-
Die Erfindung betrifft eine Tragvorrichtung für einen Sanitärkörper, insbesondere ein WC-Becken, ein Bidet oder einen Waschtisch, mit einem ersten Träger, der erste Befestigungselemente zur statischen Montage des ersten Trägers an einem Bauwerk sowie zweite Befestigungselemente zur Anbringung eines Spülkastens am ersten Träger aufweist, und mit einem zweiten Träger, der dritte Befestigungselemente zur Anbringung des Sanitärkörpers an dem zweiten Träger aufweist, wobei der zweite Träger mit dem ersten Träger zwischen einer ersten, oberen Position und einer in Schwerkraftrichtung davon beabstandeten zweiten, unteren Position verschiebbar verbunden ist, wobei der zweite Träger zumindest in der ersten, oberen Position und in der zweiten, unteren Position arretierbar ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Sanitärvorrichtung mit einer solchen Tragvorrichtung.
-
Eine Tragvorrichtung der eingangs genannten Art, die also höhenverstellbar ist, ist beispielsweise aus der
DE 102 10 494 C1 bekannt. Diese Tragvorrichtung weist einen ersten, rahmenförmigen Träger aus vertikalen Verstrebungen und horizontalen Verstrebungen auf, der über entsprechende Befestigungselemente statisch, das heißt ortsfest, an einem Bauwerk, beispielsweise einer Wand oder einem Boden, montiert werden kann. Dieser Träger weist ferner Befestigungselemente zur Anbringung eines Spülkastens auf, der insofern also auch ortsfest montiert ist. Mit dem ersten Träger ist ein zweiter Träger verschiebbar verbunden, das heißt der erste Träger und der zweite Träger sind relativ zueinander beweglich. Die Relativbewegung erfolgt dabei in der Vertikalen, also in bzw. entgegen der Schwerkraftrichtung.
-
Am zweiten Träger sind Befestigungselemente zur Anbringung eines Sanitärkörpers, beispielsweise WC-Beckens, sowie Anschlüsse für den Ab- und Zulauf vorgesehen. Ein am zweiten Träger montiertes WC-Becken kann auf diese Weise in vertikaler Richtung, das heißt in bzw. entgegen der Schwerkraftrichtung, höhenverstellt werden.
-
Diese Höhenverstellung ist aber relativ kompliziert und daher nur von Fachleuten, beispielsweise einem Monteur für Installationstechnik, durchführbar. So ist sowohl der erste Träger als auch der zweite Träger jeweils mit einer gezahnten Platte bzw. Fläche versehen, wobei die gezahnten Flächen im montierten Zustand einander gegenüberliegen. Die gezahnten Flächen sind in der Vertikalen angeordnet und werden, indem die Gewindestangen zur Befestigung des Sanitärkörpers festgezogen werden, in horizontaler Richtung aneinander gepresst, wodurch die Zahnprofile ineinandergreifen, was wiederum eine Arretierung des zweiten Trägers gegenüber dem ersten Träger bewirkt. Soll nun eine Höhenverstellung vorgenommen werden, müssen die Gewindestangen soweit gelöst werden, dass die Zahnprofile der beiden gezahnten Flächen des ersten und zweiten Trägers außer Eingriff kommen, so dass der erste Träger und der zweite Träger in der Vertikalen relativ zueinander bewegt werden können. Dabei sind die Bauteile, auf denen die gezahnten Flächen vorgesehen sind, mit einer Feder, die die gezahnten Flächen auseinander drückt, vorgespannt, um beim Lösen der Gewindestangen den Vorgang des Außereingriffbringens der gezahnten Flächen zu vereinfachen.
-
Nachdem der erste und der zweite Träger dann relativ zueinander in vertikaler Richtung verschoben worden sind, müssen die Gewindestangen wieder festgezogen werden, um den Sanitärkörper in der neuen Position zu arretieren.
