Sanitärbecken bilden bzw. die Anschlusselemente für eine Mehrzahl von (leichten) Design- und/oder Funktionskomponenten ausbilden. Die Befestigungsbasis kann mit Bohrungen, Gewinden oder ähnlichen Befestigungselementen versehen sein, die zur Befestigung des Sanitärartikels an der Wand geeignet sind.
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Das Tragwerk kann zumindest einen Skelettabschnitt mit einer Vielzahl von Streben und Durchbrechungen aufweisen. Der Skelettabschnitt ist bevorzugt in einem Bereich vorgesehen, der benachbart zur Aufnahme für das Sanitärbecken positioniert ist. Der Skelettabschnitt ist insbesondere ein Bereich des Tragwerks bzw. eines Tragwerkarms, in dem eine Art Rahmen und/oder Fachwerk mit in den Streben gebildet ist. Dabei kann in einem Skelettabschnitt der Flächenanteil der Durchbrechungen größer als der Anteil der Streben sein. Insbesondere ist möglich, dass der Skelettabschnitt mit seiner Vielzahl von Streben und Durchbrechungen mit einem Muster ausgeführt ist, das über ein 3D-Berechnungsmodell mittels eines Computers ermittelt wird und somit eine ideale Lastverteilung bei der Benutzung des Sanitärartikels ermöglicht. Ganz besonders bevorzugt ist, dass zwei Skelettabschnitte jeweils lateral zum Sanitärbecken bzw. der Aufnahme dafür ausgebildet sind, insbesondere bei Tragwerkarmen. Das Tragwerk kann einteilig und/oder mehrteilig ausgeführt sein, beispielsweise nach Art eines geschweißten Bauteils, eines gefrästen Bauteils, eines (Kunststoff-)Spritzgussbauteils. Insbesondere weist das Trägerteil ein Grundmaterialauf, welches Metall umfasst.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Tragwerk mittels eines additiven Herstellungsverfahrens erzeugt. Bei additiven Herstellungsverfahren kann die exakte Form des Tragwerks mittels eines 3D-Modells computertechnisch aufbereitet werden und dann beispielsweise über eine Druckereinheit Schicht für Schicht aufgebaut werden. Ggf. können Verdichtungsprozesse und/oder thermische Behandlungen folgen, sodass das schichtweise aufgebaute Bauteil dann aushärtet. Hierbei kann insbesondere ein Pulvermaterial zum Einsatz gelangen, welches dann schichtweise aufgetragen und verdichtet wird.
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Weiter ist möglich, dass das Tragwerk zumindest einen Wasserkanal umfasst. Das kann insbesondere bedeuten, dass in das Tragwerk ein Wasserkanal integriert bzw. mit dessen Material einstückig ausgebildet ist. Ebenso ist möglich, dass der Wasserkanal an dem Tragwerk angefügt ist, beispielsweise stoffschlüssig angebunden. Insbesondere kann dieser Wasserkanal einen Zulauf und/oder einen Ablauf aufweisen, der mit anderen Rohrleitungen des Sanitärdeckels bzw. der angrenzenden Wasserversorgung zusammenwirkt. Auf diese Weise kann eine platzsparende Anordnung des Wasserkanals am Tragwerk erfolgen, wobei dieser Wasserkanal gleichzeitig gut geschützt werden kann.
