-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum lokalen Weiten eines Schuhs.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Ein richtiges und insbesondere ein passendes Schuhwerk ist in der Regel eine wichtige Voraussetzung, damit sich eine Person bzw. ein Benutzer, welche bzw. welcher den Schuh trägt, komfortabel fortbewegen kann. Abhängig von der jeweiligen Verwendung gibt es verschiedenste Arten von Schuhen, welche sich beispielsweise in ihrer Form, ihrer Größe, ihrem Material, ihrer Sohle, etc. unterscheiden.
-
Es kommt häufig vor, dass ein Schuh für einen individuellen Fuß nicht die optimale Passform hat. Dies kann daran liegen, dass bei dem Kauf des Schuhes nicht auf eine optimale Passform geachtet worden ist. Außerdem gibt es auch Fußformen, die von einer mehrheitlich üblichen oder gewöhnlichen Fußform abweichen, so dass eine Person mit zumindest einem solchen „unüblichen“ Fuß in herkömmlichen Schuhgeschäften gar keine optimal passenden Schuhe findet. Manchmal passt auch gerade ein Schuh, welcher einer Person besonders gut gefällt, nicht optimal. Dann entscheidet sich die betreffende Person häufig für einen etwas besser passenden Schuh, der aber aus welchen Gründen auch immer der Person nicht so gut gefällt.
-
Eine unübliche Fußform kann auch durch eine Verletzung entstehen, welche nicht korrekt ausgeheilt wurde und/oder welche mit einem nicht erfolgreichen orthopädischen oder chirurgischen Eingriff behandelt wurde. So kann es bei einem Bruch bzw. einer Fraktur beispielsweise des Mittelfußes zu einer sog. Pseudoarthrose kommen. Eine Pseudarthrose, welche auch als Falschgelenk, Scheingelenk oder Pseudogelenk bezeichnet wird, kann dadurch entstehen, dass nach einer Fraktur des betreffenden Knochens eine zu geringe Kompression auf den Frakturspalt eingestellt wird, beispielsweise durch eine mangelhafte Ruhigstellung oder eine zu frühe Mobilisierung. Dann kann im Bereich des Frakturspaltes ein beispielsweise keilförmiger Hohlraum durch eine Interposition von Weichteilen gefüllt werden. Durch die reduzierte Festigkeit der Weichteilverbindung ergibt sich anschaulich ausgedrückt ein „Knochenscharnier“. Im Laufe der Zeit versucht der menschliche Körper dieses „Knochenscharnier“ zu stabilisieren, indem um den Frakturspalt herum Knochengewebe im Wege einer Kallusbildung angelagert wird. Dadurch entstehen Verknöcherungen, welche abhängig von der Position des Frakturspaltes zu einer lokalen Erhebung der Fußform führen können. In diesem Zusammenhang ist es offensichtlich, dass dies eine besonders starke Deformation der Fußform darstellen kann.
-
Um einer Person bzw. einem Benutzer mit einem deformierten Fuß trotzdem eine möglichst komfortable Fortbewegung zu Fuß zu ermöglichen, können individuell Maßschuhe angefertigt werde. Dies erfolgt in der Praxis regelmäßig durch einen orthopädischen Schuhmachermeister oder Orthopädieschuhtechniker, welcher ein gewisses Handwerksgeschick sowie geeignete Werkzeuge zum Herstellen oder zum Konfektionieren von Schuhen haben muss. Daher sind solche orthopädischen Maßschuhe nicht nur aufwändig in ihrer Herstellung sondern in der Regel auch sehr teuer.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache Weise eine Anpassung der Passform eines Schuhs an die individuelle Fußform eines Benutzers zu ermöglichen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
-
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum lokalen Aufweiten eines Schuhs beschrieben. Die beschriebene Vorrichtung weist auf (a) ein Formstück bzw. einen Formkörper, welches bzw. welcher von innen in einen vorderen Abschnitt des Schuhs einbringbar ist; und (b) ein Weitungselement, welches an einer vorbestimmten Stelle an dem Formstück angebracht ist und welches sich von einer Oberfläche des Formstücks erhebt.
-
Der beschriebenen Vorrichtung, welche in diesem Dokument auch als „Aufweitungsvorrichtung“ bezeichnet wird, liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der vordere Abschnitt des Innenraums eines Schuhs auf einfache Weise individuell an den Fuß eines Benutzers und insbesondere an eine mögliche Deformation des Fußes des Benutzers angepasst werden kann. Dafür ist es lediglich erforderlich, dass das Weitungselement an einer geeigneten Stelle bzw. Position des Formstücks angebracht ist. Nach einem Einbringen des Formstücks in den vorderen Innenraum des betreffenden Schuhs führt dann das daran angebrachte und hervorstehende Weitungselement zu einer lokalen Dehnung (des Materials des Oberteils) des Schuhs. Sofern die beschriebene Aufweitungsvorrichtung einige Zeit in dem Schuh verbleibt, wird auch nach einer Entnahme der Aufweitungsvorrichtung die lokale Dehnung noch zumindest teilweise erhalten bleiben. Natürlich unter der Voraussetzung, dass die vorbestimmte Stelle zumindest annähernd räumlich mit der deformierten Stelle des Fußes korrespondiert, wird sich die Passform des so behandelten Schuhes zumindest teilweise an den deformierten Fuß anpassen. Im Ergebnis wird sich der Tragekomfort des so aufgeweiteten Schuhs für den Benutzer mit dem deformierten Fuß verbessern.
