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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reibungskupplung, insbesondere eine selbstverstärkende Reibungskupplung.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine selbstverstärkende Reibungskupplung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere eine trockene Reibungskupplung, insbesondere für ein Motorrad, wie sie beispielsweise aus der
WO 2019/029766 A1 bekannt ist. Bei dieser Art von selbstverstärkenden Reibungskupplungen kann es insbesondere bei hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten zu unerwünschten Schwingungen und/oder einem Abheben der Anpressplatte von mit ihr gekoppelten Federelementen kommen.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung diese Nachteile zu überwinden und eine schwingungsärmere und betriebssicherere Reibungskupplung zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Reibungskupplung, insbesondere eine selbstverstärkende Reibungskupplung, wobei die Reibungskupplung eine Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung aufweist.
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Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass bei ausgerückter Reibungskupplung Schwingungen der Anpressplatte in axialer Richtung verhindert werden können, die in bestimmten Betriebszuständen des der Reibungskupplung, beispielsweise bei einer Verwendung in einem Motorrad, auftreten können. Hierdurch wird insbesondere verhindert, dass die Anpressplattennocken auf der Rückseite der Anpressplatte von der Oberfläche der Tellerfeder abheben können.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung für einen Kraft- und/oder Formschluss zwischen einer Anpressplatte und einer Tellerfeder durch eine Umfangsbewegung oder eine Bewegung in radialer Richtung sorgt.
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Es kann gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung auch vorgesehen sein, dass der Kraft- und/oder Formschluss während der Montage der Reibungskupplung, vorzugsweise durch eine Verdrehung der Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung, erfolgt.
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Des Weiteren kann es gemäß einer ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass der Kraft- und/oder Formschluss während des ersten Betriebs der Reibungskupplung durch Fliehkraft, vorzugsweise durch eine Verlagerung der Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung in radialer Richtung, erfolgt.
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Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung eine ringförmige Rückzugsfeder aufweist, die vorzugsweise als flaches Federblech ausgebildet ist, das bei der Montage ausgelenkt und in Tellerfederzentrierbolzen eingedreht wird. Diese zusätzliche Rückzugsfeder hat insbesondere den Vorteil, die Abstimmung der Kupplung nicht zu verändern.
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Des Weiteren kann die Erfindung auch dahingehend weiterentwickelt sein, dass die Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung einen, vorzugsweise mehrere in Umfangsrichtung verteilt angeordnete, Abhubbügel aufweist/aufweisen, welcher beim erstmaligen Betrieb der Reibungskupplung unter Drehzahl einen zusätzlichen Kraftschluss und/oder Formschluss zwischen Anpressplatte und der Tellerfeder herstellt/herstellen. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass eine effektive Anbindung der Anpressplatte an die Tellerfeder durch die Abhubbügel realisierbar ist, wodurch die Schwingungsanfälligkeit der Reibkupplung weiter reduziert werden kann.
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In einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass der Abhubbügel über einen Stift in der Anpressplatte mittels einer radialen Bohrung, die vorzugsweise in einen Anpressplattennocken eingebracht ist, geführt ist.
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Auch kann es vorteilhaft sein, die Erfindung dahingehend weiterzuentwickeln, dass der Abhubbügel zweiteilig, umfassend den Stift und einem Hakenelement, oder einteilig ausgeführt ist
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Gemäß einer weiteren zu bevorzugenden Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes kann vorgesehen sein, dass die Anpressplatte zur Reduzierung der Massenträgheit speichenradförmig ausgeführt ist,
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Es ist ferner bevorzugt, dass die Reibungskupplung als Einscheibentrockenkupplung, insbesondere zur Verwendung in einem Motorrad, ausgeführt ist.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren eine besonders bevorzugte Variante der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Dabei sind gleiche Bauteile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen schematisch:
- 1 eine erste Ausführungsform der Reibungskupplung in einer schematischen Axialschnittansicht,
- 2 eine Rückzugsfeder in einer perspektivischen Darstellung,
- 3 eine zweite Ausführungsform der Reibungskupplung in einer schematischen Axialschnittansicht,
- 4 einen Abhubbügel in einer Seitenansicht, und
- 5 eine Anpressplatte in einer perspektivischen Ansicht.
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Die 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Reibungskupplung 1, insbesondere einer selbstverstärkenden Reibungskupplung, wobei Reibungskupplung 1 eine Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung 2 aufweist. Die Reibungskupplung 1 ist als Einscheibentrockenkupplung ausgeführt.