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Besonders bevorzugt ist, dass die Anschlusselemente für zumindest eine der folgenden Komponenten vorgesehen sind: Sanitärbeckenumrandung, Sanitärbeckeneinhausung, Rückwand. Die Sanitärbeckenumrandung bildet insbesondere einen oberen Abschluss des Sanitärartikels mit einer Öffnung, über die das Sanitärbecken erreichbar ist. Insbesondere kann so das Sanitärbecken umrandet werden, wobei gleichzeitig das Tragwerk von oben abdeckbar ist. Die Sanitärbeckenumrandung liegt bevorzugt im Wesentlichen in einer Ebene und umschließt den Rand des Sanitärbeckens. Die Sanitärbeckeneinhausung kann so gestaltet sein, dass diese an die Form der Sanitärbeckenumrandung anschließt. Die Sanitärbeckeneinhausung dient insbesondere dazu, den Umfangsbereich und/oder den Boden bzw. die Unter-Elemente des Sanitärbeckens zu überdecken. Es ist möglich, dass die Sanitärbeckeneinhausung derart ausgestaltet ist, dass diese das Tragwerk, das Sanitärbecken und/oder weitere Funktionskomponenten des Sanitärartikels umgibt. Ganz besonders bevorzugt ist, dass bei einer Wandmontage von außen lediglich die Sanitärbeckenumrandung und die Sanitärbeckeneinhausung für den Nutzer sichtbar sind. Weiter können Anschlusselemente noch für eine Rückwand vorgesehen sein, die beispielsweise den rückwärtigen Abschluss des Sanitärdeckels bildet, der an der Wand zur Anlage gebracht wird im montierten Zustand. Es ist möglich, dass die Anschlusselemente so ausgestaltet sind, dass diese auch eine mittelbare Fixierung der Komponenten aneinander und schließlich am Tragwerk realisieren. So ist beispielsweise auch zusätzlich möglich, dass Ausricht- und/oder Befestigungselemente vorgesehen sind, mit denen Sanitärbeckenarmatur, Sanitärbeckeneinhausung und/oder Rückwand aneinander befestigt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Sanitärartikel-Set vorgeschlagen, zumindest umfassend mindestens ein Tragwerk in der hier vorgestellten Art und mehrere austauschbare Design- und/oder Funktionskomponenten, die an mindestens einem Tragwerk so befestigbar sind, dass das mindestens eine Tragwerk von diesen Design- und/oder Funktionskomponenten umschlossen ist. Dies heißt mit anderen Worten insbesondere, dass das mindestens eine Tragwerk nach Art einer Plattform nutzbar ist, die mit mehreren, verschieden ausgeführten Design- und/oder Funktionskomponenten interagieren kann, sodass eine wunschgemäße Zusammenstellung des Sanitärartikels ermöglicht wird. Ein Sanitärartikel-Set kann insofern eine konkrete Ausgestaltung eines Tragwerks umfassen, dem Design- und/oder Funktionskomponenten unterschiedlicher Größe, unterschiedlicher Abmaße, unterschiedlicher Materialien, unterschiedlicher Optik etc. zuordenbar ist.
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Einem weiteren Aspekt folgend wird ein WC-Becken vorgeschlagen, umfassend mindestens ein Tragwerk der hier vorgestellten Art, an dem über Anschlusselemente eine Mehrzahl von Design- und/oder Funktionskomponenten befestigt sind. Mit anderen Worten bedeutet dies auch, dass hier der Sanitärartikel nach Art eines WC-Beckens ausgeführt ist, sodass das Sanitärbecken zur Aufnahme von Körperausscheidungen geeignet ist. Ebenso ist damit die Gesamtkonstruktion geeignet, beispielsweise eine Körperlast bei der Benutzung sicher zu tragen.
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Einem weiteren Aspekt folgend wird die Verwendung eines Tragwerks der hier offenbarten Art zum Aufbau eines leichten und robusten WC-Beckens oder eines leichten und robusten Urinals vorgeschlagen. Weiter wird die Verwendung eines Sanitärartikel-Sets der vorstehend beschriebenen Art zur Anpassung der Sitzeigenschaften eines WC-Beckens vorgeschlagen. Hierbei ist insbesondere möglich, durch die Auswahl und/oder Anbindung einer Sanitärbeckenumrandung eine Sitzhöhe eines bereits fest montierten WC-Beckens (wiederholt und/oder nachträglich) einzustellen.
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Die vorstehenden Ausführungen zum Tragwerk können insbesondere auch dazu herangezogen werden, das Sanitärartikel-Set, das WC-Becken und/oder die hier angesprochenen Verwendung weiter zu charakterisieren und umgekehrt.