-
Es wird darauf hingewiesen, dass ein mit der erfindungsgemäßem Aufweitungsvorrichtung auf diese Weise behandelter Schuh in der Regel nicht die gleiche Passform erhält, wie dies von einem orthopädischen Schuhmachermeister erreicht werden kann. In vielen Fällen ist eine derartige Behandlung aber völlig ausreichend, um für eine bestimmte Deformation eines Fußes eine ausreichend gute Modifikation der Innenform bzw. Passform eines Schuhs zu erreichen. Da eine Behandlung eines Schuhs mit der erfindungsgemäßen Aufweitungsvorrichtung besonders einfach ist und von dem jeweiligen Benutzer auch ohne größere technische Fähigkeiten selbst vorgenommen kann, stellt die erfindungsgemäße Aufweitungsvorrichtung ein für viele Benutzer mit zumindest einem deformierten Fuß attraktives Werkzeug dar, mit dem sie die Passform von einer Vielzahl von Schuhen auf einfache und preiswerte Weise an ihre individuelle Fußform anpassen können.
-
Unter dem Begriff „lokales Aufweiten“ ist in diesem Dokument eine Aufweitung oder auch Ausbeulung des Schuhs lediglich an zumindest einer Stelle zu verstehen. Eine allgemeine Aufweitung des Schuhs, um diesen beispielsweise in eine größere Schuhgröße zu transformieren, kann mit der erfindungsgemäßen Aufweitungsvorrichtung zumindest mit einem einzigen Dehnungsvorgang nicht erreicht werden. Ein allgemeines Aufweiten wäre jedoch aber dann möglich, wenn die Aufweitungsvorrichtung in einer Mehrzahl von Aufweitungs- bzw. Dehnungsvorgängen verwendet wird, wobei das beschriebene Weitungselement bei unterschiedlichen Vorgängen an unterschiedlichen (vorbestimmten) Stellen an dem Formstück angebracht ist.
-
Unter dem Begriff „Schuh“ ist in diesem Dokument jede Art von Kleidungsstück zu verstehen, welches an dem Fuß bzw. von dem Fuß eines Benutzers getragen wird und primär dem Schutz der Fußsohle des Benutzers dient. Viele Schuhe haben alternativ oder in Kombination noch die Wirkung, dass sie den Fuß vor Kälte und/oder anderen mechanischen Einwirkungen von außen schützen. Ferner werden manche Schuhe auch getragen, um dem Fuß und insbesondere dem Sprunggelenk eine gewisse Stabilität zu verleihen.
-
Ein Schuh ist bevorzugt ein Fußbekleidungsstück, welches eine typischerweise mehr oder weniger feste Unterlage aus Leder, Holz, Gummi oder Kunststoff hat, an welcher ein Oberteil befestigt ist, so dass zwischen der Unterlage und dem Oberteil ein Hohlraum gebildet ist. In Benutzung ist in diesem Hohlraum der Fuß des betreffenden Benutzers zumindest teilweise aufgenommen. Die feste Unterlage wird häufig auch als Sohle bezeichnet. Auch das Oberteil kann verschiedene Materialien wie Leder und/oder Kunststoffgewebe aufweisen, wobei das verwendete Material typischerweise von dem jeweiligen Verwendungszweck des Schuhs abhängt.
-
Das beschriebenen Formstück kann jedes Materialstück sein, welches ungefähr oder annährend die Form des Innenraums zwischen Schuhsohle und Schuhoberteil im vorderen Abschnitt des Schuhs aufweist. Je besser das Formstück diesen vorderen Innenraum ausfüllt, desto kleiner kann das Weitungselement sein, um trotzdem noch eine wirksame lokale Dehnung bzw. Aufweitung zu erzielen. Bei einer exakten Ausfüllung dient das Weitungselement ausschließlich dem Dehnen bzw. Aufweiten des Oberteils des Schuhs an der betreffenden Stelle.
-
Unter dem Begriff „vorderer Abschnitt“ ist in diesem Dokument derjenige Bereich des Schuhs zu verstehen, in dem sich u.a. die Zehen des betreffenden Benutzers befinden, welcher den Schuh trägt. Ein „hinterer Abschnitt“ des Schuhs ist demzufolge derjenige Bereich, in dem sich die Ferse des Benutzers befindet.
-
Es wird darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Aufweitungsvorrichtung für eine Vielzahl von verschiedenen Schuhen aus einem Leder- und/oder einem Textilmaterial verwendet werden kann. Der Erfinder der in diesem Dokument beschriebenen Aufweitungsvorrichtung kann jedenfalls berichten, dass er eine lokale Aufweitung bereits erfolgreich an zumindest einem Straßenschuh (Halbschuh, halbhoher Schuh, Stiefel), einem Sportschuh sowie einem Hausschuh (Pantolette bzw. Pantoffel) erzeugt hat.
-
Ein lokales Aufweiten mit der erfindungsgemäßen Aufweitungsvorrichtung kann darüber hinaus auch bei Schuhen erfolgen, deren Oberteil ein thermoplastisches Material aufweist. In diesem Fall kann der Vorgang des lokalen Aufweitens durch eine lokale oder globale Erwärmung des Schuhs unterstützt werden. Insbesondere ein lokales Erwärmen kann durch einen einfachen handelsüblichen Fön realisiert werden. Nach einem Abkühlen des thermoplastischen Materials hat der betreffende Schuh eine modifizierte und erneut zumindest annähernd starre Form. Der Erfinder der erfindungsgemäßen Aufweitungsvorrichtung kann in diesem Zusammenhang ferner berichten, dass er auch schon einen Schischuh für alpines Schilaufen erfolgreich lokal aufgeweitet und dadurch einen Erwerb eines individuell von einem Spezialisten angefertigten und damit sehr teuren Schischuh vermieden hat.