-
Die vorangehend beschriebene Höhenverstellung ist unter anderem deshalb so aufwendig, da die Gewindestangen, die auch den Sanitärkörper halten, gelöst werden müssen, und entsprechend zur Höhenverstellung das gesamte Gewicht des Sanitärkörpers inklusive eventuell eingefülltem Spülwasser in der Vertikalen zu verlagern. Auch läßt sich ein solcher Sanitärkörper nicht ohne weiteres ”auf die Schnelle” höhenverstellen, sondern es muss wie gesagt für diese Zwecke immer ein Monteur bestellt werden. Die Höhenverstellung ist somit wenig komfortabel. Zu diesen Nachteilen kommt hinzu, dass die Konstruktion der Tragvorrichtung relativ komplex ist, was zu relativ hohen Anschaffungskosten führt. Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Tragvorrichtung bereitzustellen, die bei möglichst geringen Anschaffungskosten einen möglichst hohen Komfort bietet.
-
Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird bei einer Tragvorrichtung für einen Sanitärkörper, insbesondere ein WC-Becken, ein Bidet oder einen Waschtisch, mit einem ersten Träger, der erste Befestigungselemente zur statischen (ortsfesten) Montage des ersten Trägers an einem Bauwerk, beispielsweise einer Wand und/oder einem Boden, sowie zweite Befestigungselemente zur Anbringung eines Spülkastens am ersten Träger aufweist, und mit einem zweiten Träger, der dritte Befestigungselemente zur Anbringung des Sanitärkörpers an dem zweiten Träger und gegebenenfalls Anschlüsse für einen Ab- und einen Zulauf aufweist, wobei der zweite Träger mit dem ersten Träger zwischen einer ersten, oberen Position und einer in Schwerkraftrichtung davon beabstandeten zweiten, unteren Position verschiebbar verbunden ist, wobei der zweite Träger zumindest in der ersten, oberen Position und in der zweiten, unteren Position arretierbar ist, dadurch gelöst, dass zwischen dem ersten Träger und dem (relativ dazu verschiebbaren) zweiten Träger mindestens eine entgegen der Schwerkraftrichtung wirkende Feder angeordnet ist, deren eines Ende mit dem ersten Träger und deren anderes Ende mit dem zweiten Träger verbunden ist.
-
Mit anderen Worten sind der erste Träger und der zweite Träger relativ zueinander beweglich, und zwar derart, dass sie relativ zueinander in vertikaler Richtung eine translatorische Bewegung durchführen, wenn der zweite Träger nicht relativ zum ersten Träger arretiert ist. Die entgegen der Schwerkraftrichtung wirkende Feder dient dazu, in dem Fall, dass der zweite Träger nicht arretiert ist und gegenüber dem ersten Träger verschoben werden soll, zumindest einen Teil des Gewichts des Sanitärkörpers auszugleichen. Bevorzugt ist die Feder so ausgebildet (konfiguriert), dass die Federkraft mindestens so groß wie die Gewichtskraft des Sanitärkörpers, insbesondere des bestimmungsgemäß mit Spülwasser gefüllten Sanitärkörpers, ist. Besonders bevorzugt ist die Feder so ausgebildet, dass die Federkraft mindestens so groß wie die Summe aus der Gewichtskraft des Sanitärkörpers, insbesondere des bestimmungsgemäß mit Spülwasser gefüllten Sanitärkörpers, und der Gewichtskraft des zweiten Trägers sowie gegebenenfalls der Gewichtskraft eines am zweiten Träger angeschlossenen Zulaufbogens und/oder Ablaufbogens (Abgangsbogens) ist.
-
Dabei ist mit dem Zulaufbogen ein rohrförmiges Bauteil gemeint, welches mit seinem unteren Ende am dafür vorgesehenen Anschluss am zweiten Träger montiert ist und dessen oberes Ende vertikal beweglich an einem Anschluss am Spülkasten montiert ist. Ein solcher Zulaufbogen kann beispielsweise im unteren Teil einen steifen Rohrbogen aufweisen, an den sich nach oben hin bis zum oberen Ende des Zulaufbogens eine balgartige (ziehharmonikaartige) Manschette anschließt. Eine solche Manschette ermöglicht auf einfache Weise die für die Höhenverstellung erforderliche Längenanpassung des Zulaufbogens. Anstelle einer Manschette kann auch vorgesehen sein, dass der gesamte Zulaufbogen steif ausgebildet ist und dichtend und beweglich in einem oder um ein fest mit dem Spülkasten verbundenes Ablaufrohr gelagert ist.