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Insbesondere wird hiermit eine Lösung vorgeschlagen, die einen Leichtbau bzw. eine vereinfachte Montage von Sanitärartikeln bei Beibehaltung einer stabilen Struktur/Festigkeit und einer Erhöhung von Toleranzgenauigkeiten bei beliebig hochwertigem Design ermöglicht.
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Insbesondere ist ermöglicht, Handhabungsschwierigkeiten durch die Leichtbauweise (Tragwerk plus Design- und Funktionskomponenten) zu reduzieren. Vorteilhaft ist hierbei insbesondere, die unterschiedlichen Funktionen eines Sanitärartikels, insbesondere eines WC-Beckens oder eines Urinals, hinsichtlich der unterschiedlichen Funktionen zu zerlegen. Insbesondere können so die Funktionen Belastungsaufnahme, Spülung (und Siphon) und/oder die Designs so getrennt werden, dass sie vielfältig miteinander kombinierbar bzw. austauschbar sind. Für jede Funktion kann ein passendes Material und/oder ein entsprechendes Formelement gewählt werden. Insbesondere erlaubt die Vorsehung eines solchen Tragwerkes eine Art Plattform, mit der die Produktionskosten gesenkt und der Automatisierungsgrad erhöht werden kann.
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Weiter wird derart ermöglicht, dass in einem WC-Becken eine Höhenverstellung integriert ist, was die Modularität erhöht. Ebenso ist möglich, eine Sitzunterstützung über eine Kippstellung der Sitzfläche zu realisieren.
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Die Trennung des Aufbaus des Sanitärartikels in unterschiedliche Bauteilkomponenten mit jeweils fokussierten Primärfunktionen trägt wesentlich zur Lösung der vorstehend genannten Aufgaben bei. Das Tragwerk, eine oder mehrere Funktionskomponente(n) (Siphon, schwenkbare Sitzfläche etc.) und ein oder mehrere Designkomponente(n) können hier flexibel und mit geringem Montageaufwand zueinander gefügt werden. Diese Aufteilung erlaubt eine Plattformlösung (mittels des Tragwerks) für unterschiedliche Designs und/oder Linien des Sanitärartikels, beispielsweise hinsichtlich deren Belastbarkeit, deren Funktionalität, deren äußeren Erscheinungsbildes etc. Diese modulare Aufteilung erlaubt unterschiedliche Funktionen zu integrieren und optimal zu lösen, ohne dass auf das für WC-Becken typische Keramik-Aussehen verzichtet werden muss.
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Hieraus ergeben sich insbesondere folgende Vorteile:
- - Eine leichte Montage ist ermöglicht, da mit dem modularen Aufbau eine Leichtbauweise für einen solchen Sanitärartikel realisiert ist, wobei gleichzeitig ausreichende Robustheit gewährleistet ist.
- - Durch den Plattformgedanken ist eine Kosteneinsparung in der Produktion möglich, wobei ein einzelnes Tragwerk für mehrere Designs, Zusatzfunktionen und vielen Variationen davon bereitgestellt ist.
- - Die Toleranzeigenschaften und Funktionalität werden verbessert, indem so Lohn-Material-Mix-Komponenten miteinander gefügt werden können.
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Insbesondere ist die Integration einer Sitzhöhenverstellung ermöglicht.
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Zudem kann eine Sitzunterstützung in dem Sanitärartikel einfach integriert werden. Mit einer Sitzunterstützung kann ein geführtes und/oder unterstütztes Hinsetzen auf und/oder Aufstehen von dem Sanitärartigel ermöglicht werden.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren schematischer Natur sind und die Erfindung selbst nicht beschränken sollen. Die in den Figuren einzeln gezeigten Merkmale bzw. Bauteile können durch Merkmale zu anderen Bauteilen bzw. der allgemeinen Beschreibung kombiniert werden, soweit dies hier nicht explizit ausgeschlossen ist. Gleiche Bauteile in den Figuren werden üblicherweise mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
- 1: eine Explosionsdarstellung eines Sanitärartikel-Sets bzw. eines Sanitärartikels
- 2: einen montierten Sanitärartikel an einer Wand, und
- 3: ein WC-Becken in gefügtem Zustand.