-
Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Formstück zumindest ein Teil eines Gegenstandes, welcher ohne ein weiteres Werkzeug in eine Vielzahl von verschieden ausgebildeten Schuhen einbringbar ist. Der Gegenstand ist also zumindest in einem vorderen Bereich so geformt, dass er annähernd aber nicht genau die Form des vorderen Abschnitts des betreffenden Schuhes hat. Demzufolge hat das Formstück eine Form und/oder eine Größe, welche dafür sorgt, dass der Gegenstand ein gewisses Spiel zumindest im vorderen Abschnitt des Schuhs hat. Dies gilt zumindest dann, wenn man berücksichtigt, dass jedes Obermaterial eines Schuhes eine gewisse Dehnbarkeit aufweist. Anders ausgedrückt ist es erforderlich, dass das Formstück beim Einbringen in den vorderen Abschnitt des Schuhs keine Presspassung eingeht. Dann gibt es nämlich zumindest in einem gedehnten Zustand ein gewisses Spiel und das Formstück kann in eine Vielzahl von verschieden ausgebildeten Schuhen eingesetzt bzw. eingeführt werden.
-
Es wird darauf hingewiesen, dass die Größe des Formstücks bzw. des beschriebenen Gegenstandes von der Schuhgröße des Schuhes abhängen kann, für welchen die beschriebene Aufweitungsvorrichtung zur Passformanpassung eingesetzt wird. Es ist jedoch ausdrücklich nicht vorgesehen, dass die räumliche Ausgestaltung von der speziellen Art oder der Form des betreffenden Schuhs abhängt. Gemäß dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das Formstück bzw. der Gegenstand für verschiedene unterschiedlich ausgebildete Schuhe geeignet.
-
Die „universelle Anwendbarkeit“ der beschriebenen Aufweitungsvorrichtung hat den Vorteil, dass damit nicht nur ein Schuh bzw. eine Art von Schuh eines Nutzers lokal aufgeweitet werden kann. Da ein bestimmter Benutzer stets die gleiche Art von Fußdeformation hat, kann ein und dieselbe Aufweitungsvorrichtung, bei der die vorbestimmte Stelle, an der das Weitungselement an dem Formstück angebracht ist, geeignet gewählt ist, für (fast) alle Schuhe dieses Benutzers verwendet werden. Durch eine geeignete Anpassung der vorbestimmten Stelle kann die beschriebene Aufweitungsvorrichtung auf einfache Weise an eine Vielzahl von verschiedenen Fußdeformationen angepasst werden.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Formstück zumindest ein Teil eines Schuhspanners. Dies hat den Vorteil, dass die beschriebene Aufweitungsvorrichtung auf einfache Weise mit einem kommerziell erhältlichen und zudem preiswerten Gegenstand realisiert werden kann. Ferner stellt ein Schuhspanner einen einfachen Gegenstand dar, welcher ein Formstück aufweist, welches bereits für einen bestimmungsgemäßen Gebrauch für eine Vielzahl von verschieden ausgebildeten Schuhen verwendet werden kann.
-
Unter dem Begriff „Schuhspanner“ kann in diesem Dokument jede beliebige dreidimensionale Struktur verstanden werden, welche nach dem Tragen eines Schuhes in diesen eingelegt werden kann. Bestimmungsgemäß sorgt ein solcher Schuhspanner in bekannter Weise für einen optischen Formerhalt und/oder einen Passformerhalt von Halbschuhen und Stiefeln. Schuhspanner werden häufig auch als Schuhstrecker oder Spannleisten bezeichnet.
-
Er wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass durch das angebrachte Weitungselement die beschriebene Aufweitungsvorrichtung gerade nicht zum Passformerhalt dient. Vielmehr sorgt das Weitungselement für eine gewünschte Modifikation der Passform des betreffenden Schuhs.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die beschriebene Vorrichtung ferner ein federndes Element auf, welches ein vorderes Ende und ein hinteres Ende umfasst. Dabei ist das vordere Ende an dem Formstück angebracht und das hintere Ende ist in einem hinteren Abschnitt bzw. einem Fersenabschnitt des Schuhs unter Ausbildung einer Federkraft einbringbar.
-
Die Federkraft, welche in dem eingebrachten Zustand von dem federnden Element erzeugt wird, ist derart gerichtet, dass sie das Formstück in dem Schuh nach vorne schiebt. Damit wird auf einfache Weise eine sichere Positionierung des Formstücks und insbesondere des Weitungselements innerhalb des vorderen Abschnitts des Schuhs gewährleistet. Einer versehentlichen Aufweitung des Schuhs an einer unerwünschten Stelle kann damit auf einfache und effektive Weise vorgebeugt werden.