-
Mit einem Ablaufbogen ist ein vergleichbares rohrförmiges Bauteil gemeint, das mit seinem oberen Ende am dafür vorgesehenen Anschluss am zweiten Träger montiert ist und dessen unteres Ende vertikal beweglich an einem fest mit der Abwasserleitung verbundenen rohrförmigen Element montiert ist. Vertikal beweglich bedeutet im Sinne der Erfindung, dass zumindest eine Komponente der Bewegung im Raum in die vertikale Richtung weist. Auch der Abgangsbogen kann im Bereich des Anschlusses an den zweiten Träger einen steifen Rohrbogen und daran anschließend eine balgartige Manschette aufweisen, um die Höhenverstellung auszugleichen. Anstelle einer balgartigen Manschette kann der Ablaufbogen auch in einem Teilabschnitt einen flexiblen Schlauch aufweisen. Auch ist es denkbar, den Ablaufbogen vollständig steif auszubilden und diesen dann dichtend und beweglich in einem oder um ein fest mit der Abwasserleitung verbundenes rohrförmiges Element zu lagern.
-
Der zweite Träger kann in mindestens einer weiteren Position, vorzugweise in einer Mehrzahl von weiteren Positionen, welche zwischen der ersten, oberen Position und der zweiten, unteren Position liegen können, arretiert werden. Insbesondere kann eine Tragvorrichtung bereitgestellt werden, welche eine (nahezu) stufenlose und insbesondere individuelle Höhenverstellung zwischen der ersten, oberen Position und der zweiten, unteren Position ermöglicht.
-
Indem die entgegen der Schwerkraftrichtung wirkende Feder die Gewichtskraft des Sanitärkörpers, gegebenenfalls mit dem darin befindlichen Spülwasser, sowie gegebenenfalls auch die Gewichtskraft des zweiten Trägers und der damit verbundenen Bauteile kompensiert, kann ohne großen Kraftaufwand eine Höhenverstellung des Sanitärkörpers vorgenommen werden. Grundsätzlich kann auch die Federkraft auf mehrere Federn aufgeteilt werden, so dass die einzelnen Federn weniger Bauraum einnehmen und die Last besser verteilen. Zu diesem Zweck kann vorgesehen sein, dass zwischen dem ersten Träger und dem zweiten Träger mindestens zwei entgegen der Schwerkraftrichtung wirkende Federn angeordnet sind, deren jeweiliges eines Ende mit dem ersten Träger und deren jeweiliges anderes Ende mit dem zweiten Träger verbunden ist.
-
Bei der mindestens einen Feder bzw. den mindestens zwei Federn handelt es sich gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragvorrichtung um eine Zug- oder Druckfeder. Bei Vorhandensein von mindestens zwei Federn kann auch eine Zug- und eine Druckfeder vorgesehen sein.
-
Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragvorrichtung ist die mindestens eine Feder eine pneumatische Feder oder eine hydraulische Feder. Vorzugsweise kann eine Gasfeder vorgesehen sein. Insbesondere kann die mindestens eine Feder eine Gaszug- oder Gasdruckfeder sein. Gasfedern sind auf einfache Weise bedienbar und ermöglichen auch dem Laien ohne Weiteres eine Höhenverstellung des Sanitärkörpers.
-
Gemäß noch einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragvorrichtung weist die mindestens eine Feder, insbesondere die pneumatische oder hydraulische Feder, wie eine Gasfeder, einen Verriegelungsmechanismus auf, mit dem sie in der ersten, oberen Position und/oder in der zweiten, unteren Position und/oder in einer oder mehreren dazwischen liegenden Positionen verriegelbar (blockierbar) und entriegelbar (freigebbar) ist. Erfindungsgemäß ist auf diese Weise der zweite Träger in den besagten Positionen arretierbar. Der Verriegelungsmechanismus ist insbesondere über einen Auslösemechanismus betätigbar, der ein elektrischer, hydraulischer, pneumatischer oder mechanischer Auslösemechanismus sein kann und insbesondere einen Bowdenzug aufweist. Der Auslösemechanismus kann insbesondere einen Auslöseknopf oder einen Auslösehebel aufweisen. Besonders bevorzugt kann mittels eines Hebels als Auslösemechanismus der Verriegelungsmechanismus beispielsweise einer Gasfeder betätigt werden, so dass bei Betätigung des Hebels die Feder, wenn sie unbelastet ist, den Sanitärkörper in vertikaler Richtung anhebt und sich im belasteten Zustand der Feder, wenn beispielsweise eine Person auf dem Sanitärkörper sitzt, sich der Sanitärkörper absenkt. Wird der Auslösemechanismus, beispielsweise der Hebel, wieder in die Ausgangslage zurückbewegt, wird die Gasfeder wieder verriegelt/blockiert und der zweite Träger arretiert. Selbstverständlich ist das grundlegende Funktionsprinzip der Verriegelung und Entriegelung auch auf andere Federtypen anwendbar. Auch ist nicht zwingend ein Hebel als Auslösemechanismus erforderlich, sondern der Auslösemechanismus kann wie zuvor definiert auch anders ausgebildet und bedienbar sein.
