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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Folienbeuel für fluidförmige Produkte mit einer integrierten aus einem Stück hergestellten Dosierpumpe zum Dosieren dieser Produkte, mit einem in der Siegelnaht des Folienbeutels geformten Befestigungselement zum dessen Aufhängen bzw. Befestigen an Gegenständen oder Kleidungsstücken sowie ein Befestigungssystem dieses Folienbeutels in mechanischen und automatischen Dosiervorrichtungen.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Die aktuellen marktüblichen Flaschen aus Kunststoff mit Dosiervorrichtungen sowie Sprayflaschen zur Aufnahme und zum Dosieren von fluidförmigen Produkten bestehen aus mehreren Bestandteilen (bis zu 15 Komponenten), was sehr viel Materialaufwand sowie viele Produktionsprozesse zur Folge hat. Dies erhöht deutlich insbesondere den Energieverbrauch und sowie die CO2 Emissionen während der Herstellung. Nach dem Gebrauch dieser Verpackungslösungen entsteht viel Plastikabfall und die Verwendung unterschiedlicher Materialien in der Produktion (unterschiedliche Kunststoffe und Metallfeder) erschwert zusätzlich das Recycling.
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Die Folienbeutel gelten heutzutage als die kostengünstigsten und umweltfreundlichsten Verpackungen für fluidförmige Produkte. Der Hauptnachteil solcher Folienbeutel mit einer Abreißkante oder einem eingeschweißten Spout ist die unkontrollierte Dosierung des Fluids, was die Anwendungsmöglichkeiten der Folienbeutel einschränkt.
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Die Dosierpumpen für Folienbeutel, die zahlreich dem Stand der Technik bekannt sind, bestehen aus mehreren Komponenten (ebenfalls wie Dosiervorrichtungen für Flaschen) und können daher nicht wirtschaftlich für Folienbeutel zum Verpacken von billigen Massenprodukten verwendet werden.
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KURZZUSAMMENFASSUNG
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Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden. Zu diesem Zweck schlägt die vorliegende Erfindung eine low-cost Dosierpumpe zum Integrieren in einen Folienbeutel vor, welche auf Grund der folgenden technischen Merkmale günstig in der Herstellung ist.
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Gemäß eines vorteilhaften Aspektes wird die erfindungsgemäße Dosierpumpe einteilig hergestellt, was die Anzahl der Herstell- und Montageprozesse auf ein Minimum reduziert. Überdies weist die erfindungsgemäße Dosierpumpe eine dünnwandige Konstruktion auf, was den Material-, Energieverbrauch, die CO2-Emissionen sowie den Plastikabfall im Vergleich zu den anderen Verpackungslösungen mit Dosiervorrichtungen reduziert. Die erfindungsgemäße low-cost Dosierpumpe ermöglicht das wirtschaftliche Verpacken von fluidförmigen Massenprodukten und erweitert somit die Anwendungsmöglichkeiten der Pouchs. Dabei kann der Folienbeutel mit der erfindungsgemäßen Dosierpumpe als eine günstigere und ökologischere Alternative die marktüblichen Flaschen mit Dosiervorrichtung in diversen Branchen der fluidförmigen Produkte ersetzen.
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Figurenliste
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Im Folgenden werden die vorteilhaften erfindungsgemäßen Aspekte der Erfindung anhand von detaillierter Beschreibung der technischen Merkmale der bevorzugten Ausführungsbeispiele und von Zeichnungen, näher erläutert. Auf den 1 - 3 wird die erste Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Dosierpumpe, auf den 4 - 5 die zweite Ausführungsvariante sowie auf den 6 - 7 die dritte Ausführungsvariante dargestellt.