-
Das federnde Element kann aus jedem beliebigen elastischen Material ausgebildet sein, welches in der Lage ist, in einem gespannten Zustand eine Schubkraft auf das Formstück nach vorne zu erzeugen. In bevorzugten Ausführungsformen weist das federnde Element eine Spiralfeder auf, welche sich zumindest abschnittsweise zwischen dem vorderen Ende und dem hinteren Ende erstreckt.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Weitungselement zumindest an seiner dem Formstück abgewandten Seite eine gekrümmte Oberfläche auf. Dies hat den Vorteil, dass das Oberteil des Schuhs an der Aufweitungsstelle nicht durch Ecken oder Kanten beschädigt werden kann.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Vorrichtung ferner eine Koppelstruktur auf, welche das Weitungselement mit dem Formstück verbindet. Dies hat den Vorteil, dass das Weitungselement auf einfache Weise an dem Formstück (lösbar) angebracht werden kann.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Koppelstruktur konfiguriert, eine variable Beabstandung zwischen dem Weitungselement und der Oberfläche des Formstücks zu ermöglichen. Dadurch kann die Stärke der lokalen Aufweitung bzw. Dehnung variiert werden. So kann zum Beispiel mit einem ersten Aufweitungsvorgang ein erster Abstand zwischen der Oberfläche des Formstücks und dem Weitungselement eingestellt werden. Mit einem nachfolgenden Aufweitungsvorgang kann dann ein zweiter größerer Abstand eingestellt werden. Durch einen solchen zweistufigen Prozess kann selbst eine größere Aufweitung materialschonend (insbesondere für das Material des Oberteils des betreffenden Schuhs) erreicht werden. Selbstverständlich kann eine (größere bzw. stärkere) Aufweitung auch durch mehr als zwei solcher Prozesse erzeugt werden.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Koppelstruktur auf (a) ein erstes Gewindeelement auf, welches dem Formstück zugeordnet ist, und (b) eine zweites Gewindeelement, welches dem Weitungselement zugeordnet ist.
-
Die beiden Gewindeelemente können herkömmliche standardisiertes Gewinde aufweisen, beispielsweise ein metrisches ISO Gewinde M6. Dabei weist eines der beiden Gewindeelemente ein Innengewinde und das andere der beiden Gewindeelemente weist ein Außengewinde auf. Das eine Gewindeelement mit dem Innengewinde kann eine Mutter aufweisen und das andere Gewindeelement mit dem Außengewinde kann eine Schraube oder eine Gewindestange in einer geeignet gewählten Länge aufweisen.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das erste Gewindeelement einen Gewindeeinsatz auf, welcher zumindest teilweise in dem Formstück eingebettet ist.
-
Der beschriebene Gewindeeinsatz kann beispielsweise eine Einschraubmutter oder eine Einschlagmutter sein, welche auf einfache Weise in dem Formstück mit einer ausreichenden mechanischen Festigkeit eingebettet werden kann. Dabei kann es zur Herstellung der beschriebenen Aufweitungsvorrichtung völlig ausreichend sein, in das Formstück an der vorbestimmten Stelle eine Bohrung einzubringen.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das zweite Gewindeelement einen weiteren Gewindeeinsatz auf, welcher zumindest teilweise in dem Weitungselement eingebettet ist. Ferner weist die Koppelstruktur eine Gewindestange auf.
-
Durch die Verwendung des beschriebenen weiteren Gewindeeinsatzes auf der Seite des Weitungselementes kann auch das Weitungselement auf einfache Weise, beispielsweise durch Einbringen einer Bohrung, aus einem geeigneten dreidimensionalen Körper hergestellt werden. Dabei kann der dreidimensionale Körper ein kommerziell erhältliches Massenprodukt wie beispielsweise ein Griffelement für eine Schublade und/oder eine Schranktür oder ein geeignet geformter Knopfgriff sein. Solche lediglich beispielhaft genannten dreidimensionalen Körper sind typischerweise in jedem Baumarkt erhältlich.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Vorrichtung ferner ein weiteres Weitungselement auf, welches an einer weiteren vorbestimmten Stelle an dem Formstück angebracht ist und welches sich von der Oberfläche des Formstücks erhebt. Durch den Einsatz des beschriebenen weiteren Weitungselementes kann mit einem einzigen Dehnungsvorgang der Schuh gleichzeitig an zwei Stellen aufgeweitet werden.
-
Für die konkrete Ausgestaltung des weiteren Weitungselements und dessen Anbringung an dem Formstück können die gleichen Merkmale verwendet werden, die vorstehend für das (erste) Weitungselement beschrieben worden sind. Dies gilt auch für eine mögliche weitere Kopplungsstruktur zum Anbringen des weiteren Weitungselements an dem Formstück.
-
Es wird darauf hingewiesen, dass auch mehr als zwei Weitungselemente (ggf. jeweils über eine geeignete Koppelstruktur) an dem Formstück angebracht werden können. Dadurch kann der betreffende Schuh auf einfache Weise auch an mehrere und/oder komplexere Deformationen eines Fußes mittels einer Mehrzahl an lokalen Aufweitungen angepasst werden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum lokalen Aufweiten eines Schuhs beschrieben. Das Verfahren kann insbesondere unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Aufweitungsvorrichtung durchgeführt werden. Das beschriebene Verfahren weist auf (a) ein Einbringen eines Formstücks zusammen mit einem daran angebrachten Weitungselement von innen in einen vorderen Abschnitt des Schuhs, wobei das Weitungselement (i) an einer vorbestimmten Stelle an dem Formstück angebracht ist und (ii) sich von einer Oberfläche des Formstücks erhebt; (b) ein Belassen, für eine vorbestimmte Zeitspanne, des Formstücks zusammen mit dem daran angebrachten Weitungselement in dem vorderen Abschnitt des Schuhs, wobei sich aufgrund einer Druckbeaufschlagung eines Oberteils des Schuhs durch das Weitungselement eine lokale Aufweitung des Oberteils ausbildet; und (c) ein Herausnehmen des Formstücks zusammen mit dem daran angebrachten Weitungselement aus dem vorderen Abschnitt des Schuhs.
