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Die Erfindung betrifft eine Bedieneinheit, insbesondere zur Verwendung in einem Fahrzeug, mit zwei separat zu bedienenden Bedienelementen.
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Die Verwendung von immer mehr elektronischen Systemen und Geräten in Fahrzeugen erfordert die Verwendung von immer mehr und aufwendigeren Bedienelementen. Dies erfordert vom Bediener bzw. vom Fahrer ein hohes Maß an Aufmerksamkeit für die Bedienung der jeweiligen Geräte. Um die Bedienung der Geräte und Systeme zu erleichtern und die Anzahl der Bedienelemente in einem Fahrzeug zu begrenzen, wird häufig versucht, mehrere Funktionen bzw. Bedienelemente in einer Bedieneinheit zusammenzufassen, sodass die Aufmerksamkeit des Fahrers nicht unnötig lang durch die Suche nach dem jeweils benötigten Bedienelement vom Verkehr abgelenkt wird. Aus dem Stand der Technik sind dafür beispielsweise sogenannte Drehdrücksteller bekannt, die einen drehbaren Ring sowie einen in der Mitte des Ringes angeordneten Druckschalter aufweisen. Mithilfe des Ringes kann beispielsweise in einem Menü navigiert und die Auswahl des gewünschten Menüpunkts durch Drücken des Schalters bestätigt werden.
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Vor allem die Verwendung von komplexeren Fahrzeugsystemen, beispielsweise von Navigationsgeräten, erfordert aber zunehmend eine komplexere Bedienung. Eine Bedienung solcher Geräte ausschließlich über Drehdrücksteller ist sehr langwierig, da beispielsweise jeder Buchstabe bzw. jede Eingabe einzeln aus einem Menü ausgewählt und bestätigt werden muss. Dies überfordert den Fahrer häufig und fahrt zu Unaufmerksamkeiten im Straßenverkehr.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bedieneinheit zur Verwendung in einem Fahrzeug bereitzustellen, die eine einfachere, sichere und schnelle Bedienung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß ist dafür eine Bedieneinheit, Insbesondere zur Verwendung in einem Fahrzeug, mit zwei separat zu bedienenden Bedienelementen vorgesehen, wobei ein erstes Bedienelement einen Ring aufweist, der um eine Drehachse drehbar an der Bedieneinheit gelagert ist, und das zweite Bedienelement zumindest ein berührungsempfindliches und/oder druckempfindliches Bedienfeld aufweist, das innerhalb des ersten Bedienelements angeordnet ist. Bisher sind zur Vereinfachung der Eingaben beispielsweise bei einem Navigationsgerät Touchpads bzw. Schrifteingabefelder bekannt, über die eine Texteingabe wesentlich schneller erfolgen kann. Zur Bestätigung der Eingabe oder zum Navigieren in den verschiedenen Menüs wird aber weiterhin eine separate Bedieneinheit, beispielsweise ein Drehdrückschalter, verwendet. Der Bediener bzw. Fahrer muss also während der Eingabe ständig zwischen Touchpad und Bedienelement wechseln, was bei jedem Vorgang eine Neuorientierung an der jeweiligen Bedieneinheit erfordert, wodurch die Aufmerksamkeit des Fahrers vom Verkehr abgelenkt wird. Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, die bisher räumlich getrennt angeordneten Bedienelemente Drehdrücksteller und Touchpad miteinander zu kombinieren, also zu einer gemeinsamen Bedieneinheit zusammenzufassen. Dadurch kann die Bedienung beispielsweise eines Navigationsgeräts ohne ständige Bewegungen und Neuorientierung der Hand erfolgen. Der Bediener bzw. der Fahrer muss sich nur einmal, zu Beginn des Bedienvorgangs, an der Bedieneinheit orientieren, sodass die Aufmerksamkeit nicht unnötig lang durch die Suche nach dem jeweils benötigten Bedienelement abgelenkt ist. Die Bedienung der Bedieneinheit ist somit wesentlich einfacher und komfortabler.