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Es zeigen:
- - 1 eine vereinfachte perspektivische Draufsicht auf das erste Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dosierpumpe, wobei die Darstellung 1A diese im offenen nicht montierten Zustand, die Darstellung 1B im montierten geschlossenen Zustand von oben und die Darstellung 1C im montierten geschlossenen Zustand von unten, zeigen;
- - 2 eine vereinfachte Draufsicht des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Folienbeutels mit der Dosierpumpe mit einem Befestigungselement, wobei die Darstellung 2A diesen von vorne und die Darstellung 2B diesen von der Rückseite, zeigen;
- - 3 eine vereinfachte Schnittdarstellung mit einer vertikalen Schnittebene des ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Dosierpumpe, wobei die Darstellung 3A diese im unbetätigten Zustand, die Darstellung 3B im betätigten Zustand und die Darstellung 3C im Zustand nach der Betätigung, zeigen;
- - 4 eine vereinfachte perspektivische Draufsicht auf das zweite Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dosierpumpe, wobei die Darstellung 4A diese im offenen nicht montierten Zustand, die Darstellung 4B im montierten geschlossenen Zustand von oben und die Darstellung 4C im montierten geschlossenen Zustand von unten, mit einem bakteriostatischen Element, zeigen;
- - 5 eine vereinfachte Seitenansicht auf das zweite Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Folienbeutels mit der Dosierpumpe, wobei die Darstellung 5A diesen von der Seite, die Darstellung 5B von vorne und die Darstellung 5C von der Rückseite, zeigen;
- - 6 eine vereinfachte perspektivische Darstellung auf das dritte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dosierpumpe in der Anwendung mit dem erfindungsgemäßen Befestigungssystem;
- - 7 eine vereinfachte Schnittdarstellung mit einer vertikalen Schnittebene auf das dritte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dosierpumpe in der Anwendung mit dem erfindungsgemäßen Befestigungssystem, wobei die Darstellung 7A diesen in der manuellen Anwendung und die Darstellung 7B in der maschinellen Anwendung, zeigen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Zur Vermeidung von unnötigen Wiederholungen sind gleiche Teile oder gleichwirkende Teile - auch über unterschiedliche Varianten eines Ausführungsbeispiels und unterschiedliche Ausführungsbeispiele hinweg - mit gleichen Bezugszeichen versehen. Hervorgehoben werden bei der Beschreibung insbesondere die jeweiligen Unterschiede.
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Die 1 zeigt das erste Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dosierpumpe 1. Diese ist einteilig hergestellt, wobei die Darstellung 1A diese im offenen nicht montierten Zustand veranschaulicht. Dabei sind alle Elemente der Dosierpumpe 1 derartig positioniert, dass diese mittels einer zweiteiligen Kunststoffspritzgussform einteilig und ohne Hinterschnitte hergestellt werden kann. Die Dosierpumpe 1 besteht aus zwei Hauptelementen, dem unteren Teil 2 und dem oberen Teil 3, welche mittels eines Verbindungselements 4 miteinander verbunden sind.
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Das untere Teil 2 umfasst den Pumpkammerboden 5, welcher die Öffnung des ersten Auslasskanals 6 aufweist, den Ventilkammerboden 7, in welchem zwei durchgehende Löcher mit Ventilsitzen angeordnet sind, wobei eins davon einen Luftventilsitz 8 und das andere einen Auslassventilsitz 13 darstellen. Die Nut 9 umrandet dabei den Pumpkammerboden 5 und den Ventilkammerboden 7 derartig, sodass zwei getrennte geschlossene Konturen gebildet werden. Im vorderen Bereich des unteren Teils 2 ist der einzuschweißende Fuß 14 der Dosierpumpe 1 angeordnet, welcher an seiner Außenwand die Abgabekonsole 15, die eine Art Verlängerung darstellt, sowie die Abgabeöffnung 16, aus welcher das fluidförmige Produkt abgegeben wird, umfasst.
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Das obere Teil 3 der erfindungsgemäßen Dosierpumpe 1 umfasst die Pumpmembran 17, in welcher, insbesondere bevorzugt in der Mitte, eine Füllöffnung 18 angeordnet ist. Überdies umfasst das obere Teil 3 die Ventilkammerdecke 19, die in der Nähe der Pumpmembran 17 angeordnet ist, in welcher ein auf der Luftventilmembran 21 gelagertes Luftventil 20 sowie ein auf der Auslassventilmembran 23 gelagertes Auslassventil 22 geformt ist. Die Feder 10 umrandet dabei die Pumpmembran 17 sowie die Ventilkammerdecke 19 derartig, sodass zwei getrennte geschlossene Konturen, die die Konturen der Nut 9 des unteren Teils 2 wiederholen, gebildet werden.