-
Auch dem beschriebenen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch eine von dem Formstück zusammen mit dem Weitungselement gebildete Aufweitungsvorrichtung der vordere Abschnitt des Innenraums des betreffenden Schuhs auf einfache Weise individuell an den Fuß eines Benutzers zumindest grob angepasst werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass es von jeder beliebigen Person durchgeführt werden kann. Besondere technische Fähigkeiten oder eine größere Geschicklichkeit in handwerklichen Tätigkeiten sind dafür nicht erforderlich.
-
Die genannte vorbestimmte Zeitspanne kann von dem Benutzer frei ausgewählt werden. Für die Zeitdauer des Einwirkens der Druckbeaufschlagung können Erfahrungswerte des jeweiligen Benutzers, ggf. unter Berücksichtigung der Festigkeit und/oder des Materials des Oberteils des betreffenden Schuhs, verwendet werden. Die vorbestimmte Zeitspanne kann auch nach dem Prinzip „Try & Error“ ermittelt werden.
-
Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt das Einbringen und/oder das Herausnehmen des Formstücks zusammen mit dem daran angebrachten Weitungselement in einem Öffnungszustand des Schuhs. Damit kann das Einbringen und/oder das Herausnehmen auf einfache Weise ohne größere Kraftanstrengung erfolgen. Der Öffnungszustand kann beispielsweise durch ein Lösen oder Öffnen von einem Verschlusselement erfolgen, welches üblicherweise insbesondere dazu dient, während einer bestimmungsgemäßen Benutzung einen Halt des Schuhs an einem eingebrachten Fuß zu gewährleisten. Ein solches Verschlusselement kann beispielsweise zumindest ein Schnürsenkel, zumindest ein Reißverschluss, zumindest ein Eingriffselement wie beispielsweise ein Haken und/oder zumindest einen Klettverschluss aufweisen.
-
In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass das beschriebene Aufweitungsverfahren keineswegs auf solche Schuhe beschränkt ist, welche (zu einem leichtern Anziehen und/oder Ausziehen des Schuhs) geöffnet werden können. Das Formstück zusammen mit dem daran angebrachten Weitungselement kann auch für eine lokale Aufweitung eines Schuhs verwendet werden, welcher keine durch ein Verschlusselement veränderliche Geometrie aufweist.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren nach dem Einbringen und vor dem Belassen des Formstücks zusammen mit dem daran angebrachten Weitungselement ferner auf ein Verschließen von zumindest einem Verschlusselement des Schuhs, so dass infolge einer (zusätzlichen) mechanischen Spannung des Oberteils des Schuhs eine lokale Druckbeaufschlagung des Oberteils durch das Weitungselement erhöht wird. Dadurch kann das lokale Aufweiten auf einfache und wirksame Weise und insbesondere ohne einen zusätzlichen Eingriff von einem externen Werkzeug herbeigeführt werden. Das beschriebene Verschlusselement kann, wie bereits vorstehend erwähnt, einen Schnürsenkel, einen Reisverschluss, ein Eingriffselement wie beispielsweise einen Haken und/oder einen Klettverschluss aufweisen.
-
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren nach dem Belassen und vor dem Herausnehmen des Formstücks zusammen mit dem daran angebrachten Weitungselement ferner auf ein Öffnen des zumindest einen Verschlusselements. Dies hat den Vorteil, dass das Herausnehmen des Formstücks zusammen mit dem daran angebrachten Weitungselement aus dem inzwischen lokal aufgeweiteten Schuh ohne größere Kraftaufwendung erfolgen kann.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren vor dem Ende des Belassens des Formstücks zusammen mit dem daran angebrachten Weitungselement ferner ein Befeuchten des Oberteils des Schuhs an zumindest dem Bereich der zu erzeugenden lokalen Aufweitung auf. Dadurch kann insbesondere bei einem Schuh, bei dem das Oberteil das Material Leder aufweist, eine besonders wirksame lokale Aufweitung erreicht werden.
-
Das Befeuchten kann bevorzugt mit reinem Wasser erfolgen. Dadurch kann verhindert werden, dass sich unerwünschte Fremdstoffe in das Gewebe bzw. in die Struktur des Oberteils des Schuhs einlagern und dies dann beispielsweise zu unerwünschten optisch erkennbaren Flecken oder zu einer ebenfalls unerwünschten Farbveränderung des Schuhs führt.
-
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass durch ein lokales Anfeuchten von Leder das Fasergeflecht des Leders aufweicht bzw. aufquillt, so dass es sich im feuchten Zustand leichter und vor allem dauerhafter verformen kann. Nach einem nachfolgenden Trocknen bleibt dann die ausgebildete lokale Aufweitung relativ gut erhalten.
-
Bei manchen Ausführungsbeispielen weist das Verfahren nach dem Ausbilden der lokalen Aufweitung ferner ein Trocknen des Schuhs auf. Beim Trocknen sollte dann allerdings darauf geachtet werden, dass der betreffende (Leder)Schuh nur langsam und ohne stärkere bzw. heiße fremde Trocknungsquellen wir beispielsweise eine Heizung oder ein Fön getrocknet wird. Dadurch kann verhindert werden, dass das getrocknete (Leder)Material spröde wird und dadurch der Tragekomfort und/oder die Lebensdauer des betreffenden Schuhs reduziert wird.
-
Bei manchen Ausführungsbeispielen weist das Verfahren nach dem (bevorzugt vollständigen) Trocknen des Schuhs ferner auf ein Imprägnieren des Oberteils des Schuhs zumindest in dem Bereich der ausgebildeten lokalen Aufweitung. Das beschriebene Imprägnieren kann im Falle eines Lederschuhs jede Art von Einfettung oder Rückfettung des Ledermaterials des Oberteils des Schuhs sein. Dadurch wird das Fasergeflecht des Leders „geölt“ und bleibt bzw. wird weicher. Die Fasern des Fasergeflechts erstarren nicht und bleiben in Bezug zueinander relativ frei beweglich.