-
Erfindungsgemäß erfolgt also die Arretierung des zweiten Trägers in der jeweiligen Position gegenüber dem ersten Träger durch eine oder mehrere entgegen der Schwerkraftrichtung wirkende Federn, insbesondere Gasfedern, mit einem eigenen Verriegelungsmechanismus anstelle von am ersten Träger und am zweiten Träger befestigten vertikal verlaufenden gezahnten Flächen. Eine solche Anordnung ist auf besonders einfache Weise bedienbar und hat insbesondere den Vorteil, dass der Sanitärkörper zum Verstellen der Höhe nicht gelöst werden muss.
-
Gemäß wiederum einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragvorrichtung wird der erste Träger von einem Rahmen gebildet und der zweite Träger ist innerhalb des ersten Rahmens angeordnet. Um eine translatorische Relativbewegung zwischen erstem Träger und zweitem Träger zu ermöglichen, kann dabei vorgesehen sein, dass der Rahmen innenseitig oder außenseitig Führungsschienen und der zweite Träger in den Führungsschienen geführte Gegenstücke, insbesondere Gleitschienen, Rollen oder Wälzlager, aufweist und/oder der zweite Träger innenseitig oder außenseitig Führungsschienen und der Rahmen in den Führungsschienen geführte Gegenstücke, insbesondere Gleitschienen, Rollen oder Wälzlager, aufweist. Die Führungsschienen verlaufen dabei in Schwerkraftrichtung. Auf diese Weise wird der zweite Träger mit einfachen Mitteln innerhalb des rahmenförmigen ersten Trägers geführt.
-
Schließlich ist gemäß noch einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragvorrichtung vorgesehen, dass am zweiten Träger ein oder mehrere Abstandshalter, insbesondere verstellbare Abstandshalter, vorgesehen sind, an denen eine parallel zum ersten und/oder zweiten Träger verlaufende Blende angeordnet ist, die senkrecht zur Schwerkraftrichtung (in Richtung des zu montierenden Sanitärkörpers) vom zweiten Träger beabstandet ist und die zumindest einen Teil des zweiten Trägers (nach vorne zum Sanitärkörper hin) abdeckt. Die Abstandshalter haben den Zweck, dass die Blende einen vorgegebenen Abstand von der Oberfläche der Fliesen hat, mit denen die Tragvorrichtung, nachdem sie beplankt worden ist, verdeckt wird. In den Fliesen verbleiben vorzugsweise lediglich Öffnungen zur Hindurchführung der Gewindestangen zur Befestigung des Sanitärkörpers und Öffnungen zur Durchführung von Zu- und Ablauf. Die Öffnungen sind dabei so geformt, dass die Höhenverstellbarkeit gewährleistet ist. Beispielsweise handelt es sich bei den Öffnungen um Langlöcher.
-
Die Abstandshalter können wie gesagt auch verstellbar sein, was den Vorteil hat, dass der Abstand der Blende an unterschiedliche Fliesen- und Beplankungsstärken anpassbar ist.
-
Die Blende besteht beispielsweise zumindest teilweise aus Metall, insbesondere Edelstahl, Kunststoff oder Glas. Die Blende ermöglicht mit einfachen Mitteln die Abdeckung der für die Gewährleistung der Höhenverstellbarkeit notwendigen Aussparungen in den Fliesen. Zusätzlich kann die Blende auch dazu dienen, zumindest einen Teil der Last des Sanitärkörpers aufzunehmen und in der Tragvorrichtung zu verteilen.