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1 zeigt in perspektivischer Explosionsdarstellung ein Ausführungsbeispiel eines Sanitärartikels 2 bzw. eines konkreten Sanitärartikel-Sets 14. Zentrales Bauteil ist hierbei das Tragwerk 1, welches als komplex hergestelltes Bauteil zentral angeordnet ist und insbesondere die Funktionen Belastungsaufnahme und Halterung eines Sanitärbeckens 20 zur Aufgabe hat.
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Das Tragwerk 1, hier beispielsweise hergestellt mit einem additiven Fertigungsverfahren, weist lateral zwei Tragwerkarme auf, die eine ebene Öffnung bzw. Aufnahme 3 für das Sanitärbecken 20 ausbilden. Die Tragwerkarme des Tragwerks 1 sind mit jeweils einem Skelettabschnitt 7 ausgeführt, in dem eine Vielzahl Streben 8 und Durchbrechungen 9 vorgesehen sind.
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Weiter sind an dem Tragwerk 1 eine Vielzahl von Anschlusselementen 4 vorgesehen, über die diverse Design- und/oder Funktionskomponenten 5 an dem Tragwerk 1 fixierbar sind.
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Die Aufnahme 3 des Tragwerks 1 ist so mittels zweier Tragwerkarme 22 gestaltet, dass ein Sanitärbecken 20 dort gefügt bzw. positionsgenau ausgerichtet gehalten werden kann. Das Sanitärbecken 20 kann beispielsweise aus Keramik und/oder Kunststoff gefertigt sein. Das Sanitärbecken 20 kann selbst Funktionselemente umfassen, wie beispielsweise ein Siphon und/oder Rohrleitungsabschnitte. Das Tragwerk 1 ist insbesondere so gestaltet, dass das Sanitärbecken 20 dort aufliegt bzw. auch teilweise Abschnitte des Sanitärbeckens 20 dieses Tragwerk 1 durchdringen.
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Oben und geneigt dargestellt ist eine Sanitärbeckenumrandung 11. Diese kann in einem vorderen Bereich an dem Sanitärbecken 20 und/oder dem Tragwerk 1 gelagert sein. Im vorliegenden Fall ist die Sanitärbeckenumrandung 11 über Teleskopstangen an den Anschlusselementen 4 des Tragwerks 1 befestigt. Die Sanitärbeckenumrandung 11 bildet insofern einen oberen Abschluss des Sanitärartikels 2 und gibt eine Öffnung hin zum Sanitärbecken 20frei. Im üblichen Betrieb sind die Teleskopstangen eingefahren und verschwenkt, sodass eine im Wesentlichen plane bzw. horizontale Sitzfläche zum Sanitärbecken 20 ausgebildet ist.
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Darunter bzw. in Umfangsrichtung verlaufend ist zudem eine Sanitärbeckeneinhausung 12 vorgesehen. Diese kann direkt oder mittelbar an dem Tragwerk 1 befestigt werden. Es ist auch möglich, dass die Sanitärbeckeneinhausung 12 (zusätzlich) an der Sanitärbeckenumrandung 11 fixiert bzw. ausgerichtet wird. Die Sanitärbeckeneinhausung 12 weist ein Innenvolumen auf, in dem im Wesentlichen das Sanitärbecken 20, ggf. auch ein Siphon und Rohrleitungsabschnitt mit aufgenommen werden können.
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Sind Sanitärbeckenumrandung 11 und Sanitärbeckeneinhausung 12 an bzw. mittels des Tragwerks 1 fixiert, ergibt sich rückseitig noch eine Öffnung, die üblicherweise hin zur Wand gerichtet ist und damit den Zulauf und/oder Ablauf für eine Wasserspülung umfasst. Um hier auch einen sicheren Abschluss zu gewährleisten, kann an dem Tragwerk 1 direkt bzw. mittelbar eine Rückwand 13 positioniert werden. Auch hier für können entsprechend geeignete Anschlusselemente 4 an dem Tragwerk 1 vorgesehen sein.