-
Es wird darauf hingewiesen, dass Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf unterschiedliche Erfindungsgegenstände beschrieben wurden. Insbesondere sind einige Ausführungsformen der Erfindung mit Vorrichtungsansprüchen und andere Ausführungsformen der Erfindung mit Verfahrensansprüchen beschrieben. Dem Fachmann wird jedoch bei der Lektüre dieses Dokuments sofort klar werden, dass, sofern nicht explizit anders angegeben, zusätzlich zu einer Kombination von Merkmalen, die zu einem Typ von Erfindungsgegenstand gehören, auch eine beliebige Kombination von Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen Typen von Erfindungsgegenständen gehören.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden beispielhaften Beschreibung derzeit bevorzugter Ausführungsformen.
-
Figurenliste
-
- 1 zeigt ein Paar von herkömmlichen Schuhspannern.
- 2a und 2b zeigen in einer Gesamt- bzw. einer vergrößerten Ansicht eine Modifikation eines Formstücks eines herkömmlichen Schuhspanners.
- 3a und 3b zeigen das als Einschraubmutter ausgebildete formstückseitige erste Gewindeelement, welches für die Modifikation des Formstücks gemäß den 2a und 2b verwendet wurde.
- 4 zeigt eine Aufweitungsvorrichtung mit einem mittels einer Einschraubmutter modifizierten Formstück sowie einem mittels einer Gewindestange an dem modifizierten Formstück angebrachten und als herkömmlicher Knopfgriff ausgebildeten Weitungselement.
- 5a und 5b zeigen das Weitungselement gemäß 4 in zwei unterschiedlichen Beabstandungen zum modifizierten Formstück zum Erzielen unterschiedlich stark ausgeprägter lokaler Deformationen an einem Schuh.
- 6a und 6b zeigen eine Aufweitungsvorrichtung mit einem als Kugel ausgebildeten Weitungselement in zwei unterschiedlichen Beabstandungen von dem modifizierten Formstück zum Erzielen unterschiedlich stark ausgeprägter lokaler Deformationen.
- 7a und 7b zeigen das als Knopfgriff ausgebildete Weitungselement gemäß den 4, 5a und 5b.
- 8 zeigt einen herkömmlichen Gewindestift zum Anbringen eines mit einem Innenwinde versehenen Weitungselementes dem modifizierten Formstück gemäß den 2a und 2b.
- 9a und 9b zeigen ein als Sterngriffschraube ausgebildetes Weitungselement.
-
Detaillierte Beschreibung
-
Es wird darauf hingewiesen, dass in der folgenden detaillierten Beschreibung Merkmale bzw. Komponenten von unterschiedlichen Ausführungsformen, die mit den entsprechenden Merkmalen bzw. Komponenten von einer anderen Ausführungsform nach gleich oder zumindest funktionsgleich sind, mit den gleichen Bezugszeichen oder mit Bezugszeichen versehen sind, welche in den letzten beiden Ziffern identisch sind mit den Bezugszeichen von entsprechenden gleichen oder zumindest funktionsgleichen Merkmalen bzw. Komponenten. Zur Vermeidung von unnötigen Wiederholungen werden bereits anhand einer vorher beschriebenen Ausführungsform erläuterte Merkmale bzw. Komponenten an späterer Stelle nicht mehr im Detail erläutert.
-
Ferner wird darauf hingewiesen, dass die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung darstellen. Insbesondere ist es möglich, die Merkmale einzelner Ausführungsformen in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren, so dass für den Fachmann mit den hier explizit dargestellten Ausführungsvarianten eine Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen als offensichtlich offenbart anzusehen sind.
-
1 zeigt ein Paar von herkömmlichen Schuhspannern 110. Jeder der beiden Schuhspanner 110 umfasst ein Formstück 120, welches bei dem hier dargestellten Modell aus Holz ausgebildet ist. Das Formstück 120 hat in bekannter Weise eine dreidimensionale Form, die an den vorderen Innenraum eines typischen und nicht dargestellten Schuhs angepasst ist. An dem Formstück 120 ist ein als Spiralfeder ausgebildetes federndes Element 130 angebracht. An dem von dem Formstück 120 beabstandeten Ende des federnden Elements 130 befindet sich ein Knauf 132. Im „Betrieb“ des Schuhspanners 110 wird das Formstück 120 in den vorderen Innenraum des betreffenden Schuhs (d.h. dort wo sich beim Tragen des Schuhs die Zehenspitzen befinden) eingeschoben. Der Knauf 130 wird dann am hinteren Teil des betreffenden Schuhs (d.h. dort wo sich beim Tragen des Schuhs die Ferse befindet) eingespannt. Dabei biegt sich das federnde Element 130 und erzeugt eine Spannkraft zwischen dem von dem Fersenabschnitt des Schuhs gehaltenen Knaufs 132 und drückt das Formstück 120 nach vorne. Die Oberfläche 122 des Formstücks 120 liegt dann von innen an dem Oberteil des betreffenden Schuhs an und sorgt u.a. für einen gewissen Passformerhalt auch insbesondere dann, wenn der Schuh für eine längere Zeit nicht getragen wird.
-
An der Oberseite der Oberfläche 122 befinden sich bei dem hier dargestellten Modell des Schuhspanners 110 längliche Schlitze 124. Diese Schlitze 124 sind Durchgangsschlitze 124, welche sich von der Oberfläche 122 nach unten bis hin zu einem nicht dargestellten Hohlraum erstrecken, der durch eine Wölbung des Formstücke 120 an dessen Unterseite gebildet ist.
