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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anwenderschnittstelle, ein Fortbewegungsmittel sowie ein Lenkrad für ein Fortbewegungsmittel. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Möglichkeit zur Verhinderung bzw. Verringerung der Verdeckung hinter einem Lenkrad gelegener Bereiche durch eine Lenkradspeiche.
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Am Fahrerarbeitsplatz moderner Fortbewegungsmittel sind üblicherweise Kombiinstrumente oder Kombidisplays hinter dem Lenkrad angeordnet. In Abhängigkeit einer Sitzposition/Augenposition eines Anwenders können Kombiinstrument/Kombidisplay, Schaltpaddles, Lenkstockhebel oder eine Betätigungseinrichtung zur Lenkradverstellung Gefahr laufen, durch den Lenkradkranz und insbesondere die Lenkradspeiche verdeckt zu werden. Insbesondere die Lenkradspeiche verdeckt das Kombiinstrument in Abhängigkeit eines aktuellen Lenkeinschlages. Daher sind Lenkradspeichen üblicherweise auf der 3-Uhr-Position, der 6-Uhr-Position und der 9-Uhr-Position angeordnet, damit diese im häufigsten Falle einer Geradeausfahrt das Kombiinstrument/Kombidisplay nicht verdecken.
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Zudem sind Lenkräder moderner Fahrzeuge mit einer Vielzahl Bedienelemente und mitunter auch Anzeigeelementen versehen. Derartige Multifunktionslenkräder (MFL) verwenden die Lenkradspeichen und mitunter auch den Pralltopf zur Entgegennahme von Anwendereingaben.
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Weiter sind im Stand der Technik transparente Anzeigeeinrichtungen bekannt, wie sie beispielsweise in der
US 2015/0009189A1 ,
WO 2010/131735A1 ,
WO 2018/141823A1 ,
US 6,308,444B1 ,
US 2010/137033A und
KR 2016/0041235A gezeigt sind.
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US 2010/137033A1 und
CN 106994946A zeigen Anwenderschnittstellen mit einer Sensorik zur Bestimmung der Fingerposition bzw. die Verortung im Fahrzeugkontext.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die informationstechnische Darbietung am Fahrerarbeitsplatz zu verbessern und die Restriktionen bei der optischen Gestaltung eines Fahrerarbeitsplatzes zu lindern.
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Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Lenkrad für ein Fortbewegungsmittel gelöst. Das Fortbewegungsmittel kann beispielsweise ein PKW, ein Transporter, ein LKW, ein Luft- und/oder Wasserfahrzeug sein. Das Lenkrad weist einen Lenkradkranz und einen Pralltopf auf. Eine transparente Anzeigeeinrichtung ist zwischen dem Pralltopf und dem Lenkradkranz in einer Lenkradspeiche angeordnet. Die Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise ein matrixförmiges Display aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann die Anzeigeeinrichtung eine Anzeigefläche aufweisen, welche in einem transparenten Grundkörper eingelassen ist. Die Anzeigefläche kann beispielsweise derart ausgestaltet sein, dass sie selbstleuchtend oder reflektierend ausgestaltet ist. Insbesondere kann eine indirekte Beleuchtung der Anzeigefläche eine vordefinierte Struktur innerhalb der transparenten Anzeigeeinrichtung zum Vorschein bringen. Die Anzeigefläche kann mehrere Ebenen aufweisen, welche insbesondere eingerichtet sein können, durch unterschiedliche indirekte Leuchtmittel angestrahlt zu werden. Auf diese Weise kann in Abhängigkeit einer anzuzeigenden Information bzw. einer zur Auswahl zu stellenden Eingabemöglichkeit ein entsprechendes Leuchtmittel im Lenkrad aktiviert werden. Um unterschiedliche Zustände anzuzeigen, können Elemente der Anzeigeeinrichtung mittels unterschiedlicher Farben und/oder mittels über der Zeit veränderlicher Intensität angestrahlt werden. Insbesondere kann in Abhängigkeit eines Zustandes des Lenkrades bzw. des Fortbewegungsmittels ein hochtransparenter Zustand für die transparente Anzeigeeinrichtung aktiviert werden, in welchem beispielsweise sämtliche Beleuchtungseinrichtungen zur optischen Hervorhebung in der Anzeigefläche enthaltener Elemente abgeschaltet werden. Somit können hinter dem erfindungsgemäßen Lenkrad gelegene Elemente, insbesondere Kombiinstrument und/oder Kombidisplay, bestmöglich vom Anwender/Fahrer eingesehen werden.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Die Anzeigeeinrichtung kann insbesondere einen Bereich innerhalb eines Fensters in der Lenkradspeiche darstellen bzw. die gesamte Lenkradspeiche bilden. Mit anderen Worten ist die Lenkradspeiche abschnittsweise oder vollständig transparent ausgestaltet und zumindest anteilig dazu eingerichtet, Informationen/Icons und/oder wahlfrei Inhalte mittels einer transparenten Anzeige darzustellen. Dies erhöht bietet die Möglichkeit des Anwenders, hinter dem Lenkrad liegende Elemente und Oberflächenbereiche einzusehen.
