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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Benutzerschnittstelle. Bei dem Verfahren werden Anzeigeinhalte auf einer Anzeigefläche dargestellt, die eine Teilansicht einer Gesamtansicht eines graphischen Objekts umfassen, und die Anzeigeinhalte werden durch einen ersten Bedienvorgang, der auf einer von der Anzeigefläche räumlich getrennten berührungsempfindlichen Fläche einer Bedieneinheit ausgeführt wird, verändert.
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Die Vorrichtung zum Bereitstellen einer Benutzerschnittstelle ist insbesondere Teil eines Fahrzeugs, dessen verschiedenen Funktionseinrichtungen über die Bedienschnittstelle bedient werden können. Die Bedienschnittstelle kann jedoch auch in Verbindung mit anderen elektronischen Einrichtungen, insbesondere Geräten der Unterhaltungselektronik, eingesetzt werden.
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Mit dem zunehmenden Funktionsumfang solcher Einrichtungen muss es möglich sein, eine Vielzahl verschiedenster Informationen anzuzeigen. Die rasante Entwicklung der Bildschirmtechnik in den letzten Jahren gestattet es dabei, eine wachsende Menge an Anzeigeinhalten dem Nutzer auf einen Blick, beispielweise auf großflächigen, hochauflösenden Bildschirmen, bereitzustellen. Insbesondere bei Anwendungen in einem Fahrzeug ergibt sich jedoch das Problem, dass es dem Fahrer des Fahrzeugs eine erhöhte Aufmerksamkeit abverlangt, die Anzeigeinhalte zu erfassen. Oftmals ergibt sich auch ein Problem allein daraus, dass die Anzeigeinhalte eine Teilansicht einer Gesamtansicht darstellen und der Nutzer auf Orientierungshilfen angewiesen ist, um die angezeigten Informationen kognitiv zu erfassen. Das Bedienkonzept soll zudem so intuitiv, einfach und schnell durchführbar sein, dass der Fahrer die Informationen auch während der Fahrt schnell erfassen und die Vorrichtung bedienen kann. Die Informationsdarstellung und die mit einer Informationsdarstellung verbundene Bedienung in dem Kraftfahrzeug trägt somit zur Sicherheit beim Führen des Kraftfahrzeugs bei.
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Aufgrund der Zunahme elektronischer Einrichtungen im Fahrzeug ist es nicht mehr möglich, für alle Einrichtungen separate mechanische Bedienelemente vorzusehen. Deshalb werden in Fahrzeugen vielfach Multifunktionsbediensysteme eingesetzt, um die Einrichtungen mittels weniger Bedienelemente zu steuern. Derartige Multifunktionsbediensysteme umfassen üblicherweise eine Multifunktionsanzeige sowie eine zentrale Bedieneinheit. Typischerweise umfassen solche Bedieneinheiten mehrere Tastschalter, denen feste oder veränderbare Funktionen zugeordnet sind. Bei letzterem werden beispielsweise kontextspezifische Funktionen auf einem dem jeweiligen Tastschalter zugeordneten Bereich auf der Anzeigefläche dargestellt. Solche Bedienelemente werden auch als Softkeys bezeichnet. Die zentrale Bedieneinheit kann ferner auch einen Drehdrücksteller umfassen, mit welchem ein Cursor auf der Anzeigefläche bewegt und damit auf der Anzeigefläche angezeigte Funktionen ausgewählt und betätigt werden können.