-
2a zeigt ein modifiziertes Formstück 220 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung. In dem Formstück 220 ist ausgehend von einer (modifizierten) Oberfläche 222 eine Bohrung 226 ausgebildet, in welche ein erstes Gewindeelement 242 eingeschraubt ist. Das Gewindeelement ist gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel eine sogenannte Einschraubmutter 242, welche nachfolgend anhand der 3a und 3b im Detail beschrieben ist. 2b zeigt die Bohrung 226 zusammen mit der eingesetzten Einschraubmutter 242 in einer vergrößerten Darstellung.
-
Es wird darauf hingewiesen, dass die Position der Bohrung in dem Formstück 220 von der konkreten Deformation des Fußes eines Benutzers abhängt, welcher den Schuh trägt, der mittels der in diesem Dokument beschriebenen Aufweitungsvorrichtung lokal deformiert bzw. geweitet wird. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich die Bohrung 226 an einer Stelle, welche bei einem Fuß dem mittleren Teil eines äußeren Mittelfußknochens entspricht, welcher der kleinen Zehe des Fußes zugeordnet ist. Es ist jedoch offensichtlich, dass durch eine andere geeignete Positionierung der Bohrung 226 bzw. des darin eingebrachten Gewindeelements 242 auch lokale Deformationen eines Schuhs erzeugt werden können, welche zu Fußdeformationen an anderen Stellen eines Fußes korrespondieren.
-
3a und 3b zeigen die Einschraubmutter 242, welche in diesem Dokument als erstes Gewindeelement bezeichnet wird. Das erste Gewindeelement 242 stellt die formstückseitige Komponente einer Koppelstruktur dar, mittels welcher ein geeignetes Weitungselement an dem Formstück 220 angebracht ist. 3a ist eine perspektivische Darstellung und 3b ist eine technische Zeichnung der Einschraubmutter 242.
-
Die Einschraubmutter 242, welche für sich genommen bekannt ist und in jedem Baumarkt erworben werden kann, weist ein Außengewinde 343 auf, welches durch eine geeignete Drehung in die Bohrung 226 form- und kraftschlüssig eingebracht wird. Diese Drehung kann mittels eines passenden Schraubenziehers (nicht dargestellt) vorgenommen werden, dessen Spitze mit einem Einschraubschlitz 345 in Eingriff gebracht wird.
-
Ferner weist die Einschraubmutter 242 in bekannter Weise ein Innengewinde 344 auf, in welches eine Gewindestange bzw. ein in 8 dargestellter Gewindestift eingeschraubt werden kann. Bevorzugt ist das Innengewinde 344 ein metrisches Gewinde, so dass für die Realisierung der Koppelstruktur kommerziell und preiswert erhältliche Standardbauteile verwendet werden können.
-
4 zeigt eine Aufweitungsvorrichtung 400 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die dargestellte Aufweitungsvorrichtung 400 weist auf (a) das mittels der Bohrung 226 und der in dieser 4 nicht zu erkennenden Einschraubmutter Formstück220 und (b) einem mittels einer Gewindestange an dem Formstück 220 angebrachten Weitungselement 450. Das Weitungselement 450 ist gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ein an sich bekannter Knopfgriff (vorgesehen beispielsweise für eine Schublade), welcher ebenfalls in jedem Baumarkt als Massenartikel erhältlich ist. In dem Knopfgriff 450 ist ein nicht dargestelltes Innengewinde ausgebildet, in welches eine Gewindestange bzw. ein Gewindestift 462 eingeschraubt werden kann. Das Innengewinde sowie der Gewindestift 462 haben die gleiche (metrische) Gewindestruktur wie die in die Bohrung 226 eingeschraubte Einschraubmutter (nicht dargestellt).
-
An dem federnden Element 130 der Aufweitungsvorrichtung 400 ist ein Halteclip 432 lösbar angebracht. Der Halteclip 432 weist in bekannter Weise zwei Eingriffsbereiche auf, wobei ein erster Eingriffsbereich das federnde Element 130 der Aufweitungsvorrichtung 400 federnd umschließt. Der zweite Eingriffsbereich ist vorgesehen, um mit dem federnden Element einer anderen Aufweitungsvorrichtung oder eines herkömmlichen Schuhspanners 110 in Eingriff gebracht zu werden. Dies kann eine paarweise Aufbewahrung der Aufweitungsvorrichtung 400 und einer weiteren Aufweitungsvorrichtung bzw. einem Schuhspanner erleichtern. Dabei kann die Aufweitungsvorrichtung 400 beispielsweise einem linken Schuh eines Paars von Schuhen zugeordnet sein und die andere Aufweitungsvorrichtung bzw. der Schuhspanner 110 kann einem rechten Schuh des Paars von Schuhen zugeordnet sein.
-
5a und 5b zeigen das als Knopfgriff ausgebildete Weitungselement 450 in zwei unterschiedlichen Beabstandungen zu der Oberfläche 222 des (modifizierten) Formstücks 220. Mit der in 5a dargestellten größeren Beabstandung, bei welcher der Gewindestift 462 deutlich zu erkennen ist, kann an dem betreffenden Schuh eine besonders stark ausgebildete lokale Weitung erzeugt werden. Bei der in 5b dargestellten geringeren Beabstandung, welche durch ein einfaches „Hineinschrauben“ des Knopfgriffs 450 und/oder des Gewindestifts 462 erzeugt wird, erfolgt eine schwächere lokale Aufweitung.