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2 veranschaulicht nun einen Sanitärartikel 2, welcher an einer Wand 21 montiert ist. Die Wand 21 kann Mauerwerk umfassen, es ist aber auch möglich, dass hierfür eine Rahmenkonstruktion bzw. Vorwand eingesetzt wird. Daran wird der Sanitärartikel 2 über das Tragwerk 1 befestigt bzw. ausgerichtet. Dargestellt ist wiederum ein Sanitärartikel 2, umfassend ein Tragwerk 1 mit einer Befestigungsbasis 6, eine Sanitärbeckenumrandung 11 und eine Sanitärbeckeneinhausung 12. Darin aufgenommen ist ein einzelnes Sanitärbecken 20. Es ist beispielsweise möglich, diese Komponenten miteinander vorzumontieren, bevor diese an die Wand 21 montiert werden. In dem hier dargestellten Beispiel umfasst der Sanitärartikel 2 eine weitere Funktionskomponente 5 und einen Rohrleitungsabschnitt 16. Dieser kann sich, ebenso wie eine mit dem Tragwerk 1 gebildete Rohrleitungsöffnung 18 (hier nach Art eines Stutzens ausgeführt) in die Wand 21 hinein erstrecken bzw. über eine (hier nicht dargestellte) Rückwand 13. Insbesondere ist so möglich, einen Strömungskanal für den Zulauf von Wasser hin zu dem Sanitärbecken 20 auszubilden, der dann die dort befindlichen Körperausscheidungen aufnimmt und über den unten abgebildeten Rohrleitungsabschnitt 16 wieder abführt (siehe Pfeile).
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Es ist möglich, dass die hier dargestellte Sanitärbeckenumrandung 11 schwenkbar ausgeführt ist, wobei diese über ggf. bedarfsgerecht aktivierbare bzw. deaktivierbare Teleskoparme in einen Winkel gestellt werden kann und somit Personen beim Aufstehen behilflich sein kann. In diesem Fall kann das Anschlusselement 4 beispielsweise ein Gelenk 17 umfassen.
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3 veranschaulicht ein WC-Becken 15. Zentral und von oben einsehbar ist wiederum das Sanitärbecken 20 zu erkennen. Dieses umgibt oben abschließend eine Sanitärbeckenumrandung 11, wobei diese hier als Funktionskomponente 5 nach Art eines Sitzbereiches 19 ausgeführt ist. Darunter ist eine einzelne Sanitärbeckeneinhausung 12 vorgesehen. Die mit der Sanitärbeckenumrandung 11 und der Sanitärbeckeneinhausung 12 gebildete Ummantelung ist rückwandig offen und hier mit einer einzelnen, im Wesentlichen ebenen Rückwand 13 abgedeckt. Durch diese Rückwand 13 hindurch erstreckt sich ein Abschnitt des Tragwerks 1, der zumindest teilweise auch als Befestigungsbasis 6 ausgeführt sein kann und eine Rohrleitungsöffnung 18 (für den Zulauf von Wasser) bilden kann. Darunter ist ein weiterer Durchlass in der Rückwand 13 gebildet, wodurch ein Wasserkanal 10, der beispielsweise mit dem Tragwerk 1 gebildet bzw. daran angeordnet ist, herausführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragwerk
- 2
- Sanitärartikel
- 3
- Aufnahme
- 4
- Anschlusselement
- 5
- Design- und/oder Funktionskomponente
- 6
- Befestigungsbasis
- 7
- Skelettabschnitt
- 8
- Strebe
- 9
- Durchbrechung
- 10
- Wasserkanal
- 11
- Sanitärbeckenumrandung
- 12
- Sanitärbeckeneinhausung
- 13
- Rückwand
- 14
- Sanitärartikel-Set
- 15
- WC-Becken
- 16
- Rohrleitungsabschnitt
- 17
- Gelenk
- 18
- Rohrleitungsöffnung
- 19
- Sitzbereich
- 20
- Sanitärbecken
- 21
- Wand
- 22
- Tragwerkarm