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Das zweite Bedienelement kann beispielsweise mit dem Ring des ersten Bedienelements gekoppelt sein und gemeinsam mit diesem gedreht werden. Vorzugsweise ist das zweite Bedienelement aber drehfest innerhalb des Ringes angeordnet. Das heißt, der Ring kann um das zweite Bedienelement herum gedreht werden, während dieses feststeht. Unabhängig von der Position des Ringes hat das zweite Bedienelement also immer die gleiche Orientierung, was die Bedienung bzw. die Verarbeitung der Eingabe vereinfacht. Bei einem mit dem Ring drehenden zweiten Bedienelement wäre außerdem eine aufwändigere Steuerung nötig, um die Eingabe in ein einheitliches Steuersignal umzusetzen.
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Das zweite Bedienelement kann beispielsweise zumindest einen Bedienbereich aufweisen, der als Schrifteingabefeld und/oder als Eingabefeld für Gesten ausgebildet ist. Dies ermöglicht insbesondere bei der Bedienung eines Navigationsgerätes die schnelle Eingabe eines Textes über das Schrifteingabefeld. Zudem kann über entsprechende Gesten auf dem Bedienfeld auch in Menüs bzw. auf einem optionalen Bildschirm navigiert werden, beispielsweise in einer Landkarte des Navigationssystems. Es ist beispielsweise auch denkbar, dass mehrere Bedienbereiche mit separaten Funktionen vorgesehen sind, beispielsweise ein Schrifteingabefeld für eine Schafterkennung und ein davon getrenntes Eingabefeld für Gesten oder Richtungsangaben.
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Das berührungsempfindliche Bedienfeld ist vorzugsweise ein kapazitives Bedienfeld.
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Um ein möglichst großes Bedienfeld zur Eingabe zur Verfügung zu haben, erstreckt sich dieses vorzugsweise über die gesamte Oberfläche des zweiten Bedienelements.
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Um die Orientierung des Bedieners zu erleichtern, sodass dieser beispielsweise die Bedieneinheit auch ohne Augenkontakt bedienen kann, ist der Bedienbereich des zweiten Bedienelements optisch und/oder haptisch gekennzeichnet. Dadurch ist auch eine ,blinde' Bedienung des zweiten Bedienelements, beispielsweise in unbeleuchtetem Zustand der Bedieneinheit oder ohne den Blick vom Verkehr abzuwenden, möglich. Eine haptische Kennzeichnung kann beispielsweise durch entsprechende Vorsprünge oder Nuten oder durch eine geänderte Oberflächenbeschaffenheit erfolgen, während eine optische Kennzeichnung beispielsweise durch die Beleuchtung einer Umrandung oder des gesamten Bedienbereich erfolgen kann.
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Um die Bauhöhe der Bedieneinheit möglichst gering zu halten und eine gleichmäßige Bedienung des Bedienfelds zu ermöglichen, ist dieses vorzugsweise im Wesentlichen scheibenförmig ausgebildet und deckt die gesamte Fläche innerhalb des Rings ab.
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In diesem Fall ist das Bedienfeld im Wesentlichen senkrecht zur Drehachse des Ringes angeordnet, sodass dieses gewissermaßen als flacher Deckel für den Ring dient.
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Das Bedienfeld kann beispielsweise auch eine Anzeige aufweisen, die insbesondere beleuchtet sein kann. Durch diese Anzeige können zusätzlich Funktionen des Bedienfeldes angezeigt werden oder auch die jeweils erfolgte Eingabe zur Überprüfung dargestellt werden.
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Um eine gute Bedienung der Bedieneinheit gewährleisten zu können und die Orientierung im Dunkeln zu erleichtern, ist es zudem denkbar, dass das erste und/oder das zweite Bedienelement jeweils eine Beleuchtung aufweisen.
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Vorzugsweise weist das erste Bedienelement Sensoren auf, die eine Drehung des Ringes erfassen.