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Die Anzeigeeinrichtung kann bevorzugt einen transparenten Digitizer, insbesondere einen transparenten Touch-Screen, umfassen. Mit anderen Worten kann die derart ausgestaltete Anzeigeeinrichtung eine Position eines auf die Anzeigeeinrichtung aufgelegten Fingers oder Daumens ermitteln. Alternativ oder zusätzlich kann eine mechanische Ermittlung eines Drucks des Anwenders auf die Anzeigeeinrichtung vorgesehen sein. So kann in Verbindung mit der über den transparenten Digitizer festgestellten Position des Fingers oder Daumens die Bedienabsicht des Anwenders bezüglich eines innerhalb der Anzeigeeinrichtung dargestellten Symbols oder einer entsprechend gekennzeichneten Schaltfläche festgestellt werden.
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Die Anzeigeeinrichtung kann bevorzugt weiter eingerichtet sein, in Abhängigkeit einer Drehposition des Lenkrades einen Anzeigeinhalt an einer für die Drehposition vordefinierten Position der Anzeigeeinheit anzuzeigen. Mit anderen Worten wird beispielsweise eine räumliche Position des Anzeigeinhaltes bezüglich des Fortbewegungsmittels festgehalten, während sich die Anzeigeeinrichtung gemeinsam mit dem Lenkrad dreht. Somit kann der Anwender den Anzeigeinhalt stets an ein und derselben Position optisch erfassen und insbesondere auch dort bedienen, während das Lenkrad gedreht wird. Hierzu ist eine hoch aufgelöste Drehpositionserkennung des Lenkrades erforderlich, welche in modernen Lenksystemen ohnehin zur Lenkunterstützung ermittelt wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Drehposition des Lenkrades auch kamerabasiert erkannt werden. Dies erhöht die Ergonomie des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lenkrades und kann die Reaktionszeit des Anwenders bis zur erfolgreichen Erfassung bzw. Bedienung eines Anzeigeinhaltes verringern.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Anzeigeeinrichtung eingerichtet sein, in Abhängigkeit einer Handposition des Anwenders des Lenkrades einen Anzeigeinhalt bzw. ein Bedienelement an einer für die Handposition vordefinierten Position anzuzeigen. Mit anderen Worten wird sensorisch die aktuelle Position einer linken oder einer rechten Hand des Anwenders festgestellt. Dies kann beispielsweise mittels einer Kamera oder anhand einer Kontaktsignatur des Gewebes des Anwenders auf einer Sensoroberfläche (z.B. Digitizer oder kapazitiver Sensor im Lenkradkranz) erfolgen. In Abhängigkeit der Handposition kann nun die Position zur Anzeige eines Anzeigeinhaltes bzw. Bedienelementes auf der transparenten Anzeigeeinrichtung automatisch festgelegt werden. Insbesondere vor einer Kurve oder beim Durchfahren einer langgezogenen Kurve (auf der Autobahn oder einer Autobahnauffahrt) kann der Anwender am Lenkrad in eine ergonomische Position umgreifen und findet dennoch die Anzeige/Bedienelemente an derjenigen Position relativ bezüglich seiner Handposition vor, an welcher er diese auch bei einer Geradeausfahrt üblicherweise vorfindet. Eine sogenannte „Blindbedienung“ kann somit auch in ergonomisch herausfordernden Situationen erfolgen.