-
6a und 6b zeigen eine Aufweitungsvorrichtung 600 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Hier ist das Weitungselement als eine Kugel bzw. Kugelknopf 650 ausgebildet. Auch ein solcher Kugelknopf 650 kann ein Massenartikel sein, so dass auch die Aufweitungsvorrichtung 600 auf einfache und preiswerte Weise von einem handwerklich einigermaßen begabten Benutzer selbst hergestellt werden kann.
-
Der Kugelknopf 650 weist ein nicht dargestelltes Innengewinde auf, in welches der (metrische) Gewindestift 462 eingeschraubt ist. In Übereinstimmung mit den 5a und 5b zeigt die 6a die Aufweitungsvorrichtung 600 in einem ersten Betriebszustand, in dem das Weitungselement 650 von dem Formstück 220 beabstandet ist und in Anwendung zu einer vergleichsweise starken lokalen Aufweitung führt. Die 6b zeigt die Aufweitungsvorrichtung 600 in einem zweiten Betriebszustand, in dem das Weitungselement 650 an dem Formstück 220 anliegt und bei einer Anwendung zu einer vergleichsweise geringen lokalen Aufweitung führt.
-
7a und 7b zeigen das als Knopfgriff ausgebildete Weitungselement 450, welche auch in den 4, 5a und 5b dargestellt ist. 7a ist eine perspektivische Darstellung und 7b ist eine technische Zeichnung des Knopfgriffs 450. Das (metrische) Innengewinde des Knopfgriffs 450 ist mit dem Bezugszeichen 752 versehen.
-
8 zeigt einen herkömmlichen Gewindestift 462 zum Anbringen des als Knopfgriff ausgebildeten Weitungselementes 450 oder des als Kugelknopf ausgebildeten Weitungselementes 650 an dem Formstück 220. Auch hier handelt es ich um einen Artikel einer Massenware.
-
9a und 9b zeigen ein als Sterngriffschraube ausgebildetes Weitungselement 950. 9a ist eine perspektivische Darstellung und 9b ist eine technische Zeichnung der Sterngriffschraube 950.
-
Die Sterngriffschraube 950 weist einen Sterngriff 951 auf, welcher gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel aus Kunststoff gefertigt ist. In den Kunststoffkörper der Sterngriffschraube 950 ist ein Ende eines Gewindestifts 952 fest eingebettet, so dass dieser wie der Schaft einer Schraube aus dem Sterngriff 951 herausragt. Natürlich könnte auch der Gewindestift 952 in ein Innengewinde des Sterngriffs 951 eingeschraubt sein. Die hier dargestellte feste Verbindung zwischen dem Sterngriff 951 und dem Schraubenschaft 952 erleichtert jedoch eine Anbringung des Weitungselementes 950 mit einem definierten Abstand zu der Oberfläche 222 des Formstücks 220, weil mit der Sterngriffschraube 950 nur ein einziges Gewindeelement geschraubt werden muss. Bei den anderen Ausführungsbeispielen müssen mit dem Gewindestift 462 und dem jeweiligen Weitungselement 450 bzw. 650 zwei Elemente gedreht werden.
-
Auch die Sterngriffschraube 950 kann ein Artikel einer Massenware sein.
-
Es wird darauf hingewiesen, dass die Sterngriffschraube 950 die in diesem Dokument als zweites Gewindeelement bezeichnete Komponente der Koppelstruktur zwischen Weitungselement und Formstück darstellt. Zu Erinnerung: Die Einschraubmutter 242 stellt das erste Gewindeelement 242 einer zweiteiligen Koppelstruktur dar.
-
In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass bei den Ausführungsformen der Erfindung, bei denen das Weitungselement ein Innengewinde aufweist, die erforderliche Koppelstruktur drei Komponenten aufweist (vgl. die 4, 5a, 5b, 6a und 6b). Die erste Komponente bzw. das erste Gewindeelement ist wiederum die Einschraubmutter 242. Die zweite Komponente bzw. das zweite Gewindeelement ist das Innengewinde des Knopfgriffs 450 bzw. des Kugelknopfs griffs 650. Die dritte Komponente der Koppelstruktur ist dann der Gewindestift 462.
-
Es wird angemerkt, dass der Begriff „aufweisen“ nicht andere Elemente ausschließt und dass das „ein“ nicht eine Mehrzahl ausschließt. Auch können Elemente, die in Zusammenhang mit unterschiedlichen Ausführungsbeispielen beschrieben sind, kombiniert werden. Es sollte auch angemerkt werden, dass Bezugszeichen in den Ansprüchen nicht als den Schutzbereich der Ansprüche beschränkend ausgelegt werden sollen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 110
- Schuhspanner
- 120
- Formstück
- 122
- Oberfläche
- 124
- Schlitze
- 130
- federndes Element / Spiralfeder
- 132
- Knauf
- 220
- modifiziertes Formstück
- 222
- Oberfläche
- 226
- Bohrung
- 242
- erstes Gewindeelement / Einschraubmutter
- 343
- Außengewinde
- 344
- Innengewinde (metrisch)
- 345
- Einschraubschlitz
- 400
- Aufweitungsvorrichtung
- 432
- Halteclip
- 450
- Weitungselement / Knopfgriff
- 462
- Gewindestange / Gewindestift
- 600
- Aufweitungsvorrichtung
- 650
- Weitungselement / Kugel
- 752
- zweites Gewindeelement / Innengewinde
- 950
- Weitungselement / Sterngriffschraube
- 951
- Sterngriff
- 952
- zweites Gewindeelement / Gewindestift / Schraubenschaft