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Zudem kann das erste Bedienelement eine Indexierung für den Ring aufweisen, die eine einfachere Bedienung des ersten Bedienelements ermöglicht. Diese Indexierung kann beispielsweise durch eine Rasterung des Ringes erfolgen oder durch eine andere entsprechende Ausbildung der Lagerung.
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Der Ring des ersten Bedienelements kann beispielsweise auch ein durch ein umlaufendes berührungsempfindliches und/oder druckempfindliches Bedienfeld gebildet sein. In diesem Fall ist der Ring gegenüber dem ersten Bedienelement bzw. der Bedieneinheit nicht drehbar; dennoch kann durch das berührungsempfindliche Bedienfeld eine entsprechende Handbewegung am Ring erkannt werden und über eine geeignete Steuerung in ein Steuersignal umgewandelt werden, das der Drehbewegung des Ringes entspricht. Es wird also ein Ring mit einer virtuellen Drehachse gebildet. Das Bedienfeld kann beispielsweise auch ein kapazitives Bedienfeld sein. Dadurch kann beispielsweise vollständig auf die Verwendung drehender Teile bzw. deren Lagerung an der Bedieneinheit verzichtet werden.
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Um die Signale der Bedienelemente verarbeiten zu können, weist die Bedieneinheit beispielsweise eine Steuereinheit auf.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Bedieneinheit; und
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2 eine zweite Ansicht der Bedieneinheit aus 1;
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Die in den 1 und 2 dargestellte Bedieneinheit 10 dient zur Bedienung von Geräten oder Systemen in einem Fahrzeug, beispielsweise einem Navigationsgerät. Die Bedieneinheit 10 hat ein erstes Bedienelement 12, von dem hier nur ein um eine Drehachse D drehbarer Ring 14 zu sehen ist, sowie ein zweites Bedienelement 16, das innerhalb des Ringes 14 angeordnet ist.
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Hier nicht dargestellt ist eine Steuereinheit, die die Signale des ersten Bedienelements 12 und des zweiten Bedienelements 16 verarbeitet und in entsprechende Signale für die Systeme des Fahrzeugs umsetzt.
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Das erste Bedienelement 12 weist Sensoren auf, die eine Drehung des Ringes 14 erfassen können. Zudem weist das erste Bedienelement 12 eine Indexierung für den Ring 14 auf, der, wie insbesondere in 1 dargestellt ist, in beide Richtungen drehbar ist.
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Das zweite Bedienelement 16 hat ein berührungsempfindliches Bedienfeld 18, das hier im Wesentlichen scheibenförmig ausgebildet ist und die gesamte Oberfläche des zweiten Bedienelements 16 abdeckt. Das Bedienfeld 18 stellt also hier gewissermaßen einen Deckel für den Ring 14 dar. Das zweite Bedienelement 16 ist hier drehfest innerhalb des Ringes 14 angeordnet, sodass sich dieses bei einer Drehung des Ringes 14 um die Drehachse D nicht mit diesem dreht.
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Wie in 1 zu sehen ist, weist das berührungsempfindliche Bedienfeld 18 einen Bedienbereich 20 auf, der hier im Wesentlichen rechteckig ausgebildet ist und durch optische Markierungen 22, die im Folgenden näher erläutert werden, gekennzeichnet ist.
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Der Bedienbereich 20 ist hier als Schrifteingabefeld (siehe 1) sowie als Eingabefeld für Gesten (siehe 2) ausgebildet. Das heißt, in diesem Bedienbereich können mit der Hand oder einem anderen geeigneten Bediengerät Buchstaben zur Eingabe eines Textes eingegeben werden oder beispielsweise durch Richtungsgesten in einem Menü oder auf einen Bildschirm, auf dem beispielsweise eine Karte eines Navigationsgeräts dargestellt ist, navigiert werden.