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass auf der transparenten Anzeigeeinrichtung dargestellte Anzeigeelemente/Bedienelemente in vordefinierten Bereichen bzw. in vordefinierten Drehpositionen des Lenkrades mit verminderter Intensität dargestellt werden. Insbesondere hat es sich als vorteilhaft erwiesen, im Bereich zwischen einer Augenposition eines Anwenders und einem Kombidisplay/Kombiinstrument eines Fahrerarbeitsplatzes die Deckkraft/Intensität der Anzeige-/Bedienelemente zu verringern oder deren Anzeige komplett abzuschalten. Auf diese Weise können die im Kombiinstrument dargestellten Informationen bestmöglich durch die transparente Anzeigeeinrichtung hindurch vom Anwender erfasst werden. Hierzu kann die Augenposition des Anwenders mittels einer Kamera oder mittels anderer geeigneter Sensorik fortwährend erkannt und die Darstellung der transparenten Anzeigeeinrichtung immer dann hinsichtlich der Intensität angepasst werden, wenn die transparente Anzeigeeinrichtung aus Sicht des Anwenders vor dem Kombiinstrument angeordnet ist.
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Selbstverständlich kann die vorgenannte Intensitätsverringerung auch unabhängig von der Augenposition des Anwenders vordefiniert sein.
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Insbesondere können stets diejenigen Bereiche der transparenten Anzeigeeinrichtung transparent geschaltet werden bzw. auf diesen keine Anzeige-/Bedienelemente angezeigt werden, die in einem bezüglich des Kombidisplays vordefinierten räumlichen Zusammenhang befindlich sind.
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Bevorzugt kann eine Priorität eines auf dem Kombiinstrument dargestellten Anzeigeinhaltes (z.B. in Verbindung mit einer Priorität eines auf der transparenten Anzeigeeinrichtung dargestellten Anzeigeinhaltes) darüber entscheiden, ob die Intensität des auf der transparenten Anzeigeeinrichtung dargestellten Anzeigeinhaltes vermindert oder diese (ggf. lokal) gänzlich abgeschaltet werden soll. Somit können wichtige Meldung im Kombiinstrument ungestört durch Anwender erfasst werden.
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Bevorzugt kann sich die Anzeigeeinrichtung über mindestens zwei Lenkradspeichen erstrecken. Hierbei kann sich eine (z.B. die linke) Lenkradspeiche wie im Stand der Technik bekannt auf die Anzeige/Entgegennahme von Informationen bezüglich der Fahrzeugführung konzentrieren, während die andere (z.B. die rechte) Lenkradspeiche die Bedienung des Infotainmentsystems sowie die Ausgabe von Informationen desselben betrifft.
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Die beiden Lenkradspeichen können insbesondere durch ein ununterbrochenes transparentes Display als Anzeigeeinrichtung miteinander verbunden sein bzw. ineinander übergehen. Diese transparente Anzeigeeinrichtung kann Polycarbonat und/oder Polyacryl aufweisen und gezielte Verunreinigungen zur Streuung des Lichts an vordefinierten Positionen aufweisen. Diese Verunreinigungen können unabhängig vom gewählten Grundmaterial der Anzeigeeinrichtung als Fremdkörper eingebracht oder beispielsweise durch die Verwendung von Lasern nachträglich erzeugt sein.
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Optional kann die transparente Anzeigeeinrichtung den Pralltopf auch zumindest anteilig einfassen. Bevorzugt kann der Pralltopf auch ununterbrochen durch die transparente Anzeigeeinrichtung eingefasst werden, um die zur Verfügung stehende Anzeigefläche zu vergrößern. Hierdurch können die an den Lenkradkranz grenzenden Bereiche der Anzeigeeinrichtung schlanker ausgeführt werden, was die Handhabung des Lenkradkranzes erleichtern kann.