-
Die Aufgabe wird ferner auch durch eine Sanitärvorrichtung mit einer wie zuvor beschriebenen Tragvorrichtung und mit einem am zweiten Träger der Tragvorrichtung befestigten Sanitärkörper, insbesondere WC-Becken, Bidet oder Waschtisch, gelöst. Die Sanitärvorrichtung kann ferner einen am zweiten Träger befestigten Zulaufbogen und/oder Ablaufbogen der zuvor beschriebenen Art und/oder eine am zweiten Träger befestigte Blende der zuvor beschriebenen Art und/oder einen am ersten Träger befestigten Spülkasten der zuvor beschriebenen Art, der insbesondere mit dem Zulaufbogen verbunden ist, aufweisen.
-
Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Tragvorrichtung und Sanitärvorrichtung auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu sei einerseits verwiesen auf die dem Schutzanspruch 1 nachgeordneten Schutzansprüche, andererseits auf die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
-
1a) bis d) ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Tragvorrichtung und
-
2 eine erfindungsgemäße Sanitärvorrichtung mit einem zweiten Ausführungsbeispiel einer Tragvorrichtung.
-
In den 1a) bis c) ist in verschiedenen Ansichten ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Tragvorrichtung 1 dargestellt, wobei in 1a) der Zustand nach Montage der Tragvorrichtung 1 an einem Bauwerk dargestellt ist. Die 1b) und c) zeigen auch das Innere der Tragvorrichtung 1 aus 1a) im Detail. 1d) ist eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie BB in 1c).
-
Die dargestellte Tragvorrichtung 1 wird an einem Bauwerk befestigt, beispielsweise an einer Wand und/oder auf einem Boden, um daran einen Sanitärkörper 10 zu befestigen.
-
Die Tragvorrichtung 1 erlaubt eine Höhenverstellung des Sanitärkörpers 10, hier beispielsweise eines WC-Beckens, ohne Hilfe eines Fachmanns. Jeder Nutzer kann seine individuelle Sitzposition schnell und einfach finden.
-
Dazu weist die Tragvorrichtung 1 einen ersten, äußeren Träger 1 und einen zweiten, inneren Träger 4 auf. Der erste Träger 2 besteht aus horizontalen Verstrebungen 7.2 und vertikalen Verstrebungen 7.3, die zusammen einen Rahmen 7 bilden. Die Verstrebungen 7.2 und 7.3 bilden gleichzeitig auch Befestigungselemente 2.2 für einen Spülkasten 3. Der erste Träger 2 wird über entsprechende Befestigungselemente 2.1 statisch bzw. ortsfest an dem Bauwerk, beispielsweise der Wand und/oder dem Boden, befestigt.
-
Der zweite Träger 4 weist Befestigungselemente 4.1 zur Anbringung des Sanitärkörpers 10 am zweiten Träger 4 sowie Anschlüsse 4.2 und 4.3 für einen Ab- und Zulauf auf. Von dem Anschluss 4.3 für den Zulauf erstreckt sich ein Zulaufbogen 11 mit einer balgartigen Manschette 11.1 bis zu einem Anschluss 3.1 am Spülkasten 3. Vom Anschluss 4.2 für den Ablauf erstreckt sich ein Ablaufbogen 12 mit einem flexiblen Teilstück 12.1 zur Abwasserleitung (nicht dargestellt).
-
Der zweite Träger 4 ist mit dem ersten Träger 2 zwischen einer ersten, oberen Position I, die für ein anderes Ausführungsbeispiel in 2 dargestellt ist, und einer in Schwerkraftrichtung davon vertikal beabstandeten zweiten, unteren Position II, die in den 1a) bis c) dargestellt ist, verschiebbar verbunden, das heißt der erste Träger 2 und der zweite Träger 4 sind relativ zueinander beweglich, wenn keine Arretierung der beiden Träger relativ zueinander vorliegt. Der zweite Träger 4 ist in der ersten, oberen Position I und in der zweiten, unteren Position II jeweils arretierbar, das heißt feststellbar. Eine Arretierung kann auch in mehreren Zwischenpositionen zwischen der oberen Position I und der unteren Position II erfolgen.