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Die Darstellung 1B veranschaulicht die Dosierpumpe 1 im montierten Zustand, wobei das obere Teil 3 mit dem unteren Teil 2 mittels der Verbindung der Feder 10 mit der Nut 9 fixiert wird. Dabei setzen sich das Luftventil 20 in den Luftventilsitz 8 und der Auslassventil 22 in den Auslassventilsitz 13. Die Verbindung der Nut 9 mit der Feder 10 geschieht mittels des Ultraschall-, oder des Wärmeschweißverfahrens oder mittels einer anderen dem Stand der Technik bekannten Verbindungsart wie z.B. einer formschlüssigen Verbindung. Als Resultat der Verbindung der Nut 9 mit der Feder 10 entstehen zwei Volumen: die Pumpkammer 11 und die Ventilkammer 12 (bitte siehe dazu die 3, Darstellungen 3A, 3B, 3C). Die äußere Seite der Pumpmembran 17 umfasst darüber hinaus eine Dekompressionskrone 24, die die Füllöffnung 18 umrandet. Dabei weist die Dekompressionskrone 24 die Durchflussspalten 25, mindestens eine, auf. An den Kanten der Pumpmembran 17 sind Bereiche für die Schweißstellen 26 angeordnet, an welchen diese mit der Wand (obere Folie 60) des Folienbeutels 27 verschweißt werden. Am hinteren Ende der Dosierpumpe 1 ist ebenfalls eine Durchflussspalte 25 angeordnet.
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Die Darstellung 1C veranschaulicht die untere Seite der Dosierpumpe 1. Diese umfasst den ersten Auslasskanal 28, welcher die Öffnung des ersten Auslasskanals 6 mit dem Luftventilsitz 8 verbindet. Der zweite Auslasskanal 29 ist an einem Ende mit dem Auslassventilsitz 13 und am anderen Ende mit der Abgabeöffnung 16 verbunden (zu sehen auf der 3).
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt kann die erfindungsgemäße Dosierpumpe 1 (alle Ausführungsvarianten) mittels des Kunststoffspritzgussverfahrens, des Vakuumpressen-Verfahrens sowie mittels der weiteren dem Stand der Technik bekannten Methoden aus einem flexiblen Kunststoffmaterial hergestellt werden.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt kann die erfindungsgemäße Dosierpumpe 1 des Folienbeutels 27 einen Schwamm- oder einen Bürstenaufsatz zum Auftragen von Lösungen zwecks Reinigung oder Beschichtung von Oberflächen umfassen.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt kann die erfindungsgemäße Dosierpumpe 1 des Folienbeutels 27 eine Abgabeöffnung 16 umfassen, die als Sprühdüse 32 gestaltet ist. Diese kann dafür verwendet werden, um das fluidförmige Produkt als Sprühnebel auf große Oberflächen, z.B. als Desinfektionslösung oder Lösung für medizinische oder technische Anwendungen, zu applizieren.
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Die 2 zeigt das erste Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dosierpumpe 1, welche in den Folienbeutel 27 eingeschweißt ist. Dabei werden die Schweißstellen 26 mittels der Punktierung dargestellt. Die Darstellung 2A zeigt die vordere Seite des Folienbeutels 27, wobei zu sehen ist, dass die Dosierpumpe 1 in das Innere des Folienbeutels 27 mittels des Einschweißens der Dosierpumpe 1 zwischen die obere Folie 60 und die untere Folie 61 integriert ist. Dabei ist die obere Folie 60 und untere Folie 61 an den Schweißstellen 26 mit dem einzuschweißenden Fuß 14 der Dosierpumpe 1 verbunden und die Abgabekonsole 15 außerhalb des Folienbeutels 27 angeordnet. Entlang des Umfanges der Pumpmembran 17 sind nicht geschlossene Schweißstellen 26 angeordnet, die die obere Folie 60 mit dem oberen Teil 3 der Dosierpumpe 1 verbinden, wobei diese hinten mittels der Durchflussspalte 25 sowie vorne mittels der Ventilkammerdecke 19 getrennt sind, wodurch das Volumen zwischen der oberen Folie 60 und der Pumpmembran 17 mit dem Hauptbeutelvolumen 62 verbunden ist.