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Bevorzugt kann die Anzeigeeinrichtung eingerichtet sein, in Abhängigkeit eines erkannten Körperteils, welcher aktuell einen Kontakt zur Oberfläche der Anzeigeeinrichtung darstellt, eine Eingabeabsicht des Anwenders zu erkennen bzw. diese gerade nicht zu erkennen. Beispielsweise kann eine Fingerkuppe oder ein Finger auf der Anzeigeeinrichtung eine Bedienabsicht implizieren, während die Berührung mittels eines Handballens eine versehentliche Berührung implizieren kann. Mit anderen Worten wird eine Berührung einer ersten Art an einer Position als Anlass zur Anzeige eines Bedienelementes genommen oder als Anwendereingabe verstanden, während eine Berührung einer zweiten Art an derselben Position der Anzeigeeinrichtung nicht als Anwendereingabe interpretiert wird bzw. nicht zur Anzeige des Bedienelements führt. Ein versehentliches Auslösen einer Funktion bzw. ein unerwünschtes Anzeigen von Anzeige-/Bedienelementen kann somit wirksam verhindert werden.
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Insbesondere bevorzugt kann die Anzeigeeinrichtung eingerichtet sein, in Reaktion auf eine vordefinierte Berührung, insbesondere ein vordefiniertes Druckniveau, ein haptisches Feedback auszugeben. Dieses kann beispielsweise mittels eines elektromotorischen Schwingerregers (z.B. ein Piezomotor, ein elektrodynamischer Schwingerreger, o.ä.) oder mittels einer herkömmlichen, elastisch gelagerten Oberfläche erfolgen, welche einen vordefinierten, „knackigen“ Druckpunkt fühlen lässt.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Anwenderschnittstelle vorgeschlagen, welche ein Lenkrad und einen Sensor aufweist. Das Lenkrad ist gemäß den obigen Ausführungen ausgestaltet. Der Sensor dient der Ermittlung einer Augenposition eines Anwenders und/oder einer Drehposition des Lenkrades und/oder einer Handposition eines Anwenders. Auf diese Weise kann die Anwenderschnittstelle in Abhängigkeit einer vom Sensor gelieferten Information eine Anzeige auf der Anzeigeeinrichtung anpassen/veranlassen/abschalten. Die Merkmale, Merkmalskombinationen und die sich aus diesen ergebenden Vorteile der erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle entsprechen derart ersichtlich denjenigen des erstgenannten Erfindungsaspektes, dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
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Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fortbewegungsmittel vorgeschlagen, welches ein Lenkrad gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt oder eine Anwenderschnittstelle gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt aufweist. Das Fortbewegungsmittel kann als PKW, Transporter, Motorrad, LKW, Luft- und/oder Wasserfahrzeug ausgestaltet sein. Auch bezüglich des Fortbewegungsmittels ergeben sich die Merkmale, Merkmalskombinationen und Vorteile in entsprechender Weise.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Fahrerarbeitsplatzes eines erfindungsgemäß ausgestalteten Fortbewegungsmittels;
- 2 eine geschnittene Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Lenkrades;
- 3 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgestalteten Lenkrades mit einer den Pralltopf vollständig einfassenden transparenten Anzeigeeinrichtung;
- 4 eine Draufsicht auf einen Fahrerarbeitsplatz als erfindungsgemäß ausgestaltete Anwenderschnittstelle mit in Abhängigkeit eines Lenkeinschlages veränderlicher Erscheinung;
- 5 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgestalteten Lenkrades mit zwei separaten, nicht transparent eingefassten transparenten Anzeigeeinrichtungen;
- 6 eine Draufsicht auf eine Bediensituation des in 4 gezeigten Lenkrades; und
- 7 eine Draufsicht auf eine „Nicht-Bediensituation“ des in 4 gezeigten Lenkrades.
