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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer in einer Tür befindlichen Tür gemäß Anspruch 1.
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Aus der
CN 104029584 B ist ein Kraftfahrzeug mit einer ersten Tür bekannt, mit der eine Fahrgastinnenraum in an sich bekannter wahlweise geöffnet oder geschlossen werden kann. In der ersten Tür ist eine zweite Tür montiert, die gegenüber der ersten Tür wahlweise nicht ausgestellt oder ausgestellt werden kann. Sie dient dazu, den für eine Armauflage in der ersten Tür vorgesehenen Raum bei Ausstellung zu vergrößern. Die zweite Tür weist eine mit der ersten Tür verbundene Dichtung auf, die den sich an sich bei Ausstellung der zweiten Tür gegenüber der ersten entstehenden Spalt abdichtet, so dass ein in der ersten Tür abgelegter Arm eines Fahrzeuginsassens auch bei schlechter Witterung geschützt ist.
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Aus der
FR 2 919 529 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einer ersten Tür bekannt, die in an sich bekannter Weise wahlweise geöffnet oder geschlossen werden kann. In ihrem in Einbaulage unteren Bereich weist die erste Tür eine als Glasscheibe ausgebildete zweite Fläche auf, die ähnlich einer Seitenscheibe in Fahrzeughochrichtung verfahrbar ist. Hiermit ist es gemäß diesem bekannten Stand der Technik möglich, eine Luftströmung des fahrenden Kraftfahrzeuges auch im unteren Bereich der ersten Tür in Richtung Fahrgastinnenraum zu ermöglichen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, technische Mittel anzugeben, mit denen ein Zugriff auf in einem Fahrgastinnenraum befindliche Gegenstände von Außen möglich ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Konkret wird diese Aufgabe durch ein Kraftfahrzeug mit einer einen Fahrgastinnenraum wahlweise öffnenden oder schließenden ersten Tür und einer darin befindlichen, gegenüber der ersten Tür wahlweise in einer nicht ausgestellten oder ausgestellten Funktionsstellung befindlichen zweiten Tür gelöst, wobei die zweite Tür in ihrer ausgestellten Funktionsstellung eine Öffnung der ersten Tür zum Fahrgastraum ausbildet. Alternativ oder kumulativ ist es möglich, dass die zweite Tür eine Öffnung zu einem in der ersten Tür und/oder zu einem in der zweiten Tür befindlichen Gepäckraum ausbildet. Hierdurch ist ein Zugriff auf in dem Fahrgastinnenraum bzw. der ersten Tür oder der zweiten Tür befindliche Gegenstände auf leichte Art möglich.
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Die erste Tür und die zweite Tür sind insbesondere als Seitentüren des Kraftfahrzeuges ausgebildet. Sie können aus unterschiedlichen oder gleichen Werkstoffen, insbesondere Stahl, Aluminium und/oder einem Faserverbundwerkstoff, gefertigt sein. Weiter ist es möglich, in der ersten und/oder zweiten Tür eine an sich bekannte bewegliche oder nicht bewegliche Sichtfläche, insbesondere aus Glas oder Polykarbonat, beispielsweise in Form einer Fensterscheibe, vorzusehen. Die erste Tür und/oder die zweite Tür können über einen an sich bekannten Türgriff manuell und/oder über einen fernbedienbaren Mechanismus derart bedienbar sein, dass die erste Tür und die zweite Tür getrennt voneinander oder gleichzeitig manuell oder automatisiert geöffnet oder geschlossen werden können.
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Dem Grundsatz kann die erste Tür in jeder geeigneten Weise an der Karosserie verschwenkbar befestigt sein. Darüber hinaus ist die zweite Tür an der ersten Tür in jeder geeigneten Weise verschwenkbar befestigt. Zum Zwecke einer verbesserten mechanischen Belastbarkeit ist an der ersten Tür in bevorzugter Weise ein Verstärkungsmittel, insbesondere ein Träger, befestigt, an dem die zweite Tür angelenkt ist.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass die zweite Tür direkt an der Karosserie des Kraftfahrzeuges angeschlagen und mit der ersten Tür vermittels eines Mechanismus derart wirkverbunden ist, dass eine Bewegung der ersten Tür wahlweise eine Bewegung der zweiten Tür herbeiführt oder nicht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die erste Tür und die zweite Tür in Fahrzeughochrichtung angeschlagen. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise für einen Benutzer eine vereinheitlichte Sinnfälligkeit bei der Bewegung zum Zwecke eines Öffnens bzw. Schließens der ersten Tür bzw. der zweiten Tür. Alternativ können die erste Tür in einer ersten Richtung und die zweite Tür in einer hierzu verschiedenen, bevorzugt orthogonalen Richtung, angeschlagen sein.