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Die Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung 2 sorgt für einen Kraft- und/oder Formschluss zwischen einer Anpressplatte 3 und einer Tellerfeder 4 durch eine Umfangsbewegung oder eine Bewegung in radialer Richtung sorgt. Dieser Kraft- und/oder Formschluss erfolgt während der Montage der Reibungskupplung 1 durch eine Verdrehung der Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung 2. Der Kraft- und/oder Formschluss kann auch während des ersten Betriebs der Reibungskupplung 1 durch Fliehkraft, vorzugsweise durch eine Verlagerung der Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung 2 in radialer Richtung, erfolgen.
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Die 1 zeigt des Weiteren, dass Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung 2 eine ringförmige Rückzugsfeder 5 aufweist, die vorzugsweise als flaches Federblech ausgebildet ist, das bei der Montage ausgelenkt und in Tellerfederzentrierbolzen 6 eingedreht wird. Dies ist auch gut aus der 2 erkennbar.
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Da das Trennelement bzw. die Nabe 12 über einen Seegerring bzw. Sprengring die beiden Druckstückscheiben verbindet, muss die zusätzliche Rückzugsfeder 5 in die Tellerfederzentrierbolzen 6 eingedreht werden. Die zusätzliche Kraft, die zwischen der Anpressplatte 3 und der Tellerfeder 4 durch die Rückzugsfeder 5 in Ausrückrichtung eingebracht wird, reduziert die Neigung der Anpressplatte 3 zu axialen Schwingungen. Die zusätzliche Kraft stört nicht die Abstimmung zwischen den (unter Drehmoment im Betrieb der Reibungskupplung 1 die Anpresskraft verstärkenden) Blattfedern 13 und der Tellerfeder 4.
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In der 3 ist eine zweite Ausführungsform einer Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung 2 gezeigt. Die Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung 2 weist hierbei mehrer in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Abhubbügel 7 auf, welche beim erstmaligen Betrieb der Reibungskupplung 1 unter Drehzahl einen zusätzlichen Kraftschluss und/oder Formschluss zwischen Anpressplatte 3 und der Tellerfeder 4 herstellen. Der Abhubbügel 7 ist über einen Stift 8 in der Anpressplatte 3 mittels einer radialen Bohrung 9, die in einen Anpressplattennocken 10 eingebracht ist, geführt.
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Der Abhubbügel 7 ist zweiteilig ausgebildet, umfassend den Stift 8 und einem Hakenelement 11. Dies wird gut aus der 4 ersichtlich. Der Abhubbügel 7 wird über die rückseitige Fläche der Anpressplatte 3 am Verdrehen gehindert.Beim erstmaligen Betrieb der Reibungskupplung 1 wird der in die Bohrung 9 eingebrachte Abhubbügel 7 unter Fliehkraft in radialer Richtung nach außen getrieben und stellt einen zusätzlichen Kraftschluss und/oder Formschluss zwischen Anpressplatte 7 und Tellerfeder 4 her. Der Abhubbügel 7 stützt sich unter Fliehkraft an der Innenseite der Anpressplatte 3 ab und liegt in dieser Position genau über einem der Anpressplattennocken 10. Dadurch ist eine axiale Kopplung zwischen der Tellerfeder 4 und dem Anpressplattennocken 10 realisiert, was eine freie Schwingung der Anpressplatte 3 bzw. ein Abhub des Anpressplattennockens 10 von der Tellerfeder 4 verhindert.
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5 zeigt, dass die Anpressplatte 3 zur Reduzierung der Massenträgheit speichenradförmig ausgeführt ist.
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Die Erfindung ist nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Die vorstehende Beschreibung ist daher nicht als beschränkend, sondern als erläuternd anzusehen. Die nachfolgenden Patentansprüche sind so zu verstehen, dass ein genanntes Merkmal in zumindest einer Ausführungsform der Erfindung vorhanden ist. Dies schließt die Anwesenheit weiterer Merkmale nicht aus. Sofern die Patentansprüche und die vorstehende Beschreibung ‚erste‘ und ‚zweite‘ Merkmal definieren, so dient diese Bezeichnung der Unterscheidung zweier gleichartiger Merkmale, ohne eine Rangfolge festzulegen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Reibungskupplung
- 2
- Anpressplattenabhubverhinderungseinrichtung
- 3
- Anpressplatte
- 4
- Tellerfeder
- 5
- Rückzugsfeder
- 6
- Tellerfederzentrierbolzen
- 7
- Abhubbügel
- 8
- Stift
- 9
- Bohrung
- 10
- Anpressplattennocken
- 11
- Hakenelement
- 12
- Nabe
- 13
- Blattfedern
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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