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Die Darstellung 2B zeigt die hintere Seite des Folienbeutels 27 und es ist zu erkennen, dass die Schweißstelle 26 entlang des Umfanges des unteren Teils 2, entlang des Umfanges des ersten Auslasskanals 28 und des Umfanges des zweiten Auslasskanals 29 angeordnet ist und mit der Schweißstelle 26 des einzuschweißenden Fußes 14 und in der Schweißstelle 26 an dem Rand des Folienbeutels 27 verbunden ist. Auf diese Weise wird der erste Auslasskanal 28 und der zweite Auslasskanal 29 von dem Hauptbeutelvolumen 62 getrennt. Dabei nimmt die untere Folie 61 die Funktion der Wand des ersten Auslasskanals 28 und des zweiten Auslasskanals 29 ein.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt kann der erfindungsgemäße Folienbeutel 27 in der Schweißstelle 26 ein Befestigungselement 70 umfassen, welches aus einem Befestigungselementband 72 besteht, welches mittels der Reißlinien 71 miteinander verbunden ist. Um das Befestigungselement 70 zu bilden, wird das Befestigungselementband 72 entlang der Reißlinien 71 händisch voneinander getrennt, wodurch sich eine Schlinge bildet. Dies ermöglicht das Befestigen des Folienbeutels 27 an Kleidungsstücken oder weiteren Gegenständen. Die Länge der Schlinge hängt dabei von der Anzahl der Wenden ab. Des Weiteren kann der erfindungsgemäße Folienbeutel 27 in den Schweißstellen 26 auch Folienbeutelaufhängungsösen 31 für das Aufhängen in einem Spendergehäuse 204 oder in weiteren mechanischen und automatischen Anlagen umfassen (bitte siehe dazu die 6).
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt ist der erfindungsgemäße Folienbeutel 27 zum Dosieren der fluidförmigen Produkte aus den Bereichen wie Parfümerie, Kosmetik, Pharmazie, Hygiene, Personal Care, Home Care, Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Technik sowie aus weiteren Bereichen geeignet.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt kann die erfindungsgemäße Dosierpumpe 1 in einen Siegelrandbeutel, ein Doypack, ein Flowpack, einen Flachbeutel, einen Schlaubeutel mit Euroloch, einen Kettenbeutel, einen Konturenbeutel, einen Seitenfaltbeutel, einen Bag-in-Box Beutel, ein Easy Pack, ein Blockbodenbeutelen sowie weitere Arten der Folienbeutel integriert werden.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt ist der erfindungsgemäße Folienbeutel 27 mit der Dosierpumpe 1 bevorzugt aus einem flexiblen schweißbaren Material gefertigt. Dieses Material kann aus flexiblen Standardverpackungsmaterialien hergestellt sein.
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Die 3 zeigt die vereinfachte Schnittdarstellung mit einer vertikalen Schnittebene das erste Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dosierpumpe 1, wobei die Darstellung 3A diese im unbetätigten Zustand, die Darstellung 3B während der Betätigung und die Darstellung 3C im Zustand nach der Betätigung, zeigen. Auf der Darstellung 3A ist zu erkennen, dass die Pumpkammer 11 mit dem Hauptbeutelvolumen 62 mittels der Füllöffnung 18 verbunden ist. Dabei wird das Luftventil 20 gegen den Luftventilsitz 8 mittels der Flexibilität der Luftventilmembran 21 gedrückt, wodurch die Ventilkammer 12 vom ersten Auslasskanal 28 isoliert wird, welcher mit der Pumpkammer 11 über die Öffnung des ersten Auslasskanals 6 verbunden ist. Dabei wird der Auslassventil 22 gegen den Auslassventilsitz 13 mittels der Flexibilität der Auslassventilmembran 23 gedrückt, wodurch die Ventilkammer 12 vom zweiten Auslasskanal 29 isoliert wird.