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Alternativ kann eine Bedienung auch über eine von der Anzeigefläche räumlich abgesetzte berührungsempfindliche Fläche, ein sogenanntes Touchpad, erfolgen. Durch eine Mehrfinger-Erkennung auf der berührungsempfindlichen Fläche können dabei Gesten erfasst werden, was es einem Nutzer ermöglicht, mittels seiner Finger intuitiv graphische Objekte auf der Anzeigefläche zu bewegen, insbesondere zu verschieben, zu drehen, zu verkleinern oder zu vergrößern. Eine entsprechende Vorrichtung und ein Verfahren dazu ist beispielsweise aus der
US 2009/0278812 A1 bekannt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bereitstellen einer Benutzerschnittstelle der eingangs erwähnten Art anzugeben, die für den Nutzer vielfältige Interaktionsmöglichkeiten bereitstellt, ihm die visuelle Orientierung auf der Anzeigefläche erleichtert und damit einen hohen Grad an Bedienkomfort bietet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die veränderten Anzeigeinhalte eine miniaturisierte Gesamtansicht des graphischen Objekts umfassen, in dem die Teilansicht visuell markiert ist. Dies erleichtert dem Nutzer die Orientierung auf der Anzeigefläche und er erhält eine schnelle Übersicht über die in der gegenwärtig gewählten Ansicht erreichbaren Inhalte. Diese schnelle Orientierung ist insbesondere dann wichtig, wenn der Nutzer gleichzeitig noch andere Aufgaben erledigen muss und nicht die ganze Aufmerksamkeit auf die Anzeigeinhalte verwenden kann. Vorteilhaft ist dies insbesondere für den Betrieb in einem Fahrzeug, so dass die Ablenkungsgefahr des Fahrers vom Straßenverkehr reduziert wird.
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Die Darstellung der miniaturisierten Gesamtansicht kann an einer beliebigen Position auf der Anzeigefläche erfolgen. Beispielsweise kann sie in einem freien Bereich dargestellt werden, ohne die dargestellte Teilansicht zu überdecken. Um die Anzeigefläche möglichst gut auszunutzen, ist es aber vorteilhaft, die Darstellung der Teilansicht über die ganze Anzeigefläche zu erstrecken. In diesen Fällen ist es daher zweckmäßig, dass die miniaturisierte Gesamtansicht des Objekts derart dargestellt wird, dass sie einen Eck- oder Randbereich der Teilansicht überdeckt. Dadurch kann einerseits die Anzeige der Teilansicht möglichst groß gestaltet werden, andererseits kann durch geeignete Dimensionierung der miniaturisierten Gesamtansicht gewährleistet werden, dass die Teilansicht durch die Darstellung der miniaturisierten Gesamtansicht nur unerheblich beeinträchtigt wird. Insbesondere beträgt die Fläche der miniaturisierten Gesamtansicht nur einen Bruchteil, z. B. etwa 10%, der Fläche der dargestellten Teilansicht. Es ist auch zu beachten, dass die miniaturisierte Gesamtansicht andere Proportionen als die dargestellte Teilansicht aufweisen kann. Erstere kann insbesondere eine längliche Form haben, während letztere im Wesentlichen von den Geräteproportionen der Anzeigfläche vorgegeben sind.
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In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Teilansicht durch einen zweiten Bedienvorgang, der über die räumlich getrennte Bedieneinheit ausgelöst wird, verändert, wobei die in der miniaturisierten Gesamtansicht markierte Teilansicht entsprechend verändert wird. Hierdurch wird es dem Nutzer nicht nur ermöglicht, sich auf der Anzeigefläche zu orientieren, sondern schnell und effizient zu einem gewünschten Bereich der Gesamtansicht zu navigieren oder den Maßstab der Teilansicht zu verändern. Durch den zweiten Bedienvorgang kann insbesondere der Ausschnitt der Teilansicht von der Gesamtansicht verschoben, in die Teilansicht hineingezoomt oder aus der Teilansicht herausgezoomt werden.
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Vorteilhafterweise umfasst der erste Bedienvorgang eine erste Ein- oder Mehrfingergeste auf der berührungsempfindlichen Fläche. Der zweite Bedienvorgang kann eine zweite Ein- oder Mehrfingergeste auf der berührungsempfindlichen Fläche umfassen, die durch mindestens ein Merkmal von der ersten Ein- oder Mehrfingergeste unterscheidbar ist. Beispielsweise kann das Auflegen zweier Finger auf die berührungsempfindliche Anzeigefläche einen ersten Bedienvorgang auslösen, während dann das Ziehen beider Finger in eine Richtung als zweiter Bedienvorgang interpretiert wird, durch die beispielsweise der Ausschnitt der Teilansicht von der Gesamtansicht verschoben wird. Entsprechend könnte ein gegenläufiges Bewegen der zwei Finger als Hinein- oder Herauszoomen, je nachdem ob sich die Finger auf einander zu oder voneinander weg bewegen, interpretiert werden. Verschiedene Möglichkeiten der Gestenerfassung zur Manipulation graphischer Objekte, die bei der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, sind z. B. in der
DE 11 2007 000 278 T5 und der
WO 2008/083360 A1 für berührungsempfindliche Anzeigeflächen, so genannten Touchscreens, beschrieben.