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1 zeigt einen Anwender an einem Fahrerarbeitsplatz 12 eines erfindungsgemäß ausgestalteten PKWs 10 als Fortbewegungsmittel, der an der 3-Uhr-Position sowie an der 9-Uhr-Position den Lenkradkranz 1 eines erfindungsgemäß ausgestalteten Lenkrades 11 fasst. Zwischen einem Pralltopf 2 und einer 12-Uhr-Position ist eine transparent ausgestaltete Anzeigeeinrichtung 4 als Lenkradspeiche 3 vorgesehen. Hinter der Anzeigeeinrichtung 4 ist ein Kombiinstrument 6 angeordnet. Mittels einer Innenraumkamera 8 wird eine Position der Augen des Anwenders ermittelt und in Abhängigkeit vordefinierter Informationen über die aktuelle Position des Lenkrades 11 sowie des Kombiinstrumentes 6 darüber entschieden, ob auf der Anzeigeeinrichtung 4 aktuell angezeigter Inhalt Gefahr läuft, die Einsichtnahme des Anwenders auf das Kombiinstrument 6 zu vereiteln. In der dargestellten Position würde ein dargestellter Anzeigeinhalt eine auf dem Kombiinstrument 6 dargestellte Information überlagern. Daher kann in Abhängigkeit des Lenkeinschlages die transparente Anzeigeeinrichtung 4 in einen temporären Zustand gebracht werden, in welchem sie möglichst transparent erscheint.
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2 zeigt eine geschnittene Seitendarstellung eines Fahrerarbeitsplatzes 12 eines PKWs 10, in welchem sowohl in der 6-Uhr-Position als auch in der 12-Uhr-Position eine transparente Anzeigeeinrichtung 4 den Pralltopf 2 mit dem Lenkradkranz 1 verbindet. Ein Anwender hätte das Kombiinstrument 6 somit während einer Geradeausfahrt des PKWs 10 stets zumindest anteilig durch die transparente Anzeigeeinrichtung 4 oberhalb des Pralltopfes 2 einzusehen.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgestalteten Lenkrades 11, in welchem der Lenkradkranz 1 durch ein den Prallkopf 2 umlaufendes Formelement als transparente Anzeigeeinrichtung 4 aufgehängt ist. Der Lenkradkranz 1 ist an der 3-Uhr-Position, der 6-Uhr-Position sowie an der 9-Uhr-Position mit der transparenten Anzeigeeinrichtung 4 verbunden. Der Pralltopf 2 wird in den übrigen Bereichen durch eine kreisringscheibenförmige Struktur der transparenten Anzeigeeinrichtung 4 umfasst, auf welcher wahlfreie Inhalte dargestellt und/oder Anwendereingaben durch Berührung der (nicht gesondert ausgewiesenen) berührungsempfindlichen Oberfläche entgegengenommen werden können.
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4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgestalteten Anwenderschnittstelle 12, in welcher das Lenkrad 11 zwei jeweils um die 3-Uhr-Position sowie um die 9-Uhr-Position angeordnete transparente Anzeigeeinrichtungen 4 aufweist, welche jeweils eine lineare Oberkante und eine lineare Unterkante aufweisen. In der mit durchgezogenen Linien dargestellten Position (Geradeausfahrt) wird beispielhaft ein Anzeigeelement 5 mit hoher Intensität dargestellt, da es an dieser Position keine im Kombiinstrument 6 angezeigten Informationen überlagert. Nach Verdrehung des Lenkrades 11 entsprechend dem Doppelpfeil P gelangt die rechte transparente Anzeigeeinrichtung 4 in die 12-Uhr-Position, so dass der Anzeigeinhalt 5' die Anzeige des Kombiinstruments 6 überlagert. Um eine Einsichtnahme des Kombiinstruments 6 durch den Anwender nicht zu vereiteln, wird der Anzeigeinhalt 5' hier mit verringerter Intensität dargestellt. Nach Verlassen der 12-Uhr-Position kann der Anzeigeinhalt 5' wieder mit erhöhter Intensität dargestellt werden, sofern sichergestellt ist, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit keine hinter ihm liegende Information nachteilig überlagert werden.