-
Zwischen dem ersten Träger 2 und dem zweiten Träger 4 ist ferner mindestens eine entgegen der Schwerkraftrichtung X wirkende Feder 5 angeordnet, deren eines Ende 5.1, hier das obere Ende, mit dem ersten Träger 2 und deren anderes Ende 5.2, hier das untere Ende, mit dem zweiten Träger 4 verbunden ist. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei der Feder 5 um eine Gaszugfeder.
-
Im vorliegenden Fall ist die Gaszugfeder 5 im maximal komprimierten Zustand (maximal ausgezogen) durch einen Verriegelungsmechanismus in der Feder verriegelt bzw. arretiert. Der zweite Träger 4 befindet sich dabei in der unteren Position II. Der Verriegelungsmechanismus kann über einen Auslösemechanismus 6, beispielsweise einen elektrischen, hydraulischen, pneumatischen oder mechanischen Auslösemechanismus 6, der einen Bowdenzug, und wie hier einen Auslöseknopf 6.1 aufweisen kann, betätigt werden und die Gasfeder 5 entriegeln (die Arretierung aufheben). Dadurch zieht die Gaszugfeder 5 den zweiten Träger 4 entgegen der Schwerkraftrichtung vertikal nach oben zu einer Position, die vertikal oberhalb der unteren Position II liegt, beispielsweise zur oberen Position I. Ein Sanitärkörper 10, der am zweiten Träger 4 montiert ist, folgt dieser Bewegung. Auf diese Weise kann mit sehr einfachen Mitteln eine Höhenverstellung auch von Laien durchgeführt werden.
-
Wie insbesondere in den 1b) bis d) zu erkennen ist, ist der zweite Träger 4 in dem Rahmen 7 des ersten Trägers 2 angeordnet. Der Rahmen 7 weist innenseitig an jeder Seite eine Führungsschiene 7.1 auf, wobei sich die beiden Führungsschienen 7.1 gegenüberliegen. Der zweite Träger 4 weist in den Führungsschienen 7.1 geführte Gegenstücke 13 in Form von Rollen auf. Alternativ können die Gegenstücke auch Gleitschienen oder Wälzlager sein.
-
1a) zeigt eine Blende 9, die hier beispielhaft aus Edelstahl besteht und die die für die Gewährleistung der Höhenverstellbarkeit notwendigen Aussparungen in den Fliesen und der Beplankung (nicht dargestellt) abdeckt. Die Blende 9 ist über verstellbare Abstandshalter 8 mit dem zweiten Träger verbunden und durch diese senkrecht zur Schwerkraftrichtung in Richtung des zu montierenden Sanitärkörpers 10 vom zweiten Träger 4 beabstandet. Die Blende 9 weist Durchführungen 9.1 für Gewindestangen zur Befestigung des Sanitärkörpers 10, eine Durchführung 9.2 für den Anschluss 4.3 des Zulaufs und eine Durchführung für den Anschluss 4.2 des Ablaufs auf.
-
2 zeigt eine Sanitärvorrichtung mit einer alternativen Tragvorrichtung 1 und einem am zweiten Träger 4 befestigten Sanitärkörper 10 in Form eines hier nur symbolisch dargestellten WC-Beckens.
-
Die alternative Tragvorrichtung 1 ist im Wesentlichen wie die in den 1a) bis d) dargestellte Tragvorrichtung 1 aufgebaut, unterscheidet sich jedoch durch die Federn. So werden bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 zwei Federn 5' anstelle nur einer einzigen Feder verwendet. Außerdem handelt es sich bei den beiden Federn 5' um Gasdruckfedern anstelle von Gaszugfedern. Die Gasdruckfedern sind jeweils mit ihrem unteren Ende 5.1' am ersten Träger 2 und mit ihrem oberen Ende 5.2' am zweiten Träger 4 befestigt. Auch diese Gasfedern 5' verfügen über einen Verriegelungsmechanismus, der über einen gemeinsamen Auslösemechanismus 6 betätigbar ist. Der Auslösemechanismus 6 kann wie zuvor beschrieben ausgebildet sein.
-
In 2 ist der zweite Träger 4 in der oberen Position I angeordnet, bei der der zweite Träger 4 an die Unterseite des Spülkastens 3 stößt. Die Gasdruckfedern 5' können gegenüber der dargestellten Position noch weiter ausgezogen werden, um den zweiten Träger 4 und damit den Sanitärkörper 10 noch weiter abzusenken.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-