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Die Bedienvorgänge können ergonomisch an die jeweiligen Erfordernisse angepasst und auf die jeweilige Ausgestaltung der Bedieneinheit, die weiter unten noch näher erläutert wird, abgestimmt werden. Auch kann im Sinne der Erfindung die Zuweisung eines bestimmten Bedienvorgangs zu einer bestimmten Veränderung der Anzeigeninhalte konfigurierbar sein, so dass dies an den jeweiligen Nutzer oder die Nutzungssituation adaptiert werden kann. So kann bei einem Einsatz in einem Fahrzeug bei schneller oder holperiger Fahrt die sichere Erkennung verschiedener Mehrfingergesten durch Vibrationen herabgesetzt sein, indem es zu ungewollten Berührungen einzelner Finger mit der berührungsempfindlichen Fläche auf der Bedieneinheit kommt. In diesem Falle könnten nur wenige, gut unterscheidbare Gesten vorgesehen sein, um Fehlbedienungen zu vermeiden. Auch mögen manche Nutzer versiert in der Benutzung eines Touchpads sein und auch unter schwierigeren Bedingungen eine Eingabe über das Touchpad bevorzugen. Andere Nutzer mögen bestimmte Eingaben über mechanische Bedienelemente, insbesondere Drehdrücksteller, bevorzugen.
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Alternativ oder zusätzlich kann daher der zweite Bedienvorgang eine Betätigung eines mechanischen Bedienelements an der räumlich getrennten Bedieneinheit umfassen. Hat sich der Nutzer durch den ersten Bedienvorgang durch beispielsweise eine Zweifingergeste eine Orientierung verschafft, die ihm eine miniaturisierte Gesamtansicht der gerade angezeigten Teilansicht eines graphischen Objekts darstellt, so kann das Zoomen über einen Drehsteller oder Drehdrücksteller je nach Situation treffsicherer erfolgen als über eine weitere Geste. Ebenso könnte das Betätigen eines Tastschalters den Bedienvorgang zum Verschieben des Ausschnitts der Teilansicht bewirken, z. B. mittels Navigationstasten zum Verschieben von Anzeigeinhalten in horizontaler oder vertikaler Richtung. Solche Tastschalter können dabei als sogenannte Softkeys ausgestaltet sein, denen veränderbare Funktionen zugeordnet sind, die kontextspezifisch auf einem dem jeweiligen Tastschalter zugeordneten Bereich auf der Anzeigefläche dargestellt werden.
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Die beschriebenen graphischen Objekte stellen insbesondere eine Internetseite oder eine Landkarte dar. Die Anzeige derartiger graphischer Objekte wird zunehmend in Fahrzeugen gebraucht und das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich wegen der flächigen Natur solcher graphischen Objekte besonders gut, um eine Benutzerschnittstelle für solche Objekte bereitzustellen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Betreiben einer Benutzerschnittstelle umfasst eine Anzeigefläche zum Darstellen von Anzeigeinhalten, eine von der Anzeigefläche räumlich getrennte Bedieneinheit mit einer berührungsempfindlichen Fläche zum Erfassen von Bedienvorgängen zur Veränderung von Anzeigeinhalten, die eine Teilansicht einer Gesamtansicht eines graphischen Objekts umfassen, und eine Steuervorrichtung, mit welcher Graphikdaten erzeugbar sind, die als Anzeigeinhalte auf der Anzeigefläche darstellbar sind, wobei in Abhängigkeit von Bedienvorgängen die Graphikdaten so veränderbar sind, dass die veränderten Anzeigeinhalte eine miniaturisierte Gesamtansicht des graphischen Objekts umfassen, in dem die Teilansicht visuell markiert ist. Die Vorrichtung ist insbesondere zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet. Sie weist somit auch die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens auf.