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5 zeigt eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgestalteten Lenkrades 11, bei welchem zwei jeweils auf der 3-Uhr-Position und der 9-Uhr-Position angeordnete transparente Anzeigeeinrichtungen durch nicht-transparente Bestandteile der zwei Lenkradspeichen 3 eingefasst sind. Die nicht-transparenten Bereiche der Lenkradspeichen 3 ermöglichen eine einfache Führung elektrischer Leitungen für Schwingerreger als Signalgeber oder Lenkrad-Heizeinrichtungen sowie Informationsleitungen für Sensoren zur Ermittlung der Tatsache, dass eine Hand des Anwenders den Lenkradkranz 1 kontaktiert/umfasst.
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6 zeigt das in 4 gezeigte Ausführungsbeispiel, in welchem eine Innenraumkamera 8 die Hand 7 des Anwenders an einer 12-Uhr-Position ermittelt. Um eine besonders ergonomische Bedienung des Anzeigeinhaltes 5 zu ermöglichen, wird weiter ermittelt, dass der Daumen des Anwenders sich über denjenigen Bereich der transparenten Anzeigeeinrichtung 4 erstreckt, an welcher der Anzeigeinhalt 5 auch bei Geradeausfahrt auf der transparenten Anzeigeeinrichtung 4 angezeigt wird (dann jedoch an der 3-Uhr-Position). Da nun die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass der Anwender den Anzeigeinhalt 5 bedienen möchte, wird der Anzeigeinhalt 5 mit herkömmlicher bzw. erhöhter Intensität dargestellt, obwohl er den Inhalt des (nicht dargestellten) Kombiinstruments überlagert. Es wird somit Bediensituationsabhängig der optischen Erfassung des Anzeigeinhaltes 5 der Vorzug gegenüber einer uneingeschränkten Einsichtnahme des Anwenders in das Kombiinstrument gegeben.
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7 zeigt die in 6 dargestellte Anordnung, in welcher der Anwender den Daumen seiner Hand 7 am Lenkradkranz 1 anlegt. Sein Handballen berührt zwar die transparente Anzeigeeinrichtung 4 an derjenigen Stelle, an welcher üblicherweise der Anzeigeinhalt 5 bzw. 5' dargestellt würde. Durch Auswertung des Bildes der Innenraumkamera 8 wird das Nichtvorhandensein einer Bedienabsicht des Anwenders ermittelt und der Anzeigeinhalt 5 bzw. 5' nicht auf der transparenten Anzeigeeinrichtung 4 dargestellt. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass eine Berührung mittels des Handballens bzw. der Daumenwurzel einerseits unüblich für Anwendereingaben und andererseits ohnehin zu unspezifisch wäre, um eine der Schaltflächen des Anzeigeinhaltes 5 hinreichend eindeutig zu adressieren. Somit wird eine versehentliche Bedienung des Anzeigeinhaltes 5 durch die Hand des Anwenders in dieser Situation vermieden.
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Die technologische Ausführung der transparenten Anzeigeeinrichtung 4 kann entsprechen dem eingangs genannten Stand der Technik oder in anderer, dem Fachmann bekannter Weise erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lenkradkranz
- 2
- Pralltopf
- 3
- Lenkradspeiche
- 4
- transparente Anzeigeeinrichtung
- 5, 5'
- Anzeigeinhalt
- 6
- Kombiinstrument
- 7
- Hand des Anwenders
- 8
- Innenraumkamera
- 10
- PKW
- 11
- Lenkrad
- 12
- Anwenderschnittstelle/Fahrerarbeitsplatz
- P
- Doppelpfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2015/0009189 A1 [0004]
- WO 2010/131735 A1 [0004]
- WO 2018/141823 A1 [0004]
- US 6308444 B1 [0004]
- US 2010137033 A [0004]
- KR 2016/0041235 A [0004]
- US 2010137033 A1 [0005]
- CN 106994946 A [0005]