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Im Falle eines Druckes auf den Folienbeutel 27 von außen tritt das unter Druck stehende fluidförmige Produkt aus dem Hauptbeutelvolumen 62 durch den Luftventil 20 in die Ventilkammer 12 ein, wonach der Druck innerhalb der Ventilkammer 12 und der Druck innerhalb des Hauptbeutelvolumens 62 ausgeglichen wird. Dabei wird der Auslassventil 22 unter der Einwirkung der Flexibilität der Auslassventilmembran 23 und unter der Einwirkung des Druckes im Hauptbeutelvolumen 62 in den Auslassventilsitz 13 gedrückt, was das Auslaufen des fluidförmigen Produktes aus dem Folienbeutel 27 verhindert.
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Um das fluidförmige Produkt zu applizierten, drückt der Anwender mit seinem Finger auf die Mitte der Dekompressionskrone 24. Dies veranschaulicht die Darstellung 3B. Dabei wird die obere Folie 60 unter dem Finger gebogen und schließt damit die Füllöffnung 18, wobei die Pumpkammer 11 vom Hauptbeutelvolumen 62 abgetrennt wird. Als Folge des weiteren Drückens der Pumpmembran 17 wird das fluidförmige Produkt aus der Pumpkammer 11 durch den ersten Auslasskanal 28 und durch den Luftventil 20 in die Ventilkammer 12 gepumpt. Dabei entsteht in der Ventilkammer 12 ein größerer Druck als in dem Hauptbeutelvolumen 62, welcher die Auslassventilmembran 23 nach oben hebt und dabei den Auslassventil 22 öffnet. Dabei gelangt das fluidförmige Produkt durch den zweiten Auslasskanal 29 und die Abgabeöffnung 16 nach außen und wird somit appliziert. Nach dem Ende des Applikationsvorganges, sobald der Druck in der Ventilkammer 12 mit dem Druck des Hauptbeutelvolumens 62 ausgeglichen wird, schließen sich der Luftventil 20 sowie der Auslassventil 22 dank der Flexibilität der Luftventilmembran 21 und der Auslassventilmembran 23 hermetisch und lassen somit keine Luft rein oder das fluidförmige Produkt aus der Dosierpumpe 1 raus. Dies veranschaulicht die Darstellung 3C der 3. Gleichzeitig nimmt die Pumpmembran 17 dank ihrer Flexibilität ihre Ursprungsform ein, wodurch in der Pumpkammer 11 ein Unterdruck entsteht, welcher die nächste Dosis des fluidförmigen Produktes durch die Füllöffnung 18 aus dem Hauptbeutelvolumen 62 einsaugt. Dabei verhindert die Dekompressionskrone 24 dank der Durchflussspalten 25 das Anhaften der oberen Folie 60 an der Füllöffnung 18 während des Füllvorganges der Pumpkammer 11. Des Weiteren hat die Dekompressionskrone 24 die Funktion, die Dosierpumpe 1 vor ungewolltem Betätigen zu schützen, wenn sich zum Beispiel diese in einer Tasche befindet. Im Falle eines Zusammendrückens der Pumpmembran 17 verhindert die Dekompressionskrone 24 den Aufbau eines Überdruckes in der Pumpkammer 11, da die Füllöffnung 18 nicht hermetisiert werden kann. Nur mittels des gezielten Drückens mit dem Finger oder dem Druckbolzen 200 auf die Mitte der Dekompressionskrone 24 wird die Füllöffnung 18 geschlossen. Überdies erleichtert die Dekompressionskrone 24 das taktile Finden der Stelle für die Aktivierung der Dosierpumpe 1 mittels des Fingers.
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Die zweite Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Folienbeutels 27 mit der Dosierpumpe 1 ist für das Enthalten der fluidförmigen Produkte kleinerer Mengen, wie z.B. bis 50 ml, insbesondere für Anwendungen aus den Bereichen der Pharmazie oder Parfümerie, vorgesehen und ist auf den 4 und 5 dargestellt.
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Analog zu der ersten Ausführungsvariante enthält die zweite Ausführungsvariante der Dosierpumpe 1 die gleichen Komponenten, hat die gleiche Funktionsweise sowie die gleiche Herstellungsmethode (einteilig). Die zweite Ausführungsvariante unterscheidet sich dabei nur in der Platzierung und Form der Komponenten. Darüber hinaus weist sie noch zusätzliche Komponenten wie Versteifungsrahmen 90 sowie Stehboden 91 auf.