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Die Bedieneinheit kann weitere Bedienelemente umfassen, insbesondere solche, die sich in dem jeweiligen Benutzungsumfeld etabliert haben. Dazu gehören im Fahrzeugbereich insbesondere mechanische Tastschalter mit festgelegten oder veränderbaren Funktionen sowie Drehsteller oder Drehdrücksteller. Die Verfügbarkeit mehrerer alternativer mechanischer Bedienelemente an der von der Anzeigefläche abgesetzten Bedieneinheit ermöglicht eine größtmögliche Nutzung der spezifischen Vorteile eines jeden Bedienelements und stellt dem Nutzer bei einem Bedienvorgang vielfältige Interaktionsmöglichkeiten zur Verfügung. Insbesondere kann das System derart konfiguriert sein, dass es die Präferenzen eines Nutzers bezüglich der Bedienelemente berücksichtigt.
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Erfindungsgemäß ist des Weiteren ein Fahrzeug mit einer solchen Vorrichtung zum Betreiben einer Benutzerschnittstelle ausgestattet.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug zu den Figuren näher erläutert.
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1 zeigt schematisch den Aufbau eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Bereitstellen einer Benutzerschnittstelle,
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die 2a und 2b zeigen Bedienvorgänge auf einer Bedieneinheit gemäß einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung und gemäß Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Verfahrens und
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die 3a–3d zeigen Teilansichten und miniaturisierte Gesamtansichten eines graphischen Objekts, die auf einer Anzeigefläche gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bereitstellen einer Benutzerschnittstelle erzeugt wurden.
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In 1 ist schematisch der Aufbau eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Bereitstellen einer Benutzerschnittstelle dargestellt. Sie umfasst eine Anzeigefläche 10, auf der graphische Objekte in einer Teilansicht 12 darstellbar sind. Die Anzeigefläche 10 ist mit einer Steuervorrichtung 20 verbunden, mittels welcher Graphikdaten erzeugbar sind, die als Anzeigeinhalte auf der Anzeigefläche 10 darstellbar sind. Die Steuervorrichtung ist ferner mit einer Bedieneinheit 30 verbunden, über die Bedienvorgänge erfasst werden können, in deren Abhängigkeit die Graphikdaten so veränderbar sind, dass die veränderten Anzeigeinhalte eine miniaturisierte Gesamtansicht 13 des graphischen Objekts umfassen, in dem die Teilansicht visuell markiert ist. Die miniaturisierte Gesamtansicht 13 kann dabei so dargestellt werden, dass die Teilansicht als Rahmen 14 visuell in der miniaturisierten Gesamtansicht 13 markierbar ist.
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Die Bedieneinheit 30 ist räumlich von der Anzeigefläche 10 getrennt. Die Bedieneinheit umfasst eine berührungsempfindliche Fläche 31, d. h. einen so genannten Touchpad. Die Bedieneinheit 30 umfasst des Weiteren einen Drehsteller oder Drehdrücksteller 32.
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Die Steuervorrichtung 20 ist über den Datenbus 21 im Fahrzeug mit Funktionseinrichtungen 22 verbunden, über die Daten zu Anwendungsprogrammen, beispielsweise einem Navigationsprogramm oder einem Internetbrowser, übertragen werden können. Die Funktionseinrichtungen 22 können alternativ auch direkt mit der Steuervorrichtung 20 verbunden sein und gegebenenfalls über externe Schnittstellen, beispielsweise einer Funkschnittstelle zur Verbindung mit der Außenwelt, verfügen.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nun anhand der 2a und 2b sowie 3a bis 3d näher beschrieben. Es kann mittels der Bedienvorrichtung 30 der vorstehend beschriebenen Vorrichtung durchgeführt werden. In den 2a und 2b werden mögliche Bedienvorgänge näher erläutert. In den 3a bis 3d sind verschiedene Ausgabeergebnisse dargestellt. Da die Zuordnung eines konkret ausgestalteten Bedienvorgangs sich auf verschiedene Weise einem Ausgabeergebnis zuordnen lässt, werden zunächst die Bedienvorgänge und die Ausgabeergebnisse separat beschrieben und anschließend das erfindungsgemäße Verfahren anhand einiger vorteilhafter Zuordnungen näher erläutert.