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Dem Grundsatz nach können die erste Tür und die zweite Tür in Fahrzeuglängsrichtung betrachtet an jeder geeigneten Stelle angeschlagen sein. So ist es möglich, eine der Türen in Fahrzeughochrichtung anzuschlagen, während die andere Tür, sei es oben, sei es unten, in Fahrzeuglängsrichtung angeschlagen ist. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges jedoch ist vorgesehen, dass die erste Tür und die zweite Tür, in Fahrzeuglängsrichtung betrachtet, in der gleichen Richtung angeschlagen sind. Mithin können die erste Tür und die zweite Tür entweder beide in Fahrzeuglängsrichtung betrachtet vorne oder hinten angeschlagen sein, wodurch ein besonders schönes Erscheinungsbild des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges erzielt ist. Alternativ ist es möglich, die Türen in verschiedenen Richtungen anzuschlagen.
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Dem Grundsatz nach kann die zweite Tür an jeder geeigneten Stelle der ersten Tür positioniert sein. In vorteilhafter Weise ist jedoch vorgesehen, dass sich die zweite Tür in einem unteren Bereich der im Kraftfahrzeug montierten ersten Tür befindet, wodurch eine Beladung des Kraftfahrzeuges mit schweren Gütern durch die zweite Tür erleichtert ist. Dies gilt umso mehr, wenn sich der Gepäckraum in der ersten Tür oder der zweiten Tür befindet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform befindet sich in dem Fahrgastinnenraum ein Gepäckraum mit einer Öffnung, die durch die zweite Tür wahlweise geöffnet oder geschlossen ist. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise eine Trennung des Fahrgastinnenraumes, in dem sich ein Fahrzeuginsasse befindet, von dem Bereich des Fahrgastinnenraumes möglich, in dem durch die zweite Tür einbringbare Gegenstände in das Kraftfahrzeug eingeladen oder ausgeladen werden können, um den Komfort des Fahrzeuginsassen weiter zu erhöhen. Es sei angemerkt, dass der Gepäckraum insbesondere als in dem Fahrgastinnenraum abgeschlossener Raum ausgebildet sein kann. Hierfür können insbesondere Trennwände vorgesehen sein, die mit schallisolierenden Mitteln versehen sind. Darüber hinaus können sich in dem Gepäckraum Befestigungsmittel befinden, mit denen im Gepäckraum befindliche Gegenstände für eine Fahrt des Kraftfahrzeuges fixiert werden können. Darüber hinaus können in der ersten Tür, der zweiten Tür und/oder dem in der zweiten Tür befindlichen Gepäckraum Mittel vorhanden sein, die eingerichtet sind, einen Zugriff auf in dem Gepäckraum oder dem Fahrgastinnenraum befindliche Gegenstände von innerhalb oder außerhalb des Kraftfahrzeuges, insbesondere vom Fahrgastinnenraum aus, zu erlauben.
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Nachstehend erfolgt unter Bezugnahme auf die beigefügten, nicht maßstäblichen Figuren eine detaillierte, nicht präjudizierende, insbesondere einschränkende, Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der vorliegenden Erfindung. Gleiche Elemente sind mit identischen Bezugszeichen versehen, soweit nichts anderes angegeben wird.
- 1 ist eine Seitenansicht eines schematisch dargestellten erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges, bei dem sich eine erste Tür und eine zweite Tür in einer ersten Funktionsstellung befinden.
- 2 zeigt die in 1 dargestellte erste Tür und zweite Tür in einer zweiten Funktionsstellung.
- 3 zeigt die in 1 und 2 dargestellte erste Tür und zweite Tür in einer dritten Funktionsstellung.
- 4 zeigt ein zu dem in 3 dargestellten Kraftfahrzeug alternatives Kraftfahrzeug.
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug 1 schematisch gezeigt, dessen Frontseite F in der Figur rechts und dessen Heckseite H in der Figur links zu erkennen ist. Auf der dem Betrachter zugewandten Seite befindet sich eine erste Tür 5, die vermittels zweier sich im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung z erstreckende Scharniere 10 an der Karosserie 15, beispielsweise einer B-Säule, des Kraftfahrzeuges 1 verschwenkbar gelagert ist. Die erste Tür 5 kann vermittels eines an sich bekannten Türschlosses 20 geöffnet oder geschlossen werden. Wie aus der 1 entnommen werden kann ist die in diesem Ausführungsbeispiel dargestellte erste Tür 5 hinten angeschlagen. Mit der ersten Tür 5 ist es also für einen hier nicht gezeigten Fahrzeuginsassen in an sich bekannter Weise möglich, sich in einen Fahrgastinnenraum 25 des Kraftfahrzeuges 1 zu begeben oder diesen zu verlassen.
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Der Fahrgastinnenraum 25 weist in seinem unteren, den beiden Scharnieren 10 benachbarten Abschnitt einen Gepäckraum 30 auf, der vermittels hier nur skizzierter Wände 35 von dem übrigen Fahrgastinnenraum 25 separiert ist und dessen dem Betrachter zugewandte Seite durch die erste Tür 5 geöffnet oder geschlossen werden kann. Es mag jedoch für einen Benutzer wünschenswert erscheinen, dass der Gepäckraum 30 auch ohne eine Bewegung der vergleichsweise großen und schweren ersten Tür 5 zugänglich ist. Aus diesem Grund ist in der ersten Tür 5 eine zweite Tür 40 an sich im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung z erstreckenden Scharnieren 45 verschwenkbar gelagert.