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Die zweite Ausführungsvariante der Dosierpumpe 1 umfasst den unteren Teil 2 und den oberen Teil 3, welche mittels des Verbindungselementes 4 miteinander verbunden sind. Auf dem unteren Teil 2 ist der Pumpkammerboden 5 mit der Öffnung des ersten Auslasskanals 6 gebildet, wobei die Nut 9 den Pumpkammerboden 5 umrandet. Am hinteren Ende des unteren Teils 2 sind der Versteifungsrahmen 90 mit dem Stehboden 91 angeordnet. Im Vorderbereich des unteren Teils 2 ist der Ventilkammerboden 7 ausgebildet. Dabei ist der Ventilkammerboden 7 als zwei Kreise geformt, welche in der linken und der rechten Ecke des unteren Teils 2 angeordnet sind und mittels des Ventilkammerbodenkanals 7a verbunden sind. Die gesamte Form wird durch die Nut 9 umrandet. Das Innere des einen Kreises umfasst die Öffnung des Luftventilsitzes 9 und das Innere des anderen Kreises umfasst die Öffnung des Auslassventilsitzes 13. Eine derartige Anordnung der Komponenten ermöglicht eine Verkürzung der Dosierpumpe 1 der zweiten Ausführungsvariante. Dies veranschaulicht die Darstellung 4A. Des Weiteren umfasst der Vorderteil des unteren Teils 2 die Abgabekonsole 15, auf welcher eine Sprühdüse 32 mit der Abgabeöffnung 16 gebildet ist. Der obere Teil 3 umfasst die Pumpmembran 17, in welcher insbesondere bevorzugt in der Mitte die Füllöffnung 18 gebildet ist. Darüber hinaus umfasst der obere Teil 3 die Ventilkammerdecke 19 mit der Luftventilmembran 21, der Auslassventilmembran 23 sowie mit dem Luftventil 20 und dem Auslassventil 22. Dabei wird diese durch die Feder 10 umrandet. Die Form der Umrandungslinie der Feder 10 ist identisch mit der Form der Umrandungslinie der Nut 9 des Ventilkammerbodens 7 und des Ventilkammerbodenkanals 7a.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt umfasst die erfindungsgemäße Dosierpumpe 1 des Folienbeutels 27, insbesondere für pharmazeutische Fluide, bei denen der Wunsch nach einer keimfreien Aufbewahrung vor und nach Anbruch des in dem Folienbeutel 27 befindlichen Vorrats besteht, ein bakteriostatisches Element 92 im Bereich des ersten und/oder zweiten Auslasskanals 28, 29, welches mit einer antimikrobiellen und/oder bakteriostatischen Oberfläche versehen ist. Dies wird auf der 4C veranschaulicht. Dabei ist dem Stand der Technik bekannt, dass eine derartige Oberfläche eine Legierung aus Silber, Kupfer und Zink aufweisen kann, z.B. mit einem Kupferanteil zwischen etwa 1% und 9% und einem Zinkanteil von etwa 1%, und somit eine antimikrobielle Wirkung hat.
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Der Zusammenbau der Dosierpumpe 1 der zweiten Ausführungsvariante ist identisch mit dem Zusammenbau der ersten Ausführungsvariante. Die Darstellung 5A der 5 veranschaulicht die zusammengebaute Dosierpumpe 1 der zweiten Ausführungsvariante. Dabei bildet sich in dem Versteifungsrahmen 90 beim Anschweißen der oberen Folie 60 auf die obere Kante der Dosierpumpe 1 und der unteren Folie 61 auf die untere Kante der Dosierpumpe 1 das Hauptbeutelvolumen 62, wobei der Stehboden 91 das Stehen des Folienbeutels 27 ermöglicht. Insbesondere in der Parfümindustrie besteht der Wunsch nach stehenden Behältern.