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In 2a führt der Nutzer einen Bedienvorgang aus, indem er gleichzeitig zwei Finger 40 auf die berührungsempfindliche Fläche 31 der Bedieneinheit 30 auflegt und nach rechts unten zieht, was durch die Bewegungspfeile 41 angedeutet ist. Der Nutzer kann alternativ (nicht gezeigt) auch nur einen oder mehr als zwei Finger 40 auf die berührungsempfindliche Fläche 31 auflegen, diese in einer bestimmten Reihenfolge auflegen oder nach dem Auflegen eine bestimmte Geste auf der Fläche 31 ausführen. Diese Geste wird über die berührungsempfindliche Fläche 31 sensorisch erfasst, an die Steuervorrichtung 20 übermittelt, ausgewertet und einem Bedienvorgang zugeordnet, durch den die Anzeigeinhalte auf der Anzeigefläche 10 verändert werden.
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In 2b ist ein an sich bekannter Bedienvorgang mittels des Drehstellers oder Drehdrückstellers 32 dargestellt, der sich in das Gesamtbedienkonzept des in 2a beschriebenen Bedienvorgangs integrieren lässt.
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In den 3a bis 3d sind Teilansichten 12 und miniaturisierte Gesamtansichten 13 eines graphischen Objekts dargestellt, die auf einer Anzeigefläche 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bereitstellen einer Benutzerschnittstelle erzeugt wurden. Die jeweilige Schraffur in den 3b bis 3d dient dabei lediglich dazu, die Ausgabeergebnisse der einzelnen Bedienvorgänge zu verdeutlichen.
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In den 3a und 3b werden als Ausgabeergebnis eines erfindungsgemäßen ersten Bedienvorgangs Beispiele der Anzeige der miniaturisierten Gesamtansicht 13 mitsamt dem Rahmen 14 zur visuellen Markierung des Ausschnitts der Teilansicht dargestellt. Während im Ausführungsbeispiel in 3a die miniaturisierte Gesamtansicht 13 in einem freien Bereich der Anzeigefläche 10 räumlich neben der ursprünglichen Anzeige der Teilansicht 12 dargestellt wird, überdeckt im Ausführungsbeispiel in 3b die miniaturisierte Gesamtansicht 13 die Teilansicht 12 in der rechten unteren Ecke. In beiden Fällen liegt der Ausschnitt der Teilansicht 12 von der Gesamtansicht in deren linken, oberen Ecke, wie dies durch den Rahmen 14 in der miniaturisierten Gesamtansicht 13 markiert ist.
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Die 3c und 3d zeigen Beispiele von Ausgabeergebnisse eines erfindungsgemäßen zweiten Bedienvorgangs auf Basis des in 3b gezeigten Beispiels. In beiden Fällen wurde die Teilansicht 12 aus 3b verändert. In 3c ergibt sich die neue Teilansicht 12a durch eine Verschiebung nach rechts unten, in 3d ergibt sich die neue Teilansicht 12b durch ein Hineinzoomen unter Beibehaltung des ursprünglichen Mittelpunktes der Teilansicht 12. Die Positionierung des Rahmens 14 in der miniaturisierten Gesamtansicht 13 verändert sich entsprechend.
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Mit den gezeigten Beispielen können für das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere die im Folgenden vorteilhaften Zuordnungen zwischen Bedienvorgängen und Veränderung der Anzeigeinhalte angegeben werden. Ausgangssituation ist, sofern nicht anders definiert, die Anzeige einer Teilansicht 12 einer Gesamtansicht eines graphischen Objekts auf der Anzeigefläche 10, allerdings noch ohne die Darstellung der miniaturisierten Gesamtansicht 13.
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Beispiel 1a:
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Der Nutzer legt gemäß 2a zwei Finger 40 auf die berührungsempfindliche Fläche 31. Die dazugehörigen sensorisch erfassten Signale werden an die Steuervorrichtung 20 übermittelt, ausgewertet und als erfindungsgemäßer erster Bedienvorgang erkannt. Daraufhin werden die Anzeigeinhalte auf der Anzeigefläche 10 gemäß 3b verändert. Die veränderten Anzeigeinhalte umfassen nun eine miniaturisierte Gesamtansicht 13 des graphischen Objekts, die über der linken unteren Ecke der Teilansicht 12 dargestellt wird und in der der Ausschnitt der Teilansicht in einem Rahmen 14 visuell markiert ist.