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Da das berührungsempfindliche Bedienfeld 18 innerhalb des Ringes 14 des ersten Bedienelements 12 angeordnet ist, sind zum Wechseln zwischen erstem Bedienelement 12 und zweitem Bedienelement 16 keine Arm- bzw. Handbewegungen erforderlich. Somit ist keine ständige Neuorientierung des Benutzer am jeweiligen Bedienelements 12, 16 erforderlich. Der Bediener muss sich nur einmal, zu Beginn des Bedienvorgangs, an der Bedieneinheit 10 orientieren. Nach einmaligem Orientieren an der Bedieneinheit 10 ist aufgrund der kompakten Bauweise und des konstanten Kontakts zur Bedieneinheit 10 keine neue Orientierung erforderlich, sodass der Bediener bzw. der Fahrer nicht unnötig durch die Bedienung der Bedieneinheit 10 abgelenkt wird.
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Das Bedienfeld 18 weist hier eine Anzeige auf, die sich über die gesamte Fläche des Bedienfeldes 18 erstreckt. Diese dient dazu, Funktionen des Bedienfeldes darzustellen, beispielsweise die in 2 dargestellten Richtungspfeile 24 oder die in 1 gezeigten Markierungen 22 des Bedienbereichs 20. Alternativ ist es beispielsweise auch möglich, die zuletzt getätigte Eingabe darzustellen, um diese überprüfen zu können (1 und 2).
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Um die Erkennbarkeit der Bedieneinheit zu erleichtern, weisen das erste Bedienelement 12 und das zweite Bedienelement 16 eine Beleuchtung auf, mit der die Bedieneinheit 10 auch im Dunkeln leicht zu erkennen und zu bedienen ist. Die Beleuchtung kann beispielsweise auch statt der Anzeige die Grenzen des Bedienfeldes 18 bzw. des Bedienbereichs 20 markieren. Zusätzlich ist es denkbar, dass durch die Beleuchtung zusätzliche Informationen auf der Bedieneinheit 10 dargestellt werden.
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Abweichend von der hier dargestellten Ausführungsform, in der der Bedienbereich 20 des zweiten Bedienelements 16 optisch hervorgehoben ist, ist es auch denkbar, dass der Bedienbereich 20 beispielsweise haptisch gekennzeichnet ist. Dies kann beispielsweise durch eine Hervorhebung der Grenzen des Bedienbereichs 20 oder des gesamten Bedienbereichs 20 erfolgen.
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Darüber hinaus ist es denkbar, dass das berührungsempfindliche Bedienfeld 18 mehrere, voneinander getrennte Bedienbereiche 20 aufweist. So ist es beispielsweise denkbar, dass ein mittig angeordneter erster Bedienbereich für die Schrifterkennung vorgesehen ist und die Eingabe von Richtungsgesten über einen um den ersten Bedienbereich umlaufenden zweiten Bedienbereich erfolgt.
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Obwohl das Bedienfeld 18 hier im Wesentlichen scheibenförmig ausgebildet ist, also flach ausgebildet ist, sind auch andere Formen eines Bedienfeldes 18 denkbar. So kann dieses beispielsweise auch konkav oder konvex gewölbt sein. Es ist auch denkbar, dass sich das Bedienfeld 18 nur über einen Teilbereich des Ringes 14 bzw. des ersten Bedienelements 12 erstreckt.
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Es ist auch denkbar, dass sich das zweite Bedienelement gemeinsam mit dem Ring 14 des ersten Bedienelements 12 drehen lässt. Um einen Ausgleich für die Verdrehung des zweiten Bedienelements 16 zu schaffen, also dem Bediener unabhängig von der Verdrehung des zweiten Bedienelements 16 stets eine Eingabe in der gleichen Ausrichtung zu ermöglichen, muss in diesem Fall eine geeignete Steuerung eingesetzt werden, die die Verdrehung des zweiten Bedienelements 16 erfasst und dementsprechend die Signale in eine feste Ausrichtung umrechnet.
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Statt des drehbaren Ringes 14 des ersten Bedienelements 12 ist auch die Verwendung eines berührungsempfindlichen Bedienfelds, beispielsweise eines kapazitiven Bedienfeldes, denkbar.