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Die Darstellung 5B der 5 veranschaulicht die zweite Ausführungsvariante des Folienbeutels 27 mit der Dosierpumpe 1 von vorne. Auf der Darstellung 5C der 5 ist zu erkennen, dass die Öffnung des ersten Auslasskanals 6 mit dem Luftventil 20 mittels des ersten Auslasskanals 28 verbunden ist, welcher durch die getrennte Schweißstelle 26 umrandet wird. Dabei wird der zweite Auslasskanal 29, welcher den Auslassventil 22 mit der Abgabeöffnung 16 verbindet, durch die weitere Schweißstelle 26 umrandet, die die Abgabekonsole 15 überdeckt und mit der Schweißstelle 26 verbunden ist. Die Platzierung (bzw. Länge) der Abgabekonsole 15 sowie Abgaberichtung der Abgabeöffnung 16 können speziell für bestimmte Anwendungsfälle angepasst werden.
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Die 6 zeigt die dritte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Folienbeutels 27 mit der Dosierpumpe 1 und mit einem Spendergehäuse 204. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dosierpumpe 1 zusätzlich zu den vorhandenen Elementen mindestens eine, bevorzugt zwei spezielle Dosierpumpenbefestigungsösen 30 und der Folienbeutel 27 spezielle Folienbeutelaufhängeösen 31 umfasst, was ein Befestigen der Dosierpumpe 1 in der Befestigungsvorrichtung 214 der Spendergehäusebasis 207 sowie ein Aufhängen des Folienbeutels 27 auf die Folienbeutelaufhängehacken 205 ermöglicht. Die Dosierpumpenbefestigungsösen 30 sind ein Teil des unteren Teils 2 der Dosierpumpe. Beim Einschweißen der Dosierpumpe 1 zwischen die obere Folie 60 und die untere Folie 61 werden im Bereich der Dosierpumpenbefestigungsösen 30 durchgehende Ausschnitte in den beiden Folien gebildet. Dabei umrandet die Schweißstelle 26 die Dosierpumpenbefestigungsösen 30 von beiden Seiten, was die Dichtigkeit des Folienbeutels 27 gewährleistet. Diese zusätzlichen Elemente ermöglichen die Anwendung des erfindungsgemäßen Folienbeutels 27 mit der Dosierpumpe 1 in Spendergehäusen (z.B. Hygienespender, Seifenspender) oder in automatischen Maschinen und Mechanismen, in welchen eine Dosierung des fluidförmigen Produktes aus einer Primärverpackung verwendet wird. Das sind z.B. automatische Reinigungstechnik (Wasch- oder Geschirrspülmaschinen), Lebensmittelautomaten, Getränkezubereitungsautomaten sowie weitere Anwendungen.
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Die 6 zeigt darüber hinaus den Prozess der Befestigung des erfindungsgemäßen Folienbeutels 27 mit der Dosierpumpe 1 in einem Spendergehäuse 204. Dieser ist für das Halten des erfindungsgemäßen Folienbeutels 27 mit den Dosierknopf 1 vorgesehen und ermöglicht das manuelle Betätigen der Dosierpumpe 1 von außen mittels eines Fingers (manuell) oder das automatische kontaktlose Betätigen der Dosierpumpe 1 mittels einer automatischen Drückvorrichtung 201.
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Das Spendergehäuse 204 umfasst die Spendergehäusebasis 207 und den Spendergehäusedeckel 206, welche mittels des flexiblen Verbindungselementes 4 miteinander verbunden sind, was eine einteilige Herstellung mit einer Kunststoffspritzgussform des Spendergehäuses 204 im geöffneten Zustand ermöglicht.
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Auf der Spendergehäusebasis 207 sind die Folienbeutelaufhängehacken 205 und der untere Teil der Befestigungsvorrichtung 214 angeordnet. Dabei umfasst die Befestigungsvorrichtung 214 den Dosierpumpensitz 208 sowie die Dosierpumpenklemmen 209. Der Spendergehäusedeckel 206 umfasst die Komponenten der Befestigungsvorrichtung 214 wie zwei Keile 210, den membranartigen Knopf 211 mit den Druckbolzen 200.