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Die zweite Tür 40 deckt in ihrem geschlossenen Zustand die dem Betrachter zugewandte Öffnung des Gepäckraumes ab. Dabei können die Außenkontur der zweiten Tür 40 und/oder eine hierzu benachbarte Kontur der ersten Tür 5 hier nicht gezeigte Dichtungsmittel aufweisen, so dass der Gepäckraum 30 zuverlässig gegenüber der Umwelt abgeschlossen werden kann. Ein Öffnen bzw. Schließen der zweiten Tür 40 ist vermittels eines hieran montierten, an sich bekannten Türschlosses 50 möglich. Wie zu erkennen ist, ist auch die zweite Tür 40 hinten angeschlagen, so dass ein Öffnen bzw. Schließen der ersten Tür 5 und der zweiten Tür 40 mit einer sinnfällig gleichen Bewegung ausgeführt werden kann.
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In 1 sind die erste Tür 5 und die zweite Tür 40 jeweils geschlossen abgebildet, was einer ersten Fuktionsstellung entsprechen mag.
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In 2 ist das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug 1 in einer zweiten Funktionsstellung gezeigt, in der die erste Tür 5 geschlossen ist, die zweite Tür 40 hingegen vollständig geöffnet ist. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, hier nicht gezeigtes Gepäck in dem Gepäckraum 30 unterzubringen, während sich gleichzeitig hier nicht gezeigte Personen in dem Fahrgastinnenraum 25 befinden, die durch die im Übrigen geschlossene erste Tür 5 vor Außeneinflüssen geschützt sind.
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In 3 schließlich ist das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug 1 in einer dritten Funktionsstellung gezeigt, in der sowohl der Gepäckraum 30 als auch die erste Tür 5 freigegen sind. Eine Bewegung der zweiten Tür 40 gegenüber der ersten Tür 5 ist dabei je nach Ausgestaltung der beiden Türen 5, 40 gleichzeitig oder nicht gleichzeitig möglich.
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Wie dargestellt sind die beiden Türen 5, 40 hinten angeschlagen. Es versteht sich jedoch, dass eine oder alle Türen 5, 40 auch vorne angeschlagen sein können.
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In 4 ist ein gegenüber dem in 3 dargestellten Kraftfahrzeug 1 alternatives Kraftfahrzeug 1 schematisch gezeigt, dessen Frontseite F in der Figur rechts und dessen Heckseite H in der Figur links zu erkennen ist. Das Kraftfahrzeug 1 besitzt eine erste Tür 5, die vermittels zweier sich im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung z erstreckender Scharniere 10 an der Karosserie 15, beispielsweise einer B-Säule, des Kraftfahrzeuges 1 verschwenkbar gelagert ist. Die erste Tür 5 kann vermittels eines an sich bekannten Türschlosses 20 geöffnet oder geschlossen werden. Wie aus der 4 entnommen werden kann ist die in diesem Ausführungsbeispiel dargestellte erste Tür 5 hinten angeschlagen und befindet sich in einem vollständig geöffneten Zustand. Mit der ersten Tür 5 ist es also für einen hier nicht gezeigten Fahrzeuginsassen in an sich bekannter Weise möglich, sich in einen Fahrgastinnenraum 25 des Kraftfahrzeuges 1 zu begeben oder diesen zu verlassen.
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In der ersten Tür 5 befinden sich zum einen eine zweite Tür 40, die an sich im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung z erstreckenden Scharnieren 45 verschwenkbar gelagert ist, zum anderen ein Gepäckraum 30, der sich im geschlossen Zustand der ersten Tür 5 in den Fahrgastinnenraum 25 erstreckt. Die hier gezeigte zweite Tür 40 befindet sich in einem gechlossenen Zustand und deckt den Gepäckraum 30 nach außen hin ab. Ein Öffnen bzw. Schließen der zweiten Tür 40 ist vermittels eines hieran montierten, an sich bekannten Türschlosses 50 möglich. Auch die zweite Tür 40 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel hinten angeschlagen, so dass ein Öffnen bzw. Schließen der ersten Tür 5 und der zweiten Tür 40 mit einer sinnfällig gleichen Bewegung ausgeführt werden kann.
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Die Außenkontur der zweiten Tür 40 und/oder eine hierzu benachbarte Kontur der ersten Tür 5 können hier nicht gezeigte Dichtungsmittel aufweisen, so dass der Fahrgastinnenraum 25 und der Gepäckraum 30 zuverlässig gegenüber der Umwelt abgeschlossen werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 5
- erste Tür
- 10
- Scharnier (erste Tür)
- 15
- Karosserie
- 20
- Türschloss (erste Tür)
- 25
- Fahrgastinnenraum
- 30
- Gepäckraum
- 35
- Wände
- 40
- zweite Tür
- 45
- Scharnier (zweite Tür)
- 50
- Türschloss (zweite Tür)
- F
- Frontseite
- H
- Heckseite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CN 104029584 B [0002]
- FR 2919529 A1 [0003]