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Beispiel 1b:
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Auf der Anzeigefläche 10 werde in dem Bereich 11 gemäß 3a dem Nutzer eine Funktion angezeigt, mit der er eine miniaturisierte Gesamtansicht 13 erzeugen kann. Der Nutzer berührt mit einem Finger 40 die berührungsempfindliche Fläche 31 in dem abgegrenzten Bereich, was wiederum sensorisch erfasst, an die Steuervorrichtung 20 übermittelt und dort als erfindungsgemäßer erster Bedienvorgang erkannt wird. Daraufhin werden die Anzeigeinhalte auf der Anzeigefläche 10 gemäß 3a verändert, indem eine miniaturisierte Gesamtansicht 13 des graphischen Objekts, in dem die Teilansicht in einem Rahmen 14 visuell markiert ist, neben der Teilansicht 12 dargestellt.
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Beispiel 2:
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Ausgehend von dem Ergebnis aus Beispiel 1a zieht der Nutzer seine auf die berührungsempfindliche Fläche 31 aufgelegten zwei Finger 40 nach rechts unten wie in 2a dargestellt. Dies wird als erfindungsgemäßer zweiter Bedienvorgang erkannt, woraufhin eine veränderte Teilansicht 12a gemäß 3c dargestellt wird, also ein Verschieben der ursprünglich dargestellte Teilansicht 12 bewirkt.
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Beispiel 3:
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Ausgehend von dem Ergebnis aus Beispiel 1a dreht der Nutzer den Drehdrücksteller 32, was als erfindungsgemäßer zweiter Bedienvorgang erkannt wird. Daraufhin wird eine veränderte Teilansicht 12b gemäß 3d dargestellt, also ein Hineinzoomen in die ursprünglich dargestellte Teilansicht 12 bewirkt. Alternativ könnte auch eine zweite Geste, beispielsweise ein Spreizen der zwei aufgelegten Finger 40, das Hineinzoomen bewirken.
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Einzelne Detaileinstellungen zu den beschriebenen Beispielen können in einem Konfigurationsmodus konfiguriert werden. So kann ein Nutzer durch das Betätigen eines weiteren Bedienelements, z. B. eines Tastschalters, ein Konfigurationsmenü öffnen, über das er die Zuordnung der Bedienvorgänge zu der Steuerung der Anzeigeinhalte verändern kann. Insbesondere kann er die in den 2a und 2b genannten Bedienvorgänge nach seinen Bedürfnissen anpassen, die Funktion des Touchpads aktivieren oder deaktivieren und Parameter zur Gestenerkennung einstellen. Insbesondere könnten durch eine geeignete Parameteranpassung vibrationsbedingte Bewegungen der Fingerspitzen auf dem Touchpad ignoriert und als Bedienvorgang ausgeschlossen werden, indem beispielsweise die sensorisch erfasste Längenauflösung unterhalb einer festgelegten Distanz nicht als Bewegungsgeste interpretiert wird und damit auch nicht zu einer Veränderung der Anzeigeinhalte führt.
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Ferner kann der Nutzer die miniaturisierte Gesamtansicht 13 durch einen geeigneten Bedienvorgang wieder ausblenden, beispielsweise indem er eine definierte Geste auf der berührungsempfindlichen Fläche 31 ausführt oder einen dafür bestimmten Tastschalter drückt. Auch könnte er auf geeignete Weise die miniaturisierte Gesamtansicht 13 in ihrer Lage oder Größe verändern, beispielsweise verkleinern oder in eine andere Ecke verschieben, welches beispielsweise mithilfe des Drehdrücksteller 32 ausgeführt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Anzeigefläche
- 11
- Bereich auf der Anzeigefläche
- 12
- Teilansicht eines graphischen Objekts
- 12a, b
- veränderte Teilansichten
- 13
- miniaturisierte Gesamtansicht des graphischen Objekts
- 14
- Rahmen der visuell markierten Teilansicht in der miniaturisierten Gesamtansicht
- 20
- Steuervorrichtung
- 30
- Bedieneinheit
- 31
- berührungsempfindliche Fläche
- 32
- Drehdrücksteller
- 40
- Finger eines Nutzers
- 41
- Bewegungspfeile der Finger
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2009/0278812 A1 [0005]
- DE 112007000278 T5 [0011]
- WO 2008/083360 A1 [0011]