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Der Folienbeutel 27 wird in dem Spendergehäuse 204 derartig befestigt, indem die Folienbeutelaufhängeösen 31 auf die Folienbeutelaufhängehacken 205 gehängt werden und die Dosierpumpe 1 an den Dosierpumpenbefestigungsösen 30 auf die Dosierpumpenklemmen 209 bis zum Anschlag im Dosierpumpensitz 208 draufgesteckt wird. Dies veranschaulicht die Schnittdarstellung 7A der 7.
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Beim Schließen des Spendergehäusedeckels 206 treten die Keile 210 in die Dosierpumpenbefestigungsösen 30 hinein und biegen die Dosierpumpenklemmen 209 derartig, sodass die Pumpe 1 in der Befestigungsvorrichtung 214 formschlüssig fixiert wird. Für die manuelle Betätigung der im Spendergehäuse 204 befestigten Dosierpumpe 1 ist der membranartiger Knopf 211 vorgesehen. Durch das Drücken des Knopfes 211 drückt der Druckbolzen 200 auf die Pumpmembran 17 und aktiviert somit die Dosierpumpe 1.
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Gemäß eines weiteren vorteilhaften Aspektes kann das Spendergehäuse 204 mit einer autonomen Drückvorrichtung 201 ausgestattet sein, was ein kontaktloses Aktivieren der Dosierpumpe 1 ermöglicht. Die autonome Drückvorrichtung 201 umfasst eine Batterie und einen Servoantrieb, die den Druckbolzen 200 in Bewegung setzen, wobei die Drückvorrichtung 201 außen einen Sensor 202 umfasst. Die autonome Drückvorrichtung 201 wird im Befestigungselement der autonomen Drückvorrichtung 203 befestigt, indem diese in die Einrastung 212 der Spendergehäusebasis 207 formschlüssig fixiert wird.
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Damit der Druckbolzen 200 der autonomen Drückvorrichtung 201 die Dosierpumpe 1 betätigen kann, ist es notwendig, den Folienbeutel 27 in umgedrehter Position in die Befestigungsvorrichtung 214 zu positionieren, sodass die Pumpmembran 17 auf den Druckbolzen 200 der autonomen Drückvorrichtung 201 gerichtet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dosierpumpe
- 2
- unteres Teil
- 3
- oberes Teil
- 4
- Verbindungselement
- 5
- Pumpkammerboden
- 6
- Öffnung des ersten Auslasskanals
- 7
- Ventilkammerboden
- 7a
- Ventilkammerbodenkanal
- 8
- Luftventilsitz
- 9
- Nut
- 10
- Feder
- 11
- Pumpkammer
- 12
- Ventilkammer
- 13
- Auslassventilsitz
- 14
- einzuschweißender Fuß der Dosierpumpe
- 15
- Abgabekonsole
- 16
- Abgabeöffnung
- 17
- Pumpmembran
- 18
- Füllöffnung
- 19
- Ventilkammerdecke
- 20
- Luftventil
- 21
- Luftventilmembran
- 22
- Auslassventil
- 23
- Auslassventilmembran
- 24
- Dekompressionskrone
- 25
- Durchflussspalte
- 26
- Schweißstelle
- 27
- Folienbeutel
- 28
- erster Auslasskanal
- 29
- zweiter Auslasskanal
- 30
- Dosierpumpenbefestigungsöse
- 31
- Folienbeutelaufhängeöse
- 32
- Sprühdüse
- 60
- obere Folie
- 61
- untere Folie
- 62
- Hauptbeutelvolumen
- 70
- Befestigungselement
- 71
- Reißlinie
- 72
- Befestigungselementband (bildet eine Schlinge)
- 90
- Versteifungsrahmen
- 91
- Stehboden
- 92
- bakteriostatisches Element
- 93
- Befestigungsbohrungen
- 200
- Druckbolzen
- 201
- autonome Drückvorrichtung
- 202
- Sensor
- 203
- Befestigungselement der autonomen Drückvorrichtung
- 204
- Spendergehäuse
- 205
- Folienbeutelaufhängehacken
- 206
- Spendergehäusedeckel
- 207
- Spendergehäusebasis
- 208
- Dosierpumpensitz
- 209
- Dosierpumpenklemme
- 210
- Keil
- 211
- membranartiger Knopf
- 212
- Einrastung
- 213
- Ausschnitt
- 214
- Befestigungsvorrichtung